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Wirtschaftszeitung_24042017

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Branchen &Betriebe: Ein<br />

Haus aus Modulen Seite 9/10<br />

Geld &Geschäft: Sparkassen haben<br />

eine Präsidentin Seite 22<br />

Leben &Wissen: Die älteste<br />

Druckerei der Welt Seite 32<br />

DIE WIRTSCHAFT<br />

Münster |Münsterland<br />

www.agravis.de<br />

Aschendorf<br />

f Verlag GmbH &Co. KG<br />

Soester Straße 13, 48155 Münster<br />

ZKZ 88690 PVST<br />

Ausgabe 2/17<br />

www.die-wirtschaft-muensterland.de<br />

Preis: 3,50 Euro<br />

Kopfarbeit im Münsterland<br />

Die Enabling-Projektpartner wollen mit Innovations-Pfründen stärker als inder Vergangenheit an die<br />

Öffentlichkeit gehen –ein Netzwerk über alle Branchen hinweg und mit den Hochschulen als Partner.<br />

Netzwerken, netzwerken, netzwerken.<br />

Revolutionär neue Antworten<br />

auf die ewig alte Frage nach regionaler<br />

Selbstbestimmung und Selbstbehauptung<br />

hat die Auftaktveranstaltung<br />

„Enabling Innovation Münsterland“,<br />

die kürzlich inMünster stattfand,<br />

nichtgeliefert. Doch immerhin<br />

das Strickmuster hat sich klar geändert:<br />

Genetzwerkt wird jetzt branchenübergreifend<br />

–unter stärkerer<br />

Einbeziehung der Hochschulen.<br />

Dabei wurde auch das Ziel<br />

klar definiert: Um einiges<br />

heller strahlen soll es, das<br />

Münsterland, mit seinen<br />

Innovations-Pfründen geradezu<br />

protzenund gegendas verstaubte<br />

Pättkestouren-Imageanstinken –deshalb<br />

haben die Enabling-Projektpartner aus<br />

Wirtschaftsförderungen und Hochschulen<br />

ein Jahr lang die Region „genauestens<br />

unter den Scanner gelegt“, wie Klaus Ehling,<br />

Vorstand des Münsterland e.V., betont.<br />

Von 5000 an regionale Unternehmen versandten<br />

Fragebögen hatte das Projektteam<br />

aber lediglich 200 Rückmeldungen,<br />

170 davon waren verwertbar. Nichtsdestotrotz<br />

haben Projektleiter Bernd Büdding<br />

und seine Kollegen mit einer Manpower<br />

von sechs Vollzeitstellen, verteilt<br />

auf dreizehn Leute, Unternehmensbilanzen<br />

gewälzt, Patente analysiert und Expertengespräche<br />

mit kreativen Wirtschaftsvisionären<br />

geführt. Mit dem Ergebnis:<br />

„BesondersinnovativeUnternehmen<br />

sind immer Partner eines Netzwerkes“,<br />

resümiert Klaus Ehling.<br />

Bei einem Workshop hat sein Projektteam<br />

mit dem Wirtschafts-Professor Thomas<br />

Innovationen entstehen zumeist nicht im Alleingang. An einer neuen Idee wirken viele Beteiligte mit.<br />

Baaken, dem Geschäftsführer des Nanobioanalytischen<br />

Zentrums Münster Dr.<br />

Michael Weltering und Vertretern führender<br />

Unternehmen wie beispielsweise Apetito<br />

in Rheine fünf Innovationskompetenzfelder<br />

festgezurrt: Kommunikationsund<br />

Wirtschaftswissenschaftler Bernd<br />

Büdding (Münsterland e.V.) präzisiert<br />

diese schlummernden Potenziale, die<br />

eines regional geeinten Speedstarts bedürfen:<br />

Digital Solutions (digitale Lösungen),<br />

Life Sciences (Lebenswissenschaften),Engineering<br />

Pro(Ingenieursleistungen),<br />

Materials and Surfaces (Werkstoffe<br />

und Oberfl<br />

ächen) und Sustainable Eco<br />

(Nachhaltigkeit). In vielem leuchte das<br />

Foto: imago<br />

Münsterland bereits sehr weit, auch in Sachen<br />

Nachhaltigkeit: „Wieso sind Delegationen<br />

aus Fernost im beschaulichen Saerbeck<br />

praktisch zahlreicher als die aus<br />

der Region, um den Weg der 7200-Einwohner-Gemeinde<br />

zur Klimakommune<br />

zu bestaunen?“, fragt sich Büdding.<br />

►Fortsetzung auf Seite 2/3<br />

EDITORIAL<br />

Mehr Power<br />

Der Innovationsmotor des<br />

Münsterlandes, der immer<br />

schon wacker schnurrte, soll<br />

seine Drehzahl erhöhen. An<br />

Hubraum und PS mangelte es<br />

auch bisher nicht. Eher fehlte<br />

jemand, der das Gaspedal<br />

durchdrückte. Wenn die Aktion<br />

Münsterland, die schon lange<br />

mit am Steuer sitzt, diesen<br />

Part jetzt beherzter übernimmt,<br />

dürften sich die Räder endlich<br />

schneller in die richtige Richtung<br />

drehen. Um Blechschäden<br />

zu vermeiden, muss aber zuvor<br />

der Kurs definiert werden. Und<br />

jedem im Team, vom Piloten<br />

bis zum Monteur, sollte klar<br />

sein, wo die Ideallinie bei diesem<br />

Rennen verläuft. Dabei<br />

gilt: Der Wettstreit geht über<br />

viele Runden und wird gegen<br />

harte Gegner, ambitionierte<br />

Regionen aus Europa und der<br />

ganzen Welt, geführt.<br />

Für das Münsterland kann das<br />

nur heißen, dass alle Kräfte gebündelt<br />

werden. Kirchturmpolitik,<br />

Glucken über Herrschaftswissen<br />

und Konkurrenzdenken<br />

zwischen Kommunen und Betrieben<br />

–Fortschrittsbremsen,<br />

die längst noch nicht ausgemerzt<br />

sein dürften, müssen abgeworfen<br />

werden.<br />

Exzellente Forschung und mutiges<br />

Unternehmertum liefern<br />

einen stabilen Antrieb, um<br />

beim Wettbewerb vorne mitzufahren.<br />

Mehr Schub erhält<br />

das Triebwerk noch, wenn –<br />

wie beim Enabling-Prozess postuliert<br />

–beim kreativen Ideenschmieden<br />

die Grenzen zwischen<br />

Disziplinen und Branchen<br />

gesprengt werden.<br />

Maike Harhues<br />

Tecklenburg ist top<br />

Unternehmensumsätze haben sich 2015 in der Region unterschiedlich entwickelt<br />

Die Unternehmensumsätze der<br />

Münsterlandkreise und der Stadt<br />

Münster haben sich im Jahr 2015<br />

unterschiedlich entwickelt.<br />

Während sie in<br />

Münster gegenüber<br />

2014 um 3,3<br />

und im Kreis Coesfeld<br />

um 0,3 Prozent<br />

zurückgingen, steigerten sie sich<br />

im Kreis Warendorf um2,3, im Kreis<br />

Borken um 3,0 und im Kreis Steinfurt<br />

sogar um 3,6 Prozent. Diese Zahlen<br />

gab jetzt das Statistische Landesamt<br />

IT.NRW bekannt.<br />

Die Spitzenreiter bei den Kommunen<br />

4 198869 002009<br />

2 0 0 1 7<br />

liegen ebenfalls im Kreis Steinfurt:<br />

Tecklenburg verzeichnete bei den<br />

Unternehmensumsätzen ein Plus von<br />

22,8, Ibbenbüren von 14,0 Prozent.<br />

Die negativsten Umsatzentwicklungen<br />

gab es in Beelen (-11,5 Prozent)<br />

und in Heek (-9,0 Prozent).<br />

Die Umsätze der Stadt Münster und<br />

der Münsterland-Kreise betrugen im<br />

Jahr 2016 zusammen mehr als 101<br />

Milliarden Euro. Der größte Teil entfiel<br />

dabei mit knapp 30 Milliarden auf<br />

die Stadt Münster, danach folgen die<br />

Kreise Steinfurt, Borken, Warendorf<br />

und Coesfeld.<br />

Landesweit stiegen die Unternehmensumsätze<br />

von 2015 bis 2016 um<br />

1,9Prozent. Erfasst wurden nachMitteilung<br />

des Landesamtes die Umsatzsteuervoranmeldungen<br />

solcher<br />

Unternehmen, die einen Jahresumsatz<br />

von mindestens 17 500 Euro erwirtschaften.<br />

Außer den Umsatzzahlen gabIT.NRW<br />

auch die Entwicklung der jeweiligen<br />

Anzahl der Unternehmen an, die die<br />

Kreise, Städte und Gemeinden aufwiesen.<br />

Daraus geht hervor, dass im<br />

Münsterland die Zahl der Unternehmen<br />

generell zugenommen hat, am<br />

deutlichsten mit jeweils über einem<br />

Prozent in den Kreisen Borken und<br />

Coesfeld. Die höchsteSteigerungsrate<br />

im Vergleich der Kommunen wies Lienen<br />

im Kreis Steinfurt auf, wo sich die<br />

Zahl der Unternehmen von 324 auf<br />

343, also in einem Jahr um knapp<br />

sechs Prozent, erhöhte. Werweitergehende<br />

Zahlen sucht, kann bei IT.NRW<br />

die neue Broschüre „NRW (ge)zählt:<br />

Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen im<br />

Regionalvergleich“ anfordern.<br />

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2 MACHER &MÄRKTE<br />

Knotenpunkte imNetz<br />

Enabling Innovation: Regionale Forschung und Bedürfnisse der Unternehmen sollen<br />

zusammengebracht werden. Förderung kommt inOWL oder auch inder Schweiz bisher besser an.<br />

Breitreifiger Lifestyle zum Cruisen: Mit der Steuerungstechnik<br />

und dem intelligenten Impulsantrieb hat Innotronic aus Gronau<br />

Epe den Scrooser fun- und städtetauglich gemacht. Fotos: ma<br />

Ein wenig zehren konnte das<br />

Enabling-Team vonder Erfolgen<br />

der Innovationsförderung<br />

in der Schweiz und in<br />

Ostwestfalen-Lippe, wo ähnliche<br />

Projekteschon einen gewissen Ruck<br />

gebracht haben sollen.<br />

Damit Digital Solutions und Co. so richtig<br />

zünden, geltees, über die Kirchturmspitze<br />

hinauszudenkenund ein echtes regionales<br />

Binnengefüge zu schaffen: So<br />

scheinen Robotik und Automation im<br />

Kreis Borken, der Maschinenbau im Kreis<br />

Warendorf oder die Hochschulstadt<br />

Münster für sich und auch deutschlandund<br />

europaweit sehr hell, sind aber innerhalb<br />

der eigenen Region Münsterland<br />

viel zu wenig über den lokalen Standort<br />

hinaus in innovative Entwicklungsprozesse<br />

eingebunden.<br />

„Vor allem müssen wir regionale Forschung<br />

und Unternehmensbedürfnisse<br />

zusammenbringen“, unterstreicht Büdding.<br />

Und freut sich, auch die Distanz<br />

zwischen Unternehmen und dem Münsterland<br />

e.V. verringern zu können: „Wir<br />

sind innerhalb des Projektes direkter Ansprechpartner<br />

für Hilfe infirmenspezifischen<br />

Entwicklungsprozessen und können<br />

münsterlandweit die richtige Unterstützung,<br />

sei es in einem Netzwerk oder<br />

an einer Hochschule, vermitteln.“ Für<br />

den gewünschten innovativen Kickstart<br />

reiche es nicht, die Hidden Champions<br />

aus ihren Verstecken heraustreten zu lassen:<br />

„Die hiesigen Unternehmen brauchen<br />

keine Geburtshelfer. Das Münsterland<br />

muss als Region derSpitzenleistung<br />

wahrgenommen werden“, fordertSvenja<br />

Schulze. In der Cloud des Factory-Hotels<br />

brauchte die NRW-Wissenschaftsministerin<br />

zwischen zukunftstechnologischen<br />

Meisterleistungen zum Anfassen denn<br />

auch keineHebammenkniffemehr anzuwenden<br />

–inSachen Elektromobilität beispielsweise<br />

konnte Schulze sinnbildlich<br />

in die Zukunft „scroosen“: Die Firma Innotronic<br />

aus Gronau-Epe hat den cruisenden<br />

Scooter –eben „Scrooser“ –mit<br />

den auffällig breiten Reifen mitentwickelt<br />

und mit intelligentem Impulsantrieb<br />

und innovativer Steuerungstechnik<br />

ausgestattet.<br />

Nicht in Sachen Lifestyle, sondern für<br />

Produktentwicklungen hat so eine Spitzenleistung<br />

das münsterische Feintechnik-Unternehmen<br />

Rittmeyer entwickelt:<br />

einen 3D-Drucker für anspruchsvollen industriellen<br />

Einsatz. „Die herkömmlichen<br />

Geräteauf demMarkt warenmir einfach<br />

nicht gut genug. Deshalb habe ich den<br />

Deltadrucker konstruiert“, erklärt Maschinenbauingenieur<br />

Steffen Schwarz<br />

am Prototyp, der für Präzisionswerkstückebis<br />

zu einer Höhe von40Zentimetern<br />

geeignet ist. Nachts die Technik laufen<br />

lassen und am<br />

nächsten Morgen<br />

das gestern erst entwickelte<br />

Produkt in<br />

den Händen halten<br />

ist reizvoll –Aufträge<br />

für sieben weitere<br />

Deltaprinter liegen<br />

dem Unternehmen<br />

vor. Das jetzt<br />

zudem erfolgreich<br />

genetzwerkt hat: In<br />

der Kooperation<br />

„Die hiesigen Unternehmen<br />

brauchen keine Geburtshelfer.<br />

Das Münsterland muss als<br />

Region der Spitzenleistung<br />

wahrgenommen werden.“<br />

Svenja Schulze<br />

„3D Kompetenz Münster“ mit den auf<br />

plastischen Druck spezialisierten Firmen<br />

Urbanmaker und Systec kann derMittelständler<br />

ein Gesamtpaket mit Service<br />

und Schulungen bieten.<br />

3D-Druck und Künstliche Intelligenz –<br />

die Firma CLK aus Altenberge präsentiert<br />

einen „sehenden“ Schweißroboter –<br />

könnten als treibende Innovationskraft<br />

im Entwicklungsprozess eine Symbiose<br />

eingehen. So waren Evelyn Decker (Projektleiterin<br />

des Automatisierungs- und<br />

Robotik-Centers der WfG Borken) und<br />

Christian Holterhues (Projektleiter Netzwerk<br />

3D-Druck der Wirtschaftsförderung<br />

Kreis Coesfeld) bereits ein paarmal gemeinsam<br />

mit Professoren der Hochschule<br />

Bocholt münsterlandweit in Unternehmen<br />

unterwegs, um Innovationsprozesse<br />

Prototyp für anspruchsvollen industriellen Einsatz: Der 3D-Deltaprinter „beri-boy“ der<br />

Firma Rittmeyer aus Münster schafft über Nacht Werkstücke bis zu einer Höhe von 40<br />

cm. „Egal, obaus Kunststoff oder Metall“, erklärt Konstrukteur Steffen Schwarz (r.).<br />

passgenau zu unterstützen. Thematische<br />

Netzwerke sollen untereinander laut<br />

Enabling-Projektplan stärker kooperieren:<br />

„Die neue Technologie erlaubt es den<br />

Unternehmen, sehr schnell und kostengünstig<br />

Bauteile für Proto-Serien zu entwickeln.<br />

Wir wollen im Netzwerk nicht<br />

nur Firmen desKreises Coesfeld, sondern<br />

aus der gesamten Region für den 3D-<br />

Druck begeistern“, erläutert Holterhues.<br />

So wurde beim Kick-off des Innovationsprozesses<br />

nicht der große Wurf serviert.<br />

Aber einigeKnotenpunkte, an denen das<br />

Innovationsnetzwerk<br />

weitergeknüpft<br />

werden kann, brachte<br />

die erstePhase des<br />

Verfahrens doch hervor.<br />

Einen ungewohnten<br />

Blickwinkel auf das<br />

Meta-Thema steuerte<br />

Martin Walker bei.<br />

Technische Begeisterung<br />

zeigte der Stargast<br />

aus Schottland<br />

mit Wohnsitz im Périgordjedoch eher für<br />

Modelle der älteren Generation: „Ich liebe<br />

meine Ente von 1970. Und mein<br />

Smartphone ist ein älteres Modell und<br />

nicht besonders smart.“ Der Schriftsteller,Historiker,<br />

ehemaligeGuardian-Journalist<br />

und Unternehmensberater las aus<br />

seinem Zukunftsthriller „Germany<br />

2064“, in dem Roboter die meisten anfallenden<br />

Arbeiten –obleicht oder schwer<br />

–erledigen. Einige dieser Maschinen haben<br />

nicht nur ein frappierend menschenähnliches<br />

Aussehen, die neuesten Modelle<br />

denken auch mit, sinnieren nach und<br />

grübeln voraus. Es sieht fast aus, als seien<br />

diese Geschöpfeaus der RetortezuEmotionen<br />

fähig, was somanche menschlichen<br />

Zeitgenossen durchaus beunruhigt.<br />

Die Idee für den Roman sei Walker im<br />

Irakkrieg gekommen: „Ich habe für eine<br />

Reportage US-Elitesoldaten begleitet.<br />

Marines, richtig harte Kerle. Wenn einer<br />

ihrer Spähroboter abgeschossen wurde,<br />

haben sie um ihn getrauert, als hätten sie<br />

einen Kameraden verloren.“<br />

Maike Harhues<br />

IMPRESSUM<br />

DIE WIRTSCHAFT Münster /<br />

Münsterland<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

Aschendorff Verlag GmbH &Co. KG,<br />

Geschäftsbereich:<br />

Media &Sales, Soester Str. 13,<br />

48155 Münster, Telefon: 0251 690-0,<br />

Telefax: 0251 690-804801<br />

Redaktion: Claudia Bakker (verantw.)<br />

Anzeigen:<br />

Anzeigenleitung: Herbert Eick,<br />

E-Mail: anzeigen@die-wirtschaftmuensterland.de<br />

Objektkoordination: Frank Micheel,<br />

Lars Normann, Telefon: 0251 690-<br />

916162, Telefax: 0251 690-804801<br />

Gestaltung/Layout: Lisa Stetzkamp<br />

Druck: Aschendorff Druckzentrum<br />

GmbH &Co. KG, Ander Hansalinie 1.<br />

48163 Münster, Telefon: 0251 690-0,<br />

Telefax: 0251 690-215; Auflage:<br />

17.000 Exemplare<br />

www.die-wirtschaft-muensterland.de<br />

Hinweis: Dieser Ausgabe der Zeitung „DIE<br />

WIRTSCHAFT –Münster/Münsterland“ liegt<br />

eine Beilage der Firma Schultz KG bei. Wir<br />

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MACHER &MÄRKTE 3<br />

Pättkes-Image längst passé<br />

Matthias Günnewig, Leiter der Technologieförderung Münster, kennt die wahren Stärken der Region.<br />

Der Ruck ist da, und es gibt<br />

auch ein Rezept, das<br />

Münsterland beim Wettbewerb<br />

der Regionen an eine<br />

Poleposition zu befördern:<br />

Top-Adressen der Grundlagen- und Spitzenforschung,<br />

gepaart mit Unternehmergeist.<br />

Nun, da beides interdisziplinär und<br />

branchenübergreifend zusammengeführt<br />

wird, geht es beschleunigt voran,<br />

betont Matthias Günnewig, Leiter der<br />

Technologieförderung Münster, imGespräch<br />

mit unserer Autorin Maike Harhues.<br />

Matthias Günnewig, Chef der Technologieförderung Münster GmbH<br />

Hat die Auftaktveranstaltung den<br />

erhofften Ruck erbracht, wurden<br />

Unternehmen wie Institutionen von<br />

einem Funken Aufb<br />

ruchstimmung<br />

erfasst?<br />

Matthias Günnewig: Ich bin überzeugt,<br />

dass wir mit den Innovationskompetenzfeldern<br />

zum Ausdruck bringen<br />

konnten, dass wir den Unternehmen gut<br />

zugehört haben. Wir sind weg von Branchen<br />

hin zu Technologien und haben damit<br />

erstmalig die Möglichkeit, zwischen<br />

den Branchen Kooperationen zu Technologien<br />

anzusteuern. Wirdiskutieren jetzt<br />

nicht mehr innerhalb der Logistik oder<br />

innerhalb der Ernährungswirtschaft,<br />

sondern mit den Unternehmen über derentechnologischeHerausforderung<br />

und<br />

das über die Branchen hinweg. Das ist ein<br />

neuer Ansatz und ich bin überzeugt, dass<br />

wir damit diese Aufb<br />

ruchstimmung auslösen<br />

können.<br />

Betrachten sich die Akteure im<br />

Münsterland überhaupt als Team,<br />

das darum ringt, dass ihr Gebiet im<br />

schärfer werdenden Wettbewerb<br />

europäischer Regionen wahrgenommen<br />

wird?<br />

Günnewig: Das Münsterland hat es in<br />

den letzten Jahren in besonderer Art und<br />

Weiseverstanden, Projekte wieEnabling<br />

Innovation,Digital Hub oder Projekte im<br />

Bereich der Gründung innerhalb des<br />

Münsterlandes insgesamt auf die Beine<br />

zu stellen.Wir haben eine sehr vorbehaltlose<br />

Zusammenarbeit etabliert: Derjenige,der<br />

die Kompetenzzudiesem Thema<br />

hat, treibt das Thema voran, andere gehen<br />

hinterher und sehen eher Mehrwerte<br />

als Risiken. Und insofern glaubeich, dass<br />

wir hier im Münsterland wirklich als<br />

Team zusammenwachsen und auch die<br />

Herausforderungen der Region gegenüber<br />

anderen Regionen und internationalen<br />

Wettbewerbern durchaus bestehen<br />

werden.<br />

Wie lässt sich verändern, dass das<br />

Image des Münsterlandes vor allem<br />

für Kiepenkerl und Pättkestouren<br />

steht, statt dass es weltweit als Entwickler<br />

von Christo-Folien oder als<br />

Autolacke-Mekka ins Bewusstsein<br />

dringt?<br />

Günnewig: Ichbin nicht überzeugt, dass<br />

das stimmt, was Sie sagen. Münsterland<br />

gleich Kiepenkerl und Pättkesfahrten?<br />

Ich glaube nicht, das jemand in Japan, in<br />

China und auch in den USAdas Münsterland<br />

als solches wahrnimmt. Wahrgenommen<br />

wird das Münsterland auch im<br />

Ausland mit seinen Produkten, mit seinen<br />

Marken, mit seinen Unternehmen<br />

und hinzu kommt, dass auch die Wissenschaften<br />

im Ausland eine extrem hohe<br />

Reputation haben. Man muss immer sehen,<br />

dass wir das Image nicht zu sehr in<br />

den Mittelpunkt stellen. Wirbrauchen sicherlich<br />

extrem gute Wissenschaft, die<br />

wir im Ausland dann auch verkörpern.<br />

Wir brauchen auch die Markenbotschafter,<br />

nämlich die Unternehmer, die<br />

nicht nur ihreMarkeimAusland kommunizieren,<br />

sondern auch insbesondereden<br />

Standort, aus dem sie diese Markeentwickeln.<br />

Das Pättkestouren-Image ist womöglich<br />

eher eine Innensicht und nicht<br />

die Außensicht.<br />

Warum nutzen KMU das Forschungspotenzial,<br />

das vor ihrer<br />

Haustür liegt, offenbar noch nicht<br />

im ausreichenden Maße? Schweben<br />

die Forscher in den Münsterland-<br />

Hochschulen noch zu sehr im Elfenbeinturm?<br />

Günnewig: Die Kooperationsintensität<br />

und auch Tiefe zwischen Wissenschaft<br />

und Wirtschaft im Münsterland muss<br />

man etwas differenzierter betrachten. Es<br />

liegt in der Natur der Sache, dass Grundlagenforschungsinstitutewie<br />

Max Planck<br />

und Helmholtz in Kooperationen mit<br />

KMU eher zurückhaltend sind, während<br />

diese natürlich mit der Fachhochschule<br />

Münster oder der Westfälischen Hochschule<br />

sehr, sehr intensiv sind. Insofern<br />

glaube ich nicht, dass die Forscher im Elfenbeinturm<br />

sitzen. Die Forschungsgebietesind<br />

eben nicht immer ganz kompatibel<br />

mit den Anforderungen der münsterländischen<br />

Wirtschaft. Je passgenauer<br />

wir forschen und je passgenauer wir auch<br />

im Mittelstand die Fragen stellen, desto<br />

besser funktionieren die Kooperationen.<br />

Meiner Meinung nach ist an der Stelle<br />

schon eine sehr intensive Zusammenarbeit,<br />

wo die Rezeptoren vonbeiden Seiten<br />

gut aufgestellt sind.<br />

Sie sind für das Innovationskompetenzfeld<br />

„Materials and Surfaces“<br />

verantwortlich. Auf der Auftaktveranstaltung<br />

haben Sie gesagt, das<br />

Münsterland habe tolle Oberfl<br />

ä-<br />

chen, „es fehlen nur noch die Funktionen!“<br />

Wiekann Enabling Innovation<br />

konkret helfen, dieses Dilemma<br />

zu überwinden?<br />

Günnewig: Ja,wie schön wärees, wenn<br />

eine Wandfarbe die Luft reinigt, eine Tapete<br />

leuchtet oder technische Textilien<br />

Energie erzeugen. Das ist das, wasich mit<br />

Funktionalisierung meine. Wir können<br />

die Materialien und die Oberfl<br />

ächen erzeugen.<br />

Aber der Schritt, den die Unternehmer<br />

jetzt tun können, ist eben die<br />

Funktionalisierung dieser Materialien.<br />

Und da müssen wir unterschiedliche<br />

Kompetenzen und Wissenschaftsgebiete<br />

miteinander in Verbindung bringen.<br />

Unsere Tools und unsere Instrumente,<br />

diewir hier entwickelt haben und in dem<br />

Projekt Enabling Innovation einsetzen<br />

werden, machen genau das: Wirbringen<br />

die Leistungsträger des Münsterlandes<br />

zusammen. Wir versuchen anzuregen,<br />

dass die Unternehmer „out of the box“<br />

denken. Die größten Innovationen entstehen<br />

heute nicht mehr durch die Anmeldung<br />

eines Patentes, sondern eher<br />

durch die Kombination von unterschiedlichen<br />

Wissensgebieten. Hier ist Enabling<br />

stark aufgestellt: Wirkennen unsereWissenschaftsgebiete<br />

und die Kernkompetenzen<br />

der Unternehmen und wir glauben,<br />

dass wir durch eine Kombination der<br />

Kompetenzfelder beiden zu einer neuen<br />

Stärke verhelfen können.<br />

Welche Oberfl<br />

ächensubstanz<br />

„made inMünsterland“ verheißt in<br />

ihren Augen die glänzendsten Zukunftsaussichten?<br />

Günnewig: Ich hätte zum Beispiel gar<br />

nichts dagegen, wenn es vielleicht in fünf<br />

oder zehn Jahren durch eine geschickte<br />

Kombinationunserer Kompetenzen im Bereich<br />

der technischen Textilien, der Lacke<br />

und Farben und unserem Batterieforschungszentrum<br />

dazu kommen könnte,<br />

dass wir eine energieerzeugende Außenfassadestreichen<br />

können. Das ist sicherlich<br />

ein Projekt, wasnoch nichtdefiniert ist und<br />

vielleicht auch nie definiert werden kann,<br />

aber als An<br />

regung würde ich das einfach<br />

mal gerne sehen wollen. Und vielleicht<br />

lässt es sich ja verwirkl<br />

ichen, denn im<br />

Grundsatz ist es genau das, was ich schon<br />

gesagt habe: Es ist die Kombination aus<br />

unterschiedlichen Wissenschaftsgebieten,<br />

die dazuführt, dass wir Neues kreieren. Dazu<br />

sind wirinder Lage, und dann heißtes<br />

irgendwann „made in Münsterland“ und<br />

das Produktgeht weltw<br />

eit um den Globus.<br />

Dasideale<br />

Umfeld.<br />

ENABLING INNOVATION MÜNSTERLAND<br />

Projektpartner:<br />

Koordination Münsterland e.V.,Technologieförderung Münster, Wirtschaftsförderungen<br />

der Kreise Coesfeld, Borken, Steinfurt und Warendorf, WWU Münster,<br />

FH Münster, Westfälische Hochschule<br />

Gesamtvolumen:<br />

2,1 Mio. Euro (hauptsächlich Personalkosten, 80 Prozent davon aus Landesmitteln)<br />

Projektzeitraum:<br />

März 2016 bis Februar 2019<br />

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4 MACHER &<br />

Der RRX revolutioniert den<br />

2018 nimmt der Rhein-Ruhr-Express (RRX) inNRW Fahrt auf. Das Ziel dieses 3,5 Milliarden Euro teuren<br />

Verkehrsinfrastrukturprojektes ist groß: Im Pendlerland NRW soll das Pendeln wieder möglich werden.<br />

Getestet und für gut befunden: Ein Prototyp des neuen Zuges bei einer Testfahrt. 82 dieser Triebwagen sollen amEnde durch NRW rollen. Für das gesamte<br />

Infrastrukturprojekt sind 3,5 Milliarden Euro veranschlagt.<br />

Foto: dpa<br />

Wenn 2018 die ersten Triebwagen<br />

des Rhein-Ruhr-Express (RRX) auf<br />

die Schiene gesetzt werden, nimmt<br />

ein Projekt Gestalt an, das als Utopie<br />

begann. Auch Münsterkönnte davon<br />

profitieren. Doch es gibt eine entscheidende<br />

Hürde.<br />

In den 1970er Jahren war eseine<br />

Magnetschwebebahn, die das<br />

Rheinland mit dem Ruhr-Raum<br />

verbinden sollte. Unter dem Namen<br />

Transrapid wurde der Tempomacher<br />

bekannt. Seine NRW-Variante<br />

nanntesich Metrorapid –und warb mit<br />

Superlativen. Keine 40 Minuten sollte<br />

der radlose Flitzer für die Strecke Düsseldorf<br />

–Dortmund benötigen, angedacht<br />

warzudem ein 10-Minuten-Takt.<br />

2003 war der Traum ausgeträumt: Die<br />

Landesregierung beerdigtedie Magnetschwebebahn<br />

aus Kostengründen. Was<br />

für das konkrete Projekt gilt, galt nicht<br />

für die Idee.<br />

„NRW ist das Land der Pendler“, betont<br />

Landesverkehrsminister Michael Groschek<br />

(SPD) immer wieder.Was da stört:<br />

Das Pendeln wird immer schwieriger.<br />

Vor allem in der Rhein-Ruhr-Region,<br />

dem dichtesten Ballungsraum Europas,<br />

haben sich die Autobahnen längst zu<br />

Staufallen entwickelt, und auch die<br />

Schiene ist mit Millionen Fahrgästen pro<br />

Taglängst am Randeder Belastung angekommen.<br />

Vor allem die Wirtschaft<br />

braucht jedoch die Mobilität der Arbeitnehmer,<br />

erklärte Verkehrsexperte Joachim<br />

Brendel<br />

schen Indust<br />

Hier setzt d<br />

Sicht der Lan<br />

Verkehrsinfra<br />

das mit rund<br />

che schlägt.<br />

Auf seiner K<br />

und Dortmun<br />

nuten neue,<br />

stockzüge au<br />

den, eigenen<br />

so zweierlei e<br />

re Verbindun<br />

„NRW ist ei<br />

dem das Pe<br />

ger wird.“<br />

Michael Groschek<br />

de Infrastru<br />

nicht nur das<br />

land von dem<br />

sollen, ist g<br />

Außenäste a<br />

nach Aachen<br />

feld/Minden,<br />

Emmerich – u<br />

anzufl<br />

ansche<br />

Letztere abe<br />

Münster-Lün<br />

zweigleisig au<br />

Bundesverke<br />

aNgeBOTNur für gewerBeTreIBeNde<br />

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uNlImITedmIssIONs<br />

Moderner, schneller, besser, leiser: Der RRX, hier als Zeichnung, ist nach Angaben von Hersteller und Auftraggeber ein Zu<br />

Und Münster?<br />

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3<br />

Angeblich wird die Stadt doch nicht richtig angebunden.<br />

Wird der Rhein-Ruhr-Express (RRX)<br />

am Ende doch Münster meiden?<br />

Wenn man den jüngsten Ausführungen<br />

der Deutschen Bahn Glauben<br />

schenken darf, ist das mutmaßlich<br />

so.Wie das Unternehmen<br />

unlängst auf Nachfrage<br />

mitteilte, wurde es<br />

vomBundbeauftragt,<br />

„für die Planfeststellung<br />

zum RRXR -gerechten Umbau des<br />

Bahnknotenpunktes in Dortmunddie Varianteohne<br />

die Anbindung nach Münster<br />

zu prüfen“. Dadurch halbieren sich die<br />

Kosten für den Ausbau des Dortmunder<br />

Bahnknotens auf rund 300 Millionen<br />

Euro.<br />

Bisher sahen Pläne eine direkte Anbindung<br />

Münsters an das zwischen Düsseldorfund<br />

Dortmund geplanteSchnellzug-<br />

Kernnetz über Dortmundvor.Dazu muss<br />

aber das eingleisige Teilstück zwischen<br />

Münster und Lünen zumindest teilweise<br />

zweigleisig ausgebaut werden. Zwar enthalten<br />

die ursprünglichen Pläne eine alternative<br />

Anbindung Münsters über die<br />

Strecke Dülmen, Recklinghausen, Gelsenkirchen<br />

und Essen. Doch auch wenn<br />

diese Trasse als RRXR -Linie 7firmiert: Wie<br />

der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL)<br />

mit Sitz in Unna und damit einer der Auftraggeber<br />

bestätigte, ist dort nicht vorgesehen,<br />

RRXR -Triebwagen in RRXR -Taktung<br />

über die Schienen rollen zu lassen. Die<br />

Strecke bleibt, was sie ist: Eine, wenngleich<br />

optimierte, Regionalexpress-Verbindung.<br />

Zufrieden geben mit der neuen Entwicklung,<br />

für die letztlich der Bund verantwortlich<br />

ist, wollen sich weder das NRW-<br />

Verkehrsministerium noch der NWL.<br />

„Das Land NRW verfolgt nach wie vordas<br />

Ziel einer schnelleren Verbindung von<br />

Dortmundnach Münster im Rahmen des<br />

RRXR -Konzeptes über die Ausbaustrecke<br />

Münster-Lünen“, teilte das Ministerium<br />

auf Nachfrage mit. Die RRXR -Anbindung<br />

von Münster über Dortmund sei „derzeit<br />

in der vom Bundvorgesehenen Betriebskonzeption<br />

nicht dargestellt“, weil die<br />

Ausbaustrecke noch in der Bundesverkehrswegeplanung<br />

bewertet werde. -er-


MÄRKTE<br />

5<br />

NRW-Nahverkehr<br />

nLand der Pendler, in<br />

ndeln immer schwieri-<br />

,NRW-Verkehrsminister<br />

für die nordrhein-westfälirie-<br />

und Handelskammern.<br />

as RRXR -Konzept an – aus<br />

desregierung das Premiumstruktur-Projekt<br />

im Land,<br />

3,5 Milliarden Euro zuBuernstrecke<br />

zwischen Köln<br />

dsollenkünftig alle 15 Mischneller<br />

fahrende Doppelfteilweise<br />

noch zu bauen-<br />

Schienenwegen rollen und<br />

rreichen: Für eine schnellegsorgen<br />

und die bestehenktur<br />

entlasten. Und weil<br />

Ruhrgebiet und das Rheinneuen<br />

System profitieren<br />

eplant, über sogenannte<br />

uch die Verkehrsachsen<br />

,Paderborn/Kassel, Biele-<br />

Bonn/Koblenz, Wesel/<br />

nd auch die Stadt Münster<br />

n.<br />

r nur, wenn die Strecke<br />

en zumindest teilweise<br />

sgebaut wird. Im aktuellen<br />

hrswegeplan steht der Ausbau<br />

unter der Rubrik „prognostizierter<br />

Bedarf“ –bleibt das so, wäredas kurz vor<br />

ferner liefen... Derzeit rollen die Triebwagen<br />

einspurig durch das Nadelöhr.<br />

Die Boom-Region Münster ist nur „provinziell<br />

angebunden“, sagt dazu der Landesverkehrsminister.<br />

Nach dem Ergebnis des europaweiten<br />

Vergabeverfahrens werden die grauen<br />

Triebwagen mit weißer Nase und orangenTüren<br />

vonder Firma Siemens gebaut<br />

und über einen Zeitraum von 32Jahren<br />

gewartet sowie instand gehalten. Die<br />

neuen, vierteiligen „DesiroHC“ bestehen<br />

aus einstöckigen Endwagen und doppelstöckigen<br />

Mittelwagen. Da der RRXR<br />

überwiegend in sogenannter „Doppeltraktion“<br />

fährt –heißt: zwei Triebwagensind<br />

miteinander verbunden –, stehen<br />

im Regelbetrieb rund 800 Sitzplätze<br />

für die Fahrgästezur Verfügung. Für<br />

den Betrieb zuständig sind übrigens<br />

das britische Unternehmen National<br />

Express und Abellio, eine Tochter der<br />

niederländischen Staatsbahn.<br />

Auch wenn die neuen Züge schon im<br />

nächsten Jahr durch das Ruhrgebiet rollen:<br />

Es wird noch etliche Jahre dauern,<br />

bis das RRXR -Projekt komplett umgesetzt<br />

ist und alle Vorteile greifen. Vorallem im<br />

Ruhrgebiet müssen Strecken teilweise<br />

neu und teilweise ausgebaut werden,<br />

hinzu kommen weitere Infrastrukturmaßnahmen<br />

wie zusätzliche Weichen<br />

oder Schallschutz. Für die ersten AbschnitteimRaum<br />

Köln liegt das Baurecht<br />

bereits vor. Dort sollen die Arbeiten noch<br />

in diesem Jahr beginnen.<br />

„Das Positive ist, dass das RRXR -Projekt<br />

im Bundesverkehrswegeplan<br />

als vordringlich eingestuft wurde<br />

und damit die Finanzierung der<br />

Baumaßnahmen gesichert ist“,<br />

sagt Uli Beele, Sprecher des<br />

Zweckverbandes Nahverkehr<br />

Westfalen-<br />

Lippe (NWL), der EMMERICH<br />

mit seinen NRW-<br />

Schwesterverbänden<br />

Auftraggeber<br />

und Ver-<br />

OBERHAUSEN<br />

tragspartner von<br />

National Express<br />

und Abellio ist. DUISBURG<br />

Unklar ist zum jetzigen<br />

Zeitpunkt nur noch, wann der RRXR<br />

in seiner Endausbaustufe fährt.<br />

Prognostiziert ist 2030, es könnte<br />

aber auch deutlich später werden.<br />

Das gesamteProjekt mitall<br />

seinen Fahrplan-<br />

Synchronisationen,<br />

den Strecken-<br />

sowie Bahnhofsausbauten<br />

ist<br />

AACHEN<br />

ein Generationenvorhaben.<br />

Auch wenn noch nicht ein<br />

RRXR -Triebwagen rollt, wirdhinter<br />

den Kulissen bereits über weitere<br />

Ausbaustufen diskutiert. Eine, die den<br />

hiesigen Raum betrifft, wäre die Weiterführung<br />

des Münster-Astes bis nach Osnabrück.<br />

„Das aber ist noch Zukunftsmusik“,<br />

sagte Beele. Elmar Ries<br />

WESEL<br />

KÖLN<br />

BONN<br />

KOBLENZ<br />

LinienZielkonzept RRX<br />

ESSEN<br />

GELSENKIRCHEN<br />

WATTENSCHEID<br />

KÖLN/BONN<br />

MÜNSTER<br />

MÜLHEIM BOCHUM DORTMUND<br />

DÜSSELDORF/FLUGHAFEN<br />

DÜSSELDORF<br />

LEVERKUSEN<br />

KÖLN MESSE/DEUTZ<br />

HAMM<br />

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6 MACHER &MÄRKTE<br />

Eine Brücke nach Fernost<br />

Die Gemeinde Saerbeck und ihre Unternehmen profitieren vom deutsch-japanischen Austausch beim<br />

