Wirtschaftszeitung_24042017
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Branchen &Betriebe: Ein<br />
Haus aus Modulen Seite 9/10<br />
Geld &Geschäft: Sparkassen haben<br />
eine Präsidentin Seite 22<br />
Leben &Wissen: Die älteste<br />
Druckerei der Welt Seite 32<br />
DIE WIRTSCHAFT<br />
Münster |Münsterland<br />
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Aschendorf<br />
f Verlag GmbH &Co. KG<br />
Soester Straße 13, 48155 Münster<br />
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Ausgabe 2/17<br />
www.die-wirtschaft-muensterland.de<br />
Preis: 3,50 Euro<br />
Kopfarbeit im Münsterland<br />
Die Enabling-Projektpartner wollen mit Innovations-Pfründen stärker als inder Vergangenheit an die<br />
Öffentlichkeit gehen –ein Netzwerk über alle Branchen hinweg und mit den Hochschulen als Partner.<br />
Netzwerken, netzwerken, netzwerken.<br />
Revolutionär neue Antworten<br />
auf die ewig alte Frage nach regionaler<br />
Selbstbestimmung und Selbstbehauptung<br />
hat die Auftaktveranstaltung<br />
„Enabling Innovation Münsterland“,<br />
die kürzlich inMünster stattfand,<br />
nichtgeliefert. Doch immerhin<br />
das Strickmuster hat sich klar geändert:<br />
Genetzwerkt wird jetzt branchenübergreifend<br />
–unter stärkerer<br />
Einbeziehung der Hochschulen.<br />
Dabei wurde auch das Ziel<br />
klar definiert: Um einiges<br />
heller strahlen soll es, das<br />
Münsterland, mit seinen<br />
Innovations-Pfründen geradezu<br />
protzenund gegendas verstaubte<br />
Pättkestouren-Imageanstinken –deshalb<br />
haben die Enabling-Projektpartner aus<br />
Wirtschaftsförderungen und Hochschulen<br />
ein Jahr lang die Region „genauestens<br />
unter den Scanner gelegt“, wie Klaus Ehling,<br />
Vorstand des Münsterland e.V., betont.<br />
Von 5000 an regionale Unternehmen versandten<br />
Fragebögen hatte das Projektteam<br />
aber lediglich 200 Rückmeldungen,<br />
170 davon waren verwertbar. Nichtsdestotrotz<br />
haben Projektleiter Bernd Büdding<br />
und seine Kollegen mit einer Manpower<br />
von sechs Vollzeitstellen, verteilt<br />
auf dreizehn Leute, Unternehmensbilanzen<br />
gewälzt, Patente analysiert und Expertengespräche<br />
mit kreativen Wirtschaftsvisionären<br />
geführt. Mit dem Ergebnis:<br />
„BesondersinnovativeUnternehmen<br />
sind immer Partner eines Netzwerkes“,<br />
resümiert Klaus Ehling.<br />
Bei einem Workshop hat sein Projektteam<br />
mit dem Wirtschafts-Professor Thomas<br />
Innovationen entstehen zumeist nicht im Alleingang. An einer neuen Idee wirken viele Beteiligte mit.<br />
Baaken, dem Geschäftsführer des Nanobioanalytischen<br />
Zentrums Münster Dr.<br />
Michael Weltering und Vertretern führender<br />
Unternehmen wie beispielsweise Apetito<br />
in Rheine fünf Innovationskompetenzfelder<br />
festgezurrt: Kommunikationsund<br />
Wirtschaftswissenschaftler Bernd<br />
Büdding (Münsterland e.V.) präzisiert<br />
diese schlummernden Potenziale, die<br />
eines regional geeinten Speedstarts bedürfen:<br />
Digital Solutions (digitale Lösungen),<br />
Life Sciences (Lebenswissenschaften),Engineering<br />
Pro(Ingenieursleistungen),<br />
Materials and Surfaces (Werkstoffe<br />
und Oberfl<br />
ächen) und Sustainable Eco<br />
(Nachhaltigkeit). In vielem leuchte das<br />
Foto: imago<br />
Münsterland bereits sehr weit, auch in Sachen<br />
Nachhaltigkeit: „Wieso sind Delegationen<br />
aus Fernost im beschaulichen Saerbeck<br />
praktisch zahlreicher als die aus<br />
der Region, um den Weg der 7200-Einwohner-Gemeinde<br />
zur Klimakommune<br />
zu bestaunen?“, fragt sich Büdding.<br />
►Fortsetzung auf Seite 2/3<br />
EDITORIAL<br />
Mehr Power<br />
Der Innovationsmotor des<br />
Münsterlandes, der immer<br />
schon wacker schnurrte, soll<br />
seine Drehzahl erhöhen. An<br />
Hubraum und PS mangelte es<br />
auch bisher nicht. Eher fehlte<br />
jemand, der das Gaspedal<br />
durchdrückte. Wenn die Aktion<br />
Münsterland, die schon lange<br />
mit am Steuer sitzt, diesen<br />
Part jetzt beherzter übernimmt,<br />
dürften sich die Räder endlich<br />
schneller in die richtige Richtung<br />
drehen. Um Blechschäden<br />
zu vermeiden, muss aber zuvor<br />
der Kurs definiert werden. Und<br />
jedem im Team, vom Piloten<br />
bis zum Monteur, sollte klar<br />
sein, wo die Ideallinie bei diesem<br />
Rennen verläuft. Dabei<br />
gilt: Der Wettstreit geht über<br />
viele Runden und wird gegen<br />
harte Gegner, ambitionierte<br />
Regionen aus Europa und der<br />
ganzen Welt, geführt.<br />
Für das Münsterland kann das<br />
nur heißen, dass alle Kräfte gebündelt<br />
werden. Kirchturmpolitik,<br />
Glucken über Herrschaftswissen<br />
und Konkurrenzdenken<br />
zwischen Kommunen und Betrieben<br />
–Fortschrittsbremsen,<br />
die längst noch nicht ausgemerzt<br />
sein dürften, müssen abgeworfen<br />
werden.<br />
Exzellente Forschung und mutiges<br />
Unternehmertum liefern<br />
einen stabilen Antrieb, um<br />
beim Wettbewerb vorne mitzufahren.<br />
Mehr Schub erhält<br />
das Triebwerk noch, wenn –<br />
wie beim Enabling-Prozess postuliert<br />
–beim kreativen Ideenschmieden<br />
die Grenzen zwischen<br />
Disziplinen und Branchen<br />
gesprengt werden.<br />
Maike Harhues<br />
Tecklenburg ist top<br />
Unternehmensumsätze haben sich 2015 in der Region unterschiedlich entwickelt<br />
Die Unternehmensumsätze der<br />
Münsterlandkreise und der Stadt<br />
Münster haben sich im Jahr 2015<br />
unterschiedlich entwickelt.<br />
Während sie in<br />
Münster gegenüber<br />
2014 um 3,3<br />
und im Kreis Coesfeld<br />
um 0,3 Prozent<br />
zurückgingen, steigerten sie sich<br />
im Kreis Warendorf um2,3, im Kreis<br />
Borken um 3,0 und im Kreis Steinfurt<br />
sogar um 3,6 Prozent. Diese Zahlen<br />
gab jetzt das Statistische Landesamt<br />
IT.NRW bekannt.<br />
Die Spitzenreiter bei den Kommunen<br />
4 198869 002009<br />
2 0 0 1 7<br />
liegen ebenfalls im Kreis Steinfurt:<br />
Tecklenburg verzeichnete bei den<br />
Unternehmensumsätzen ein Plus von<br />
22,8, Ibbenbüren von 14,0 Prozent.<br />
Die negativsten Umsatzentwicklungen<br />
gab es in Beelen (-11,5 Prozent)<br />
und in Heek (-9,0 Prozent).<br />
Die Umsätze der Stadt Münster und<br />
der Münsterland-Kreise betrugen im<br />
Jahr 2016 zusammen mehr als 101<br />
Milliarden Euro. Der größte Teil entfiel<br />
dabei mit knapp 30 Milliarden auf<br />
die Stadt Münster, danach folgen die<br />
Kreise Steinfurt, Borken, Warendorf<br />
und Coesfeld.<br />
Landesweit stiegen die Unternehmensumsätze<br />
von 2015 bis 2016 um<br />
1,9Prozent. Erfasst wurden nachMitteilung<br />
des Landesamtes die Umsatzsteuervoranmeldungen<br />
solcher<br />
Unternehmen, die einen Jahresumsatz<br />
von mindestens 17 500 Euro erwirtschaften.<br />
Außer den Umsatzzahlen gabIT.NRW<br />
auch die Entwicklung der jeweiligen<br />
Anzahl der Unternehmen an, die die<br />
Kreise, Städte und Gemeinden aufwiesen.<br />
Daraus geht hervor, dass im<br />
Münsterland die Zahl der Unternehmen<br />
generell zugenommen hat, am<br />
deutlichsten mit jeweils über einem<br />
Prozent in den Kreisen Borken und<br />
Coesfeld. Die höchsteSteigerungsrate<br />
im Vergleich der Kommunen wies Lienen<br />
im Kreis Steinfurt auf, wo sich die<br />
Zahl der Unternehmen von 324 auf<br />
343, also in einem Jahr um knapp<br />
sechs Prozent, erhöhte. Werweitergehende<br />
Zahlen sucht, kann bei IT.NRW<br />
die neue Broschüre „NRW (ge)zählt:<br />
Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen im<br />
Regionalvergleich“ anfordern.<br />
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2 MACHER &MÄRKTE<br />
Knotenpunkte imNetz<br />
Enabling Innovation: Regionale Forschung und Bedürfnisse der Unternehmen sollen<br />
zusammengebracht werden. Förderung kommt inOWL oder auch inder Schweiz bisher besser an.<br />
Breitreifiger Lifestyle zum Cruisen: Mit der Steuerungstechnik<br />
und dem intelligenten Impulsantrieb hat Innotronic aus Gronau<br />
Epe den Scrooser fun- und städtetauglich gemacht. Fotos: ma<br />
Ein wenig zehren konnte das<br />
Enabling-Team vonder Erfolgen<br />
der Innovationsförderung<br />
in der Schweiz und in<br />
Ostwestfalen-Lippe, wo ähnliche<br />
Projekteschon einen gewissen Ruck<br />
gebracht haben sollen.<br />
Damit Digital Solutions und Co. so richtig<br />
zünden, geltees, über die Kirchturmspitze<br />
hinauszudenkenund ein echtes regionales<br />
Binnengefüge zu schaffen: So<br />
scheinen Robotik und Automation im<br />
Kreis Borken, der Maschinenbau im Kreis<br />
Warendorf oder die Hochschulstadt<br />
Münster für sich und auch deutschlandund<br />
europaweit sehr hell, sind aber innerhalb<br />
der eigenen Region Münsterland<br />
viel zu wenig über den lokalen Standort<br />
hinaus in innovative Entwicklungsprozesse<br />
eingebunden.<br />
„Vor allem müssen wir regionale Forschung<br />
und Unternehmensbedürfnisse<br />
zusammenbringen“, unterstreicht Büdding.<br />
Und freut sich, auch die Distanz<br />
zwischen Unternehmen und dem Münsterland<br />
e.V. verringern zu können: „Wir<br />
sind innerhalb des Projektes direkter Ansprechpartner<br />
für Hilfe infirmenspezifischen<br />
Entwicklungsprozessen und können<br />
münsterlandweit die richtige Unterstützung,<br />
sei es in einem Netzwerk oder<br />
an einer Hochschule, vermitteln.“ Für<br />
den gewünschten innovativen Kickstart<br />
reiche es nicht, die Hidden Champions<br />
aus ihren Verstecken heraustreten zu lassen:<br />
„Die hiesigen Unternehmen brauchen<br />
keine Geburtshelfer. Das Münsterland<br />
muss als Region derSpitzenleistung<br />
wahrgenommen werden“, fordertSvenja<br />
Schulze. In der Cloud des Factory-Hotels<br />
brauchte die NRW-Wissenschaftsministerin<br />
zwischen zukunftstechnologischen<br />
Meisterleistungen zum Anfassen denn<br />
auch keineHebammenkniffemehr anzuwenden<br />
–inSachen Elektromobilität beispielsweise<br />
konnte Schulze sinnbildlich<br />
in die Zukunft „scroosen“: Die Firma Innotronic<br />
aus Gronau-Epe hat den cruisenden<br />
Scooter –eben „Scrooser“ –mit<br />
den auffällig breiten Reifen mitentwickelt<br />
und mit intelligentem Impulsantrieb<br />
und innovativer Steuerungstechnik<br />
ausgestattet.<br />
Nicht in Sachen Lifestyle, sondern für<br />
Produktentwicklungen hat so eine Spitzenleistung<br />
das münsterische Feintechnik-Unternehmen<br />
Rittmeyer entwickelt:<br />
einen 3D-Drucker für anspruchsvollen industriellen<br />
Einsatz. „Die herkömmlichen<br />
Geräteauf demMarkt warenmir einfach<br />
nicht gut genug. Deshalb habe ich den<br />
Deltadrucker konstruiert“, erklärt Maschinenbauingenieur<br />
Steffen Schwarz<br />
am Prototyp, der für Präzisionswerkstückebis<br />
zu einer Höhe von40Zentimetern<br />
geeignet ist. Nachts die Technik laufen<br />
lassen und am<br />
nächsten Morgen<br />
das gestern erst entwickelte<br />
Produkt in<br />
den Händen halten<br />
ist reizvoll –Aufträge<br />
für sieben weitere<br />
Deltaprinter liegen<br />
dem Unternehmen<br />
vor. Das jetzt<br />
zudem erfolgreich<br />
genetzwerkt hat: In<br />
der Kooperation<br />
„Die hiesigen Unternehmen<br />
brauchen keine Geburtshelfer.<br />
Das Münsterland muss als<br />
Region der Spitzenleistung<br />
wahrgenommen werden.“<br />
Svenja Schulze<br />
„3D Kompetenz Münster“ mit den auf<br />
plastischen Druck spezialisierten Firmen<br />
Urbanmaker und Systec kann derMittelständler<br />
ein Gesamtpaket mit Service<br />
und Schulungen bieten.<br />
3D-Druck und Künstliche Intelligenz –<br />
die Firma CLK aus Altenberge präsentiert<br />
einen „sehenden“ Schweißroboter –<br />
könnten als treibende Innovationskraft<br />
im Entwicklungsprozess eine Symbiose<br />
eingehen. So waren Evelyn Decker (Projektleiterin<br />
des Automatisierungs- und<br />
Robotik-Centers der WfG Borken) und<br />
Christian Holterhues (Projektleiter Netzwerk<br />
3D-Druck der Wirtschaftsförderung<br />
Kreis Coesfeld) bereits ein paarmal gemeinsam<br />
mit Professoren der Hochschule<br />
Bocholt münsterlandweit in Unternehmen<br />
unterwegs, um Innovationsprozesse<br />
Prototyp für anspruchsvollen industriellen Einsatz: Der 3D-Deltaprinter „beri-boy“ der<br />
Firma Rittmeyer aus Münster schafft über Nacht Werkstücke bis zu einer Höhe von 40<br />
cm. „Egal, obaus Kunststoff oder Metall“, erklärt Konstrukteur Steffen Schwarz (r.).<br />
passgenau zu unterstützen. Thematische<br />
Netzwerke sollen untereinander laut<br />
Enabling-Projektplan stärker kooperieren:<br />
„Die neue Technologie erlaubt es den<br />
Unternehmen, sehr schnell und kostengünstig<br />
Bauteile für Proto-Serien zu entwickeln.<br />
Wir wollen im Netzwerk nicht<br />
nur Firmen desKreises Coesfeld, sondern<br />
aus der gesamten Region für den 3D-<br />
Druck begeistern“, erläutert Holterhues.<br />
So wurde beim Kick-off des Innovationsprozesses<br />
nicht der große Wurf serviert.<br />
Aber einigeKnotenpunkte, an denen das<br />
Innovationsnetzwerk<br />
weitergeknüpft<br />
werden kann, brachte<br />
die erstePhase des<br />
Verfahrens doch hervor.<br />
Einen ungewohnten<br />
Blickwinkel auf das<br />
Meta-Thema steuerte<br />
Martin Walker bei.<br />
Technische Begeisterung<br />
zeigte der Stargast<br />
aus Schottland<br />
mit Wohnsitz im Périgordjedoch eher für<br />
Modelle der älteren Generation: „Ich liebe<br />
meine Ente von 1970. Und mein<br />
Smartphone ist ein älteres Modell und<br />
nicht besonders smart.“ Der Schriftsteller,Historiker,<br />
ehemaligeGuardian-Journalist<br />
und Unternehmensberater las aus<br />
seinem Zukunftsthriller „Germany<br />
2064“, in dem Roboter die meisten anfallenden<br />
Arbeiten –obleicht oder schwer<br />
–erledigen. Einige dieser Maschinen haben<br />
nicht nur ein frappierend menschenähnliches<br />
Aussehen, die neuesten Modelle<br />
denken auch mit, sinnieren nach und<br />
grübeln voraus. Es sieht fast aus, als seien<br />
diese Geschöpfeaus der RetortezuEmotionen<br />
fähig, was somanche menschlichen<br />
Zeitgenossen durchaus beunruhigt.<br />
Die Idee für den Roman sei Walker im<br />
Irakkrieg gekommen: „Ich habe für eine<br />
Reportage US-Elitesoldaten begleitet.<br />
Marines, richtig harte Kerle. Wenn einer<br />
ihrer Spähroboter abgeschossen wurde,<br />
haben sie um ihn getrauert, als hätten sie<br />
einen Kameraden verloren.“<br />
Maike Harhues<br />
IMPRESSUM<br />
DIE WIRTSCHAFT Münster /<br />
Münsterland<br />
Verlag und Herausgeber:<br />
Aschendorff Verlag GmbH &Co. KG,<br />
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48155 Münster, Telefon: 0251 690-0,<br />
Telefax: 0251 690-804801<br />
Redaktion: Claudia Bakker (verantw.)<br />
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Hinweis: Dieser Ausgabe der Zeitung „DIE<br />
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eine Beilage der Firma Schultz KG bei. Wir<br />
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MACHER &MÄRKTE 3<br />
Pättkes-Image längst passé<br />
Matthias Günnewig, Leiter der Technologieförderung Münster, kennt die wahren Stärken der Region.<br />
Der Ruck ist da, und es gibt<br />
auch ein Rezept, das<br />
Münsterland beim Wettbewerb<br />
der Regionen an eine<br />
Poleposition zu befördern:<br />
Top-Adressen der Grundlagen- und Spitzenforschung,<br />
gepaart mit Unternehmergeist.<br />
Nun, da beides interdisziplinär und<br />
branchenübergreifend zusammengeführt<br />
wird, geht es beschleunigt voran,<br />
betont Matthias Günnewig, Leiter der<br />
Technologieförderung Münster, imGespräch<br />
mit unserer Autorin Maike Harhues.<br />
Matthias Günnewig, Chef der Technologieförderung Münster GmbH<br />
Hat die Auftaktveranstaltung den<br />
erhofften Ruck erbracht, wurden<br />
Unternehmen wie Institutionen von<br />
einem Funken Aufb<br />
ruchstimmung<br />
erfasst?<br />
Matthias Günnewig: Ich bin überzeugt,<br />
dass wir mit den Innovationskompetenzfeldern<br />
zum Ausdruck bringen<br />
konnten, dass wir den Unternehmen gut<br />
zugehört haben. Wir sind weg von Branchen<br />
hin zu Technologien und haben damit<br />
erstmalig die Möglichkeit, zwischen<br />
den Branchen Kooperationen zu Technologien<br />
anzusteuern. Wirdiskutieren jetzt<br />
nicht mehr innerhalb der Logistik oder<br />
innerhalb der Ernährungswirtschaft,<br />
sondern mit den Unternehmen über derentechnologischeHerausforderung<br />
und<br />
das über die Branchen hinweg. Das ist ein<br />
neuer Ansatz und ich bin überzeugt, dass<br />
wir damit diese Aufb<br />
ruchstimmung auslösen<br />
können.<br />
Betrachten sich die Akteure im<br />
Münsterland überhaupt als Team,<br />
das darum ringt, dass ihr Gebiet im<br />
schärfer werdenden Wettbewerb<br />
europäischer Regionen wahrgenommen<br />
wird?<br />
Günnewig: Das Münsterland hat es in<br />
den letzten Jahren in besonderer Art und<br />
Weiseverstanden, Projekte wieEnabling<br />
Innovation,Digital Hub oder Projekte im<br />
Bereich der Gründung innerhalb des<br />
Münsterlandes insgesamt auf die Beine<br />
zu stellen.Wir haben eine sehr vorbehaltlose<br />
Zusammenarbeit etabliert: Derjenige,der<br />
die Kompetenzzudiesem Thema<br />
hat, treibt das Thema voran, andere gehen<br />
hinterher und sehen eher Mehrwerte<br />
als Risiken. Und insofern glaubeich, dass<br />
wir hier im Münsterland wirklich als<br />
Team zusammenwachsen und auch die<br />
Herausforderungen der Region gegenüber<br />
anderen Regionen und internationalen<br />
Wettbewerbern durchaus bestehen<br />
werden.<br />
Wie lässt sich verändern, dass das<br />
Image des Münsterlandes vor allem<br />
für Kiepenkerl und Pättkestouren<br />
steht, statt dass es weltweit als Entwickler<br />
von Christo-Folien oder als<br />
Autolacke-Mekka ins Bewusstsein<br />
dringt?<br />
Günnewig: Ichbin nicht überzeugt, dass<br />
das stimmt, was Sie sagen. Münsterland<br />
gleich Kiepenkerl und Pättkesfahrten?<br />
Ich glaube nicht, das jemand in Japan, in<br />
China und auch in den USAdas Münsterland<br />
als solches wahrnimmt. Wahrgenommen<br />
wird das Münsterland auch im<br />
Ausland mit seinen Produkten, mit seinen<br />
Marken, mit seinen Unternehmen<br />
und hinzu kommt, dass auch die Wissenschaften<br />
im Ausland eine extrem hohe<br />
Reputation haben. Man muss immer sehen,<br />
dass wir das Image nicht zu sehr in<br />
den Mittelpunkt stellen. Wirbrauchen sicherlich<br />
extrem gute Wissenschaft, die<br />
wir im Ausland dann auch verkörpern.<br />
Wir brauchen auch die Markenbotschafter,<br />
nämlich die Unternehmer, die<br />
nicht nur ihreMarkeimAusland kommunizieren,<br />
sondern auch insbesondereden<br />
Standort, aus dem sie diese Markeentwickeln.<br />
Das Pättkestouren-Image ist womöglich<br />
eher eine Innensicht und nicht<br />
die Außensicht.<br />
Warum nutzen KMU das Forschungspotenzial,<br />
das vor ihrer<br />
Haustür liegt, offenbar noch nicht<br />
im ausreichenden Maße? Schweben<br />
die Forscher in den Münsterland-<br />
Hochschulen noch zu sehr im Elfenbeinturm?<br />
Günnewig: Die Kooperationsintensität<br />
und auch Tiefe zwischen Wissenschaft<br />
und Wirtschaft im Münsterland muss<br />
man etwas differenzierter betrachten. Es<br />
liegt in der Natur der Sache, dass Grundlagenforschungsinstitutewie<br />
Max Planck<br />
und Helmholtz in Kooperationen mit<br />
KMU eher zurückhaltend sind, während<br />
diese natürlich mit der Fachhochschule<br />
Münster oder der Westfälischen Hochschule<br />
sehr, sehr intensiv sind. Insofern<br />
glaube ich nicht, dass die Forscher im Elfenbeinturm<br />
sitzen. Die Forschungsgebietesind<br />
eben nicht immer ganz kompatibel<br />
mit den Anforderungen der münsterländischen<br />
Wirtschaft. Je passgenauer<br />
wir forschen und je passgenauer wir auch<br />
im Mittelstand die Fragen stellen, desto<br />
besser funktionieren die Kooperationen.<br />
Meiner Meinung nach ist an der Stelle<br />
schon eine sehr intensive Zusammenarbeit,<br />
wo die Rezeptoren vonbeiden Seiten<br />
gut aufgestellt sind.<br />
Sie sind für das Innovationskompetenzfeld<br />
„Materials and Surfaces“<br />
verantwortlich. Auf der Auftaktveranstaltung<br />
haben Sie gesagt, das<br />
Münsterland habe tolle Oberfl<br />
ä-<br />
chen, „es fehlen nur noch die Funktionen!“<br />
Wiekann Enabling Innovation<br />
konkret helfen, dieses Dilemma<br />
zu überwinden?<br />
Günnewig: Ja,wie schön wärees, wenn<br />
eine Wandfarbe die Luft reinigt, eine Tapete<br />
leuchtet oder technische Textilien<br />
Energie erzeugen. Das ist das, wasich mit<br />
Funktionalisierung meine. Wir können<br />
die Materialien und die Oberfl<br />
ächen erzeugen.<br />
Aber der Schritt, den die Unternehmer<br />
jetzt tun können, ist eben die<br />
Funktionalisierung dieser Materialien.<br />
Und da müssen wir unterschiedliche<br />
Kompetenzen und Wissenschaftsgebiete<br />
miteinander in Verbindung bringen.<br />
Unsere Tools und unsere Instrumente,<br />
diewir hier entwickelt haben und in dem<br />
Projekt Enabling Innovation einsetzen<br />
werden, machen genau das: Wirbringen<br />
die Leistungsträger des Münsterlandes<br />
zusammen. Wir versuchen anzuregen,<br />
dass die Unternehmer „out of the box“<br />
denken. Die größten Innovationen entstehen<br />
heute nicht mehr durch die Anmeldung<br />
eines Patentes, sondern eher<br />
durch die Kombination von unterschiedlichen<br />
Wissensgebieten. Hier ist Enabling<br />
stark aufgestellt: Wirkennen unsereWissenschaftsgebiete<br />
und die Kernkompetenzen<br />
der Unternehmen und wir glauben,<br />
dass wir durch eine Kombination der<br />
Kompetenzfelder beiden zu einer neuen<br />
Stärke verhelfen können.<br />
Welche Oberfl<br />
ächensubstanz<br />
„made inMünsterland“ verheißt in<br />
ihren Augen die glänzendsten Zukunftsaussichten?<br />
Günnewig: Ich hätte zum Beispiel gar<br />
nichts dagegen, wenn es vielleicht in fünf<br />
oder zehn Jahren durch eine geschickte<br />
Kombinationunserer Kompetenzen im Bereich<br />
der technischen Textilien, der Lacke<br />
und Farben und unserem Batterieforschungszentrum<br />
dazu kommen könnte,<br />
dass wir eine energieerzeugende Außenfassadestreichen<br />
können. Das ist sicherlich<br />
ein Projekt, wasnoch nichtdefiniert ist und<br />
vielleicht auch nie definiert werden kann,<br />
aber als An<br />
regung würde ich das einfach<br />
mal gerne sehen wollen. Und vielleicht<br />
lässt es sich ja verwirkl<br />
ichen, denn im<br />
Grundsatz ist es genau das, was ich schon<br />
gesagt habe: Es ist die Kombination aus<br />
unterschiedlichen Wissenschaftsgebieten,<br />
die dazuführt, dass wir Neues kreieren. Dazu<br />
sind wirinder Lage, und dann heißtes<br />
irgendwann „made in Münsterland“ und<br />
das Produktgeht weltw<br />
eit um den Globus.<br />
Dasideale<br />
Umfeld.<br />
ENABLING INNOVATION MÜNSTERLAND<br />
Projektpartner:<br />
Koordination Münsterland e.V.,Technologieförderung Münster, Wirtschaftsförderungen<br />
der Kreise Coesfeld, Borken, Steinfurt und Warendorf, WWU Münster,<br />
FH Münster, Westfälische Hochschule<br />
Gesamtvolumen:<br />
2,1 Mio. Euro (hauptsächlich Personalkosten, 80 Prozent davon aus Landesmitteln)<br />
Projektzeitraum:<br />
März 2016 bis Februar 2019<br />
Unternehmer im ecopark wissen:<br />
Wo Mitarbeiter sich wohlfühlen,da<br />
leisten sie gute Arbeit. Investieren<br />
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Mitarbeiter und fürIhr Unternehmen.<br />
Im ecopark an der Hansalinie A1.<br />
ecopark –der Qualitätsstandort.
