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Rund um das Bermuda3Eck und Ehrenfeld

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<strong>R<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong><br />

edition<br />

<strong>das</strong> <strong>Bermuda3Eck</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenfeld</strong><br />

Keiner ist<br />

so dicht<br />

Die neue <strong>Bermuda3Eck</strong>-<br />

Studie unter der Lupe<br />

Neu im Eck<br />

Von der 90s-Bar bis zu<br />

koreanischem Street Food<br />

Urbane Töne<br />

Ein Straßenmusiker im<br />

Portrait


Mehr Kurse & Veranstaltungen<br />

im <strong>Ehrenfeld</strong> unter<br />

WWW.KOCHMOMENTE.DE<br />

Kochmomente im <strong>Ehrenfeld</strong>, Alte Hattinger Straße 27


E D I T O R I A L<br />

I m p r e s s u m<br />

V e r l a g<br />

coolibri GmbH • <strong>Ehrenfeld</strong>straße 34 •<br />

44789 Boch<strong>um</strong><br />

Postfach 100207 • 44702 Boch<strong>um</strong><br />

Telefon: 0 23 4 / 9 37 37 - 0<br />

Fax: 02 34 / 9 37 37 - 97 (Redaktion)<br />

Fax: 02 34 / 9 37 37 - 99 (Anzeigen)<br />

G e s c h ä f t s f ü h r u n g<br />

Josef Jasper<br />

R e d a k t i o n<br />

Chefredaktion:<br />

• Irmine Estermann<br />

A l l e<br />

B a n a n e<br />

i m<br />

B e r m u d a ?<br />

Printredaktion<br />

• Lukas Vering<br />

Telefon: 02 34 / 9 37 37 - 70<br />

Weitere Autoren dieser Ausgabe:<br />

Max Florian Kühlem, Dominique Schroller,<br />

Sebastian Ritscher, Tom Thelen<br />

F o t o s<br />

Ant Palmer www.ape.photos (Titel)<br />

Sebastian Drolshagen (Strecke BoSy)<br />

• Promo<br />

A n z e i g e n<br />

Manuela Peterkord<br />

Telefon: 02 34 / 9 37 37 - 50<br />

E-Mail: anzeigen@coolibri.de<br />

V e r t r i e b u n d<br />

M a r k e t i n g<br />

Telefon: 02 34 / 9 37 37 - 33<br />

D r u c k eds Druckservice<br />

R e d a k t i o n s s c h l u s s<br />

13.4.2017<br />

F o l g t u n s a u f …<br />

„Are they all bananas?“, fragte mich eine Fre<strong>und</strong>in<br />

aus Finnland, als ich sie z<strong>um</strong> krönenden Abschluss<br />

eines langen Tages mit Ruhrpott-Touriprogramm<br />

durch <strong>das</strong> <strong>Bermuda3Eck</strong> führte. Auf<br />

Deutsch: „Sind hier denn alle Banane?“ Und was<br />

sollte ich anderes sagen als: „Ja! Absolut!“ Denn<br />

unser <strong>Bermuda3Eck</strong> ist nun mal bunt, laut, verrückt,<br />

rastlos <strong>und</strong> im besten Sinne ein bisschen<br />

Banane in der Birne. Kein W<strong>und</strong>er also, <strong>das</strong>s unser<br />

Titelfotograf Ant Palmer bei seinem Streifzug<br />

durchs Eck auf skatende Bananen, posende Batmans<br />

<strong>und</strong> chillende Froschkönige stieß.<br />

In unserer zweiten Ausgabe „<strong>R<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>das</strong> <strong>Bermuda3Eck</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Ehrenfeld</strong>“ wollen wir der einzigartigen<br />

Ausgehmeile im Herzen des Ruhrgebiets kräftig<br />

auf die Banane fühlen. Deshalb untersuchen<br />

wir die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichen<br />

Studie „Standort- <strong>und</strong> Wirtschaftsfaktor <strong>Bermuda3Eck</strong>“, die Beweise dafür anführt, <strong>das</strong>s Boch<strong>um</strong><br />

deutschlandweit beim Verhältnis Kneipe pro Kopf führt <strong>und</strong> <strong>das</strong>s <strong>das</strong> <strong>Bermuda3Eck</strong> satte 86,4 Millionen<br />

Euro Umsatz im Jahr erwirtschaftet. Und deshalb stellen wir junge Kreative vor, die sich in <strong>und</strong><br />

<strong>um</strong> <strong>das</strong> lebendige Bermuda-Viertel angesiedelt haben, wie Kyung Ah Meiers, die mit ihrem Kimbap<br />

Spot koreanisches Street Food ans Eck bringen will; oder Kai van Nuffel, der nur einen Steinwurf vom<br />

Bermuda entfernt in der Rottstraße innovative Möbel aus altem Holz fertigt; oder Danny Menges, der<br />

als Straßenmusiker beweist, <strong>das</strong>s Kultur auch abseits von den großen Institutionen stattfindet. Und<br />

deshalb werfen wir auch einen ausgiebigen Blick in <strong>das</strong> <strong>Ehrenfeld</strong>, <strong>das</strong> immerhippe kleine Geschwisterkind<br />

des <strong>Bermuda3Eck</strong>s.<br />

Man merke: Zwischen Kort<strong>um</strong>straße <strong>und</strong> KAP <strong>und</strong> all den <strong>um</strong>liegenden Vierteln lässt sich noch viel<br />

mehr entdecken, als ein erster Blick es zu eröffnen vermag. Denn ganz wie bei einer Banane braucht<br />

es manches Mal <strong>das</strong> Abstreifen der Außenschicht, bis man <strong>das</strong> süße Innere erkennen kann. Unser<br />