Klimaschutz. Ecos Consult aus Osnabrück vermittelt Kontakte und Expertenwissen.<br />

„Saerbeck ist da, wo Fukushima<br />

hinwill.“<br />

Wilfried Roos<br />

Einen engen Austausch zwischen<br />

Deutschland und Japan über Fragen<br />

des Klimaschutzes und der Energiewende<br />

hatte Bundesumweltministerin<br />

Barbara Hendricks im Mai 2016<br />

angekündigt. Seither unterstützen<br />

beide Länder gegenseitige Besuche<br />

von Experten. Das ermöglicht auch<br />

neue wirtschaftlicheKooperationen.<br />

Bereits bestehende Kontakte werden<br />

vertieft.<br />

Im November 2016 war Wilfried<br />

Roos das letzteMal in Japan. Dort<br />

hat der Bürgermeister von Saerbeck<br />

Projekte vorgestellt, mit<br />

denen seine Gemeinde im Kreis<br />

Steinfurt sich seit Jahren im Bereich Klimaschutz<br />

und Energiewende engagiert.<br />

„Die Japaner wollten wissen, wie sie von<br />

Beispielen anderer profitieren können“,<br />

erläutert Roos im Gespräch mit unserer<br />

Redaktion. Das Bundesumweltministerium<br />

hatteihn gebeten, bei der Reise die<br />

Aktivitäten Saerbecks vorzustellen. Doch<br />

bei den Besuchen geht es nicht nur um<br />

Wissensgewinn, sondern auch um das<br />

Entwickeln und<br />

Pfl<br />

egen von Netzwerken.<br />

„Es werden<br />

geschäftliche<br />

Kontakte angebahnt“,<br />

sagt Roos.<br />

Seit 2009 darfseine<br />

7500-Seelen-<br />

Gemeinde sich<br />

„NRW-Klimakommune der Zukunft“<br />

nennen, doch ersteAktivitäten gabesbereitsEnde<br />

der 1980er Jahre. Seither wurden<br />

Bürgersolarkraftwerke auf öffentlichen<br />

Gebäuden gefördert, ein kommunales<br />

Energiemanagement umgesetzt, Bürger<br />

haben in Wind- und Solarenergie sowie<br />

Geothermie investiert. Begleitet werden<br />

die Aktivitäten von Kommunikation<br />

und Bildungsarbeit, um die Bürger mitzunehmen.<br />

Aktuell arbeitet die Gemeinde an einem<br />

Energiepark, der in einem ehemaligen<br />

Bundeswehrdepot entsteht. Dort sollen<br />

verschiedene Energieformen getestet<br />

und auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft<br />

werden. Hier profitiert die Gemeinde<br />

vom Wissen der Japaner: „Sie sind Technikfreaks<br />

und uns hinsichtlich Speichertechnik<br />

weit voraus“, sagt Roos.<br />

Austausch und Gewinn sind also gegenseitig.<br />

So waren inzwischen japanische<br />

Delegationen mehrfach in Saerbeck. Gekommen<br />

sind sie erstmals kurz nach<br />

Roos‘ erster Reise nach Japan im Jahr<br />

2015:„Siewollten prüfen, ob das authentisch<br />

ist, was ich ihnen bei meinem Besuch<br />

erzählt hatte.“<br />

Damals hatte erinTokyo an einer Energie-Konferenz<br />

teilgenommen, die Ecos<br />

Consult organisiert hatte. Seit seiner<br />

Gründung im Jahr 1988 bahnt die Osnabrücker<br />

Beratungsfirma Wirtschaftsbeziehungen<br />

zwischen deutschen und japanischen<br />

Unternehmen an, die zumeist<br />

Umweltschutz-Technologien anbieten.<br />

Dafür organisieren die zehn Osnabrücker<br />

Ecos-Mitarbeiterund ihr KollegeimBüro<br />

in Tokyo Diskussionsforen, Reisen und<br />

Konferenzen. Zudem fördert Ecos Consult<br />

auf politischer Ebene den internationalen<br />

Austausch.<br />

Das Sensibelste, sagt Wilhelm Meemken,<br />

Gründer und Geschäftsführer von Ecos<br />

Consult, seien die kulturellen Unterschiede:<br />

Während wir Deutschen beispielsweise<br />

im Allgemeinen dazu neigten, direkt<br />

auf unser Ziel loszusteuern, seien Japaner<br />

zurückhaltender. Und: „Die Japaner<br />

haben ein höheres Sicherheitsbedürfnis<br />

als wir“, meint der Meemken. Beides<br />

gelte es zu berücksichtigen, wenn Geschäftsleute<br />

und Politiker beider Länder<br />

an einem Tisch säßen, um gemeinsame<br />

Projekte zuplanen oder Kooperationen<br />

zu verhandeln. Sonst würden sich die Japaner<br />

zurückziehen –und ihredeutschen<br />

Kollegen würden sich wundern. Es ist also<br />

nicht nur eine Frageder Sprache, sich<br />

international verständigen zu können.<br />

Zwei Länder im Fokus: Wirtschaftliche Kontakte und Expertenwissen vermittelt Wilhelm<br />

Meemken von Ecos Consult zwischen Deutschland und Japan. Foto: Marie-Luise Braun<br />

Eine Delegation aus dem japanischen Fukushima besuchte imJanuar dieses Jahres den Energiepark von Saerbeck.<br />

Zwischen Windrädern und Solaranlagen tauschten sich (von links) Gouverneur Masao Uchibori, Bürgermeister<br />

Wilfried Roos und Norio Kato, Bürgermeister der Stadt Shinchi, über Möglichkeiten des Klimaschutzes aus.<br />

Foto: Gemeinde Saerbeck<br />

Er selbst sei jährlich etwa vier Mal in Japan,<br />

sagt Wilhelm Meemken. Ecos Consult<br />

ist Teil des Unternehmens Ecos, das<br />

einerseits berät und sich andererseits mit<br />

Energie und Umwelttechnikbefasst. Diesen<br />

Bereich leitet Peter Beck, der zweite<br />

Mann in der Geschäftsführung.<br />

ProminentesteAufgabe vonEcos Consult<br />

ist derzeit die Kooperation zwischen<br />

Deutschland und Japan, die auf bundespolitischer<br />

Ebene eingefädelt wurde: Im<br />

Mai 2016 haben Bundesumweltministerin<br />

Hendricks und ihre japanische Kollegin<br />

Tamayo Marukawaeinen engen bilateralen<br />

Austausch über Fragen der Energiewende<br />

und hinsichtlich Klimaschutztechnologien<br />

angekündigt. Hierfür sollen<br />

beispielsweise Klimaschutzkooperationen<br />

zwischen Städten beider Ländern<br />

entstehen.<br />

Hierfür gibt es einen bilateralen Vertrag<br />

über fünf Jahre. Finanziert wirdder Austausch<br />

über die Ministerien, fachlich begleitet<br />

werden die Treffen vom Institut<br />

für dezentrale Energien der Universität<br />

Kassel. Auch das Umweltbundesamt ist<br />

beteiligt. An den Reisen nehmen zudem<br />

nicht nur Vertreter verschiedener Gemeinden<br />

teil, sondern auch von Stadtwerken,<br />

von den Klimaschutzagenturen<br />

aus Göttingen und Freiburg, vom Verband<br />

Kommunaler Unternehmen und<br />

vom Fraunhofer Institut.<br />

Sehr aktiv bringe sich auch der japanische<br />

Botschafter Kotaro Kawamata ein.<br />

Der Grund: „Saerbeck ist da, wo Fukushima<br />

hinwill“, sagt Wilfried Roos. Die Präfektur<br />

Fukushima zum Beispiel wolle –<br />

nach der Reaktorkatastrophe und dem<br />

darauf folgenden Tsunami vom März<br />

2011 –unabhängig werden von Atomstrom<br />

und der zentralen Versorgung mit<br />

Energie.<br />

Noch gebe es keinen Vertrag für eine Kooperation,<br />

sagt Wilfried Roos. Derzeit sei<br />

aber eine Klimaschutzpartnerschaft mit<br />

Shinchi, einem Ort in der Präfektur Fukushima,<br />

in der finalen Vorbereitung. Eine<br />

Kooperation auf Länderebene wurde bereitsunterzeichnet,<br />

und im März hat der<br />

RatSaerbecks sein Okay für die Kooperation<br />

mit Shinchi gegeben. Jetzt fehlen<br />

noch die finalen Unterschriften.<br />

Während die Gemeinde aber keinen wirtschaftlichen<br />

Gewinn erzielen kann, ist<br />

die Kooperation für Unternehmen Saerbecks<br />

durchaus interessant, weil sie Kontakte<br />

zwischen deutschen und japanischen<br />

Unternehmen ermögliche. Sopräsentieren<br />

sich während der Besuche von<br />

Vertretern Japans die Firmen vor Ort<br />

gern. Dazu gehört auchSaertex, ein Hersteller<br />

von Leichtbau-Elementen, wie sie<br />

für Windenergie-Anlagen benötigt werden,<br />

oder Envitec, einer Firma für Biogas-<br />

Anlagen. „Die können auf diese Weise<br />

ihre Produkte präsentieren. Das ist dann<br />

auch ein Stück weit Wirtschaftsförderung“,<br />

meint Wilfried Roos, dessen Aktivitäten<br />

nicht nur für Japaner interessant<br />

sind. So gibt es beispielsweise einen Kooperationsvertrag<br />

mit einer Universität<br />

in den USA und einen Austausch hinsichtlich<br />

Klimaschutz mit weiteren Ländern<br />

wie China, USA oder Südafrika.<br />

„Und demnächst kommen Vertreter aus<br />

Dubai“, sagt Roos.<br />

Marie-Luise Braun<br />

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MACHER &MÄRKTE 7<br />

Nach dem Bundessieg<br />

wartet der Meisterbrief<br />

Lucas Bischoff ist ein besonders begabter Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und<br />

Klimatechnik. Bei Gebrüder Willers in Rheine ist man zu Recht stolz auf ihn.<br />

Ein junger Mann aus Neuenkirchen<br />

im Kreis Steinfurt ist Deutschlands<br />

bester Nachwuchshandwerker 2016<br />

im Beruf des Anlagenmechanikers<br />

für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.<br />

Nach der Gesellenprüfung,<br />

die er in seinem Innungsbezirk als<br />

Bester abschloss (Voraussetzung für<br />

die Teilnahme am Leistungswettbewerb),<br />

und dem Wettbewerb bis zum<br />

Sieg auf Bundesebene „büffelt“ er<br />

jetzt im Bildungszentrum der Handwerkskammer<br />

Münster für die Meisterprüfung.<br />

„Wir müssen das hohe Niveau in<br />

der handwerklichen Aus- und<br />

Weiterbildung auf jeden Fall<br />

erhalten.“<br />

Stephan Willers<br />

Der Einstieg in den Beruf<br />

war für Lucas Bischoff ein<br />

Schülerpraktikum bei der<br />

Firma Gebrüder Willers in<br />

Rheine. Der Handwerksbetrieb<br />

ist über die Region hinaus als<br />

Dienstleister für alle Bereiche der Gebäudetechnik<br />

bekannt.<br />

„Vom tropfenden Wasserhahn bis zur<br />

hochwertigen Krankenhaustechnik“, so<br />

erläutert Stephan Willers, sind 140Mitarbeiter<br />

im handwerklichen und kaufmännischen<br />

Bereich des Familienbetriebsfür<br />

die Kunden im Einsatz. 28 Lehrlinge<br />

werden ausgebildet. Dazu gehörte<br />

nach dem Realschulabschluss auch Lucas<br />

Bischoff. Während des Praktikums hatte<br />

er Stephan Willers überzeugt, ihn in die<br />

Ausbildung zu nehmen. Eine Entscheidung,die<br />

der Juniorchef nicht bereut hat.<br />

Im Gegenteil: Das Unternehmen ist sehr<br />

stolz auf „seinen“<br />

Bundessieger.<br />

Für den Siegertitel<br />

auf Bundesebene<br />

musste der<br />

Die Sieger-Arbeitsprobe hat inRheine einen Platz im Unternehmen von Stefan Willetrs (r.) erhalten. Er freut sich mit Lucas Bischoff über dessen Erfolg beim<br />

Leistungswettbewerb.<br />

Foto: Hubertus Kost<br />

junge Handwerker<br />

die komplette<br />

Installation eines<br />

Badezimmers<br />

entwerfen und<br />

anfertigen:<br />

Waschbecken, WC, Heizkörper,<br />

Schmutz- und Trinkwasserverlauf einschließlich<br />

der Verrohrung unter Putz.<br />

Eine „sportliche Aufgabe,“ wie er es formuliert.<br />

Eineinhalb Tage Zeit hatteerdafür<br />

–und er konnte mit dem Ergebnis die<br />

Fachjury überzeugen und sich von der<br />

„Konkurrenz“ aus ganz Deutschland absetzen.<br />

„Man schafft was mit den Händen und<br />

sieht das Ergebnis seiner Arbeit“, deshalb<br />

habe er ein Handwerk gelernt, erläutert<br />

Lucas Bischoff. Interesse und Spaß an<br />

Technikgehöreauchdazu. Das konnteer<br />

bereits bei seinemVater erfahren,der im<br />

Sanitär-, Heizungs- und Klima-Handwerk<br />

selbstständig ist und dem der Sohn<br />

gern mal „über die Schulter“ schaute.<br />

Dem jungen Gesellen ist bewusst, dass er<br />

in seinem Beruf auch weiter lernen muss.<br />

Die Technikwerde komplizierter und das<br />

Gewerke übergreifende Arbeiten nehme<br />

zu, betont Stephan Willers. Er sieht die<br />

Aus- und Weiterbildung als Basis für erfolgreiches<br />

und zukunftsorientiertes<br />

Handwerk. „Wir müssen das hohe Niveau<br />

in der handwerklichen Aus- und Weiterbildung<br />

auf jeden Fall erhalten“, betont<br />

der Diplom-Ingenieur und Diplom-Wirtschafts-Ingenieur.<br />

Er setzt sich nachdrücklich<br />

für die die Meisterqualifikation<br />

ein, denn der Meistertitel sei Ausdruck<br />

eines hohen Qualitätsstandards und deshalb<br />

ein besonders Qualitätsmerkmal.<br />

Das treibt auch Lucas Bischoff an. Deshalb<br />

will er den Meistertitel erwerben –<br />

übrigens in sogenannter Vollzeitform,<br />

das heißt: Er besucht ganztägig die Meistervorbereitung<br />

(„Meisterschule“) und<br />

hat dafür den Ausbildungsbetrieb verlassen.<br />

Zurückkommen kann er auf jeden<br />

Fall.<br />

Hubertus Kost<br />

PRAKTISCHER LEISTUNGSWETTBEWERB<br />

Seit 1951 gibt es im Handwerk den „Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend“.<br />

Durch den freiwilligen Berufswettkampf werden leistungsstarke<br />

Lehrlinge in ihrer beruflichen Entwicklung gefördert, zugleich macht der Wettbewerb<br />

auf die Ausbildungsleistungen der Betriebe und des Handwerk insgesamt<br />

aufmerksam. Der Titel wurde im Jahr 2007 geändert in„Leistungswettbewerb<br />

des Deutschen Handwerks –Profis leisten was“. Das soll den Leistungscharakter<br />

noch mehr betonen.<br />

Die besten Absolventen der Gesellenprüfungen eines Jahres in den verschiedenen<br />

Handwerksberufen (Mindestnote „gut“, Höchstalter 27Jahre) können am<br />

Leistungswettbewerb teilnehmen. Dabei wird entweder eine Arbeitsprobe oder<br />

das Gesellenstück bewertet. In der ersten Stufe geht es um den Sieg auf Kammerebene.<br />

Knapp 200 junge Handwerkerinnen und Handwerker aus dem Münsterland und<br />

der Emscher-Lippe-Region nahmen im vergangenen Jahr am Wettbewerb auf<br />

Kammerebene teil. Sie hatten die Gesellenprüfung als die Besten von rund 4200<br />

handwerklichen Nachwuchskräften im Kammerbereich abgeschlossen. 48 Siegerinnen<br />

und Sieger wurden ermittelt, die sich damit für die nächste Stufe des<br />

Wettbewerbs qualifizierten. Zwölf junge Leute aus der heimischen Region wurden<br />

NRW-Landessieger. Lucas Bischoff erreichte dann im bundesweiten Vergleich<br />

den Titel „1. Bundessieger“.<br />

Träger des Leistungswettbewerbs sind der Zentralverband des Deutschen Handwerks<br />

(ZDH) und die Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk. Schirmherr<br />

ist der Bundespräsident.<br />

-hko-<br />

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8 MACHER &MÄRKTE<br />

Kerstin von der Linden führte durch den Tag. Im ersten Meinungsforum debattierten (v.r.) Organisator Prof. Dr. Gerhard Nowak, Jürgen Temme vom Stadtsportbund Münster, Karin Wiessmann von der Firma<br />

IOS, Rainer Pfuhler vom Rheingold Salon und Helmut Muthers von der Initiative 50plus.<br />

Foro: Oliver Werner<br />

Im multimobilen Zeitalter unterwegs<br />

Das Wirtschaftsforum Münster beleuchtete einen ganzen Taglang alle Fragen der Beweglichkeit.<br />

Als „Denk-Tankstelle“ für Entscheider<br />

verstehtProf. Dr.Gerhard Nowak<br />

die von ihm organisierten Wirtschaftsforen.<br />

Die zweite Aufl fage in<br />

den Räumen von WestLotto lud dazu<br />

ein, geistig beweglich die Szenarien<br />

und Herausforderungen des multimobilen<br />

Zeitalters zu diskutieren.<br />

Und die Gästekonnten dabei<br />

für sich selbst, für das<br />

Unternehmen und den<br />

Markt Schlüsse ziehen.<br />

Denn Mobilität ist natürlich<br />

weitaus mehr,als vonAnach Bzugelangen.<br />

Rainer Pfuhler, einer der vielen Gesprächspartner<br />

und Referenten in Münster,<br />

nutzte ein schönes Bild, um die<br />

(Im-)Mobilität der modernen Gesellschaft<br />

zu beschreiben. „Wir erleben Mobilität<br />

heute vorallem dann, wenn wir sitzen<br />

–imAuto, in der Bahn und im Flugzeug“,<br />

so der Sprecher des unter anderem<br />

auf tiefenpsychologische Marktforschung<br />

spezialisierten Kölner Instituts<br />

Rheingold. Im Grunde verknüpfe der<br />

Mensch sein Vorwärtsstreben immer wieder<br />

mit dem Wunsch nach einem Ruhepunkt.<br />

Persönliche Bedürfnisse nach Mobilität<br />

bildeten den Einstieg in das erkennbar<br />

grenzenlose Thema. Gastgeber Andreas<br />

Kötter, Geschäftsführer von WestLotto,<br />

sprach schon in seiner Begrüßung beispielhaft<br />

die wachsende Mobilität im<br />

Unternehmen an –bei WestLotto festzumachen<br />

an den Flex-Office-Tagen, die<br />

Mitarbeitern ermöglichen, ihreArbeitbei<br />

Bedarfvon daheim zu erledigen. Münster<br />

insgesamt, so erläuterteBürgermeisterin<br />

Beate Vilhjalmsson, arbeite aneiner zukunftstauglichen<br />

Stadtentwicklung –<br />

auchunter Einbeziehung der zahlreichen<br />

Mobilitätsaspekte<br />

Viel Aufmerksamkeit erhielt in einem der<br />

drei Meinungsforen unter anderem HelmutMuthers<br />

vonder Initiative50plus. Er<br />

rief die Wirtschaftsvertreter dazu auf,<br />

Stereotypen zu überprüfen. In der vernetzten<br />

Informations-, Erfahrungs- und<br />

Wissensgesellschaft ließe sich auch die<br />

Generation der Älteren nicht mehr in<br />

eine Schublade packen: „Wir brauchen<br />

keinen Online-Shop für Senioren.“ Damit<br />

unterschätze man jede Form der Beweglichkeit.<br />

Unternehmerische und wirtschaftliche<br />

Bedürfnisse nach Mobilität kamenimForum,<br />

zu dem auch drei Workshops gehörten,<br />

ebenso zur Sprache. Mit dabei waren<br />

Vertreter vonRemondis und ADAC sowie<br />

der Chef des Flughafens Münster-Osnabrück,<br />

Prof. Dr. Rainer Schwarz. wk<br />

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Im Juni 2014 hat Schumacher Packaging seine Betriebsstätte im AirportPark FMO in Betrieb genommen –<br />

jetzt werden bis zu 30 Mio. Euro inden Ausbau investiert.<br />

Bild: Schumacher Packaging<br />

Neues Planungsrecht für Logistik und Gewerbe auf ca.<br />

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Regio-Logistik, Dream Tec,<br />

Schumacher Packaging:<br />

hier wächst man erfolgreich!<br />

Regio-Logistik hat den Betrieb erfolgreich<br />

aufgenommen, Dream Tec mit IT-Handel<br />

und Medizintechnik eröffnet in Kürze und<br />

das neue Werk von Schumacher Packaging<br />

expandiert kräftig. Die Schumacher Group<br />

mit Stammsitz im fränkischen Ebersdorf<br />

investiert 30 Mio. Euro insein erst 2014<br />

eröffnetes Werk im AirportPark FMO in<br />

Greven. Das gesamte Investitionsvolumen<br />

beträgt dann schon rund 75 Mio. Euro. Der<br />

Verpackungsspezialist verdoppelt damit<br />

seine Fertigungs- und Lagerkapazitäten ein<br />

Jahr früher als geplant und schafft 80 neue<br />

Arbeitsplätze. Insgesamt werden in 2018<br />

rund 200 neue Mitarbeiter im neuen Grevener<br />

Werk arbeiten –die meisten imDrei-<br />

Schicht-Betrieb.<br />

Schumacher Packaging<br />

und Airportpark FMO:<br />

das passt!<br />

Mit der erheblichen Vergrößerung des Werkes<br />

im AirportPark FMO unterstreicht der<br />

Verpackungsspezialist die strategische Bedeutung<br />

des Standorts: von hier aus kann<br />

Schumacher Packaging seine Kunden in<br />

Nord- und Westdeutschland sowie in den<br />

Benelux-Ländern sehr schnell mit allen gängigen<br />

Wellpappeverpackungenbeliefern. Im<br />

Juni 2014 war das hochmoderne Wellpappenwerk<br />

in den Produktivbetrieb gegangen.<br />

„Inzwischen ist unsere Produktion im<br />

Werk Greven aber schon voll dreischichtig<br />

ausgelastet“, erklärt Björn Schumacher,<br />

Geschäftsführer der Schumacher Group.<br />

Weitere Ausbaustufen sollen folgen, denn<br />

zusätzliches Wachstum ist auf mehr als<br />

40.000 m² Erweiterungsfläche imAirport-<br />

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BRANCHEN &BETRIEBE 9<br />

Vom Modul zum fertigen Haus<br />

Mit der „Solid.Box“ hat man von Heek aus in der Welt des schnellen, aber trotzdem massiven Bauens einen neuen<br />

Akzent gesetzt. Das System hat die Marktreife erlangt und stößt auf eine steigende Nachfrage.<br />

In der Werkshalle in Ahaus werden die Wohnmodule fix und fertig zusammengesetzt, um anschließend per Tieflader an den Zielort transportiert zuwerden.<br />

Fotos: Susanne Menzel<br />

„Stein auf Stein, Stein auf Stein, das<br />

Häuschen wird bald fertig sein …“<br />

Werdas Kinder-Handwerkerliedvergangener<br />

Tage noch im Ohr hat,<br />

kann nur staunen, wenn er die moderne<br />

Bautechnik betrachtet: Die<br />

Häuser –indiesem Fall hergestellt<br />

aus vorgefertigten Segmenten –werden<br />

fertig konzipiert und ausgestattet<br />

per Tiefl<br />

ader an die Baustelle geliefert<br />

und dort auf ebenfalls vorab<br />

produzierte Fundamente gesetzt.<br />

Einzug nach drei, vier Wochen statt<br />

nach neun- oder mehrmonatiger<br />

Bauzeit. „The American way of life“,<br />

ausgeführt in deutscher Technik.<br />

Die Wohnmodule –hier die „Studentengröße“ von 25Quadratmetern<br />

–sind mit Küche und Bad ausgestattet. Laut Entwickler<br />

Hermann Stegink (Foto) eignen sich diese Objekte besonders für<br />

die innerstädtische Nachverdichtung oder eine Lückenbebauung.<br />

Die Zukunftder „Solid.Box“.<br />

Sie hat erst vorMonaten in<br />

der münsterländischen<br />

Gemeinde Heek begonnen.<br />

Aufgeschlagen wurde<br />

das erste innovative Kapitel mit der Errichtung<br />

vonvier 52-Quadratmeter-Wohnungen,<br />

in denen die Kommune inden<br />

nächsten Jahren gefl<br />

üchtete Familien<br />

unterbringt. Hier, sobetonte Heeks Bürgermeister<br />

Franz-Josef Weilinghoff, habe<br />

man sich bewusst für eine hochwertige<br />

Bauweise entschieden, wie sie „Solid.Box“<br />

biete. Entwickelt von Hermann<br />

Stegink, ausgeführt mit dem Heeker Betonwerk<br />

Büscher, indem die Produktion<br />

stattfindet, sowie dem Bauunternehmen<br />

G. Büter GmbH aus Ringe, das für die<br />

Montageverantwortlichzeichnet, als Kooperationspartner.<br />

„Uns schwebte immer ein Konzept vor,<br />

bei dem sich attraktive Architektur und<br />

Nachhaltigkeit des Objektes mit massiver<br />

Bauweise und kurzfristiger Bezugsfertigkeit<br />

verbinden“, sagt Hermann Stegink.<br />

2013 hat erdeshalb erste Entwicklungsüberlegungen<br />

aufgenommen, 2016 erreichteder<br />

fl<br />

exible Modulbau Marktreife,<br />

das Unternehmen „Solid.Box“ wurde offiziell<br />

gegründet. „Und seitdem geht es<br />

Schlag auf Schlag“, ist der 50-jährige<br />

Emmlichheimer, der zudem als Freier<br />

Sachverständiger in der Entwicklung und<br />

Qualitätskontrolle von Bauwerken tätig<br />

ist, selbst ein wenig überrascht.<br />

Abgeschaut hatteman sich die Technologie<br />

aus der Schiffsindustrie, wogroße<br />

Modulevorgefertigtund später zu einem<br />

Ozeandampfer zusammengesetzt werden.<br />

In Amerika ist die mobile Bauweise<br />

aus dem Rohstoff Holz ebenfalls schon<br />

lange gang und gäbe. Diese wurde von<br />

der Holzindustrie in den letzten Jahren<br />

auch in Deutschlandbereits aufgegriffen.<br />

„Solid.Box“ hingegen sieht für sich die<br />

großen Vorteile in der Massivausführung.<br />

„In der Bundesrepublik existiert am<br />

Markt neben uns nur ein weiteres Unternehmen,das<br />

ähnliche Objekteanbietet“,<br />

weiß Hermann Stegink.<br />

Für ihn liegen die Pluspunkteder Smart-<br />

Betonausführung klar auf der Hand: „Die<br />

Wohnmodule eignen sich für eine Lückenbebauung<br />

wie auch für eine innerstädtische<br />

Nachverdichtung und sind<br />

dort einsatzbereit, wo bezahlbarer Wohnungsbau<br />

in massiver Bauweise gewünscht<br />

wird. Dabei sehen wir uns keinesfalls<br />

nur als Erbauer von Flüchtlingswohnheimen.<br />

Das ist eine Nutzungsform,<br />

die momentan vielleicht stark nachgefragt<br />

ist. Aber auch als Studenten- oder<br />

Hotelzimmer eignen sich die flexiblen<br />

Wohneinheiten. Ebenso stecken in ihnen<br />

Lösungen für das Segment Seniorenwohnungen.“<br />

►Fortsetzung auf Seite 10<br />

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10 BRANCHEN &BETRIEBE<br />

„Wohlfühlklima“ inbegriffen<br />

Module kommen im Stundentakt von Ahaus nach Heek. Wenn vor Ort der Aufbau beginnt,<br />

staunen die Nachbarn zumeist nicht schlecht.<br />

So stehen nach Aussage von<br />

Hermann Stegink aktuell Projekte<br />

imSiegerland (Service-<br />

Wohnen mit Tagespfl<br />

ege) wie<br />

auch im nördlichen Ruhrgebiet<br />

(28 Wohneinheiten als günstiger<br />

Wohnraum auf dem freien Markt) kurz<br />

vor dem Abschluss.<br />

Im Zeitvergleich zur herkömmlichen<br />

Bauweise kann der Modulbau eindeutig<br />

überzeugen: „Die reine Bauzeit vorOrt ist<br />

über 80 Prozent kürzer. Alle Faktoren<br />

einbezogen –von derPlanung bis zur Fertigstellung<br />

–kommen wir auf 50 Prozent<br />

Zeitersparnis“, rechnetHermann Stegink<br />

vor. Dadurch, dass der Kunde vonder Planung<br />

bis zur Ausführung alles aus einer<br />

Hand erhalte, ließen sich auch die Baunebenkosten<br />

um 20 Prozent allein bei der<br />

Planung und um weitere zehn Prozent<br />

bei Schnittstellenfehlern reduzieren. Was<br />

für ihn weitere Qualitätsmerkmale ausmachen,<br />

sind neben den eingesparten<br />

Kosten auch die sehr hohe Lebensdauer<br />

der Fassade (Stegink spricht hier von 40<br />

Jahren länger als bei einer Wärmedämmfassade<br />

im Verbundsystem) wie aber<br />

auch die Energieeffizienz: „Unser<br />

Schwerpunkt liegt auf der Nachhaltigkeit.<br />

Die Nebenkosten, sprich die zweite<br />

Miete, können wir durch das ausgeklügelte<br />

Zusammenspiel von Dämmung,<br />

Technik und Bauweise gering halten.“ Alle<br />

Objektekönnenzudem vonder DGNB<br />

(Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges<br />

Bauen) zusätzlich zertifiziert werden.<br />

Nicht zuletzt deshalb, weil sie auch keine<br />

fossilen Brennstoffe mehr zum Heizen<br />

benötigen.<br />

Standardmäßig seien die Module mit<br />

einem „Wohlfühlklima“ ausgestattet. Stegink:<br />

„Wer einmal herkömmlich gebaut<br />

hat, weiß, dass gerade in der ersten Zeit<br />

Ein Blick in das Innenleben der Fertighäuser. Die Technischen Anlagen sind bereits vormontiert.<br />

Fotos: Susanne Menzel<br />

die Wände noch eine hohe Feuchtigkeit<br />

aufw<br />

eisen, die eine Schimmelbildung begünstigt.<br />

Das ist bei uns nicht der Fall. Zudem<br />

können wir die Anforderungen an<br />

erhöhten Schallschutz erfüllen, wenn der<br />

Kundeeswünscht. Der Nachbar nebenan<br />

kann also nicht hören, wasich in meinen<br />

vier Wänden gerade so mache.“<br />

Zurück in Heek: Hier kommen die Module<br />

im Stundentakt von der Halle aus<br />

Ahaus angerollt, wo sie vorab zusammengesetzt<br />

wurden. Wie Lego-Steine<br />

werden sie auf zuvor gelegte runde Fundamentsockel<br />

gesetzt, eines nach dem<br />

anderen. Wo gestern noch grüne Spielfl<br />

ä-<br />

che Kinder zum Bolzen einlud, sind über<br />

Nacht Häuser „aus dem Boden gewachsen“.<br />

Die Anwohner staunen nicht schlecht. Sie<br />

beeindruckt vor allem, „dass wir nicht<br />

über Monatemit Baulärm leben müssen.<br />

Und die rote Farbeder Fassade, die sieht<br />

schick aus“, kommentiert ein Nachbar.<br />

Was ihm allerdings noch ein kleines Fragezeichen<br />

ins Gesicht schreibt: „Wie regeln<br />

die das denn mit Wasser, Abwasser,<br />

Strom und Gas?“ Auch hier bleibt Hermann<br />

Stegink keine Antwort schuldig:<br />

„Im Grunde benötigen wir nur einen<br />

Strom- und einen Wasser- bzw. Abwasseranschluss.“<br />

Geheizt werden die Räume<br />

mit Strahlungswärme von der Decke<br />

aus. Versorgt werden dieModule über ein<br />

Wärmesystem in Kombination mit einer<br />

kontrollierten Be- und Entlüftung. Hermann<br />

Stegink: „Das gewährleistet eine<br />

Wärmerückgewinnung von über 90Prozent.“<br />

Susanne Menzel<br />

Stein auf Stein war gestern: Heute „schweben“ die fertig montierten Segmente ander<br />

Baustelle ein und werden dort abgesetzt. Einzug ins neue Heim nach wenigen Wochen<br />

statt nach mehreren Monaten.<br />

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sind die Unterkünfte inHeek nach kurzer Zeit bezugsfertig.<br />

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Wunsch auch mit Einbauschränken –ausgestatteten<br />

Wohnmodule haben „Solid.Box“ und die Betonwerke<br />

Büscher Ende letzten Jahres als zukunftsweisende<br />

Bautechnologie nicht nur dem Bundesministerium<br />

für Umwelt und Bauen in Berlin, sondern auch auf<br />

der Bautec 2016 vorgestellt. Stegink: „Die Resonanz<br />

war enorm. Ministerin Barbara Hendricks hat sich<br />

sehr interessiert daran gezeigt, wie bezahlbarer<br />

Wohnungsbau zudem auch funktional und komfortabel<br />

umgesetzt werden kann. Vor allem, dass mit<br />

den Modulen Standortwechsel zukünftig kein Problem<br />

mehr sind, hat sie überrascht.“<br />

Zurückhaltend gibt sich Hermann Stegink bei der<br />

Preisfrage: „Die Module sind trotz allem kein Objekt<br />

von der Stange. Deshalb gibt es auch keinen Preis,<br />

der sich auf alle Varianten übertragen lässt. Die<br />

Kosten müssen für jeden Kunden individuell berechnet<br />

werden. Sie hängen nicht nur von den örtlichen<br />

Gegebenheiten, sprich der Beschaffenheit der Bodenverhältnisse,<br />

ab, sondern ebenso von der Größe<br />

der Module und der gewünschten Ausstattung.