4 MACHER &<br />
Der RRX revolutioniert den<br />
2018 nimmt der Rhein-Ruhr-Express (RRX) inNRW Fahrt auf. Das Ziel dieses 3,5 Milliarden Euro teuren<br />
Verkehrsinfrastrukturprojektes ist groß: Im Pendlerland NRW soll das Pendeln wieder möglich werden.<br />
Getestet und für gut befunden: Ein Prototyp des neuen Zuges bei einer Testfahrt. 82 dieser Triebwagen sollen amEnde durch NRW rollen. Für das gesamte<br />
Infrastrukturprojekt sind 3,5 Milliarden Euro veranschlagt.<br />
Foto: dpa<br />
Wenn 2018 die ersten Triebwagen<br />
des Rhein-Ruhr-Express (RRX) auf<br />
die Schiene gesetzt werden, nimmt<br />
ein Projekt Gestalt an, das als Utopie<br />
begann. Auch Münsterkönnte davon<br />
profitieren. Doch es gibt eine entscheidende<br />
Hürde.<br />
In den 1970er Jahren war eseine<br />
Magnetschwebebahn, die das<br />
Rheinland mit dem Ruhr-Raum<br />
verbinden sollte. Unter dem Namen<br />
Transrapid wurde der Tempomacher<br />
bekannt. Seine NRW-Variante<br />
nanntesich Metrorapid –und warb mit<br />
Superlativen. Keine 40 Minuten sollte<br />
der radlose Flitzer für die Strecke Düsseldorf<br />
–Dortmund benötigen, angedacht<br />
warzudem ein 10-Minuten-Takt.<br />
2003 war der Traum ausgeträumt: Die<br />
Landesregierung beerdigtedie Magnetschwebebahn<br />
aus Kostengründen. Was<br />
für das konkrete Projekt gilt, galt nicht<br />
für die Idee.<br />
„NRW ist das Land der Pendler“, betont<br />
Landesverkehrsminister Michael Groschek<br />
(SPD) immer wieder.Was da stört:<br />
Das Pendeln wird immer schwieriger.<br />
Vor allem in der Rhein-Ruhr-Region,<br />
dem dichtesten Ballungsraum Europas,<br />
haben sich die Autobahnen längst zu<br />
Staufallen entwickelt, und auch die<br />
Schiene ist mit Millionen Fahrgästen pro<br />
Taglängst am Randeder Belastung angekommen.<br />
Vor allem die Wirtschaft<br />
braucht jedoch die Mobilität der Arbeitnehmer,<br />
erklärte Verkehrsexperte Joachim<br />
Brendel<br />
schen Indust<br />
Hier setzt d<br />
Sicht der Lan<br />
Verkehrsinfra<br />
das mit rund<br />
che schlägt.<br />
Auf seiner K<br />
und Dortmun<br />
nuten neue,<br />
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den, eigenen<br />
so zweierlei e<br />
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„NRW ist ei<br />
dem das Pe<br />
ger wird.“<br />
Michael Groschek<br />
de Infrastru<br />
nicht nur das<br />
land von dem<br />
sollen, ist g<br />
Außenäste a<br />
nach Aachen<br />
feld/Minden,<br />
Emmerich – u<br />
anzufl<br />
ansche<br />
Letztere abe<br />
Münster-Lün<br />
zweigleisig au<br />
Bundesverke<br />
aNgeBOTNur für gewerBeTreIBeNde<br />
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Moderner, schneller, besser, leiser: Der RRX, hier als Zeichnung, ist nach Angaben von Hersteller und Auftraggeber ein Zu<br />
Und Münster?<br />
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3<br />
Angeblich wird die Stadt doch nicht richtig angebunden.<br />
Wird der Rhein-Ruhr-Express (RRX)<br />
am Ende doch Münster meiden?<br />
Wenn man den jüngsten Ausführungen<br />
der Deutschen Bahn Glauben<br />
schenken darf, ist das mutmaßlich<br />
so.Wie das Unternehmen<br />
unlängst auf Nachfrage<br />
mitteilte, wurde es<br />
vomBundbeauftragt,<br />
„für die Planfeststellung<br />
zum RRXR -gerechten Umbau des<br />
Bahnknotenpunktes in Dortmunddie Varianteohne<br />
die Anbindung nach Münster<br />
zu prüfen“. Dadurch halbieren sich die<br />
Kosten für den Ausbau des Dortmunder<br />
Bahnknotens auf rund 300 Millionen<br />
Euro.<br />
Bisher sahen Pläne eine direkte Anbindung<br />
Münsters an das zwischen Düsseldorfund<br />
Dortmund geplanteSchnellzug-<br />
Kernnetz über Dortmundvor.Dazu muss<br />
aber das eingleisige Teilstück zwischen<br />
Münster und Lünen zumindest teilweise<br />
zweigleisig ausgebaut werden. Zwar enthalten<br />
die ursprünglichen Pläne eine alternative<br />
Anbindung Münsters über die<br />
Strecke Dülmen, Recklinghausen, Gelsenkirchen<br />
und Essen. Doch auch wenn<br />
diese Trasse als RRXR -Linie 7firmiert: Wie<br />
der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL)<br />
mit Sitz in Unna und damit einer der Auftraggeber<br />
bestätigte, ist dort nicht vorgesehen,<br />
RRXR -Triebwagen in RRXR -Taktung<br />
über die Schienen rollen zu lassen. Die<br />
Strecke bleibt, was sie ist: Eine, wenngleich<br />
optimierte, Regionalexpress-Verbindung.<br />
Zufrieden geben mit der neuen Entwicklung,<br />
für die letztlich der Bund verantwortlich<br />
ist, wollen sich weder das NRW-<br />
Verkehrsministerium noch der NWL.<br />
„Das Land NRW verfolgt nach wie vordas<br />
Ziel einer schnelleren Verbindung von<br />
Dortmundnach Münster im Rahmen des<br />
RRXR -Konzeptes über die Ausbaustrecke<br />
Münster-Lünen“, teilte das Ministerium<br />
auf Nachfrage mit. Die RRXR -Anbindung<br />
von Münster über Dortmund sei „derzeit<br />
in der vom Bundvorgesehenen Betriebskonzeption<br />
nicht dargestellt“, weil die<br />
Ausbaustrecke noch in der Bundesverkehrswegeplanung<br />
bewertet werde. -er-
MÄRKTE<br />
5<br />
NRW-Nahverkehr<br />
nLand der Pendler, in<br />
ndeln immer schwieri-<br />
,NRW-Verkehrsminister<br />
für die nordrhein-westfälirie-<br />
und Handelskammern.<br />
as RRXR -Konzept an – aus<br />
desregierung das Premiumstruktur-Projekt<br />
im Land,<br />
3,5 Milliarden Euro zuBuernstrecke<br />
zwischen Köln<br />
dsollenkünftig alle 15 Mischneller<br />
fahrende Doppelfteilweise<br />
noch zu bauen-<br />
Schienenwegen rollen und<br />
rreichen: Für eine schnellegsorgen<br />
und die bestehenktur<br />
entlasten. Und weil<br />
Ruhrgebiet und das Rheinneuen<br />
System profitieren<br />
eplant, über sogenannte<br />
uch die Verkehrsachsen<br />
,Paderborn/Kassel, Biele-<br />
Bonn/Koblenz, Wesel/<br />
nd auch die Stadt Münster<br />
n.<br />
r nur, wenn die Strecke<br />
en zumindest teilweise<br />
sgebaut wird. Im aktuellen<br />
hrswegeplan steht der Ausbau<br />
unter der Rubrik „prognostizierter<br />
Bedarf“ –bleibt das so, wäredas kurz vor<br />
ferner liefen... Derzeit rollen die Triebwagen<br />
einspurig durch das Nadelöhr.<br />
Die Boom-Region Münster ist nur „provinziell<br />
angebunden“, sagt dazu der Landesverkehrsminister.<br />
Nach dem Ergebnis des europaweiten<br />
Vergabeverfahrens werden die grauen<br />
Triebwagen mit weißer Nase und orangenTüren<br />
vonder Firma Siemens gebaut<br />
und über einen Zeitraum von 32Jahren<br />
gewartet sowie instand gehalten. Die<br />
neuen, vierteiligen „DesiroHC“ bestehen<br />
aus einstöckigen Endwagen und doppelstöckigen<br />
Mittelwagen. Da der RRXR<br />
überwiegend in sogenannter „Doppeltraktion“<br />
fährt –heißt: zwei Triebwagensind<br />
miteinander verbunden –, stehen<br />
im Regelbetrieb rund 800 Sitzplätze<br />
für die Fahrgästezur Verfügung. Für<br />
den Betrieb zuständig sind übrigens<br />
das britische Unternehmen National<br />
Express und Abellio, eine Tochter der<br />
niederländischen Staatsbahn.<br />
Auch wenn die neuen Züge schon im<br />
nächsten Jahr durch das Ruhrgebiet rollen:<br />
Es wird noch etliche Jahre dauern,<br />
bis das RRXR -Projekt komplett umgesetzt<br />
ist und alle Vorteile greifen. Vorallem im<br />
Ruhrgebiet müssen Strecken teilweise<br />
neu und teilweise ausgebaut werden,<br />
hinzu kommen weitere Infrastrukturmaßnahmen<br />
wie zusätzliche Weichen<br />
oder Schallschutz. Für die ersten AbschnitteimRaum<br />
Köln liegt das Baurecht<br />
bereits vor. Dort sollen die Arbeiten noch<br />
in diesem Jahr beginnen.<br />
„Das Positive ist, dass das RRXR -Projekt<br />
im Bundesverkehrswegeplan<br />
als vordringlich eingestuft wurde<br />
und damit die Finanzierung der<br />
Baumaßnahmen gesichert ist“,<br />
sagt Uli Beele, Sprecher des<br />
Zweckverbandes Nahverkehr<br />
Westfalen-<br />
Lippe (NWL), der EMMERICH<br />
mit seinen NRW-<br />
Schwesterverbänden<br />
Auftraggeber<br />
und Ver-<br />
OBERHAUSEN<br />
tragspartner von<br />
National Express<br />
und Abellio ist. DUISBURG<br />
Unklar ist zum jetzigen<br />
Zeitpunkt nur noch, wann der RRXR<br />
in seiner Endausbaustufe fährt.<br />
Prognostiziert ist 2030, es könnte<br />
aber auch deutlich später werden.<br />
Das gesamteProjekt mitall<br />
seinen Fahrplan-<br />
Synchronisationen,<br />
den Strecken-<br />
sowie Bahnhofsausbauten<br />
ist<br />
AACHEN<br />
ein Generationenvorhaben.<br />
Auch wenn noch nicht ein<br />
RRXR -Triebwagen rollt, wirdhinter<br />
den Kulissen bereits über weitere<br />
Ausbaustufen diskutiert. Eine, die den<br />
hiesigen Raum betrifft, wäre die Weiterführung<br />
des Münster-Astes bis nach Osnabrück.<br />
„Das aber ist noch Zukunftsmusik“,<br />
sagte Beele. Elmar Ries<br />
WESEL<br />
KÖLN<br />
BONN<br />
KOBLENZ<br />
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ESSEN<br />
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MÜNSTER<br />
MÜLHEIM BOCHUM DORTMUND<br />
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6 MACHER &MÄRKTE<br />
Eine Brücke nach Fernost<br />
Die Gemeinde Saerbeck und ihre Unternehmen profitieren vom deutsch-japanischen Austausch beim<br />
Klimaschutz. Ecos Consult aus Osnabrück vermittelt Kontakte und Expertenwissen.<br />
„Saerbeck ist da, wo Fukushima<br />
hinwill.“<br />
Wilfried Roos<br />
Einen engen Austausch zwischen<br />
Deutschland und Japan über Fragen<br />
des Klimaschutzes und der Energiewende<br />
hatte Bundesumweltministerin<br />
Barbara Hendricks im Mai 2016<br />
angekündigt. Seither unterstützen<br />
beide Länder gegenseitige Besuche<br />
von Experten. Das ermöglicht auch<br />
neue wirtschaftlicheKooperationen.<br />
Bereits bestehende Kontakte werden<br />
vertieft.<br />
Im November 2016 war Wilfried<br />
Roos das letzteMal in Japan. Dort<br />
hat der Bürgermeister von Saerbeck<br />
Projekte vorgestellt, mit<br />
denen seine Gemeinde im Kreis<br />
Steinfurt sich seit Jahren im Bereich Klimaschutz<br />
und Energiewende engagiert.<br />
„Die Japaner wollten wissen, wie sie von<br />
Beispielen anderer profitieren können“,<br />
erläutert Roos im Gespräch mit unserer<br />
Redaktion. Das Bundesumweltministerium<br />
hatteihn gebeten, bei der Reise die<br />
Aktivitäten Saerbecks vorzustellen. Doch<br />
bei den Besuchen geht es nicht nur um<br />
Wissensgewinn, sondern auch um das<br />
Entwickeln und<br />
Pfl<br />
egen von Netzwerken.<br />
„Es werden<br />
geschäftliche<br />
Kontakte angebahnt“,<br />
sagt Roos.<br />
Seit 2009 darfseine<br />
7500-Seelen-<br />
Gemeinde sich<br />
„NRW-Klimakommune der Zukunft“<br />
nennen, doch ersteAktivitäten gabesbereitsEnde<br />
der 1980er Jahre. Seither wurden<br />
Bürgersolarkraftwerke auf öffentlichen<br />
Gebäuden gefördert, ein kommunales<br />
Energiemanagement umgesetzt, Bürger<br />
haben in Wind- und Solarenergie sowie<br />
Geothermie investiert. Begleitet werden<br />
die Aktivitäten von Kommunikation<br />
und Bildungsarbeit, um die Bürger mitzunehmen.<br />
Aktuell arbeitet die Gemeinde an einem<br />
Energiepark, der in einem ehemaligen<br />
Bundeswehrdepot entsteht. Dort sollen<br />
verschiedene Energieformen getestet<br />
und auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft<br />
werden. Hier profitiert die Gemeinde<br />
vom Wissen der Japaner: „Sie sind Technikfreaks<br />
und uns hinsichtlich Speichertechnik<br />
weit voraus“, sagt Roos.<br />
Austausch und Gewinn sind also gegenseitig.<br />
So waren inzwischen japanische<br />
Delegationen mehrfach in Saerbeck. Gekommen<br />
sind sie erstmals kurz nach<br />
Roos‘ erster Reise nach Japan im Jahr<br />
2015:„Siewollten prüfen, ob das authentisch<br />
ist, was ich ihnen bei meinem Besuch<br />
erzählt hatte.“<br />
Damals hatte erinTokyo an einer Energie-Konferenz<br />
teilgenommen, die Ecos<br />
Consult organisiert hatte. Seit seiner<br />
Gründung im Jahr 1988 bahnt die Osnabrücker<br />
Beratungsfirma Wirtschaftsbeziehungen<br />
zwischen deutschen und japanischen<br />
Unternehmen an, die zumeist<br />
Umweltschutz-Technologien anbieten.<br />
Dafür organisieren die zehn Osnabrücker<br />
Ecos-Mitarbeiterund ihr KollegeimBüro<br />
in Tokyo Diskussionsforen, Reisen und<br />
Konferenzen. Zudem fördert Ecos Consult<br />
auf politischer Ebene den internationalen<br />
Austausch.<br />
Das Sensibelste, sagt Wilhelm Meemken,<br />
Gründer und Geschäftsführer von Ecos<br />
Consult, seien die kulturellen Unterschiede:<br />
Während wir Deutschen beispielsweise<br />
im Allgemeinen dazu neigten, direkt<br />
auf unser Ziel loszusteuern, seien Japaner<br />
zurückhaltender. Und: „Die Japaner<br />
haben ein höheres Sicherheitsbedürfnis<br />
als wir“, meint der Meemken. Beides<br />
gelte es zu berücksichtigen, wenn Geschäftsleute<br />
und Politiker beider Länder<br />
an einem Tisch säßen, um gemeinsame<br />
Projekte zuplanen oder Kooperationen<br />
zu verhandeln. Sonst würden sich die Japaner<br />
zurückziehen –und ihredeutschen<br />
Kollegen würden sich wundern. Es ist also<br />
nicht nur eine Frageder Sprache, sich<br />
international verständigen zu können.<br />
Zwei Länder im Fokus: Wirtschaftliche Kontakte und Expertenwissen vermittelt Wilhelm<br />
Meemken von Ecos Consult zwischen Deutschland und Japan. Foto: Marie-Luise Braun<br />
Eine Delegation aus dem japanischen Fukushima besuchte imJanuar dieses Jahres den Energiepark von Saerbeck.<br />
Zwischen Windrädern und Solaranlagen tauschten sich (von links) Gouverneur Masao Uchibori, Bürgermeister<br />
Wilfried Roos und Norio Kato, Bürgermeister der Stadt Shinchi, über Möglichkeiten des Klimaschutzes aus.<br />
Foto: Gemeinde Saerbeck<br />
Er selbst sei jährlich etwa vier Mal in Japan,<br />
sagt Wilhelm Meemken. Ecos Consult<br />
ist Teil des Unternehmens Ecos, das<br />
einerseits berät und sich andererseits mit<br />
Energie und Umwelttechnikbefasst. Diesen<br />
Bereich leitet Peter Beck, der zweite<br />
Mann in der Geschäftsführung.<br />
ProminentesteAufgabe vonEcos Consult<br />
ist derzeit die Kooperation zwischen<br />
Deutschland und Japan, die auf bundespolitischer<br />
Ebene eingefädelt wurde: Im<br />
Mai 2016 haben Bundesumweltministerin<br />
Hendricks und ihre japanische Kollegin<br />
Tamayo Marukawaeinen engen bilateralen<br />
Austausch über Fragen der Energiewende<br />
und hinsichtlich Klimaschutztechnologien<br />
angekündigt. Hierfür sollen<br />
beispielsweise Klimaschutzkooperationen<br />
zwischen Städten beider Ländern<br />
entstehen.<br />
Hierfür gibt es einen bilateralen Vertrag<br />
über fünf Jahre. Finanziert wirdder Austausch<br />
über die Ministerien, fachlich begleitet<br />
werden die Treffen vom Institut<br />
für dezentrale Energien der Universität<br />
Kassel. Auch das Umweltbundesamt ist<br />
beteiligt. An den Reisen nehmen zudem<br />
nicht nur Vertreter verschiedener Gemeinden<br />
teil, sondern auch von Stadtwerken,<br />
von den Klimaschutzagenturen<br />
aus Göttingen und Freiburg, vom Verband<br />
Kommunaler Unternehmen und<br />
vom Fraunhofer Institut.<br />
Sehr aktiv bringe sich auch der japanische<br />
Botschafter Kotaro Kawamata ein.<br />
Der Grund: „Saerbeck ist da, wo Fukushima<br />
hinwill“, sagt Wilfried Roos. Die Präfektur<br />
Fukushima zum Beispiel wolle –<br />
nach der Reaktorkatastrophe und dem<br />
darauf folgenden Tsunami vom März<br />
2011 –unabhängig werden von Atomstrom<br />
und der zentralen Versorgung mit<br />
Energie.<br />
Noch gebe es keinen Vertrag für eine Kooperation,<br />
sagt Wilfried Roos. Derzeit sei<br />
aber eine Klimaschutzpartnerschaft mit<br />
Shinchi, einem Ort in der Präfektur Fukushima,<br />
in der finalen Vorbereitung. Eine<br />
Kooperation auf Länderebene wurde bereitsunterzeichnet,<br />
und im März hat der<br />
RatSaerbecks sein Okay für die Kooperation<br />
mit Shinchi gegeben. Jetzt fehlen<br />
noch die finalen Unterschriften.<br />
Während die Gemeinde aber keinen wirtschaftlichen<br />
Gewinn erzielen kann, ist<br />
die Kooperation für Unternehmen Saerbecks<br />
durchaus interessant, weil sie Kontakte<br />
zwischen deutschen und japanischen<br />
Unternehmen ermögliche. Sopräsentieren<br />
sich während der Besuche von<br />
Vertretern Japans die Firmen vor Ort<br />
gern. Dazu gehört auchSaertex, ein Hersteller<br />
von Leichtbau-Elementen, wie sie<br />
für Windenergie-Anlagen benötigt werden,<br />
oder Envitec, einer Firma für Biogas-<br />
Anlagen. „Die können auf diese Weise<br />
ihre Produkte präsentieren. Das ist dann<br />
auch ein Stück weit Wirtschaftsförderung“,<br />
meint Wilfried Roos, dessen Aktivitäten<br />
nicht nur für Japaner interessant<br />
sind. So gibt es beispielsweise einen Kooperationsvertrag<br />
mit einer Universität<br />
in den USA und einen Austausch hinsichtlich<br />
Klimaschutz mit weiteren Ländern<br />
wie China, USA oder Südafrika.<br />
„Und demnächst kommen Vertreter aus<br />
Dubai“, sagt Roos.<br />
Marie-Luise Braun<br />
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Nach dem Bundessieg<br />
wartet der Meisterbrief<br />
Lucas Bischoff ist ein besonders begabter Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und<br />
Klimatechnik. Bei Gebrüder Willers in Rheine ist man zu Recht stolz auf ihn.<br />
Ein junger Mann aus Neuenkirchen<br />
im Kreis Steinfurt ist Deutschlands<br />
bester Nachwuchshandwerker 2016<br />
im Beruf des Anlagenmechanikers<br />
für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.<br />
Nach der Gesellenprüfung,<br />
die er in seinem Innungsbezirk als<br />
Bester abschloss (Voraussetzung für<br />
die Teilnahme am Leistungswettbewerb),<br />
und dem Wettbewerb bis zum<br />
Sieg auf Bundesebene „büffelt“ er<br />
jetzt im Bildungszentrum der Handwerkskammer<br />
Münster für die Meisterprüfung.<br />
„Wir müssen das hohe Niveau in<br />
der handwerklichen Aus- und<br />
Weiterbildung auf jeden Fall<br />
erhalten.“<br />
Stephan Willers<br />
Der Einstieg in den Beruf<br />
war für Lucas Bischoff ein<br />
Schülerpraktikum bei der<br />
Firma Gebrüder Willers in<br />
Rheine. Der Handwerksbetrieb<br />
ist über die Region hinaus als<br />
Dienstleister für alle Bereiche der Gebäudetechnik<br />
bekannt.<br />
„Vom tropfenden Wasserhahn bis zur<br />
hochwertigen Krankenhaustechnik“, so<br />
erläutert Stephan Willers, sind 140Mitarbeiter<br />
im handwerklichen und kaufmännischen<br />
Bereich des Familienbetriebsfür<br />
die Kunden im Einsatz. 28 Lehrlinge<br />
werden ausgebildet. Dazu gehörte<br />
nach dem Realschulabschluss auch Lucas<br />
Bischoff. Während des Praktikums hatte<br />
er Stephan Willers überzeugt, ihn in die<br />
Ausbildung zu nehmen. Eine Entscheidung,die<br />
der Juniorchef nicht bereut hat.<br />
Im Gegenteil: Das Unternehmen ist sehr<br />
stolz auf „seinen“<br />
Bundessieger.<br />
Für den Siegertitel<br />
auf Bundesebene<br />
musste der<br />
Die Sieger-Arbeitsprobe hat inRheine einen Platz im Unternehmen von Stefan Willetrs (r.) erhalten. Er freut sich mit Lucas Bischoff über dessen Erfolg beim<br />
Leistungswettbewerb.<br />
Foto: Hubertus Kost<br />
junge Handwerker<br />
die komplette<br />
Installation eines<br />
Badezimmers<br />
entwerfen und<br />
anfertigen:<br />
Waschbecken, WC, Heizkörper,<br />
Schmutz- und Trinkwasserverlauf einschließlich<br />
der Verrohrung unter Putz.<br />
Eine „sportliche Aufgabe,“ wie er es formuliert.<br />
Eineinhalb Tage Zeit hatteerdafür<br />
–und er konnte mit dem Ergebnis die<br />
Fachjury überzeugen und sich von der<br />
„Konkurrenz“ aus ganz Deutschland absetzen.<br />
„Man schafft was mit den Händen und<br />
sieht das Ergebnis seiner Arbeit“, deshalb<br />
habe er ein Handwerk gelernt, erläutert<br />
Lucas Bischoff. Interesse und Spaß an<br />
Technikgehöreauchdazu. Das konnteer<br />
bereits bei seinemVater erfahren,der im<br />
Sanitär-, Heizungs- und Klima-Handwerk<br />
selbstständig ist und dem der Sohn<br />
gern mal „über die Schulter“ schaute.<br />
Dem jungen Gesellen ist bewusst, dass er<br />
in seinem Beruf auch weiter lernen muss.<br />
Die Technikwerde komplizierter und das<br />
Gewerke übergreifende Arbeiten nehme<br />
zu, betont Stephan Willers. Er sieht die<br />
Aus- und Weiterbildung als Basis für erfolgreiches<br />
und zukunftsorientiertes<br />
Handwerk. „Wir müssen das hohe Niveau<br />
in der handwerklichen Aus- und Weiterbildung<br />
auf jeden Fall erhalten“, betont<br />
der Diplom-Ingenieur und Diplom-Wirtschafts-Ingenieur.<br />
Er setzt sich nachdrücklich<br />
für die die Meisterqualifikation<br />
ein, denn der Meistertitel sei Ausdruck<br />
eines hohen Qualitätsstandards und deshalb<br />
ein besonders Qualitätsmerkmal.<br />
Das treibt auch Lucas Bischoff an. Deshalb<br />
will er den Meistertitel erwerben –<br />
übrigens in sogenannter Vollzeitform,<br />
das heißt: Er besucht ganztägig die Meistervorbereitung<br />
(„Meisterschule“) und<br />
hat dafür den Ausbildungsbetrieb verlassen.<br />
Zurückkommen kann er auf jeden<br />
Fall.<br />
Hubertus Kost<br />
PRAKTISCHER LEISTUNGSWETTBEWERB<br />
Seit 1951 gibt es im Handwerk den „Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend“.<br />
Durch den freiwilligen Berufswettkampf werden leistungsstarke<br />
Lehrlinge in ihrer beruflichen Entwicklung gefördert, zugleich macht der Wettbewerb<br />
auf die Ausbildungsleistungen der Betriebe und des Handwerk insgesamt<br />
aufmerksam. Der Titel wurde im Jahr 2007 geändert in„Leistungswettbewerb<br />
des Deutschen Handwerks –Profis leisten was“. Das soll den Leistungscharakter<br />
noch mehr betonen.<br />
Die besten Absolventen der Gesellenprüfungen eines Jahres in den verschiedenen<br />
Handwerksberufen (Mindestnote „gut“, Höchstalter 27Jahre) können am<br />
Leistungswettbewerb teilnehmen. Dabei wird entweder eine Arbeitsprobe oder<br />
das Gesellenstück bewertet. In der ersten Stufe geht es um den Sieg auf Kammerebene.<br />
Knapp 200 junge Handwerkerinnen und Handwerker aus dem Münsterland und<br />
der Emscher-Lippe-Region nahmen im vergangenen Jahr am Wettbewerb auf<br />
Kammerebene teil. Sie hatten die Gesellenprüfung als die Besten von rund 4200<br />
handwerklichen Nachwuchskräften im Kammerbereich abgeschlossen. 48 Siegerinnen<br />
und Sieger wurden ermittelt, die sich damit für die nächste Stufe des<br />
Wettbewerbs qualifizierten. Zwölf junge Leute aus der heimischen Region wurden<br />
NRW-Landessieger. Lucas Bischoff erreichte dann im bundesweiten Vergleich<br />
den Titel „1. Bundessieger“.<br />
Träger des Leistungswettbewerbs sind der Zentralverband des Deutschen Handwerks<br />
(ZDH) und die Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk. Schirmherr<br />
ist der Bundespräsident.<br />
-hko-<br />
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8 MACHER &MÄRKTE<br />
Kerstin von der Linden führte durch den Tag. Im ersten Meinungsforum debattierten (v.r.) Organisator Prof. Dr. Gerhard Nowak, Jürgen Temme vom Stadtsportbund Münster, Karin Wiessmann von der Firma<br />
IOS, Rainer Pfuhler vom Rheingold Salon und Helmut Muthers von der Initiative 50plus.<br />
Foro: Oliver Werner<br />
Im multimobilen Zeitalter unterwegs<br />
Das Wirtschaftsforum Münster beleuchtete einen ganzen Taglang alle Fragen der Beweglichkeit.<br />
Als „Denk-Tankstelle“ für Entscheider<br />
verstehtProf. Dr.Gerhard Nowak<br />
die von ihm organisierten Wirtschaftsforen.<br />
Die zweite Aufl fage in<br />
den Räumen von WestLotto lud dazu<br />
ein, geistig beweglich die Szenarien<br />
und Herausforderungen des multimobilen<br />
Zeitalters zu diskutieren.<br />
Und die Gästekonnten dabei<br />
für sich selbst, für das<br />
Unternehmen und den<br />
Markt Schlüsse ziehen.<br />
Denn Mobilität ist natürlich<br />
weitaus mehr,als vonAnach Bzugelangen.<br />
Rainer Pfuhler, einer der vielen Gesprächspartner<br />
und Referenten in Münster,<br />
nutzte ein schönes Bild, um die<br />
(Im-)Mobilität der modernen Gesellschaft<br />
zu beschreiben. „Wir erleben Mobilität<br />
heute vorallem dann, wenn wir sitzen<br />
–imAuto, in der Bahn und im Flugzeug“,<br />
so der Sprecher des unter anderem<br />
auf tiefenpsychologische Marktforschung<br />
spezialisierten Kölner Instituts<br />
Rheingold. Im Grunde verknüpfe der<br />
Mensch sein Vorwärtsstreben immer wieder<br />
mit dem Wunsch nach einem Ruhepunkt.<br />
Persönliche Bedürfnisse nach Mobilität<br />
bildeten den Einstieg in das erkennbar<br />
grenzenlose Thema. Gastgeber Andreas<br />
Kötter, Geschäftsführer von WestLotto,<br />
sprach schon in seiner Begrüßung beispielhaft<br />
die wachsende Mobilität im<br />
Unternehmen an –bei WestLotto festzumachen<br />
an den Flex-Office-Tagen, die<br />
Mitarbeitern ermöglichen, ihreArbeitbei<br />
Bedarfvon daheim zu erledigen. Münster<br />
insgesamt, so erläuterteBürgermeisterin<br />
Beate Vilhjalmsson, arbeite aneiner zukunftstauglichen<br />
Stadtentwicklung –<br />
auchunter Einbeziehung der zahlreichen<br />
Mobilitätsaspekte<br />
Viel Aufmerksamkeit erhielt in einem der<br />
drei Meinungsforen unter anderem HelmutMuthers<br />
vonder Initiative50plus. Er<br />
rief die Wirtschaftsvertreter dazu auf,<br />
Stereotypen zu überprüfen. In der vernetzten<br />
Informations-, Erfahrungs- und<br />
Wissensgesellschaft ließe sich auch die<br />
Generation der Älteren nicht mehr in<br />
eine Schublade packen: „Wir brauchen<br />
keinen Online-Shop für Senioren.“ Damit<br />
unterschätze man jede Form der Beweglichkeit.<br />
Unternehmerische und wirtschaftliche<br />
Bedürfnisse nach Mobilität kamenimForum,<br />
zu dem auch drei Workshops gehörten,<br />
ebenso zur Sprache. Mit dabei waren<br />
Vertreter vonRemondis und ADAC sowie<br />
der Chef des Flughafens Münster-Osnabrück,<br />
Prof. Dr. Rainer Schwarz. wk<br />
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Im Juni 2014 hat Schumacher Packaging seine Betriebsstätte im AirportPark FMO in Betrieb genommen –<br />
jetzt werden bis zu 30 Mio. Euro inden Ausbau investiert.<br />
Bild: Schumacher Packaging<br />
Neues Planungsrecht für Logistik und Gewerbe auf ca.<br />
110.000 m² –60% reserviert! Foto u. Grafik: AirportPark FMO GmbH<br />
Regio-Logistik, Dream Tec,<br />
Schumacher Packaging:<br />
hier wächst man erfolgreich!<br />
Regio-Logistik hat den Betrieb erfolgreich<br />
aufgenommen, Dream Tec mit IT-Handel<br />
und Medizintechnik eröffnet in Kürze und<br />
das neue Werk von Schumacher Packaging<br />
expandiert kräftig. Die Schumacher Group<br />
mit Stammsitz im fränkischen Ebersdorf<br />
investiert 30 Mio. Euro insein erst 2014<br />
eröffnetes Werk im AirportPark FMO in<br />
Greven. Das gesamte Investitionsvolumen<br />
beträgt dann schon rund 75 Mio. Euro. Der<br />
Verpackungsspezialist verdoppelt damit<br />
seine Fertigungs- und Lagerkapazitäten ein<br />
Jahr früher als geplant und schafft 80 neue<br />
Arbeitsplätze. Insgesamt werden in 2018<br />
rund 200 neue Mitarbeiter im neuen Grevener<br />
Werk arbeiten –die meisten imDrei-<br />
Schicht-Betrieb.<br />
Schumacher Packaging<br />
und Airportpark FMO:<br />
das passt!<br />
Mit der erheblichen Vergrößerung des Werkes<br />
im AirportPark FMO unterstreicht der<br />
Verpackungsspezialist die strategische Bedeutung<br />
des Standorts: von hier aus kann<br />
Schumacher Packaging seine Kunden in<br />
Nord- und Westdeutschland sowie in den<br />
Benelux-Ländern sehr schnell mit allen gängigen<br />
Wellpappeverpackungenbeliefern. Im<br />
Juni 2014 war das hochmoderne Wellpappenwerk<br />
in den Produktivbetrieb gegangen.<br />
„Inzwischen ist unsere Produktion im<br />
Werk Greven aber schon voll dreischichtig<br />
ausgelastet“, erklärt Björn Schumacher,<br />
Geschäftsführer der Schumacher Group.<br />
Weitere Ausbaustufen sollen folgen, denn<br />
zusätzliches Wachstum ist auf mehr als<br />
40.000 m² Erweiterungsfläche imAirport-<br />
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BRANCHEN &BETRIEBE 9<br />
Vom Modul zum fertigen Haus<br />
Mit der „Solid.Box“ hat man von Heek aus in der Welt des schnellen, aber trotzdem massiven Bauens einen neuen<br />
Akzent gesetzt. Das System hat die Marktreife erlangt und stößt auf eine steigende Nachfrage.<br />
In der Werkshalle in Ahaus werden die Wohnmodule fix und fertig zusammengesetzt, um anschließend per Tieflader an den Zielort transportiert zuwerden.<br />
Fotos: Susanne Menzel<br />
„Stein auf Stein, Stein auf Stein, das<br />
Häuschen wird bald fertig sein …“<br />
Werdas Kinder-Handwerkerliedvergangener<br />
Tage noch im Ohr hat,<br />
kann nur staunen, wenn er die moderne<br />
Bautechnik betrachtet: Die<br />
Häuser –indiesem Fall hergestellt<br />
aus vorgefertigten Segmenten –werden<br />
fertig konzipiert und ausgestattet<br />
per Tiefl<br />
ader an die Baustelle geliefert<br />
und dort auf ebenfalls vorab<br />
produzierte Fundamente gesetzt.<br />
Einzug nach drei, vier Wochen statt<br />
nach neun- oder mehrmonatiger<br />
Bauzeit. „The American way of life“,<br />
ausgeführt in deutscher Technik.<br />
Die Wohnmodule –hier die „Studentengröße“ von 25Quadratmetern<br />
–sind mit Küche und Bad ausgestattet. Laut Entwickler<br />
Hermann Stegink (Foto) eignen sich diese Objekte besonders für<br />
die innerstädtische Nachverdichtung oder eine Lückenbebauung.<br />
Die Zukunftder „Solid.Box“.<br />
Sie hat erst vorMonaten in<br />
der münsterländischen<br />
Gemeinde Heek begonnen.<br />
Aufgeschlagen wurde<br />
das erste innovative Kapitel mit der Errichtung<br />
vonvier 52-Quadratmeter-Wohnungen,<br />
in denen die Kommune inden<br />
nächsten Jahren gefl<br />
üchtete Familien<br />
unterbringt. Hier, sobetonte Heeks Bürgermeister<br />
Franz-Josef Weilinghoff, habe<br />
man sich bewusst für eine hochwertige<br />
Bauweise entschieden, wie sie „Solid.Box“<br />
biete. Entwickelt von Hermann<br />
Stegink, ausgeführt mit dem Heeker Betonwerk<br />
Büscher, indem die Produktion<br />
stattfindet, sowie dem Bauunternehmen<br />
G. Büter GmbH aus Ringe, das für die<br />
Montageverantwortlichzeichnet, als Kooperationspartner.<br />
„Uns schwebte immer ein Konzept vor,<br />
bei dem sich attraktive Architektur und<br />
Nachhaltigkeit des Objektes mit massiver<br />
Bauweise und kurzfristiger Bezugsfertigkeit<br />
verbinden“, sagt Hermann Stegink.<br />
2013 hat erdeshalb erste Entwicklungsüberlegungen<br />
aufgenommen, 2016 erreichteder<br />
fl<br />
exible Modulbau Marktreife,<br />
das Unternehmen „Solid.Box“ wurde offiziell<br />
gegründet. „Und seitdem geht es<br />
Schlag auf Schlag“, ist der 50-jährige<br />
Emmlichheimer, der zudem als Freier<br />
Sachverständiger in der Entwicklung und<br />
Qualitätskontrolle von Bauwerken tätig<br />
ist, selbst ein wenig überrascht.<br />
Abgeschaut hatteman sich die Technologie<br />
aus der Schiffsindustrie, wogroße<br />
Modulevorgefertigtund später zu einem<br />
Ozeandampfer zusammengesetzt werden.<br />
In Amerika ist die mobile Bauweise<br />
aus dem Rohstoff Holz ebenfalls schon<br />
lange gang und gäbe. Diese wurde von<br />
der Holzindustrie in den letzten Jahren<br />
auch in Deutschlandbereits aufgegriffen.<br />
„Solid.Box“ hingegen sieht für sich die<br />
großen Vorteile in der Massivausführung.<br />
„In der Bundesrepublik existiert am<br />
Markt neben uns nur ein weiteres Unternehmen,das<br />
ähnliche Objekteanbietet“,<br />
weiß Hermann Stegink.<br />
Für ihn liegen die Pluspunkteder Smart-<br />
Betonausführung klar auf der Hand: „Die<br />
Wohnmodule eignen sich für eine Lückenbebauung<br />
wie auch für eine innerstädtische<br />
Nachverdichtung und sind<br />
dort einsatzbereit, wo bezahlbarer Wohnungsbau<br />
in massiver Bauweise gewünscht<br />
wird. Dabei sehen wir uns keinesfalls<br />
nur als Erbauer von Flüchtlingswohnheimen.<br />
Das ist eine Nutzungsform,<br />
die momentan vielleicht stark nachgefragt<br />
ist. Aber auch als Studenten- oder<br />
Hotelzimmer eignen sich die flexiblen<br />
Wohneinheiten. Ebenso stecken in ihnen<br />
Lösungen für das Segment Seniorenwohnungen.“<br />
►Fortsetzung auf Seite 10<br />
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10 BRANCHEN &BETRIEBE<br />
„Wohlfühlklima“ inbegriffen<br />
Module kommen im Stundentakt von Ahaus nach Heek. Wenn vor Ort der Aufbau beginnt,<br />
staunen die Nachbarn zumeist nicht schlecht.<br />
So stehen nach Aussage von<br />
Hermann Stegink aktuell Projekte<br />
imSiegerland (Service-<br />
Wohnen mit Tagespfl<br />
ege) wie<br />
auch im nördlichen Ruhrgebiet<br />
(28 Wohneinheiten als günstiger<br />
Wohnraum auf dem freien Markt) kurz<br />
vor dem Abschluss.<br />
Im Zeitvergleich zur herkömmlichen<br />
Bauweise kann der Modulbau eindeutig<br />
überzeugen: „Die reine Bauzeit vorOrt ist<br />
über 80 Prozent kürzer. Alle Faktoren<br />
einbezogen –von derPlanung bis zur Fertigstellung<br />
–kommen wir auf 50 Prozent<br />
Zeitersparnis“, rechnetHermann Stegink<br />
vor. Dadurch, dass der Kunde vonder Planung<br />
bis zur Ausführung alles aus einer<br />
Hand erhalte, ließen sich auch die Baunebenkosten<br />
um 20 Prozent allein bei der<br />
Planung und um weitere zehn Prozent<br />
bei Schnittstellenfehlern reduzieren. Was<br />
für ihn weitere Qualitätsmerkmale ausmachen,<br />
sind neben den eingesparten<br />
Kosten auch die sehr hohe Lebensdauer<br />
der Fassade (Stegink spricht hier von 40<br />
Jahren länger als bei einer Wärmedämmfassade<br />
im Verbundsystem) wie aber<br />
auch die Energieeffizienz: „Unser<br />
Schwerpunkt liegt auf der Nachhaltigkeit.<br />
Die Nebenkosten, sprich die zweite<br />
Miete, können wir durch das ausgeklügelte<br />
Zusammenspiel von Dämmung,<br />
Technik und Bauweise gering halten.“ Alle<br />
Objektekönnenzudem vonder DGNB<br />
(Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges<br />
Bauen) zusätzlich zertifiziert werden.<br />
Nicht zuletzt deshalb, weil sie auch keine<br />
fossilen Brennstoffe mehr zum Heizen<br />
benötigen.<br />
Standardmäßig seien die Module mit<br />
einem „Wohlfühlklima“ ausgestattet. Stegink:<br />
„Wer einmal herkömmlich gebaut<br />
hat, weiß, dass gerade in der ersten Zeit<br />
Ein Blick in das Innenleben der Fertighäuser. Die Technischen Anlagen sind bereits vormontiert.<br />
Fotos: Susanne Menzel<br />
die Wände noch eine hohe Feuchtigkeit<br />
aufw<br />
eisen, die eine Schimmelbildung begünstigt.<br />
Das ist bei uns nicht der Fall. Zudem<br />
können wir die Anforderungen an<br />
erhöhten Schallschutz erfüllen, wenn der<br />
Kundeeswünscht. Der Nachbar nebenan<br />
kann also nicht hören, wasich in meinen<br />
vier Wänden gerade so mache.“<br />
Zurück in Heek: Hier kommen die Module<br />
im Stundentakt von der Halle aus<br />
Ahaus angerollt, wo sie vorab zusammengesetzt<br />
wurden. Wie Lego-Steine<br />
werden sie auf zuvor gelegte runde Fundamentsockel<br />
gesetzt, eines nach dem<br />
anderen. Wo gestern noch grüne Spielfl<br />
ä-<br />
che Kinder zum Bolzen einlud, sind über<br />
Nacht Häuser „aus dem Boden gewachsen“.<br />
Die Anwohner staunen nicht schlecht. Sie<br />
beeindruckt vor allem, „dass wir nicht<br />
über Monatemit Baulärm leben müssen.<br />
Und die rote Farbeder Fassade, die sieht<br />
schick aus“, kommentiert ein Nachbar.<br />
Was ihm allerdings noch ein kleines Fragezeichen<br />
ins Gesicht schreibt: „Wie regeln<br />
die das denn mit Wasser, Abwasser,<br />
Strom und Gas?“ Auch hier bleibt Hermann<br />
Stegink keine Antwort schuldig:<br />
„Im Grunde benötigen wir nur einen<br />
Strom- und einen Wasser- bzw. Abwasseranschluss.“<br />
Geheizt werden die Räume<br />
mit Strahlungswärme von der Decke<br />
aus. Versorgt werden dieModule über ein<br />
Wärmesystem in Kombination mit einer<br />
kontrollierten Be- und Entlüftung. Hermann<br />
Stegink: „Das gewährleistet eine<br />
Wärmerückgewinnung von über 90Prozent.“<br />
Susanne Menzel<br />
Stein auf Stein war gestern: Heute „schweben“ die fertig montierten Segmente ander<br />
Baustelle ein und werden dort abgesetzt. Einzug ins neue Heim nach wenigen Wochen<br />
statt nach mehreren Monaten.<br />
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Wohnmodule haben „Solid.Box“ und die Betonwerke<br />
Büscher Ende letzten Jahres als zukunftsweisende<br />
Bautechnologie nicht nur dem Bundesministerium<br />
für Umwelt und Bauen in Berlin, sondern auch auf<br />
der Bautec 2016 vorgestellt. Stegink: „Die Resonanz<br />
war enorm. Ministerin Barbara Hendricks hat sich<br />
sehr interessiert daran gezeigt, wie bezahlbarer<br />
Wohnungsbau zudem auch funktional und komfortabel<br />
umgesetzt werden kann. Vor allem, dass mit<br />
den Modulen Standortwechsel zukünftig kein Problem<br />
mehr sind, hat sie überrascht.“<br />
Zurückhaltend gibt sich Hermann Stegink bei der<br />
Preisfrage: „Die Module sind trotz allem kein Objekt<br />
von der Stange. Deshalb gibt es auch keinen Preis,<br />
der sich auf alle Varianten übertragen lässt. Die<br />
Kosten müssen für jeden Kunden individuell berechnet<br />
werden. Sie hängen nicht nur von den örtlichen<br />
Gegebenheiten, sprich der Beschaffenheit der Bodenverhältnisse,<br />
ab, sondern ebenso von der Größe<br />
der Module und der gewünschten Ausstattung.