BRANCHEN &BETRIEBE 11<br />

Weniger ist am Ende mehr<br />

Die Lüdinghauser Firma PE.WE. entwickelte gemeinsam mit britischen Unternehmen eine Sandwich-<br />

Verpackung, die einen deutlich geringeren Kunststoffanteil hat. „Eine Revolution für den Markt.“<br />

Die Geduld hat sich gelohnt: Die Firma<br />

PE.WE. in Lüdinghausen ist seit<br />

Kurzem mit einer Pappverpackung<br />

für ihre Sandwiches am Markt, die<br />

mit 82 Prozent weniger Kunststoff<br />

auskommt und damit insgesamt 40<br />

Prozent an Verpackungsmaterial<br />

einspart. „Wedge heißt diese Art der<br />

Verpackung, die denSandwichmarkt<br />

revolutionieren wird“, ist Annekatrin<br />

Wünsche überzeugt. Zusammen<br />

mit ihrem Vater Peter Wünsche sowie<br />

Henric Birrong fungiert sie als<br />

Geschäftsführerin des 1975 gegründeten<br />

Familienunternehmens.<br />

„Gerade im technischen Bereich ist<br />

der Fachkräftemangel für uns ein<br />

wichtiges Thema.“<br />

Annekatrin Wünsche<br />

Ver Vi Jahre dauerte die Entwicklung<br />

in Kooperation mit<br />

zwei Firmen in Großbritannien.<br />

Bis datogab es auf dem<br />

deutschen Markt zwei Verkaufsverpackungen<br />

für Sandwiches,<br />

Wraps, Baguettes und andere Snacks:<br />

entweder komplett aus Kunststoff oder<br />

aber mit zusätzlicher Pappummantelung.<br />

„Letzteres ist verkaufsfördernder,<br />

da es höherwertiger aussieht. Allerdings<br />

war uns der zusätzliche Müll immer ein<br />

Dorn im Auge“, macht Annekatrin Wünsche<br />

deutlich. Umso mehr freut sie sich,<br />

endlich Maschinen und Verpackungsmittelhersteller<br />

gefunden zu haben, „die uns<br />

in die Lage versetzen, unsere Produkte<br />

unter Schutzatmosphäre herzustellen<br />

und mit deutlich weniger Verpackungsmaterial<br />

auszukommen“.<br />

PE.WE. hat sich das Exklusivrecht für den<br />

deutschen Markt gesichert und die Neuheit<br />

bereits einigen Kunden vorgestellt,<br />

weitere folgen in Kürze. „Während wir<br />

ansonsten vielfach unter Handelslabeln<br />

produzieren, bringen wir jetzt auch eine<br />

eigene Linie mit dem Namen ,Hello Sandwich‘<br />

auf den Markt“, erzählt Annekatrin<br />

Wünsche. Vorgestellt<br />

wurde sie<br />

auf der Gastronomie-Messe<br />

Internorga<br />

Mitte März<br />

in Hamburg. „Wie<br />

bei allen anderen<br />

Drei-Schicht-Betrieb: Bei PE.WE. sorgen rund 370 Mitarbeiter dafür, dass täglich mehr als 200 000 Snackartikel vom Band rollen.<br />

Produkten verzichten<br />

wir auch<br />

bei unserer eigenen<br />

Linie auf Konservierungsstoffe und<br />

Geschmacksverstärker“, betont Peter<br />

Wünsche. Das Unternehmen verfügt<br />

nicht nur über die Flexibilität und<br />

Schnelligkeit, um auf individuelle Wünsche<br />

einzugehen. „Wir sind auch deshalb<br />

in unsererBranche deutschlandweit führend,<br />

weil wir für unsere Kunden komplette<br />

Konzepte entwickeln“, macht Annekatrin<br />

Wünsche deutlich.<br />

Der Erfolg spiegelt sich nicht nur im Umsatz<br />

–zuletzt lag der bei knapp 50 Millionen<br />

Euro –wieder. Das macht auch der<br />

Platzbedarfdeutlich. Das 2011 bezogene<br />

Produktionszentrum reicht schon nicht<br />

mehr aus. „Daher produzieren wir zurzeit<br />

auch wieder an unserem Standort an<br />

der Carl-Sonnenschein-Straße“, so Peter<br />

Wünsche. Die PE.WE.-Geschäftsführer<br />

planen bereits eine Erweiterung des neuen<br />

Produktionszentrums an der Heinrich-Hertz-Straße.<br />

Doch es sind nicht nur die räumlichen Kapazitäten,<br />

bei denen das Unternehmen<br />

an seine Grenzenstößt. „Geradeimtechnischen<br />

Bereich ist der Fachkräftemangel<br />

für uns ein wichtiges Thema“, sagt Annekatrin<br />

Wünsche. Wohlwissend, dass<br />

PE.WE. damit – gerade im ländlichen<br />

Raum –nicht alleine dasteht. „Und dabei<br />

sind wir noch in der glücklichen Lage,<br />

viele langjährige Mitarbeiter zu haben,<br />

die zum Teil seit über 30 Jahren bei uns<br />

sind“, hebt PeterWünsche hervor.Daher<br />

werden Nachwuchskräfte auch direkt im<br />

Betrieb ausgebildet. „Nur im technischen<br />

Bereich fehlen uns die Möglichkeiten dazu“,<br />

bedauert Annekatrin Wünsche.<br />

Anne Eckrodt<br />

www.stadtwerke-muenster.de<br />

Natürlich Ökostrom!<br />

Ihr Beitrag für Münsters Zukunft.<br />

Münster:natürlich<br />

Das Öko-Strompaket mit Heimvorteil<br />

Fotos: Anne Eckrodt<br />

PE.WE.<br />

Das 1975 gegründete Familienunternehmen PE.WE. startete<br />

mit einem Frischdienst und belieferte Gaststätten –vor<br />

allem die klassische Kneipe ohne eigene Küchenkonzession<br />

–mit Hotdogs, Baguettes oder Burgern, die im Ofen<br />

aufgebacken wurden. Heute produziert PE.WE. belegte<br />

Sandwiches, Wraps, Baguettes und andere Snackartikel,<br />

und zwar 200000 bis 250000 Stück pro Tag. Dafür sorgen<br />

rund 370 Mitarbeiter. Circa 20 von ihnen sind in der Verwaltung<br />

an der Carl-Sonnenschein-Straße tätig, die anderen<br />

arbeiten im Drei-Schicht-Betrieb an sechs Tagen pro<br />

Woche im neuen, 2011 inBetrieb genommenen Produktionszentrum<br />

an der Heinrich-Hertz-Straße sowie neuerdings<br />

aus Platzgründen zum Teil auch wieder am alten<br />

Standort. PE.WE. beliefert alle Lebensmitteleinzelhändler<br />

in Deutschland sowie die Discounter mit Ausnahme von<br />

Lidl. Außerdem hat das Lüdinghauser Unternehmen seit<br />

einigen Jahren in der Verkehrsgastronomie Fuß gefasst,<br />

so zählen Fluggesellschaften und die Deutsche Bahn<br />

ebenfalls zu den Kunden. Gleiches gilt für Ikea. Wer dort<br />

frühstückt, bekommt einen von PE.WE. vorkonfektionierten<br />

Teller mit Marmelade, Käse, Lachs und Co. -ae-<br />

Präsentieren die neue, deutlich weniger<br />

Material verbrauchende Sandwich-Verpackung:<br />

Annekatrin und Peter Wünsche.


12 BRANCHEN<br />

Auf allen Kommunikationska<br />

Das Vredener Unternehmen Laudert hat sich von der Klischee-Anstalt zum Dienstleister in der Multi-Channel-Media-Wel<br />

Fest verankert imMünsterland: Die Firmenzentrale von Laudert hat ihren Sitz in Vreden im Kreis Borken.<br />

Foto: Laudert<br />

Vreden, Hamburg, Stuttgart, Bangkok,<br />

Ho-Chi-Minh-Stadt (ehemals<br />

Saigon) –was diese Städte gemeinsam<br />

haben? Den Namen „Laudert“.<br />

Mit seinen westfälischenWurzeln im<br />

Münsterland fest verankert, ist der<br />

Dienstleister für die Multi-Channel-<br />

Media-Kommunikation als Global-<br />

Playernicht nuringanz Europa, sondern<br />

bis hin nach Thailand und Vietnam<br />

auf denKontinenten unterwegs.<br />

Vorzugsweise auf der Datenautobahn.Gegründet<br />

wurde das Unternehmen<br />

1959 als Klischee-<br />

Anstalt, beschäftigt sich also<br />

in der Druckvorstufemit<br />

Verfahren zur Wiedergabe<br />

von Bildern und Texten, die zur Herstellung<br />

vonDruckformen fürdie verschiedenen<br />

Druckstufen dienten. Und auch mit<br />

dem Vervielfältigen von Vorlagen und<br />

Daten mithilfe von fotografischen sowie<br />

digitalen Verfahren. Dieser Grundsatz ist<br />

geblieben –allerdings inzwischen in modernster<br />

Form. Die Fotos werden heute<br />

bearbeitet und veredelt, für Print und E-<br />

Commerce entsprechend aufb<br />

ereitet.<br />

„Dennoch liegt unser Fokusnach wie vor<br />

auf dem perfekten Bild“, betont Jörg Rewer,<br />

neben Rainer Laudert und Andreas<br />

Rosing einer der drei Geschäftsführenden<br />

Gesellschafter.<br />

Wer heute einen Werbeprospekt in der<br />

Hand hält, sei es mit Mode-, Schmuck-,<br />

Badezimmer-, Wäsche- oder sonstigen<br />

Artikeln bestückt, kann überwiegend davon<br />

ausgehen, dass das Vredener Unternehmen<br />

hier m<br />

Kundenliste li<br />

who“ der Bran<br />

skin, Ernsting’<br />

Group, Takko<br />

Rewe-Markt si<br />

testen Namen<br />

„Vom reinen<br />

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Mediendienstl<br />

Jörg Rewer.<br />

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Aufträge wese<br />

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Shops entspre<br />

sentiert werde<br />

„Unser Auftra<br />

sagt Jörg Rew<br />

feld sind hierz<br />

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und fünf Mitar<br />

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fing und sich i<br />

einzelnen Ber<br />

hochgearbeite<br />

dert expandie<br />

Hamburg und<br />

kommen, meh<br />

Der neue Crafter.<br />

Liefert alles. Vorallem Bestwerte.<br />

Eine Erfolgsgesch<br />

Ammar Wanli floh aus Syrien und hat schnell bei Laude<br />

Größte Antriebsvielfalt und innovativste<br />

Assistenzsysteme. Der neue Crafter.<br />

Die neueGröße.<br />

International Vanofthe Year 2017: Der neue Crafter ist der Erste mit 8-Gang-Automatik 3 für alle<br />

Antriebsarten. Er bietet mehr als 15 Fahrerassistenzsysteme inklusiveoptionalem sensorbasiertem<br />

Flankenschutz. Und der optionale ergoComfort Schwingsitz macht ihn so komfortabel wie<br />

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30.06.2017. 3 Setzt zu einem späteren Zeitpunkt ein. Abbildung<br />

zeigt Sonderausstattung gegenMehrpreis.<br />

Er hat uns einfach überzeugt.“<br />

Mit dem 29-jährigen<br />

Ammar Wanli hat das<br />

Unternehmen Laudert<br />

jetzt zum ersten Mal einen<br />

Mitarbeiter mit Flüchtlingshintergrund<br />

eingestellt. Ammar, geboren in<br />

Syrien, hat an der Arabischen Internationalen<br />

Universität in Damaskus studiert<br />

und in den Emiraten sowie in Syrien<br />

schon als Web-Entwickler sowie<br />

als Projektkoordinator und Projektmanager<br />

gearbeitet, bevor erimletzten<br />

Jahr nach Deutschland kam. Fitinder<br />

englischen sowie in der arabischen<br />

Sprache, musste der inzwischen in<br />

Stadtlohn wohnende Ammar hier zunächst<br />

einmal intensiv Deutsch lernen.<br />

Über den Integrations-Point der Agentur<br />

für Arbeit und das Jobcenter wurde<br />

er dann der Berufsbildungsstätte<br />

Westmünsterland für eine Qualifizierungsmaßnahme<br />

zugewiesen. BBS-Arbeitsvermittler<br />

Heiko Wensing: „Nach<br />

dem intensiven Deutschkurs stand ein<br />

Digitaldruck auf Hochglanz –eine weitere Spezialität imHause<br />

Laudert.<br />

Willkommen im Team: Geschäftsführer Jörg Rewer (<br />

Jürgen Jung, Teamleiter IT (r.), Ammar Wanli .<br />

Praktikum an,für das wir uns gemeinsam<br />

nach einem geeigneten Unternehmen<br />

umgeschaut haben. Ich habe sozusagen<br />

die Steigbügel gehalten, damit<br />

Ammar reiten kann.“ Dass die<br />

Wahl aufdie Firma Laudert fiel, „war<br />

ein Glücksfall für alle Seiten“, ist<br />

sich Heiko Wensing sicher. Dem<br />

stimmt auch Jörg Rewer, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter bei Laudert,<br />

gerne zu: „Ammar Wanlis Vita<br />

warpassend für das, waswir suchen.<br />

Während seines Praktikums hat er<br />

sich dann so geschickt und engagiert<br />

angestellt, dass wir gesagt haben: Er<br />

ist mit seinem Fachwissen sowie<br />

auch vonder menschlichen Seiteher<br />

eine gute Ergänzung in unserem<br />

Team.“<br />

Anfang Februar hat Ammar seinen<br />

Arbeitsvertrag als Software-Entwickler<br />

unterzeichnet. Parallel dazu<br />

absolviert er in den nächsten Monaten<br />

noch ei<br />

rationskurs<br />

lerHeiko W<br />

mehreren<br />

In der aktu<br />

nahme bef<br />

fl<br />

üchtete M<br />

chen Ban<br />

über den P<br />

malenden<br />

Kreative A


&BETRIEBE<br />

13<br />

nälen unterwegs<br />

tentwickelt. Der Fokus liegt noch heute auf dem perfekten Bild.<br />

it Hand angelegt hat. Die<br />

est sich wie das „Who´s<br />

che: bon prix, Jack Wolfsfamily,aber<br />

auch die Otto<br />

, Grohe, WMF oder der<br />

nd nur einige der bekannauf<br />

einer langen Liste.<br />

Bildbearbeiter haben wir<br />

zten 20 Jahren zu einem<br />

eister entwickelt“, sagt<br />

„Klassisch waren wir zuandhandelbeheimatet.<br />

Da<br />

en Fotos Falten geglättet<br />

tfernt. Inzwischen sind die<br />

ntlich komplexer, die NotrKommunikation<br />

wie aber<br />

zialisierung auf E-Commer<br />

bedeutsamer.“ Dem<br />

nicht nur die Herstellung<br />

nzprospektes oder -katalomuss<br />

auch für die Verwensweise<br />

in den Internethend<br />

fotografiert und prän.<br />

Datenpfl<br />

ege inklusive.<br />

ist das komplette Paket“,<br />

er. Ein wichtiges Arbeitsudie<br />

Fotostudios, „Bei der<br />

ersten Studios vor 18 Jahrdort<br />

noch zwischen drei<br />

beitern beschäftigt“, blickt<br />

ührende Gesellschafter zut1986<br />

als Druckvorlagenbi<br />

in dem Unternehmen anmLaufeder<br />

Jahreüberdie<br />

eiche an die Firmenspitze<br />

that. Inzwischen hat Laurt,<br />

weitere Standorte in<br />

Stuttgart sind hinzugerals<br />

60 Mitarbeiter sind<br />

Aus Paris und Brasilien sind die beiden Models angereist. In Vreden stehen sie für einen<br />

Tagvor der Kamera.<br />

dort im Einsatz. Jörg Rewer: „Wir machen<br />

nicht mehr nur eine Abbildung von<br />

Modelund Ware.Jeder Artikel wirdinallen<br />

Farben fotografiert. Da explodieren<br />

die Fotomengen.“ Und die müssen entsprechend<br />

aufb<br />

ereitet und verwaltet werden.<br />

Der 46-Jährige Geschäftsführer ist<br />

stolz, „dass sich gerade in dieser Verbindung<br />

zwischen kreativem und Prozessdenken<br />

unser Alleinstellungsmerkmal<br />

manifestiert. Das ist nachgefragt und da<br />

bewegen wir uns unter den Top-3-Fotostudios<br />

in diesem Bereich in Deutschland.“<br />

Dass die Mitarbeiter hinter dem Konzept<br />

stehen und es mit leben, daran ist Laudert<br />

sehr gelegen. „Die Work-Life-Balance erhält<br />

ein immer stärkeres Gewicht“, haben<br />

die Chefs erkannt. Der Anteil der weiblichen<br />

Beschäftigten liegt bei rund50Prozent.<br />

„Fachlich guteKräftezugewinnen,<br />

ist gerade im Münsterland nicht einfach“,<br />

sagt JörgRewer.„Speziell der IT-Bereich<br />

ist ein hart umkämpfter Markt.“ Deshalb<br />

setzt Laudert auch auf eine eigene Ausbildungsakademie.<br />

Insgesamt über 30<br />

Azubis hat das Unternehmen unter Vertrag.<br />

Diejenigen, die in Hamburg oder<br />

Stuttgart ihr Handwerkszeug erlernen,<br />

müssen sich im ersten Ausbildungsjahr<br />

zunächst einmal am Vredener Stammsitz<br />

die Sporen verdienen. Zur Unterbringung<br />

der Nachwuchs-Spezialisten hat<br />

Laudert eigens eine Wohnung angemietet.<br />

„Natürlich sind unsereverschiedenen<br />

Standorte für alle von Vorteil“, betont<br />

Jörg Rewer. „Wir freuen uns immer,<br />

wenn es Auszubildende gibt, die vonhier<br />

aus auch mal nach Stuttgart oder Hamburgwollen.<br />

Momentan haben wir einen<br />

IT-Azubi, der gerne in Vietnam tätig sein<br />

will. Das sind wir natürlich gerne bereit,<br />

ihm das zu ermöglichen.“ Bangkok sowie<br />

Ho-Chi-Minh-Stadt sind die Laudert-<br />

Standorte vor allem für die Bildbe- und<br />

Datenverarbeitungsowie die IT-Entwicklung,<br />

die durch die Zeitverschiebung zusätzliche<br />

Flexibilität und Kapazität schaffen.<br />

Denn mit dem Fotografieren allein ist es<br />

nicht getan. Eine riesige logistische Herausforderung<br />

ist auch die Anlieferung<br />

der Ware, die gleich LKW-weise an den<br />

Produktionsort gebracht wird. Enorme<br />

Flächen müssen dafür vorgehalten werden.<br />

Die Artikel werden erfasst und mit<br />

einem Barcode versehen. Jedes Teil wird<br />

von allen Seiten einzeln abgelichtet. Liegend<br />

und hängend, mit und ohne Model.<br />

Letztere reisen hierzu übrigens aus aller<br />

Welt an –und einigevon ihnen „sehen in<br />

Vreden erstmals Kühe auf der Weide in<br />

natura“. Die so produzierten Datenmengen<br />

–das sind beispielsweise rund eine<br />

halbe Million Produktbilder pro Jahr –<br />

müssen natürlich gesichtet, sortiert und<br />

aufb<br />

ereitet werden. „Dabei greifen wir<br />

dann aufunsereAsien-Standortezurück.<br />

Nicht zuletzt müssen für eine Katalogoder<br />

Prospektherstellung auch die vom<br />

Kunden gelieferten Produktdaten mit<br />

unseren aus den Datenbanken zusammengeführt<br />

werden.“ Und zwar in Vreden,<br />

dem münsterländischen Dreh- und<br />

Angelpunkt für die globale Katalog- und<br />

Shopwelt.<br />

Susanne Menzel<br />

LAUDERT GMBH &CO. KG<br />

Gegründet 1959, inzwischen mehr als 420 Mitarbeiter/innen<br />

(darunter 70 für den IT-Bereich) an fünf Standorten:<br />

Vreden, Hamburg, Stuttgart, Bangkok und Ho-Chi-Minh-<br />

Stadt.<br />

Geschäftsbereiche: Medienproduktion, Produktfotografie,<br />

Medien-IT und Digitaldruck. 9500 Quadratmeter Produktionsfläche.<br />

Am Stammhaus inVreden wird der Standort gerade erweitert,<br />

um mehr Platz für Lager und Fotostudios zu<br />

schaffen. Ziel ist es, an etwa 30Sets gleichzeitig die Fotoproduktion<br />

zu ermöglichen.<br />

Qualitätssiegel seit 2011 (2014 re-zertifiziert) als „Familienfreundlicher<br />

Arbeitgeber“. Laudert hält inKooperation<br />

mit einer Vredener Kita Plätze für die Kids der Mitarbeiter/innen<br />

vor.<br />

Ausgezeichnet unter anderem als „Partner des Jahres“<br />

(2016), mit dem „Golden Cart Award“ (2016) oder auch<br />

mit dem „Großen Preis des Mittelstandes“ (2013).<br />

ichte<br />

rt Fuß gefasst<br />

VIELE BAUSTEINE FÜR<br />

EINEN ATTRAKTIVEN<br />

REGIONALVERKEHR<br />

-Anzeige -<br />

Immer mehr Menschen in Westfalen-Lippe nutzen für ihre Wege zur Arbeit und im Alltag<br />

den umweltfreundlichen Regionalverkehr auf der Schiene. InZukunft wird das Angebot<br />

für die Reisenden noch attraktiver: Ab Ende 2018 gehen die ersten neuen Züge des Rhein-<br />

Ruhr-Express (RRX) auf die Schiene und sorgen für mehr Komfort und Barrierefreiheit.<br />

Darüber hinaus machen Modernisierungen an vielen Bahnhöfen und der neue Westfalen-<br />

Tarif Fahrten in der Region noch einfacher.<br />

l.) begrüßt gemeinsam mit<br />

Fotos (4): Susanne Menzel<br />

nen mehrmonatigen Integ-<br />

. Für BBS-Arbeitsvermittensing<br />

„ist Ammar eine von<br />

rfolgsgeschichten.“<br />

ellen Qualifizierungsmaßinden<br />

sich zurzeit neun geenschen,<br />

mit einer berufl<br />

i-<br />

dbreite vom Fliesenleger<br />

rogrammierer bis hin zum<br />

ünstler. Susanne Menzel<br />

der: ein Projekt der Auszubildenden als Blickfang im Foyer.<br />

Fotos: Susanne Menzel<br />

Fast 420.000 Menschen sind jeden Tag im Regionalverkehr in<br />

Westfalen-Lippe unterwegs. Ein verändertes Mobilitätsverhalten<br />

sowie stetige Ausweitungen und Verbesserungen im<br />

Verkehrsangebot haben zu einer sprunghaften Nachfragesteigerung<br />

geführt, die immer noch anhält. DerRRX ist ein wichtiger<br />

Meilenstein auf dem Weg zueiner noch attraktiveren<br />

Mobilität auf der Schiene. Das wichtigste Schienenprojekt in<br />

Nordrhein-Westfalen wird den Regionalverkehr im Land auf<br />

eine neue Stufe heben. Nach dem Aus- und Umbau der Infrastruktur<br />

soll auf der Kernachse zwischen Köln und Dortmund<br />

ein15-Minuten-Takt herrschen. Vonder Weiterführung der Linien<br />

und Verbesserungen bei bestehenden Anschlüssen profitiert<br />

auch Westfalen-Lippe. „Der RRX leistet einen wichtigen Beitrag,<br />

um das erfreuliche Fahrgastwachstum inder Region weiter zu<br />

verstetigen“, betont Burkhard Bastisch, Geschäftsführer des<br />

Nahverkehr Westfalen-Lippe(NWL).„Er schafft bessere Verbindungen<br />

für Reisende innerhalbder Region undstärkt die Anbindung<br />

an das Ruhrgebiet, das Rheinland sowie an Kassel und<br />

Koblenz. Das ist eine gute Nachricht für viele Millionen<br />

Menschen in Westfalen-Lippe.“<br />

Eine neue Zugangsqualität<br />

Bereits abEnde 2018 gehen nach und nach die modernen RRX-<br />

Züge auf die Strecke. Mit mehr Sitzplätzen und hochwertigen<br />

Ausstattungsstandards machen sie Fahrten im Regionalverkehr<br />

erheblichkomfortabler. Dazu zählen unteranderemhochwertige,<br />

bequeme Sitze, ein bessererMobilfunkempfang durch neuartige<br />

Scheiben und große Monitore für die Fahrgastinformation. Stufenlose<br />

Ein- und Ausstiege sowie großzügig geschnittene Einstiegsräume<br />

erleichtern das Reisen insbesondere für Menschen<br />

mit Mobilitätseinschränkungen. Zudem schafft die Modernisierung<br />

von 16Bahnhöfen entlang der RRX-Strecken in Westfalen<br />

sowie von 41 weiteren Stationen in der Region eine neue<br />

Zugangsqualität. Neben Anpassungen der Bahnsteighöhen, um<br />

einenniveaugleichen Einstiegindie RRX-Zügezugewährleisten,<br />

gibt es zahlreiche weitere Verbesserungen<br />

bei der Barrierefreiheit.<br />

Sowerden vielerorts<br />

neue Aufzüge errichtet,<br />

Rampen angelegt<br />

undLeitstreifen für Sehbehinderte<br />

angebracht.<br />

Auch die Aufenthaltsqualität<br />

erhöht sich –<br />

zum Beispiel durch einen<br />

besseren Wetterschutz sowie<br />

Investitionen in Beleuchtung,<br />

Fahrgastinformation und Wegeleitsysteme.<br />

Burkhard Bastisch<br />

Geschäftsführer<br />

NahverkehrWestfalen-Lippe (NWL)<br />

WestfalenTarif erleichtert Orientierung<br />

Zu einem attraktiven und einfach nutzbaren System gehört<br />

auch ein gut verständlicher Tarif. Die Partner des Nahverkehrs<br />

in Westfalen führen daher zum 1.August dieses Jahres den<br />

WestfalenTarif ein. Er löst die fünf bislang bestehenden regionalen<br />

Nahverkehrstarife ab. Durch die Vereinheitlichung des<br />

Tarifsystems verringert sich die Informationsfülle für den Fahrgast<br />

deutlich –ererhältein verständlicheresBild und eine bessereOrientierung.<br />

Verbesserungen bei der Fahrplan- und Tarifauskunft<br />

erleichtern den Zugang zum öffentlichen Verkehr zusätzlich.<br />

„Wir arbeiten permanent an einem kundenfreundlichen<br />

und leicht zugänglichen Angebot für unsere Fahrgäste.<br />

Der WestfalenTarif ist dabei ein ganz wichtiger Baustein“,<br />

unterstreicht Bastisch.<br />

Mehr zum Thema:<br />

www.nwl-info.de · www.rrx.de


14 BRANCHEN &BETRIEBE<br />

Gerne auch mal doppeldeutig<br />

Das Unternehmen Tante Tomate aus Borken gibt mit pfiffigen Einfällen der<br />

Welt der Gewürze zuweilen eine ganz neue Schärfe. Renate Thesing und ihr<br />

Team lassen der Fantasie dabei freien Lauf.<br />

„Warum das Pferd nicht von<br />

hinten aufzäumen?“<br />

Renate Thesing<br />

Mit gut gewürzten Provokationen<br />

kitzelt Tante Tomate Gaumen und<br />

Geist: Dass die Goldlettern „PorNo“<br />

mit großem Nauf dem schwarzen Label<br />

des Weißblechdöschens direkt<br />

unter der 0190er-Nummer und dem<br />

Gebrauchshinweis „Sehr reizend zu<br />

frischem Fleisch“ auch „no Porree“<br />

heißen könnten, ist Firmengründerin<br />

Renate Thesing beim Mitarbeiter-<br />

Brainstorming in den Kopf gekommen.<br />

Damit war der perfekte Name<br />

für die Bestseller-Würzmischung<br />

„ohne Porree“ geboren.<br />

DASNEUE MAGAZIN<br />

FÜR DEN FAHRGAST.<br />

4xjährlich zum Lesen und Mitnehmen<br />

in vielen Nahverkehrszügen und touristischen<br />

Einrichtungen in Westfalen-Lippe.<br />

Informationen und kostenloses<br />

Abonnement unter<br />

www.extrazeit-magazin.de<br />

www.nwl-info.de<br />

Zwischen Bergen aus Curry und getrockneten Kornblumenblüten: Manufakturchefin Renate Thesing und Vertriebsleiter Benjamin Grodde testen die Qualität<br />

der Gewürze mit allen Sinnen.<br />

Fotos: Maike Harhues<br />

Dass dieserbesonderePorno<br />

auch noch mit Aroma gefüllt<br />

werden musste, war<br />

erst der zweite Schritt:<br />

„Warum das Pferd nicht<br />

vonhinten aufzäumen? Sich vomNamen<br />

für den Inhalt inspirieren lassen? Viel<br />

einfacher –und die Mischung entspricht<br />

viel mehr dem, was draufsteht“, findet<br />

die Chefin von 70Mitarbeitern.<br />

Für die 250 Döschen mit der einschlägigen<br />

„Ohne-Poree-Mixtur“ kippt die 50-<br />

Jährige bunten Pfeffer, Meersalz, braunen<br />

Zucker, scharfe Paprika, Kräuter der<br />

Provence und Oregano in den großen<br />

Ebäcko-Kneter.<br />

Die Maschine walgt die Gewürze ordentlich<br />

durch, und Renate Thesing wagt<br />

trotz der Schärfe des Produkts und der<br />

frühen Vormittagsstunden immer wieder<br />

einen Sensoriktest. Nicht nur der Duft ist<br />

entscheidend: Die Feinkostchefin nimmt<br />

wieder und wieder eine kleine Probe und<br />

mutet sie ihrer Zunge zu, hat jetzt schon<br />

die Idee in ihren Geschmacksknospen,<br />

wie sich „PorNo“ auf gegrilltem Fleisch<br />

entfaltet: „Entscheidend sind schlicht<br />

und einfach lange Erfahrung und die<br />

Qualität der einzelnen Gewürze. Wir<br />

kaufen bei 20 Händlern europaweit. Wer<br />

gutes Chili hat, muss noch längst keinen<br />

guten Pfeffer haben.“<br />

Da guckt<br />

die Gewürzexpertin<br />

dann auch<br />

nicht so sehr auf<br />

den Preis ihrer<br />

Rohstoffe.<br />

„Für unser neues<br />

Veggy-Gewürz<br />

brauchten wir feines KalaNamakSalz.<br />

Das müssen wir nur aus Amerika importieren<br />

und erinnert mich stark an die Zeiten,<br />

als man genauso gut mit Safran wie<br />

mit Gold zahlen konnte“, schmunzelt<br />

Thesing. Nur umeine Nase in das Säckchen<br />

mit dem für die vegane Küche unverzichtbaren<br />

Salz zu stecken und angewidert<br />

das Gesicht zu verziehen: „So pur<br />

stinkt das teure Salz unfassbar nach faulen<br />

Eiern.“<br />

Mit ihren Gewürzmischungen unter buntemLabel<br />

und hippemNamen ist Thesing<br />

seit vier Jahren Trendsetterin: Etwa 20<br />

Prozent der Unternehmenskapazitäten<br />

fl<br />

ießen in das Firmensegment rund um<br />

„Barbie-Q“, „Julius Caprese“ und „Georg,<br />

der Landmann grillt“. Mittlerweile haben<br />

die eigenwilligen Kreationen in über 100<br />

knallbunten Variationen die Regale von<br />

gut 100ausgewählten Supermärkten der<br />

JETZT<br />

mit Kolumne<br />

von Manni<br />

Breuckmann!<br />

Unterhaltung. Lifestyle.<br />

News rund um Bus & Bahn.<br />

Die vielsagenden Label werden per Hand<br />

auf die Gewürzdöschen geklebt.<br />

Region erobert, der Online-Shop fl<br />

oriert,<br />

die Stelle für Vertriebsleiter Benjamin<br />

Grodde wurde neu geschaffen.<br />

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt,<br />

als Nächstes kommt „Einhorngewürz“<br />

aufden Markt. Wasdrinsein soll, ist noch<br />

nicht klar: „Irgendwiepink und vielleicht<br />

mit Zauberzucker.“ Rieselhilfen und Zusatzstoffesind<br />

bei TanteTomatetabu. Als<br />

nächstes Projekt steht für Thesing die Eroberung<br />

des Bio-Segmentsauf der Agenda:<br />

„Da beginnen wir erst einmal vorsichtig<br />

mit drei Gewürzmischungen“, verrät<br />

die Selfmade-Frau ihre Pläne.<br />

Denn seit 28 Jahren lebt die Mutter<br />

zweier Kinder unternehmerisch den amerikanische<br />

Traum par excellence im<br />

Münsterland: Eigentlich angefangen hat<br />

Tante Tomate –„mein Neffe hat mich<br />

statt Tante Renate immer Tante Tomate<br />

genannt“ –1989 mit einem einzigen Olivenstand.<br />

„Und das, obwohl ich Oliven<br />

noch nicht einmal mochte.“ Mittlerweile<br />

verkauft Renate Thesing zwar immer<br />

noch Oliven, aber auch frisch zubereitete<br />

Antipasti, Schafskäsecremes, Dips, Schalen-<br />

und Krustentiereinsieben dunkelroten<br />

Retro-Marktanhängern im Umkreis<br />

von 100 Kilometern von der Zentrale.<br />

„Die haben wir extra nach unseren eigenen<br />

Vorstellungen und mit viel Überredungskünsten<br />

bei einem Wagner im<br />

Odenwald bauen lassen“, berichtet Thesing.<br />

Und wie bei den Gewürzen hat die<br />

extravaganteUnternehmerin die Lust der<br />

Namensgebung gepackt, und so rollen<br />

frühmorgens Vintage-Verkaufsstände<br />

Frieda, Agathe, Elektra, Hera und Ikarus<br />

vom Hof.<br />

Das gesamte Unternehmen ist vor Kurzem<br />

ein paar Hundert Meter Luftlinie an<br />

den neuen Standort an der Landwehr mit<br />

Event-Räumlichkeiten und begrüntem<br />

Atrium umgezogen. So wirklich abschalten<br />

und den Geist freibekommen kann<br />

Thesing eigentlich nur noch beim Golfspielen.<br />

Und korrigiert sich selbst: „Wenn<br />

man davonabsieht, dass ,Birdie‘, die Gefl<br />

ügelwürzmischung mit der Nummer 18<br />

im golfgrünen Label, natürlich auf dem<br />

Golfplatz geboren wurde und ein Kompliment<br />

an all die ist, die das Birdie schon<br />

geschafft haben.“<br />

Für jedesHobby, jede Stimmung und Vorliebe<br />

hat TanteTomatedie gewürzteAntwort:<br />

Als die Unternehmerin Borkens<br />

Stadtoberen je ein Döschen „Marie Juana“<br />

als Willkommensgeschenk inihren<br />

neuen Firmenräumlichkeiten in die Hand<br />

drückt, wechseln keinesfalls je 45 Gramm<br />

Marihuana den Besitzer –sondern eine<br />

Gewürzmischung aus Basilikum, Oregano,<br />

Petersilie, Rauchsalz, Hanfmehl aus<br />

Pfl<br />

anzen mit einem THC-Anteil vonunter<br />

0,2 Prozent, Hopfenblüten, Lemongras<br />

und libanesisches Chili.<br />

►Fortsetzung auf Seite 15<br />

Geburt der Hamburger-Gewürzmischung mit Pul Biber im Teigkneter:<br />

Erst die getrocknete und zerstoßene Paprika verleiht der<br />

Mischung das Aroma, das den geschulten Gaumen von Renate<br />

Thesing zufriedenstellt.


BRANCHEN &BETRIEBE 15<br />

Mit einem Dreiklang zum Erfolg<br />

Steffen Schulz, Professor für Produktdesign und -entwicklung an der Fachhochschule Münster,<br />

kennt das Zusammenspiel von Qualität, Marke und Verpackung.<br />

Qualität, Marke und Verpackung<br />

bilden einen Dreiklang.<br />

Wenn der harmoniert,<br />

greifen die Kunden<br />

zu. Dass bei dieser Inszenierung<br />

aus einem „profanen“<br />

Gewürz ein unterhaltsames Präsent<br />

und Lifestyleprodukt werden kann, erläutert<br />

Steffen Schulz, Professor für Produktdesign<br />

und -entwicklung an der<br />

Fachhochschule Münster, im Interview<br />

mit unserer Autorin Maike Harhues.<br />

Was setzt den kaufentscheidenden<br />

Impuls: die Verpackung oder die<br />

Qualität eines Produktes?<br />

Steffen Schulz: Es ist immer ein Zusammenspiel<br />

vonBekanntheitsgrad der Marke,Produkt<br />

und Verpackung. Große Marken<br />

werden durch ihr Corporate Design(-Packaging)<br />

erkannt. Die weniger<br />

bekanntenMarken müssen sich im Regal<br />

von ihren Mitbewerbern absetzen. Da<br />

spielt das Packaging eine große Rolle, um<br />

Aufmerksamkeit zu erreichen. Die Verpackung<br />

hat also auch die entscheidende<br />

Aufgabe, die Qualität des verpackten Produktes<br />

dem Kunden gegenüber in kürzesterZeit<br />

zu kommunizieren. In vielen Fällen<br />

löst letztendlich den kaufentscheidenden<br />

Impuls aber das Wissen um die<br />

reale Qualität des Produktes aus. Beim<br />

Abwägen von gleichwertigen Produkten<br />

spielt dann auch der „Mehrwert“der Verpackungen<br />

eine Rolle. So kann je nach<br />

Anspruch der „Geschenkcharakter“ oder<br />

ein besonderer Zweit-(Nach-)Nutzen von<br />

Verpackungen bei der Abwägung den finalen<br />

Ausschlag für ein Produkt geben.<br />

Nimmt die Bedeutung des optisch/<br />

haptischen Auftritts eines Produktes<br />

in den vergangenen Jahren tendenziell<br />

zu?<br />

Schulz: Da die Verpackung den ersten<br />

physisch-realen „Eindruck“ des Produktes<br />

bildet, versuchen Verpackungsentwickler<br />

und Agenturen alles möglich zu<br />

machen, um in kürzester Zeit den bestmöglichen<br />

Eindruck eines Produktes zu<br />

vermitteln. So sind mittlerweile haptische<br />

Oberfl<br />

ächen Standard. Der Trend<br />

geht zu interaktivem Packaging. Verpackungen<br />

werden zu emotionalen Markenbotschaftern,<br />

die die Kunden binden<br />

und mit ihnen kommunizieren.<br />

Sind Produkte wie Gewürze, deren<br />

Güte aufgrund fehlender sichtbarer<br />

Qualitätsattributeschwerzuerkennen<br />

ist, besonders dafür prädestiniert,<br />

durchdie äußereHülle ein Alleinstellungsmerkmal<br />

zu erhalten?<br />

Schulz: Sicherlich gibt es Produkte, die<br />

aufgrund ihrer Art direkter und damit<br />

vielleicht auch einfacher verpackt und in<br />

Szene gesetzt werden können. Gewürze<br />

entfalten ihre ganze Qualität nur im unverpacktem<br />

Stadium. Die Herausforderung<br />

ist es, Düfte und Geschmäcker<br />

durch visuelle Mittel zu kommunizieren.<br />

Steffen Schulz, Professor für Produktdesign<br />

und -entwicklung<br />

Da hilft es dann manchmal auch, durch<br />

außergewöhnliche Alleinstellungsmerkmale<br />

sich von der Konkurrenz zu unterscheiden.<br />

Verwandelt erst das Design, gekoppelt<br />

mit einem doppeldeutig-amüsanten<br />

Namen, eine aromatische<br />

Gewürzkomposition zu einem Lifestyleprodukt,<br />

für das Verbraucher<br />

auch bereit sind, tiefer ins Portemonnaie<br />

zu greifen?<br />

Schulz: Durch ein entsprechendes Naming<br />

erhält der Verbraucher in der Tat<br />

nicht nur das Produkt, sondern kauft<br />

letztendlich ein Szenario. Damit kann ein<br />

Hersteller,durch einen gezielt gewählten<br />

Produktnamen, über sein Produkt hinaus<br />

Lifestyle als eine Art Mehrwert mitliefern.<br />

Sicherlich können Produktnamen<br />

auch Gewürzkompositionen insofern<br />

aufw<br />

erten, als dass sie die Szenarien und<br />

Anregungen liefern. Wenn die Verpackungen<br />

insgesamt auch noch „geschenkig“<br />

gestaltet sind, kann aus dem<br />

„profanen“ Gewürz ein unterhaltsames<br />

Präsent werden.<br />

Lässt sich mit einer wertigen Verpackung<br />

derPreis, der für ein Produkt<br />

zu erlösen ist, deutlich nach oben<br />

treiben? Wenn ja, wo liegen Limits,<br />

bei deren Erreichen der Verbraucher<br />

wieder zurückschreckt?<br />

Schulz: Da die Verbraucher automatisch<br />

Produkte und Preise vergleichen, kann<br />

ein Preis nicht ohne Limit nach oben getrieben<br />

werden. Da muss das höherpreisige<br />

Produkt im Vergleich zur Konkurrenz<br />

mehr bieten. Das kann über die Verpackung<br />

erreicht werden, wenn sie z.B.<br />

mehr Komfort im Handling oder eben<br />

einen Geschenkcharakter mitliefert. Das<br />

Limit liegt immer da, wo der Verbraucher<br />

nicht mehr gewillt ist, einen, aus seiner<br />

Sicht, ungerechtfertigten Preis zu bezahlen.<br />

Diese Sicht beruht auf den individuellen<br />

Erfahrungen und Werten.<br />

Kulinarischer Brückenschlag: Ihre Kompositionen probieren Gregor Stix (l.) und Dirk Rathoff<br />

erst beim Kochen aus, bevor die Gewürzmischung in die Dose und in die Post für<br />

den brummenden Online-Handel kommt.<br />

Foto: Würzpfade<br />

Genusserlebnisse<br />

„Würzpfade“ in Senden gehen ihren eigenen Weg.<br />

Andernorts im Münsterland<br />

lassen zwei Köche ganz ohne<br />

Doppeldeutigkeit die Zutaten<br />

sprechen: Wo Shichim<br />

Togarashi auf dem Ge-<br />

Ai<br />

würzdöschen der Manufaktur Würzpfade<br />

draufsteht, ist der japanische „Sieben-<br />

Gewürz-Chilipfeffer“ drin: Shichimi Togarashi<br />

ist in seinen Zutaten grob gemahlene<br />

rote Chilischote, Mandarinenschale,<br />

Sesam-, Mohn- und Hanfsamen, Nori<br />

undSansho, ein Verwandter des Szechuanpfeffers,<br />

klar definiert und damit für<br />

Dirk Rathoff von „Würzpfade“ eine besondereHerausforderung:<br />

„Ich kann also<br />

nur das Mengenverhältnis der Komponenten<br />

verändern und will nicht, dass<br />

nur die Schärfe des Chilisüberwiegt.“ Etwadie<br />

Hälfteseiner Arbeitszeit steckt der<br />

Koch und Betriebswirt in die Gewürzproduktion,<br />

mischt der Frische wegen in<br />

kleinsten Mengen: „Der Onlineshop<br />

brummt.“ In der Gewürzmanufaktur und<br />

Kochwerkstatt in der Sendener Bauerschaft,<br />

ein trotz des Hypes ums Kochen<br />

bisher wohl einzigartiges Unternehmen<br />

im Münsterland, kreiert der 53-Jährige<br />

zusammen mit Kochkollege Gregor Stix<br />

nicht nur ausgefallene Gewürzmischungen,<br />

sondern lehrt sie beim Kochen zu<br />

verwenden: KocheventszuBarbecue, Sushi<br />

after work und mediterraner Provence-Küche<br />

locken nicht nur Firmen zur<br />

Teambildung auf den umgebauten Resthof,<br />

sondern auch kulinarisch Interessierte,<br />

die sich für ein Kochevent zur<br />

Gruppebilden. Im Gewürzseminarerläutern<br />

die beiden Köche, wann welche Ingredienzen<br />

am besten ihre Wirkung entfalten:Manche<br />

Gewürze haben fl<br />

üchtige<br />

Aromen,dürfenerst zum Schluss des Kochens<br />

zugefügt werden, andereentfalten<br />

ihre Kraft erst, wenn sie geröstet werden.<br />

Ungewöhnliche Kombinationen versprechen<br />

überraschende Genusserlebnisse:<br />

„Gewürzmischungen zukreieren ist ein<br />

bisschen wie Musik komponieren: Der<br />

Musiker hat eine Ahnung des fertigen<br />

Stückes im Ohr,ich habe eine Ahnung der<br />

fertigen Gewürzmischung auf der Zunge“,<br />

verrät Rathoff.<br />

Maike Harhues


16 BRANCHEN &BETRIEBE<br />

Leistungsfähige, zuverlässige und individuelle Endverpackungsmaschinen wie diese werden bei Meypack in Nottuln-Appelhülsen<br />

geplant und hergestellt.<br />

Teamarbeit: Elisabeth Stotter (Vertriebsassistentin Export), Philipp Stevens (Vertriebsassistent)<br />

und Kathrin Gesterkamp (Vertriebs- und Marketingassistentin). Fotos: Iris Bergmann<br />

In der Welt zu Hause<br />

Die Meypack GmbH in Nottuln plant, fertigt und liefert seit Jahrzehnten maßgeschneiderte<br />

Endverpackungsmaschinen –wenn esder Kunde wünscht, auch bis nach Südkorea.<br />

„Wenn ich durch diese Tür gehe,<br />

dann verlasse ich Appelhülsen. Das<br />

ist wie das Tor zur Welt.“ Kathrin<br />

Gesterkamp, Vertriebs- und Marketingassistentin,<br />

lächelt. Die Welt,<br />

das ist für sie und über 160 weitere<br />

Mitarbeiter in dem Fall die Firma<br />

Meypack. Das Verpackungsunternehmen<br />

ist inder Lage, vom Standort<br />

Nottuln aus weltweit Geschäfte<br />

abzuschließen.<br />

Mitten im Grünen<br />

Die Meypack Verpackungssystemtechnik<br />

GmbH, wie<br />

sie korrekt heißt, stellt<br />

spezialisierte Endverpackungssysteme<br />

her.Meint:<br />

Sie entwirft, entwickelt und produziert<br />

Maschinen, die Verpackungen herstellen.<br />

Verpackungen sind schließlich das Aund<br />

Oinder modernen Gesellschaft. KeinGetränk,<br />

kein Riegel, kein Smoothie, kein<br />

Tierfutter ohne Umverpackung. Und die<br />

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muss passen. „Wir schauen uns an, welche<br />

Trends es gibt,“ erläutert Klaus M. Vogel,<br />

Prokurist im Vertrieb. „Wenn es bei<br />

Lidl oder Aldi neue Produktverpackungen<br />

gibt, dann nehmen wir das genauer<br />

unter die Lupe.“<br />

Denn, kaum zu glauben, auch Verpackungen<br />

unterliegen der Mode. Wo es<br />

früher nur einfache Flaschen oder Dosen<br />

gab, gibt es heute zum Beispiel die<br />

„Pouches“, diese kleinen Tuben, aus<br />

denen sich der Verbraucher einen Fruchtbrei<br />

oder ähnliches direkt in den Mund<br />

drücken kann. Somüssen die Appelhülsener<br />

ständig „die Nase im Wind haben“,<br />

die Verpackungsingenieure sind gefordert.<br />

Schließlich sollen die Maschinen<br />

nicht nur moderne Verpackungen herstellen.<br />

Ein weiterer Fokus liegt auf der<br />

Ökonomisierung. Die Maschinen müssen<br />

für den Kunden wirtschaftlich arbeiten.<br />

Meypack bekommt den Mix aus Entwicklung<br />

und Herstellung moderner Produkte<br />

und serviceorientiertem Kundendienst<br />

schon seit mehr als 60 Jahren bestens<br />

hin.<br />

Was nicht zuletzt an motivierten Mitarbeitern<br />

liegt. Wie zum Beispiel Philipp<br />

Stevens. Der 28-Jährige ist als Vertriebsund<br />

Projektverantwortlicher ein Experte,<br />

wenn es gilt, Vorteile aus Handelsabkommen<br />

mit anderen Ländernzunutzen. Wie<br />

seinerzeit vor etwa drei Jahren das Abkommen<br />

mit Südkorea. Hier hat er sich<br />

mit viel Fachkenntnis um die Bestimmungen<br />

und Zusatzvoraussetzungen gekümmert.<br />

So konntedie Firma in den vergangenen<br />

Jahren Produkte im Wert von<br />

mehr als 2,4 Mio. Euronach Südkorea exportieren.<br />

Stevens gehört zu der nachrückenden<br />

jungen Generation. „Die Entscheider<br />

werden jünger“, sagt Klaus M.<br />

Vogel, und dies sei auch gut so. Das<br />

Unternehmen müsse genug junge Nachwuchskräfte<br />

haben, um weiterhin auf<br />

dem neuesten Stand zu sein und global<br />

arbeiten zu können.<br />

So vergibtdas Unternehmen immer wieder<br />

Stipendien, um die guten und motivierten<br />

Mitarbeiter zu binden. Zum Beispiel<br />

für ein Studium zum Elektroingenieur.„Leute,<br />

die rauswollen, die fördern<br />

wir“, unterstreicht Vogel. Das könne sich<br />

nur positiv für die Firma auswirken.<br />

Ebenso wie der Mix aus männlichen und<br />

weiblichen Mitarbeitern. So seien im Vertrieb<br />

momentan acht Frauen tätig, was<br />

für eine Maschinenbaufirma eher ungewöhnlich<br />

sei. Und auch hier zeigt Meypack<br />

Flexibilität, um die guten Mitarbeiterinnen<br />

zu halten: Nach einer Schwangerschaft<br />

zum Beispiel können die Frauen<br />

weniger StundenoderimHomeoffice<br />

von daheim arbeiten.<br />

Wasoft noch belächelt wird: Klaus M. Vogel<br />

ist überzeugt, dass Homeoffice ein<br />

Alles muss passen: Technikerin Christin Gottwald bespricht mit<br />

ihrem Kollegen Hans-Georg Lodde (Konstrukteur und Maschinenbautechniker)<br />

die Details.<br />

wichtiger Teil der zukünftigen Arbeitswelt<br />

ist. Er selbst indes braucht „eigentlich<br />

gar kein Büro mehr“, lacht er. „Mein<br />

Büro ist das hier“, sprach‘s und zeigt auf<br />

sein Smartphone, das auch prompt klingelt.<br />

„Sorry, da muss ich eben ran.“ Und<br />

in sauberstem Englisch wechselt er kurz<br />

ein paar Worte. „Das war ein Kunde, der<br />

etwas ordern will. Da bekommeich sofort<br />

Dollarzeichen in die Augen“, schmunzelt<br />

der Verkaufsprofi.<br />

Apropos Verkauf. Wiesehen er und seine<br />

Vertriebsmitarbeiter die Zukunft des<br />

Unternehmens, vor allem auch im Hinblick<br />

auf die Entwicklung in den USAund<br />

den kommenden Brexit? „Großbritannien<br />

ist für uns schon ein großer Markt“,<br />

so Philipp Stevens. Die Firma hat Vertreter<br />

vor Ort, doch auch die wissen nicht,<br />

wie es dann weitergeht. Wenn Großbritannien<br />

aus der Handels-EU austritt,<br />

wird esein sogenanntes Drittland, was<br />

den Handel erschweren würde. Von daher<br />

sei der Handel mit Großbritannien<br />

momentan zurückhaltend und abwartend.<br />

Was die wirtschaftliche Entwicklung<br />

unter dem neuen Präsidenten Trump in<br />

den USA betreffe, so habe das für Meypack<br />

direkt keine Auswirkungen. „Wir<br />

haben aktuell kein Geschäft mit den<br />

USA“, weiß Vogel. Die Amerikaner seien<br />

in Verpackungstechnik selbst gut aufgestellt.<br />

Dennoch: Aufgrund der weltweiten<br />

Vernetzung erwartet Meypack indirekt<br />

schon Auswirkungen auf Europa, sollte<br />

Trump seine „America-first“-Absicht<br />

wahr machen. Aber: „Wir sind da ganz<br />

gelassen.“ Schließlich sind sie Profis allesamt.<br />

In der Welt daheim. So lange, bis<br />

sie zum Feierabend wieder durch die Firmentür<br />

nach Hause gehen. Dann sind sie<br />

zurück in Appelhülsen, dem kleinen Dorf<br />

im Münsterland. Iris Bergmann


GELD &GESCHÄFT 17<br />

Riskantes Versprechen<br />

Geldanlagen im EU-Ausland sind oftmals rentabler als in Deutschland, staatliche Garantien machen<br />

diese Investments bis 100 000 Euro scheinbar risikolos –doch Experten bezweifeln das.<br />

Über das Internet können Sparer höhere Zinsen bekommen –bei wachsendem Risiko.<br />

Foto: dpa<br />

OFFEN GESAGT<br />

Gründlich abwägen!<br />

Deutschlands Sparer sind derzeit<br />

arg gebeutelt. Auf Spar- und Tagesgeldkonten,<br />

selbst bei langfristigen<br />

Sparbriefen gibt es quasi keine Zinsen.<br />

Gleichzeitig zieht die Infl<br />

ationsrate an.<br />

Die Real-Verzinsung ist also inzwischen<br />

meist negativ. Daist die Versuchung<br />

sehr groß, die Zinsangebote aus dem<br />

Netz mit ins Geldanlage-Kalkül zu ziehen.<br />

Doch eines gilt für höher verzinste<br />

Festgelder ebenso wie für Wertpapierofferten:<br />

Mehr Rendite bedeutet auch<br />

immer mehr Risiko. Wer das weiß,<br />

kann abwägen und gemäß seiner individuellen<br />

Sicherheitspräferenzen entscheiden.<br />

Allerdings gibt es neben seriösen,<br />

wenn auch riskanten, Anlageformen<br />

auch Betrugsmaschen im Internet, auf<br />

die kein Sparer hereinfallen sollte. Die<br />

Unterscheidung fällt nicht immer<br />

leicht. Da heißt es, sich gründlich zu<br />

informieren, bevor man eine Entscheidung<br />

trifft. Zumal: Es mehren sich<br />

ganz sukzessive die Zeichen, dass zunächst<br />

in den USA und dann irgendwann<br />

auch in Europa die Zinsen wieder<br />

steigen. Jürgen Stilling<br />

In Zeiten einer allgemeinen Zinsfl<br />

aute<br />

suchen Sparer nach Erträgen,<br />

selbstMini-Zinsen sind willkommen.<br />

Da wundert es kaum, dass findige<br />

Internet-Plattformen die Chance<br />

nutzen, ummit Klein-Erträgen zu locken.<br />

Doch Achtung: Es gibt Risiken!<br />

Zu den Anbietern, die mit<br />

überdurchschnittlicher Rendite<br />

locken, zählt das Finanzportal<br />

Savedo, das für ein<br />

Jahr Festgeld 0,9 Prozent<br />

Zinsen verspricht,bei Weltsparen sind es<br />

1,35 Prozent und bei Zinspilot sogar 1,6<br />

Prozent. Bei deutschen Banken und Sparkassen<br />

sind zurzeit bestenfalls wenige<br />

Zehntelprozent zu ergattern.<br />

Doch wo kommt die Renditeher,die die<br />

Internetportale versprechen? Sie vermitteln<br />

Anlagen bei Banken in Portugal,<br />

Großbritannien, Rumänien, Bulgarien<br />

oder Kroatien. Die Zinsportale sind letztlich<br />

die Profiteure der Politik der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB). Die hat die<br />

Zinsen praktisch abgeschafft. Die Finanzportal-Start-ups<br />

können deshalb zum Zuge<br />

kommen, weil die Deutschen dennoch<br />

Geld anlegen wollen.<br />

„In Deutschland gab es jahrzehntelang<br />

anständige Zinsen für Sparguthaben“,<br />

sagte Savedo-Chef Christian Tiessen<br />

jüngst der Deutschen Presseagentur.„Die<br />

Nullzinspolitik der EZB hat damit Schluss<br />

gemacht.“ Nunwerde immer mehr deutschen<br />

Anlegern bewusst, „dass sich ihr<br />

Erspartes unter den gegebenen Umständen<br />

nicht weitervermehrt, sondern<br />

schrumpft“, sagt er mit Blick aufdie Infl<br />

a-<br />

tion. Deutsche Sparer legten immer mehr<br />

Geld im EU-Ausland an.<br />

Experten streiten darüber,wie sicher diese<br />

Anlagen sind. Zinspilot, Savedo und<br />

Weltsparen preisen sie als „rentable und<br />

sichere“ Alternativen zu deutschen Niedrigzinsen<br />

an. „100 Prozent abgesichert“,<br />

heißt es auf der Weltsparen-Webseite,<br />

und weiter: „Einlagen sind bis zu einem<br />

Gegenwert von 100 000 Euro pro Bank<br />

und Sparer gemäß EU-Recht garantiert.“<br />

Richtig ist:Esgibteuropäische Vorgaben,<br />

die den Mitgliedstaaten ein nationales<br />

Sicherungssystem vorschreiben: Jeder<br />

Staat muss dafür sorgen, dass Spareinlagen<br />

bis zu 100000 Euro imFall einer<br />

Bankenpleite aus einem separaten Topf<br />

erstattet werden. Guthaben oberhalb<br />

100000 Euro sind nicht geschützt.<br />

Doch dass die deutschen Sparguthaben<br />

in anderen EU-Staaten absolut sicher<br />

sind, wird bezweifelt: Hans Peter Burghof,<br />

Professor für Betriebswirtschaftslehre<br />

an der Uni Hohenheim, sieht ein nennenswertes<br />

Risiko: „Am Kapitalmarkt bekommt<br />

man nichts geschenkt –wenn die<br />

Zinsen so viel höher sind, dann liegt das<br />

am höheren Risiko.“ In Sicherungstöpfen<br />

anderer EU-Staaten sei „viel zu wenig<br />

drin, um eine nationale Bankenkrise<br />

durchzustehen“, sagt Burghof.<br />

Das fürchtet auch Margarete Kordt. Die<br />

Leiterin der münsterischen Filiale des<br />

Vermögensverwalters Spiekermann &Co<br />

AG warnt: „Jeder Anleger sollte sich fragen,<br />

ob das Mehr an Risiko den erzielbaren<br />

Zusatzertrag rechtfertigt. Bei 50 000<br />

Euround einer Verzinsungvon einemProzent<br />

bleiben vorSteuern 500 Euro. Dann<br />

muss noch die Kapitalertragssteuer von<br />

25 Prozent in Abzug gebracht werden.“<br />

Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale<br />

Baden-Württembergäußert sich<br />

ebenfalls kritisch. Im Fall einer Bankenkrise<br />

hänge die Rettung von Spareinlagenvom<br />

politischen Willen ab, es gebe also<br />

durchaus Unsicherheit, sagt Nauhauser.Verbraucher<br />

sollten sich solcher Risiken<br />

bewusst sein.<br />

Kordt rät indes zu grundsätzlicheren<br />

Überlegungen: Es sei nach wie vor ratsam,<br />

nicht nur Liquidität und Festgelder<br />

zu halten. Eine mögliche Infl<br />

ation könne<br />

zu einem immensen Risiko für eine einseitigeAusrichtung<br />

auf Zinsanlagen werden.<br />

„Liquidität sollte für den kurz- mittelfristigen<br />

Verbrauch disponiert werden<br />

oder kann taktischer Natur sein, um<br />

künftigeChancen an den Anlagemärkten<br />

zu nutzen“, so die Vermögensverwalterin.<br />

Trotz der Bedenken mancher Expertenwächst<br />

die Kundschaft der Finanzportale.<br />

Einstellige Milliardenbeträge wurden<br />

schon eingesammelt. Heimische<br />

Banken und Sparkassen verfügen jedoch<br />

laut Deutscher Bundesbank über Guthaben<br />

von 3433 Milliarden Euro. jst<br />

Dennis Kleff,<br />

Gewerbekundenbetreuer,<br />

Sparkasse Münsterland Ost.<br />

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Wenn’s um Geld geht


18 GELD &GESCHÄFT<br />

Hoher Gestaltungsanspruch<br />

Die Finanzmathematikerin und Managerin Prof. Dr. Liane Buchholz führt seit dem 1. April in der Nachfolge von<br />

Dr. Rolf Gerlach den Sparkassenverband Westfalen-Lippe.<br />

Zwar steht noch der ein oder<br />

andere Umzugskarton im<br />

Büro, muss manches Buch<br />

noch den Weg ins Regal finden.<br />

Doch für Prof. Dr.Liane<br />

Buchholz ist die Einarbeitungsphase<br />

schon beendet. „Im vollen Lauf“, so sagt<br />

sie, hat sie das Präsidentenamt beim<br />

Sparkassenverband Westfalen-Lippe<br />

(SVW<br />

L) übernommen. Wolfgang Kleideiter<br />

und Jürgen Stilling sprachen mit<br />

Buchholz, die seit Anfang April die Interessen<br />

von 65Sparkassen in Westfalen-<br />

Lippe mit rund 26 000 Beschäftigten und<br />

sechs Millionen Kunden vertritt, über<br />

Aufgaben und Herausforderungen.<br />

Einer Sparkassengröße wie Dr.Gerlach<br />

zufolgen, dürfte nicht einfach<br />

sein. Wie werden Sie den Verband<br />

mit seiner komplexen Struktur und<br />

seinen Beteiligungen führen?<br />

Prof. Dr. Liane Buchholz: Der Verband<br />

ist bestens aufgestellt und funktioniert<br />

wie ein Schweizer Uhrwerk. Die<br />

Sparkassen in Westfalen-Lippe sind groß<br />

und ertragsstark. Bislang habe ich auf<br />

meinem Berufsweg zumeist Mandate<br />

übernommen, bei denen ich erst Strukturen<br />

ändern oder Aufb<br />

auarbeit leisten<br />

musste. Hier kann ichimvollen Lauf dort<br />

starten, wo Rolf Gerlach am 31.März aufgehört<br />

hat.<br />

Womit war die erste Woche ausgefüllt?<br />

Buchholz: Viel Aktenstudium –von der<br />

Satzung bis zum Jahresabschluss, Gespräche<br />

mit Mitarbeitern, Blick aufs Monitoring.<br />

Ich bin von Haus aus Finanz-<br />

Mathematikerin. Zahlen und Fakten<br />

brennen sich bei mir sehr schnell ein.<br />

Eine starke Kombination für<br />

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Prof. Dr. Liane Buchholz ist seit Anfang April Präsidentin des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe<br />

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Einbeck<br />

Gleichzeitig habe ich mich schon mit den<br />

Tochter- und Verbundgesellschaften befasst,<br />

bei denen ich entsprechende Mandate<br />

ausübe. In Westfalen-Lippe ist ein<br />

Achtel der Sparkassen-Finanzgruppe beheimatet.<br />

Deshalb habe ich über die<br />

Grenzen von Westfalen-Lippe hinaus<br />

einen hohen Gestaltungsanspruch. Denn<br />

meine wichtigste Aufgabe besteht darin,<br />

für die Sparkassen Rahmenbedingungen<br />

schaffen, mit denen sie weiter erfolgreich<br />

sein können.<br />

Sie sprechen von starken Sparkassen.<br />

Die Stimmungslagedraußen ist<br />

aktuell anders. Kunden erleben, wie<br />

ihre Sparkasse neuerdings Gebühren<br />

für das Abheben am Geldautomaten<br />

erhebt.<br />

Buchholz: Die Rahmenbedingungen<br />

sind schwieriger geworden. Wir können<br />

die von der EZB verordnete Niedrigzinsphase<br />

nicht beeinfl<br />

ussen und zahlen, wie<br />

Bundesbankpräsident Weidmann es formuliert,<br />

hier den Preis für die Europäische<br />

Union. Deshalb suchen alle Finanzinstitute,<br />

auch die Sparkassen, nach Wegen,<br />

um Kosten abzudecken. Dass dies zu<br />

einer Diskussion führt, halte für normal.<br />

Kunden waren Gebühren am Automaten<br />

nicht gewohnt, weil die Institutedie Kostenquersubventionierthaben.<br />

Diese Zeiten<br />

sind mittelfristig vorbei. Positiv ist,<br />

dass die Institute damit dem Megatrend<br />

zu höherer Transparenz folgen und sagen,<br />

welchen Preis eine Leistung tatsächlich<br />

hat. Es fallen übrigens keine zu hohen<br />

Gebühren an. Und der Kunde kann<br />

zudem mit Blick auf sein eigenes Bank-<br />

Verhalten zwischen verschiedenen Kontomodellen<br />

wählen. Diese Entwicklung<br />

wird sich aber fortsetzen.<br />

Laufendie SparkasseninWestfalen-<br />

Lippe hier im Gleichschritt?<br />

Buchholz: Die Sparkassen entscheiden<br />

über ihreGeschäfts- und damit auchihre<br />

Preispolitik eigenständig und unabhängig.<br />

Sie entscheiden auf Basis ihrer langenErfahrung<br />

selbst. Als Verband halten<br />

wir uns da komplett heraus.<br />

Treiben die Sparkassen aber nicht<br />

auf diesem Wegder Online-Konkurrenz<br />

die Kunden zu?<br />

Buchholz: Nein, denn diese Konkurrenz<br />

haben wir schon seit der zweiten Hälfte<br />

der 1990er Jahre. Die Sparkassen in<br />

Westfalen-Lippe haben heute sechs Millionen<br />

Kunden. Die Marktanteile der Direktbanken<br />

haben sich längst eingepegelt.<br />

Die Stärke der Sparkassen ist, dass<br />

sie bei den wichtigsten Lebensentscheidungen<br />

der Kunden da sind. Basis ist die<br />

lange Bindung. Uns muss die Frage beschäftigen,<br />

wie wir unserejüngeren Kunden<br />

dauerhaft halten können.<br />

In Westfalen-Lippe gibt es aktuell<br />

65 Sparkassen. Stehen weitere Fusionen<br />

an?<br />

Buchholz: Es gibt Gespräche. Aber ich<br />

kann keine Prognose abgeben, in welche<br />

Richtung sich diese jeweils entwickeln.<br />

Und: Größe allein ist kein Wert. Für mich<br />

ist der wichtigste Wert die Ertragskraft<br />

des Instituts.<br />

Aber die bürokratischen und regulatorischen<br />

Lasten für jedes Haus<br />

nehmen doch zu?<br />

Buchholz: Regulatorik ist ein Treiber,<br />

aber nur über sie zu schimpfen, ist aus<br />

meiner Sicht zu eindimensional. Mit ihr<br />

wurde zum Beispiel auch die vonstets geforderteTrennmauerzwischen<br />

Groß und<br />

Klein gezogen, dennbis dahin galten zum<br />

Beispiel für die Deutsche Bank und unsere<br />

kleinste Verbandssparkasse Geseke<br />

gleiche Regeln. Eine meiner wichtigsten<br />

Aufgaben der nächsten Monate ist aber<br />

tatsächlich die Frage, wie wir unsereInstitute<br />

bei der Regulatorik über schon in<br />

anderen Ländernerfolgreich praktizierte<br />

Standards entlasten können. Neben<br />

Niedrigzins und Demografie ist Regulatorik<br />

also ein wichtiges Thema. Aber<br />

noch wichtiger ist die Ertragskraft der Regionalwirtschaft.<br />

Und da, muss ich sagen,<br />

fühle ich mich hier in Westfalen richtig<br />

wohl. Es ist eine hochspannende Region.<br />

Erwarten Sie absehbar Zinsänderungen?<br />

Buchholz: Nein,die EZB wirdihr Anleihe-Aufk<br />

aufprogramm mit allen auch kritisch<br />

zu sehenden Konsequenzen bis zum<br />

Frühjahr 2018 umsetzen. Die Infl<br />

ation ist<br />

noch langenicht an dem Punkt angekommen,<br />

an dem EZB-Präsident Drahgi seine<br />

Geldpolitik ändern wird. Zudem fordert<br />

niemand in Europa eine schlagartigeVeränderung.<br />

So ein Prozess muss so langsam<br />

wie möglich ablaufen, damit die Institute<br />

diesen Weg mitgehen können.<br />

►Fortsetzung auf Seite 19<br />

Foto: Gunnar A. Pier


GELD &GESCHÄFT 19<br />

„Daten sind Rohstoff<br />

des 21. Jahrhunderts“<br />

Liane Buchholz sieht Sparkassen bei der Digitalisierung auf einem guten Weg.<br />

Eine Zinswende würde dieLagealso<br />

nicht über Nacht verbessern.<br />

Buchholz: Das wissenauchdie Sparkassen<br />

in Westfalen-Lippe, die sich schon<br />

heute stärker auf das Provisionsgeschäft<br />

konzentrieren und gleichzeitig den Verwaltungsaufw<br />

and mit Blick auf Prozesse<br />

und Strukturen senken. Aus aktuellen<br />

Umfragen zur Widerstandskraft bei Zinsänderungen<br />

wissen wir,dass die Institute<br />

gut unterwegs sind. Sie haben längst damit<br />

begonnen, sich zinsunabhängiger zu<br />

machen.<br />

Wie beurteilen Sie die Zukunft von<br />

Provinzial Nord West und LBSWest?<br />

Buchholz: Aus unserer Trägersicht sind<br />

keine hektischen Aktivitäten erforderlich.<br />

Wir werden aber die Konsolidierungsmöglichkeiten<br />

weiter intensiv prüfen<br />

und schauen, dass wir im Interesse<br />

unserer Institute größere Einheiten<br />

schaffen. Im Vergleich zu unserem Wettbewerber<br />

haben wir hier deutliche Nachteile.<br />

Was können Sie eigentlich einem<br />

Kunden raten, der heute Geld anlegen<br />

will?<br />

Sparkassenpräsidentin Prof. Dr. Liane Buchholz<br />

Buchholz: Gut beraten ins Aktiengeschäft<br />

gehen, aber dort das Risikosobreit<br />

wie möglich streuen und nicht alles auf<br />

eine Karte setzen.<br />

Aber gerade die Deutschen, die so<br />

gerne sparen, scheuen diesen Weg.<br />

Buchholz: Bedauerlicherweise ja. Es ist<br />

auch ein Ausdruck dafür, dass wir insgesamt<br />

in der Bevölkerung ein stärkeres<br />

Wissen über wirtschaftliche Zusammenhängebenötigen.<br />

Da haben wir Nachholbedarf.<br />

Foto: Gunnar A. Pier<br />

Die Digitalisierung schreitet voran.<br />

Können Sie hier Kundenwünschen<br />

gerecht werden?<br />

Buchholz: Die Sparkassen-Organisation<br />

ist stark genug, um diesen Trends zu folgen,<br />

und hat das Thema strategisch natürlich<br />

auf der Agenda. Wir wissen, dass<br />

Daten der Rohstoff des 21. Jahrhunderts<br />

sind, und legen aber auch allerhöchsten<br />

Wert darauf, dass die Daten vonunseren<br />

50 Millionen Kunden bei uns sicher sind.<br />

PROF. DR. BUCHHOLZ<br />

Prof. Dr. Liane Buchholz (52) hat<br />

am 1. April ihr Amt als Präsidentin<br />

des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe<br />

angetreten und folgt auf<br />

Dr. Rolf Gerlach, der 22 Jahre an<br />

der Spitze des Verbandes stand.<br />

Buchholz kommt vom Bundesverband<br />

Öffentlicher Banken Deutschlands<br />

(VÖB), wo sie seit Januar 2014<br />

Hauptgeschäftsführerin war.<br />

Liane Buchholz, die an der Hochschule<br />

für Ökonomie inBerlin promovierte,<br />

kennt die Sparkassenorganisation<br />

sehr gut: Vor ihrer Tätigkeit<br />

als Hauptgeschäftsführerin<br />

beim VÖB leitete sie unter anderem<br />

die Managementakademie der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

und war damit<br />

bundesweit für die Aus- und Weiterbildung<br />

der Sparkassenmitarbeiter<br />

zuständig.<br />

Als neue Präsidentin vertritt Buchholz<br />

den Sparkassenverband auch<br />

in wichtigen Verbundunternehmen<br />

und wird u.a. in folgende Aufsichtsgremien<br />

einziehen:<br />

–Finanz-Informatik (Stv. Vorsitzende<br />

des Aufsichtsrates)<br />

–LBS West (Mitglied des Verwaltungsrats<br />

und der Trägerversammlung)<br />

–Provinzial NordWest Holding AG<br />

(Mitglied des Aufsichtsrats)<br />

–Westfälische Provinzial Versicherung<br />

AG (Vorsitzende des Aufsichtsrats)<br />

–Landesbank Hessen-Thüringen<br />

(Stv. Vorsitzende der Trägerversammlung)<br />

–DekaBank (Mitglied des Verwaltungsrats)<br />

–Sparkassenakademie NRW (Mitglied<br />

der Trägerversammlung)<br />

–DSV-Gruppe


DAS DIGIT<br />

Klöcker<br />

Knippenberg<br />

PartnermbB<br />

KeinePapierordner<br />

„SchattenOPOSLis<br />

Steuerberater<br />

Rechtsanwälte<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Willy Klöcker<br />