BRANCHEN &BETRIEBE 11<br />
Weniger ist am Ende mehr<br />
Die Lüdinghauser Firma PE.WE. entwickelte gemeinsam mit britischen Unternehmen eine Sandwich-<br />
Verpackung, die einen deutlich geringeren Kunststoffanteil hat. „Eine Revolution für den Markt.“<br />
Die Geduld hat sich gelohnt: Die Firma<br />
PE.WE. in Lüdinghausen ist seit<br />
Kurzem mit einer Pappverpackung<br />
für ihre Sandwiches am Markt, die<br />
mit 82 Prozent weniger Kunststoff<br />
auskommt und damit insgesamt 40<br />
Prozent an Verpackungsmaterial<br />
einspart. „Wedge heißt diese Art der<br />
Verpackung, die denSandwichmarkt<br />
revolutionieren wird“, ist Annekatrin<br />
Wünsche überzeugt. Zusammen<br />
mit ihrem Vater Peter Wünsche sowie<br />
Henric Birrong fungiert sie als<br />
Geschäftsführerin des 1975 gegründeten<br />
Familienunternehmens.<br />
„Gerade im technischen Bereich ist<br />
der Fachkräftemangel für uns ein<br />
wichtiges Thema.“<br />
Annekatrin Wünsche<br />
Ver Vi Jahre dauerte die Entwicklung<br />
in Kooperation mit<br />
zwei Firmen in Großbritannien.<br />
Bis datogab es auf dem<br />
deutschen Markt zwei Verkaufsverpackungen<br />
für Sandwiches,<br />
Wraps, Baguettes und andere Snacks:<br />
entweder komplett aus Kunststoff oder<br />
aber mit zusätzlicher Pappummantelung.<br />
„Letzteres ist verkaufsfördernder,<br />
da es höherwertiger aussieht. Allerdings<br />
war uns der zusätzliche Müll immer ein<br />
Dorn im Auge“, macht Annekatrin Wünsche<br />
deutlich. Umso mehr freut sie sich,<br />
endlich Maschinen und Verpackungsmittelhersteller<br />
gefunden zu haben, „die uns<br />
in die Lage versetzen, unsere Produkte<br />
unter Schutzatmosphäre herzustellen<br />
und mit deutlich weniger Verpackungsmaterial<br />
auszukommen“.<br />
PE.WE. hat sich das Exklusivrecht für den<br />
deutschen Markt gesichert und die Neuheit<br />
bereits einigen Kunden vorgestellt,<br />
weitere folgen in Kürze. „Während wir<br />
ansonsten vielfach unter Handelslabeln<br />
produzieren, bringen wir jetzt auch eine<br />
eigene Linie mit dem Namen ,Hello Sandwich‘<br />
auf den Markt“, erzählt Annekatrin<br />
Wünsche. Vorgestellt<br />
wurde sie<br />
auf der Gastronomie-Messe<br />
Internorga<br />
Mitte März<br />
in Hamburg. „Wie<br />
bei allen anderen<br />
Drei-Schicht-Betrieb: Bei PE.WE. sorgen rund 370 Mitarbeiter dafür, dass täglich mehr als 200 000 Snackartikel vom Band rollen.<br />
Produkten verzichten<br />
wir auch<br />
bei unserer eigenen<br />
Linie auf Konservierungsstoffe und<br />
Geschmacksverstärker“, betont Peter<br />
Wünsche. Das Unternehmen verfügt<br />
nicht nur über die Flexibilität und<br />
Schnelligkeit, um auf individuelle Wünsche<br />
einzugehen. „Wir sind auch deshalb<br />
in unsererBranche deutschlandweit führend,<br />
weil wir für unsere Kunden komplette<br />
Konzepte entwickeln“, macht Annekatrin<br />
Wünsche deutlich.<br />
Der Erfolg spiegelt sich nicht nur im Umsatz<br />
–zuletzt lag der bei knapp 50 Millionen<br />
Euro –wieder. Das macht auch der<br />
Platzbedarfdeutlich. Das 2011 bezogene<br />
Produktionszentrum reicht schon nicht<br />
mehr aus. „Daher produzieren wir zurzeit<br />
auch wieder an unserem Standort an<br />
der Carl-Sonnenschein-Straße“, so Peter<br />
Wünsche. Die PE.WE.-Geschäftsführer<br />
planen bereits eine Erweiterung des neuen<br />
Produktionszentrums an der Heinrich-Hertz-Straße.<br />
Doch es sind nicht nur die räumlichen Kapazitäten,<br />
bei denen das Unternehmen<br />
an seine Grenzenstößt. „Geradeimtechnischen<br />
Bereich ist der Fachkräftemangel<br />
für uns ein wichtiges Thema“, sagt Annekatrin<br />
Wünsche. Wohlwissend, dass<br />
PE.WE. damit – gerade im ländlichen<br />
Raum –nicht alleine dasteht. „Und dabei<br />
sind wir noch in der glücklichen Lage,<br />
viele langjährige Mitarbeiter zu haben,<br />
die zum Teil seit über 30 Jahren bei uns<br />
sind“, hebt PeterWünsche hervor.Daher<br />
werden Nachwuchskräfte auch direkt im<br />
Betrieb ausgebildet. „Nur im technischen<br />
Bereich fehlen uns die Möglichkeiten dazu“,<br />
bedauert Annekatrin Wünsche.<br />
Anne Eckrodt<br />
www.stadtwerke-muenster.de<br />
Natürlich Ökostrom!<br />
Ihr Beitrag für Münsters Zukunft.<br />
Münster:natürlich<br />
Das Öko-Strompaket mit Heimvorteil<br />
Fotos: Anne Eckrodt<br />
PE.WE.<br />
Das 1975 gegründete Familienunternehmen PE.WE. startete<br />
mit einem Frischdienst und belieferte Gaststätten –vor<br />
allem die klassische Kneipe ohne eigene Küchenkonzession<br />
–mit Hotdogs, Baguettes oder Burgern, die im Ofen<br />
aufgebacken wurden. Heute produziert PE.WE. belegte<br />
Sandwiches, Wraps, Baguettes und andere Snackartikel,<br />
und zwar 200000 bis 250000 Stück pro Tag. Dafür sorgen<br />
rund 370 Mitarbeiter. Circa 20 von ihnen sind in der Verwaltung<br />
an der Carl-Sonnenschein-Straße tätig, die anderen<br />
arbeiten im Drei-Schicht-Betrieb an sechs Tagen pro<br />
Woche im neuen, 2011 inBetrieb genommenen Produktionszentrum<br />
an der Heinrich-Hertz-Straße sowie neuerdings<br />
aus Platzgründen zum Teil auch wieder am alten<br />
Standort. PE.WE. beliefert alle Lebensmitteleinzelhändler<br />
in Deutschland sowie die Discounter mit Ausnahme von<br />
Lidl. Außerdem hat das Lüdinghauser Unternehmen seit<br />
einigen Jahren in der Verkehrsgastronomie Fuß gefasst,<br />
so zählen Fluggesellschaften und die Deutsche Bahn<br />
ebenfalls zu den Kunden. Gleiches gilt für Ikea. Wer dort<br />
frühstückt, bekommt einen von PE.WE. vorkonfektionierten<br />
Teller mit Marmelade, Käse, Lachs und Co. -ae-<br />
Präsentieren die neue, deutlich weniger<br />
Material verbrauchende Sandwich-Verpackung:<br />
Annekatrin und Peter Wünsche.
12 BRANCHEN<br />
Auf allen Kommunikationska<br />
Das Vredener Unternehmen Laudert hat sich von der Klischee-Anstalt zum Dienstleister in der Multi-Channel-Media-Wel<br />
Fest verankert imMünsterland: Die Firmenzentrale von Laudert hat ihren Sitz in Vreden im Kreis Borken.<br />
Foto: Laudert<br />
Vreden, Hamburg, Stuttgart, Bangkok,<br />
Ho-Chi-Minh-Stadt (ehemals<br />
Saigon) –was diese Städte gemeinsam<br />
haben? Den Namen „Laudert“.<br />
Mit seinen westfälischenWurzeln im<br />
Münsterland fest verankert, ist der<br />
Dienstleister für die Multi-Channel-<br />
Media-Kommunikation als Global-<br />
Playernicht nuringanz Europa, sondern<br />
bis hin nach Thailand und Vietnam<br />
auf denKontinenten unterwegs.<br />
Vorzugsweise auf der Datenautobahn.Gegründet<br />
wurde das Unternehmen<br />
1959 als Klischee-<br />
Anstalt, beschäftigt sich also<br />
in der Druckvorstufemit<br />
Verfahren zur Wiedergabe<br />
von Bildern und Texten, die zur Herstellung<br />
vonDruckformen fürdie verschiedenen<br />
Druckstufen dienten. Und auch mit<br />
dem Vervielfältigen von Vorlagen und<br />
Daten mithilfe von fotografischen sowie<br />
digitalen Verfahren. Dieser Grundsatz ist<br />
geblieben –allerdings inzwischen in modernster<br />
Form. Die Fotos werden heute<br />
bearbeitet und veredelt, für Print und E-<br />
Commerce entsprechend aufb<br />
ereitet.<br />
„Dennoch liegt unser Fokusnach wie vor<br />
auf dem perfekten Bild“, betont Jörg Rewer,<br />
neben Rainer Laudert und Andreas<br />
Rosing einer der drei Geschäftsführenden<br />
Gesellschafter.<br />
Wer heute einen Werbeprospekt in der<br />
Hand hält, sei es mit Mode-, Schmuck-,<br />
Badezimmer-, Wäsche- oder sonstigen<br />
Artikeln bestückt, kann überwiegend davon<br />
ausgehen, dass das Vredener Unternehmen<br />
hier m<br />
Kundenliste li<br />
who“ der Bran<br />
skin, Ernsting’<br />
Group, Takko<br />
Rewe-Markt si<br />
testen Namen<br />
„Vom reinen<br />
uns in den le<br />
Mediendienstl<br />
Jörg Rewer.<br />
nächst im Vers<br />
wurden auf d<br />
oder Pickel en<br />
Aufträge wese<br />
wendigkeit zu<br />
auch die Sp<br />
merce wird im<br />
Kunden reicht<br />
eines Hochgla<br />
ges, die Ware<br />
dung beispie<br />
Shops entspre<br />
sentiert werde<br />
„Unser Auftra<br />
sagt Jörg Rew<br />
feld sind hierz<br />
Eröffnung des<br />
ren hatten wi<br />
und fünf Mitar<br />
der Geschäftsf<br />
rück, der selbs<br />
hersteller-Azu<br />
fing und sich i<br />
einzelnen Ber<br />
hochgearbeite<br />
dert expandie<br />
Hamburg und<br />
kommen, meh<br />
Der neue Crafter.<br />
Liefert alles. Vorallem Bestwerte.<br />
Eine Erfolgsgesch<br />
Ammar Wanli floh aus Syrien und hat schnell bei Laude<br />
Größte Antriebsvielfalt und innovativste<br />
Assistenzsysteme. Der neue Crafter.<br />
Die neueGröße.<br />
International Vanofthe Year 2017: Der neue Crafter ist der Erste mit 8-Gang-Automatik 3 für alle<br />
Antriebsarten. Er bietet mehr als 15 Fahrerassistenzsysteme inklusiveoptionalem sensorbasiertem<br />
Flankenschutz. Und der optionale ergoComfort Schwingsitz macht ihn so komfortabel wie<br />
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Er hat uns einfach überzeugt.“<br />
Mit dem 29-jährigen<br />
Ammar Wanli hat das<br />
Unternehmen Laudert<br />
jetzt zum ersten Mal einen<br />
Mitarbeiter mit Flüchtlingshintergrund<br />
eingestellt. Ammar, geboren in<br />
Syrien, hat an der Arabischen Internationalen<br />
Universität in Damaskus studiert<br />
und in den Emiraten sowie in Syrien<br />
schon als Web-Entwickler sowie<br />
als Projektkoordinator und Projektmanager<br />
gearbeitet, bevor erimletzten<br />
Jahr nach Deutschland kam. Fitinder<br />
englischen sowie in der arabischen<br />
Sprache, musste der inzwischen in<br />
Stadtlohn wohnende Ammar hier zunächst<br />
einmal intensiv Deutsch lernen.<br />
Über den Integrations-Point der Agentur<br />
für Arbeit und das Jobcenter wurde<br />
er dann der Berufsbildungsstätte<br />
Westmünsterland für eine Qualifizierungsmaßnahme<br />
zugewiesen. BBS-Arbeitsvermittler<br />
Heiko Wensing: „Nach<br />
dem intensiven Deutschkurs stand ein<br />
Digitaldruck auf Hochglanz –eine weitere Spezialität imHause<br />
Laudert.<br />
Willkommen im Team: Geschäftsführer Jörg Rewer (<br />
Jürgen Jung, Teamleiter IT (r.), Ammar Wanli .<br />
Praktikum an,für das wir uns gemeinsam<br />
nach einem geeigneten Unternehmen<br />
umgeschaut haben. Ich habe sozusagen<br />
die Steigbügel gehalten, damit<br />
Ammar reiten kann.“ Dass die<br />
Wahl aufdie Firma Laudert fiel, „war<br />
ein Glücksfall für alle Seiten“, ist<br />
sich Heiko Wensing sicher. Dem<br />
stimmt auch Jörg Rewer, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter bei Laudert,<br />
gerne zu: „Ammar Wanlis Vita<br />
warpassend für das, waswir suchen.<br />
Während seines Praktikums hat er<br />
sich dann so geschickt und engagiert<br />
angestellt, dass wir gesagt haben: Er<br />
ist mit seinem Fachwissen sowie<br />
auch vonder menschlichen Seiteher<br />
eine gute Ergänzung in unserem<br />
Team.“<br />
Anfang Februar hat Ammar seinen<br />
Arbeitsvertrag als Software-Entwickler<br />
unterzeichnet. Parallel dazu<br />
absolviert er in den nächsten Monaten<br />
noch ei<br />
rationskurs<br />
lerHeiko W<br />
mehreren<br />
In der aktu<br />
nahme bef<br />
fl<br />
üchtete M<br />
chen Ban<br />
über den P<br />
malenden<br />
Kreative A
&BETRIEBE<br />
13<br />
nälen unterwegs<br />
tentwickelt. Der Fokus liegt noch heute auf dem perfekten Bild.<br />
it Hand angelegt hat. Die<br />
est sich wie das „Who´s<br />
che: bon prix, Jack Wolfsfamily,aber<br />
auch die Otto<br />
, Grohe, WMF oder der<br />
nd nur einige der bekannauf<br />
einer langen Liste.<br />
Bildbearbeiter haben wir<br />
zten 20 Jahren zu einem<br />
eister entwickelt“, sagt<br />
„Klassisch waren wir zuandhandelbeheimatet.<br />
Da<br />
en Fotos Falten geglättet<br />
tfernt. Inzwischen sind die<br />
ntlich komplexer, die NotrKommunikation<br />
wie aber<br />
zialisierung auf E-Commer<br />
bedeutsamer.“ Dem<br />
nicht nur die Herstellung<br />
nzprospektes oder -katalomuss<br />
auch für die Verwensweise<br />
in den Internethend<br />
fotografiert und prän.<br />
Datenpfl<br />
ege inklusive.<br />
ist das komplette Paket“,<br />
er. Ein wichtiges Arbeitsudie<br />
Fotostudios, „Bei der<br />
ersten Studios vor 18 Jahrdort<br />
noch zwischen drei<br />
beitern beschäftigt“, blickt<br />
ührende Gesellschafter zut1986<br />
als Druckvorlagenbi<br />
in dem Unternehmen anmLaufeder<br />
Jahreüberdie<br />
eiche an die Firmenspitze<br />
that. Inzwischen hat Laurt,<br />
weitere Standorte in<br />
Stuttgart sind hinzugerals<br />
60 Mitarbeiter sind<br />
Aus Paris und Brasilien sind die beiden Models angereist. In Vreden stehen sie für einen<br />
Tagvor der Kamera.<br />
dort im Einsatz. Jörg Rewer: „Wir machen<br />
nicht mehr nur eine Abbildung von<br />
Modelund Ware.Jeder Artikel wirdinallen<br />
Farben fotografiert. Da explodieren<br />
die Fotomengen.“ Und die müssen entsprechend<br />
aufb<br />
ereitet und verwaltet werden.<br />
Der 46-Jährige Geschäftsführer ist<br />
stolz, „dass sich gerade in dieser Verbindung<br />
zwischen kreativem und Prozessdenken<br />
unser Alleinstellungsmerkmal<br />
manifestiert. Das ist nachgefragt und da<br />
bewegen wir uns unter den Top-3-Fotostudios<br />
in diesem Bereich in Deutschland.“<br />
Dass die Mitarbeiter hinter dem Konzept<br />
stehen und es mit leben, daran ist Laudert<br />
sehr gelegen. „Die Work-Life-Balance erhält<br />
ein immer stärkeres Gewicht“, haben<br />
die Chefs erkannt. Der Anteil der weiblichen<br />
Beschäftigten liegt bei rund50Prozent.<br />
„Fachlich guteKräftezugewinnen,<br />
ist gerade im Münsterland nicht einfach“,<br />
sagt JörgRewer.„Speziell der IT-Bereich<br />
ist ein hart umkämpfter Markt.“ Deshalb<br />
setzt Laudert auch auf eine eigene Ausbildungsakademie.<br />
Insgesamt über 30<br />
Azubis hat das Unternehmen unter Vertrag.<br />
Diejenigen, die in Hamburg oder<br />
Stuttgart ihr Handwerkszeug erlernen,<br />
müssen sich im ersten Ausbildungsjahr<br />
zunächst einmal am Vredener Stammsitz<br />
die Sporen verdienen. Zur Unterbringung<br />
der Nachwuchs-Spezialisten hat<br />
Laudert eigens eine Wohnung angemietet.<br />
„Natürlich sind unsereverschiedenen<br />
Standorte für alle von Vorteil“, betont<br />
Jörg Rewer. „Wir freuen uns immer,<br />
wenn es Auszubildende gibt, die vonhier<br />
aus auch mal nach Stuttgart oder Hamburgwollen.<br />
Momentan haben wir einen<br />
IT-Azubi, der gerne in Vietnam tätig sein<br />
will. Das sind wir natürlich gerne bereit,<br />
ihm das zu ermöglichen.“ Bangkok sowie<br />
Ho-Chi-Minh-Stadt sind die Laudert-<br />
Standorte vor allem für die Bildbe- und<br />
Datenverarbeitungsowie die IT-Entwicklung,<br />
die durch die Zeitverschiebung zusätzliche<br />
Flexibilität und Kapazität schaffen.<br />
Denn mit dem Fotografieren allein ist es<br />
nicht getan. Eine riesige logistische Herausforderung<br />
ist auch die Anlieferung<br />
der Ware, die gleich LKW-weise an den<br />
Produktionsort gebracht wird. Enorme<br />
Flächen müssen dafür vorgehalten werden.<br />
Die Artikel werden erfasst und mit<br />
einem Barcode versehen. Jedes Teil wird<br />
von allen Seiten einzeln abgelichtet. Liegend<br />
und hängend, mit und ohne Model.<br />
Letztere reisen hierzu übrigens aus aller<br />
Welt an –und einigevon ihnen „sehen in<br />
Vreden erstmals Kühe auf der Weide in<br />
natura“. Die so produzierten Datenmengen<br />
–das sind beispielsweise rund eine<br />
halbe Million Produktbilder pro Jahr –<br />
müssen natürlich gesichtet, sortiert und<br />
aufb<br />
ereitet werden. „Dabei greifen wir<br />
dann aufunsereAsien-Standortezurück.<br />
Nicht zuletzt müssen für eine Katalogoder<br />
Prospektherstellung auch die vom<br />
Kunden gelieferten Produktdaten mit<br />
unseren aus den Datenbanken zusammengeführt<br />
werden.“ Und zwar in Vreden,<br />
dem münsterländischen Dreh- und<br />
Angelpunkt für die globale Katalog- und<br />
Shopwelt.<br />
Susanne Menzel<br />
LAUDERT GMBH &CO. KG<br />
Gegründet 1959, inzwischen mehr als 420 Mitarbeiter/innen<br />
(darunter 70 für den IT-Bereich) an fünf Standorten:<br />
Vreden, Hamburg, Stuttgart, Bangkok und Ho-Chi-Minh-<br />
Stadt.<br />
Geschäftsbereiche: Medienproduktion, Produktfotografie,<br />
Medien-IT und Digitaldruck. 9500 Quadratmeter Produktionsfläche.<br />
Am Stammhaus inVreden wird der Standort gerade erweitert,<br />
um mehr Platz für Lager und Fotostudios zu<br />
schaffen. Ziel ist es, an etwa 30Sets gleichzeitig die Fotoproduktion<br />
zu ermöglichen.<br />
Qualitätssiegel seit 2011 (2014 re-zertifiziert) als „Familienfreundlicher<br />
Arbeitgeber“. Laudert hält inKooperation<br />
mit einer Vredener Kita Plätze für die Kids der Mitarbeiter/innen<br />
vor.<br />
Ausgezeichnet unter anderem als „Partner des Jahres“<br />
(2016), mit dem „Golden Cart Award“ (2016) oder auch<br />
mit dem „Großen Preis des Mittelstandes“ (2013).<br />
ichte<br />
rt Fuß gefasst<br />
VIELE BAUSTEINE FÜR<br />
EINEN ATTRAKTIVEN<br />
REGIONALVERKEHR<br />
-Anzeige -<br />
Immer mehr Menschen in Westfalen-Lippe nutzen für ihre Wege zur Arbeit und im Alltag<br />
den umweltfreundlichen Regionalverkehr auf der Schiene. InZukunft wird das Angebot<br />
für die Reisenden noch attraktiver: Ab Ende 2018 gehen die ersten neuen Züge des Rhein-<br />
Ruhr-Express (RRX) auf die Schiene und sorgen für mehr Komfort und Barrierefreiheit.<br />
Darüber hinaus machen Modernisierungen an vielen Bahnhöfen und der neue Westfalen-<br />
Tarif Fahrten in der Region noch einfacher.<br />
l.) begrüßt gemeinsam mit<br />
Fotos (4): Susanne Menzel<br />
nen mehrmonatigen Integ-<br />
. Für BBS-Arbeitsvermittensing<br />
„ist Ammar eine von<br />
rfolgsgeschichten.“<br />
ellen Qualifizierungsmaßinden<br />
sich zurzeit neun geenschen,<br />
mit einer berufl<br />
i-<br />
dbreite vom Fliesenleger<br />
rogrammierer bis hin zum<br />
ünstler. Susanne Menzel<br />
der: ein Projekt der Auszubildenden als Blickfang im Foyer.<br />
Fotos: Susanne Menzel<br />
Fast 420.000 Menschen sind jeden Tag im Regionalverkehr in<br />
Westfalen-Lippe unterwegs. Ein verändertes Mobilitätsverhalten<br />
sowie stetige Ausweitungen und Verbesserungen im<br />
Verkehrsangebot haben zu einer sprunghaften Nachfragesteigerung<br />
geführt, die immer noch anhält. DerRRX ist ein wichtiger<br />
Meilenstein auf dem Weg zueiner noch attraktiveren<br />
Mobilität auf der Schiene. Das wichtigste Schienenprojekt in<br />
Nordrhein-Westfalen wird den Regionalverkehr im Land auf<br />
eine neue Stufe heben. Nach dem Aus- und Umbau der Infrastruktur<br />
soll auf der Kernachse zwischen Köln und Dortmund<br />
ein15-Minuten-Takt herrschen. Vonder Weiterführung der Linien<br />
und Verbesserungen bei bestehenden Anschlüssen profitiert<br />
auch Westfalen-Lippe. „Der RRX leistet einen wichtigen Beitrag,<br />
um das erfreuliche Fahrgastwachstum inder Region weiter zu<br />
verstetigen“, betont Burkhard Bastisch, Geschäftsführer des<br />
Nahverkehr Westfalen-Lippe(NWL).„Er schafft bessere Verbindungen<br />
für Reisende innerhalbder Region undstärkt die Anbindung<br />
an das Ruhrgebiet, das Rheinland sowie an Kassel und<br />
Koblenz. Das ist eine gute Nachricht für viele Millionen<br />
Menschen in Westfalen-Lippe.“<br />
Eine neue Zugangsqualität<br />
Bereits abEnde 2018 gehen nach und nach die modernen RRX-<br />
Züge auf die Strecke. Mit mehr Sitzplätzen und hochwertigen<br />
Ausstattungsstandards machen sie Fahrten im Regionalverkehr<br />
erheblichkomfortabler. Dazu zählen unteranderemhochwertige,<br />
bequeme Sitze, ein bessererMobilfunkempfang durch neuartige<br />
Scheiben und große Monitore für die Fahrgastinformation. Stufenlose<br />
Ein- und Ausstiege sowie großzügig geschnittene Einstiegsräume<br />
erleichtern das Reisen insbesondere für Menschen<br />
mit Mobilitätseinschränkungen. Zudem schafft die Modernisierung<br />
von 16Bahnhöfen entlang der RRX-Strecken in Westfalen<br />
sowie von 41 weiteren Stationen in der Region eine neue<br />
Zugangsqualität. Neben Anpassungen der Bahnsteighöhen, um<br />
einenniveaugleichen Einstiegindie RRX-Zügezugewährleisten,<br />
gibt es zahlreiche weitere Verbesserungen<br />
bei der Barrierefreiheit.<br />
Sowerden vielerorts<br />
neue Aufzüge errichtet,<br />
Rampen angelegt<br />
undLeitstreifen für Sehbehinderte<br />
angebracht.<br />
Auch die Aufenthaltsqualität<br />
erhöht sich –<br />
zum Beispiel durch einen<br />
besseren Wetterschutz sowie<br />
Investitionen in Beleuchtung,<br />
Fahrgastinformation und Wegeleitsysteme.<br />
Burkhard Bastisch<br />
Geschäftsführer<br />
NahverkehrWestfalen-Lippe (NWL)<br />
WestfalenTarif erleichtert Orientierung<br />
Zu einem attraktiven und einfach nutzbaren System gehört<br />
auch ein gut verständlicher Tarif. Die Partner des Nahverkehrs<br />
in Westfalen führen daher zum 1.August dieses Jahres den<br />
WestfalenTarif ein. Er löst die fünf bislang bestehenden regionalen<br />
Nahverkehrstarife ab. Durch die Vereinheitlichung des<br />
Tarifsystems verringert sich die Informationsfülle für den Fahrgast<br />
deutlich –ererhältein verständlicheresBild und eine bessereOrientierung.<br />
Verbesserungen bei der Fahrplan- und Tarifauskunft<br />
erleichtern den Zugang zum öffentlichen Verkehr zusätzlich.<br />
„Wir arbeiten permanent an einem kundenfreundlichen<br />
und leicht zugänglichen Angebot für unsere Fahrgäste.<br />
Der WestfalenTarif ist dabei ein ganz wichtiger Baustein“,<br />
unterstreicht Bastisch.<br />
Mehr zum Thema:<br />
www.nwl-info.de · www.rrx.de
14 BRANCHEN &BETRIEBE<br />
Gerne auch mal doppeldeutig<br />
Das Unternehmen Tante Tomate aus Borken gibt mit pfiffigen Einfällen der<br />
Welt der Gewürze zuweilen eine ganz neue Schärfe. Renate Thesing und ihr<br />
Team lassen der Fantasie dabei freien Lauf.<br />
„Warum das Pferd nicht von<br />
hinten aufzäumen?“<br />
Renate Thesing<br />
Mit gut gewürzten Provokationen<br />
kitzelt Tante Tomate Gaumen und<br />
Geist: Dass die Goldlettern „PorNo“<br />
mit großem Nauf dem schwarzen Label<br />
des Weißblechdöschens direkt<br />
unter der 0190er-Nummer und dem<br />
Gebrauchshinweis „Sehr reizend zu<br />
frischem Fleisch“ auch „no Porree“<br />
heißen könnten, ist Firmengründerin<br />
Renate Thesing beim Mitarbeiter-<br />
Brainstorming in den Kopf gekommen.<br />
Damit war der perfekte Name<br />
für die Bestseller-Würzmischung<br />
„ohne Porree“ geboren.<br />
DASNEUE MAGAZIN<br />
FÜR DEN FAHRGAST.<br />
4xjährlich zum Lesen und Mitnehmen<br />
in vielen Nahverkehrszügen und touristischen<br />
Einrichtungen in Westfalen-Lippe.<br />
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Abonnement unter<br />
www.extrazeit-magazin.de<br />
www.nwl-info.de<br />
Zwischen Bergen aus Curry und getrockneten Kornblumenblüten: Manufakturchefin Renate Thesing und Vertriebsleiter Benjamin Grodde testen die Qualität<br />
der Gewürze mit allen Sinnen.<br />
Fotos: Maike Harhues<br />
Dass dieserbesonderePorno<br />
auch noch mit Aroma gefüllt<br />
werden musste, war<br />
erst der zweite Schritt:<br />
„Warum das Pferd nicht<br />
vonhinten aufzäumen? Sich vomNamen<br />
für den Inhalt inspirieren lassen? Viel<br />
einfacher –und die Mischung entspricht<br />
viel mehr dem, was draufsteht“, findet<br />
die Chefin von 70Mitarbeitern.<br />
Für die 250 Döschen mit der einschlägigen<br />
„Ohne-Poree-Mixtur“ kippt die 50-<br />
Jährige bunten Pfeffer, Meersalz, braunen<br />
Zucker, scharfe Paprika, Kräuter der<br />
Provence und Oregano in den großen<br />
Ebäcko-Kneter.<br />
Die Maschine walgt die Gewürze ordentlich<br />
durch, und Renate Thesing wagt<br />
trotz der Schärfe des Produkts und der<br />
frühen Vormittagsstunden immer wieder<br />
einen Sensoriktest. Nicht nur der Duft ist<br />
entscheidend: Die Feinkostchefin nimmt<br />
wieder und wieder eine kleine Probe und<br />
mutet sie ihrer Zunge zu, hat jetzt schon<br />
die Idee in ihren Geschmacksknospen,<br />
wie sich „PorNo“ auf gegrilltem Fleisch<br />
entfaltet: „Entscheidend sind schlicht<br />
und einfach lange Erfahrung und die<br />
Qualität der einzelnen Gewürze. Wir<br />
kaufen bei 20 Händlern europaweit. Wer<br />
gutes Chili hat, muss noch längst keinen<br />
guten Pfeffer haben.“<br />
Da guckt<br />
die Gewürzexpertin<br />
dann auch<br />
nicht so sehr auf<br />
den Preis ihrer<br />
Rohstoffe.<br />
„Für unser neues<br />
Veggy-Gewürz<br />
brauchten wir feines KalaNamakSalz.<br />
Das müssen wir nur aus Amerika importieren<br />
und erinnert mich stark an die Zeiten,<br />
als man genauso gut mit Safran wie<br />
mit Gold zahlen konnte“, schmunzelt<br />
Thesing. Nur umeine Nase in das Säckchen<br />
mit dem für die vegane Küche unverzichtbaren<br />
Salz zu stecken und angewidert<br />
das Gesicht zu verziehen: „So pur<br />
stinkt das teure Salz unfassbar nach faulen<br />
Eiern.“<br />
Mit ihren Gewürzmischungen unter buntemLabel<br />
und hippemNamen ist Thesing<br />
seit vier Jahren Trendsetterin: Etwa 20<br />
Prozent der Unternehmenskapazitäten<br />
fl<br />
ießen in das Firmensegment rund um<br />
„Barbie-Q“, „Julius Caprese“ und „Georg,<br />
der Landmann grillt“. Mittlerweile haben<br />
die eigenwilligen Kreationen in über 100<br />
knallbunten Variationen die Regale von<br />
gut 100ausgewählten Supermärkten der<br />
JETZT<br />
mit Kolumne<br />
von Manni<br />
Breuckmann!<br />
Unterhaltung. Lifestyle.<br />
News rund um Bus & Bahn.<br />
Die vielsagenden Label werden per Hand<br />
auf die Gewürzdöschen geklebt.<br />
Region erobert, der Online-Shop fl<br />
oriert,<br />
die Stelle für Vertriebsleiter Benjamin<br />
Grodde wurde neu geschaffen.<br />
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt,<br />
als Nächstes kommt „Einhorngewürz“<br />
aufden Markt. Wasdrinsein soll, ist noch<br />
nicht klar: „Irgendwiepink und vielleicht<br />
mit Zauberzucker.“ Rieselhilfen und Zusatzstoffesind<br />
bei TanteTomatetabu. Als<br />
nächstes Projekt steht für Thesing die Eroberung<br />
des Bio-Segmentsauf der Agenda:<br />
„Da beginnen wir erst einmal vorsichtig<br />
mit drei Gewürzmischungen“, verrät<br />
die Selfmade-Frau ihre Pläne.<br />
Denn seit 28 Jahren lebt die Mutter<br />
zweier Kinder unternehmerisch den amerikanische<br />
Traum par excellence im<br />
Münsterland: Eigentlich angefangen hat<br />
Tante Tomate –„mein Neffe hat mich<br />
statt Tante Renate immer Tante Tomate<br />
genannt“ –1989 mit einem einzigen Olivenstand.<br />
„Und das, obwohl ich Oliven<br />
noch nicht einmal mochte.“ Mittlerweile<br />
verkauft Renate Thesing zwar immer<br />
noch Oliven, aber auch frisch zubereitete<br />
Antipasti, Schafskäsecremes, Dips, Schalen-<br />
und Krustentiereinsieben dunkelroten<br />
Retro-Marktanhängern im Umkreis<br />
von 100 Kilometern von der Zentrale.<br />
„Die haben wir extra nach unseren eigenen<br />
Vorstellungen und mit viel Überredungskünsten<br />
bei einem Wagner im<br />
Odenwald bauen lassen“, berichtet Thesing.<br />
Und wie bei den Gewürzen hat die<br />
extravaganteUnternehmerin die Lust der<br />
Namensgebung gepackt, und so rollen<br />
frühmorgens Vintage-Verkaufsstände<br />
Frieda, Agathe, Elektra, Hera und Ikarus<br />
vom Hof.<br />
Das gesamte Unternehmen ist vor Kurzem<br />
ein paar Hundert Meter Luftlinie an<br />
den neuen Standort an der Landwehr mit<br />
Event-Räumlichkeiten und begrüntem<br />
Atrium umgezogen. So wirklich abschalten<br />
und den Geist freibekommen kann<br />
Thesing eigentlich nur noch beim Golfspielen.<br />
Und korrigiert sich selbst: „Wenn<br />
man davonabsieht, dass ,Birdie‘, die Gefl<br />
ügelwürzmischung mit der Nummer 18<br />
im golfgrünen Label, natürlich auf dem<br />
Golfplatz geboren wurde und ein Kompliment<br />
an all die ist, die das Birdie schon<br />
geschafft haben.“<br />
Für jedesHobby, jede Stimmung und Vorliebe<br />
hat TanteTomatedie gewürzteAntwort:<br />
Als die Unternehmerin Borkens<br />
Stadtoberen je ein Döschen „Marie Juana“<br />
als Willkommensgeschenk inihren<br />
neuen Firmenräumlichkeiten in die Hand<br />
drückt, wechseln keinesfalls je 45 Gramm<br />
Marihuana den Besitzer –sondern eine<br />
Gewürzmischung aus Basilikum, Oregano,<br />
Petersilie, Rauchsalz, Hanfmehl aus<br />
Pfl<br />
anzen mit einem THC-Anteil vonunter<br />
0,2 Prozent, Hopfenblüten, Lemongras<br />
und libanesisches Chili.<br />
►Fortsetzung auf Seite 15<br />
Geburt der Hamburger-Gewürzmischung mit Pul Biber im Teigkneter:<br />
Erst die getrocknete und zerstoßene Paprika verleiht der<br />
Mischung das Aroma, das den geschulten Gaumen von Renate<br />
Thesing zufriedenstellt.