Willy Klöcker<br />

Steuerberater<br />

Cornelia Prigge<br />

Steuerberaterin<br />

Dr. Hanno Knippenberg<br />

Rechtsanwalt<br />

Conrad Klöcker<br />

Rechtsanwalt<br />

Dr. Michael Stephani<br />

LL. M.(Taxation)<br />

Steuerberater<br />

Volker Bock<br />

LL. M.<br />

Steuerberater<br />

Prof. Dr. Norbert Tonner<br />

Steuerberater<br />

Ruven Klöcker<br />

Master of Science<br />

Financial Advisor<br />

Florian zur Mühlen<br />

Mehr als nu<br />

aufgeräumte<br />

Vielfältige Möglichkeiten der Digitalisierung<br />

In beinahe allen Bereichen des Lebens<br />

schreitet die Digitalisierung zügig<br />

voran. Vom Auto bis zur Heizung<br />

wird alles „smart“. Nur indeutschen<br />

Büros scheint die Zeit stehen geblieben:<br />

Noch immerstapeln sich Papier,<br />

Ordner und Dokumente auf den<br />

Schreibtischen. Dabei gibt es längst<br />

gute Möglichkeiten, die Zettelwirtschaft<br />

loszuwerden und von überall<br />

her einfach und mit Übersicht auf<br />

Dokumente zugreifen zu können.<br />

Mitvorausgef<br />

Überweisunge<br />

bequem beza<br />

Viele Vorteile bieten die Möglichkeiten der Digitalisierung fü<br />

Dennoch werden auch heute<br />

noch Pendelordner gepackt<br />

und Rechnungen,<br />

Belege und Unterlagen<br />

zwischen Unternehmen<br />

und Kanzleien ausgetauscht. „Oft ist es<br />

Unkenntnis über aktuelle Möglichkeiten.<br />

der Digitalisierung etwabei der Buchhaltung“,<br />

sagt Willy Klöcker,einer der Gründer<br />

der Kanzlei Klöcker, Knippenberg &<br />

Partnermit Sitz in Ladbergenund Münster.<br />

Möglichkeiten, die weitaus mehr Vorteile<br />

bringen, als nur einen a<br />

ren Schreibtisch. Denn insb<br />

mittelständische Unternehm<br />

werksbetriebe oder auch Sta<br />

sich neue Freiräume, wenn<br />

Digitalisierung „nicht mehr<br />

Buchhaltung beschäftigen<br />

Klöcker. Zudem sind gerade<br />

Betriebe Mitarbeiter mit ent<br />

Kenntnissen heute immer<br />

finden.<br />

Durch moderne Technik la<br />

bei viele Aufgaben automa<br />

verlagern. So genügt es, im U<br />

die Belegeeinzuscannen und<br />

sprechende Datencloud zu<br />

Dortstehendie digitalisierte<br />

te den Kunden ebenso wie<br />

zur Verfügung. Die Berater k<br />

wa relevante Buchungsin<br />

durch eine automatische<br />

nung direkt in den Buchun<br />

nehmen. So können nicht nu<br />

chungen durchgeführt sond<br />

auch stets aktuelle Auswertu<br />

Rickermanns Esch 6<br />

49549 Ladbergen<br />

Telefon 054 85/9394-0<br />

Am Mittelhafen 10<br />

48155 Münster<br />

Telefon 0251/26509-0<br />

www.k-k-partner.de<br />

Unternehmen kommunizieren verstärkt digital<br />

Deutsche Unternehmen kommunizieren zunehmend digital. Drei von fünf (58 Prozent)<br />

nutzen zur internen und externen Kommunikation häufig das Handy oder Smartphone.<br />

Im vergangenen Jahr lag der Anteil noch bei 51 Prozent. Auch die Nutzung anderer digitaler<br />

Kommunikationskanäle ist gestiegen. In jedem zweiten Unternehmen (52 Prozent)<br />

führen die Mitarbeiter Online-Meetings und Videokonferenzen durch, 2016 waren es<br />

noch 40 Prozent. Ein Drittel (34 Prozent) nutzt Kunden- oder Mitarbeiterportale (2016:<br />

28 Prozent). Jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) kommuniziert über soziale Netzwerke,<br />

2016 waren 15 Prozent auf Facebook, Xing und Co. unterwegs. Interne Apps, etwa für<br />

die Rechnungsfreigabe oder Auftragsabwicklung, werden erst von fünf Prozent der<br />

Unternehmen genutzt. Das ergab eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands<br />

Bitkom. „Digitale Kommunikation macht viele Arbeitswege schneller und flexibler“,<br />

sagt Jürgen Biffar, Vorstandsvorsitzender des Kompetenzbereichs Enterprise<br />

Content Management im Bitkom. „Das Smartphone wird dabei immer mehr zur mobilen<br />

Kommunikationszentrale. Unterwegs E-Mails zu schreiben, oder sich per Videotelefonie<br />

in eine Konferenz schalten zulassen, gehört für viele Nutzer bereits zum Alltag.“<br />

Allerdings: 70 Prozent der Unternehmen verwenden noch immer häufig das Faxgerät,<br />

um mit Kunden, Kollegen oder Geschäftspartnern zu kommunizieren. Im letzten Jahr<br />

betrug der Anteil sogar noch 79 Prozent. Besonders viel gefaxt wird dabei in kleinen<br />

Betrieben mit 20 bis 49 Mitarbeitern (77 Prozent) und von Dienstleistern (81 Prozent).


ALE BÜRO<br />

und<br />

en“<br />

Kontoauszüge werden<br />

automatisiertgeprüft<br />

Strukturen und<br />

Prozesse anpassen<br />

Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen<br />

Anzeigensonderveröffentlichung<br />

DieVorteileder digitalen<br />

Steuerberatung<br />

üllten<br />

n<br />

len<br />

rUnternehmen auch im Büro.<br />

rein<br />

rSchreibtisch<br />

bieten Unternehmen viele Vorteile<br />

ufgeräumteesondere<br />

für<br />

en, Handrt-ups<br />

bieten<br />

ie sich dank<br />

mit lästiger<br />

müssen“, so<br />

für kleinere<br />

sprechenden<br />

schwerer zu<br />

sen sich datisieren<br />

und<br />

nternehmen<br />

in eine entübertragen.<br />

nDokumender<br />

Kanzlei<br />

önnen so etformationen<br />

Belegerkengssatz<br />

überrtäglich<br />

Buern<br />

zugleich<br />

ngen für die<br />

Steuerung des Unternehmens zur Verfügung<br />

gestellt werden. Dank Archivfunktion<br />

und Verknüpfung zusammengehöriger<br />

Dokumente lässt sich einfach der<br />

Überblick selbst über ältereVorgängebehalten.<br />

„Egal, wo man ist, es stehen<br />

einem alle Unterlagen zur Verfügung“,<br />

erklärt Florian zur Mühlen, IT-Spezialist<br />

bei Klöcker, Knippenberg und Partner.<br />

Auch manche Pfl<br />

icht lässt sich dank digitaler<br />

Unterstützung smarter lösen. Wie<br />

die Verteilung der monatlichen Gehaltsabrechnungen.<br />

Mit entsprechenden Zugangsdaten<br />

können die den Mitarbeitern<br />

in einem Portal zur Verfügung gestellt<br />

werden –stets pünktlich und papierlos.<br />

Und auch manche Besonderheit, die heute<br />

noch für ernsthafte Probleme sorgen<br />

kann, lässt sich mit den modernen Möglichkeiten<br />

umgehen. So kann derGastronom,<br />

der angesichts schönen Wetters am<br />

Wochenende noch eine zusätzliche Aushilfskraft<br />

engagiert, alle nötigen Anmeldungen<br />

online durchführen. Und ist so<br />

auch ohne direkten Kontakt zu seiner<br />

Es entsteht eindigitales<br />

Belegarchiv<br />

Kanzlei auf rechtlich sicherer Seite.<br />

So erstaunt es Klöcker, dass die<br />

Möglichkeiten des Digitalen Büros<br />

nur verhalten in den Unternehmen<br />

genutzt werden. Dabei vereinfachen<br />

sie die Arbeitsprozesse,<br />

bieten bessere Übersichtlichkeit<br />

und den einfachen Zugriff auf Auswertungen<br />

–überall und zu jeder<br />

Zeit.<br />

Peter Imkamp<br />

„Digitaler Abend“<br />

Um die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung<br />

des Büros zu erklären veranstaltet die Kanzlei<br />

Klöcker, Knippenberg und Partner regelmäßig<br />

den „Digitalen Abend“. Im Rahmen der kostenlosen<br />

Veranstaltungen werden in kleinen Gruppen in<br />

angenehmer Atmosphäre Funktionen vorgestellt<br />

und erklärt sowie Fragen geklärt. Interessierte<br />

können sich per E-Mail an info@k-k-partner.de anmelden.<br />

Die BegriffeDigitalisierung und digitale<br />

Transformation sind Themen,<br />

die uns heute aufSchritt und Tritt begegnen.<br />

Die Politik hat sich die Digitalisierung<br />

zu einem Top-Thema gemacht.<br />

■ Die öffentliche Verwaltung und insbesondere<br />

hier die Finanzverwaltung fordern<br />

unter anderemdie digitale Deklaration.<br />

Der digitale Wandel ist deshalb entscheidend<br />

für den Mittelstand.<br />

Wie aber muss der Mittelstand reagieren?<br />

Sorgen und Ängste gehen in vielen<br />

Branchen um: Die Digitalisierung rationalisiert<br />

Arbeitsplätze weg, die technischen<br />

Anforderungen sind nicht zu bewältigen,<br />

Mitarbeiter sträuben sich, gewohnte<br />

Arbeitsroutinen zu ändern, etc.<br />

Dennoch lässt sich der Trendzur Digitalisierung<br />

weder aufh<br />

alten noch umkehren.<br />

„Die Digitalisierung zwingt Unternehmen<br />

dazu, sich und ihreGeschäftsmodelle<br />

grundlegend zu verändern“, sagt Bernward<br />

Wigger (kl. Bild rechts) von der<br />

Kanzlei DWLDöcker und Partner in Rheine.<br />

Bisherige Strukturen und Prozesse müssen<br />

an die digitale Welt angepasst werden.<br />

Zahlreichen Unternehmen bietet<br />

sich die Gelegenheit, ihre Arbeitsprozesse<br />

effektiv zu gestalten und durch eine<br />

gesteigerte Produktivität mehr Umsätze<br />

zu genieren. Es wäre ein Fehler der<br />

Unternehmensführung die Aufgabe „Digitalisierung“<br />

wesentlich an die IT-Abteilung<br />

zu delegieren. Die Digitalisierung<br />

muss zwingend Chefsache sein und kann<br />

nur gelingen, wenn die Führungsebene<br />

zu 100 Prozent hinter diesem Mammutprojekt<br />

steht. Es ist kein Projekt, das in<br />

wenigen Monaten abgeschlossen ist. Es<br />

handelt sich vielmehr um einen dynamischen<br />

fortwährenden Prozess. Bestehende<br />

Strukturen sind zu analysieren, zu<br />

hinterfragen, aufzusetzen und kontinuierlich<br />

an neue Marktentwicklungen sowie<br />

Kundenwünsche anzupassen. Wichtig<br />

ist, alle Abteilungen und Mitarbeiter<br />

auf dem Weg der Digitalisierung mitzunehmen.<br />

Die digitale Transformation erfordert<br />

Prozessänderungen, die das gesamteUnternehmen<br />

betrifft –von der Art<br />

der Zusammenarbeit bis zu den Geschäftsabläufen.<br />

Wie kann die digitale Umsetzung praktisch<br />

aussehen? Das Rechnungswesen<br />

eignet sich sehr gut für die Digitalisierung<br />

und Automatisierung. Egal, ob die<br />

Buchhaltung im Hause oder extern durch<br />

einen Steuerberater erledigt wird. Der<br />

klassische Pendelordnerwirdinnicht allzu<br />

ferner Zukunft bereits der Vergangenheit<br />

angehören. Denn moderne Systeme<br />

können schon heutedie Zusammenarbeit<br />

zwischen Unternehmen und Steuerberater<br />

erleichtern. Die Bearbeitungszeiten<br />

im Unternehmen können deutlich vermindert<br />

werden und die Zusammen-<br />

arbeit mit dem Steuerberater einfacher<br />

gestaltet werden. So können Bankdaten<br />

vonder Bank vollständig als strukturierte<br />

Daten geliefert und importiert werden.<br />

Eine langwierige manuelle Erfassung ist<br />

nicht erforderlich.<br />

Bei Eingangsrechnungen liegt häufig ein<br />

Medienbruch vor. Nur inwenigen Fällen<br />

gehen elektronische Rechnungen als<br />

strukturierte Daten bei Unternehmen<br />

ein, so BernwardWigger.Zurzeit wirdein<br />

Formatstandard für elektronische Geschäftsdokumente<br />

(ZUGFeRD) entwickelt.<br />

ZUGFeRD ermöglicht einen medienbruchfreien<br />

Rechnungsaustausch.<br />

Das bedeutet, dass strukturierte Daten<br />

vomSystem des Rechnungsausstellers in<br />

das System des Rechnungsempfängers<br />

fl<br />

ießen können. Daraus ergeben sich<br />

auch große Vorteile für die Archivierung<br />

dieser Daten.<br />

Bis sich jedoch dieser Standard durchsetzt<br />

wirdman mit einerZwischenlösung<br />

Vorlieb nehmen müssen. Um die Rechnungseingangsbelege<br />

nicht manuell erfassen<br />

zu müssen, werden die Papierrechnungen<br />

eingescannt und elektronisch<br />

weiter verarbeitet. Dieser Prozess<br />

kann durch die Einbindung in den Zahlungsverkehr<br />

optimiert werden. Durch<br />

die digitale Erfassung können die Daten<br />

an die Banksoftware übergeben<br />

werden und damit<br />

der Zahlungsvorgang<br />

nahezu gänzlich<br />

automatisiert werden.<br />

Foto: Brother<br />

Unsere Dauer-Denker.<br />

Auf einmal ist sie da, die Lösung. Und die hält sich nicht an Arbeitszeiten. So halten auch wir es,<br />

wenn es darum geht, die besten Ideen für unsere Mandanten zufinden. Mit Leidenschaft, Empathie<br />

und Intelligenz kümmern wir uns umSie, für den Königsweg in steuerlichen Fragen, wirtschaftlicher<br />

Beratung und gewinnträchtigen Zukunftsentscheidungen. Denn wir bei DWL glauben:<br />

Ideen kennen keine Grenzen.<br />

DWL Döcker und Partner mbB • Wirtschaftsprüfer Steuerberater Rechtsanwalt • Mühlenstraße 64 • 48431 Rheine • Tel. 05971 9214-0 • www.dwl-rheine.de


22 GELD &GESCHÄFT<br />

Münsterland im<br />

Aufwärtsrend<br />

Die Region verbuchte 2,8 Prozent mehr Übernachtungen.<br />

Für die westfälisch-lippische Tourismusbranche<br />

war 2016 ein gutes Jahr.<br />

Die Übernachtungszahlen legten um<br />

612 000 gegenüber dem Vorjahr zu –<br />

das entspricht einem Plus von 2,5<br />

Prozent – und übertrafen erstmals<br />

die Marke von 25 Millionen. Damit<br />

lag Westfalen-Lippe imBundestrend<br />

(plus 2,5 Prozent) und über den Ergebnissen<br />

aus Nordrhein-Westfalen<br />

(plus 1,9 Prozent).<br />

Das Ruhrgebiet und das<br />

Sauerland hätten bei den<br />

Übernachtungen am<br />

stärksten zugelegt, heißt<br />

es in einem aktuellen Infobriefzum<br />

Sparkassen-Tourismusbarometer<br />

des Sparkassenverbandes Westfalen-<br />

Lippe. Das Ruhrgebiet verzeichnete danach<br />

ein Plus von199 000Übernachtungen<br />

auf 6,4 Mio. (plus 3,2 Prozent). Besonders<br />

beliebt seien Campingplätze und<br />

Ferienwohnungen. Das Sauerland erreichte7,5<br />

Mio. Übernachtungen. Für die<br />

Steigerung um 226 000 sei vorallem das<br />

Nachfragewachstum aus dem Ausland<br />

verantwortlich, erklärt der Verband.<br />

„Das Münsterland bestätigte seinen Aufwärtstrend<br />

auch im Jahr 2016. Die Region<br />

verbuchte 2,8 Prozent mehr Übernachtungen<br />

(plus 105000; insgesamt 3,8<br />

Mio.)“, heißt es weiter im Info-Brief. Der<br />

TeutoburgerWald habe nach einer „Seitwärtsbewegung“<br />

im Vorjahr wieder<br />

leicht im Plus (plus 1,3 Prozent) gelegen<br />

und sei auf 6,6 Mio Übernachtungen gekommen.„Zugpferde<br />

warenhier die Hotels,<br />

Hotels garnis und die Campingplätze.“<br />

Die Region Siegerland-Wittgenstein<br />

stabilisierte sich nach zwei Jahren mit<br />

stärkeren Rückgängen auf797 414Übernachtungen.<br />

„Wachstumsmotor im Hinblick auf die<br />

absoluten Zahlen bleibt in Westfalen-Lippe<br />

der Inlandsmarkt mit einem Zuwachs<br />

von2,0 Prozent (plus426 000 Übernachtungen).<br />

Die Zahl der Übernachtungen<br />

von Gästen aus dem Ausland stieg aber<br />

ebenfalls stark an (plus5,3 Prozent /plus<br />

186 000)“, bilanziert der Sparkassen-<br />

Verband.<br />

Über 80 Prozent der westfälisch-lippischen<br />

Touristiker zeigten sich mit der<br />

Entwicklung im Jahr 2016 zufrieden oder<br />

sogar sehr zufrieden. Der Anteil der Einschätzungen<br />

mit „sehr zufrieden“ stieg<br />

im Vergleich zum Jahr 2015 sogar um<br />

sechs Prozentpunkte an.<br />

Die Freizeitwirtschaft, für die das Sparkassen-Tourismusbarometer<br />

Westfalen-<br />

Lippe eine exklusive Marktbeobachtung<br />

aufgebaut hat, erzielte imJahr 2016 ein<br />

starkes Wachstum von 5,3 Prozent. Insbesondere<br />

imden letzten vier Monaten<br />

des Jahres warein erheblicher Besucherzuwachs<br />

zu verzeichnen: plus 13,1 Prozent.<br />

Besonderer Beliebtheit erfreuten<br />

sich Museen, Ausstellungen und Landschaftsattraktionen.<br />

Das mit Abstand<br />

beste Ergebnis erzielten Museen und<br />

Ausstellungen (plus 43,8 Prozent).<br />

MITARBEITER GLÜCKLICH!<br />

KUNDEN GLÜCKLICH!<br />

CHEF GLÜCKLICH!<br />

+++ TERMINE +++ TERMINE +++ TERMINE +++ TERMINE +++<br />

25. April 2017: Suchmaschinenoptimierung –wie man bei Google nach vorne<br />

kommt, Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt, 16 -18<br />

Uhr, Gründer- und Innovationspark Steinfurt III, Am Campus 2, Steinfurt<br />

25. April 2017: campus.talk: Digitalisierung verändert alles, 17.30 -20.30 Uhr,<br />

d.velop GmbH, Am Campus 1, Gescher<br />

26. April 2017: Infoveranstaltung für Existenzgründer, wfc Wirtschaftsförderung<br />

Kreis Coesfeld, 9-12.30 Uhr, Bäckerei Geiping, Münsterstraße 145, Dülmen<br />

2. Mai 2017: Gründerstammtisch: Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen,<br />

Wirtschaftsförderung Münster, 19Uhr, Braunsberg-Braniewo-Zimmer des<br />

Stadtweinhauses, Prinzipalmarkt 8-9, Münster<br />

2. Mai 2017: Management-Werkstatt: Neues Bauvertragsrecht, 17 -19Uhr,<br />

Handwerkskammer Bildungszentrum, Echelmeyerstraße 1-2, Münster<br />

4. Mai 2017: Fast Forward: Eine Reise durch die digitale Welt, Wirtschaftsförderung<br />

Münster, 18-20.30 Uhr, Deutsche Rentenversicherung, Großer Sitzungssaal,<br />

Gartenstraße 194, Münster<br />

4. Mai 2017: Kanada-Sprechtag, 10 -13Uhr, IHK Nord Westfalen, Sentmaringer<br />

Weg 61, Münster<br />

5./6. Mai 2017: Vredener Wirtschaftsschau, Sa. 13 -18Uhr, So. 10 -18Uhr, Industriegebiet<br />

Gaxel<br />

10./11. Mai 2017: Tankstelle &Mittelstand, Do. u. Fr. 9-18Uhr, Messe- und<br />

Congresszentrum Halle Münsterland, Münster<br />

11. Mai 2017: 4. Forum Industrie 4.0: Cloudbasierte Servicesysteme, 16Uhr,<br />

Westfälische Hochschule, Münsterstraße 265, Bocholt<br />

12. Mai 2017: Hauptversammlung technotrans AG, Messe- und Congresszentrum<br />

Halle Münsterland, Münster<br />

15. Mai 2017: Tagung Handelsinformationssysteme, 9-17Uhr, ERCIS –European<br />

Research Center for Information Systems, Leonardo-Campus 10, Münster<br />

16./17. Mai 2017: 9th International Meeting des Kompetenznetzwerks für<br />

Stammzellforschung NRW, Di. u. Mi. ab 9Uhr, Messe- und Congresszentrum<br />

Halle Münsterland, Münster<br />

18./19. Mai 2017: Berufswahlmesse, Do. 17 -20Uhr, Fr. Besuch während des<br />

Unterrichts, Ems-Halle, Friedrichstraße 4, Emsdetten<br />

30. Mai -1.Juni 2017: 27. Internationale Ausstellung Fahrwegtechnik, Di., Mi. u.<br />

Do. jeweils 9bis 18 Uhr, Messe- und Congresszentrum Halle Münsterland,<br />

Münster<br />

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Bei der Immobilien-Schenkung muss man klug vorgehen.<br />

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Wer ein Haus besitzt, möchte es später<br />

möglichst einfach und ohne große<br />

Verluste auf die nächste Generation<br />

übertragen. Um Steuern zusparen,<br />

überlegt manch Immobilienbesitzer,<br />

sein Haus oder die Wohnung<br />

bereits zu Lebzeitenzuverschenken.<br />

Doch aufgepasst: Auch bei Schenkungen<br />

können Steuern anfallen,<br />

warnt die Westfälische Notarkammer.Wird<br />

eine Immobilie im<br />

Familienverbund<br />

übertragen, entsteht<br />

Schenkungssteuer<br />

nur dann, wenn ihr<br />

Wert den steuerlichen Freibetrag übersteigt.<br />

Schenkungssteuer wirdfür Kinder<br />

und Stiefk<br />

inder ab einem Betrag von<br />

400 000 Euro fällig. Der Freibetrag für<br />

Enkelkinder liegt bei 200 000 Euro und<br />

für Ehegatten sogar bei 500 000 Euro“,<br />

heißt es in einer Kammermitteilung.<br />

Selbst Familienfremde zahlten erst ab<br />

einem Wert von 20000 Euro Steuern.<br />

Diese Freibeträge gelten laut Kammer für<br />

sämtliche Schenkungen. Allerdings können<br />

die Freibeträge nur alle zehn Jahre<br />

genutzt werden, um die Steuerlast zu<br />

senken. In einemZeitraum von30Jahren<br />

kann somit jedes Elternteil WerteinHöhe<br />

von1,2 Millionen Eurosteuerfrei auf ein<br />

Kind übertragen.<br />

Ist der Freibetrag nicht groß genug, kann<br />

durch notarielle Vertragsgestaltung die<br />

Steuerlast gemindert oder garvermieden<br />

werden. Ein beliebtes Mittel ist hier die<br />

Schenkung mit Nießbrauch. „Zum einen<br />

sichert sich der Immobilieneigentümer<br />

ab, indem er das Recht behält, die verschenkteImmobilie<br />

sowohl zu vermieten<br />

als auch selbst zu nutzen. Zum anderen<br />

wirkt sich das Nutzungsrecht steuerlich<br />

günstig aus. Dafür wird der Jahreswert<br />

des Nießbrauchs ermittelt und mit der<br />

Anzahl von Jahren, die der verbleibenden<br />

Lebenserwartung des Schenkers entspricht,<br />

multipliziert. Indem dieser Betrag<br />

vomVerkehrswert der Immobilieabgezogen<br />

wird, vermindert sich die Bemessungsgrundlage<br />

für die Berechnung<br />

der Schenkungssteuer.“<br />

Dieser Effekt werde auch erreicht, wenn<br />

die Nachkommen die Bankdarlehen<br />

übernehmenund diese selbst zurückzahlen.<br />

„Vorsicht ist geboten, wenn die Immobilie<br />

nicht selbst genutzt, sondern vermietet<br />

worden war. Denn bei einer Übertragung<br />

innerhalb von weniger als zehn<br />

Jahren kann es zu einem Spekulationsgewinn<br />

kommen.“<br />

Betroffene sollten gründlich überlegen,<br />

ob die Schenkung endgültig und ohne jede<br />

Bedingung gewollt ist. Für bestimmte<br />

Fälle kann ein Rückübertragungsanspruch<br />

wichtig sein. Der Eigentümer<br />

kann sich vorbehalten, die Immobilie zurückverlangen,<br />

wenn das beschenkte<br />

Kind ohne eigene Abkömmlinge stirbt<br />

oder wenn über sein Vermögen das Insolvenzverfahren<br />

eröffnet wird.


GELD &GESCHÄFT 23<br />

Master oder Meister?<br />

Ein Studium führt nicht automatisch zu einem höheren Lebenseinkommen, heißt es in einer Ifo-Studie.<br />

Das duale deutsche Ausbildungssystem<br />

gilt als Exportschlager. Bildung<br />

zahlt sich aus mit höheren Einkommen<br />

und einem geringeren Risiko,<br />

arbeitslos zu werden, so eine Studie<br />

des Ifo-Instituts im Auftrag der<br />

Fondsgesellschaft Union Investment.Dabei<br />

muss es nicht immerein<br />

Studium sein – entscheidender ist<br />

die Wahl des Fachs.<br />

Amlukrativsten ist der Studie<br />

zufolge ein Medizinstudium.<br />

Es bringt Männern<br />

nach Abzug der Kosten –<br />

Ainschließlich e<br />

des Einkommensausfalls<br />

während der Uni-Zeit –auf<br />

das gesamte Erwerbsleben gerechnet im<br />

Schnitt ein um 983 038 Eurohöheres Einkommen<br />

als eine Berufsausbildung. Ein<br />

Jura-Abschluss schlägt durchschnittlich<br />

mit 656 992 Euro zuBuche. Ein Votum<br />

für ein Studium also?<br />

Nicht unbedingt: „Nicht jedes Studium<br />

ist per se lohnender als etwa der Weg<br />

über eine Lehre zum Meister- oder Technikerabschluss“,<br />

heißt es in der Studie.<br />

„Wir beobachten deutliche Unterschiede<br />

bei den Einkünften zwischen den Berufszweigen<br />

und Studienrichtungen“, sagt<br />

Ifo-Experte Ludger Wößmann. Das Lebenseinkommen<br />

eines Meisters mit gut<br />

laufendemBetrieb könne das eines Hochschulabsolventen<br />

deutlich übersteigen.<br />

Das liegt auch ander Wahl der Studienrichtung.<br />

So kommt ein Sozialarbeiter<br />

gerade mal auf ein Plus vondurchschnittlich<br />

19 737 Euro beim Lebenseinkommen<br />

gegenüber einer Lehre. Eine Ausbildung<br />

HöhereEinkommen durch Studium<br />

Um so viel höherist das Einkommen einesStudienabsolventen als das Einkommeneiner<br />

Person mit Ausbildungsabschluss ohne Studium in diesen<br />

Fachrichtungen –gerechnet aufdes gesamteErwerbsleben* in Euro<br />

Human-und Zahnmedizin<br />

Rechtswissenschaft<br />

Wirtschaftswissenschaft<br />

Informatik,Mathematik,<br />

Naturwissenschaft<br />

Ingenieur-/Technikwissenschaft,Maschinenbau<br />

Lehramt an Gymnasien/<br />

Berufsschulen<br />

Verwaltungswissenschaft<br />

Architektur/Bauingenieurwesen<br />

Agrar-und Ernährungswissenschaft<br />

Politik-, Sozial-,Regionalwissenschaft<br />

Lehramt**, Sprach-/Kulturwissenschaft<br />

Kunst<br />

Sozialarbeit<br />

Quelle: ifo, Union Investment;Grafik: dpa<br />

zum Meister oder Techniker bringt im<br />

Schnitt dagegen einen Mehrertrag von<br />

130 000 Euro netto.<br />

„Wir brauchen Master und Meister“,<br />

mahnt der Präsident des Maschinenbauverbandes<br />

(VDMA), Carl Martin Welcker.<br />

Für viele technische Ausbildungsberufe<br />

habe sich das Missverhältnis zwischen<br />

Angebot und Nachfrage weiter verschärft.<br />

41 Prozent der vom VDMA 2016<br />

befragten Maschinenbauer hatten offene<br />

*<br />

**<br />

Männer<br />

Frauen<br />

abzüglich aller Ausbildungskosten<br />

z.B. Studiengebühren,<br />

Einkommensausfall während<br />

der Ausbildung<br />

ohne Gymnasien und<br />

Berufsschulen<br />

+983 038 €<br />

+612 731<br />

+656 992<br />

+364 971<br />

+529 402<br />

+247 972<br />

+400 233<br />

+236 534<br />

+384 409<br />

+165 687<br />

+292 113<br />

+279 336<br />

+281 178<br />

+224 870<br />

+249 147<br />

+100 661<br />

+206 720<br />

+118 560<br />

+165 509<br />

+168 417<br />

+161 352<br />

+183 444<br />

+73 775<br />

+79 548<br />

+19 737<br />

+79 102<br />

Stellen für Facharbeiter oder Techniker.<br />

Dem jüngsten Berufsbildungsbericht der<br />

Bundesregierung zufolge waren 2015<br />

insgesamt 41 000 Lehrstellen unbesetzt –<br />

der höchste Stand seit 1996. Besonders<br />

kleine und mittlere Betriebe hätten dadurch<br />

wachsende Probleme.<br />

Das Handwerk beklagt, dass die Zahl der<br />

jährlich neu eingestellten Auszubildenden<br />

seit dem Beginn des Jahrzehnts um<br />

über 70 000 zurückgegangen ist. Hauptursache:<br />

der demografische Wandel. Daneben<br />

spiele aber auch der TrendzuAbitur<br />

und Studium eine große Rolle. „Politik<br />

und Gesellschaft verweigern seit Jahren,<br />

die Chancen dualer Ausbildung zu<br />

thematisieren“, kritisiert der ZDH.<br />

Von1976bis 2013 hatsichder Anteil der<br />

Hochschulabsolventen auf 18 Prozent<br />

verdreifacht. Der Anteil der Menschen<br />

mit einer Berufsausbildung stieg auf 57<br />

Prozent.<br />

dpa<br />

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24 GELD &GESCHÄFT<br />

Der Betrieb als Marke<br />

Beim Personaltag der Handwerkskammer wurden Ideen vorgestellt und Möglichkeiten diskutiert.<br />

„Wie verkaufe ich mich als Arbeitgeber?“<br />

Diese Frage müssten sich<br />

Unternehmer auf jeden Fall stellen,<br />

und nicht nur dann, wenn sie neues<br />

Personal einstellen wollten. Die<br />

Attraktivität des Arbeitgebers und<br />

damit seines Unternehmens sei ein<br />

wichtiges Kriterium für die „Marke<br />

Arbeitgeber“, sagt Professorin Henriette<br />

Strotmann. Unternehmer könnten<br />

(und sollten) mehr Marketing für<br />

sich machen.<br />

„Eigenverantwortliches Handeln<br />

steht bei uns im Mittelpunkt.“<br />

Annabel Tenbrink<br />

Zwölf Foren wurden beim Personaltag<br />

des Handwerks angeboten,<br />

darunter „Marke.<br />

Arbeitgeber“. Und dazu gehören<br />

Bekanntheit des Unternehmenssowie<br />

Attraktivität und Vertrauen,<br />

die der Arbeitgeber und der Betrieb<br />

ausstrahlen – „und ganz wichtig ist die<br />

Glaubwürdigkeit des Arbeitgebers“, betont<br />

HenrietteStrotmann, die an der Fachhochschule<br />

Münster lehrt.<br />

Der Arbeitgeber müsse potenzielle Lehrlinge<br />

und neue Mitarbeiter glaubwürdig<br />

vom Betrieb überzeugen und bei der Suche<br />

nach Auszubildenden bereits in der<br />

Schule –und dabei<br />

nicht erst in<br />

der Abschlussklasse<br />

–beginnen.<br />

Betriebspraktika,<br />

Informationstage,<br />

Berufsinformationsmessen<br />

gehören<br />

dabei zu<br />

den „Klassikern“. Ganz wichtig sind persönliche<br />

Gespräche und die Möglichkeit,<br />

den eventuellen Ausbildungsbetrieb und<br />

die weiteren Möglichkeiten und Chancen<br />

kennenzulernen, so berichteten Unternehmer<br />

aus eigener Erfahrung.<br />

Ein Unternehmensleitbild nicht nur entwickeln,„sondern<br />

dieses Leitbild auchleben“.<br />

Das gehört für Annabell Tenbrink<br />

zum betrieblichen Marketing. „Unsere Vision<br />

für das Jahr 2030 wurde mit allen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelt“,<br />

sagt die Geschäftsführerin der Firma<br />

Tenbrink Ladenbau in Stadtlohn. Ein<br />

fester monatlicher Informations-Termin<br />

für alle Beschäftigten ist Teil des Leitbilds<br />

(„der Informationsflf uss muss stimmen“),<br />

auch eine jährliche Mitarbeiter-Befragung<br />

und Angebotezur Weiterbildunggehören<br />

dazu.<br />

„Eigenverantw<br />

ortliches Handeln steht bei<br />

uns im Mittelpunkt“, betont AnnabellTen-<br />

„Der Bekanntheitsgrad ist ein wichtiger Faktor“, sagt Malermeister Thomas Caruso (r., auf unserem Foto mit seinem Mitarbeiter Denis<br />

Poselenzer).<br />

Foto: Hubertus Kost<br />

brink. Auch das sei ein Teil der Attraktivität<br />

des Arbeitsplatzes. Ein weiteres Beispiel:<br />

Angebote zur Gesundheitsförderung.<br />

Es gibt ein festes jährliches Budget<br />

für Gesundheitsmaßnahmen.<br />

Wichtig ist dem Unternehmen, das rund<br />

120Fachkräftebeschäftigt, der Kontakt zu<br />

deren Familien. Sowerden zum Beispiel<br />

zu Jubilarehrungen oder Feiern auch die<br />

Familienmitglieder eingeladen. „Wir sind<br />

ein Familienbetrieb in der viertenGeneration“,<br />

sagt die Geschäftsführerin,„und das<br />

machen wir immerwieder gern deutlich.“<br />

Um den berufl<br />

ichen Nachwuchs muss sich<br />

der Handwerksbetrieb keine Sorgen machen.Bis<br />

zu 150Bewerbungen erhält das<br />

im In- und Ausland tätige Unternehmen,<br />

fünf Lehrlingewerden jährlicheingestellt.<br />

Für besondere Aufmerksamkeit über die<br />

Firma hinaus sorgt die Wahl zum „Azubi<br />

des Monats“, an der sich alle Beschäftigten<br />

beteiligen. Der oder die Ausgewählte<br />

darfdann einen Monat auf Kosten der Firma<br />

mit dem Azubi-Car fahren.Auch damit<br />

erweist sich Tenbrink Ladenbau als attraktiver<br />

Arbeitgeber.<br />

Welche Möglichkeiten haben kleine Betriebe,<br />

sich als attraktiver Arbeitgeber zu<br />

präsentieren? „Wir nutzen unseren Bekanntheitsgrad,“<br />

schmunzelt Thomas Caruso.<br />

Das sei natürlich nicht alles,sagt der<br />

Malermeister aus Münster, der vor ein<br />

paar Jahrenden Betrieb vonseinem Vater<br />

Mario übernahm. Vier Facharbeiter und<br />

ein Meister arbeiten ganz überwiegend<br />

für privateKunden, einLehrling wirdausgebildet.<br />

Der Betrieb bezahlt seine Mitarbeiter<br />

über Tarif und kümmert sich um<br />

diebetriebliche Altersvorsorge.Weiterbildung<br />

ist ebenfalls angesagt, zwei bis drei<br />

Mal proJahr.Das werdezum großen Teil<br />

als Arbeitszeit angerechnet, sagt der Chef,<br />

der selbst an Kursen oder Seminaren teilnimmt,<br />

„denn ich habe ja auch etwas davon,<br />

wenn sich Mitarbeiter weiterbilden“.<br />

Hubertus Kost<br />

FAMILIE UND BERUF STATT FAMILIE ODER BERUF<br />

Die Attraktivität des Handwerks als Arbeitgeber wird zunehmend auch nach den Möglichkeiten der<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf beurteilt. „Familie und Beruf statt Familie oder Beruf“ sei das<br />