BRANCHEN &BETRIEBE 15<br />
Mit einem Dreiklang zum Erfolg<br />
Steffen Schulz, Professor für Produktdesign und -entwicklung an der Fachhochschule Münster,<br />
kennt das Zusammenspiel von Qualität, Marke und Verpackung.<br />
Qualität, Marke und Verpackung<br />
bilden einen Dreiklang.<br />
Wenn der harmoniert,<br />
greifen die Kunden<br />
zu. Dass bei dieser Inszenierung<br />
aus einem „profanen“<br />
Gewürz ein unterhaltsames Präsent<br />
und Lifestyleprodukt werden kann, erläutert<br />
Steffen Schulz, Professor für Produktdesign<br />
und -entwicklung an der<br />
Fachhochschule Münster, im Interview<br />
mit unserer Autorin Maike Harhues.<br />
Was setzt den kaufentscheidenden<br />
Impuls: die Verpackung oder die<br />
Qualität eines Produktes?<br />
Steffen Schulz: Es ist immer ein Zusammenspiel<br />
vonBekanntheitsgrad der Marke,Produkt<br />
und Verpackung. Große Marken<br />
werden durch ihr Corporate Design(-Packaging)<br />
erkannt. Die weniger<br />
bekanntenMarken müssen sich im Regal<br />
von ihren Mitbewerbern absetzen. Da<br />
spielt das Packaging eine große Rolle, um<br />
Aufmerksamkeit zu erreichen. Die Verpackung<br />
hat also auch die entscheidende<br />
Aufgabe, die Qualität des verpackten Produktes<br />
dem Kunden gegenüber in kürzesterZeit<br />
zu kommunizieren. In vielen Fällen<br />
löst letztendlich den kaufentscheidenden<br />
Impuls aber das Wissen um die<br />
reale Qualität des Produktes aus. Beim<br />
Abwägen von gleichwertigen Produkten<br />
spielt dann auch der „Mehrwert“der Verpackungen<br />
eine Rolle. So kann je nach<br />
Anspruch der „Geschenkcharakter“ oder<br />
ein besonderer Zweit-(Nach-)Nutzen von<br />
Verpackungen bei der Abwägung den finalen<br />
Ausschlag für ein Produkt geben.<br />
Nimmt die Bedeutung des optisch/<br />
haptischen Auftritts eines Produktes<br />
in den vergangenen Jahren tendenziell<br />
zu?<br />
Schulz: Da die Verpackung den ersten<br />
physisch-realen „Eindruck“ des Produktes<br />
bildet, versuchen Verpackungsentwickler<br />
und Agenturen alles möglich zu<br />
machen, um in kürzester Zeit den bestmöglichen<br />
Eindruck eines Produktes zu<br />
vermitteln. So sind mittlerweile haptische<br />
Oberfl<br />
ächen Standard. Der Trend<br />
geht zu interaktivem Packaging. Verpackungen<br />
werden zu emotionalen Markenbotschaftern,<br />
die die Kunden binden<br />
und mit ihnen kommunizieren.<br />
Sind Produkte wie Gewürze, deren<br />
Güte aufgrund fehlender sichtbarer<br />
Qualitätsattributeschwerzuerkennen<br />
ist, besonders dafür prädestiniert,<br />
durchdie äußereHülle ein Alleinstellungsmerkmal<br />
zu erhalten?<br />
Schulz: Sicherlich gibt es Produkte, die<br />
aufgrund ihrer Art direkter und damit<br />
vielleicht auch einfacher verpackt und in<br />
Szene gesetzt werden können. Gewürze<br />
entfalten ihre ganze Qualität nur im unverpacktem<br />
Stadium. Die Herausforderung<br />
ist es, Düfte und Geschmäcker<br />
durch visuelle Mittel zu kommunizieren.<br />
Steffen Schulz, Professor für Produktdesign<br />
und -entwicklung<br />
Da hilft es dann manchmal auch, durch<br />
außergewöhnliche Alleinstellungsmerkmale<br />
sich von der Konkurrenz zu unterscheiden.<br />
Verwandelt erst das Design, gekoppelt<br />
mit einem doppeldeutig-amüsanten<br />
Namen, eine aromatische<br />
Gewürzkomposition zu einem Lifestyleprodukt,<br />
für das Verbraucher<br />
auch bereit sind, tiefer ins Portemonnaie<br />
zu greifen?<br />
Schulz: Durch ein entsprechendes Naming<br />
erhält der Verbraucher in der Tat<br />
nicht nur das Produkt, sondern kauft<br />
letztendlich ein Szenario. Damit kann ein<br />
Hersteller,durch einen gezielt gewählten<br />
Produktnamen, über sein Produkt hinaus<br />
Lifestyle als eine Art Mehrwert mitliefern.<br />
Sicherlich können Produktnamen<br />
auch Gewürzkompositionen insofern<br />
aufw<br />
erten, als dass sie die Szenarien und<br />
Anregungen liefern. Wenn die Verpackungen<br />
insgesamt auch noch „geschenkig“<br />
gestaltet sind, kann aus dem<br />
„profanen“ Gewürz ein unterhaltsames<br />
Präsent werden.<br />
Lässt sich mit einer wertigen Verpackung<br />
derPreis, der für ein Produkt<br />
zu erlösen ist, deutlich nach oben<br />
treiben? Wenn ja, wo liegen Limits,<br />
bei deren Erreichen der Verbraucher<br />
wieder zurückschreckt?<br />
Schulz: Da die Verbraucher automatisch<br />
Produkte und Preise vergleichen, kann<br />
ein Preis nicht ohne Limit nach oben getrieben<br />
werden. Da muss das höherpreisige<br />
Produkt im Vergleich zur Konkurrenz<br />
mehr bieten. Das kann über die Verpackung<br />
erreicht werden, wenn sie z.B.<br />
mehr Komfort im Handling oder eben<br />
einen Geschenkcharakter mitliefert. Das<br />
Limit liegt immer da, wo der Verbraucher<br />
nicht mehr gewillt ist, einen, aus seiner<br />
Sicht, ungerechtfertigten Preis zu bezahlen.<br />
Diese Sicht beruht auf den individuellen<br />
Erfahrungen und Werten.<br />
Kulinarischer Brückenschlag: Ihre Kompositionen probieren Gregor Stix (l.) und Dirk Rathoff<br />
erst beim Kochen aus, bevor die Gewürzmischung in die Dose und in die Post für<br />
den brummenden Online-Handel kommt.<br />
Foto: Würzpfade<br />
Genusserlebnisse<br />
„Würzpfade“ in Senden gehen ihren eigenen Weg.<br />
Andernorts im Münsterland<br />
lassen zwei Köche ganz ohne<br />
Doppeldeutigkeit die Zutaten<br />
sprechen: Wo Shichim<br />
Togarashi auf dem Ge-<br />
Ai<br />
würzdöschen der Manufaktur Würzpfade<br />
draufsteht, ist der japanische „Sieben-<br />
Gewürz-Chilipfeffer“ drin: Shichimi Togarashi<br />
ist in seinen Zutaten grob gemahlene<br />
rote Chilischote, Mandarinenschale,<br />
Sesam-, Mohn- und Hanfsamen, Nori<br />
undSansho, ein Verwandter des Szechuanpfeffers,<br />
klar definiert und damit für<br />
Dirk Rathoff von „Würzpfade“ eine besondereHerausforderung:<br />
„Ich kann also<br />
nur das Mengenverhältnis der Komponenten<br />
verändern und will nicht, dass<br />
nur die Schärfe des Chilisüberwiegt.“ Etwadie<br />
Hälfteseiner Arbeitszeit steckt der<br />
Koch und Betriebswirt in die Gewürzproduktion,<br />
mischt der Frische wegen in<br />
kleinsten Mengen: „Der Onlineshop<br />
brummt.“ In der Gewürzmanufaktur und<br />
Kochwerkstatt in der Sendener Bauerschaft,<br />
ein trotz des Hypes ums Kochen<br />
bisher wohl einzigartiges Unternehmen<br />
im Münsterland, kreiert der 53-Jährige<br />
zusammen mit Kochkollege Gregor Stix<br />
nicht nur ausgefallene Gewürzmischungen,<br />
sondern lehrt sie beim Kochen zu<br />
verwenden: KocheventszuBarbecue, Sushi<br />
after work und mediterraner Provence-Küche<br />
locken nicht nur Firmen zur<br />
Teambildung auf den umgebauten Resthof,<br />
sondern auch kulinarisch Interessierte,<br />
die sich für ein Kochevent zur<br />
Gruppebilden. Im Gewürzseminarerläutern<br />
die beiden Köche, wann welche Ingredienzen<br />
am besten ihre Wirkung entfalten:Manche<br />
Gewürze haben fl<br />
üchtige<br />
Aromen,dürfenerst zum Schluss des Kochens<br />
zugefügt werden, andereentfalten<br />
ihre Kraft erst, wenn sie geröstet werden.<br />
Ungewöhnliche Kombinationen versprechen<br />
überraschende Genusserlebnisse:<br />
„Gewürzmischungen zukreieren ist ein<br />
bisschen wie Musik komponieren: Der<br />
Musiker hat eine Ahnung des fertigen<br />
Stückes im Ohr,ich habe eine Ahnung der<br />
fertigen Gewürzmischung auf der Zunge“,<br />
verrät Rathoff.<br />
Maike Harhues
16 BRANCHEN &BETRIEBE<br />
Leistungsfähige, zuverlässige und individuelle Endverpackungsmaschinen wie diese werden bei Meypack in Nottuln-Appelhülsen<br />
geplant und hergestellt.<br />
Teamarbeit: Elisabeth Stotter (Vertriebsassistentin Export), Philipp Stevens (Vertriebsassistent)<br />
und Kathrin Gesterkamp (Vertriebs- und Marketingassistentin). Fotos: Iris Bergmann<br />
In der Welt zu Hause<br />
Die Meypack GmbH in Nottuln plant, fertigt und liefert seit Jahrzehnten maßgeschneiderte<br />
Endverpackungsmaschinen –wenn esder Kunde wünscht, auch bis nach Südkorea.<br />
„Wenn ich durch diese Tür gehe,<br />
dann verlasse ich Appelhülsen. Das<br />
ist wie das Tor zur Welt.“ Kathrin<br />
Gesterkamp, Vertriebs- und Marketingassistentin,<br />
lächelt. Die Welt,<br />
das ist für sie und über 160 weitere<br />
Mitarbeiter in dem Fall die Firma<br />
Meypack. Das Verpackungsunternehmen<br />
ist inder Lage, vom Standort<br />
Nottuln aus weltweit Geschäfte<br />
abzuschließen.<br />
Mitten im Grünen<br />
Die Meypack Verpackungssystemtechnik<br />
GmbH, wie<br />
sie korrekt heißt, stellt<br />
spezialisierte Endverpackungssysteme<br />
her.Meint:<br />
Sie entwirft, entwickelt und produziert<br />
Maschinen, die Verpackungen herstellen.<br />
Verpackungen sind schließlich das Aund<br />
Oinder modernen Gesellschaft. KeinGetränk,<br />
kein Riegel, kein Smoothie, kein<br />
Tierfutter ohne Umverpackung. Und die<br />
DAS TAGUNGSHOTEL<br />
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muss passen. „Wir schauen uns an, welche<br />
Trends es gibt,“ erläutert Klaus M. Vogel,<br />
Prokurist im Vertrieb. „Wenn es bei<br />
Lidl oder Aldi neue Produktverpackungen<br />
gibt, dann nehmen wir das genauer<br />
unter die Lupe.“<br />
Denn, kaum zu glauben, auch Verpackungen<br />
unterliegen der Mode. Wo es<br />
früher nur einfache Flaschen oder Dosen<br />
gab, gibt es heute zum Beispiel die<br />
„Pouches“, diese kleinen Tuben, aus<br />
denen sich der Verbraucher einen Fruchtbrei<br />
oder ähnliches direkt in den Mund<br />
drücken kann. Somüssen die Appelhülsener<br />
ständig „die Nase im Wind haben“,<br />
die Verpackungsingenieure sind gefordert.<br />
Schließlich sollen die Maschinen<br />
nicht nur moderne Verpackungen herstellen.<br />
Ein weiterer Fokus liegt auf der<br />
Ökonomisierung. Die Maschinen müssen<br />
für den Kunden wirtschaftlich arbeiten.<br />
Meypack bekommt den Mix aus Entwicklung<br />
und Herstellung moderner Produkte<br />
und serviceorientiertem Kundendienst<br />
schon seit mehr als 60 Jahren bestens<br />
hin.<br />
Was nicht zuletzt an motivierten Mitarbeitern<br />
liegt. Wie zum Beispiel Philipp<br />
Stevens. Der 28-Jährige ist als Vertriebsund<br />
Projektverantwortlicher ein Experte,<br />
wenn es gilt, Vorteile aus Handelsabkommen<br />
mit anderen Ländernzunutzen. Wie<br />
seinerzeit vor etwa drei Jahren das Abkommen<br />
mit Südkorea. Hier hat er sich<br />
mit viel Fachkenntnis um die Bestimmungen<br />
und Zusatzvoraussetzungen gekümmert.<br />
So konntedie Firma in den vergangenen<br />
Jahren Produkte im Wert von<br />
mehr als 2,4 Mio. Euronach Südkorea exportieren.<br />
Stevens gehört zu der nachrückenden<br />
jungen Generation. „Die Entscheider<br />
werden jünger“, sagt Klaus M.<br />
Vogel, und dies sei auch gut so. Das<br />
Unternehmen müsse genug junge Nachwuchskräfte<br />
haben, um weiterhin auf<br />
dem neuesten Stand zu sein und global<br />
arbeiten zu können.<br />
So vergibtdas Unternehmen immer wieder<br />
Stipendien, um die guten und motivierten<br />
Mitarbeiter zu binden. Zum Beispiel<br />
für ein Studium zum Elektroingenieur.„Leute,<br />
die rauswollen, die fördern<br />
wir“, unterstreicht Vogel. Das könne sich<br />
nur positiv für die Firma auswirken.<br />
Ebenso wie der Mix aus männlichen und<br />
weiblichen Mitarbeitern. So seien im Vertrieb<br />
momentan acht Frauen tätig, was<br />
für eine Maschinenbaufirma eher ungewöhnlich<br />
sei. Und auch hier zeigt Meypack<br />
Flexibilität, um die guten Mitarbeiterinnen<br />
zu halten: Nach einer Schwangerschaft<br />
zum Beispiel können die Frauen<br />
weniger StundenoderimHomeoffice<br />
von daheim arbeiten.<br />
Wasoft noch belächelt wird: Klaus M. Vogel<br />
ist überzeugt, dass Homeoffice ein<br />
Alles muss passen: Technikerin Christin Gottwald bespricht mit<br />
ihrem Kollegen Hans-Georg Lodde (Konstrukteur und Maschinenbautechniker)<br />
die Details.<br />
wichtiger Teil der zukünftigen Arbeitswelt<br />
ist. Er selbst indes braucht „eigentlich<br />
gar kein Büro mehr“, lacht er. „Mein<br />
Büro ist das hier“, sprach‘s und zeigt auf<br />
sein Smartphone, das auch prompt klingelt.<br />
„Sorry, da muss ich eben ran.“ Und<br />
in sauberstem Englisch wechselt er kurz<br />
ein paar Worte. „Das war ein Kunde, der<br />
etwas ordern will. Da bekommeich sofort<br />
Dollarzeichen in die Augen“, schmunzelt<br />
der Verkaufsprofi.<br />
Apropos Verkauf. Wiesehen er und seine<br />
Vertriebsmitarbeiter die Zukunft des<br />
Unternehmens, vor allem auch im Hinblick<br />
auf die Entwicklung in den USAund<br />
den kommenden Brexit? „Großbritannien<br />
ist für uns schon ein großer Markt“,<br />
so Philipp Stevens. Die Firma hat Vertreter<br />
vor Ort, doch auch die wissen nicht,<br />
wie es dann weitergeht. Wenn Großbritannien<br />
aus der Handels-EU austritt,<br />
wird esein sogenanntes Drittland, was<br />
den Handel erschweren würde. Von daher<br />
sei der Handel mit Großbritannien<br />
momentan zurückhaltend und abwartend.<br />
Was die wirtschaftliche Entwicklung<br />
unter dem neuen Präsidenten Trump in<br />
den USA betreffe, so habe das für Meypack<br />
direkt keine Auswirkungen. „Wir<br />
haben aktuell kein Geschäft mit den<br />
USA“, weiß Vogel. Die Amerikaner seien<br />
in Verpackungstechnik selbst gut aufgestellt.<br />
Dennoch: Aufgrund der weltweiten<br />
Vernetzung erwartet Meypack indirekt<br />
schon Auswirkungen auf Europa, sollte<br />
Trump seine „America-first“-Absicht<br />
wahr machen. Aber: „Wir sind da ganz<br />
gelassen.“ Schließlich sind sie Profis allesamt.<br />
In der Welt daheim. So lange, bis<br />
sie zum Feierabend wieder durch die Firmentür<br />
nach Hause gehen. Dann sind sie<br />
zurück in Appelhülsen, dem kleinen Dorf<br />
im Münsterland. Iris Bergmann
GELD &GESCHÄFT 17<br />
Riskantes Versprechen<br />
Geldanlagen im EU-Ausland sind oftmals rentabler als in Deutschland, staatliche Garantien machen<br />
diese Investments bis 100 000 Euro scheinbar risikolos –doch Experten bezweifeln das.<br />
Über das Internet können Sparer höhere Zinsen bekommen –bei wachsendem Risiko.<br />
Foto: dpa<br />
OFFEN GESAGT<br />
Gründlich abwägen!<br />
Deutschlands Sparer sind derzeit<br />
arg gebeutelt. Auf Spar- und Tagesgeldkonten,<br />
selbst bei langfristigen<br />
Sparbriefen gibt es quasi keine Zinsen.<br />
Gleichzeitig zieht die Infl<br />
ationsrate an.<br />
Die Real-Verzinsung ist also inzwischen<br />
meist negativ. Daist die Versuchung<br />
sehr groß, die Zinsangebote aus dem<br />
Netz mit ins Geldanlage-Kalkül zu ziehen.<br />
Doch eines gilt für höher verzinste<br />
Festgelder ebenso wie für Wertpapierofferten:<br />
Mehr Rendite bedeutet auch<br />
immer mehr Risiko. Wer das weiß,<br />
kann abwägen und gemäß seiner individuellen<br />
Sicherheitspräferenzen entscheiden.<br />
Allerdings gibt es neben seriösen,<br />
wenn auch riskanten, Anlageformen<br />
auch Betrugsmaschen im Internet, auf<br />
die kein Sparer hereinfallen sollte. Die<br />
Unterscheidung fällt nicht immer<br />
leicht. Da heißt es, sich gründlich zu<br />
informieren, bevor man eine Entscheidung<br />
trifft. Zumal: Es mehren sich<br />
ganz sukzessive die Zeichen, dass zunächst<br />
in den USA und dann irgendwann<br />
auch in Europa die Zinsen wieder<br />
steigen. Jürgen Stilling<br />
In Zeiten einer allgemeinen Zinsfl<br />
aute<br />
suchen Sparer nach Erträgen,<br />
selbstMini-Zinsen sind willkommen.<br />
Da wundert es kaum, dass findige<br />
Internet-Plattformen die Chance<br />
nutzen, ummit Klein-Erträgen zu locken.<br />
Doch Achtung: Es gibt Risiken!<br />
Zu den Anbietern, die mit<br />
überdurchschnittlicher Rendite<br />
locken, zählt das Finanzportal<br />
Savedo, das für ein<br />
Jahr Festgeld 0,9 Prozent<br />
Zinsen verspricht,bei Weltsparen sind es<br />
1,35 Prozent und bei Zinspilot sogar 1,6<br />
Prozent. Bei deutschen Banken und Sparkassen<br />
sind zurzeit bestenfalls wenige<br />
Zehntelprozent zu ergattern.<br />
Doch wo kommt die Renditeher,die die<br />
Internetportale versprechen? Sie vermitteln<br />
Anlagen bei Banken in Portugal,<br />
Großbritannien, Rumänien, Bulgarien<br />
oder Kroatien. Die Zinsportale sind letztlich<br />
die Profiteure der Politik der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB). Die hat die<br />
Zinsen praktisch abgeschafft. Die Finanzportal-Start-ups<br />
können deshalb zum Zuge<br />
kommen, weil die Deutschen dennoch<br />
Geld anlegen wollen.<br />
„In Deutschland gab es jahrzehntelang<br />
anständige Zinsen für Sparguthaben“,<br />
sagte Savedo-Chef Christian Tiessen<br />
jüngst der Deutschen Presseagentur.„Die<br />
Nullzinspolitik der EZB hat damit Schluss<br />
gemacht.“ Nunwerde immer mehr deutschen<br />
Anlegern bewusst, „dass sich ihr<br />
Erspartes unter den gegebenen Umständen<br />
nicht weitervermehrt, sondern<br />
schrumpft“, sagt er mit Blick aufdie Infl<br />
a-<br />
tion. Deutsche Sparer legten immer mehr<br />
Geld im EU-Ausland an.<br />
Experten streiten darüber,wie sicher diese<br />
Anlagen sind. Zinspilot, Savedo und<br />
Weltsparen preisen sie als „rentable und<br />
sichere“ Alternativen zu deutschen Niedrigzinsen<br />
an. „100 Prozent abgesichert“,<br />
heißt es auf der Weltsparen-Webseite,<br />
und weiter: „Einlagen sind bis zu einem<br />
Gegenwert von 100 000 Euro pro Bank<br />
und Sparer gemäß EU-Recht garantiert.“<br />
Richtig ist:Esgibteuropäische Vorgaben,<br />
die den Mitgliedstaaten ein nationales<br />
Sicherungssystem vorschreiben: Jeder<br />
Staat muss dafür sorgen, dass Spareinlagen<br />
bis zu 100000 Euro imFall einer<br />
Bankenpleite aus einem separaten Topf<br />
erstattet werden. Guthaben oberhalb<br />
100000 Euro sind nicht geschützt.<br />
Doch dass die deutschen Sparguthaben<br />
in anderen EU-Staaten absolut sicher<br />
sind, wird bezweifelt: Hans Peter Burghof,<br />
Professor für Betriebswirtschaftslehre<br />
an der Uni Hohenheim, sieht ein nennenswertes<br />
Risiko: „Am Kapitalmarkt bekommt<br />
man nichts geschenkt –wenn die<br />
Zinsen so viel höher sind, dann liegt das<br />
am höheren Risiko.“ In Sicherungstöpfen<br />
anderer EU-Staaten sei „viel zu wenig<br />
drin, um eine nationale Bankenkrise<br />
durchzustehen“, sagt Burghof.<br />
Das fürchtet auch Margarete Kordt. Die<br />
Leiterin der münsterischen Filiale des<br />
Vermögensverwalters Spiekermann &Co<br />
AG warnt: „Jeder Anleger sollte sich fragen,<br />
ob das Mehr an Risiko den erzielbaren<br />
Zusatzertrag rechtfertigt. Bei 50 000<br />
Euround einer Verzinsungvon einemProzent<br />
bleiben vorSteuern 500 Euro. Dann<br />
muss noch die Kapitalertragssteuer von<br />
25 Prozent in Abzug gebracht werden.“<br />
Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale<br />
Baden-Württembergäußert sich<br />
ebenfalls kritisch. Im Fall einer Bankenkrise<br />
hänge die Rettung von Spareinlagenvom<br />
politischen Willen ab, es gebe also<br />
durchaus Unsicherheit, sagt Nauhauser.Verbraucher<br />
sollten sich solcher Risiken<br />
bewusst sein.<br />
Kordt rät indes zu grundsätzlicheren<br />
Überlegungen: Es sei nach wie vor ratsam,<br />
nicht nur Liquidität und Festgelder<br />
zu halten. Eine mögliche Infl<br />
ation könne<br />
zu einem immensen Risiko für eine einseitigeAusrichtung<br />
auf Zinsanlagen werden.<br />
„Liquidität sollte für den kurz- mittelfristigen<br />
Verbrauch disponiert werden<br />
oder kann taktischer Natur sein, um<br />
künftigeChancen an den Anlagemärkten<br />
zu nutzen“, so die Vermögensverwalterin.<br />
Trotz der Bedenken mancher Expertenwächst<br />
die Kundschaft der Finanzportale.<br />
Einstellige Milliardenbeträge wurden<br />
schon eingesammelt. Heimische<br />
Banken und Sparkassen verfügen jedoch<br />
laut Deutscher Bundesbank über Guthaben<br />
von 3433 Milliarden Euro. jst<br />
Dennis Kleff,<br />
Gewerbekundenbetreuer,<br />
Sparkasse Münsterland Ost.<br />
Einfach<br />
vertraut.<br />
sparkasse-mslo.de<br />
Christiane Löfken,<br />
Romantik Hotel Hof zur Linde,<br />
Münster-Handorf.<br />
WirsprechenIhreSprache.<br />
Wirnehmenuns Zeit.Für Sie.<br />
FürIhreInteressen. FürIhreZiele.<br />
Verständnisist einfachwertvoll.<br />
Wenn’s um Geld geht
18 GELD &GESCHÄFT<br />
Hoher Gestaltungsanspruch<br />
Die Finanzmathematikerin und Managerin Prof. Dr. Liane Buchholz führt seit dem 1. April in der Nachfolge von<br />
Dr. Rolf Gerlach den Sparkassenverband Westfalen-Lippe.<br />
Zwar steht noch der ein oder<br />
andere Umzugskarton im<br />
Büro, muss manches Buch<br />
noch den Weg ins Regal finden.<br />
Doch für Prof. Dr.Liane<br />
Buchholz ist die Einarbeitungsphase<br />
schon beendet. „Im vollen Lauf“, so sagt<br />
sie, hat sie das Präsidentenamt beim<br />
Sparkassenverband Westfalen-Lippe<br />
(SVW<br />
L) übernommen. Wolfgang Kleideiter<br />
und Jürgen Stilling sprachen mit<br />
Buchholz, die seit Anfang April die Interessen<br />
von 65Sparkassen in Westfalen-<br />
Lippe mit rund 26 000 Beschäftigten und<br />
sechs Millionen Kunden vertritt, über<br />
Aufgaben und Herausforderungen.<br />
Einer Sparkassengröße wie Dr.Gerlach<br />
zufolgen, dürfte nicht einfach<br />
sein. Wie werden Sie den Verband<br />
mit seiner komplexen Struktur und<br />
seinen Beteiligungen führen?<br />
Prof. Dr. Liane Buchholz: Der Verband<br />
ist bestens aufgestellt und funktioniert<br />
wie ein Schweizer Uhrwerk. Die<br />
Sparkassen in Westfalen-Lippe sind groß<br />
und ertragsstark. Bislang habe ich auf<br />
meinem Berufsweg zumeist Mandate<br />
übernommen, bei denen ich erst Strukturen<br />
ändern oder Aufb<br />
auarbeit leisten<br />
musste. Hier kann ichimvollen Lauf dort<br />
starten, wo Rolf Gerlach am 31.März aufgehört<br />
hat.<br />
Womit war die erste Woche ausgefüllt?<br />
Buchholz: Viel Aktenstudium –von der<br />
Satzung bis zum Jahresabschluss, Gespräche<br />
mit Mitarbeitern, Blick aufs Monitoring.<br />
Ich bin von Haus aus Finanz-<br />
Mathematikerin. Zahlen und Fakten<br />
brennen sich bei mir sehr schnell ein.<br />
Eine starke Kombination für<br />
einenstarken Wirtschaftsraum<br />
Mit der Wirtschaftskombi<br />
auf direktem Weg zu<br />
Ihrer Zielgruppe in<br />
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OLDENBURG<br />
OSNABRÜCK<br />
Delmenhorst<br />
BREMERHAVEN<br />
FLENSBURG<br />
BREMEN<br />
Minden<br />
BIELEFELD<br />
Prof. Dr. Liane Buchholz ist seit Anfang April Präsidentin des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe<br />
SCHLESWIG-<br />
HOLSTEIN<br />
HAMBURG<br />
NIEDERSACHSEN<br />
HANNOVER<br />
KIEL<br />
GÖTTINGEN<br />
LÜBECK<br />
LÜNEBURG<br />
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Einbeck<br />
Gleichzeitig habe ich mich schon mit den<br />
Tochter- und Verbundgesellschaften befasst,<br />
bei denen ich entsprechende Mandate<br />
ausübe. In Westfalen-Lippe ist ein<br />
Achtel der Sparkassen-Finanzgruppe beheimatet.<br />
Deshalb habe ich über die<br />
Grenzen von Westfalen-Lippe hinaus<br />
einen hohen Gestaltungsanspruch. Denn<br />
meine wichtigste Aufgabe besteht darin,<br />
für die Sparkassen Rahmenbedingungen<br />
schaffen, mit denen sie weiter erfolgreich<br />
sein können.<br />
Sie sprechen von starken Sparkassen.<br />
Die Stimmungslagedraußen ist<br />
aktuell anders. Kunden erleben, wie<br />
ihre Sparkasse neuerdings Gebühren<br />
für das Abheben am Geldautomaten<br />
erhebt.<br />
Buchholz: Die Rahmenbedingungen<br />
sind schwieriger geworden. Wir können<br />
die von der EZB verordnete Niedrigzinsphase<br />
nicht beeinfl<br />
ussen und zahlen, wie<br />
Bundesbankpräsident Weidmann es formuliert,<br />
hier den Preis für die Europäische<br />
Union. Deshalb suchen alle Finanzinstitute,<br />
auch die Sparkassen, nach Wegen,<br />
um Kosten abzudecken. Dass dies zu<br />
einer Diskussion führt, halte für normal.<br />
Kunden waren Gebühren am Automaten<br />
nicht gewohnt, weil die Institutedie Kostenquersubventionierthaben.<br />
Diese Zeiten<br />
sind mittelfristig vorbei. Positiv ist,<br />
dass die Institute damit dem Megatrend<br />
zu höherer Transparenz folgen und sagen,<br />
welchen Preis eine Leistung tatsächlich<br />
hat. Es fallen übrigens keine zu hohen<br />
Gebühren an. Und der Kunde kann<br />
zudem mit Blick auf sein eigenes Bank-<br />
Verhalten zwischen verschiedenen Kontomodellen<br />
wählen. Diese Entwicklung<br />
wird sich aber fortsetzen.<br />
Laufendie SparkasseninWestfalen-<br />
Lippe hier im Gleichschritt?<br />
Buchholz: Die Sparkassen entscheiden<br />
über ihreGeschäfts- und damit auchihre<br />
Preispolitik eigenständig und unabhängig.<br />
Sie entscheiden auf Basis ihrer langenErfahrung<br />
selbst. Als Verband halten<br />
wir uns da komplett heraus.<br />
Treiben die Sparkassen aber nicht<br />
auf diesem Wegder Online-Konkurrenz<br />
die Kunden zu?<br />
Buchholz: Nein, denn diese Konkurrenz<br />
haben wir schon seit der zweiten Hälfte<br />
der 1990er Jahre. Die Sparkassen in<br />
Westfalen-Lippe haben heute sechs Millionen<br />
Kunden. Die Marktanteile der Direktbanken<br />
haben sich längst eingepegelt.<br />
Die Stärke der Sparkassen ist, dass<br />
sie bei den wichtigsten Lebensentscheidungen<br />
der Kunden da sind. Basis ist die<br />
lange Bindung. Uns muss die Frage beschäftigen,<br />
wie wir unserejüngeren Kunden<br />
dauerhaft halten können.<br />
In Westfalen-Lippe gibt es aktuell<br />
65 Sparkassen. Stehen weitere Fusionen<br />
an?<br />
Buchholz: Es gibt Gespräche. Aber ich<br />
kann keine Prognose abgeben, in welche<br />
Richtung sich diese jeweils entwickeln.<br />
Und: Größe allein ist kein Wert. Für mich<br />
ist der wichtigste Wert die Ertragskraft<br />
des Instituts.<br />
Aber die bürokratischen und regulatorischen<br />
Lasten für jedes Haus<br />
nehmen doch zu?<br />
Buchholz: Regulatorik ist ein Treiber,<br />
aber nur über sie zu schimpfen, ist aus<br />
meiner Sicht zu eindimensional. Mit ihr<br />
wurde zum Beispiel auch die vonstets geforderteTrennmauerzwischen<br />
Groß und<br />
Klein gezogen, dennbis dahin galten zum<br />
Beispiel für die Deutsche Bank und unsere<br />
kleinste Verbandssparkasse Geseke<br />
gleiche Regeln. Eine meiner wichtigsten<br />
Aufgaben der nächsten Monate ist aber<br />
tatsächlich die Frage, wie wir unsereInstitute<br />
bei der Regulatorik über schon in<br />
anderen Ländernerfolgreich praktizierte<br />
Standards entlasten können. Neben<br />
Niedrigzins und Demografie ist Regulatorik<br />
also ein wichtiges Thema. Aber<br />
noch wichtiger ist die Ertragskraft der Regionalwirtschaft.<br />
Und da, muss ich sagen,<br />
fühle ich mich hier in Westfalen richtig<br />
wohl. Es ist eine hochspannende Region.<br />
Erwarten Sie absehbar Zinsänderungen?<br />
Buchholz: Nein,die EZB wirdihr Anleihe-Aufk<br />
aufprogramm mit allen auch kritisch<br />
zu sehenden Konsequenzen bis zum<br />
Frühjahr 2018 umsetzen. Die Infl<br />
ation ist<br />
noch langenicht an dem Punkt angekommen,<br />
an dem EZB-Präsident Drahgi seine<br />
Geldpolitik ändern wird. Zudem fordert<br />
niemand in Europa eine schlagartigeVeränderung.<br />
So ein Prozess muss so langsam<br />
wie möglich ablaufen, damit die Institute<br />
diesen Weg mitgehen können.<br />
►Fortsetzung auf Seite 19<br />
Foto: Gunnar A. Pier
GELD &GESCHÄFT 19<br />
„Daten sind Rohstoff<br />
des 21. Jahrhunderts“<br />
Liane Buchholz sieht Sparkassen bei der Digitalisierung auf einem guten Weg.<br />
Eine Zinswende würde dieLagealso<br />
nicht über Nacht verbessern.<br />
Buchholz: Das wissenauchdie Sparkassen<br />
in Westfalen-Lippe, die sich schon<br />
heute stärker auf das Provisionsgeschäft<br />
konzentrieren und gleichzeitig den Verwaltungsaufw<br />
and mit Blick auf Prozesse<br />
und Strukturen senken. Aus aktuellen<br />
Umfragen zur Widerstandskraft bei Zinsänderungen<br />
wissen wir,dass die Institute<br />
gut unterwegs sind. Sie haben längst damit<br />
begonnen, sich zinsunabhängiger zu<br />
machen.<br />
Wie beurteilen Sie die Zukunft von<br />
Provinzial Nord West und LBSWest?<br />
Buchholz: Aus unserer Trägersicht sind<br />
keine hektischen Aktivitäten erforderlich.<br />
Wir werden aber die Konsolidierungsmöglichkeiten<br />
weiter intensiv prüfen<br />
und schauen, dass wir im Interesse<br />
unserer Institute größere Einheiten<br />
schaffen. Im Vergleich zu unserem Wettbewerber<br />
haben wir hier deutliche Nachteile.<br />
Was können Sie eigentlich einem<br />
Kunden raten, der heute Geld anlegen<br />
will?<br />
Sparkassenpräsidentin Prof. Dr. Liane Buchholz<br />
Buchholz: Gut beraten ins Aktiengeschäft<br />
gehen, aber dort das Risikosobreit<br />
wie möglich streuen und nicht alles auf<br />
eine Karte setzen.<br />
Aber gerade die Deutschen, die so<br />
gerne sparen, scheuen diesen Weg.<br />
Buchholz: Bedauerlicherweise ja. Es ist<br />
auch ein Ausdruck dafür, dass wir insgesamt<br />
in der Bevölkerung ein stärkeres<br />
Wissen über wirtschaftliche Zusammenhängebenötigen.<br />
Da haben wir Nachholbedarf.<br />
Foto: Gunnar A. Pier<br />
Die Digitalisierung schreitet voran.<br />
Können Sie hier Kundenwünschen<br />
gerecht werden?<br />
Buchholz: Die Sparkassen-Organisation<br />
ist stark genug, um diesen Trends zu folgen,<br />
und hat das Thema strategisch natürlich<br />
auf der Agenda. Wir wissen, dass<br />
Daten der Rohstoff des 21. Jahrhunderts<br />
sind, und legen aber auch allerhöchsten<br />
Wert darauf, dass die Daten vonunseren<br />
50 Millionen Kunden bei uns sicher sind.<br />
PROF. DR. BUCHHOLZ<br />
Prof. Dr. Liane Buchholz (52) hat<br />
am 1. April ihr Amt als Präsidentin<br />
des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe<br />
angetreten und folgt auf<br />
Dr. Rolf Gerlach, der 22 Jahre an<br />
der Spitze des Verbandes stand.<br />
Buchholz kommt vom Bundesverband<br />
Öffentlicher Banken Deutschlands<br />
(VÖB), wo sie seit Januar 2014<br />
Hauptgeschäftsführerin war.<br />
Liane Buchholz, die an der Hochschule<br />
für Ökonomie inBerlin promovierte,<br />
kennt die Sparkassenorganisation<br />
sehr gut: Vor ihrer Tätigkeit<br />
als Hauptgeschäftsführerin<br />
beim VÖB leitete sie unter anderem<br />
die Managementakademie der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
und war damit<br />
bundesweit für die Aus- und Weiterbildung<br />
der Sparkassenmitarbeiter<br />
zuständig.<br />
Als neue Präsidentin vertritt Buchholz<br />
den Sparkassenverband auch<br />
in wichtigen Verbundunternehmen<br />
und wird u.a. in folgende Aufsichtsgremien<br />
einziehen:<br />
–Finanz-Informatik (Stv. Vorsitzende<br />
des Aufsichtsrates)<br />
–LBS West (Mitglied des Verwaltungsrats<br />
und der Trägerversammlung)<br />
–Provinzial NordWest Holding AG<br />
(Mitglied des Aufsichtsrats)<br />
–Westfälische Provinzial Versicherung<br />
AG (Vorsitzende des Aufsichtsrats)<br />
–Landesbank Hessen-Thüringen<br />
(Stv. Vorsitzende der Trägerversammlung)<br />
–DekaBank (Mitglied des Verwaltungsrats)<br />
–Sparkassenakademie NRW (Mitglied<br />
der Trägerversammlung)<br />
–DSV-Gruppe
DAS DIGIT<br />
Klöcker<br />
Knippenberg<br />
PartnermbB<br />
KeinePapierordner<br />
„SchattenOPOSLis<br />
Steuerberater<br />
Rechtsanwälte<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Willy Klöcker<br />
Willy Klöcker<br />
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Prof. Dr. Norbert Tonner<br />
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Ruven Klöcker<br />
Master of Science<br />
Financial Advisor<br />
Florian zur Mühlen<br />
Mehr als nu<br />
aufgeräumte<br />
Vielfältige Möglichkeiten der Digitalisierung<br />
In beinahe allen Bereichen des Lebens<br />
schreitet die Digitalisierung zügig<br />
voran. Vom Auto bis zur Heizung<br />
wird alles „smart“. Nur indeutschen<br />
Büros scheint die Zeit stehen geblieben:<br />
Noch immerstapeln sich Papier,<br />
Ordner und Dokumente auf den<br />
Schreibtischen. Dabei gibt es längst<br />
gute Möglichkeiten, die Zettelwirtschaft<br />
loszuwerden und von überall<br />
her einfach und mit Übersicht auf<br />
Dokumente zugreifen zu können.<br />
Mitvorausgef<br />
Überweisunge<br />
bequem beza<br />
Viele Vorteile bieten die Möglichkeiten der Digitalisierung fü<br />
Dennoch werden auch heute<br />
noch Pendelordner gepackt<br />
und Rechnungen,<br />
Belege und Unterlagen<br />
zwischen Unternehmen<br />
und Kanzleien ausgetauscht. „Oft ist es<br />
Unkenntnis über aktuelle Möglichkeiten.<br />
der Digitalisierung etwabei der Buchhaltung“,<br />
sagt Willy Klöcker,einer der Gründer<br />
der Kanzlei Klöcker, Knippenberg &<br />
Partnermit Sitz in Ladbergenund Münster.<br />
Möglichkeiten, die weitaus mehr Vorteile<br />
bringen, als nur einen a<br />
ren Schreibtisch. Denn insb<br />
mittelständische Unternehm<br />
werksbetriebe oder auch Sta<br />
sich neue Freiräume, wenn<br />
Digitalisierung „nicht mehr<br />
Buchhaltung beschäftigen<br />
Klöcker. Zudem sind gerade<br />
Betriebe Mitarbeiter mit ent<br />
Kenntnissen heute immer<br />
finden.<br />
Durch moderne Technik la<br />
bei viele Aufgaben automa<br />
verlagern. So genügt es, im U<br />
die Belegeeinzuscannen und<br />
sprechende Datencloud zu<br />
Dortstehendie digitalisierte<br />
te den Kunden ebenso wie<br />
zur Verfügung. Die Berater k<br />
wa relevante Buchungsin<br />
durch eine automatische<br />
nung direkt in den Buchun<br />
nehmen. So können nicht nu<br />
chungen durchgeführt sond<br />
auch stets aktuelle Auswertu<br />
Rickermanns Esch 6<br />
49549 Ladbergen<br />
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Am Mittelhafen 10<br />
48155 Münster<br />
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Unternehmen kommunizieren verstärkt digital<br />
Deutsche Unternehmen kommunizieren zunehmend digital. Drei von fünf (58 Prozent)<br />
nutzen zur internen und externen Kommunikation häufig das Handy oder Smartphone.<br />
Im vergangenen Jahr lag der Anteil noch bei 51 Prozent. Auch die Nutzung anderer digitaler<br />
Kommunikationskanäle ist gestiegen. In jedem zweiten Unternehmen (52 Prozent)<br />
führen die Mitarbeiter Online-Meetings und Videokonferenzen durch, 2016 waren es<br />
noch 40 Prozent. Ein Drittel (34 Prozent) nutzt Kunden- oder Mitarbeiterportale (2016:<br />
28 Prozent). Jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) kommuniziert über soziale Netzwerke,<br />
2016 waren 15 Prozent auf Facebook, Xing und Co. unterwegs. Interne Apps, etwa für<br />
die Rechnungsfreigabe oder Auftragsabwicklung, werden erst von fünf Prozent der<br />
Unternehmen genutzt. Das ergab eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands<br />
Bitkom. „Digitale Kommunikation macht viele Arbeitswege schneller und flexibler“,<br />
sagt Jürgen Biffar, Vorstandsvorsitzender des Kompetenzbereichs Enterprise<br />
Content Management im Bitkom. „Das Smartphone wird dabei immer mehr zur mobilen<br />
Kommunikationszentrale. Unterwegs E-Mails zu schreiben, oder sich per Videotelefonie<br />
in eine Konferenz schalten zulassen, gehört für viele Nutzer bereits zum Alltag.“<br />
Allerdings: 70 Prozent der Unternehmen verwenden noch immer häufig das Faxgerät,<br />
um mit Kunden, Kollegen oder Geschäftspartnern zu kommunizieren. Im letzten Jahr<br />
betrug der Anteil sogar noch 79 Prozent. Besonders viel gefaxt wird dabei in kleinen<br />
Betrieben mit 20 bis 49 Mitarbeitern (77 Prozent) und von Dienstleistern (81 Prozent).
ALE BÜRO<br />
und<br />
en“<br />
Kontoauszüge werden<br />
automatisiertgeprüft<br />
Strukturen und<br />
Prozesse anpassen<br />
Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen<br />
Anzeigensonderveröffentlichung<br />
DieVorteileder digitalen<br />
Steuerberatung<br />
üllten<br />
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len<br />
rUnternehmen auch im Büro.<br />
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rSchreibtisch<br />
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und<br />
nternehmen<br />
in eine entübertragen.<br />
nDokumender<br />
Kanzlei<br />
önnen so etformationen<br />
Belegerkengssatz<br />
überrtäglich<br />
Buern<br />
zugleich<br />
ngen für die<br />
Steuerung des Unternehmens zur Verfügung<br />
gestellt werden. Dank Archivfunktion<br />
und Verknüpfung zusammengehöriger<br />
Dokumente lässt sich einfach der<br />
Überblick selbst über ältereVorgängebehalten.<br />
„Egal, wo man ist, es stehen<br />
einem alle Unterlagen zur Verfügung“,<br />
erklärt Florian zur Mühlen, IT-Spezialist<br />
bei Klöcker, Knippenberg und Partner.<br />
Auch manche Pfl<br />
icht lässt sich dank digitaler<br />
Unterstützung smarter lösen. Wie<br />
die Verteilung der monatlichen Gehaltsabrechnungen.<br />
Mit entsprechenden Zugangsdaten<br />
können die den Mitarbeitern<br />
in einem Portal zur Verfügung gestellt<br />
werden –stets pünktlich und papierlos.<br />
Und auch manche Besonderheit, die heute<br />
noch für ernsthafte Probleme sorgen<br />
kann, lässt sich mit den modernen Möglichkeiten<br />
umgehen. So kann derGastronom,<br />
der angesichts schönen Wetters am<br />
Wochenende noch eine zusätzliche Aushilfskraft<br />
engagiert, alle nötigen Anmeldungen<br />
online durchführen. Und ist so<br />
auch ohne direkten Kontakt zu seiner<br />
Es entsteht eindigitales<br />
Belegarchiv<br />
Kanzlei auf rechtlich sicherer Seite.<br />
So erstaunt es Klöcker, dass die<br />
Möglichkeiten des Digitalen Büros<br />
nur verhalten in den Unternehmen<br />
genutzt werden. Dabei vereinfachen<br />
sie die Arbeitsprozesse,<br />
bieten bessere Übersichtlichkeit<br />
und den einfachen Zugriff auf Auswertungen<br />
–überall und zu jeder<br />
Zeit.<br />
Peter Imkamp<br />
„Digitaler Abend“<br />
Um die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung<br />
des Büros zu erklären veranstaltet die Kanzlei<br />
Klöcker, Knippenberg und Partner regelmäßig<br />
den „Digitalen Abend“. Im Rahmen der kostenlosen<br />
Veranstaltungen werden in kleinen Gruppen in<br />
angenehmer Atmosphäre Funktionen vorgestellt<br />
und erklärt sowie Fragen geklärt. Interessierte<br />
können sich per E-Mail an info@k-k-partner.de anmelden.<br />
Die BegriffeDigitalisierung und digitale<br />
Transformation sind Themen,<br />
die uns heute aufSchritt und Tritt begegnen.<br />
Die Politik hat sich die Digitalisierung<br />
zu einem Top-Thema gemacht.<br />
■ Die öffentliche Verwaltung und insbesondere<br />
hier die Finanzverwaltung fordern<br />
unter anderemdie digitale Deklaration.<br />
Der digitale Wandel ist deshalb entscheidend<br />
für den Mittelstand.<br />
Wie aber muss der Mittelstand reagieren?<br />
Sorgen und Ängste gehen in vielen<br />
Branchen um: Die Digitalisierung rationalisiert<br />
Arbeitsplätze weg, die technischen<br />
Anforderungen sind nicht zu bewältigen,<br />
Mitarbeiter sträuben sich, gewohnte<br />
Arbeitsroutinen zu ändern, etc.<br />
Dennoch lässt sich der Trendzur Digitalisierung<br />
weder aufh<br />
alten noch umkehren.<br />
„Die Digitalisierung zwingt Unternehmen<br />
dazu, sich und ihreGeschäftsmodelle<br />
grundlegend zu verändern“, sagt Bernward<br />
Wigger (kl. Bild rechts) von der<br />
Kanzlei DWLDöcker und Partner in Rheine.<br />
Bisherige Strukturen und Prozesse müssen<br />
an die digitale Welt angepasst werden.<br />
Zahlreichen Unternehmen bietet<br />
sich die Gelegenheit, ihre Arbeitsprozesse<br />
effektiv zu gestalten und durch eine<br />
gesteigerte Produktivität mehr Umsätze<br />
zu genieren. Es wäre ein Fehler der<br />
Unternehmensführung die Aufgabe „Digitalisierung“<br />
wesentlich an die IT-Abteilung<br />
zu delegieren. Die Digitalisierung<br />
muss zwingend Chefsache sein und kann<br />
nur gelingen, wenn die Führungsebene<br />
zu 100 Prozent hinter diesem Mammutprojekt<br />
steht. Es ist kein Projekt, das in<br />
wenigen Monaten abgeschlossen ist. Es<br />
handelt sich vielmehr um einen dynamischen<br />
fortwährenden Prozess. Bestehende<br />
Strukturen sind zu analysieren, zu<br />
hinterfragen, aufzusetzen und kontinuierlich<br />
an neue Marktentwicklungen sowie<br />
Kundenwünsche anzupassen. Wichtig<br />
ist, alle Abteilungen und Mitarbeiter<br />
auf dem Weg der Digitalisierung mitzunehmen.<br />
Die digitale Transformation erfordert<br />
Prozessänderungen, die das gesamteUnternehmen<br />
betrifft –von der Art<br />
der Zusammenarbeit bis zu den Geschäftsabläufen.<br />
Wie kann die digitale Umsetzung praktisch<br />
aussehen? Das Rechnungswesen<br />
eignet sich sehr gut für die Digitalisierung<br />
und Automatisierung. Egal, ob die<br />
Buchhaltung im Hause oder extern durch<br />
einen Steuerberater erledigt wird. Der<br />
klassische Pendelordnerwirdinnicht allzu<br />
ferner Zukunft bereits der Vergangenheit<br />
angehören. Denn moderne Systeme<br />
können schon heutedie Zusammenarbeit<br />
zwischen Unternehmen und Steuerberater<br />
erleichtern. Die Bearbeitungszeiten<br />
im Unternehmen können deutlich vermindert<br />
werden und die Zusammen-<br />
arbeit mit dem Steuerberater einfacher<br />
gestaltet werden. So können Bankdaten<br />
vonder Bank vollständig als strukturierte<br />
Daten geliefert und importiert werden.<br />
Eine langwierige manuelle Erfassung ist<br />
nicht erforderlich.<br />
Bei Eingangsrechnungen liegt häufig ein<br />
Medienbruch vor. Nur inwenigen Fällen<br />
gehen elektronische Rechnungen als<br />
strukturierte Daten bei Unternehmen<br />
ein, so BernwardWigger.Zurzeit wirdein<br />
Formatstandard für elektronische Geschäftsdokumente<br />
(ZUGFeRD) entwickelt.<br />
ZUGFeRD ermöglicht einen medienbruchfreien<br />
Rechnungsaustausch.<br />
Das bedeutet, dass strukturierte Daten<br />
vomSystem des Rechnungsausstellers in<br />
das System des Rechnungsempfängers<br />
fl<br />
ießen können. Daraus ergeben sich<br />
auch große Vorteile für die Archivierung<br />
dieser Daten.<br />
Bis sich jedoch dieser Standard durchsetzt<br />
wirdman mit einerZwischenlösung<br />
Vorlieb nehmen müssen. Um die Rechnungseingangsbelege<br />
nicht manuell erfassen<br />
zu müssen, werden die Papierrechnungen<br />
eingescannt und elektronisch<br />
weiter verarbeitet. Dieser Prozess<br />
kann durch die Einbindung in den Zahlungsverkehr<br />
optimiert werden. Durch<br />
die digitale Erfassung können die Daten<br />
an die Banksoftware übergeben<br />
werden und damit<br />
der Zahlungsvorgang<br />
nahezu gänzlich<br />
automatisiert werden.<br />
Foto: Brother<br />
Unsere Dauer-Denker.<br />
Auf einmal ist sie da, die Lösung. Und die hält sich nicht an Arbeitszeiten. So halten auch wir es,<br />
wenn es darum geht, die besten Ideen für unsere Mandanten zufinden. Mit Leidenschaft, Empathie<br />
und Intelligenz kümmern wir uns umSie, für den Königsweg in steuerlichen Fragen, wirtschaftlicher<br />
Beratung und gewinnträchtigen Zukunftsentscheidungen. Denn wir bei DWL glauben:<br />
Ideen kennen keine Grenzen.<br />
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22 GELD &GESCHÄFT<br />
Münsterland im<br />
Aufwärtsrend<br />
Die Region verbuchte 2,8 Prozent mehr Übernachtungen.<br />
Für die westfälisch-lippische Tourismusbranche<br />
war 2016 ein gutes Jahr.<br />
Die Übernachtungszahlen legten um<br />
612 000 gegenüber dem Vorjahr zu –<br />
das entspricht einem Plus von 2,5<br />
Prozent – und übertrafen erstmals<br />
die Marke von 25 Millionen. Damit<br />
lag Westfalen-Lippe imBundestrend<br />
(plus 2,5 Prozent) und über den Ergebnissen<br />
aus Nordrhein-Westfalen<br />
(plus 1,9 Prozent).<br />
Das Ruhrgebiet und das<br />
Sauerland hätten bei den<br />
Übernachtungen am<br />
stärksten zugelegt, heißt<br />
es in einem aktuellen Infobriefzum<br />
Sparkassen-Tourismusbarometer<br />
des Sparkassenverbandes Westfalen-<br />
Lippe. Das Ruhrgebiet verzeichnete danach<br />
ein Plus von199 000Übernachtungen<br />
auf 6,4 Mio. (plus 3,2 Prozent). Besonders<br />
beliebt seien Campingplätze und<br />
Ferienwohnungen. Das Sauerland erreichte7,5<br />
Mio. Übernachtungen. Für die<br />
Steigerung um 226 000 sei vorallem das<br />
Nachfragewachstum aus dem Ausland<br />
verantwortlich, erklärt der Verband.<br />
„Das Münsterland bestätigte seinen Aufwärtstrend<br />
auch im Jahr 2016. Die Region<br />
verbuchte 2,8 Prozent mehr Übernachtungen<br />
(plus 105000; insgesamt 3,8<br />
Mio.)“, heißt es weiter im Info-Brief. Der<br />
TeutoburgerWald habe nach einer „Seitwärtsbewegung“<br />
im Vorjahr wieder<br />
leicht im Plus (plus 1,3 Prozent) gelegen<br />
und sei auf 6,6 Mio Übernachtungen gekommen.„Zugpferde<br />
warenhier die Hotels,<br />
Hotels garnis und die Campingplätze.“<br />
Die Region Siegerland-Wittgenstein<br />
stabilisierte sich nach zwei Jahren mit<br />
stärkeren Rückgängen auf797 414Übernachtungen.<br />
„Wachstumsmotor im Hinblick auf die<br />
absoluten Zahlen bleibt in Westfalen-Lippe<br />
der Inlandsmarkt mit einem Zuwachs<br />
von2,0 Prozent (plus426 000 Übernachtungen).<br />
Die Zahl der Übernachtungen<br />
von Gästen aus dem Ausland stieg aber<br />
ebenfalls stark an (plus5,3 Prozent /plus<br />
186 000)“, bilanziert der Sparkassen-<br />
Verband.<br />
Über 80 Prozent der westfälisch-lippischen<br />
Touristiker zeigten sich mit der<br />
Entwicklung im Jahr 2016 zufrieden oder<br />
sogar sehr zufrieden. Der Anteil der Einschätzungen<br />
mit „sehr zufrieden“ stieg<br />
im Vergleich zum Jahr 2015 sogar um<br />
sechs Prozentpunkte an.<br />
Die Freizeitwirtschaft, für die das Sparkassen-Tourismusbarometer<br />
Westfalen-<br />
Lippe eine exklusive Marktbeobachtung<br />
aufgebaut hat, erzielte imJahr 2016 ein<br />
starkes Wachstum von 5,3 Prozent. Insbesondere<br />
imden letzten vier Monaten<br />
des Jahres warein erheblicher Besucherzuwachs<br />
zu verzeichnen: plus 13,1 Prozent.<br />
Besonderer Beliebtheit erfreuten<br />
sich Museen, Ausstellungen und Landschaftsattraktionen.<br />
Das mit Abstand<br />
beste Ergebnis erzielten Museen und<br />
Ausstellungen (plus 43,8 Prozent).<br />
MITARBEITER GLÜCKLICH!<br />
KUNDEN GLÜCKLICH!<br />
CHEF GLÜCKLICH!<br />
+++ TERMINE +++ TERMINE +++ TERMINE +++ TERMINE +++<br />
25. April 2017: Suchmaschinenoptimierung –wie man bei Google nach vorne<br />
kommt, Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt, 16 -18<br />
Uhr, Gründer- und Innovationspark Steinfurt III, Am Campus 2, Steinfurt<br />
25. April 2017: campus.talk: Digitalisierung verändert alles, 17.30 -20.30 Uhr,<br />
d.velop GmbH, Am Campus 1, Gescher<br />
26. April 2017: Infoveranstaltung für Existenzgründer, wfc Wirtschaftsförderung<br />
Kreis Coesfeld, 9-12.30 Uhr, Bäckerei Geiping, Münsterstraße 145, Dülmen<br />
2. Mai 2017: Gründerstammtisch: Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen,<br />
Wirtschaftsförderung Münster, 19Uhr, Braunsberg-Braniewo-Zimmer des<br />
Stadtweinhauses, Prinzipalmarkt 8-9, Münster<br />
2. Mai 2017: Management-Werkstatt: Neues Bauvertragsrecht, 17 -19Uhr,<br />
Handwerkskammer Bildungszentrum, Echelmeyerstraße 1-2, Münster<br />
4. Mai 2017: Fast Forward: Eine Reise durch die digitale Welt, Wirtschaftsförderung<br />
Münster, 18-20.30 Uhr, Deutsche Rentenversicherung, Großer Sitzungssaal,<br />
Gartenstraße 194, Münster<br />
4. Mai 2017: Kanada-Sprechtag, 10 -13Uhr, IHK Nord Westfalen, Sentmaringer<br />
Weg 61, Münster<br />
5./6. Mai 2017: Vredener Wirtschaftsschau, Sa. 13 -18Uhr, So. 10 -18Uhr, Industriegebiet<br />
Gaxel<br />
10./11. Mai 2017: Tankstelle &Mittelstand, Do. u. Fr. 9-18Uhr, Messe- und<br />
Congresszentrum Halle Münsterland, Münster<br />
11. Mai 2017: 4. Forum Industrie 4.0: Cloudbasierte Servicesysteme, 16Uhr,<br />
Westfälische Hochschule, Münsterstraße 265, Bocholt<br />
12. Mai 2017: Hauptversammlung technotrans AG, Messe- und Congresszentrum<br />
Halle Münsterland, Münster<br />
15. Mai 2017: Tagung Handelsinformationssysteme, 9-17Uhr, ERCIS –European<br />
Research Center for Information Systems, Leonardo-Campus 10, Münster<br />
16./17. Mai 2017: 9th International Meeting des Kompetenznetzwerks für<br />
Stammzellforschung NRW, Di. u. Mi. ab 9Uhr, Messe- und Congresszentrum<br />
Halle Münsterland, Münster<br />
18./19. Mai 2017: Berufswahlmesse, Do. 17 -20Uhr, Fr. Besuch während des<br />
Unterrichts, Ems-Halle, Friedrichstraße 4, Emsdetten<br />
30. Mai -1.Juni 2017: 27. Internationale Ausstellung Fahrwegtechnik, Di., Mi. u.<br />
Do. jeweils 9bis 18 Uhr, Messe- und Congresszentrum Halle Münsterland,<br />
Münster<br />
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Bei der Immobilien-Schenkung muss man klug vorgehen.<br />
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Wer ein Haus besitzt, möchte es später<br />
möglichst einfach und ohne große<br />
Verluste auf die nächste Generation<br />
übertragen. Um Steuern zusparen,<br />
überlegt manch Immobilienbesitzer,<br />
sein Haus oder die Wohnung<br />
bereits zu Lebzeitenzuverschenken.<br />
Doch aufgepasst: Auch bei Schenkungen<br />
können Steuern anfallen,<br />
warnt die Westfälische Notarkammer.Wird<br />
eine Immobilie im<br />
Familienverbund<br />
übertragen, entsteht<br />
Schenkungssteuer<br />
nur dann, wenn ihr<br />
Wert den steuerlichen Freibetrag übersteigt.<br />
Schenkungssteuer wirdfür Kinder<br />
und Stiefk<br />
inder ab einem Betrag von<br />
400 000 Euro fällig. Der Freibetrag für<br />
Enkelkinder liegt bei 200 000 Euro und<br />
für Ehegatten sogar bei 500 000 Euro“,<br />
heißt es in einer Kammermitteilung.<br />
Selbst Familienfremde zahlten erst ab<br />
einem Wert von 20000 Euro Steuern.<br />
Diese Freibeträge gelten laut Kammer für<br />
sämtliche Schenkungen. Allerdings können<br />
die Freibeträge nur alle zehn Jahre<br />
genutzt werden, um die Steuerlast zu<br />
senken. In einemZeitraum von30Jahren<br />
kann somit jedes Elternteil WerteinHöhe<br />
von1,2 Millionen Eurosteuerfrei auf ein<br />
Kind übertragen.<br />
Ist der Freibetrag nicht groß genug, kann<br />
durch notarielle Vertragsgestaltung die<br />
Steuerlast gemindert oder garvermieden<br />
werden. Ein beliebtes Mittel ist hier die<br />
Schenkung mit Nießbrauch. „Zum einen<br />
sichert sich der Immobilieneigentümer<br />
ab, indem er das Recht behält, die verschenkteImmobilie<br />
sowohl zu vermieten<br />
als auch selbst zu nutzen. Zum anderen<br />
wirkt sich das Nutzungsrecht steuerlich<br />
günstig aus. Dafür wird der Jahreswert<br />
des Nießbrauchs ermittelt und mit der<br />
Anzahl von Jahren, die der verbleibenden<br />
Lebenserwartung des Schenkers entspricht,<br />
multipliziert. Indem dieser Betrag<br />
vomVerkehrswert der Immobilieabgezogen<br />
wird, vermindert sich die Bemessungsgrundlage<br />
für die Berechnung<br />
der Schenkungssteuer.“<br />
Dieser Effekt werde auch erreicht, wenn<br />
die Nachkommen die Bankdarlehen<br />
übernehmenund diese selbst zurückzahlen.<br />
„Vorsicht ist geboten, wenn die Immobilie<br />
nicht selbst genutzt, sondern vermietet<br />
worden war. Denn bei einer Übertragung<br />
innerhalb von weniger als zehn<br />
Jahren kann es zu einem Spekulationsgewinn<br />
kommen.“<br />
Betroffene sollten gründlich überlegen,<br />
ob die Schenkung endgültig und ohne jede<br />
Bedingung gewollt ist. Für bestimmte<br />
Fälle kann ein Rückübertragungsanspruch<br />
wichtig sein. Der Eigentümer<br />
kann sich vorbehalten, die Immobilie zurückverlangen,<br />
wenn das beschenkte<br />
Kind ohne eigene Abkömmlinge stirbt<br />
oder wenn über sein Vermögen das Insolvenzverfahren<br />
eröffnet wird.