Ziel, betont Gisela Goos von der Handwerkskammer. Und dabei gehe es nicht nur darum, die Kinder<br />

während der Arbeit gut versorgt zu wissen, sondern auch um pflegebedürftige Angehörige.<br />

Eine weitere Variante: Teilzeitarbeit und der Wunsch, zumindest einen Teil der Arbeitszeit frei gestalten<br />

zu können. „Das fördert die Motivation enorm“, sagt Frank Winter. Als Beispiel nennt der Unternehmer<br />

(Heizung –Sanitär –Elektro) aus Münster die Situation eines Mitarbeiters, der an vier Tagen länger<br />

als die andere Kollegen arbeitet und freitags freihat, um dadurch auch seine sehr lange Anfahrtszeit<br />

zu reduzieren. Die hohe Flexibilität ist für Frank Winter eine Sache der Abstimmung –„und das machen<br />

die Mitarbeiter untereinander“. Schriftliche Regeln seien nicht notwendig. Freizeit wird hoch bewertet:<br />

„Wir haben keinen Mitarbeiter, der Überstunden ausbezahlt haben möchte“, sagt der Unternehmer.<br />

Mehrarbeit werde durch Freizeit vergütet.<br />

Arbeitszeiten anpassen, den Arbeitsumfang reduzieren, kurzfristige Freistellungen vornehmen, längere<br />

Urlaubsphasen organisieren. „Alles ist möglich“, erläutert Andrea Runge. Sie leitet mit zwei Geschwistern<br />

die Feinkostfleischerei Hidding in Nordwalde mit Filialen im Münsterland. „Wer mit mir spricht,<br />

dem kann ich helfen“, lautet ihre Devise. So fließen Wünsche zur Arbeitszeit in die Arbeitsplanung ein.<br />

Dabei wird auch auf feste private Termine Rücksicht genommen. Andrea Runge erwartet Flexibilität<br />

von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Das ist keine einseitige Angelegenheit.“<br />

Bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird oft an Frauen gedacht, die sich um Kinder kümmern. Das<br />

machen aber zunehmend auch Männer, zum Beispiel Jörg Elke. Der Leiter der Hidding-Filiale inMünster-Nienberge<br />

muss schon mal kurzfristig Termine an der Schule wahrnehmen. Wenn es eben möglich<br />

ist, dann nehmen er und seine Frau gemeinsam daran teil. Für den Vater ist es einfacher, sich auch<br />

schnell mal freizunehmen. „Wir können unsere Arbeitszeit auch kurzfristig untereinander tauschen.“<br />

Natürlich müsse der betriebliche Ablauf gesichert sein. Gegenseitiges Vertrauen sei dabei wichtig. hko<br />

Seit 10 Jahren bringt die Fehrenkötter Personaldienstleistungen<br />

GmbH Unternehmen und Jobsuchende<br />

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1<br />

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LEBEN &WISSEN 25<br />

Als Frau immer auf Achse<br />

Für die Berufskraftfahrerin Maria Enste sind lange Strecken und schwere Trucks Alltag. Woche für<br />

Woche transportiert sie Landmaschinen und Fahrzeuge für Fehrenkötter quer durch Europa.<br />

Arbeitsplatz hinterm Lenkrad: Seit 15 Jahren lenkt Maria Enste imFernverkehr schwere Trucks. Seit 2015 ist sie für die Ladbergener Spedition Fehrenkötter unterwegs.<br />

Fotos: Sigmar Teuber<br />

Sissy ist immer dabei. Die Shih-Tzu-<br />

Hündin, von ihrer Besitzerin liebevoll<br />

„Prinzessin“ genannt, wacht darüber,<br />

objemand und, wenn ja, wer<br />

zu Frauchen Maria Enste in den<br />

Truck klettern darf.Garry, der Rüde,<br />

muss diesmal zu Hause bleiben. Seit<br />

er einmalvon einem bösen Herrn getreten<br />

wurde, ist er auf Männer nicht<br />

gut zu sprechen. Für die 52-jährige<br />

Fahrerin, die im Auftrag der Fehrenkötter<br />

Transport &Logistik GmbH in<br />

ganz Europa unterwegs ist, gilt das<br />

zum Glück nicht –essei denn, sie<br />

muss sich gegen einen zudringlichen<br />

Kollegen zur Wehr setzen.<br />

Montag, 5Uhr, auf dem<br />

Fehrenkötter-Betriebshof<br />

in Ladbergen. Ein<br />

Druck auf den Anlasser<br />

erweckt den Motor des<br />

schweren Lkw zum Leben. Aufder Ladefl<br />

äche des fast 20 Meter langen Trucks<br />

stehen Edelkarossen. Wert: „Gut eine<br />

MillionEuro“, sagt Maria Enste, die gerade<br />

die Ladungssicherung überprüft hat.<br />

Dann gibt die trotz der frühen Morgenstunde<br />

gut gelaunte Berufskraftfahrerin<br />

Gas. Tagesziel: Ein Unternehmen in<br />

Creutzwald/Frankreich. Dort werden die<br />

drei Autos abgeladen.<br />

Für die erfahrene Truckerin, deren Eltern<br />

1962 aus Italien nach Deutschland ka-<br />

Starke Frau mit weichem Kern: Maria Enste ist bei den Kunden<br />

und an der Rampe gern gesehen.<br />

men und sich hier ein neuesLeben aufgebaut<br />

haben, ist der Auftragnichts Besonderes.<br />

Oft ist sie tage- und wochenlang<br />

unterwegs, transportiert neben Pkw auch<br />

schweres Gerät wie Traktoren und andere<br />

Landmaschinen.<br />

Gelernt hat Maria Enste das Bäcker- und<br />

Konditoren-Handwerk. Bei ihrem Vater,<br />

derals Sprengmeister gearbeitet hat, darf<br />

sie schon als Kind im Lkw mitfahren. Dabei<br />

infiziert sie sich mit dem Trucker-Virus.<br />

Mit 23 Jahren sitzt sie selbst hinter<br />

dem Steuer eines Kies-Lastwagens, verdient<br />

sich mit ihren Fahrkünsten den Respekt<br />

der harten Kerle auf vielen Baustellen.<br />

Dann schlägt das Schicksal zu: Ihr Mann,<br />

heute 57Jahre alt, erleidet einen Unfall.<br />

Folge: Erwerbsunfähigkeit. Ein Problem,<br />

das es zu lösen gilt. Da sind das eigene<br />

Haus in Warstein, die beiden Kinder –<br />

Tochter Palma-Michelle (20) und Sohn<br />

Marcel (23) –, die laufenden Verpfl<br />

ichtungen:<br />

Alles kostet Geld. „Einer muss es<br />

verdienen, warum nicht ich?“, sagt sich<br />

Maria Enste und startet durch. Das Lkw-<br />

Fahren wird zum Full-Time-Job. Seit<br />

rund 15 Jahren arbeitet MariaEnstejetzt<br />

im Fernverkehr, seit November 2015 ist<br />

sie bei Fehrenkötter.<br />

Sich in der Männerdomäne durchzusetzen,<br />

ist schwer. Die Truckerin kann ein<br />

Lied davonsingen. Sie zählt nicht, wie oft<br />

ihr ein Held der Straße beim Elefantenrennen<br />

mit eindeutigen Gesten zeigt, was<br />

er von Frauen am Steuer eines Lkw hält.<br />

Angebote sind an der Tagesordnung. „In<br />

den ersten zwei Jahren habe ich oft geglaubt,<br />

ich wäreimfalschen Beruf gelandet“,<br />

schmunzelt die Berufskraftfahrerin<br />

heute über das, was sie damals erst einmal<br />

verdauen musste.<br />

Bei zehn Geschwistern, davonsechs Brüder,<br />

hat sie früh gelernt, sich zu behaupten.<br />

Gelegentlich hilft es auch, dass sie<br />

Trägerin des schwarzen Karate-Gürtels<br />

ist. „Manche Männer verstehen leider nur<br />

handfesteArgumente“, sagt die Fahrerin,<br />

die sich unauffällig kleidet und unterwegs<br />

gern ein unfreundliches„Arbeitsgesicht“<br />

aufsetzt, um aufdringliche Kollegen<br />

auf Distanz zu halten.<br />

►Fortsetzung auf Seite 26<br />

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26 LEBEN &WISSEN<br />

Hinterm Horizont<br />

wartet das Zuhause<br />

Heute Creutzwald, morgen Meppen –und die Männer machen große Augen.<br />

Ob schicke Autos oder schwere Landmaschinen: Die Ladungssicherung ist das Aund O. Das Verzurren mit den Gurten ist schwere Arbeit.<br />

Foto: Sigmar Teuber<br />

FEHRENKÖTTER<br />

TRANSPORT &LOGISTIK<br />

Als nach eigenen Angaben einer der<br />

führenden Landmaschinen- und<br />

Fahrzeuglogistiker in Europa ist die<br />

Fehrenkötter Transport &Logistik<br />

GmbH für Hersteller und Vertriebsgesellschaften<br />

von Landtechnik,<br />

Transportern und Anhängern tätig.<br />

Neben Branchenlösungen für Landmaschinen,<br />

Fahrzeug- und Spezialtransporte<br />

bietet das Unternehmen<br />

aus Ladbergen Logistik-Dienstleistungen<br />

von der Zwischenlagerung<br />

bis zum Outsourcing kompletter Abteilungen<br />

an. Als zweites Standbein<br />

betreut die Fehrenkötter Personaldienstleistungen<br />

GmbH Kunden mit<br />

Personalvermittlungen und Zeitarbeitslösungen.<br />

Das 1929 gegründete<br />

Familienunternehmen wird in<br />

dritter Generation vom alleinigen<br />

Gesellschafter und Geschäftsführer<br />

Joachim Fehrenkötter geleitet. Im<br />

Einsatz sind nach seinen Worten<br />

zurzeit 150 Fahrzeuge und 170 Fahrer,<br />

davon drei Frauen. Im Zeitarbeitsbereich<br />

werden rund 400<br />

Mitarbeiter beschäftigt. Transportiert<br />

werden „in sehr starkem Maße“<br />

Landmaschinen, Nutzfahrzeuge<br />

und Pkw, soder Unternehmer. teu<br />

Creutzwald, 15.30 Uhr: Vorsichtig<br />

rangiert Maria Enste<br />

drei Luxusautos von der Ladefl<br />

äche. Auch das gehört<br />

zu ihren Aufgaben. Dabei<br />

einen Kratzer in den Lack zu machen<br />

oder die Innenräume der Fahrzeuge zu<br />

verschmutzen, kann fatale Folgen haben.<br />

Doch schnell stehen die Wagen unbeschädigt<br />

auf dem Platz, der ihnen zugewiesen<br />

wurde.<br />

Kurz darauf ist der Lkw wieder auf der<br />

Straße. Das nächste Ziel, das Disponent<br />

Thomas aus Ladbergen durchtelefoniert<br />

hat, ist Noerdange inLuxemburg. Dort<br />

müssen Landmaschinen abgeholt und zu<br />

einem Unternehmen in Meppen gebracht<br />

werden. An einer Tankstelle kauft Maria<br />

Enste die für die Fahrt inLuxemburg erforderliche<br />

Vignette. Weil es zum Laden<br />

heute ohnehin zu spät ist, gilt diese für<br />

den nächsten Tag. Jetzt muss nur noch<br />

ein Stellplatz für die Nachtgefunden werden.<br />

Eine Raststätte oder einen Autohof gibt<br />

es erst auf Luxemburger Gebiet. Auf<br />

einem Parkplatz kurz vorder Grenze findet<br />

Maria Enstenocheine Lückefür ihren<br />

Lkw.„Aufsolchen Plätzen stehe ich nicht<br />

gerne“, sagt sie. Meist seien die sanitären<br />

Anlagen schmutzig. Waschgelegenheiten<br />

gebe es kaum, eine Aufsicht schon gar<br />

nicht. Das trifft auch auf den aktuellen<br />

Parkplatz zu. Glücklich, wer Desinfektionstücher<br />

für die Hände dabeihat.<br />

Zum Abendessen gibt es ein Reis-Fertiggericht,<br />

das Maria Ensteneben vielenanderen<br />

Dingen aus dem Bordkühlschrank<br />

und diversen Fächern zaubert. Gekocht<br />

wird imFührerhaus auf einem Gaskocher.<br />

„Das hier ist meine Küche, mein<br />

Wohn-, Schlaf- und Badezimmer“, beschreibt<br />

die Truckerin. Während sie das<br />

wenige Geschirr spült –auf den Stufen<br />

zum Führerstand –,kommt ein Kollege<br />

LENK-UND RUHEZEITEN<br />

Werviel fährt, muss Pausen einlegen. Diese Regel gilt für alle Berufskraftf fahrer. Sie<br />

müssen Lenk- und Ruhezeiten einhalten. Die Regelungen dafür sind für den Laien<br />

kaum zu durchschauen. Im Durchschnitt, erläutert Joachim Fehrenkötter, darf ein<br />

Trucker am Tagneun Stunden fahren. Er muss diese Fahrzeit mit einer Pause von<br />

45 Minuten unterbrechen. Das Einhalten der Vorschrift<br />

en wird per digitalem Tachografen<br />

überwacht. Verstöße können teuer werden. Tägliche als auch wöchentliche<br />

Ruhezeiten sind verbindlich einzuhalten. Wenn der Lkw über eine Schlafkabine verfügt,<br />

können sie auch im Fahrzeug absolviert werden. Der Zeitraum, in dem sich ein<br />

Fahrer erholt, wird als Fahrtunterbrechung bezeichnet. Auch Arbeiten wie Wartung,<br />

Be- und Entladung sowie Instandsetzung sind während dieser Zeit untersagt. Nach<br />

maximal viereinhalb Stunden hinter dem Steuer ist ein Fahrer verpflichtet, eine solche<br />

Unterbrechung einzulegen. Nach Ende jeder 45-minütigen Fahrtunterbrechung<br />

beginnen rechnerisch wieder viereinhalb Stunden Lenkzeit.<br />

teu<br />

vorbei. „Hast du mal einen Schraubenschlüssel?“<br />

Hat sie nicht, aber eine Kombizange.<br />

Mit der repariert der Mann seine<br />

Maschine. Man hilft sich gern.<br />

Katzenwäsche neben dem Truck, dann<br />

geht’s in die schmale Koje. Die Nacht ist<br />

ruhig.<br />

Der nächste Tag bricht an. Schnell ist<br />

Noerdange erreicht. Es gießt. Ein Mitarbeiter<br />

des dortigen Unternehmens<br />

fährt einen überbreiten und einen normalen<br />

Traktor auf den Aufl<br />

ieger. Dazu<br />

einen Radlader. Für die Ladungssicherung<br />

ist Maria Enste zuständig. Das Verzurren<br />

dauert. Der Regen läuft in den<br />

Kragen der Arbeitskleidung. Als alles<br />

sitzt, wie es soll, ist die Fahrerin nass bis<br />

auf die Haut. Kurz was Trockenes anziehen.<br />

Weiter geht’s. Der Rückweg mit dem<br />

überbreiten Truck führt zum Teil über<br />

Kölner Stadtstraßen. Kein Problem für<br />

die erfahrene Kraftfahrerin. Am Abend<br />

ist Ladbergenerreicht, am nächsten Morgensetzt<br />

sie die Fahrtnach Meppenfort.<br />

Was reizt sie an diesem harten Job?<br />

„Wenn ich unterwegs bin, habe ich meine<br />

Ruhe, sehe viele Länder und neue Orte“,<br />

sagt Maria Enste. Als Frau werdesie beim<br />

Kunden oft freundlicher und respektvoller<br />

behandelt als die männlichen Kollegen.<br />

Ein Ausgleich dafür, dass viele von<br />

denen „sich alle Freiheiten gegenüber<br />

Frauen herausnehmen“.<br />

Marie Enstehat gelernt, sich durchzusetzen.<br />

Dass sie neben ihrem „Arbeitsgesicht“<br />

eine weiche Seite hat, wird deutlich,<br />

wenn sie von ihrer Familie erzählt,<br />

die sie oft wochenlang nicht sieht, von<br />

„Püppi“, ihrer Tochter, die zurzeit in<br />

Amerika ist und die sie bald besuchen<br />

will, von ihrem Sohn, ihrem Mann, der<br />

Harley, die auf einen Ausritt wartet.<br />

Dann ist der Horizont nur eine weitere<br />

Station auf dem Weg nach Hause.Sigmar<br />

Teuber<br />

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LEBEN &WISSEN 27<br />

Da dreht sich wieder was<br />

auf dem Plattenteller<br />

Die gute alte Vinyl-Schallplatte ist so beliebt wie lange nicht mehr, denn zum harten Kern des<br />

Widerstands gesellen sich immer mehr neue Fans. Etwas Knistern gehört zum guten Ton.<br />

Sie dreht sich, sie knistert –und sie<br />

boomt: die gute alte Schallplatte.<br />

Seit Jahren schon finden sich in den<br />

großen Elektronikmärkten – also<br />

nicht nur inSpezialgeschäften –die<br />

gut bestückten Regale, und zu Jahresbeginn<br />

kam von der Deutschen<br />

Presseagentur die Erfolgsmeldung<br />

zum Comeback des Vinyls: „Die<br />

Schallplatten-Verkäufe in Großbritannien<br />

sind auf den höchsten Stand<br />

dervergangenen 25 Jahre geklettert.<br />

Das geht aus einem Bericht des Verbands<br />

der britischen Musikindustrie<br />

hervor ... Vinyl-Platten machten<br />

knapp fünf Prozent aller verkauften<br />

Alben aus. Demnach gingen 2016<br />

insgesamt 3,3 Millionen Schallplatten<br />

über die Ladentische –dies entspricht<br />

einem Anstieg um 53 Prozent.“<br />

Und inDeutschland sieht die<br />

Lage ähnlich aus.<br />

Rückblickend ist immer wieder<br />

von den „katastrophalen<br />

Einbrüchen in den 90-<br />

ern“ die Rede:Damals wurd<br />

die ersten Platten- Ren<br />

Sammlungen mit dem noch jungen Medium<br />

CD angelegt, freuten sich Musikhörerüber<br />

das Abspielen ohne Nebengeräusche,<br />

über den Vorzug, die Scheibe nicht<br />

mehr umdrehen zu müssen, über gesparte<br />

Regalmeter. Nur eine kleine Gruppe<br />

audiophiler Freaks leistete Widerstand<br />

und hegteihreüber langeZeit hinweg zusammengetragene<br />

Kollektion schwarzer<br />

Scheiben. Einige Fans sollen vorsichtshalber<br />

sogar Tonabnehmer und Diamantnadeln<br />

gehortet haben, weil deren Lebensdauer<br />

im Abspielvorgang dahinschmolz.<br />

In feinen Hifi-Geschäften wurden<br />

sie noch versorgt, während große Läden<br />

und Kaufh<br />

äuser alles verbannten,<br />

was nicht digital war.<br />

Irgendwann aber, fast unmerklich, wendete<br />

sich das Blatt. Denn die alten Erkenntnisse<br />

der Vinyl-Freaks fielen auch<br />

bei Angehörigen der Generation digital<br />

auf fruchtbaren Boden: Ist nicht die kleine<br />

Silberscheibe ein seelenloses Ding,<br />

klingt nicht die alte Platte viel wärmer<br />

und mit ihren scheinbaren Nachteilen<br />

des dezenten Knisterns auch lebendiger?<br />

Hat es nicht sogar etwas Kultiges, die große<br />

Platte noch aus einer Innenhülle zu<br />

ziehen und sie nach der Hälfteder Spielzeit<br />

zum Umdrehen abermals in die Hand<br />

zu nehmen? Überhaupt, die beiden Seitender<br />

Platte: Waswaren das für schöne<br />

Zeiten, als Popmusiker sich genau überlegten,<br />

wie Seite1enden und Seite2beginnen<br />

sollte, als Klassikproduzenten<br />

sich nicht gezwungen sahen, eine Scheibe<br />

mit Füllseln vollzustopfen! Von der<br />

Schönheit großer Coverund Begleithefte<br />

ganz zu schweigen.<br />

Dass es den Trend zum alten Medium<br />

auch in Deutschland gibt, bestätigt Sigrid<br />

Herrenbrück vomBundesverband Musikindustrie:<br />

„Innerhalb der ersten neun<br />

Monate2016sind bereits so viele Schallplatten<br />

verkauft worden wie im gesamten<br />

Jahr 2015.“ Insgesamt gingen demnach<br />

zwischen Januar und September 2,1 Millionen<br />

Vinyl-Alben über die Ladentheke,<br />

50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.<br />

Die Schallplatte erlebe damit seit<br />

2007 eine bisher ununterbrochene Aufwärtskurve,<br />

teilt der Verband mit und zitiert<br />

seinen Geschäftsführer Dr. Florian<br />

Drücke: „Angesichts der erneut hohen<br />

Verkaufszuwächse von rund 50 Prozent<br />

kann man sagen, dass es sich nicht mehr<br />

um eine reine und kleine Liebhaberecke<br />

handelt. Erfreulicherweise gibt es in der<br />

Branche nicht das Ausschlussprinzip, im<br />

Gegenteil: Parallel wächst das Streaming<br />

weiter,und diemeisten Fans hörenMusik<br />

auf mehreren Kanälen.“<br />

Ein Beleg dafür ist die Tatsache,dass der<br />

Käufer einiger Vinyl-Scheiben zugleich<br />

einen Download-Code erhält: Das alte<br />

und das aktuelle Medium ergänzen einander<br />

–und lassen die einst so moderne<br />

CD alt aussehen. Streamen zum Musikhören<br />

in allen möglichen Lebenslagen,<br />

Schallplatte-Aufl<br />

egen zum Genießen:<br />

Das scheint der Trend zusein.<br />

Ein Blick auf die Charts zeigt allerdings,<br />

dass Vinylkäufer kaum der jüngsten Generation<br />

angehören: Beim Versandhandel<br />

etwa finden sich neue Platten alter<br />

Herren wie der Rolling Stones oder der<br />

im vergangenen Jahr verstorbenen Giganten<br />

David Bowie und Leonard Cohen<br />

vorn. Vielen unter 30-Jährigen dürfte es<br />

egal sein, ob CDs oder Schallplatten in<br />

den Elektronikmärkten stehen, ob Player<br />

oder Plattenspieler verkauft werden: Sie<br />

sammeln nicht, sie streamen. Ob auch sie<br />

sich irgendwann einmal der Vinylschwärmerei<br />

ihrer Elterngenerationenhingeben<br />

werden?<br />

Harald Suerland<br />

Vinyl mit Bild: eine Spezial-Edition von David Bowies Schallplatte<br />

„Changes“<br />

Foto: AFP<br />

Frisch aus der Presse: Ein Mitarbeiter von Celebrate Records prüft<br />

im Werk in Stollberg ein Platte.<br />

Foto: dpa


28 LEBEN &<br />

Vom Tattoo-Studio zur Oberfin<br />

Künstler der Skulptur-Projekte 2017 planen Herausforderungen /Umsetzungsphase hat begonnen<br />

Keine zwei Monate mehr, dann wird<br />

es in Münster unruhig. Wie alle zehn<br />

Jahre. Die „Skulptur-Projekte 2017“<br />

finden vom 10. Juni bis 1. Oktober<br />

statt, viele Künstler waren bereits in<br />

der Stadt, die Vorhaben stehen fest,<br />

einige davon erfordern noch viel<br />

Überzeugungskraft der Kuratoren<br />

Kasper König, Britta Peters und Dr.<br />

Marianne Wagner sowie nicht zuletzt<br />

Kompromissbereitschaft der Partner:<br />

der Verwaltung und Techniker.<br />

Denn der öffentliche Raum mit seinen<br />

vielen Interessen, Inhabern und<br />

Regeln zählt sicher zu den schwierigsten<br />

Ausstellungsplätzen. Insofern<br />

stecken einige der schönsten<br />

Projekte noch ein bisschen zwischen<br />

Hoffen und Bangen. „Die Wirtschaft“<br />

hat die verfügbaren Informationen<br />

zusammengetragen und stellt einige<br />

Künstler mit ihren Projekten vor:<br />

Der Japaner Ei Arakawa<br />

wird die Besucher entlang<br />

der historischen Skulptur-<br />

Projekte-Aasee-Route Oldenburg-Kugeln,<br />

Philipsz-<br />

Brückengesang, Trockel-Heckeund Judd-<br />

Ringe zumHaus Kump ziehen lassen,wo<br />

die Besucher ein aus LEDs genähter,„singender<br />

Screen“ erwartet, der Kunstmotive<br />

in der Landschaft aufl<br />

euchten lässt, wie<br />

vielleicht Gustave Courbet („Die Steinbrecher“).<br />

Das Lagerfeuer als Kommunikationsort<br />

will Aram Bartholl an drei Orten ins 21.<br />

Jahrhundert holen: Die Stellen am H1-<br />

Tunnel, Fernsehturm und Pumpenhaus<br />

werden unterschiedliche Angebote machen,<br />

die Licht wie in einem postapokalyp<br />

tischen Szenario generieren.<br />

Andreas Bunte kommt zwar aus der Neanderthal-Stadt<br />

Mettmann, will aber<br />

Handy und Smartphones ins Skulptur-<br />

Projekte-Spiel bringen. Auf inder Stadt<br />

hängenden PlakatewirdesQR-Codes geben,<br />

über die kleine Video-Clips zu sehen<br />

sein werden, die einen gelegentlich auch<br />

schmunzeln lassen können.<br />

Möglicherweise mehr als zwei Dutzend<br />

dicke Bände werden es wohl werden,<br />

wenn JeremyDeller in der münsterischen<br />

Kleingarten-Anlage „Mühlenfeld“ die Tagebücher<br />

ausstellt, die münsterische<br />

Kleingärtner seit 2007 für sich, den englischen<br />

Künstler und bald die gesamte<br />

Kunstwelt geführt haben.<br />

Ein Brunnen. Das klingt derart „old fashioned“.Doch<br />

das Wasserspiel von Nicole<br />

Eisenman soll „ästhetisch ausgefallen“<br />

sein, verspricht Kuratorin BrittaPeters. An<br />

der Kreuzschanze werden Figuren aufgestellt,<br />

die eher geschlechtsneutral, denn<br />

weiblich sind.Aus den an die drei Metern<br />

hohen zwei Bronzen und drei Gipsfiguren<br />

Aram Bartholl –hier mit den Kuratorinnen Marianne Wagner und Britta Peters (r.) –will Münsters Tunnel der Düsternis und Tristess in<br />

eine Art prekären Palast verhandeln.<br />

Hanna Neander<br />

der Amerikanerin mit Geburtsort Verdun<br />

(Frankreich)wirddas Wasser aus Öffnungen<br />

anBeinen oder Brüsten eher lecken<br />

und tropfen als sprudeln.<br />

Der britische Konzeptkünstler Cerith<br />

Wyn<br />

Evans will sich wohl skurril dem<br />

Akustischen verschreiben. Mittels eines<br />

Kälteaggregats rückt ereiner Kirche zu<br />

Leibe, genauer ihrer Glocke. Vielleicht<br />

werden die Münsteraner dann mal hören,<br />

wie ein Winter-GeläutimSommer klingt.<br />

Eines der sicher wichtigsten und populärsten<br />

Projekte könnte ein frischer Weg<br />

werden. Ayse Erkmen will die Besucher<br />

am Hafen über Wasser laufen lassen –<br />

vom schicken zum noch nicht schicken<br />

Kai. Inzwischen wird inHamm die Konstruktion<br />

gebaut, MitteMai soll der heikle<br />

Aufb<br />

au beginnen.<br />

Münsters Verbindung zu den Kolonialkriegen<br />

wird Lara Favoretto sichtbar machen.<br />

Sie stellt einen monolithischen Quader<br />

als Spardose in die Nähe des Train-<br />

Denkmals. Es ehrt die Soldaten, die beim<br />

Boxer-Aufstand in China oder in Süd-<br />

West-Afrikabeim Völkermordanden Hereros<br />

gefallen sind. Dieses „Momentary<br />

Monument“ der Italienerin steht damit<br />

gegenüber der Ausländerbehörde am<br />

Ludgeriplatz, wo Ausländer um ihre Aufenthaltsgenehmigung<br />

bangen müssen. In<br />

der Steinskulptur (Peters: „Es ist schwierig,<br />

einen solch großen Stein in einem<br />

Steinbruch zu finden.“) werden Spenden<br />

für die Gefangenenhilfe Büren (Paderborn)<br />

gesammelt, die sich um die Flüchtlinge<br />

in der Abschiebe-Haftanstalt des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen kümmert.<br />

Der Stein wird nach der Ausstellung zerkleinert<br />

und einem Bauunternehmer<br />

übergeben, der die Steine vielleicht in<br />

Münster verbauen wird.<br />

Reizvoll kann die Arbeit von Hreinn Fridfinnsson<br />

werden;als Jahrgang 1943 wird<br />

er einer der ältesten Teilnehmer der<br />

Skulptur-Projektesein. Seit 1974 stellt der<br />

Isländer Häuser in Landschaften. Sein<br />

viertes „Haus“ kommt in den Sternbuschpark<br />

–ein Haus-Skelett aus hochpoliertem<br />

Edelstahl, in dem sich der Park spiegeln<br />

wird.<br />

Die gesamte Zeit der Skulptur-Pro<br />

werden MonikaGintersdorfer und<br />

Kl<br />

aßen im Pumpenhaus das Theate<br />

jekt „Kabuki Noir Münster“ proben m<br />

den Reibungen und Leidenschaften<br />

die neun Protagonisten in dem The<br />

haus aushalten und produktiv nu<br />

müssen oder wollen. Und die Besucher<br />

dürfen dabei zusehen.<br />

Vonder Arbeit des Franzosen<br />

Pierre Huyghe ist bislang<br />

lediglich der Ort bekannt.<br />

Auf der vorigen Documenta<br />

ließ er einen<br />

Hund mit rosa Pfote<br />

durch ein Biotop laufen.<br />

In Münsters leerer Eissporthalle<br />

(ein Haus im Abriss-Wartestand)<br />

soll einegroße<br />

Installation entstehen.<br />

Der New Yorker Justin Matherly w<br />

wohl mal das Denkmal „Unteil<br />

Deutschland“ auf dem Serv<br />

atiiplatz<br />

weise ersetzen. Doch das erste B<br />

Denkmal Münsters von Anni Buschk<br />

bleibt stehen. Trotzdem will der Ame<br />

ner dort eine skulpturale Arbeit ze<br />

die eisbergartig ist.<br />

Wieklingt Münster? Das umtreibt Em<br />

Ogboh aus Nigeria. Sein Sound<br />

Münster könnte vielleicht im Hamb<br />

Tunnel zu hören sein.Der Afrikaner<br />

Musik mit Münster-Bezug aufwie di<br />

weltberühmten Komponisten Moon<br />

der sein Grab auf dem Zentralfrie<br />

hat. Ferner wirdesSoundscapes der<br />

geben und gregorianische Chöre aus<br />

Dom.<br />

Im Geheimen haben sich Xavier Le<br />

und Scarlett Yu vorbereitet. Über di<br />

Tage hinweg initiieren sie perform<br />

Aktionen im öffentlichenRaum wie Z<br />

gespräche mit Passanten. Bis datoste<br />

Skulptur-Projekte-Zeiten jede Bau<br />

unterKunstvt erdacht, ab Juni könnte<br />

des halbwegs auffällige Verhalten i<br />

Stadt sein. Dafür wurden bereits e<br />

Münsteraner trainiert. Das dürfte<br />

nend werden.<br />

Die Internationalität von Konsum<br />

Wirtschaft treibt Mika Rottenberg<br />

Die Argentinierin will einen Asia-L<br />

einer globalen Ladenketteeinrichten<br />

dabei die Laden-Realität in Münste<br />

heimnisvoll in eine filmische Re<br />

übergehen lassen.<br />

Eigentlich wollte Christian Odzuc<br />

markante Treppe der Oberfinanzd<br />

tion als Teil seines Projektes nutzen<br />

ist sie futsch.Nun errichtet der Düsse<br />

ferauf der Brache neue Bautenmit B<br />

zur Architektur der OfD<br />

.<br />

Das Duo „Pele Empire“ bezieht sic<br />

dasSchloss „Pele “, in dem sich der r<br />

nische König Carol alle möglichen<br />

beliebig zusammenkopiert hat. Kath<br />

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„Angst“ demnächst am Aegidiimarkt: Marl ist Satelliten-Standort der Skulptur-Projekte 2017. Es wird einen<br />

Skulpturen-Tausch geben. Für Münster wandert zum Beispiel die „Angst“ von Ludger Gerdes („Schiff für Münster“<br />

1987) vom Marler Rathaus an den Aegidiimarkt. Foto: Stadt Marl


WISSEN<br />

29<br />

jekte<br />

Knut<br />

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hauf<br />

umä-<br />

Stile<br />

arina<br />

nzdirektion<br />

Stöver und Barbara Wolff werden eine<br />

acht Meter hohe und langeHütteauf den<br />

Behördenparkplatz am Aegidiimarkt aufstellen<br />

und darineine Bar einrichten. Die<br />

Fassade ist von Münsters Prinzipalmarkt<br />

zusammenkopiert, die Foto-Oberfl<br />

äche<br />

zeigt den „Pele “-Palast. Das könnte ein<br />

Szene-Treff werden.<br />

Im Friedenssaal wird Al<br />

e-<br />

xandra Pirici täglich von<br />

16 bis 20 Uhr eine Dauer-<br />

Performance aufführen<br />

lassen. Vier Performer<br />

agieren als Schnittstelle<br />

zwischen dem historischen<br />

Raum und dem digitalen<br />

„Wissen“.Die choreographierte<br />

Performance wird<br />

sich mit Nationalitäten, Grenzen,<br />

Identitäten befassen, kurz: mitallem, was<br />

zum Thema Westfälischen Frieden passt.<br />

Gregor Schneider wollte mal Autos<br />

durch das Foyerdes Landesmuseums fahren<br />

lassen, jetzt sollen Besucher in etwas<br />

Labyrinthischem im Museum wandeln.<br />

Zu betreten nur durch den Notausgang!<br />

Münsters edler Kunsttempel wird auch<br />

von Nora Schultz traktiert. Aus Marl<br />

kommt Olle Bärtlings Draht-Skulptur<br />

„YZI“, und Drohnen-Videos „zerlegen“ die<br />

Architektur des Landesmuseums mit den<br />

neuen Bewegtbild-Rhythmen.<br />

Bei Michael Smith dürfen sich über 65-<br />

Jährigeinder „Tätowiersucht“ am Hansaring<br />

äußerst kostengünstig ein Motiv ihrer<br />

Wahl stechen lassen.<br />

In Videos im Aegidiimarkt thematisiert<br />

Koki Tanaka (Japan) den Menschen als<br />

Audi Business<br />

soziale Skulptur.<br />

VomAmerikaner OscarTuazon (Seattle)<br />

ist bislang nur bekannt, dass es eine<br />

Skulptur geben wird.<br />

„Hell Yeah We Fuck Die“ sind laut Billboard-Charts<br />

die am häufigsten gesungenen<br />

Wörter. HitoSteyerl wirddas Thema<br />

bildhaft machen, aber nicht mehr im Landesmuseum.<br />

Mit einer „Grandtour“ schließlich lockt<br />

ein Team junger Künstler ausMünster Besucher<br />

zu einer Art Fast-Food-Kunstkonsum:<br />

die Skulptur-Projekte 2017 in 45 Minuten.<br />

Wie das gehen soll, ist vermutlich<br />

eine Kunst für sich.<br />

AUTOREN-REIGEN AN DER<br />

HÜFFERSTRAßE<br />

Die Skulptur-Projekte gehen den<br />

öffentlichen Raum Münster auch<br />

mit „writers in residence“, Stadtschreibern<br />

an. An der Hüfferstraße<br />

werden sie in einem Haus<br />

arbeiten und sich der Atmosphäre<br />

von Stadt und Ausstellung aussetzen.<br />

Es soll jeweils einer der<br />

zehn Autoren anwesend sein, so<br />

dass sie einander sozusagen den<br />

Stift in die Hand geben. Unter<br />

dem Titel „Authors in Residency“<br />

wurden eingeladen: Monika Rinck,<br />

Valentinas Klimasauskas, Shane<br />

Anderson, Sabine Scho, Martina<br />

Hefter, Katharina Merten, Hendrik<br />

Jackson, Philipp Gehmacher, Daniel<br />

Falb und Orsolya Kalasz. kok<br />

Wer jeden Tag alles<br />

gibt, sollte auch alles<br />

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Das Train-Denkmal erinnert anSoldaten<br />

der Kolonialkriege. Gegenüber wird Lala Favaretto<br />

einen Stein aufstellen. Die roten<br />

Markierungen stehen schon. Foto: Matthias Ahlke<br />

KIRSCHEN FÜR MÜNSTER –<br />

MELONEN FÜR MARL<br />

Mit Marl haben die Skulptur-Projekte<br />

Münster einen spannenden Satellitenstandort<br />

gefunden. Die Geschichte beider<br />

Städte repräsentiert zwei höchst<br />

unterschiedliche Wege in die Moderne,<br />

ein höchst unterschiedlicher Umgang<br />

mit zeitgenössischer Kunst. Zwischen<br />

Marl und Münster wird eseinen Skulpturen-Tausch<br />

geben. Marl wünschte<br />

sich die Kirschen von Thomas Schütte.<br />

Der hatte eine bessere Idee. Schon<br />

1987 beschäftigte ersich mit Melonen.<br />

Doch für Münster kamen die Kirschen<br />

auf den Harsewinkelplatz. Jetzt will<br />

Schütte die Idee aufgreifen und für<br />

Marl Melonen auf eine Säule stellen.<br />

Dadurch bekämen diese so ungleichen<br />

Stadtgeschwister eine bildstarke Verbindung.<br />

kok<br />

Christian Odzuck beschäftigt sich mit der Architektur der abgerissenen Oberfinanzdirektion und baut sie ein<br />

bisschen wieder auf.<br />

Matthias Ahlke<br />

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30 LEBEN &WISSEN<br />

Zwei „Power People“ aus<br />

dem Münsterland<br />

Ein Schuhmachermeister und eine Raumausstatterin haben es in den Kalender „Germany‘s Power<br />

People 2017“ geschafft. Ihre Motivation zur Teilnahme an dem Wettbewerb war ganz unterschiedlich.<br />

Power-People: Marina Haubrich aus Rheine, „Miss-Handwerk“-Kandidatin 2017, auf dem Kalender-Titelblatt (links) und Franz-Josef Schäpers aus Münster auf dem Kalender und vor seinem Geschäft.<br />

Foto: Verlagsanstalt Handwerk<br />

Josef Schäpers ist Schuhmachermeister<br />

aus Leidenschaft. Auch die<br />

Raumausstatterin Maria Haubrich<br />

liebt ihren Beruf. Der Münsteraner<br />

ist 74 Jahre alt, die junge Frau aus<br />

Rheine zählt gerade 26 Lenze. Beide<br />

sind Kalender-Stars und damit Botschafter<br />

des Handwerks. Handwerkerinnen<br />

und Handwerker aus ganz<br />

Deutschland hatten sich beworben –<br />

und zwar für den Titel „Missund Mister<br />

Handwerk.“ Dafür mussten sie es<br />

zunächst inden Kalender schaffen.<br />

Die Bewerbung des Schuhmachermeisters<br />

beruhte<br />

auf einem Missverständnis.<br />

Er hattevon demWettbewerb<br />

gelesen und war<br />

der Meinung, man könne einfach mal<br />

Fotos für einen Handwerkskalender einsenden.<br />

Also schickteerein Foto,das ihn<br />

mit einem sehr eleganten Schuh zeigt,<br />

ERFOLGREICHE KANDIDATEN<br />

Sieben Jahre gibt es den Wettbewerb um den Titel „Miss<br />

und Mister Handwerk“ sowie als Vorstufe das Fotoshooting<br />

mit dem Ziel, als „Germany‘s Power People“ ineinen<br />

gleichnamigen Kalender zu kommen. Das Interesse an<br />

dem Wettbewerb ist von Jahr zuJahr gestiegen. Sechsmal<br />

waren bzw. sind Handwerkerinnen und Handwerker aus<br />

dem Münsterland als „Power People“ zu sehen, fünf<br />

schafften es in der Endrunde auf den Laufsteg der Internationalen<br />

Handwerksmesse in München. 2015 wurde der<br />

Hufschmied Sebastian Schmidt aus Drensteinfurt sogar<br />

„Mister Handwerk“.<br />

Die „Power People“ aus dem Münsterland sind:<br />

-Friseurmeisterin Fiol Thormann aus Beckum (Kalender<br />

und Kandidatin „Miss Handwerk 2011“);<br />

-Metallblasinstrumentenbauerin Carolin Ott aus Münster<br />

(Kalender und Kandidatin „Miss Handwerk 2014“);<br />

-Hufschmied Sebastian Schmidt aus Drensteinfurt (Kalender,<br />

Kandidat und „Mister Handwerk“ 2015);<br />

-Raumausstatterin Natascha Eikenkötter aus Sassenberg<br />

(Kalender und Kandidatin „Miss Handwerk 2016“);<br />

-Raumausstatterin Marina Haubrich aus Rheine (Kalender<br />

und Kandidatin „Miss Handwerk 2017“);<br />

-Schuhmachermeister Franz Josef Schäpers aus Münster<br />

(Kalender 2017)<br />

hko<br />

„Das Shooting war ein tolles<br />

Erlebnis.“<br />

zur Verlagsanstalt Handwerk in Düsseldorf,<br />

die den Wettbewerb „Germany‘s<br />

Power People“ ausrichtet. Partner sind<br />

die Signal Iduna Versicherungsgruppe<br />

und die IKK classic.<br />

ErsteStufedes Wettbewerbs ist das Fotoshooting<br />

und die Auswahl von zwölf<br />

Handwerkerinnen und zwölf Handwerkern<br />

für den „Power-People-Kalender“.<br />

Warum 24bei 12<br />

Monaten? Der Kalender<br />

ist doppelseitig<br />

angelegt,<br />

der Betrachter<br />

kann sich also Josef Schäpers<br />

entscheiden –<br />

oder einfach mal<br />

wechseln.<br />

Als Josef Schäpers nach ein paar Wochen<br />

zum Fototermin eingeladen wurde, da<br />

merkte erzum ersten Mal so richtig, auf<br />

wasersichdaeingelassen hatte. 132Bewerbungen<br />

wareneingegangen –und der<br />

74-Jährige war nicht nur dabei, sondern<br />

kam mit einem richtig tollen Foto sogar<br />

in den Kalender. Erwar der mit Abstand<br />

älteste Bewerber, aber das störte weder<br />

ihn noch die anderen Kandidaten. „Das<br />

Shooting war ein tolles Erlebnis“,<br />

schwärmt er immer noch.<br />

Auf der nächsten Stufe zum „Mister<br />

Handwerk“ (Auswahl von sechs Kalender-Stars<br />

für die Endrunde in München<br />

durch Internet-Voting) war ernicht dabei,<br />

den Titel wollte erdann doch der<br />

„Handwerksjugend“ überlassen.<br />

Marina Haubrich kämpfte allerdings um<br />

den Titel „Miss Handwerk 2017“. Das<br />

Verfahren wardasselbe wie bei den Kollegen.<br />

Bewerbung, Kalender,Endrunde vor<br />

großem Publikum auf der Internationalen<br />

Handwerksmesse in München. Eine<br />

Jury, die auch das Voting und die Stimmen<br />

des Publikums in die Bewertung einbezog,<br />

entschied sich dort zwar für eine<br />

andere Kandidatin, doch zu „Germany‘s<br />

Power People“ gehört die junge Frau aus<br />

Rheine auf jeden Fall. Wenn sie auch<br />

nicht „Miss Handwerk“ geworden sei, so<br />

freue sie sich doch sehr darüber,bis in die<br />

Endrunde gekommen zu sein, meintedie<br />

angehende Raumausstatterin, die in der<br />

Firma Telscher in Bad Iburg ausgebildet<br />

wird.<br />

Marina Haubrich hatte über Facebook<br />

von dem Wettbewerb erfahren. Sie war<br />

dann „doch überrascht“, als sie zum Fotoshooting<br />

eingeladen wurde und bis auf<br />

den Laufsteg nach München kam. Auf<br />

dem Kalender ziert sie sogar das Titelfoto.<br />

Voraussetzung<br />

für die Teilnahme<br />

an dem<br />

Wettbewerb ist<br />

eine handwerkliche<br />

Ausbildung,<br />

die aktive Arbeit<br />

im Handwerk und<br />

auch „eine gewisse<br />

Ausstrahlung,“ wie es Jürgen Below<br />

formuliert. Der Geschäftsführer der Verlagsanstalt<br />

Handwerk, in der auch das im<br />

Druckzentrum Aschendorff produzierte<br />

Deutsche Handwerksblatt erscheint, hatte<br />

die Idee zu dem Wettbewerb, als er<br />

sich auf dem Fernsehschirm eine Casting-<br />

Show anschaute. „So etwas können wir<br />

im Handwerk auch“, war damals seine<br />

spontane Überlegung. Das war vor mehr<br />

als sieben Jahren.<br />

Inzwischen gibt es den siebten Power-<br />

People-Kalender, und in München ging<br />

vor wenigen Wochen die 7. Wahl von<br />

„Miss und Mister Handwerk“ über die<br />

Bühne. „Wir wollen mit dem Wettbewerb<br />

für das Handwerk werben und herausstellen,<br />

wie viel Ausstrahlung Handwerkerinnen<br />

und Handwerker haben“, betont<br />

Hans Jürgen Below.<br />

Marina Haubrich erhielt nur positiveResonanz<br />

auf ihre Bewerbung. „Und ich<br />

konnte viel über meinen Beruf erzählen“,<br />

sagt die junge Frau und ergänzt: „Der<br />

Wettbewerb ist Öffentlichkeitsarbeit für<br />

das Handwerk.“<br />

Daran wirkt sie mit. Als Powerfrau im<br />

Handwerkskalender und auch auf ihrem<br />

weiteren Berufsweg. Nach der Ausbildung<br />

ist Weiterbildung angesagt: zur Designerin<br />

im Handwerk.<br />

Aufeinen langen Berufsweg kann Franz-<br />

Josef Schäpers zurückblicken, der ebenso<br />

wie Marina Haubrich den Wert der<br />

Power-People-Aktion für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

und damit für das positive<br />

Imagedes Handwerks hervorhebt. Er hat<br />

eine Werbetafel mit seinemKalenderfoto<br />

vor seinem Geschäft in Münster angebracht,<br />

seine Kunden finden das prima.<br />

Der Schumacher kammit 14 Jahrenindie<br />

Lehreund erinnert sich: „Kost und Logis<br />

waren frei und es gab vier Mark Lehrlingsvergütung<br />

–und eine Kinokartekostete<br />

70 Pfennige.“<br />

Schäpers stammt aus einer Schumacher-<br />

Familie. Nach fünf Gesellenjahren<br />

machte erdie Meisterprüfung<br />

und übernahm<br />

mit 24 Jahren den Betrieb<br />

des Vaters. Später<br />

engagierte ersich<br />

als Obermeister der<br />

Schuhmacher-Innung,<br />

seine Lehrlinge<br />

errangenTitel bei Leistungs-Wettbewerben<br />

bis auf Bundesebene.<br />

Hubertus<br />

Kost<br />

Power-Frau: Marina Haubrich in der Endrunde des Wettbewerbs in<br />

München.<br />

Fotos: Hubertus Kost


LEBEN &WISSEN 31<br />

Der Höhenflug des Martin Mall<br />

Der Profi-Jongleur aus Münster ist nicht nur ein leidenschaftlicher Fallschirmspringer, sondern gibt<br />

mit seinen kreativen Einfällen inzwischen großen Veranstaltungen eine besondere Note.<br />

Martin Mall lässt sich bei Fallschirmsprüngen hoch oben zwischen Himmel und Erde<br />

inspirieren.<br />

Foto: Mirko Schmidt<br />

Früh übt sich, wer ein Profi-Jongleur<br />

werden will. Am bestenbeginne man<br />

im Kindergarten, übe täglich vier<br />

Stunden und trete spätestens<br />

in der Pubertät in<br />

eine artistische Kaderschmiede<br />

ein –denkt sich<br />

der Laie. Alles falsch! Der<br />

Münsteraner Martin Mall begann<br />

sein Handwerkganz entspannt,<br />

als er in der Jugend<br />

einen Kasten mit Jonglage-<br />

Utensilien geschenkt bekam. Und<br />

richtig ernst machte er erst mit 18.<br />

Heute düst der Mann mit<br />

seinen Bällen und Diabolos<br />

von Show zu Show,<br />

tritt inFernsehsendungen<br />

bei Stars wie Eckart von<br />

Hirschhausen auf und streckt seine Fühler<br />

aus bis nach Dubai, wo seine ganze<br />

Show „Human Laser“ unter seiner Leitung<br />

realisiert wurde. Achja, Fallschirmspringer<br />

ist Mall auch noch. Und macht<br />

hier ebenfalls keine halben Sachen: In<br />

Arizona war er an einem „Nationen-Weltrekord“<br />

beteiligt, als 214 Springer aus<br />

Deutschland eine Formation bildeten.<br />

Weshalb hat einer wie er seinen Lebensmittelpunkt<br />

in Münster? „Der Liebe wegen“,<br />

sagt Martin Mall und nimmt einen<br />

Schluck Cappuccino. Die hat ihn in die<br />

beschauliche Westfalenmetropole verschlagen,<br />

genauer: ins Kreuzviertel.<br />

Unter anderem sei Münster gerade wegen<br />

seiner Lage ideal: Schnell komme<br />

man von hier aus nach Berlin oder Hamburg.<br />

Und hat die Liebe gehalten? „Ja –<br />

wir sind mittlerweileverheiratet und haben<br />

zwei Kinder (einen fastzweijährigen<br />

Sohn)“, lächelt Mall zufrieden.<br />

Die Liebe zur Artistik hält ebenfalls und<br />

treibt immer neue Blüten. So nutzt der<br />

Jongleur, der in seiner Jugend Cello-<br />

Unterricht erhielt, sein Instrument für<br />

eine besondere Bühnen-Überraschung.<br />

Davon konnten sich die Zuschauer im<br />

MärzbeiderAdam-Riese-ShowimPumpenhaus<br />

ein Bild machen: WerMall nicht<br />

kannte, hielt ihn zunächst für einen Musiker<br />

– doch statt Bach oder Haydn „fiedelte“<br />

der Bogen auf einmal mit Bällen!<br />

Lüpfte sie elegant in die Höhe, und die<br />

Saiten wurden zur Rutschbahn. Damit<br />

die aktuelle Musik nicht außen vorbleibt,<br />

arbeitet Mall auch mit dem Jazz-Musiker<br />

Stephan Braun zusammen.<br />

Bei der Riese-Show in Münster zeigte<br />

Mall noch eine weitere Spezialität: Das<br />

„(Mega) Super-Selfie“, das sämtliche Zuschauer<br />

eines Saals mittels Superweitwinkel-Linse<br />

auf ein Foto zwingt –Mall<br />

inklusive. Und während er die Fernbedienung<br />

knipst, balanciert er die Kamera<br />

mittels Stangeauf der Stirn. Artisten-Ehrensache.<br />

Die Westfälischen Nachrichten<br />

druckten das Foto seinerzeit ab.<br />

Diese Bilder zählen zu Malls künstlerischem<br />

Portfolio. Es kommt ebennicht darauf<br />

an, mit neunstatt sieben Bällen wirbeln<br />

zu können –viel wichtiger sind kreative<br />

Eigenheiten. So eröffnet man dann<br />

eben mit besagter Lasershowdie Hannover-Messe,<br />

und Angela Merkel sitzt im<br />

Publikum. Und auch auf der diesjährigen<br />

Hannover-Messe kann man ein Martin<br />

Mall mit einem speziellen Projekt erleben.<br />

Das ist immer mehr zu seiner Spezialität<br />

geworden: Als Ideengeber Inhalte<br />

und Botschaften zu vermitteln –mit kurzen<br />

Impulsaktionen oder interaktiven<br />

Vorträgen.<br />

Und warum braucht jemand, der sich seinen<br />

Adrenalinkick auf der Bühne holt,<br />

noch Sprünge aus Flugzeugen? „Um<br />

einen Kick geht es mir nicht“, widerspricht<br />

der Vielfl<br />

ieger. „Mich reizt der<br />

Teamgedanke und was man gemeinsam<br />

realisieren kann“. Aber es muss schon<br />

eine seltsame Sucht von diesen frei<br />

schwebenden Momenten zwischen Himmel<br />

und Erde ausgehen. Über 2000<br />

Sprüngehat Martin Mall jedenfalls schon<br />

auf dem Buckel.<br />

Arndt Zinkant<br />

Bei der Eröffnung der Hannover-Messe 2015 bot Martin Mall eine<br />

faszinierende und inspirierende Laser-Show Foto: Ralf Lottig/tarm<br />

„Human Laser“ – diese spektakuläre Show wurde unter der Leitung<br />

von Martin Mall in Zusammenarbeit mit Tarm-Showlaser realisiert.<br />

Foto: Ralf Lottig/tarm<br />

Wenn Sie das<br />

verhindern wollen…<br />

„Wege und Möglichkeiten aus dem ständigen Selbst“<br />

Für ein neues und selbstbestimmtes Leben mit ungeahnten Möglichkeiten<br />

Vortrag am Montag, 22. Mai 2017 ·19:01–21:00Uhr<br />

im HofhotelGrothues-Potthoff ·48308 Senden/Westfalen<br />

Anmeldung für den Vortrag unter:<br />

www.mertens-dialogtraining.de<br />

Bildquelle: Joana-Virginia Mertens ·www.karakterkind.de<br />

Johannes H. Mertens HandelsDialog GmbH


32 LEBEN &WISSEN<br />

Exklusive Kosmetiktipps<br />

von Nostradamus<br />

In der flämischen Bücherstadt Antwerpen lockt das Plantin-Moretus-Museum mit den Schätzen der<br />

ältesten Druckerei der Welt. InHochzeiten wirkten hier 22 Pressen und 80 Mitarbeiter.<br />

Mehr Buchstaben als beim Scrabbeln:<br />

Blick in einen Letternkasten.<br />

Die nicht immer einfache Beziehung<br />

zwischen Autor und Verleger ist so<br />

alt wie der Buchdruck. Schon im frühen<br />

16. Jahrhundert schimpfte der<br />

Humanist Erasmus von Rotterdam<br />

über schlechte Drucker, „für die sogar<br />

der Gewinn eines einzigen unglücklichen<br />

Goldstücks mehr zählte<br />

als die gesamte Literaturwissenschaft“.<br />

Was der Humanist beklagte,<br />

waren häufige Fehler in vielen gedruckten<br />

Werken. Gut, dass es Ausnahmen<br />

gab.<br />

Die fl<br />

ämische Bücherstadt<br />

Antwerpen ist nicht nur<br />

Heimat zahlreicher Verlage,<br />

Schriftsteller und gut<br />

sortierter Buchhandlungensowie<br />

Antiquariate, hier finden auch<br />

jährlich zwei Buchmessen statt. Der aufmerksame<br />

Spaziergänger kann an manchen<br />

Häuserfassaden sogar Gedichte entdecken,<br />

die dort in großen Buchstaben<br />

geschrieben stehen. Schade, wenn man<br />

kein Niederländisch versteht. Die Keimzelle<br />

der Bücherstadt ist aber viel älter<br />

und für Freunde des gedruckten Buches<br />

aus aller Welt ein Muss.<br />

Das Plantin-Moretus-Museum, übrigens<br />

das weltweit einzige Museum mit Weltkulturerbe-Status,<br />

birgt den komplexen<br />

Schatz der ältesten Druckerei der Welt<br />

und zeigt ihn in den historischen Räumlichkeiten.<br />

Und überall liegen Bücher<br />

aus, die hier gedruckt wurden, als Kopien<br />

zum Schmökern oder als Originale<br />

unter Glas. Das mehrteiligeGebäude umfasst<br />

nicht nur die Druckerei mit den<br />

weltweit ältesten Druckpressen, die um<br />

1600 hergestellt worden sind, und einer<br />

Vielzahl historischer Letternkästen. Es<br />

enthält auch die Wohnräume der Familien<br />

Plantin und Moretus, die so besitzendwurden,<br />

dass sie das gesamteAnwesen<br />

im Zentrum der Altstadt Antwerpens<br />

einschließlich Werkstatt, Möbeln und aller<br />

Bücher 1876 der Stadt zu einemgünstigen<br />

Preis überlassen konnten. Ein<br />

Glücksfall!<br />

Gründer der Officina Plantiniana warder<br />

gebürtige Franzose Christoph Plantin,<br />

der 1576 am Antwerpener Vrijdagmarkt<br />

seinenBetrieb eröffnete, in dem zu Hochphasen<br />

22 Pressen und 80 Mitarbeiter im<br />

Einsatz waren. Um es vorwegzunehmen:<br />

Schmökern bei Plantins: Im Museum liegen überall Kopien besonderer historischer Bücher aus –auch inden ehemaligen Wohnräumen.<br />

Er revolutionierte das Druckereiwesen<br />

sowohl in technischer als auch in verlegerischer<br />

Hinsicht. Und Fehler waren<br />

ihm ein Gräuel. Seine Korrektoren und<br />

Lektoren waren Gelehrte und Priester.<br />

Sie sorgten dafür,dass nicht nur ein Werk<br />

mit Sprichwörtern von Erasmus fehlerfrei<br />

auf den Markt kam.<br />

Plantin veröffentlichtevor allem religiöse<br />

und humanistische Werke, aber auch<br />

Wörter-und Lehrbücher sowie die neuesten<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisse und<br />

Entdeckungen. Er unterhielt ein internationales<br />

Verteilernetz und bot seine Produkteauf<br />

der Frankfurter Buchmesse an.<br />

Durch kleine, kostengünstige Ausgaben,<br />

die Plantin herausgab, ebnete ereiner<br />

größeren Verbreitung der Schriften den<br />

Wie in vergangenen Zeiten: Nach dem Einlegen werden die Lettern<br />

mit schwarzer Farbe bestrichen.<br />

Weg. Und er verkaufteinseinem eigenen<br />

Laden auch ‚in albis‘, also ungebundene<br />

Bücher.Dort hängt noch heute der im 16.<br />

Jahrhundert vonder katholischen Kirche<br />

aufgestellte Index verbotener Bücher.<br />

Selbst Schriften, die der Katholik Plantin<br />

herausgegeben hatte, findensich auf dieser<br />

Liste. Der Antwerpener Drucker und<br />

Verleger war jedoch nicht nur geschäftstüchtig,<br />

er war auch zutiefst überzeugt<br />

von der Bedeutung der Bildung und der<br />

Wissensvermittlung. Das Haus vonChristoph<br />

Plantin wurde zum Treffpunkt der<br />

Gelehrten. Zeitweilig lebte und arbeitete<br />

sogar Flanderns bedeutendster Philosoph<br />

dort, Justus Lipsius. Plantin war<br />

auch einer der ganz wenigen, die Texte<br />

mit fremdsprachlichen Lettern drucken<br />

konnten. Er stelltenur Setzer ein, die des<br />

Lesens und Schreibens mächtig waren.<br />

Bei seinem Schaffen kam Plantin entgegen,<br />

dass die Handelsstadt Antwerpen<br />

damals ein kosmopolitischer Ort war.<br />

Wersich in den nicht wenigerals 35 Museumsräumen<br />

in die Bücher vertieft,<br />

kann wunderschöne Entdeckungen machen,<br />

ganz ohne spezielle Sprachkenntnisse,<br />

etwa auf den aufw<br />

endig gestaltetenDoppelseiten<br />

aus Atlanten vonPtolemäus<br />

und Abraham Ortelius –einschließlich<br />

pustender Engel an den Bildrändern.<br />

Der Antwerpener Ortelius gilt als Erfinder<br />

des modernen Atlas‘, stellte erdoch<br />

1579 erstmalig Karten aller bekannten<br />

Länder und Regionen im selben Format<br />

zusammen. Gedruckt wurde der Atlas natürlich<br />

von Plantin. Viel zu sehen gibt es<br />

auch in den reich bebilderten Pfl<br />

anzenund<br />

Kräuterbüchern von Rembert Dodoens.<br />

Der fl<br />

ämische Arzt legte mit seinen<br />

Veröffentlichungen im 16. Jahrhundert<br />

einen Grundstein für die Botanik.<br />

Groß in Mode waren seinerzeit sogenannte<br />

Ensemblebücher, indenen Texte<br />

und Bilder zu Andachtszwecken kombiniert<br />

waren. Manche Buchillustration<br />

stammt von einem berühmten Freund<br />

des Hauses: Peter Paul Rubens.<br />

Es gabauchdamals schon Ratgeberliteratur.Soerfährt<br />

man etwaimBuch „Les Secrets“,<br />

wie man ein Pferdemittel gegen<br />

Wanzen anfertigt oder wie man am besten<br />

Tinte mischt. Von dem berühmten<br />

Apotheker und Astrologen Nostradamus<br />

verlegte Plantin<br />

eine Schrift über<br />

Heilmittel und Kosmetika.<br />

Jan van<br />

Marconville<br />

schrieb „Vom Glück<br />

und Unglück der<br />

Ehe“, während<br />

Juan Luis Vives in<br />

seinem Werk „Die<br />

Erziehung der<br />

christlichen Frau“<br />

forderte, sich für<br />

den Unterricht von<br />

Mädchen zuengagieren,<br />

einschließlich<br />

der Lektüreder<br />

Bibel und der antiken<br />

Dichter. Das gemalt von Peter Paul Rubens.<br />

Patron der Drucker: Christoph Plantin,<br />

stand im Gegensatz<br />

zu der im 16.Jahrhundert noch weit verbreitetenAuffassung,<br />

Lesen sei für einfache<br />

Menschen und Frauen schädlich. Nur<br />

Ritterromane sollten sie besser meiden,<br />

empfahl Vives.<br />

Das bedeutendste Werk aus der Produktion<br />

Plantins ist aber die Biblia Regia,<br />

eine mehrsprachigeBibel in acht Bänden,<br />

die den Text parallel in fünf Sprachen<br />

(Lateinisch, Griechisch, Hebräisch, Altsyrisch<br />

und Aramäisch) enthält: 48 Kilogramm<br />

schwer. König Philipp II. unterstützte<br />

dieses fünf Jahre währende Projekt.<br />

Koordiniert wurde es vom spanischen<br />

Theologen Benedictus Montanus,<br />

der den Herausgeber lobte: „Christoffel<br />

Plantin ist zu Rechtfür seine Buchdruckkunst<br />

berühmt, die alle anderen Künste<br />

zum Leben erweckt“ – und dem Fehlerteufel<br />

den Garaus machte.<br />

Ulrich Traub<br />

Plantin-Moretus-Museum, Vrijdagmarkt<br />

22, Antwerpen; montags geschlossen;<br />

Eintritt 8Euro<br />

www.museumplantinmoretus.be/de<br />

Fotos: Ulrich Traub


Sonderveröffentlichung<br />

Hoch-, Tief- und<br />

Gewerbebau<br />

DIE WIRTSCHAFT<br />

Münster |Münsterland<br />

Zweckmäßig? Repräsentativ? Ausgeklügelt.<br />

Ihr Gebäude muss gut aussehen und auf<br />

lange Sicht allen Anforderungen Ihrer Betriebsabläufe<br />

gerecht werden. Ob Energiekosten,<br />

Entwässerung oder zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten<br />

–wir planen von Anfang an die<br />

Zukunft ein. Gut, wenn jemand mitdenkt.<br />

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GEWERBEBAU für alle Branchen


2 HOCH-, TIEF- UND GEWERBEBAU<br />

Viel Raum<br />

für Fußangeln<br />

Experten der Kammern sollten bei Expansionsplänen bereits frühzeitig angesprochen werden<br />

Die Produktionshalle ist zu klein, das<br />

Lager platzt aus allen Nähten und die<br />

Büros aus der Gründungszeit des<br />

Unternehmens bieten nichtmehr genügend<br />

Raum für die aktuelle Mitarbeiterschar<br />

– die Gründe, nach<br />

neuen Räumlichkeiten für den Betrieb<br />

zu schauen,sind vielfältig. Entsprechende<br />

Schrittesollten gut überlegt<br />

sein. Berater der heimischen<br />

Kammern sind da gute Ansprechpartner.<br />

Sie stehen bei Fragen der Finanzierung<br />

ebenso zur Seite<br />

wie bei Unklarheiten im<br />

rechtlichen oder planerischen<br />

Bereich. Ein weites Feld, das<br />

jedoch Raum für viele Fußangeln bietet.<br />

Schon allein deshalb kann es ratsam sein,<br />

sich bereits im Vorfeld einer geplanten<br />

Erweiterung an die Experten der Kammern<br />

zuwenden. Denn „betriebliche Investitionsentscheidungen<br />

verlangen<br />

nicht nur umfassende Kenntnisse über<br />

Marktchancen, Absatzmöglichkeiten und<br />

über die Konkurrenzsituation. Zudem<br />

können auch planungs- und immissionsschutzrechtliche<br />

Regelungen vonBedeutung<br />

sein“, sagt Ulf Horstmann von der<br />

IHK Nord Westfalen in Münster.<br />

Norbert Hejna ist Experte für Standortfragen<br />

bei der Handwerkskammer Münster.<br />

Und in dieser Eigenschaft stets auf<br />

dem aktuellen Stand. Denn Bebauungsplanänderungen<br />

aller Städte, Kommunen<br />

und Kreise im Kammerbereich landen<br />

auf seinem Schreibtisch. Hejna analysiertdie<br />

auf Konsequenzen für dort angesiedelte<br />

Betriebe und informiert sie<br />

rechtzeitig. Informationen, die natürlich<br />

auch Unternehmen auf der Suche nach<br />

einem neuen Standort zu Gute kommen<br />

können.<br />

Dabei können die Fachleute der Kammernoftmals<br />

auf unproblematische Weise<br />

etwadie Arbeit vonArchitekten unterstützen.<br />

Beispielsweise dank umfassender<br />

Kenntnisse über die Anforderungen<br />

an die spezifische Einrichtung einer<br />

Werkstatt oder eines Produktionsbetrie-<br />

Kompetente Unterstützung auf dem Weg indie eigene Gewerbeimmobilie bieten die Experten<br />

der Kammern.<br />

pd<br />

bes. Und auch mit den Sonderfällen im<br />

Baurecht –beispielsweise bei Plänen für<br />

eine Existenzgründung auf einer Hofstelle<br />

im Außenbereich –verfügen sie wie in<br />

vielen anderen Spezialfällen aus der Praxis<br />

über ein umfassendes Fachwissen.<br />

Natürlich bieten HWK und IHK auch<br />

Unterstützung bei finanziellen Fragen.<br />

Denn „Wachstumkostetzunächst einmal<br />

Geld“, so Reinhard Schulten vonder IHK.<br />

Die Wege zumGeldkönnen dabei vielfältig<br />

sein, ebenso wie die Möglichkeiten<br />

von Förderung oder Absicherung. Eine<br />

guteMöglichkeit konkreteProjekteüberprüfen<br />

zu lassen, sind etwa die regelmäßigstattfindenden<br />

Finanzierungstagean<br />

denen Experten von NRW.Bank und<br />

Bürgschaftsbank Neuss Unternehmen<br />

verschiedene Möglichkeiten aufzeigen.<br />

Da die Wege in ein neues Firmengebäude<br />

sehr vielfältig und individuell sind, lohnt<br />

eine frühzeitige Anfrage bei den Experten<br />

der heimischen Kammern, um spezielle<br />

Probleme bereits weit im Vorfeld<br />

abzuklären. Und nicht nur das. „Meistens<br />

zahlt sich eine möglichst frühe Kontaktaufnahme<br />

mit den Behörden zu geplantenProjekten<br />

aus“, nennt Ulf Horstmann<br />

einen weiteren wichtigen Punkt für expandierende<br />

Unternehmen. pi<br />

INFOS<br />

Die IHK NordWestfalen bietet Unternehmen Unterstützung<br />

rund um die Planung und Sicherung von Standorten.<br />

Ansprechpartner ist Ulf Horstmann (horstmann@ihknordwestfalen.de)<br />

Zudem werden in regelmäßigen Abständen<br />

Finanzierungssprechtage gemeinsam mit der<br />

NRW.Bank und der Bürgschaftsbank aus Neuss durchgeführt.<br />

Nächster Termin ist am Mittwoch, 10. Mai, in Bocholt.<br />

Telefonische Anmeldungen nimmt Inci Denis unter<br />

Telefon 028 71/99 03 14 entgegen.<br />

Die Handwerkskammer berät Handwerksbetriebe ebenfalls<br />

bei der Standortsuche oder bei betriebswirtschaftlichen<br />

Fragen. Ansprechpartner ist hier Norbert Hejna<br />

(norbert.hejna@hwk-muenster.de). Zudem bietet die HWK<br />

Betrieben die Möglichkeit, die Finanzierung von Investitionsvorhaben<br />

und mögliche Fördermittel mit Beratern<br />

der Kammer und der NRW.Bank zu erörtern. Termine<br />

unter www.hwk-muenster.de/de/existenzgruendung/<br />

seminare-sprechtage/bankensprechtag<br />

Typisch Ford: bewegt die Wirtscha<br />

ohne<br />

Anzahlung!<br />

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Tel.: 02871/2464-20<br />

Mobil: 0151/46759591<br />

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Im Königsesch 11<br />

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Tel.: 02871/24 64-21<br />

Mobil: 0170/56 50347<br />

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Dahlweg 121<br />

48153 Münster<br />

Tel.: 0251/700 19-75<br />

Mobil: 0177/2001953<br />

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Friedrich-Ebert-Str. 71–91<br />

48153 Münster<br />

Tel.: 02 51/7001939<br />

Mobil: 0176/30785525<br />

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77Kw(105PS), Nettopreis €24.250, Anzahlung €0,-,Frachtkosten €880, 4Angebotgiltfür einen Ford TransitConnect Kasten,Basis L1 1,5 TDCI 55Kw(75PS), Nettopreis €15.520,Anzahlung €0,- Frachtkosten €680, 5Angebot gilt füreinen Ford TransitCourier Kasten,Basis,1,5 TDCI 55KW(75PS),Nettopreis€<br />

13.365,Anzahlung €0,- Frachtkosten€680. Frachtkosten sind nichtimLeasingangebot enthalten und werden gesondertinRechnunggestellt. Zulassungspaket €160. AlleAngaben zzgl.MwSt


HOCH-, TIEF- UND GEWERBEBAU 3<br />

Alles aus einer Hand<br />

Gutachten sieht Vorteile der privaten Beteiligung anöffentlichen Bauvorhaben<br />