GELD &GESCHÄFT 23<br />
Master oder Meister?<br />
Ein Studium führt nicht automatisch zu einem höheren Lebenseinkommen, heißt es in einer Ifo-Studie.<br />
Das duale deutsche Ausbildungssystem<br />
gilt als Exportschlager. Bildung<br />
zahlt sich aus mit höheren Einkommen<br />
und einem geringeren Risiko,<br />
arbeitslos zu werden, so eine Studie<br />
des Ifo-Instituts im Auftrag der<br />
Fondsgesellschaft Union Investment.Dabei<br />
muss es nicht immerein<br />
Studium sein – entscheidender ist<br />
die Wahl des Fachs.<br />
Amlukrativsten ist der Studie<br />
zufolge ein Medizinstudium.<br />
Es bringt Männern<br />
nach Abzug der Kosten –<br />
Ainschließlich e<br />
des Einkommensausfalls<br />
während der Uni-Zeit –auf<br />
das gesamte Erwerbsleben gerechnet im<br />
Schnitt ein um 983 038 Eurohöheres Einkommen<br />
als eine Berufsausbildung. Ein<br />
Jura-Abschluss schlägt durchschnittlich<br />
mit 656 992 Euro zuBuche. Ein Votum<br />
für ein Studium also?<br />
Nicht unbedingt: „Nicht jedes Studium<br />
ist per se lohnender als etwa der Weg<br />
über eine Lehre zum Meister- oder Technikerabschluss“,<br />
heißt es in der Studie.<br />
„Wir beobachten deutliche Unterschiede<br />
bei den Einkünften zwischen den Berufszweigen<br />
und Studienrichtungen“, sagt<br />
Ifo-Experte Ludger Wößmann. Das Lebenseinkommen<br />
eines Meisters mit gut<br />
laufendemBetrieb könne das eines Hochschulabsolventen<br />
deutlich übersteigen.<br />
Das liegt auch ander Wahl der Studienrichtung.<br />
So kommt ein Sozialarbeiter<br />
gerade mal auf ein Plus vondurchschnittlich<br />
19 737 Euro beim Lebenseinkommen<br />
gegenüber einer Lehre. Eine Ausbildung<br />
HöhereEinkommen durch Studium<br />
Um so viel höherist das Einkommen einesStudienabsolventen als das Einkommeneiner<br />
Person mit Ausbildungsabschluss ohne Studium in diesen<br />
Fachrichtungen –gerechnet aufdes gesamteErwerbsleben* in Euro<br />
Human-und Zahnmedizin<br />
Rechtswissenschaft<br />
Wirtschaftswissenschaft<br />
Informatik,Mathematik,<br />
Naturwissenschaft<br />
Ingenieur-/Technikwissenschaft,Maschinenbau<br />
Lehramt an Gymnasien/<br />
Berufsschulen<br />
Verwaltungswissenschaft<br />
Architektur/Bauingenieurwesen<br />
Agrar-und Ernährungswissenschaft<br />
Politik-, Sozial-,Regionalwissenschaft<br />
Lehramt**, Sprach-/Kulturwissenschaft<br />
Kunst<br />
Sozialarbeit<br />
Quelle: ifo, Union Investment;Grafik: dpa<br />
zum Meister oder Techniker bringt im<br />
Schnitt dagegen einen Mehrertrag von<br />
130 000 Euro netto.<br />
„Wir brauchen Master und Meister“,<br />
mahnt der Präsident des Maschinenbauverbandes<br />
(VDMA), Carl Martin Welcker.<br />
Für viele technische Ausbildungsberufe<br />
habe sich das Missverhältnis zwischen<br />
Angebot und Nachfrage weiter verschärft.<br />
41 Prozent der vom VDMA 2016<br />
befragten Maschinenbauer hatten offene<br />
*<br />
**<br />
Männer<br />
Frauen<br />
abzüglich aller Ausbildungskosten<br />
z.B. Studiengebühren,<br />
Einkommensausfall während<br />
der Ausbildung<br />
ohne Gymnasien und<br />
Berufsschulen<br />
+983 038 €<br />
+612 731<br />
+656 992<br />
+364 971<br />
+529 402<br />
+247 972<br />
+400 233<br />
+236 534<br />
+384 409<br />
+165 687<br />
+292 113<br />
+279 336<br />
+281 178<br />
+224 870<br />
+249 147<br />
+100 661<br />
+206 720<br />
+118 560<br />
+165 509<br />
+168 417<br />
+161 352<br />
+183 444<br />
+73 775<br />
+79 548<br />
+19 737<br />
+79 102<br />
Stellen für Facharbeiter oder Techniker.<br />
Dem jüngsten Berufsbildungsbericht der<br />
Bundesregierung zufolge waren 2015<br />
insgesamt 41 000 Lehrstellen unbesetzt –<br />
der höchste Stand seit 1996. Besonders<br />
kleine und mittlere Betriebe hätten dadurch<br />
wachsende Probleme.<br />
Das Handwerk beklagt, dass die Zahl der<br />
jährlich neu eingestellten Auszubildenden<br />
seit dem Beginn des Jahrzehnts um<br />
über 70 000 zurückgegangen ist. Hauptursache:<br />
der demografische Wandel. Daneben<br />
spiele aber auch der TrendzuAbitur<br />
und Studium eine große Rolle. „Politik<br />
und Gesellschaft verweigern seit Jahren,<br />
die Chancen dualer Ausbildung zu<br />
thematisieren“, kritisiert der ZDH.<br />
Von1976bis 2013 hatsichder Anteil der<br />
Hochschulabsolventen auf 18 Prozent<br />
verdreifacht. Der Anteil der Menschen<br />
mit einer Berufsausbildung stieg auf 57<br />
Prozent.<br />
dpa<br />
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24 GELD &GESCHÄFT<br />
Der Betrieb als Marke<br />
Beim Personaltag der Handwerkskammer wurden Ideen vorgestellt und Möglichkeiten diskutiert.<br />
„Wie verkaufe ich mich als Arbeitgeber?“<br />
Diese Frage müssten sich<br />
Unternehmer auf jeden Fall stellen,<br />
und nicht nur dann, wenn sie neues<br />
Personal einstellen wollten. Die<br />
Attraktivität des Arbeitgebers und<br />
damit seines Unternehmens sei ein<br />
wichtiges Kriterium für die „Marke<br />
Arbeitgeber“, sagt Professorin Henriette<br />
Strotmann. Unternehmer könnten<br />
(und sollten) mehr Marketing für<br />
sich machen.<br />
„Eigenverantwortliches Handeln<br />
steht bei uns im Mittelpunkt.“<br />
Annabel Tenbrink<br />
Zwölf Foren wurden beim Personaltag<br />
des Handwerks angeboten,<br />
darunter „Marke.<br />
Arbeitgeber“. Und dazu gehören<br />
Bekanntheit des Unternehmenssowie<br />
Attraktivität und Vertrauen,<br />
die der Arbeitgeber und der Betrieb<br />
ausstrahlen – „und ganz wichtig ist die<br />
Glaubwürdigkeit des Arbeitgebers“, betont<br />
HenrietteStrotmann, die an der Fachhochschule<br />
Münster lehrt.<br />
Der Arbeitgeber müsse potenzielle Lehrlinge<br />
und neue Mitarbeiter glaubwürdig<br />
vom Betrieb überzeugen und bei der Suche<br />
nach Auszubildenden bereits in der<br />
Schule –und dabei<br />
nicht erst in<br />
der Abschlussklasse<br />
–beginnen.<br />
Betriebspraktika,<br />
Informationstage,<br />
Berufsinformationsmessen<br />
gehören<br />
dabei zu<br />
den „Klassikern“. Ganz wichtig sind persönliche<br />
Gespräche und die Möglichkeit,<br />
den eventuellen Ausbildungsbetrieb und<br />
die weiteren Möglichkeiten und Chancen<br />
kennenzulernen, so berichteten Unternehmer<br />
aus eigener Erfahrung.<br />
Ein Unternehmensleitbild nicht nur entwickeln,„sondern<br />
dieses Leitbild auchleben“.<br />
Das gehört für Annabell Tenbrink<br />
zum betrieblichen Marketing. „Unsere Vision<br />
für das Jahr 2030 wurde mit allen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelt“,<br />
sagt die Geschäftsführerin der Firma<br />
Tenbrink Ladenbau in Stadtlohn. Ein<br />
fester monatlicher Informations-Termin<br />
für alle Beschäftigten ist Teil des Leitbilds<br />
(„der Informationsflf uss muss stimmen“),<br />
auch eine jährliche Mitarbeiter-Befragung<br />
und Angebotezur Weiterbildunggehören<br />
dazu.<br />
„Eigenverantw<br />
ortliches Handeln steht bei<br />
uns im Mittelpunkt“, betont AnnabellTen-<br />
„Der Bekanntheitsgrad ist ein wichtiger Faktor“, sagt Malermeister Thomas Caruso (r., auf unserem Foto mit seinem Mitarbeiter Denis<br />
Poselenzer).<br />
Foto: Hubertus Kost<br />
brink. Auch das sei ein Teil der Attraktivität<br />
des Arbeitsplatzes. Ein weiteres Beispiel:<br />
Angebote zur Gesundheitsförderung.<br />
Es gibt ein festes jährliches Budget<br />
für Gesundheitsmaßnahmen.<br />
Wichtig ist dem Unternehmen, das rund<br />
120Fachkräftebeschäftigt, der Kontakt zu<br />
deren Familien. Sowerden zum Beispiel<br />
zu Jubilarehrungen oder Feiern auch die<br />
Familienmitglieder eingeladen. „Wir sind<br />
ein Familienbetrieb in der viertenGeneration“,<br />
sagt die Geschäftsführerin,„und das<br />
machen wir immerwieder gern deutlich.“<br />
Um den berufl<br />
ichen Nachwuchs muss sich<br />
der Handwerksbetrieb keine Sorgen machen.Bis<br />
zu 150Bewerbungen erhält das<br />
im In- und Ausland tätige Unternehmen,<br />
fünf Lehrlingewerden jährlicheingestellt.<br />
Für besondere Aufmerksamkeit über die<br />
Firma hinaus sorgt die Wahl zum „Azubi<br />
des Monats“, an der sich alle Beschäftigten<br />
beteiligen. Der oder die Ausgewählte<br />
darfdann einen Monat auf Kosten der Firma<br />
mit dem Azubi-Car fahren.Auch damit<br />
erweist sich Tenbrink Ladenbau als attraktiver<br />
Arbeitgeber.<br />
Welche Möglichkeiten haben kleine Betriebe,<br />
sich als attraktiver Arbeitgeber zu<br />
präsentieren? „Wir nutzen unseren Bekanntheitsgrad,“<br />
schmunzelt Thomas Caruso.<br />
Das sei natürlich nicht alles,sagt der<br />
Malermeister aus Münster, der vor ein<br />
paar Jahrenden Betrieb vonseinem Vater<br />
Mario übernahm. Vier Facharbeiter und<br />
ein Meister arbeiten ganz überwiegend<br />
für privateKunden, einLehrling wirdausgebildet.<br />
Der Betrieb bezahlt seine Mitarbeiter<br />
über Tarif und kümmert sich um<br />
diebetriebliche Altersvorsorge.Weiterbildung<br />
ist ebenfalls angesagt, zwei bis drei<br />
Mal proJahr.Das werdezum großen Teil<br />
als Arbeitszeit angerechnet, sagt der Chef,<br />
der selbst an Kursen oder Seminaren teilnimmt,<br />
„denn ich habe ja auch etwas davon,<br />
wenn sich Mitarbeiter weiterbilden“.<br />
Hubertus Kost<br />
FAMILIE UND BERUF STATT FAMILIE ODER BERUF<br />
Die Attraktivität des Handwerks als Arbeitgeber wird zunehmend auch nach den Möglichkeiten der<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf beurteilt. „Familie und Beruf statt Familie oder Beruf“ sei das<br />
Ziel, betont Gisela Goos von der Handwerkskammer. Und dabei gehe es nicht nur darum, die Kinder<br />
während der Arbeit gut versorgt zu wissen, sondern auch um pflegebedürftige Angehörige.<br />
Eine weitere Variante: Teilzeitarbeit und der Wunsch, zumindest einen Teil der Arbeitszeit frei gestalten<br />
zu können. „Das fördert die Motivation enorm“, sagt Frank Winter. Als Beispiel nennt der Unternehmer<br />
(Heizung –Sanitär –Elektro) aus Münster die Situation eines Mitarbeiters, der an vier Tagen länger<br />
als die andere Kollegen arbeitet und freitags freihat, um dadurch auch seine sehr lange Anfahrtszeit<br />
zu reduzieren. Die hohe Flexibilität ist für Frank Winter eine Sache der Abstimmung –„und das machen<br />
die Mitarbeiter untereinander“. Schriftliche Regeln seien nicht notwendig. Freizeit wird hoch bewertet:<br />
„Wir haben keinen Mitarbeiter, der Überstunden ausbezahlt haben möchte“, sagt der Unternehmer.<br />
Mehrarbeit werde durch Freizeit vergütet.<br />
Arbeitszeiten anpassen, den Arbeitsumfang reduzieren, kurzfristige Freistellungen vornehmen, längere<br />
Urlaubsphasen organisieren. „Alles ist möglich“, erläutert Andrea Runge. Sie leitet mit zwei Geschwistern<br />
die Feinkostfleischerei Hidding in Nordwalde mit Filialen im Münsterland. „Wer mit mir spricht,<br />
dem kann ich helfen“, lautet ihre Devise. So fließen Wünsche zur Arbeitszeit in die Arbeitsplanung ein.<br />
Dabei wird auch auf feste private Termine Rücksicht genommen. Andrea Runge erwartet Flexibilität<br />
von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Das ist keine einseitige Angelegenheit.“<br />
Bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird oft an Frauen gedacht, die sich um Kinder kümmern. Das<br />
machen aber zunehmend auch Männer, zum Beispiel Jörg Elke. Der Leiter der Hidding-Filiale inMünster-Nienberge<br />
muss schon mal kurzfristig Termine an der Schule wahrnehmen. Wenn es eben möglich<br />
ist, dann nehmen er und seine Frau gemeinsam daran teil. Für den Vater ist es einfacher, sich auch<br />
schnell mal freizunehmen. „Wir können unsere Arbeitszeit auch kurzfristig untereinander tauschen.“<br />
Natürlich müsse der betriebliche Ablauf gesichert sein. Gegenseitiges Vertrauen sei dabei wichtig. hko<br />
Seit 10 Jahren bringt die Fehrenkötter Personaldienstleistungen<br />
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Als Frau immer auf Achse<br />
Für die Berufskraftfahrerin Maria Enste sind lange Strecken und schwere Trucks Alltag. Woche für<br />
Woche transportiert sie Landmaschinen und Fahrzeuge für Fehrenkötter quer durch Europa.<br />
Arbeitsplatz hinterm Lenkrad: Seit 15 Jahren lenkt Maria Enste imFernverkehr schwere Trucks. Seit 2015 ist sie für die Ladbergener Spedition Fehrenkötter unterwegs.<br />
Fotos: Sigmar Teuber<br />
Sissy ist immer dabei. Die Shih-Tzu-<br />
Hündin, von ihrer Besitzerin liebevoll<br />
„Prinzessin“ genannt, wacht darüber,<br />
objemand und, wenn ja, wer<br />
zu Frauchen Maria Enste in den<br />
Truck klettern darf.Garry, der Rüde,<br />
muss diesmal zu Hause bleiben. Seit<br />
er einmalvon einem bösen Herrn getreten<br />
wurde, ist er auf Männer nicht<br />
gut zu sprechen. Für die 52-jährige<br />
Fahrerin, die im Auftrag der Fehrenkötter<br />
Transport &Logistik GmbH in<br />
ganz Europa unterwegs ist, gilt das<br />
zum Glück nicht –essei denn, sie<br />
muss sich gegen einen zudringlichen<br />
Kollegen zur Wehr setzen.<br />
Montag, 5Uhr, auf dem<br />
Fehrenkötter-Betriebshof<br />
in Ladbergen. Ein<br />
Druck auf den Anlasser<br />
erweckt den Motor des<br />
schweren Lkw zum Leben. Aufder Ladefl<br />
äche des fast 20 Meter langen Trucks<br />
stehen Edelkarossen. Wert: „Gut eine<br />
MillionEuro“, sagt Maria Enste, die gerade<br />
die Ladungssicherung überprüft hat.<br />
Dann gibt die trotz der frühen Morgenstunde<br />
gut gelaunte Berufskraftfahrerin<br />
Gas. Tagesziel: Ein Unternehmen in<br />
Creutzwald/Frankreich. Dort werden die<br />
drei Autos abgeladen.<br />
Für die erfahrene Truckerin, deren Eltern<br />
1962 aus Italien nach Deutschland ka-<br />
Starke Frau mit weichem Kern: Maria Enste ist bei den Kunden<br />
und an der Rampe gern gesehen.<br />
men und sich hier ein neuesLeben aufgebaut<br />
haben, ist der Auftragnichts Besonderes.<br />
Oft ist sie tage- und wochenlang<br />
unterwegs, transportiert neben Pkw auch<br />
schweres Gerät wie Traktoren und andere<br />
Landmaschinen.<br />
Gelernt hat Maria Enste das Bäcker- und<br />
Konditoren-Handwerk. Bei ihrem Vater,<br />
derals Sprengmeister gearbeitet hat, darf<br />
sie schon als Kind im Lkw mitfahren. Dabei<br />
infiziert sie sich mit dem Trucker-Virus.<br />
Mit 23 Jahren sitzt sie selbst hinter<br />
dem Steuer eines Kies-Lastwagens, verdient<br />
sich mit ihren Fahrkünsten den Respekt<br />
der harten Kerle auf vielen Baustellen.<br />
Dann schlägt das Schicksal zu: Ihr Mann,<br />
heute 57Jahre alt, erleidet einen Unfall.<br />
Folge: Erwerbsunfähigkeit. Ein Problem,<br />
das es zu lösen gilt. Da sind das eigene<br />
Haus in Warstein, die beiden Kinder –<br />
Tochter Palma-Michelle (20) und Sohn<br />
Marcel (23) –, die laufenden Verpfl<br />
ichtungen:<br />
Alles kostet Geld. „Einer muss es<br />
verdienen, warum nicht ich?“, sagt sich<br />
Maria Enste und startet durch. Das Lkw-<br />
Fahren wird zum Full-Time-Job. Seit<br />
rund 15 Jahren arbeitet MariaEnstejetzt<br />
im Fernverkehr, seit November 2015 ist<br />
sie bei Fehrenkötter.<br />
Sich in der Männerdomäne durchzusetzen,<br />
ist schwer. Die Truckerin kann ein<br />
Lied davonsingen. Sie zählt nicht, wie oft<br />
ihr ein Held der Straße beim Elefantenrennen<br />
mit eindeutigen Gesten zeigt, was<br />
er von Frauen am Steuer eines Lkw hält.<br />
Angebote sind an der Tagesordnung. „In<br />
den ersten zwei Jahren habe ich oft geglaubt,<br />
ich wäreimfalschen Beruf gelandet“,<br />
schmunzelt die Berufskraftfahrerin<br />
heute über das, was sie damals erst einmal<br />
verdauen musste.<br />
Bei zehn Geschwistern, davonsechs Brüder,<br />
hat sie früh gelernt, sich zu behaupten.<br />
Gelegentlich hilft es auch, dass sie<br />
Trägerin des schwarzen Karate-Gürtels<br />
ist. „Manche Männer verstehen leider nur<br />
handfesteArgumente“, sagt die Fahrerin,<br />
die sich unauffällig kleidet und unterwegs<br />
gern ein unfreundliches„Arbeitsgesicht“<br />
aufsetzt, um aufdringliche Kollegen<br />
auf Distanz zu halten.<br />
►Fortsetzung auf Seite 26<br />
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Hinterm Horizont<br />
wartet das Zuhause<br />
Heute Creutzwald, morgen Meppen –und die Männer machen große Augen.<br />
Ob schicke Autos oder schwere Landmaschinen: Die Ladungssicherung ist das Aund O. Das Verzurren mit den Gurten ist schwere Arbeit.<br />
Foto: Sigmar Teuber<br />
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Als nach eigenen Angaben einer der<br />
führenden Landmaschinen- und<br />
Fahrzeuglogistiker in Europa ist die<br />
Fehrenkötter Transport &Logistik<br />
GmbH für Hersteller und Vertriebsgesellschaften<br />
von Landtechnik,<br />
Transportern und Anhängern tätig.<br />
Neben Branchenlösungen für Landmaschinen,<br />
Fahrzeug- und Spezialtransporte<br />
bietet das Unternehmen<br />
aus Ladbergen Logistik-Dienstleistungen<br />
von der Zwischenlagerung<br />
bis zum Outsourcing kompletter Abteilungen<br />
an. Als zweites Standbein<br />
betreut die Fehrenkötter Personaldienstleistungen<br />
GmbH Kunden mit<br />
Personalvermittlungen und Zeitarbeitslösungen.<br />
Das 1929 gegründete<br />
Familienunternehmen wird in<br />
dritter Generation vom alleinigen<br />
Gesellschafter und Geschäftsführer<br />
Joachim Fehrenkötter geleitet. Im<br />
Einsatz sind nach seinen Worten<br />
zurzeit 150 Fahrzeuge und 170 Fahrer,<br />
davon drei Frauen. Im Zeitarbeitsbereich<br />
werden rund 400<br />
Mitarbeiter beschäftigt. Transportiert<br />
werden „in sehr starkem Maße“<br />
Landmaschinen, Nutzfahrzeuge<br />
und Pkw, soder Unternehmer. teu<br />
Creutzwald, 15.30 Uhr: Vorsichtig<br />
rangiert Maria Enste<br />
drei Luxusautos von der Ladefl<br />
äche. Auch das gehört<br />
zu ihren Aufgaben. Dabei<br />
einen Kratzer in den Lack zu machen<br />
oder die Innenräume der Fahrzeuge zu<br />
verschmutzen, kann fatale Folgen haben.<br />
Doch schnell stehen die Wagen unbeschädigt<br />
auf dem Platz, der ihnen zugewiesen<br />
wurde.<br />
Kurz darauf ist der Lkw wieder auf der<br />
Straße. Das nächste Ziel, das Disponent<br />
Thomas aus Ladbergen durchtelefoniert<br />
hat, ist Noerdange inLuxemburg. Dort<br />
müssen Landmaschinen abgeholt und zu<br />
einem Unternehmen in Meppen gebracht<br />
werden. An einer Tankstelle kauft Maria<br />
Enste die für die Fahrt inLuxemburg erforderliche<br />
Vignette. Weil es zum Laden<br />
heute ohnehin zu spät ist, gilt diese für<br />
den nächsten Tag. Jetzt muss nur noch<br />
ein Stellplatz für die Nachtgefunden werden.<br />
Eine Raststätte oder einen Autohof gibt<br />
es erst auf Luxemburger Gebiet. Auf<br />
einem Parkplatz kurz vorder Grenze findet<br />
Maria Enstenocheine Lückefür ihren<br />
Lkw.„Aufsolchen Plätzen stehe ich nicht<br />
gerne“, sagt sie. Meist seien die sanitären<br />
Anlagen schmutzig. Waschgelegenheiten<br />
gebe es kaum, eine Aufsicht schon gar<br />
nicht. Das trifft auch auf den aktuellen<br />
Parkplatz zu. Glücklich, wer Desinfektionstücher<br />
für die Hände dabeihat.<br />
Zum Abendessen gibt es ein Reis-Fertiggericht,<br />
das Maria Ensteneben vielenanderen<br />
Dingen aus dem Bordkühlschrank<br />
und diversen Fächern zaubert. Gekocht<br />
wird imFührerhaus auf einem Gaskocher.<br />
„Das hier ist meine Küche, mein<br />
Wohn-, Schlaf- und Badezimmer“, beschreibt<br />
die Truckerin. Während sie das<br />
wenige Geschirr spült –auf den Stufen<br />
zum Führerstand –,kommt ein Kollege<br />
LENK-UND RUHEZEITEN<br />
Werviel fährt, muss Pausen einlegen. Diese Regel gilt für alle Berufskraftf fahrer. Sie<br />
müssen Lenk- und Ruhezeiten einhalten. Die Regelungen dafür sind für den Laien<br />
kaum zu durchschauen. Im Durchschnitt, erläutert Joachim Fehrenkötter, darf ein<br />
Trucker am Tagneun Stunden fahren. Er muss diese Fahrzeit mit einer Pause von<br />
45 Minuten unterbrechen. Das Einhalten der Vorschrift<br />
en wird per digitalem Tachografen<br />
überwacht. Verstöße können teuer werden. Tägliche als auch wöchentliche<br />
Ruhezeiten sind verbindlich einzuhalten. Wenn der Lkw über eine Schlafkabine verfügt,<br />
können sie auch im Fahrzeug absolviert werden. Der Zeitraum, in dem sich ein<br />
Fahrer erholt, wird als Fahrtunterbrechung bezeichnet. Auch Arbeiten wie Wartung,<br />
Be- und Entladung sowie Instandsetzung sind während dieser Zeit untersagt. Nach<br />
maximal viereinhalb Stunden hinter dem Steuer ist ein Fahrer verpflichtet, eine solche<br />
Unterbrechung einzulegen. Nach Ende jeder 45-minütigen Fahrtunterbrechung<br />
beginnen rechnerisch wieder viereinhalb Stunden Lenkzeit.<br />
teu<br />
vorbei. „Hast du mal einen Schraubenschlüssel?“<br />
Hat sie nicht, aber eine Kombizange.<br />
Mit der repariert der Mann seine<br />
Maschine. Man hilft sich gern.<br />
Katzenwäsche neben dem Truck, dann<br />
geht’s in die schmale Koje. Die Nacht ist<br />
ruhig.<br />
Der nächste Tag bricht an. Schnell ist<br />
Noerdange erreicht. Es gießt. Ein Mitarbeiter<br />
des dortigen Unternehmens<br />
fährt einen überbreiten und einen normalen<br />
Traktor auf den Aufl<br />
ieger. Dazu<br />
einen Radlader. Für die Ladungssicherung<br />
ist Maria Enste zuständig. Das Verzurren<br />
dauert. Der Regen läuft in den<br />
Kragen der Arbeitskleidung. Als alles<br />
sitzt, wie es soll, ist die Fahrerin nass bis<br />
auf die Haut. Kurz was Trockenes anziehen.<br />
Weiter geht’s. Der Rückweg mit dem<br />
überbreiten Truck führt zum Teil über<br />
Kölner Stadtstraßen. Kein Problem für<br />
die erfahrene Kraftfahrerin. Am Abend<br />
ist Ladbergenerreicht, am nächsten Morgensetzt<br />
sie die Fahrtnach Meppenfort.<br />
Was reizt sie an diesem harten Job?<br />
„Wenn ich unterwegs bin, habe ich meine<br />
Ruhe, sehe viele Länder und neue Orte“,<br />
sagt Maria Enste. Als Frau werdesie beim<br />
Kunden oft freundlicher und respektvoller<br />
behandelt als die männlichen Kollegen.<br />
Ein Ausgleich dafür, dass viele von<br />
denen „sich alle Freiheiten gegenüber<br />
Frauen herausnehmen“.<br />
Marie Enstehat gelernt, sich durchzusetzen.<br />
Dass sie neben ihrem „Arbeitsgesicht“<br />
eine weiche Seite hat, wird deutlich,<br />
wenn sie von ihrer Familie erzählt,<br />
die sie oft wochenlang nicht sieht, von<br />
„Püppi“, ihrer Tochter, die zurzeit in<br />
Amerika ist und die sie bald besuchen<br />
will, von ihrem Sohn, ihrem Mann, der<br />
Harley, die auf einen Ausritt wartet.<br />
Dann ist der Horizont nur eine weitere<br />
Station auf dem Weg nach Hause.Sigmar<br />
Teuber<br />
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30.5.2017<br />
Der<br />
Anzeigenschluss<br />
ist am 5.5.2017
LEBEN &WISSEN 27<br />
Da dreht sich wieder was<br />
auf dem Plattenteller<br />
Die gute alte Vinyl-Schallplatte ist so beliebt wie lange nicht mehr, denn zum harten Kern des<br />
Widerstands gesellen sich immer mehr neue Fans. Etwas Knistern gehört zum guten Ton.<br />
Sie dreht sich, sie knistert –und sie<br />
boomt: die gute alte Schallplatte.<br />
Seit Jahren schon finden sich in den<br />
großen Elektronikmärkten – also<br />
nicht nur inSpezialgeschäften –die<br />
gut bestückten Regale, und zu Jahresbeginn<br />
kam von der Deutschen<br />
Presseagentur die Erfolgsmeldung<br />
zum Comeback des Vinyls: „Die<br />
Schallplatten-Verkäufe in Großbritannien<br />
sind auf den höchsten Stand<br />
dervergangenen 25 Jahre geklettert.<br />
Das geht aus einem Bericht des Verbands<br />
der britischen Musikindustrie<br />
hervor ... Vinyl-Platten machten<br />
knapp fünf Prozent aller verkauften<br />
Alben aus. Demnach gingen 2016<br />
insgesamt 3,3 Millionen Schallplatten<br />
über die Ladentische –dies entspricht<br />
einem Anstieg um 53 Prozent.“<br />
Und inDeutschland sieht die<br />
Lage ähnlich aus.<br />
Rückblickend ist immer wieder<br />
von den „katastrophalen<br />
Einbrüchen in den 90-<br />
ern“ die Rede:Damals wurd<br />
die ersten Platten- Ren<br />
Sammlungen mit dem noch jungen Medium<br />
CD angelegt, freuten sich Musikhörerüber<br />
das Abspielen ohne Nebengeräusche,<br />
über den Vorzug, die Scheibe nicht<br />
mehr umdrehen zu müssen, über gesparte<br />
Regalmeter. Nur eine kleine Gruppe<br />
audiophiler Freaks leistete Widerstand<br />
und hegteihreüber langeZeit hinweg zusammengetragene<br />
Kollektion schwarzer<br />
Scheiben. Einige Fans sollen vorsichtshalber<br />
sogar Tonabnehmer und Diamantnadeln<br />
gehortet haben, weil deren Lebensdauer<br />
im Abspielvorgang dahinschmolz.<br />
In feinen Hifi-Geschäften wurden<br />
sie noch versorgt, während große Läden<br />
und Kaufh<br />
äuser alles verbannten,<br />
was nicht digital war.<br />
Irgendwann aber, fast unmerklich, wendete<br />
sich das Blatt. Denn die alten Erkenntnisse<br />
der Vinyl-Freaks fielen auch<br />
bei Angehörigen der Generation digital<br />
auf fruchtbaren Boden: Ist nicht die kleine<br />
Silberscheibe ein seelenloses Ding,<br />
klingt nicht die alte Platte viel wärmer<br />
und mit ihren scheinbaren Nachteilen<br />
des dezenten Knisterns auch lebendiger?<br />
Hat es nicht sogar etwas Kultiges, die große<br />
Platte noch aus einer Innenhülle zu<br />
ziehen und sie nach der Hälfteder Spielzeit<br />
zum Umdrehen abermals in die Hand<br />
zu nehmen? Überhaupt, die beiden Seitender<br />
Platte: Waswaren das für schöne<br />
Zeiten, als Popmusiker sich genau überlegten,<br />
wie Seite1enden und Seite2beginnen<br />
sollte, als Klassikproduzenten<br />
sich nicht gezwungen sahen, eine Scheibe<br />
mit Füllseln vollzustopfen! Von der<br />
Schönheit großer Coverund Begleithefte<br />
ganz zu schweigen.<br />
Dass es den Trend zum alten Medium<br />
auch in Deutschland gibt, bestätigt Sigrid<br />
Herrenbrück vomBundesverband Musikindustrie:<br />
„Innerhalb der ersten neun<br />
Monate2016sind bereits so viele Schallplatten<br />
verkauft worden wie im gesamten<br />
Jahr 2015.“ Insgesamt gingen demnach<br />
zwischen Januar und September 2,1 Millionen<br />
Vinyl-Alben über die Ladentheke,<br />
50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.<br />
Die Schallplatte erlebe damit seit<br />
2007 eine bisher ununterbrochene Aufwärtskurve,<br />
teilt der Verband mit und zitiert<br />
seinen Geschäftsführer Dr. Florian<br />
Drücke: „Angesichts der erneut hohen<br />
Verkaufszuwächse von rund 50 Prozent<br />
kann man sagen, dass es sich nicht mehr<br />
um eine reine und kleine Liebhaberecke<br />
handelt. Erfreulicherweise gibt es in der<br />
Branche nicht das Ausschlussprinzip, im<br />
Gegenteil: Parallel wächst das Streaming<br />
weiter,und diemeisten Fans hörenMusik<br />
auf mehreren Kanälen.“<br />
Ein Beleg dafür ist die Tatsache,dass der<br />
Käufer einiger Vinyl-Scheiben zugleich<br />
einen Download-Code erhält: Das alte<br />
und das aktuelle Medium ergänzen einander<br />
–und lassen die einst so moderne<br />
CD alt aussehen. Streamen zum Musikhören<br />
in allen möglichen Lebenslagen,<br />
Schallplatte-Aufl<br />
egen zum Genießen:<br />
Das scheint der Trend zusein.<br />
Ein Blick auf die Charts zeigt allerdings,<br />
dass Vinylkäufer kaum der jüngsten Generation<br />
angehören: Beim Versandhandel<br />
etwa finden sich neue Platten alter<br />
Herren wie der Rolling Stones oder der<br />
im vergangenen Jahr verstorbenen Giganten<br />
David Bowie und Leonard Cohen<br />
vorn. Vielen unter 30-Jährigen dürfte es<br />
egal sein, ob CDs oder Schallplatten in<br />
den Elektronikmärkten stehen, ob Player<br />
oder Plattenspieler verkauft werden: Sie<br />
sammeln nicht, sie streamen. Ob auch sie<br />
sich irgendwann einmal der Vinylschwärmerei<br />
ihrer Elterngenerationenhingeben<br />
werden?<br />
Harald Suerland<br />
Vinyl mit Bild: eine Spezial-Edition von David Bowies Schallplatte<br />
„Changes“<br />
Foto: AFP<br />
Frisch aus der Presse: Ein Mitarbeiter von Celebrate Records prüft<br />
im Werk in Stollberg ein Platte.<br />
Foto: dpa
28 LEBEN &<br />
Vom Tattoo-Studio zur Oberfin<br />
Künstler der Skulptur-Projekte 2017 planen Herausforderungen /Umsetzungsphase hat begonnen<br />
Keine zwei Monate mehr, dann wird<br />
es in Münster unruhig. Wie alle zehn<br />
Jahre. Die „Skulptur-Projekte 2017“<br />
finden vom 10. Juni bis 1. Oktober<br />
statt, viele Künstler waren bereits in<br />
der Stadt, die Vorhaben stehen fest,<br />
einige davon erfordern noch viel<br />
Überzeugungskraft der Kuratoren<br />
Kasper König, Britta Peters und Dr.<br />
Marianne Wagner sowie nicht zuletzt<br />
Kompromissbereitschaft der Partner:<br />
der Verwaltung und Techniker.<br />
Denn der öffentliche Raum mit seinen<br />
vielen Interessen, Inhabern und<br />
Regeln zählt sicher zu den schwierigsten<br />
Ausstellungsplätzen. Insofern<br />
stecken einige der schönsten<br />
Projekte noch ein bisschen zwischen<br />
Hoffen und Bangen. „Die Wirtschaft“<br />
hat die verfügbaren Informationen<br />
zusammengetragen und stellt einige<br />
Künstler mit ihren Projekten vor:<br />
Der Japaner Ei Arakawa<br />
wird die Besucher entlang<br />
der historischen Skulptur-<br />
Projekte-Aasee-Route Oldenburg-Kugeln,<br />
Philipsz-<br />
Brückengesang, Trockel-Heckeund Judd-<br />
Ringe zumHaus Kump ziehen lassen,wo<br />
die Besucher ein aus LEDs genähter,„singender<br />
Screen“ erwartet, der Kunstmotive<br />
in der Landschaft aufl<br />
euchten lässt, wie<br />
vielleicht Gustave Courbet („Die Steinbrecher“).<br />
Das Lagerfeuer als Kommunikationsort<br />
will Aram Bartholl an drei Orten ins 21.<br />
Jahrhundert holen: Die Stellen am H1-<br />
Tunnel, Fernsehturm und Pumpenhaus<br />
werden unterschiedliche Angebote machen,<br />
die Licht wie in einem postapokalyp<br />
tischen Szenario generieren.<br />
Andreas Bunte kommt zwar aus der Neanderthal-Stadt<br />
Mettmann, will aber<br />
Handy und Smartphones ins Skulptur-<br />
Projekte-Spiel bringen. Auf inder Stadt<br />
hängenden PlakatewirdesQR-Codes geben,<br />
über die kleine Video-Clips zu sehen<br />
sein werden, die einen gelegentlich auch<br />
schmunzeln lassen können.<br />
Möglicherweise mehr als zwei Dutzend<br />
dicke Bände werden es wohl werden,<br />
wenn JeremyDeller in der münsterischen<br />
Kleingarten-Anlage „Mühlenfeld“ die Tagebücher<br />
ausstellt, die münsterische<br />
Kleingärtner seit 2007 für sich, den englischen<br />
Künstler und bald die gesamte<br />
Kunstwelt geführt haben.<br />
Ein Brunnen. Das klingt derart „old fashioned“.Doch<br />
das Wasserspiel von Nicole<br />
Eisenman soll „ästhetisch ausgefallen“<br />
sein, verspricht Kuratorin BrittaPeters. An<br />
der Kreuzschanze werden Figuren aufgestellt,<br />
die eher geschlechtsneutral, denn<br />
weiblich sind.Aus den an die drei Metern<br />
hohen zwei Bronzen und drei Gipsfiguren<br />
Aram Bartholl –hier mit den Kuratorinnen Marianne Wagner und Britta Peters (r.) –will Münsters Tunnel der Düsternis und Tristess in<br />
eine Art prekären Palast verhandeln.<br />
Hanna Neander<br />
der Amerikanerin mit Geburtsort Verdun<br />
(Frankreich)wirddas Wasser aus Öffnungen<br />
anBeinen oder Brüsten eher lecken<br />
und tropfen als sprudeln.<br />
Der britische Konzeptkünstler Cerith<br />
Wyn<br />
Evans will sich wohl skurril dem<br />
Akustischen verschreiben. Mittels eines<br />
Kälteaggregats rückt ereiner Kirche zu<br />
Leibe, genauer ihrer Glocke. Vielleicht<br />
werden die Münsteraner dann mal hören,<br />
wie ein Winter-GeläutimSommer klingt.<br />
Eines der sicher wichtigsten und populärsten<br />
Projekte könnte ein frischer Weg<br />
werden. Ayse Erkmen will die Besucher<br />
am Hafen über Wasser laufen lassen –<br />
vom schicken zum noch nicht schicken<br />
Kai. Inzwischen wird inHamm die Konstruktion<br />
gebaut, MitteMai soll der heikle<br />
Aufb<br />
au beginnen.<br />
Münsters Verbindung zu den Kolonialkriegen<br />
wird Lara Favoretto sichtbar machen.<br />
Sie stellt einen monolithischen Quader<br />
als Spardose in die Nähe des Train-<br />
Denkmals. Es ehrt die Soldaten, die beim<br />
Boxer-Aufstand in China oder in Süd-<br />
West-Afrikabeim Völkermordanden Hereros<br />
gefallen sind. Dieses „Momentary<br />
Monument“ der Italienerin steht damit<br />
gegenüber der Ausländerbehörde am<br />
Ludgeriplatz, wo Ausländer um ihre Aufenthaltsgenehmigung<br />
bangen müssen. In<br />
der Steinskulptur (Peters: „Es ist schwierig,<br />
einen solch großen Stein in einem<br />
Steinbruch zu finden.“) werden Spenden<br />
für die Gefangenenhilfe Büren (Paderborn)<br />
gesammelt, die sich um die Flüchtlinge<br />
in der Abschiebe-Haftanstalt des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen kümmert.<br />
Der Stein wird nach der Ausstellung zerkleinert<br />
und einem Bauunternehmer<br />
übergeben, der die Steine vielleicht in<br />
Münster verbauen wird.<br />
Reizvoll kann die Arbeit von Hreinn Fridfinnsson<br />
werden;als Jahrgang 1943 wird<br />
er einer der ältesten Teilnehmer der<br />
Skulptur-Projektesein. Seit 1974 stellt der<br />
Isländer Häuser in Landschaften. Sein<br />
viertes „Haus“ kommt in den Sternbuschpark<br />
–ein Haus-Skelett aus hochpoliertem<br />
Edelstahl, in dem sich der Park spiegeln<br />
wird.<br />
Die gesamte Zeit der Skulptur-Pro<br />
werden MonikaGintersdorfer und<br />
Kl<br />
aßen im Pumpenhaus das Theate<br />
jekt „Kabuki Noir Münster“ proben m<br />
den Reibungen und Leidenschaften<br />
die neun Protagonisten in dem The<br />
haus aushalten und produktiv nu<br />
müssen oder wollen. Und die Besucher<br />
dürfen dabei zusehen.<br />
Vonder Arbeit des Franzosen<br />
Pierre Huyghe ist bislang<br />
lediglich der Ort bekannt.<br />
Auf der vorigen Documenta<br />
ließ er einen<br />
Hund mit rosa Pfote<br />
durch ein Biotop laufen.<br />
In Münsters leerer Eissporthalle<br />
(ein Haus im Abriss-Wartestand)<br />
soll einegroße<br />
Installation entstehen.<br />
Der New Yorker Justin Matherly w<br />
wohl mal das Denkmal „Unteil<br />
Deutschland“ auf dem Serv<br />
atiiplatz<br />
weise ersetzen. Doch das erste B<br />
Denkmal Münsters von Anni Buschk<br />
bleibt stehen. Trotzdem will der Ame<br />
ner dort eine skulpturale Arbeit ze<br />
die eisbergartig ist.<br />
Wieklingt Münster? Das umtreibt Em<br />
Ogboh aus Nigeria. Sein Sound<br />
Münster könnte vielleicht im Hamb<br />
Tunnel zu hören sein.Der Afrikaner<br />
Musik mit Münster-Bezug aufwie di<br />
weltberühmten Komponisten Moon<br />
der sein Grab auf dem Zentralfrie<br />
hat. Ferner wirdesSoundscapes der<br />
geben und gregorianische Chöre aus<br />
Dom.<br />
Im Geheimen haben sich Xavier Le<br />
und Scarlett Yu vorbereitet. Über di<br />
Tage hinweg initiieren sie perform<br />
Aktionen im öffentlichenRaum wie Z<br />
gespräche mit Passanten. Bis datoste<br />
Skulptur-Projekte-Zeiten jede Bau<br />
unterKunstvt erdacht, ab Juni könnte<br />
des halbwegs auffällige Verhalten i<br />
Stadt sein. Dafür wurden bereits e<br />
Münsteraner trainiert. Das dürfte<br />
nend werden.<br />
Die Internationalität von Konsum<br />
Wirtschaft treibt Mika Rottenberg<br />
Die Argentinierin will einen Asia-L<br />
einer globalen Ladenketteeinrichten<br />
dabei die Laden-Realität in Münste<br />
heimnisvoll in eine filmische Re<br />
übergehen lassen.<br />
Eigentlich wollte Christian Odzuc<br />
markante Treppe der Oberfinanzd<br />
tion als Teil seines Projektes nutzen<br />
ist sie futsch.Nun errichtet der Düsse<br />
ferauf der Brache neue Bautenmit B<br />
zur Architektur der OfD<br />
.<br />
Das Duo „Pele Empire“ bezieht sic<br />
dasSchloss „Pele “, in dem sich der r<br />
nische König Carol alle möglichen<br />
beliebig zusammenkopiert hat. Kath<br />
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„Angst“ demnächst am Aegidiimarkt: Marl ist Satelliten-Standort der Skulptur-Projekte 2017. Es wird einen<br />
Skulpturen-Tausch geben. Für Münster wandert zum Beispiel die „Angst“ von Ludger Gerdes („Schiff für Münster“<br />
1987) vom Marler Rathaus an den Aegidiimarkt. Foto: Stadt Marl
WISSEN<br />
29<br />
jekte<br />
Knut<br />
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atertzen<br />
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Nun<br />
ldorezug<br />
hauf<br />
umä-<br />
Stile<br />
arina<br />
nzdirektion<br />
Stöver und Barbara Wolff werden eine<br />
acht Meter hohe und langeHütteauf den<br />
Behördenparkplatz am Aegidiimarkt aufstellen<br />
und darineine Bar einrichten. Die<br />
Fassade ist von Münsters Prinzipalmarkt<br />
zusammenkopiert, die Foto-Oberfl<br />
äche<br />
zeigt den „Pele “-Palast. Das könnte ein<br />
Szene-Treff werden.<br />
Im Friedenssaal wird Al<br />
e-<br />
xandra Pirici täglich von<br />
16 bis 20 Uhr eine Dauer-<br />
Performance aufführen<br />
lassen. Vier Performer<br />
agieren als Schnittstelle<br />
zwischen dem historischen<br />
Raum und dem digitalen<br />
„Wissen“.Die choreographierte<br />
Performance wird<br />
sich mit Nationalitäten, Grenzen,<br />
Identitäten befassen, kurz: mitallem, was<br />
zum Thema Westfälischen Frieden passt.<br />
Gregor Schneider wollte mal Autos<br />
durch das Foyerdes Landesmuseums fahren<br />
lassen, jetzt sollen Besucher in etwas<br />
Labyrinthischem im Museum wandeln.<br />
Zu betreten nur durch den Notausgang!<br />
Münsters edler Kunsttempel wird auch<br />
von Nora Schultz traktiert. Aus Marl<br />
kommt Olle Bärtlings Draht-Skulptur<br />
„YZI“, und Drohnen-Videos „zerlegen“ die<br />
Architektur des Landesmuseums mit den<br />
neuen Bewegtbild-Rhythmen.<br />
Bei Michael Smith dürfen sich über 65-<br />
Jährigeinder „Tätowiersucht“ am Hansaring<br />
äußerst kostengünstig ein Motiv ihrer<br />
Wahl stechen lassen.<br />
In Videos im Aegidiimarkt thematisiert<br />
Koki Tanaka (Japan) den Menschen als<br />
Audi Business<br />
soziale Skulptur.<br />
VomAmerikaner OscarTuazon (Seattle)<br />
ist bislang nur bekannt, dass es eine<br />
Skulptur geben wird.<br />
„Hell Yeah We Fuck Die“ sind laut Billboard-Charts<br />
die am häufigsten gesungenen<br />
Wörter. HitoSteyerl wirddas Thema<br />
bildhaft machen, aber nicht mehr im Landesmuseum.<br />
Mit einer „Grandtour“ schließlich lockt<br />
ein Team junger Künstler ausMünster Besucher<br />
zu einer Art Fast-Food-Kunstkonsum:<br />
die Skulptur-Projekte 2017 in 45 Minuten.<br />
Wie das gehen soll, ist vermutlich<br />
eine Kunst für sich.<br />
AUTOREN-REIGEN AN DER<br />
HÜFFERSTRAßE<br />
Die Skulptur-Projekte gehen den<br />
öffentlichen Raum Münster auch<br />
mit „writers in residence“, Stadtschreibern<br />
an. An der Hüfferstraße<br />
werden sie in einem Haus<br />
arbeiten und sich der Atmosphäre<br />
von Stadt und Ausstellung aussetzen.<br />
Es soll jeweils einer der<br />
zehn Autoren anwesend sein, so<br />
dass sie einander sozusagen den<br />
Stift in die Hand geben. Unter<br />
dem Titel „Authors in Residency“<br />
wurden eingeladen: Monika Rinck,<br />
Valentinas Klimasauskas, Shane<br />
Anderson, Sabine Scho, Martina<br />
Hefter, Katharina Merten, Hendrik<br />
Jackson, Philipp Gehmacher, Daniel<br />
Falb und Orsolya Kalasz. kok<br />
Wer jeden Tag alles<br />
gibt, sollte auch alles<br />
bekommen.<br />
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12 Monate<br />
Das Train-Denkmal erinnert anSoldaten<br />
der Kolonialkriege. Gegenüber wird Lala Favaretto<br />
einen Stein aufstellen. Die roten<br />
Markierungen stehen schon. Foto: Matthias Ahlke<br />
KIRSCHEN FÜR MÜNSTER –<br />
MELONEN FÜR MARL<br />
Mit Marl haben die Skulptur-Projekte<br />
Münster einen spannenden Satellitenstandort<br />
gefunden. Die Geschichte beider<br />
Städte repräsentiert zwei höchst<br />
unterschiedliche Wege in die Moderne,<br />
ein höchst unterschiedlicher Umgang<br />
mit zeitgenössischer Kunst. Zwischen<br />
Marl und Münster wird eseinen Skulpturen-Tausch<br />
geben. Marl wünschte<br />
sich die Kirschen von Thomas Schütte.<br />
Der hatte eine bessere Idee. Schon<br />
1987 beschäftigte ersich mit Melonen.<br />
Doch für Münster kamen die Kirschen<br />
auf den Harsewinkelplatz. Jetzt will<br />
Schütte die Idee aufgreifen und für<br />
Marl Melonen auf eine Säule stellen.<br />
Dadurch bekämen diese so ungleichen<br />
Stadtgeschwister eine bildstarke Verbindung.<br />
kok<br />
Christian Odzuck beschäftigt sich mit der Architektur der abgerissenen Oberfinanzdirektion und baut sie ein<br />
bisschen wieder auf.<br />
Matthias Ahlke<br />
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30 LEBEN &WISSEN<br />
Zwei „Power People“ aus<br />
dem Münsterland<br />
Ein Schuhmachermeister und eine Raumausstatterin haben es in den Kalender „Germany‘s Power<br />
People 2017“ geschafft. Ihre Motivation zur Teilnahme an dem Wettbewerb war ganz unterschiedlich.<br />
Power-People: Marina Haubrich aus Rheine, „Miss-Handwerk“-Kandidatin 2017, auf dem Kalender-Titelblatt (links) und Franz-Josef Schäpers aus Münster auf dem Kalender und vor seinem Geschäft.<br />
Foto: Verlagsanstalt Handwerk<br />
Josef Schäpers ist Schuhmachermeister<br />
aus Leidenschaft. Auch die<br />
Raumausstatterin Maria Haubrich<br />
liebt ihren Beruf. Der Münsteraner<br />
ist 74 Jahre alt, die junge Frau aus<br />
Rheine zählt gerade 26 Lenze. Beide<br />
sind Kalender-Stars und damit Botschafter<br />
des Handwerks. Handwerkerinnen<br />
und Handwerker aus ganz<br />
Deutschland hatten sich beworben –<br />
und zwar für den Titel „Missund Mister<br />
Handwerk.“ Dafür mussten sie es<br />
zunächst inden Kalender schaffen.<br />
Die Bewerbung des Schuhmachermeisters<br />
beruhte<br />
auf einem Missverständnis.<br />
Er hattevon demWettbewerb<br />
gelesen und war<br />
der Meinung, man könne einfach mal<br />
Fotos für einen Handwerkskalender einsenden.<br />
Also schickteerein Foto,das ihn<br />
mit einem sehr eleganten Schuh zeigt,<br />
ERFOLGREICHE KANDIDATEN<br />
Sieben Jahre gibt es den Wettbewerb um den Titel „Miss<br />
und Mister Handwerk“ sowie als Vorstufe das Fotoshooting<br />
mit dem Ziel, als „Germany‘s Power People“ ineinen<br />
gleichnamigen Kalender zu kommen. Das Interesse an<br />
dem Wettbewerb ist von Jahr zuJahr gestiegen. Sechsmal<br />
waren bzw. sind Handwerkerinnen und Handwerker aus<br />
dem Münsterland als „Power People“ zu sehen, fünf<br />
schafften es in der Endrunde auf den Laufsteg der Internationalen<br />
Handwerksmesse in München. 2015 wurde der<br />
Hufschmied Sebastian Schmidt aus Drensteinfurt sogar<br />
„Mister Handwerk“.<br />
Die „Power People“ aus dem Münsterland sind:<br />
-Friseurmeisterin Fiol Thormann aus Beckum (Kalender<br />
und Kandidatin „Miss Handwerk 2011“);<br />
-Metallblasinstrumentenbauerin Carolin Ott aus Münster<br />
(Kalender und Kandidatin „Miss Handwerk 2014“);<br />
-Hufschmied Sebastian Schmidt aus Drensteinfurt (Kalender,<br />
Kandidat und „Mister Handwerk“ 2015);<br />
-Raumausstatterin Natascha Eikenkötter aus Sassenberg<br />
(Kalender und Kandidatin „Miss Handwerk 2016“);<br />
-Raumausstatterin Marina Haubrich aus Rheine (Kalender<br />
und Kandidatin „Miss Handwerk 2017“);<br />
-Schuhmachermeister Franz Josef Schäpers aus Münster<br />
(Kalender 2017)<br />
hko<br />
„Das Shooting war ein tolles<br />
Erlebnis.“<br />
zur Verlagsanstalt Handwerk in Düsseldorf,<br />
die den Wettbewerb „Germany‘s<br />
Power People“ ausrichtet. Partner sind<br />
die Signal Iduna Versicherungsgruppe<br />
und die IKK classic.<br />
ErsteStufedes Wettbewerbs ist das Fotoshooting<br />
und die Auswahl von zwölf<br />
Handwerkerinnen und zwölf Handwerkern<br />
für den „Power-People-Kalender“.<br />
Warum 24bei 12<br />
Monaten? Der Kalender<br />
ist doppelseitig<br />
angelegt,<br />
der Betrachter<br />
kann sich also Josef Schäpers<br />
entscheiden –<br />
oder einfach mal<br />
wechseln.<br />
Als Josef Schäpers nach ein paar Wochen<br />
zum Fototermin eingeladen wurde, da<br />
merkte erzum ersten Mal so richtig, auf<br />
wasersichdaeingelassen hatte. 132Bewerbungen<br />
wareneingegangen –und der<br />
74-Jährige war nicht nur dabei, sondern<br />
kam mit einem richtig tollen Foto sogar<br />
in den Kalender. Erwar der mit Abstand<br />
älteste Bewerber, aber das störte weder<br />
ihn noch die anderen Kandidaten. „Das<br />
Shooting war ein tolles Erlebnis“,<br />
schwärmt er immer noch.<br />
Auf der nächsten Stufe zum „Mister<br />
Handwerk“ (Auswahl von sechs Kalender-Stars<br />
für die Endrunde in München<br />
durch Internet-Voting) war ernicht dabei,<br />
den Titel wollte erdann doch der<br />
„Handwerksjugend“ überlassen.<br />
Marina Haubrich kämpfte allerdings um<br />
den Titel „Miss Handwerk 2017“. Das<br />
Verfahren wardasselbe wie bei den Kollegen.<br />
Bewerbung, Kalender,Endrunde vor<br />
großem Publikum auf der Internationalen<br />
Handwerksmesse in München. Eine<br />
Jury, die auch das Voting und die Stimmen<br />
des Publikums in die Bewertung einbezog,<br />
entschied sich dort zwar für eine<br />
andere Kandidatin, doch zu „Germany‘s<br />
Power People“ gehört die junge Frau aus<br />
Rheine auf jeden Fall. Wenn sie auch<br />
nicht „Miss Handwerk“ geworden sei, so<br />
freue sie sich doch sehr darüber,bis in die<br />
Endrunde gekommen zu sein, meintedie<br />
angehende Raumausstatterin, die in der<br />
Firma Telscher in Bad Iburg ausgebildet<br />
wird.<br />
Marina Haubrich hatte über Facebook<br />
von dem Wettbewerb erfahren. Sie war<br />
dann „doch überrascht“, als sie zum Fotoshooting<br />
eingeladen wurde und bis auf<br />
den Laufsteg nach München kam. Auf<br />
dem Kalender ziert sie sogar das Titelfoto.<br />
Voraussetzung<br />
für die Teilnahme<br />
an dem<br />
Wettbewerb ist<br />
eine handwerkliche<br />
Ausbildung,<br />
die aktive Arbeit<br />
im Handwerk und<br />
auch „eine gewisse<br />
Ausstrahlung,“ wie es Jürgen Below<br />
formuliert. Der Geschäftsführer der Verlagsanstalt<br />
Handwerk, in der auch das im<br />
Druckzentrum Aschendorff produzierte<br />
Deutsche Handwerksblatt erscheint, hatte<br />
die Idee zu dem Wettbewerb, als er<br />
sich auf dem Fernsehschirm eine Casting-<br />
Show anschaute. „So etwas können wir<br />
im Handwerk auch“, war damals seine<br />
spontane Überlegung. Das war vor mehr<br />
als sieben Jahren.<br />
Inzwischen gibt es den siebten Power-<br />
People-Kalender, und in München ging<br />
vor wenigen Wochen die 7. Wahl von<br />
„Miss und Mister Handwerk“ über die<br />
Bühne. „Wir wollen mit dem Wettbewerb<br />
für das Handwerk werben und herausstellen,<br />
wie viel Ausstrahlung Handwerkerinnen<br />
und Handwerker haben“, betont<br />
Hans Jürgen Below.<br />
Marina Haubrich erhielt nur positiveResonanz<br />
auf ihre Bewerbung. „Und ich<br />
konnte viel über meinen Beruf erzählen“,<br />
sagt die junge Frau und ergänzt: „Der<br />
Wettbewerb ist Öffentlichkeitsarbeit für<br />
das Handwerk.“<br />
Daran wirkt sie mit. Als Powerfrau im<br />
Handwerkskalender und auch auf ihrem<br />
weiteren Berufsweg. Nach der Ausbildung<br />
ist Weiterbildung angesagt: zur Designerin<br />
im Handwerk.<br />
Aufeinen langen Berufsweg kann Franz-<br />
Josef Schäpers zurückblicken, der ebenso<br />
wie Marina Haubrich den Wert der<br />
Power-People-Aktion für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
und damit für das positive<br />
Imagedes Handwerks hervorhebt. Er hat<br />
eine Werbetafel mit seinemKalenderfoto<br />
vor seinem Geschäft in Münster angebracht,<br />
seine Kunden finden das prima.<br />
Der Schumacher kammit 14 Jahrenindie<br />
Lehreund erinnert sich: „Kost und Logis<br />
waren frei und es gab vier Mark Lehrlingsvergütung<br />
–und eine Kinokartekostete<br />
70 Pfennige.“<br />
Schäpers stammt aus einer Schumacher-<br />
Familie. Nach fünf Gesellenjahren<br />
machte erdie Meisterprüfung<br />
und übernahm<br />
mit 24 Jahren den Betrieb<br />
des Vaters. Später<br />
engagierte ersich<br />
als Obermeister der<br />
Schuhmacher-Innung,<br />
seine Lehrlinge<br />
errangenTitel bei Leistungs-Wettbewerben<br />
bis auf Bundesebene.<br />
Hubertus<br />
Kost<br />
Power-Frau: Marina Haubrich in der Endrunde des Wettbewerbs in<br />
München.<br />
Fotos: Hubertus Kost
LEBEN &WISSEN 31<br />
Der Höhenflug des Martin Mall<br />
Der Profi-Jongleur aus Münster ist nicht nur ein leidenschaftlicher Fallschirmspringer, sondern gibt<br />
mit seinen kreativen Einfällen inzwischen großen Veranstaltungen eine besondere Note.<br />
Martin Mall lässt sich bei Fallschirmsprüngen hoch oben zwischen Himmel und Erde<br />
inspirieren.<br />
Foto: Mirko Schmidt<br />
Früh übt sich, wer ein Profi-Jongleur<br />
werden will. Am bestenbeginne man<br />
im Kindergarten, übe täglich vier<br />
Stunden und trete spätestens<br />
in der Pubertät in<br />
eine artistische Kaderschmiede<br />
ein –denkt sich<br />
der Laie. Alles falsch! Der<br />
Münsteraner Martin Mall begann<br />
sein Handwerkganz entspannt,<br />
als er in der Jugend<br />
einen Kasten mit Jonglage-<br />
Utensilien geschenkt bekam. Und<br />
richtig ernst machte er erst mit 18.<br />
Heute düst der Mann mit<br />
seinen Bällen und Diabolos<br />
von Show zu Show,<br />
tritt inFernsehsendungen<br />
bei Stars wie Eckart von<br />
Hirschhausen auf und streckt seine Fühler<br />
aus bis nach Dubai, wo seine ganze<br />
Show „Human Laser“ unter seiner Leitung<br />
realisiert wurde. Achja, Fallschirmspringer<br />
ist Mall auch noch. Und macht<br />
hier ebenfalls keine halben Sachen: In<br />
Arizona war er an einem „Nationen-Weltrekord“<br />
beteiligt, als 214 Springer aus<br />
Deutschland eine Formation bildeten.<br />
Weshalb hat einer wie er seinen Lebensmittelpunkt<br />
in Münster? „Der Liebe wegen“,<br />
sagt Martin Mall und nimmt einen<br />
Schluck Cappuccino. Die hat ihn in die<br />
beschauliche Westfalenmetropole verschlagen,<br />
genauer: ins Kreuzviertel.<br />
Unter anderem sei Münster gerade wegen<br />
seiner Lage ideal: Schnell komme<br />
man von hier aus nach Berlin oder Hamburg.<br />
Und hat die Liebe gehalten? „Ja –<br />
wir sind mittlerweileverheiratet und haben<br />
zwei Kinder (einen fastzweijährigen<br />
Sohn)“, lächelt Mall zufrieden.<br />
Die Liebe zur Artistik hält ebenfalls und<br />
treibt immer neue Blüten. So nutzt der<br />
Jongleur, der in seiner Jugend Cello-<br />
Unterricht erhielt, sein Instrument für<br />
eine besondere Bühnen-Überraschung.<br />
Davon konnten sich die Zuschauer im<br />
MärzbeiderAdam-Riese-ShowimPumpenhaus<br />
ein Bild machen: WerMall nicht<br />
kannte, hielt ihn zunächst für einen Musiker<br />
– doch statt Bach oder Haydn „fiedelte“<br />
der Bogen auf einmal mit Bällen!<br />
Lüpfte sie elegant in die Höhe, und die<br />
Saiten wurden zur Rutschbahn. Damit<br />
die aktuelle Musik nicht außen vorbleibt,<br />
arbeitet Mall auch mit dem Jazz-Musiker<br />
Stephan Braun zusammen.<br />
Bei der Riese-Show in Münster zeigte<br />
Mall noch eine weitere Spezialität: Das<br />
„(Mega) Super-Selfie“, das sämtliche Zuschauer<br />
eines Saals mittels Superweitwinkel-Linse<br />
auf ein Foto zwingt –Mall<br />
inklusive. Und während er die Fernbedienung<br />
knipst, balanciert er die Kamera<br />
mittels Stangeauf der Stirn. Artisten-Ehrensache.<br />
Die Westfälischen Nachrichten<br />
druckten das Foto seinerzeit ab.<br />
Diese Bilder zählen zu Malls künstlerischem<br />
Portfolio. Es kommt ebennicht darauf<br />
an, mit neunstatt sieben Bällen wirbeln<br />
zu können –viel wichtiger sind kreative<br />
Eigenheiten. So eröffnet man dann<br />
eben mit besagter Lasershowdie Hannover-Messe,<br />
und Angela Merkel sitzt im<br />
Publikum. Und auch auf der diesjährigen<br />
Hannover-Messe kann man ein Martin<br />
Mall mit einem speziellen Projekt erleben.<br />
Das ist immer mehr zu seiner Spezialität<br />
geworden: Als Ideengeber Inhalte<br />
und Botschaften zu vermitteln –mit kurzen<br />
Impulsaktionen oder interaktiven<br />
Vorträgen.<br />
Und warum braucht jemand, der sich seinen<br />
Adrenalinkick auf der Bühne holt,<br />
noch Sprünge aus Flugzeugen? „Um<br />
einen Kick geht es mir nicht“, widerspricht<br />
der Vielfl<br />
ieger. „Mich reizt der<br />
Teamgedanke und was man gemeinsam<br />
realisieren kann“. Aber es muss schon<br />
eine seltsame Sucht von diesen frei<br />
schwebenden Momenten zwischen Himmel<br />
und Erde ausgehen. Über 2000<br />
Sprüngehat Martin Mall jedenfalls schon<br />
auf dem Buckel.<br />
Arndt Zinkant<br />
Bei der Eröffnung der Hannover-Messe 2015 bot Martin Mall eine<br />
faszinierende und inspirierende Laser-Show Foto: Ralf Lottig/tarm<br />
„Human Laser“ – diese spektakuläre Show wurde unter der Leitung<br />
von Martin Mall in Zusammenarbeit mit Tarm-Showlaser realisiert.<br />
Foto: Ralf Lottig/tarm<br />
Wenn Sie das<br />
verhindern wollen…<br />
„Wege und Möglichkeiten aus dem ständigen Selbst“<br />
Für ein neues und selbstbestimmtes Leben mit ungeahnten Möglichkeiten<br />
Vortrag am Montag, 22. Mai 2017 ·19:01–21:00Uhr<br />
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Bildquelle: Joana-Virginia Mertens ·www.karakterkind.de<br />
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32 LEBEN &WISSEN<br />
Exklusive Kosmetiktipps<br />
von Nostradamus<br />
In der flämischen Bücherstadt Antwerpen lockt das Plantin-Moretus-Museum mit den Schätzen der<br />
ältesten Druckerei der Welt. InHochzeiten wirkten hier 22 Pressen und 80 Mitarbeiter.<br />
Mehr Buchstaben als beim Scrabbeln:<br />
Blick in einen Letternkasten.<br />
Die nicht immer einfache Beziehung<br />
zwischen Autor und Verleger ist so<br />
alt wie der Buchdruck. Schon im frühen<br />
16. Jahrhundert schimpfte der<br />
Humanist Erasmus von Rotterdam<br />
über schlechte Drucker, „für die sogar<br />
der Gewinn eines einzigen unglücklichen<br />
Goldstücks mehr zählte<br />
als die gesamte Literaturwissenschaft“.<br />
Was der Humanist beklagte,<br />
waren häufige Fehler in vielen gedruckten<br />
Werken. Gut, dass es Ausnahmen<br />
gab.<br />
Die fl<br />
ämische Bücherstadt<br />
Antwerpen ist nicht nur<br />
Heimat zahlreicher Verlage,<br />
Schriftsteller und gut<br />
sortierter Buchhandlungensowie<br />
Antiquariate, hier finden auch<br />
jährlich zwei Buchmessen statt. Der aufmerksame<br />
Spaziergänger kann an manchen<br />
Häuserfassaden sogar Gedichte entdecken,<br />
die dort in großen Buchstaben<br />
geschrieben stehen. Schade, wenn man<br />
kein Niederländisch versteht. Die Keimzelle<br />
der Bücherstadt ist aber viel älter<br />
und für Freunde des gedruckten Buches<br />
aus aller Welt ein Muss.<br />
Das Plantin-Moretus-Museum, übrigens<br />
das weltweit einzige Museum mit Weltkulturerbe-Status,<br />
birgt den komplexen<br />
Schatz der ältesten Druckerei der Welt<br />
und zeigt ihn in den historischen Räumlichkeiten.<br />
Und überall liegen Bücher<br />
aus, die hier gedruckt wurden, als Kopien<br />
zum Schmökern oder als Originale<br />
unter Glas. Das mehrteiligeGebäude umfasst<br />
nicht nur die Druckerei mit den<br />
weltweit ältesten Druckpressen, die um<br />
1600 hergestellt worden sind, und einer<br />
Vielzahl historischer Letternkästen. Es<br />
enthält auch die Wohnräume der Familien<br />
Plantin und Moretus, die so besitzendwurden,<br />
dass sie das gesamteAnwesen<br />
im Zentrum der Altstadt Antwerpens<br />
einschließlich Werkstatt, Möbeln und aller<br />
Bücher 1876 der Stadt zu einemgünstigen<br />
Preis überlassen konnten. Ein<br />
Glücksfall!<br />
Gründer der Officina Plantiniana warder<br />
gebürtige Franzose Christoph Plantin,<br />
der 1576 am Antwerpener Vrijdagmarkt<br />
seinenBetrieb eröffnete, in dem zu Hochphasen<br />
22 Pressen und 80 Mitarbeiter im<br />
Einsatz waren. Um es vorwegzunehmen:<br />
Schmökern bei Plantins: Im Museum liegen überall Kopien besonderer historischer Bücher aus –auch inden ehemaligen Wohnräumen.<br />
Er revolutionierte das Druckereiwesen<br />
sowohl in technischer als auch in verlegerischer<br />
Hinsicht. Und Fehler waren<br />
ihm ein Gräuel. Seine Korrektoren und<br />
Lektoren waren Gelehrte und Priester.<br />
Sie sorgten dafür,dass nicht nur ein Werk<br />
mit Sprichwörtern von Erasmus fehlerfrei<br />
auf den Markt kam.<br />
Plantin veröffentlichtevor allem religiöse<br />
und humanistische Werke, aber auch<br />
Wörter-und Lehrbücher sowie die neuesten<br />
wissenschaftlichen Erkenntnisse und<br />
Entdeckungen. Er unterhielt ein internationales<br />
Verteilernetz und bot seine Produkteauf<br />
der Frankfurter Buchmesse an.<br />
Durch kleine, kostengünstige Ausgaben,<br />
die Plantin herausgab, ebnete ereiner<br />
größeren Verbreitung der Schriften den<br />
Wie in vergangenen Zeiten: Nach dem Einlegen werden die Lettern<br />
mit schwarzer Farbe bestrichen.<br />
Weg. Und er verkaufteinseinem eigenen<br />
Laden auch ‚in albis‘, also ungebundene<br />
Bücher.Dort hängt noch heute der im 16.<br />
Jahrhundert vonder katholischen Kirche<br />
aufgestellte Index verbotener Bücher.<br />
Selbst Schriften, die der Katholik Plantin<br />
herausgegeben hatte, findensich auf dieser<br />
Liste. Der Antwerpener Drucker und<br />
Verleger war jedoch nicht nur geschäftstüchtig,<br />
er war auch zutiefst überzeugt<br />
von der Bedeutung der Bildung und der<br />
Wissensvermittlung. Das Haus vonChristoph<br />
Plantin wurde zum Treffpunkt der<br />
Gelehrten. Zeitweilig lebte und arbeitete<br />
sogar Flanderns bedeutendster Philosoph<br />
dort, Justus Lipsius. Plantin war<br />
auch einer der ganz wenigen, die Texte<br />
mit fremdsprachlichen Lettern drucken<br />
konnten. Er stelltenur Setzer ein, die des<br />
Lesens und Schreibens mächtig waren.<br />
Bei seinem Schaffen kam Plantin entgegen,<br />
dass die Handelsstadt Antwerpen<br />
damals ein kosmopolitischer Ort war.<br />
Wersich in den nicht wenigerals 35 Museumsräumen<br />
in die Bücher vertieft,<br />
kann wunderschöne Entdeckungen machen,<br />
ganz ohne spezielle Sprachkenntnisse,<br />
etwa auf den aufw<br />
endig gestaltetenDoppelseiten<br />
aus Atlanten vonPtolemäus<br />
und Abraham Ortelius –einschließlich<br />
pustender Engel an den Bildrändern.<br />
Der Antwerpener Ortelius gilt als Erfinder<br />
des modernen Atlas‘, stellte erdoch<br />
1579 erstmalig Karten aller bekannten<br />
Länder und Regionen im selben Format<br />
zusammen. Gedruckt wurde der Atlas natürlich<br />
von Plantin. Viel zu sehen gibt es<br />
auch in den reich bebilderten Pfl<br />
anzenund<br />
Kräuterbüchern von Rembert Dodoens.<br />
Der fl<br />
ämische Arzt legte mit seinen<br />
Veröffentlichungen im 16. Jahrhundert<br />
einen Grundstein für die Botanik.<br />
Groß in Mode waren seinerzeit sogenannte<br />
Ensemblebücher, indenen Texte<br />
und Bilder zu Andachtszwecken kombiniert<br />
waren. Manche Buchillustration<br />
stammt von einem berühmten Freund<br />
des Hauses: Peter Paul Rubens.<br />
Es gabauchdamals schon Ratgeberliteratur.Soerfährt<br />
man etwaimBuch „Les Secrets“,<br />
wie man ein Pferdemittel gegen<br />
Wanzen anfertigt oder wie man am besten<br />
Tinte mischt. Von dem berühmten<br />
Apotheker und Astrologen Nostradamus<br />
verlegte Plantin<br />
eine Schrift über<br />
Heilmittel und Kosmetika.<br />
Jan van<br />
Marconville<br />
schrieb „Vom Glück<br />
und Unglück der<br />
Ehe“, während<br />
Juan Luis Vives in<br />
seinem Werk „Die<br />
Erziehung der<br />
christlichen Frau“<br />
forderte, sich für<br />
den Unterricht von<br />
Mädchen zuengagieren,<br />
einschließlich<br />
der Lektüreder<br />
Bibel und der antiken<br />
Dichter. Das gemalt von Peter Paul Rubens.<br />
Patron der Drucker: Christoph Plantin,<br />
stand im Gegensatz<br />
zu der im 16.Jahrhundert noch weit verbreitetenAuffassung,<br />
Lesen sei für einfache<br />
Menschen und Frauen schädlich. Nur<br />
Ritterromane sollten sie besser meiden,<br />
empfahl Vives.<br />
Das bedeutendste Werk aus der Produktion<br />
Plantins ist aber die Biblia Regia,<br />
eine mehrsprachigeBibel in acht Bänden,<br />
die den Text parallel in fünf Sprachen<br />
(Lateinisch, Griechisch, Hebräisch, Altsyrisch<br />
und Aramäisch) enthält: 48 Kilogramm<br />
schwer. König Philipp II. unterstützte<br />
dieses fünf Jahre währende Projekt.<br />
Koordiniert wurde es vom spanischen<br />
Theologen Benedictus Montanus,<br />
der den Herausgeber lobte: „Christoffel<br />
Plantin ist zu Rechtfür seine Buchdruckkunst<br />
berühmt, die alle anderen Künste<br />
zum Leben erweckt“ – und dem Fehlerteufel<br />
den Garaus machte.<br />
Ulrich Traub<br />
Plantin-Moretus-Museum, Vrijdagmarkt<br />
22, Antwerpen; montags geschlossen;<br />
Eintritt 8Euro<br />
www.museumplantinmoretus.be/de<br />
Fotos: Ulrich Traub
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2 HOCH-, TIEF- UND GEWERBEBAU<br />
Viel Raum<br />
für Fußangeln<br />
Experten der Kammern sollten bei Expansionsplänen bereits frühzeitig angesprochen werden<br />
Die Produktionshalle ist zu klein, das<br />
Lager platzt aus allen Nähten und die<br />
Büros aus der Gründungszeit des<br />
Unternehmens bieten nichtmehr genügend<br />
Raum für die aktuelle Mitarbeiterschar<br />
– die Gründe, nach<br />
neuen Räumlichkeiten für den Betrieb<br />
zu schauen,sind vielfältig. Entsprechende<br />
Schrittesollten gut überlegt<br />
sein. Berater der heimischen<br />
Kammern sind da gute Ansprechpartner.<br />
Sie stehen bei Fragen der Finanzierung<br />
ebenso zur Seite<br />
wie bei Unklarheiten im<br />
rechtlichen oder planerischen<br />
Bereich. Ein weites Feld, das<br />
jedoch Raum für viele Fußangeln bietet.<br />
Schon allein deshalb kann es ratsam sein,<br />
sich bereits im Vorfeld einer geplanten<br />
Erweiterung an die Experten der Kammern<br />
zuwenden. Denn „betriebliche Investitionsentscheidungen<br />
verlangen<br />
nicht nur umfassende Kenntnisse über<br />
Marktchancen, Absatzmöglichkeiten und<br />
über die Konkurrenzsituation. Zudem<br />
können auch planungs- und immissionsschutzrechtliche<br />
Regelungen vonBedeutung<br />
sein“, sagt Ulf Horstmann von der<br />
IHK Nord Westfalen in Münster.<br />
Norbert Hejna ist Experte für Standortfragen<br />
bei der Handwerkskammer Münster.<br />
Und in dieser Eigenschaft stets auf<br />
dem aktuellen Stand. Denn Bebauungsplanänderungen<br />
aller Städte, Kommunen<br />
und Kreise im Kammerbereich landen<br />
auf seinem Schreibtisch. Hejna analysiertdie<br />
auf Konsequenzen für dort angesiedelte<br />
Betriebe und informiert sie<br />
rechtzeitig. Informationen, die natürlich<br />
auch Unternehmen auf der Suche nach<br />
einem neuen Standort zu Gute kommen<br />
können.<br />
Dabei können die Fachleute der Kammernoftmals<br />
auf unproblematische Weise<br />
etwadie Arbeit vonArchitekten unterstützen.<br />
Beispielsweise dank umfassender<br />
Kenntnisse über die Anforderungen<br />
an die spezifische Einrichtung einer<br />
Werkstatt oder eines Produktionsbetrie-<br />
Kompetente Unterstützung auf dem Weg indie eigene Gewerbeimmobilie bieten die Experten<br />
der Kammern.<br />
pd<br />
bes. Und auch mit den Sonderfällen im<br />
Baurecht –beispielsweise bei Plänen für<br />
eine Existenzgründung auf einer Hofstelle<br />
im Außenbereich –verfügen sie wie in<br />
vielen anderen Spezialfällen aus der Praxis<br />
über ein umfassendes Fachwissen.<br />
Natürlich bieten HWK und IHK auch<br />
Unterstützung bei finanziellen Fragen.<br />
Denn „Wachstumkostetzunächst einmal<br />
Geld“, so Reinhard Schulten vonder IHK.<br />
Die Wege zumGeldkönnen dabei vielfältig<br />
sein, ebenso wie die Möglichkeiten<br />
von Förderung oder Absicherung. Eine<br />
guteMöglichkeit konkreteProjekteüberprüfen<br />
zu lassen, sind etwa die regelmäßigstattfindenden<br />
Finanzierungstagean<br />
denen Experten von NRW.Bank und<br />
Bürgschaftsbank Neuss Unternehmen<br />
verschiedene Möglichkeiten aufzeigen.<br />
Da die Wege in ein neues Firmengebäude<br />
sehr vielfältig und individuell sind, lohnt<br />
eine frühzeitige Anfrage bei den Experten<br />
der heimischen Kammern, um spezielle<br />
Probleme bereits weit im Vorfeld<br />
abzuklären. Und nicht nur das. „Meistens<br />
zahlt sich eine möglichst frühe Kontaktaufnahme<br />
mit den Behörden zu geplantenProjekten<br />
aus“, nennt Ulf Horstmann<br />
einen weiteren wichtigen Punkt für expandierende<br />
Unternehmen. pi<br />
INFOS<br />
Die IHK NordWestfalen bietet Unternehmen Unterstützung<br />
rund um die Planung und Sicherung von Standorten.<br />
Ansprechpartner ist Ulf Horstmann (horstmann@ihknordwestfalen.de)<br />
Zudem werden in regelmäßigen Abständen<br />
Finanzierungssprechtage gemeinsam mit der<br />
NRW.Bank und der Bürgschaftsbank aus Neuss durchgeführt.<br />
Nächster Termin ist am Mittwoch, 10. Mai, in Bocholt.<br />
Telefonische Anmeldungen nimmt Inci Denis unter<br />
Telefon 028 71/99 03 14 entgegen.<br />
Die Handwerkskammer berät Handwerksbetriebe ebenfalls<br />
bei der Standortsuche oder bei betriebswirtschaftlichen<br />
Fragen. Ansprechpartner ist hier Norbert Hejna<br />
(norbert.hejna@hwk-muenster.de). Zudem bietet die HWK<br />
Betrieben die Möglichkeit, die Finanzierung von Investitionsvorhaben<br />
und mögliche Fördermittel mit Beratern<br />
der Kammer und der NRW.Bank zu erörtern. Termine<br />
unter www.hwk-muenster.de/de/existenzgruendung/<br />
seminare-sprechtage/bankensprechtag<br />
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mtl. Leasingrateab<br />
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Raesfelder Str. 22<br />
46325 Borken<br />
Tel.: 02861/98068-24<br />
Mobil: 0171/8805253<br />
Heinz Richters<br />
Im Königsesch 11<br />
46395 Bocholt<br />
Tel.: 02871/2464-20<br />
Mobil: 0151/46759591<br />
Lars Mengering<br />
Im Königsesch 11<br />
46395 Bocholt<br />
Tel.: 02871/24 64-21<br />
Mobil: 0170/56 50347<br />
Michael Rüskamp<br />
Dahlweg 121<br />
48153 Münster<br />
Tel.: 0251/700 19-75<br />
Mobil: 0177/2001953<br />
Max Hoffmann<br />
Friedrich-Ebert-Str. 71–91<br />
48153 Münster<br />
Tel.: 02 51/7001939<br />
Mobil: 0176/30785525<br />
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77Kw(105PS), Nettopreis €24.250, Anzahlung €0,-,Frachtkosten €880, 4Angebotgiltfür einen Ford TransitConnect Kasten,Basis L1 1,5 TDCI 55Kw(75PS), Nettopreis €15.520,Anzahlung €0,- Frachtkosten €680, 5Angebot gilt füreinen Ford TransitCourier Kasten,Basis,1,5 TDCI 55KW(75PS),Nettopreis€<br />