Ob Berliner Flughafen oder U-Bahn<br />

in Köln: Öffentlich geplante Großbauprojekte<br />

werden oft viel teurer<br />

und dauern länger als geplant. Eine<br />

gute Alternative ist die Beteiligung<br />

privater Investoren, zeigt ein Gutachten<br />

des IW Köln und des Gesamtverbandes<br />

der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />

(GDV).<br />

Die Beteiligung privater Investoren an Hoch- und Tiefbau-Projekten, wie etwa dem Ausbau der Autobahn A1,könnte für mehr Effizienz sorgen, so das Ergebnis<br />

eines Gutachtens.<br />

Foto: Paul Meyer zu Brickwedde<br />

Es ist ein Riesen-Stau und er<br />

wird immer größer: Rund<br />

135Milliarden Euromüssten<br />

die Kommunen in den kommenden<br />

Jahren in ihre Infrastruktur<br />

investieren, unter anderem in<br />

Straßen und Schulen –und der Betrag<br />

steigt. Die Beteiligung privater Investoren<br />

anInfrastrukturprojekten kann die<br />

Politik dabei entlasten. So liegen beispielsweise<br />

die Projektkosten beim Autobahnbau<br />

über einen Zeitraum von 30<br />

Jahren bei Öffentlich Privaten Partnerschaften<br />

(ÖPP) selbst bei vorsichtigen<br />

Annahmen um rund zehnProzent niedriger<br />

als bei konventioneller Beschaffung.<br />

Dabei plant, baut und betreibt ein privater<br />

Investor die Infrastruktur und erhält<br />

dafür vom Staat eine Vergütung. „Das<br />

sorgt für mehr Effizienz, da alles aus<br />

einer Hand kommt“, erklärt IW-Experte<br />

Thilo Schaefer.<br />

Die Schätzung basiert auf 14 Autobahn-<br />

Projekten im Wert von insgesamt drei<br />

Milliarden Euro, die seit 2007 in Deutschland<br />

als ÖPP realisiert wurden. Dabei<br />

zeigt sich: Durchschnittlich sinken die<br />

Kosten fürBauprojekte, zudem wurde bei<br />

allen ÖPP auch die vertraglich vereinbarte<br />

Bauzeit eingehalten. „Viele ÖPP-Projektewurden<br />

sogar schneller fertig als geplant“,<br />

sagt Schaefer.<br />

Dabei gleichen die Einsparungen durch<br />

kürzere Bauzeiten und seltenere Reparaturen<br />

die höheren Finanzierungskosten<br />

des privaten Investors aus. „Bei einer<br />

ganzheitlichen Kosten-Nutzen-Betrachtung<br />

verkehrt sich der Finanzierungsvorteil<br />

der öffentlichen Hand ins Gegenteil“,<br />

sagt GDV-Chefv<br />

olkswirt Klaus Wiener.<br />

Bislang sind 3,6 Prozent der deutschen<br />

Autobahnen als ÖPP realisiert worden. Allerdings<br />

könntedie Zahl auf mehr als zehn<br />

Prozent steigen,so die IW-Ökonomen.<br />

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Anzeigenleitung: Herbert Eick (Anschrift wie oben)<br />

Verantwortliche Redakteurin: Claudia Bakker (Anschrift wie<br />

oben)<br />

Gestaltung/Titelseite: Lisa Stetzkamp<br />

Druck: Aschendorff Druckzentrum GmbH &Co. KG,<br />

An der Hansalinie 1, 48163 Münster, Telefon: 0251.690-0,<br />

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4 HOCH-, TIEF- UND GEWERBEBAU<br />

5<br />

Dieser Rücken wird entzücken<br />

Auch die Ostseite des Hauptbahnhofs in Münster wird ein neues Gesicht erhalten.<br />

Sie wird künftig zur „zweiten Vorderseite“: Mit einem Neubau und dem<br />

neugestalteten Vorplatz erhält auch sie einen repräsentativen Charakter und<br />

trägt zur Aufwertung des gesamten städtischen Erscheinungsbildes bei.<br />

Im Erdgeschoss des Neubaus ist eine Fahrradstation mit rund 2100 öffentlichen<br />

Stellplätzen an prominenter Stelle vorgesehen. Sie bietet den Radfahrenden<br />

einen qualitätsvollen, direkten und verkehrssicheren Anschluss an die Fahrradstraße<br />

Schillerstraße und die Radwege der Bremer Straße. Den Entwurf für den<br />

Neubau und die Gestaltung des Vorplatzes lieferte die Landmarken AGaus<br />

Aachen, die sich in einem Investorenauswahlverfahren gemeinsam mit dem<br />

Architekturbüro kadawittfeld durchsetzen konnte. Der Neubau wird eine Mietfläche<br />

von rund 28 000 Quadratmeter für Einzelhandel, Büros, Hotel und Wohnungen<br />

umfassen<br />

und sich harmonisch<br />

in das Stadtbild<br />

eingliedern.<br />

Mit dem Bau soll<br />

nach der Fertigstellung<br />

des Empfangsgebäudes<br />

begonnen<br />

werden.<br />

Grafik: Architekturbüro kadawittfeld<br />

Grafik: DB Station &Service AG<br />

„In Form und Ausstrahlung<br />

bundesweit einmalig“<br />

Schöne Aussichten: Münsters neuer Hauptbahnhof soll am23. Juni offiziell eröffnet werden/<br />

Helles Empfangsgebäude in modernem Ambiente begrüßt Reisende und Besucher<br />

Den Vorstellungen von einem modernen Bahnhof (Grafik oben) kommt die aktuelle Situation<br />

in Münsters neuer Bahnstation (Bild unten) bereits sehr nahe. Für den 23. Juni ist<br />

die Eröffnung geplant.<br />

Fotos: DB Station&Service AG/Oliver Werner<br />

Schöne Aussichten für die täglich mehr<br />

als 60 000 Reisenden und Besucher,die<br />

Münster per Bahn erreichen: Ende Juni<br />

soll die neue Empfangshalle des komplett<br />

modernisierten Hauptbahnhofs<br />

nach gut zweijähriger Bauzeit geöffnet<br />

werden. Und die bietet neben zeitgemäßem<br />

Ambiente und Komfort auch ein<br />

deutlich vergrößertes Einzelhandelsund<br />

Gastronomieangebot.<br />

Am Freitag, 23. Juni, soll das<br />

Empfangsgebäude offiziell seiner<br />

Bestimmung übergeben<br />

werden. Doch Bahnhofsmanag<br />

Michael Jansen stellte bei Aer<br />

der Verkündung des Termins bereits in Aussicht,<br />

dass sich die Türen bereits einigeTage<br />

vorher schon in Richtung münsterischer Innenstadt<br />

öffnen werden. Damit endet dann<br />

auch für viele Reisende die Zeit der Umwege<br />

durch den Hamburger Tunnel.<br />

Umgesetzt wurde mit dem schmucken Neubau<br />

ein zeitgemäßes Architekturkonzept,<br />

„in Form und Ausstrahlung bundesweit einmalig“,<br />

wie sich Bahnhofsmanager Jansen<br />

freut. Und auch Oberbürgermeister Markus<br />

Lewe sagte damals zur Grundsteinlegung<br />

„Wir können uns auf ein Gebäude freuen,<br />

das einer so prosperierenden Stadt wie<br />

Münster angemessen ist.“<br />

Um die Aufenthaltsqualität zu steigern und<br />

die Kundenfreundlichkeit zu verbessern,<br />

wurde umfangreich investiert –auch in eine<br />

ansprechende Gestaltung. Rund 76 Millionen<br />

Euro wird der neue münsterische<br />

Hauptbahnhof am Ende gekostet haben –inklusive<br />

der modernisierten Bahnsteige und<br />

der Personenunterführungen.<br />

Dafür entstand eine hochmoderne Verkehrsdrehscheibe,<br />

die sich sehen lassen kann und<br />

das Warten auf den nächsten Zug deutlich<br />

angenehmer machen dürfte. Das sich die<br />

Reisenden und Besucher nun über die<br />

schmucke Empfangshalle mit großzügiger<br />

Architektur freuen dürfen, wurdeerstdurch<br />

den Abriss des rund 50 Jahrealten ehemaligen<br />

Gebäudes möglich.<br />

Mit einer Länge von rund 150 Metern und<br />

einer Höhe von14Metern bietet es großzügigeFlächen<br />

im Erdgeschoss für ein vielfältigesService-<br />

und Einkaufsangebot. Dank der<br />

100Meter langen Oberlichter in der Passage<br />

sowie der verglasten Fassade herrscht in allen<br />

Bereichen des Gebäudes ein lichtdurchfl<br />

utetes, angenehmes Ambiente. Mehr als<br />

8000 Quadratmeter stehen auf insgesamt<br />

drei Etagen für Büros, Gastronomie und Einzelhandel<br />

zur Verfügung. Mit den hier angesiedelten<br />

Unternehmen dürfte sich der<br />

Grundlegend modernisiert<br />

Der Startschuss für die Modernisierung des münsterischen Hauptbahnhofs fiel bereits<br />

im Jahre 2009. In einem ersten Schritt wurde stufenweise bis 2013 die Verkehrsstation<br />

mit Tunneln, Bahnsteigen, Rolltreppen, Aufzügen und barrierefreiem Zugang modernisiert.<br />

Die Bauarbeiten am Empfangsgebäude begannen Mitte 2014 mit ersten Abrissarbeiten<br />

im Inneren des gut 50 Jahre alten Gebäudes. Von Anfang Dezember 2014<br />

bis Ende Februar 2015 wurde es einschließlich des Kellers komplett zurückgebaut.<br />

Lediglich ein l-förmiger Gebäudeteil bleibt aus städtebaulichen Gründen an der südwestlichen<br />

Ecke bestehen. Der Untergrund wurde im Rahmen der Abrissarbeiten intensiv<br />

nach Kampfmittelrückständen untersucht. Zahlreiche Verdachtsfälle verzögerten<br />

den geplanten Bauablauf.<br />

Der Spatenstich für den Neubau fand am 30. April 2015 statt. Errichtet inStahlskelettbauweise<br />

und mit transparenter Fassade auf der Westseite, wird das zukünftige<br />

Empfangsgebäude drei Etagen besitzen. An der Ostseite entsteht ein neuer Bahnhofseingang<br />

anstelle der Expressguthalle. Der Zugang erhält später zudem einen neugestalteten<br />

Vorplatz.<br />

Hauptbahnhof Münster nach der Eröffnung<br />

zu einem wichtigen Bindeglied zwischen Innenstadt<br />

und Hafenviertel entwickeln. In<br />

der großzügig gestalteten, dreigeschossigen<br />

Passage zwischen der Haupthalle und dem<br />

Nordeingang werden die Fast-Food-Ketten<br />

KFC, McDonalds, Starbucks und Yormas einziehen.<br />

Ein Rewe togorundet ebenso wie<br />

eine Apotheke sowie ein Buch- und Zeitschriftenhandel<br />

das Einzelhandelsangebot<br />

in diesem Bereich des neuen münsterischen<br />

Hauptbahnhof ab. Zwischen Haupthalle<br />

und DB-Reisezentrum findeneine Krimphove-Filiale<br />

sowie der Bäcker „Le Crobag“ eine<br />

neue Heimat.<br />

Die Empfangshalle von Münsters Hauptbahnhof<br />

wirdnach der Einweihung übrigens<br />

erstmalig rund um die Uhr geöffnet sein.<br />

Und mit besserem Service für die Reisenden<br />

aufw<br />

arten. Denn die werden sich auf einer<br />

großen Infotafel in der Haupthalle zukünftig<br />

nicht nur über die Abfahrtszeiten der Züge<br />

sondern auch über die der Busse informieren<br />

können.<br />

pi<br />

Großzügig wirkt die Passage zwischen der Empfangshalle und dem Nordeingang (im<br />

Hintergrund). Ein 100 Meter langes Glasband im Dach sorgt für Tageslicht im Inneren.<br />

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48529 Nordhorn<br />

Telefon 05921 8844-0<br />

Telefax 05921 8844-22<br />

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Standorte: Nordhorn, Aurich, Düsseldorf, Erfurt, Hannover, Krefeld, Meppen, Münster, Rostock<br />

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4 HOCH-, TIEF- UN<br />

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bundesweit einmal<br />

Schöne Aussichten: Münsters neuer Hauptbahnhof soll am23. Juni o<br />

Helles Empfangsgebäude in modernem Ambiente begrüßt Reisende u<br />

Den Vorstellungen von einem modernen Bahnhof (Grafik oben) kommt die aktuelle Situation<br />

in Münsters neuer Bahnstation (Bild unten) bereits sehr nahe. Für den 23. Juni ist<br />

die Eröffnung geplant.<br />

Fotos: DB Station&Service AG/Oliver Werner<br />

Schöne Aussichten für die täglich mehr<br />

als 60 000 Reisenden und Besucher,die<br />

Münster per Bahn erreichen: Ende Juni<br />

soll die neue Empfangshalle des komplett<br />

modernisierten Hauptbahnhofs<br />

nach gut zweijähriger Bauzeit geöffnet<br />

werden. Und die bietet neben zeitgemäßem<br />

Ambiente und Komfort auch ein<br />

deutlich vergrößertes Einzelhandelsund<br />

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Am Freitag, 23. Juni, soll das<br />

Empfangsgebäude offiziell seiner<br />

Bestimmung übergeben<br />

werden. Doch Bahnhofsmanag<br />

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Münster angemessen ist.“<br />

Um die Aufenthaltsqualität zu steigern und<br />

die Kundenfreundlichkeit zu verbessern,<br />

wurde umfangreich investiert –auch in eine<br />

ansprechende Gestaltung. Rund 76 Millionen<br />

Euro wird der neue münsterische<br />

Hauptbahnhof am Ende gekostet haben –inklusive<br />

der modernisierten Bahnsteige und<br />

der Personenunterführungen.<br />

Dafür entstand eine hochmoderne Verkehrsdrehscheibe,<br />

die sich sehen lassen kann und<br />

das Warten auf den nächsten Zug deutlich<br />

angenehmer machen dürfte. Das sich die<br />

Reisenden und Besucher nun über die<br />

schmucke Empfangshalle mit großzügiger<br />

Architektur freuen dürfen, wurdeerstdurch<br />

den Abriss des rund 50 Jahrealten ehemaligen<br />

Gebäudes möglich.<br />

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einer Höhe von14Me<br />

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DGEWERBEBAU<br />

5<br />

Dieser Rücken wird entzücken<br />

Auch die Ostseite des Hauptbahnhofs in Münster wird ein neues Gesicht erhalten.<br />

Sie wird künftig zur „zweiten Vorderseite“: Mit einem Neubau und dem<br />

neugestalteten Vorplatz erhält auch sie einen repräsentativen Charakter und<br />

trägt zur Aufwertung des gesamten städtischen Erscheinungsbildes bei.<br />

Im Erdgeschoss des Neubaus ist eine Fahrradstation mit rund 2100 öffentlichen<br />

Stellplätzen an prominenter Stelle vorgesehen. Sie bietet den Radfahrenden<br />

einen qualitätsvollen, direkten und verkehrssicheren Anschluss an die Fahrradstraße<br />

Schillerstraße und die Radwege der Bremer Straße. Den Entwurf für den<br />

Neubau und die Gestaltung des Vorplatzes lieferte die Landmarken AGaus<br />

Aachen, die sich in einem Investorenauswahlverfahren gemeinsam mit dem<br />

Architekturbüro kadawittfeld durchsetzen konnte. Der Neubau wird eine Mietfläche<br />

von rund 28 000 Quadratmeter für Einzelhandel, Büros, Hotel und Wohnungen<br />

umfassen<br />

und sich harmonisch<br />

indas Stadtbild<br />

eingliedern.<br />

Mit dem Bau soll<br />

nach der Fertigstellung<br />

des Empfangsgebäudes<br />

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Grafik: Architekturbüro kadawittfeld<br />

Grafik: DB Station &Service AG<br />

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Bereichen des Gebäudes ein lichtdurchfl<br />

utetes, angenehmes Ambiente. Mehr als<br />

8000 Quadratmeter stehen auf insgesamt<br />

drei Etagen für Büros, Gastronomie und Einzelhandel<br />

zur Verfügung. Mit den hier angesiedelten<br />

Unternehmen dürfte sich der<br />

dernisiert<br />

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nem ersten Schritt wurde stufenweise bis 2013 die Verkehrsstahnsteigen,<br />

Rolltreppen, Aufzügen und barrierefreiem Zugang mobeiten<br />

am Empfangsgebäude begannen Mitte 2014 mit ersten Abren<br />

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Der Untergrund wurde im Rahmen der Abrissarbeiten inittelrückständen<br />

untersucht. Zahlreiche Verdachtsfälle verzögerauablauf.<br />

den Neubau fand am 30. April 2015 statt. Errichtet inStahlskettransparenter<br />

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Hauptbahnhof Münster nach der Eröffnung<br />

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Nordeingang werden die Fast-Food-Ketten<br />

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Hauptbahnhof ab. Zwischen Haupthalle<br />

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6 HOCH-, TIEF- UND GEWERBEBAU<br />

Nicht nur praktisch<br />

Beim Wettbewerb „Vorbildliche Arbeitsorte in der Stadt“ wurden erstmals Gewerbebauten ausgezeichnet<br />

Bauten für Handel und Handwerk,<br />

Büro und Gewerbe haben oftmals<br />

den Ruf, praktisch, aber wenig attraktiv<br />

zu sein. Und diesenRuf bestätigen<br />

viele Gewerbeimmobilien in<br />

allzu vielen Fällen auch.<br />

Dass in den letzten Jahren<br />

durchaus neue,architektonisch<br />

herausragende und<br />

städtebaulich gewinnbringende<br />

Bauwerkeindiesem<br />

Bereich in Nordrhein-Westfalen entstanden<br />

sind, beweisen zehn Projekte, die<br />

jetzt aus dem Auszeichnungsverfahren<br />

„Vorbildliche Arbeitsorte in der Stadt<br />

2016“ als Sieger hervorgegangen sind.<br />

Mit dem erstmals veranstalteten Wettbewerb<br />

wurden interessanteObjekteinden<br />

Blickpunkt gerückt. Prämiertwurden Gebäude<br />

und Gebäudekomplexe aus den<br />

Bereichen Gewerbe, Produktion, Handwerk,<br />

Handel, gewerbliche Dienstleistungen<br />

sowie Mischnutzungen.<br />

Doch leider –soder Grundtenor bei der<br />

Preisverleihung –sind in den klassischen<br />

Gewerbegebieten noch immer kaum anspruchsvolle<br />

Nutzbauten zu finden. Ganz<br />

anders als etwainden Niederlanden, wo<br />

ansprechende und ambitionierte Bauten<br />

für Industrie, Gewerbe, Handel, Logistik<br />

und Forschung in vielen Bereichen die<br />

Autobahnen säumen.<br />

Fortsetzung auf der gegenüberliegenden Seite<br />

Als gelungenes Eingangstor für ein<br />

Gewerbegebiet wurde das Technologie- und<br />

Bildungszentrum für Energieeffizienz und Barrierefreiheit<br />

in Köln ausgezeichnet. Foto: Jörg Hempel<br />

Technologiepark Bocholt<br />

Wissenschaft trifft Wirtschaft<br />

„Man muss ein Konzept<br />

und Ideen haben“<br />

Attraktiv gestaltete Gewerbebauten müssen nicht zwangsläufig teurer sein<br />

N 10 Hektar großer Park direkt neben der Westfälischen<br />

Hochschule<br />

N Gewerbegrundstücke ab 1.000 m 2 ,voll erschlossen,<br />

sofort verfügbar<br />

N Günstige Voraussetzungen für dienstleistungs- und<br />

technologieorientierte Unternehmen<br />

N Günstige Verkehrslage<br />

B67ermöglicht eine direkte Anbindung inalle Richtungen,<br />

insbesondere: A3 Ruhrgebiet/Köln und Arnheim/NL,<br />

A31Emden, A43 Münster<br />

N Breitbandanbindung<br />

N Kooperationen mit der benachbarten Hochschule<br />

Wirtschaftsförderung Bocholt<br />

Osterstraße 23 ·46397 Bocholt<br />

Ludger Dieckhues Tel.: +49 2871 294933-0<br />

Wendelin Knuf Tel.: +49 2871 294933-20<br />

E-Mail:<br />

dieckhues@bocholt-wirtschaftsfoerderung.de<br />

knuf@bocholt-wirtschaftsfoerderung.de<br />

Interesse?<br />

Rufen Sie uns an!<br />

Attraktiv gestaltete Büro- und Gewerbegebäude<br />

–das ist doch viel<br />

Au z aufw<br />

endig! Nicht zwangsläufig,<br />

sagt Robert Holtstiege, der erst vor<br />

wenigen Wochen am Johann-Krane-Weg<br />

in Münster seinen orderbase-Campus mit<br />

einem zweiten Bürogebäude und dem<br />

M44 Meeting Center komplettierte. Dabei<br />

waren die Erwartungen anGestaltung,<br />

Technik und Ausführung hoch gesteckt.<br />

Im Mittelpunkt stand für Holtstiege vor<br />

allen Dingen die Gestaltung von interessanten<br />

und abwechslungsreichen<br />

Arbeitsräumen, es galt „eine coole Atmosphäre<br />

zuschaffen, um neue Talente für<br />

uns zu begeistern und auch zu halten“.<br />

Dafür sollen einerseits großzügige<br />

Räumlichkeiten mit großen Fensterfronten<br />

sorgen, andererseits aber auch eine<br />

hochmoderne technische Ausstattungsowie<br />

vielfältigeBegegnungs- und Kommunikationsfl<br />

ächen in allen Gebäuden. Kurze<br />

Wege erleichtern den Austausch zwischen<br />

den Mitarbeitern. Mit aufw<br />

endig<br />

gestalteten Konferenzräumen im Meeting<br />

Center wurden zudem außergewöhnliche<br />

Möglichkeiten für Besprechungen<br />

und Brainstorming geschaffen.<br />

Annehmlichkeiten wie ein Fitnessraum<br />

oder die für die Mitarbeiter aller im Campus<br />

ansässigenUnternehmen offene Kantine<br />

erleichtern das Wohlfühlen am<br />

Arbeitsplatz weiter.<br />

AlteBürokonzeptekönnen die Bedürfnisse<br />

heutiger Arbeitnehmer kaum noch erfüllen.<br />

Junge Talente suchen vielmehr<br />

eine motivierende Arbeitsatmosphäre, in<br />

der sie sich wohlfühlen. Ein Büro kann<br />

hierzu einen großen Teil beitragen: die<br />

Lebendigkeit widerspiegeln, die Kommunikation<br />

vereinfachen – zu einem Ort<br />

werden, an dem man nicht sein muss,<br />

sondern sein möchte.<br />

„Um das zu erreichen, muss man ausreichend<br />

Zeit in Ideen und Konzept investieren.“,<br />

sagt Robert Holtstiege. Grundgedanken<br />

und Detailvorschläge sammelte<br />

der Bauherr und Betreiber des orderbase<br />

campus gemeinsam mit seiner ebenfalls<br />

im Unternehmen tätigen Frau Afra, ließ<br />

zudem Anregungen und Vorstellungen<br />

der Mitarbeiter mit einfl<br />

ießen. Gemeinsam<br />

mit ArchitektDipl. Ing.NorbertHoppermann<br />

wurden die Vorstellungen in<br />

Gebäuden mit klaren und einfachen Linien<br />

verwirklicht. Durch eine großzügige<br />

Flächenplanung sowie nur wenige tragendeElementeimInneren<br />

der Gebäude<br />

kann problemlos auf mögliche neue Anforderungen<br />

reagiert werden.<br />

Und durch höhere Standards beim Wärmeschutz<br />

dürften sich die Folgekosten in<br />

deutlichen Grenzen halten. Da diese<br />

Maßnahmen durch die Kreditanstalt für<br />

Wiederaufb<br />

au (KfW<br />

)gefördert werden,<br />

sollten sie auf jeden Fall in die Planungen<br />

mit einfl<br />

ießen. „Das rechnet sich nicht sofort“,<br />

weiß auch Robert Holtstiege. Doch<br />

relativiertall das den zusätzlich Aufw<br />

and<br />

für attraktive Gebäude.<br />

pi<br />

Viele Ideen verwirklichten Robert und Afra Holtstiege gemeinsam<br />

mit Architekt Norbert Hoppermann (v.r.) am orderbase campus in<br />

Münster.<br />

Foto: Imkamp


HOCH-, TIEF- UND GEWERBEBAU 7<br />

> „Arbeitsorte müssen nicht zwingend<br />

am Stadtrand entstehen, sondern können<br />

Bestandteil unseres städtischen Lebens<br />

sein“, erklärt NRW-Bauminister<br />

Groschek. „Die Siegerprojekte zeigen auf<br />

eindrucksvolle Weise wie Gewerbestandorte<br />

zueiner positiven Stadt- und Quartiersentwicklung<br />

beitragen können.“<br />

„Mit dem Preis möchten wir den Blick auf<br />

herausragende Gewerbebauten lenken,<br />

die nicht nur ansprechend gestaltet sind,<br />

sondern auch ideal ins Stadtbild passen“,<br />

erläutert der Präsident der Architektenkammer<br />

Nordrhein-Westfalen, Ernst<br />

Uhing. „Diese Bauwerkesind zugleich Visitenkarteder<br />

Unternehmen, inspirierender<br />

Arbeitsplatz für die Beschäftigten<br />

und ein Gewinn für unsere Städte.“<br />

Schließlich stellen gerade Büro-, Gewerbe-und<br />

Nutzbauten schon aufgrund ihrer<br />

große Zahl einen wichtigen Beitrag zur<br />

Gestaltung beinahe jeder bebauten Umgebung<br />

dar.<br />

Für das Verfahren konnten Neubauten,<br />

Modernisierungen, Restaurierungen,<br />

Umstrukturierungen und Umbauteneingereicht<br />

werden. Die Objektemussten in<br />

NRW liegen und zwischen dem 1. Oktober<br />

2011 und dem 30. September 2016<br />

fertig gestellt worden sein. Das Stadtentwicklungsministerium<br />

hatte den Preis in<br />

Kooperation mit der Architektenkammer<br />

NRW, der Industrie- und Handelskammer<br />

Nordrhein-Westfalen und dem Westdeutschen<br />

Handwerkskammertag erstmals<br />

ausgelobt. Aus 39 eingereichten<br />

Projekten wählte eine unabhängige Jury<br />

die insgesamt zehnvorbildlichen Bauten<br />

als Preisträger aus. Die Sieger-Bauwerke<br />

stehen in den Kommunen Bielefeld,<br />

Bonn, Düsseldorf, Hilden, Köln und Siegen.<br />

Überreicht wurden die Auszeichnungen<br />

von Bauminister Michael Groschek<br />

und dem Präsidenten der Architektenkammer<br />

NRW, Ernst Uhing.<br />

Auf kreative Weise wurde „DEINspeisesalon“ in Köln um- und weitergebaut (Bild oben), während die Fassade des<br />

Labor- und Bürogebäudes in Düsseldorf (Bild oben links) mit klarer Struktur eine ruhige und repräsentative Wirkung<br />

entfaltet.<br />

Fotos: Jens Willebrand/Josef Schulz<br />

Strahlende Preisträger bei der feierlichen Verleihung mit Bauminister<br />

Michael Groschek in Düsseldorf. Foto: Joe Kramer Hell und freundlich gestaltet wurde die Werkstatt für technische Auszubildende in Bielefeld. Foto: Antje Schroeder<br />

„Tag der Architektur“ bietet Blick hinter die Kulissen<br />

Unter dem bundesweiten Motto „Architektur schafft Lebensqualität!“ soll der<br />

Tagder Architektur 2017 auch in Nordrhein-Westfalen wieder das größte Architekturfestival<br />

des Jahres werden. Dabei können am Samstag, 24. Juni, sowie am<br />

Sonntag, 25. Juni, unter 326 Bauwerken auch zahlreiche Bürogebäude in der<br />

Region in Augenschein genommen werden.<br />

Die Architektenkammer NRW bietet allen Architekturinteressierten am„Tagder<br />

Architektur“ inNordrhein-Westfalen die ganze Palette aktueller Planungsleistungen<br />

an: Neue und erneuerte Bauwerke sowie Objekte der Innenarchitektur,<br />

Landschaftsarchitektur und Stadtplanung sind vor Ort und hautnah erlebbar.<br />

Der besondere Reiz des Tags der Architektur liegt für viele Besucherinnen und<br />

Besucher darin, dass ihnen auch viele Gebäude offenstehen, die normalerweise<br />

für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind –das gilt für private Wohnhäuser<br />

ebenso wie für viele Büro- und Wirtschaftsbauwerke. Bis zu 40000 Besucherinnen<br />

und Besucher machten sich in den vergangenen Jahren jeweils auf den<br />

Weg, um neue und erneuerte Architektur vor Ort zu erleben und sich über aktuelle<br />

Trends beim Bauen und Wohnen zu informieren.<br />

Ab Anfang April werden alle Objekte werden über eine Internet-Datenbank mit<br />

Fotos und Kurzbeschreibung sowie den Öffnungszeiten abrufbar sein unter<br />

www.aknw.de. Zudem bieten die deutschen Architektenkammern der Bundesländer<br />

eine kostenlose App zum<br />

Tagder Architektur an, die<br />

man im iTunes-Store oder auf<br />

Google Play herunterladen<br />

kann. Alle 326 Bauwerke aus<br />

NRW sind dann über diese<br />

App jederzeit und vor Ort abrufbar.<br />

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Auch Gewerbebauten wie dieses innovative Büro- und Schulungsgebäude in Rheine sind im Rahmen des „Tags<br />

der Architektur 2017“ am 23. und 24. Juni zubesichtigen.<br />

Foto: Franz, Hamburg<br />

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DIE WIRTSCHAFT<br />

Im Bann der Abschotter<br />

Die USA und Großbritannien verweigern sich zunehmend dem globalen Handel. Präsidentenwechsel<br />

und Brexit drohen auch die Unternehmen im Münsterland in Mitleidenschaft zu ziehen.<br />

Der neue DonaldTrumpbautHan-<br />

die britische<br />

US-Präsident<br />

delsmauern, Regierungbereitett<br />

den Brexit vor, und die<br />

wird<br />

türkische unberechenbarer.<br />

Politik zunehmend die<br />

UnternehmenimMüns-<br />

immer<br />

Auch terland stärker die Auswirkungen<br />

globaler Turbulenzen<br />

auf ihr Geschäft.<br />

Es geht um<br />

mehrere Mil-<br />

liarden Euro<br />

Auslandsumsatz.<br />

Allein in<br />

USA,<br />

spüren die drei Großbritannien und Tür-<br />

kei, die alle in politischen<br />

Turbulenzen stecken, ex-<br />

Unternehmenn<br />

Länder portieren aus dem Bezirk der In-<br />

und Handels-<br />

dustrie- Nord<br />

kammer in Münster<br />

(IHK) Westfalen Waren tungen im Wert von über<br />

3,6 Milliarden Euro. Wie<br />

Prof. Dr. Bodo Risch,<br />

stellvertretender IHK-Hauptgeschäfts-<br />

Hauptgeschäftsführer,<br />

dieser Zeitung erklärte, erreicht<br />

allein der Export von rund 500 Betrieben<br />

aus dem Münsterland und der Emscher-<br />

Lippe-Region in das Brexit-Land Großbritannien<br />

ein jährliches Volumen von 1,6<br />

MilliardenEuro. In denUSA, woder neue<br />

Präsident Donald Trump täglich für neue<br />

wirtschaftspolitische Unruhe sorgt, erreichte<br />

der Wert der Geschäfte aus der<br />

und Dienstleis-<br />

Münster | Münsterland<br />

Region im vergangenen Jahr einen Wert<br />

von 1,5 Milliarden Euro.<br />

Allerdings spiele bei den münsterländischen<br />

Ausfuhren in die USA der Maschinenbau<br />

eine große Rolle, so Risch. „Diese<br />

Branche steht bei der Abschottungspolitik<br />

Trumps nicht so im Fokus.“ Der stellvertretende<br />

IHK-Hauptgeschäftsführer<br />

sieht in dieser Branche vor allem auch<br />

deshalb einen Zwang zum Einkauf ländischen Know-hows, „weil der USaus-<br />

Maschinenbau antiquiert ist“.<br />

Hinzu kommen für die heimischen Exporteure<br />

politischen Unsicherheiten in<br />

einigen europäischen Nachbarländern –<br />

etwa in Frankreich und den Niederlanden,<br />

wo rechte Kandidaten bei den Präsidenten-<br />

bzw. Parlamentswahlen eine be-<br />

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eilage<br />

MODERNE LOGISTIK<br />

IMUNTERNEHMEN<br />

Ausgabe 1/2017<br />

„Ein dynamisches Jahr“<br />

Statistisches Bundesamt bewertet die Wirtschaftsleistung positiv<br />

DiedeutscheWirtschafthatEnde<br />

2016zualtemSchwungzurückgefunden.NacheinerDelleimSommer<br />

zog die Wirtschaftsleistung<br />

vonOktoberbisDezemberum0,4<br />

Prozent gegenüberdemdritten<br />

Quartalan, wie das Statistische<br />

Bundesamt jetzt in Wiesbaden<br />

mitteilte.<br />

Befl<br />

vom Konsum<br />

und größte<br />

fügelt vom Bauboom<br />

wuchs Volkswirtschaftdamitso<br />

stark wie der Euroraum<br />

insgesamt.ImdrittenQuartalwardas<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) lediglich<br />

Europas 4 198869 002009<br />

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um0,1Prozentgestiegen.ImGesamtjahrstandeinkräftigesPlusvon1,9<br />

Prozent. Es wardasstärksteWachs-<br />

tumseitfünfJahren.FürdiesesJahr<br />

sindÖkonomenzuversichtlich,siesehenallerdingsgroßepolitischeUnsicherheiten.<br />

„Das gute vierte Quartal setzt den<br />

Schlusspunkthintereindynamisches<br />

Jahr 2016. Deutschlandistspürbar<br />

schnellergewachsenalsimlangfristigen<br />

Durchschnitt“, erklärte KfW<br />

-<br />

Chefv<br />

olkswirt Jörg Zeuner. Viele<br />

internationaleTurbulenzenseienwegen<br />

der starken Binnenwirtschaft<br />

kaumaufDeutschlanddurchgeschlagen.<br />

AbgehängtwurdeEuropasKonjunk-<br />

turlokomotivezumJahresendeunter<br />

anderemvonSpanien (plus0,7Pro-<br />

zent)unddenNiederlanden(plus0,5<br />

Prozent). Im Gesamtjahrwuchsdas<br />

BIP in denNiederlandenkräftigum<br />

2,1Prozent.DieRegierungkanngute<br />

NachrichtenrundvierWochenvor<br />

derParlamentswahlgebrauchen.Die<br />

französischeWirtschaftgewannvor<br />

demWahljahrebenfallsanSchwung<br />

undlegteEnde2016um0,4Prozent<br />

zu.<br />

InDeutschlandtrugennachvorläufigenDatenderStatistikerdieKaufl<br />

fust<br />

derBundesbürgerunddieAusgaben<br />

desStaatesmaßgeblichzumWachs-<br />

tum Ende 2016 bei. Der habe<br />

seine Konsumausgabendeutlicher-<br />

höht, erklärtedieBehörde.<br />

ImVorjahresvergleichlegtedaspreisbereinigteBIPvonOktoberbisDezemberum1,2Prozentzu.Fürdieses<br />

JahrhatdiedeutscheWirtschaftnach<br />

AngabenderStatistikerbereitsein<br />

Plusvon0,5Prozentsicher.<br />

dpa<br />

NÄCHSTE AUSGABE<br />

30.5.2017<br />

Der<br />

Anzeigenschluss<br />

ist am 12.5.2017<br />

OFFEN GESAGT<br />

Vielfalt kann<br />

schützen<br />

drohlich starke Zustimmung erwarten<br />

können. Das trifft dann sogar das münsterländische<br />

Handwerk: Es gebe vor allem<br />

enge geschäftliche Kontakte in die<br />

Niederlande, berichtete der Pressesprecher<br />

der Handwerkskammer Münster,<br />

Michael Hoffmann.<br />

►Fortsetzung auf Seite 2<br />

uch<br />

A en die politischen Turbu-<br />

Ideen alleine verändern nichts.<br />

Sondern der Mut, sie umzusetzen.<br />

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am Münsterland gelenzen<br />

in wichtigen Handelsnationen<br />

wie den USA und Großbritannien<br />

nicht vorbei. Milliardenschwere<br />

Exportvolumina<br />

verbinden die Region mit den<br />

Krisenländern.<br />

Doch im Gegensatz zu vielen<br />

anderen Gegenden Deutschlands<br />

hat das Münsterland<br />

einen gewaltigen Vorteil: Die<br />

Hidden Champions, die es in<br />

der Region in großes Zahl gibt,<br />

sind auf dem Weltmarkt in<br />

ihren Sparten überlegen.<br />

Auch US-Präsident Trump dürfte<br />

seinem Land diese Waren<br />

nicht vorenthalten wollen und<br />

deshalb hier von Zöllen absehen.<br />

Außerdem steht China als alternativer<br />

Markt zur Verfügung.<br />

Auch wenn die dortige<br />

Wirtschaft nicht mehr ganz so<br />

stark wächst wie in der Vergangenheit,<br />

wird sich die<br />

Volksrepublik – vor allem auch<br />

wegen Trumps Abschottungspolitik<br />

– zunehmend zur führenden<br />

ökonomischen Macht<br />

der Welt entwickeln.<br />

Die Wirtschaft im Münsterland<br />

hat in der Vergangenheit immer<br />

wieder ihre hohe Flexibilität<br />

unter Beweis gestellt. Basis<br />

für diese schnelle Reaktionsfähigkeit<br />

ist vor allem die mittelständische<br />

Struktur der regionalen<br />

Betriebe. Großkonzerne<br />

erweisen sich hingegen in der<br />

Regel als schwerer lenkbare<br />

Kolosse – können sich somit<br />

auch auf politische Umbrüche<br />

nur verspätet einstellen.<br />

Jürgen Stilling<br />

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