13.365,Anzahlung €0,- Frachtkosten€680. Frachtkosten sind nichtimLeasingangebot enthalten und werden gesondertinRechnunggestellt. Zulassungspaket €160. AlleAngaben zzgl.MwSt
HOCH-, TIEF- UND GEWERBEBAU 3<br />
Alles aus einer Hand<br />
Gutachten sieht Vorteile der privaten Beteiligung anöffentlichen Bauvorhaben<br />
Ob Berliner Flughafen oder U-Bahn<br />
in Köln: Öffentlich geplante Großbauprojekte<br />
werden oft viel teurer<br />
und dauern länger als geplant. Eine<br />
gute Alternative ist die Beteiligung<br />
privater Investoren, zeigt ein Gutachten<br />
des IW Köln und des Gesamtverbandes<br />
der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />
(GDV).<br />
Die Beteiligung privater Investoren an Hoch- und Tiefbau-Projekten, wie etwa dem Ausbau der Autobahn A1,könnte für mehr Effizienz sorgen, so das Ergebnis<br />
eines Gutachtens.<br />
Foto: Paul Meyer zu Brickwedde<br />
Es ist ein Riesen-Stau und er<br />
wird immer größer: Rund<br />
135Milliarden Euromüssten<br />
die Kommunen in den kommenden<br />
Jahren in ihre Infrastruktur<br />
investieren, unter anderem in<br />
Straßen und Schulen –und der Betrag<br />
steigt. Die Beteiligung privater Investoren<br />
anInfrastrukturprojekten kann die<br />
Politik dabei entlasten. So liegen beispielsweise<br />
die Projektkosten beim Autobahnbau<br />
über einen Zeitraum von 30<br />
Jahren bei Öffentlich Privaten Partnerschaften<br />
(ÖPP) selbst bei vorsichtigen<br />
Annahmen um rund zehnProzent niedriger<br />
als bei konventioneller Beschaffung.<br />
Dabei plant, baut und betreibt ein privater<br />
Investor die Infrastruktur und erhält<br />
dafür vom Staat eine Vergütung. „Das<br />
sorgt für mehr Effizienz, da alles aus<br />
einer Hand kommt“, erklärt IW-Experte<br />
Thilo Schaefer.<br />
Die Schätzung basiert auf 14 Autobahn-<br />
Projekten im Wert von insgesamt drei<br />
Milliarden Euro, die seit 2007 in Deutschland<br />
als ÖPP realisiert wurden. Dabei<br />
zeigt sich: Durchschnittlich sinken die<br />
Kosten fürBauprojekte, zudem wurde bei<br />
allen ÖPP auch die vertraglich vereinbarte<br />
Bauzeit eingehalten. „Viele ÖPP-Projektewurden<br />
sogar schneller fertig als geplant“,<br />
sagt Schaefer.<br />
Dabei gleichen die Einsparungen durch<br />
kürzere Bauzeiten und seltenere Reparaturen<br />
die höheren Finanzierungskosten<br />
des privaten Investors aus. „Bei einer<br />
ganzheitlichen Kosten-Nutzen-Betrachtung<br />
verkehrt sich der Finanzierungsvorteil<br />
der öffentlichen Hand ins Gegenteil“,<br />
sagt GDV-Chefv<br />
olkswirt Klaus Wiener.<br />
Bislang sind 3,6 Prozent der deutschen<br />
Autobahnen als ÖPP realisiert worden. Allerdings<br />
könntedie Zahl auf mehr als zehn<br />
Prozent steigen,so die IW-Ökonomen.<br />
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Anzeigenleitung: Herbert Eick (Anschrift wie oben)<br />
Verantwortliche Redakteurin: Claudia Bakker (Anschrift wie<br />
oben)<br />
Gestaltung/Titelseite: Lisa Stetzkamp<br />
Druck: Aschendorff Druckzentrum GmbH &Co. KG,<br />
An der Hansalinie 1, 48163 Münster, Telefon: 0251.690-0,<br />
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4 HOCH-, TIEF- UND GEWERBEBAU<br />
5<br />
Dieser Rücken wird entzücken<br />
Auch die Ostseite des Hauptbahnhofs in Münster wird ein neues Gesicht erhalten.<br />
Sie wird künftig zur „zweiten Vorderseite“: Mit einem Neubau und dem<br />
neugestalteten Vorplatz erhält auch sie einen repräsentativen Charakter und<br />
trägt zur Aufwertung des gesamten städtischen Erscheinungsbildes bei.<br />
Im Erdgeschoss des Neubaus ist eine Fahrradstation mit rund 2100 öffentlichen<br />
Stellplätzen an prominenter Stelle vorgesehen. Sie bietet den Radfahrenden<br />
einen qualitätsvollen, direkten und verkehrssicheren Anschluss an die Fahrradstraße<br />
Schillerstraße und die Radwege der Bremer Straße. Den Entwurf für den<br />
Neubau und die Gestaltung des Vorplatzes lieferte die Landmarken AGaus<br />
Aachen, die sich in einem Investorenauswahlverfahren gemeinsam mit dem<br />
Architekturbüro kadawittfeld durchsetzen konnte. Der Neubau wird eine Mietfläche<br />
von rund 28 000 Quadratmeter für Einzelhandel, Büros, Hotel und Wohnungen<br />
umfassen<br />
und sich harmonisch<br />
in das Stadtbild<br />
eingliedern.<br />
Mit dem Bau soll<br />
nach der Fertigstellung<br />
des Empfangsgebäudes<br />
begonnen<br />
werden.<br />
Grafik: Architekturbüro kadawittfeld<br />
Grafik: DB Station &Service AG<br />
„In Form und Ausstrahlung<br />
bundesweit einmalig“<br />
Schöne Aussichten: Münsters neuer Hauptbahnhof soll am23. Juni offiziell eröffnet werden/<br />
Helles Empfangsgebäude in modernem Ambiente begrüßt Reisende und Besucher<br />
Den Vorstellungen von einem modernen Bahnhof (Grafik oben) kommt die aktuelle Situation<br />
in Münsters neuer Bahnstation (Bild unten) bereits sehr nahe. Für den 23. Juni ist<br />
die Eröffnung geplant.<br />
Fotos: DB Station&Service AG/Oliver Werner<br />
Schöne Aussichten für die täglich mehr<br />
als 60 000 Reisenden und Besucher,die<br />
Münster per Bahn erreichen: Ende Juni<br />
soll die neue Empfangshalle des komplett<br />
modernisierten Hauptbahnhofs<br />
nach gut zweijähriger Bauzeit geöffnet<br />
werden. Und die bietet neben zeitgemäßem<br />
Ambiente und Komfort auch ein<br />
deutlich vergrößertes Einzelhandelsund<br />
Gastronomieangebot.<br />
Am Freitag, 23. Juni, soll das<br />
Empfangsgebäude offiziell seiner<br />
Bestimmung übergeben<br />
werden. Doch Bahnhofsmanag<br />
Michael Jansen stellte bei Aer<br />
der Verkündung des Termins bereits in Aussicht,<br />
dass sich die Türen bereits einigeTage<br />
vorher schon in Richtung münsterischer Innenstadt<br />
öffnen werden. Damit endet dann<br />
auch für viele Reisende die Zeit der Umwege<br />
durch den Hamburger Tunnel.<br />
Umgesetzt wurde mit dem schmucken Neubau<br />
ein zeitgemäßes Architekturkonzept,<br />
„in Form und Ausstrahlung bundesweit einmalig“,<br />
wie sich Bahnhofsmanager Jansen<br />
freut. Und auch Oberbürgermeister Markus<br />
Lewe sagte damals zur Grundsteinlegung<br />
„Wir können uns auf ein Gebäude freuen,<br />
das einer so prosperierenden Stadt wie<br />
Münster angemessen ist.“<br />
Um die Aufenthaltsqualität zu steigern und<br />
die Kundenfreundlichkeit zu verbessern,<br />
wurde umfangreich investiert –auch in eine<br />
ansprechende Gestaltung. Rund 76 Millionen<br />
Euro wird der neue münsterische<br />
Hauptbahnhof am Ende gekostet haben –inklusive<br />
der modernisierten Bahnsteige und<br />
der Personenunterführungen.<br />
Dafür entstand eine hochmoderne Verkehrsdrehscheibe,<br />
die sich sehen lassen kann und<br />
das Warten auf den nächsten Zug deutlich<br />
angenehmer machen dürfte. Das sich die<br />
Reisenden und Besucher nun über die<br />
schmucke Empfangshalle mit großzügiger<br />
Architektur freuen dürfen, wurdeerstdurch<br />
den Abriss des rund 50 Jahrealten ehemaligen<br />
Gebäudes möglich.<br />
Mit einer Länge von rund 150 Metern und<br />
einer Höhe von14Metern bietet es großzügigeFlächen<br />
im Erdgeschoss für ein vielfältigesService-<br />
und Einkaufsangebot. Dank der<br />
100Meter langen Oberlichter in der Passage<br />
sowie der verglasten Fassade herrscht in allen<br />
Bereichen des Gebäudes ein lichtdurchfl<br />
utetes, angenehmes Ambiente. Mehr als<br />
8000 Quadratmeter stehen auf insgesamt<br />
drei Etagen für Büros, Gastronomie und Einzelhandel<br />
zur Verfügung. Mit den hier angesiedelten<br />
Unternehmen dürfte sich der<br />
Grundlegend modernisiert<br />
Der Startschuss für die Modernisierung des münsterischen Hauptbahnhofs fiel bereits<br />
im Jahre 2009. In einem ersten Schritt wurde stufenweise bis 2013 die Verkehrsstation<br />
mit Tunneln, Bahnsteigen, Rolltreppen, Aufzügen und barrierefreiem Zugang modernisiert.<br />
Die Bauarbeiten am Empfangsgebäude begannen Mitte 2014 mit ersten Abrissarbeiten<br />
im Inneren des gut 50 Jahre alten Gebäudes. Von Anfang Dezember 2014<br />
bis Ende Februar 2015 wurde es einschließlich des Kellers komplett zurückgebaut.<br />
Lediglich ein l-förmiger Gebäudeteil bleibt aus städtebaulichen Gründen an der südwestlichen<br />
Ecke bestehen. Der Untergrund wurde im Rahmen der Abrissarbeiten intensiv<br />
nach Kampfmittelrückständen untersucht. Zahlreiche Verdachtsfälle verzögerten<br />
den geplanten Bauablauf.<br />
Der Spatenstich für den Neubau fand am 30. April 2015 statt. Errichtet inStahlskelettbauweise<br />
und mit transparenter Fassade auf der Westseite, wird das zukünftige<br />
Empfangsgebäude drei Etagen besitzen. An der Ostseite entsteht ein neuer Bahnhofseingang<br />
anstelle der Expressguthalle. Der Zugang erhält später zudem einen neugestalteten<br />
Vorplatz.<br />
Hauptbahnhof Münster nach der Eröffnung<br />
zu einem wichtigen Bindeglied zwischen Innenstadt<br />
und Hafenviertel entwickeln. In<br />
der großzügig gestalteten, dreigeschossigen<br />
Passage zwischen der Haupthalle und dem<br />
Nordeingang werden die Fast-Food-Ketten<br />
KFC, McDonalds, Starbucks und Yormas einziehen.<br />
Ein Rewe togorundet ebenso wie<br />
eine Apotheke sowie ein Buch- und Zeitschriftenhandel<br />
das Einzelhandelsangebot<br />
in diesem Bereich des neuen münsterischen<br />
Hauptbahnhof ab. Zwischen Haupthalle<br />
und DB-Reisezentrum findeneine Krimphove-Filiale<br />
sowie der Bäcker „Le Crobag“ eine<br />
neue Heimat.<br />
Die Empfangshalle von Münsters Hauptbahnhof<br />
wirdnach der Einweihung übrigens<br />
erstmalig rund um die Uhr geöffnet sein.<br />
Und mit besserem Service für die Reisenden<br />
aufw<br />
arten. Denn die werden sich auf einer<br />
großen Infotafel in der Haupthalle zukünftig<br />
nicht nur über die Abfahrtszeiten der Züge<br />
sondern auch über die der Busse informieren<br />
können.<br />
pi<br />
Großzügig wirkt die Passage zwischen der Empfangshalle und dem Nordeingang (im<br />
Hintergrund). Ein 100 Meter langes Glasband im Dach sorgt für Tageslicht im Inneren.<br />
www.lindschulte.de<br />
Gesamtplanungen im Industriebau<br />
Gewerbe |Produktion |Logistik...<br />
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INDUSTRIE- UND GEWERBEBAU<br />
individuell ·wirtschaftlich·nachhaltig<br />
LINDSCHULTE<br />
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Seilerbahn 7<br />
48529 Nordhorn<br />
Telefon 05921 8844-0<br />
Telefax 05921 8844-22<br />
info@lindschulte.de<br />
Standorte: Nordhorn, Aurich, Düsseldorf, Erfurt, Hannover, Krefeld, Meppen, Münster, Rostock<br />
Hochbau, Industriebau, Gewerbebau |Infrastruktur, Außenanlagen |Technische Gebäudeplanung<br />
J. Lehde GmbH | Sassendorfer Weg 8 | 59494 Soest | Tel. 02921/89 06 -0 | www.lehde.de
4 HOCH-, TIEF- UN<br />
„In Form und Auss<br />
bundesweit einmal<br />
Schöne Aussichten: Münsters neuer Hauptbahnhof soll am23. Juni o<br />
Helles Empfangsgebäude in modernem Ambiente begrüßt Reisende u<br />
Den Vorstellungen von einem modernen Bahnhof (Grafik oben) kommt die aktuelle Situation<br />
in Münsters neuer Bahnstation (Bild unten) bereits sehr nahe. Für den 23. Juni ist<br />
die Eröffnung geplant.<br />
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Schöne Aussichten für die täglich mehr<br />
als 60 000 Reisenden und Besucher,die<br />
Münster per Bahn erreichen: Ende Juni<br />
soll die neue Empfangshalle des komplett<br />
modernisierten Hauptbahnhofs<br />
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werden. Und die bietet neben zeitgemäßem<br />
Ambiente und Komfort auch ein<br />
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Empfangsgebäude offiziell seiner<br />
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Hauptbahnhof am Ende gekostet haben –inklusive<br />
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die sich sehen lassen kann und<br />
das Warten auf den nächsten Zug deutlich<br />
angenehmer machen dürfte. Das sich die<br />
Reisenden und Besucher nun über die<br />
schmucke Empfangshalle mit großzügiger<br />
Architektur freuen dürfen, wurdeerstdurch<br />
den Abriss des rund 50 Jahrealten ehemaligen<br />
Gebäudes möglich.<br />
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einer Höhe von14Me<br />
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Der Startschuss für<br />
im Jahre 2009. In ei<br />
tion mit Tunneln, Ba<br />
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rissarbeiten im Inne<br />
bis Ende Februar 20<br />
Lediglich ein l-förm<br />
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DGEWERBEBAU<br />
5<br />
Dieser Rücken wird entzücken<br />
Auch die Ostseite des Hauptbahnhofs in Münster wird ein neues Gesicht erhalten.<br />
Sie wird künftig zur „zweiten Vorderseite“: Mit einem Neubau und dem<br />
neugestalteten Vorplatz erhält auch sie einen repräsentativen Charakter und<br />
trägt zur Aufwertung des gesamten städtischen Erscheinungsbildes bei.<br />
Im Erdgeschoss des Neubaus ist eine Fahrradstation mit rund 2100 öffentlichen<br />
Stellplätzen an prominenter Stelle vorgesehen. Sie bietet den Radfahrenden<br />
einen qualitätsvollen, direkten und verkehrssicheren Anschluss an die Fahrradstraße<br />
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Neubau und die Gestaltung des Vorplatzes lieferte die Landmarken AGaus<br />
Aachen, die sich in einem Investorenauswahlverfahren gemeinsam mit dem<br />
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umfassen<br />
und sich harmonisch<br />
indas Stadtbild<br />
eingliedern.<br />
Mit dem Bau soll<br />
nach der Fertigstellung<br />
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begonnen<br />
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Grafik: Architekturbüro kadawittfeld<br />
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und 150 Metern und<br />
tern bietet es großzüchoss<br />
für ein vielfältiufsangebot.<br />
Dank der<br />
rlichter in der Passage<br />
assade herrscht in allen<br />
Bereichen des Gebäudes ein lichtdurchfl<br />
utetes, angenehmes Ambiente. Mehr als<br />
8000 Quadratmeter stehen auf insgesamt<br />
drei Etagen für Büros, Gastronomie und Einzelhandel<br />
zur Verfügung. Mit den hier angesiedelten<br />
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dernisiert<br />
die Modernisierung des münsterischen Hauptbahnhofs fiel bereits<br />
nem ersten Schritt wurde stufenweise bis 2013 die Verkehrsstahnsteigen,<br />
Rolltreppen, Aufzügen und barrierefreiem Zugang mobeiten<br />
am Empfangsgebäude begannen Mitte 2014 mit ersten Abren<br />
des gut 50 Jahre alten Gebäudes. Von Anfang Dezember 2014<br />
15 wurde es einschließlich des Kellers komplett zurückgebaut.<br />
ger Gebäudeteil bleibt aus städtebaulichen Gründen an der südtehen.<br />
Der Untergrund wurde im Rahmen der Abrissarbeiten inittelrückständen<br />
untersucht. Zahlreiche Verdachtsfälle verzögerauablauf.<br />
den Neubau fand am 30. April 2015 statt. Errichtet inStahlskettransparenter<br />
Fassade auf der Westseite, wird das zukünftige<br />
rei Etagen besitzen. An der Ostseite entsteht ein neuer Bahnhofs-<br />
Expressguthalle. Der Zugang erhält später zudem einen neuge-<br />
Hauptbahnhof Münster nach der Eröffnung<br />
zu einem wichtigen Bindeglied zwischen Innenstadt<br />
und Hafenviertel entwickeln. In<br />
der großzügig gestalteten, dreigeschossigen<br />
Passage zwischen der Haupthalle und dem<br />
Nordeingang werden die Fast-Food-Ketten<br />
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in diesem Bereich des neuen münsterischen<br />
Hauptbahnhof ab. Zwischen Haupthalle<br />
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6 HOCH-, TIEF- UND GEWERBEBAU<br />
Nicht nur praktisch<br />
Beim Wettbewerb „Vorbildliche Arbeitsorte in der Stadt“ wurden erstmals Gewerbebauten ausgezeichnet<br />
Bauten für Handel und Handwerk,<br />
Büro und Gewerbe haben oftmals<br />
den Ruf, praktisch, aber wenig attraktiv<br />
zu sein. Und diesenRuf bestätigen<br />
viele Gewerbeimmobilien in<br />
allzu vielen Fällen auch.<br />
Dass in den letzten Jahren<br />
durchaus neue,architektonisch<br />
herausragende und<br />
städtebaulich gewinnbringende<br />
Bauwerkeindiesem<br />
Bereich in Nordrhein-Westfalen entstanden<br />
sind, beweisen zehn Projekte, die<br />
jetzt aus dem Auszeichnungsverfahren<br />
„Vorbildliche Arbeitsorte in der Stadt<br />
2016“ als Sieger hervorgegangen sind.<br />
Mit dem erstmals veranstalteten Wettbewerb<br />
wurden interessanteObjekteinden<br />
Blickpunkt gerückt. Prämiertwurden Gebäude<br />
und Gebäudekomplexe aus den<br />
Bereichen Gewerbe, Produktion, Handwerk,<br />
Handel, gewerbliche Dienstleistungen<br />
sowie Mischnutzungen.<br />
Doch leider –soder Grundtenor bei der<br />
Preisverleihung –sind in den klassischen<br />
Gewerbegebieten noch immer kaum anspruchsvolle<br />
Nutzbauten zu finden. Ganz<br />
anders als etwainden Niederlanden, wo<br />
ansprechende und ambitionierte Bauten<br />
für Industrie, Gewerbe, Handel, Logistik<br />
und Forschung in vielen Bereichen die<br />
Autobahnen säumen.<br />
Fortsetzung auf der gegenüberliegenden Seite<br />
Als gelungenes Eingangstor für ein<br />
Gewerbegebiet wurde das Technologie- und<br />
Bildungszentrum für Energieeffizienz und Barrierefreiheit<br />
in Köln ausgezeichnet. Foto: Jörg Hempel<br />
Technologiepark Bocholt<br />
Wissenschaft trifft Wirtschaft<br />
„Man muss ein Konzept<br />
und Ideen haben“<br />
Attraktiv gestaltete Gewerbebauten müssen nicht zwangsläufig teurer sein<br />
N 10 Hektar großer Park direkt neben der Westfälischen<br />
Hochschule<br />
N Gewerbegrundstücke ab 1.000 m 2 ,voll erschlossen,<br />
sofort verfügbar<br />
N Günstige Voraussetzungen für dienstleistungs- und<br />
technologieorientierte Unternehmen<br />
N Günstige Verkehrslage<br />
B67ermöglicht eine direkte Anbindung inalle Richtungen,<br />
insbesondere: A3 Ruhrgebiet/Köln und Arnheim/NL,<br />
A31Emden, A43 Münster<br />
N Breitbandanbindung<br />
N Kooperationen mit der benachbarten Hochschule<br />
Wirtschaftsförderung Bocholt<br />
Osterstraße 23 ·46397 Bocholt<br />
Ludger Dieckhues Tel.: +49 2871 294933-0<br />
Wendelin Knuf Tel.: +49 2871 294933-20<br />
E-Mail:<br />
dieckhues@bocholt-wirtschaftsfoerderung.de<br />
knuf@bocholt-wirtschaftsfoerderung.de<br />
Interesse?<br />
Rufen Sie uns an!<br />
Attraktiv gestaltete Büro- und Gewerbegebäude<br />
–das ist doch viel<br />
Au z aufw<br />
endig! Nicht zwangsläufig,<br />
sagt Robert Holtstiege, der erst vor<br />
wenigen Wochen am Johann-Krane-Weg<br />
in Münster seinen orderbase-Campus mit<br />
einem zweiten Bürogebäude und dem<br />
M44 Meeting Center komplettierte. Dabei<br />
waren die Erwartungen anGestaltung,<br />
Technik und Ausführung hoch gesteckt.<br />
Im Mittelpunkt stand für Holtstiege vor<br />
allen Dingen die Gestaltung von interessanten<br />
und abwechslungsreichen<br />
Arbeitsräumen, es galt „eine coole Atmosphäre<br />
zuschaffen, um neue Talente für<br />
uns zu begeistern und auch zu halten“.<br />
Dafür sollen einerseits großzügige<br />
Räumlichkeiten mit großen Fensterfronten<br />
sorgen, andererseits aber auch eine<br />
hochmoderne technische Ausstattungsowie<br />
vielfältigeBegegnungs- und Kommunikationsfl<br />
ächen in allen Gebäuden. Kurze<br />
Wege erleichtern den Austausch zwischen<br />
den Mitarbeitern. Mit aufw<br />
endig<br />
gestalteten Konferenzräumen im Meeting<br />
Center wurden zudem außergewöhnliche<br />
Möglichkeiten für Besprechungen<br />
und Brainstorming geschaffen.<br />
Annehmlichkeiten wie ein Fitnessraum<br />
oder die für die Mitarbeiter aller im Campus<br />
ansässigenUnternehmen offene Kantine<br />
erleichtern das Wohlfühlen am<br />
Arbeitsplatz weiter.<br />
AlteBürokonzeptekönnen die Bedürfnisse<br />
heutiger Arbeitnehmer kaum noch erfüllen.<br />
Junge Talente suchen vielmehr<br />
eine motivierende Arbeitsatmosphäre, in<br />
der sie sich wohlfühlen. Ein Büro kann<br />
hierzu einen großen Teil beitragen: die<br />
Lebendigkeit widerspiegeln, die Kommunikation<br />
vereinfachen – zu einem Ort<br />
werden, an dem man nicht sein muss,<br />
sondern sein möchte.<br />
„Um das zu erreichen, muss man ausreichend<br />
Zeit in Ideen und Konzept investieren.“,<br />
sagt Robert Holtstiege. Grundgedanken<br />
und Detailvorschläge sammelte<br />
der Bauherr und Betreiber des orderbase<br />
campus gemeinsam mit seiner ebenfalls<br />
im Unternehmen tätigen Frau Afra, ließ<br />
zudem Anregungen und Vorstellungen<br />
der Mitarbeiter mit einfl<br />
ießen. Gemeinsam<br />
mit ArchitektDipl. Ing.NorbertHoppermann<br />
wurden die Vorstellungen in<br />
Gebäuden mit klaren und einfachen Linien<br />
verwirklicht. Durch eine großzügige<br />
Flächenplanung sowie nur wenige tragendeElementeimInneren<br />
der Gebäude<br />
kann problemlos auf mögliche neue Anforderungen<br />
reagiert werden.<br />
Und durch höhere Standards beim Wärmeschutz<br />
dürften sich die Folgekosten in<br />
deutlichen Grenzen halten. Da diese<br />
Maßnahmen durch die Kreditanstalt für<br />
Wiederaufb<br />
au (KfW<br />
)gefördert werden,<br />
sollten sie auf jeden Fall in die Planungen<br />
mit einfl<br />
ießen. „Das rechnet sich nicht sofort“,<br />
weiß auch Robert Holtstiege. Doch<br />
relativiertall das den zusätzlich Aufw<br />
and<br />
für attraktive Gebäude.<br />
pi<br />
Viele Ideen verwirklichten Robert und Afra Holtstiege gemeinsam<br />
mit Architekt Norbert Hoppermann (v.r.) am orderbase campus in<br />
Münster.<br />
Foto: Imkamp
HOCH-, TIEF- UND GEWERBEBAU 7<br />
> „Arbeitsorte müssen nicht zwingend<br />
am Stadtrand entstehen, sondern können<br />
Bestandteil unseres städtischen Lebens<br />
sein“, erklärt NRW-Bauminister<br />
Groschek. „Die Siegerprojekte zeigen auf<br />
eindrucksvolle Weise wie Gewerbestandorte<br />
zueiner positiven Stadt- und Quartiersentwicklung<br />
beitragen können.“<br />
„Mit dem Preis möchten wir den Blick auf<br />
herausragende Gewerbebauten lenken,<br />
die nicht nur ansprechend gestaltet sind,<br />
sondern auch ideal ins Stadtbild passen“,<br />
erläutert der Präsident der Architektenkammer<br />
Nordrhein-Westfalen, Ernst<br />
Uhing. „Diese Bauwerkesind zugleich Visitenkarteder<br />
Unternehmen, inspirierender<br />
Arbeitsplatz für die Beschäftigten<br />
und ein Gewinn für unsere Städte.“<br />
Schließlich stellen gerade Büro-, Gewerbe-und<br />
Nutzbauten schon aufgrund ihrer<br />
große Zahl einen wichtigen Beitrag zur<br />
Gestaltung beinahe jeder bebauten Umgebung<br />
dar.<br />
Für das Verfahren konnten Neubauten,<br />
Modernisierungen, Restaurierungen,<br />
Umstrukturierungen und Umbauteneingereicht<br />
werden. Die Objektemussten in<br />
NRW liegen und zwischen dem 1. Oktober<br />
2011 und dem 30. September 2016<br />
fertig gestellt worden sein. Das Stadtentwicklungsministerium<br />
hatte den Preis in<br />
Kooperation mit der Architektenkammer<br />
NRW, der Industrie- und Handelskammer<br />
Nordrhein-Westfalen und dem Westdeutschen<br />
Handwerkskammertag erstmals<br />
ausgelobt. Aus 39 eingereichten<br />
Projekten wählte eine unabhängige Jury<br />
die insgesamt zehnvorbildlichen Bauten<br />
als Preisträger aus. Die Sieger-Bauwerke<br />
stehen in den Kommunen Bielefeld,<br />
Bonn, Düsseldorf, Hilden, Köln und Siegen.<br />
Überreicht wurden die Auszeichnungen<br />
von Bauminister Michael Groschek<br />
und dem Präsidenten der Architektenkammer<br />
NRW, Ernst Uhing.<br />
Auf kreative Weise wurde „DEINspeisesalon“ in Köln um- und weitergebaut (Bild oben), während die Fassade des<br />
Labor- und Bürogebäudes in Düsseldorf (Bild oben links) mit klarer Struktur eine ruhige und repräsentative Wirkung<br />
entfaltet.<br />
Fotos: Jens Willebrand/Josef Schulz<br />
Strahlende Preisträger bei der feierlichen Verleihung mit Bauminister<br />
Michael Groschek in Düsseldorf. Foto: Joe Kramer Hell und freundlich gestaltet wurde die Werkstatt für technische Auszubildende in Bielefeld. Foto: Antje Schroeder<br />
„Tag der Architektur“ bietet Blick hinter die Kulissen<br />
Unter dem bundesweiten Motto „Architektur schafft Lebensqualität!“ soll der<br />
Tagder Architektur 2017 auch in Nordrhein-Westfalen wieder das größte Architekturfestival<br />
des Jahres werden. Dabei können am Samstag, 24. Juni, sowie am<br />
Sonntag, 25. Juni, unter 326 Bauwerken auch zahlreiche Bürogebäude in der<br />
Region in Augenschein genommen werden.<br />
Die Architektenkammer NRW bietet allen Architekturinteressierten am„Tagder<br />
Architektur“ inNordrhein-Westfalen die ganze Palette aktueller Planungsleistungen<br />
an: Neue und erneuerte Bauwerke sowie Objekte der Innenarchitektur,<br />
Landschaftsarchitektur und Stadtplanung sind vor Ort und hautnah erlebbar.<br />
Der besondere Reiz des Tags der Architektur liegt für viele Besucherinnen und<br />
Besucher darin, dass ihnen auch viele Gebäude offenstehen, die normalerweise<br />
für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind –das gilt für private Wohnhäuser<br />
ebenso wie für viele Büro- und Wirtschaftsbauwerke. Bis zu 40000 Besucherinnen<br />
und Besucher machten sich in den vergangenen Jahren jeweils auf den<br />
Weg, um neue und erneuerte Architektur vor Ort zu erleben und sich über aktuelle<br />
Trends beim Bauen und Wohnen zu informieren.<br />
Ab Anfang April werden alle Objekte werden über eine Internet-Datenbank mit<br />
Fotos und Kurzbeschreibung sowie den Öffnungszeiten abrufbar sein unter<br />
www.aknw.de. Zudem bieten die deutschen Architektenkammern der Bundesländer<br />
eine kostenlose App zum<br />
Tagder Architektur an, die<br />
man im iTunes-Store oder auf<br />
Google Play herunterladen<br />
kann. Alle 326 Bauwerke aus<br />
NRW sind dann über diese<br />
App jederzeit und vor Ort abrufbar.<br />
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Auch Gewerbebauten wie dieses innovative Büro- und Schulungsgebäude in Rheine sind im Rahmen des „Tags<br />
der Architektur 2017“ am 23. und 24. Juni zubesichtigen.<br />
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DIE WIRTSCHAFT<br />
Im Bann der Abschotter<br />
Die USA und Großbritannien verweigern sich zunehmend dem globalen Handel. Präsidentenwechsel<br />
und Brexit drohen auch die Unternehmen im Münsterland in Mitleidenschaft zu ziehen.<br />
Der neue DonaldTrumpbautHan-<br />
die britische<br />
US-Präsident<br />
delsmauern, Regierungbereitett<br />
den Brexit vor, und die<br />
wird<br />
türkische unberechenbarer.<br />
Politik zunehmend die<br />
UnternehmenimMüns-<br />
immer<br />
Auch terland stärker die Auswirkungen<br />
globaler Turbulenzen<br />
auf ihr Geschäft.<br />
Es geht um<br />
mehrere Mil-<br />
liarden Euro<br />
Auslandsumsatz.<br />
Allein in<br />
USA,<br />
spüren die drei Großbritannien und Tür-<br />
kei, die alle in politischen<br />
Turbulenzen stecken, ex-<br />
Unternehmenn<br />
Länder portieren aus dem Bezirk der In-<br />
und Handels-<br />
dustrie- Nord<br />
kammer in Münster<br />
(IHK) Westfalen Waren tungen im Wert von über<br />
3,6 Milliarden Euro. Wie<br />
Prof. Dr. Bodo Risch,<br />
stellvertretender IHK-Hauptgeschäfts-<br />
Hauptgeschäftsführer,<br />
dieser Zeitung erklärte, erreicht<br />
allein der Export von rund 500 Betrieben<br />
aus dem Münsterland und der Emscher-<br />
Lippe-Region in das Brexit-Land Großbritannien<br />
ein jährliches Volumen von 1,6<br />
MilliardenEuro. In denUSA, woder neue<br />
Präsident Donald Trump täglich für neue<br />
wirtschaftspolitische Unruhe sorgt, erreichte<br />
der Wert der Geschäfte aus der<br />
und Dienstleis-<br />
Münster | Münsterland<br />
Region im vergangenen Jahr einen Wert<br />
von 1,5 Milliarden Euro.<br />
Allerdings spiele bei den münsterländischen<br />
Ausfuhren in die USA der Maschinenbau<br />
eine große Rolle, so Risch. „Diese<br />
Branche steht bei der Abschottungspolitik<br />
Trumps nicht so im Fokus.“ Der stellvertretende<br />
IHK-Hauptgeschäftsführer<br />
sieht in dieser Branche vor allem auch<br />
deshalb einen Zwang zum Einkauf ländischen Know-hows, „weil der USaus-<br />
Maschinenbau antiquiert ist“.<br />
Hinzu kommen für die heimischen Exporteure<br />
politischen Unsicherheiten in<br />
einigen europäischen Nachbarländern –<br />
etwa in Frankreich und den Niederlanden,<br />
wo rechte Kandidaten bei den Präsidenten-<br />
bzw. Parlamentswahlen eine be-<br />
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IMUNTERNEHMEN<br />
Ausgabe 1/2017<br />
„Ein dynamisches Jahr“<br />
Statistisches Bundesamt bewertet die Wirtschaftsleistung positiv<br />
DiedeutscheWirtschafthatEnde<br />
2016zualtemSchwungzurückgefunden.NacheinerDelleimSommer<br />
zog die Wirtschaftsleistung<br />
vonOktoberbisDezemberum0,4<br />
Prozent gegenüberdemdritten<br />
Quartalan, wie das Statistische<br />
Bundesamt jetzt in Wiesbaden<br />
mitteilte.<br />
Befl<br />
vom Konsum<br />
und größte<br />
fügelt vom Bauboom<br />
wuchs Volkswirtschaftdamitso<br />
stark wie der Euroraum<br />
insgesamt.ImdrittenQuartalwardas<br />
Bruttoinlandsprodukt (BIP) lediglich<br />
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um0,1Prozentgestiegen.ImGesamtjahrstandeinkräftigesPlusvon1,9<br />
Prozent. Es wardasstärksteWachs-<br />
tumseitfünfJahren.FürdiesesJahr<br />
sindÖkonomenzuversichtlich,siesehenallerdingsgroßepolitischeUnsicherheiten.<br />
„Das gute vierte Quartal setzt den<br />
Schlusspunkthintereindynamisches<br />
Jahr 2016. Deutschlandistspürbar<br />
schnellergewachsenalsimlangfristigen<br />
Durchschnitt“, erklärte KfW<br />
-<br />
Chefv<br />
olkswirt Jörg Zeuner. Viele<br />
internationaleTurbulenzenseienwegen<br />
der starken Binnenwirtschaft<br />
kaumaufDeutschlanddurchgeschlagen.<br />
AbgehängtwurdeEuropasKonjunk-<br />
turlokomotivezumJahresendeunter<br />
anderemvonSpanien (plus0,7Pro-<br />
zent)unddenNiederlanden(plus0,5<br />
Prozent). Im Gesamtjahrwuchsdas<br />
BIP in denNiederlandenkräftigum<br />
2,1Prozent.DieRegierungkanngute<br />
NachrichtenrundvierWochenvor<br />
derParlamentswahlgebrauchen.Die<br />
französischeWirtschaftgewannvor<br />
demWahljahrebenfallsanSchwung<br />
undlegteEnde2016um0,4Prozent<br />
zu.<br />
InDeutschlandtrugennachvorläufigenDatenderStatistikerdieKaufl<br />
fust<br />
derBundesbürgerunddieAusgaben<br />
desStaatesmaßgeblichzumWachs-<br />
tum Ende 2016 bei. Der habe<br />
seine Konsumausgabendeutlicher-<br />
höht, erklärtedieBehörde.<br />
ImVorjahresvergleichlegtedaspreisbereinigteBIPvonOktoberbisDezemberum1,2Prozentzu.Fürdieses<br />
JahrhatdiedeutscheWirtschaftnach<br />
AngabenderStatistikerbereitsein<br />
Plusvon0,5Prozentsicher.<br />
dpa<br />
NÄCHSTE AUSGABE<br />
30.5.2017<br />
Der<br />
Anzeigenschluss<br />
ist am 12.5.2017<br />
OFFEN GESAGT<br />
Vielfalt kann<br />
schützen<br />
drohlich starke Zustimmung erwarten<br />
können. Das trifft dann sogar das münsterländische<br />
Handwerk: Es gebe vor allem<br />
enge geschäftliche Kontakte in die<br />
Niederlande, berichtete der Pressesprecher<br />
der Handwerkskammer Münster,<br />
Michael Hoffmann.<br />
►Fortsetzung auf Seite 2<br />
uch<br />
A en die politischen Turbu-<br />
Ideen alleine verändern nichts.<br />
Sondern der Mut, sie umzusetzen.<br />
Der neue Panamera.<br />
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Porsche Zentrum Münster.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />
am Münsterland gelenzen<br />
in wichtigen Handelsnationen<br />
wie den USA und Großbritannien<br />
nicht vorbei. Milliardenschwere<br />
Exportvolumina<br />
verbinden die Region mit den<br />
Krisenländern.<br />
Doch im Gegensatz zu vielen<br />
anderen Gegenden Deutschlands<br />
hat das Münsterland<br />
einen gewaltigen Vorteil: Die<br />
Hidden Champions, die es in<br />
der Region in großes Zahl gibt,<br />
sind auf dem Weltmarkt in<br />
ihren Sparten überlegen.<br />
Auch US-Präsident Trump dürfte<br />
seinem Land diese Waren<br />
nicht vorenthalten wollen und<br />
deshalb hier von Zöllen absehen.<br />
Außerdem steht China als alternativer<br />
Markt zur Verfügung.<br />
Auch wenn die dortige<br />
Wirtschaft nicht mehr ganz so<br />
stark wächst wie in der Vergangenheit,<br />
wird sich die<br />
Volksrepublik – vor allem auch<br />
wegen Trumps Abschottungspolitik<br />
– zunehmend zur führenden<br />
ökonomischen Macht<br />
der Welt entwickeln.<br />
Die Wirtschaft im Münsterland<br />
hat in der Vergangenheit immer<br />
wieder ihre hohe Flexibilität<br />
unter Beweis gestellt. Basis<br />
für diese schnelle Reaktionsfähigkeit<br />
ist vor allem die mittelständische<br />
Struktur der regionalen<br />
Betriebe. Großkonzerne<br />
erweisen sich hingegen in der<br />
Regel als schwerer lenkbare<br />
Kolosse – können sich somit<br />
auch auf politische Umbrüche<br />
nur verspätet einstellen.<br />
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