Magazin zieht schon mal erste Schalenstreifen ab, den Rest überlassen wir euch! Und immer schön<br />

dran denken: Banane muss man sein!<br />

Lukas Vering<br />

3


I N H A L T<br />

08<br />

Schnellste Barmixer: Serkar von der Pearl’z Bar<br />

12<br />

6 B O S Y S @ B E R M U D A<br />

8 P E A R L ’ Z B A R<br />

1 0 B E R M U D A N E W S<br />

1 2 D I E B E R M U D A S T U D I E<br />

Flashbacks: Die 80er <strong>und</strong> 90er-Bar<br />

16<br />

Vorgestellt: Imbissbuden im Bermuda<br />

18<br />

1 4 F L A S H B A C K S<br />

1 6 S N A C K S I M E C K<br />

1 8 N E U E R I M B I S S : K I M B A P S P O T<br />

Kimbap Spot ersetzt Café Kalinka<br />

2 0 S T R A ß E N M U S I K E R<br />

20<br />

4<br />

Straßenmusiker Danny im Portrait


C O O L I B R I . D E<br />

I N H A L T<br />

22<br />

Lexer kommt z<strong>um</strong> neuen Pal<strong>um</strong>a-Festival<br />

24<br />

2 2 P A L U M A - F E S T I V A L<br />

2 4 C O O L I B R I - S T A G E @ R I F F 2 0 1 7<br />

2 6 P 2 - U M B A U<br />

Vorgestellt: Erste Bands für Boch<strong>um</strong> Total 2017<br />

29<br />

<strong>Ehrenfeld</strong>er Treffpunkt: Das Blondies<br />

30<br />

2 8 V I E R T E L V O R E H R E N F E L D<br />

2 9 B E S U C H I M B L O N D I E S<br />

3 0 K O C H M O M E N T E<br />

3 2 W O O D E N U F F<br />

3 4 I M B I L D E<br />

32<br />

Kochen will gelernt sein - etwa bei Kochmomente im <strong>Ehrenfeld</strong><br />

Kai van Nuffel baut kreative Möbel in der Rottstraße<br />

5


B o S y @<br />

B e r m u d a<br />

Fotos von Sebastian Drolshagen<br />

„Wir sind jetzt Teil des Bermudadreiecks“, verkündete Generalmusikdirektor<br />

Steve Sloane in einem Interview im coolibri. Wie musikalische<br />

Hochkultur <strong>und</strong> urbane Kneipen- <strong>und</strong> Imbissszene in dieser besonderen<br />

Ecke Boch<strong>um</strong>s zusammenkommen, zeigt unsere Fotostrecke<br />

von Sebastian Drolshagen, in der sich Instr<strong>um</strong>entalisten der Boch<strong>um</strong>er<br />

Symphoniker an Hotspots des Bermu<strong>das</strong> wiederfinden.<br />

Wie Fagottistin Rebecca Mertens <strong>und</strong> Violinistin Jiwon Kim,<br />

die sich am Tresen des Tucholsky niedergelassen haben.


B O S Y @ B E R M U D A<br />

Ansgar Mayer-Rothm<strong>und</strong> gönnt seiner Tuba<br />

eine Pause auf der Theke der Pinte. Und<br />

sich selbst ein klassisches Herrengedeck.<br />

Klassiker trifft Klassiker.<br />

Bratschist Aliaksandr Senazhenski, oder<br />

auch „Sascha“, sucht die Inspiration offenbar<br />

weit in der Ferne. Dabei ist der Badalona-Cava<br />

so nah.<br />

Trompeter Dominik Stegemann hat sein<br />

kleinstes Instr<strong>um</strong>ent dabei. Passt in eine<br />

Pommes-Currywurst-Schale vom Bratwursthaus.<br />

Crêpes <strong>und</strong> Galettes haben den weiten Weg<br />

aus der Bretagne ins Mandragora gef<strong>und</strong>en.<br />

Z<strong>um</strong> Glas Rotwein kommt auch gelegentlich<br />

Martina Overlöper, die stellvertretende<br />

Solo-Flötistin der Bosy. Jetzt ein<br />

kurzer Weg.<br />

7


Alexander Merz bläst in die Posaune,<br />

Serkar Barzani shaked die Cocktails.<br />

Fast normaler Alltag in der Pearl‘z Bar.<br />

Foto: Sebastian Drohlshagen


P E A R L ’ Z B A R<br />

Der Meistermixer<br />

Der Mann mixt schneller als sein Schatten. Serkar Barzani von der Boch<strong>um</strong>er<br />

Pearl’z Bar hat sich am 6. Februar in Köln beim Battle of Barwarriorz gegen<br />

15 Konkurrenten durchgesetzt. Jetzt ist er offiziell der schnellste Barmixer<br />

Deutschlands. Und dabei lässt er es eigentlich lieber ruhig angehen.<br />

Z<strong>um</strong> ersten Mal fand <strong>das</strong> Battle of Barwarriorz in<br />

Deutschland statt. „Eigentlich kommt der Wettbewerb<br />

aus England <strong>und</strong> den Staaten“, sagt Barzani.<br />

Dort gibt es den Wettbewerb der schnellen<br />

Shaker seit 2012. Das war Barzani anfangs<br />

nicht unbedingt klar. „Mich hat Havanna Club<br />

angeschrieben <strong>und</strong> gefragt, ob ich beim Battle<br />

of Barwarriorz mitmachen möchte.“ Die Einladung<br />

hat der Boch<strong>um</strong>er zuerst ignoriert, „weil<br />

ich nicht wusste, wor<strong>um</strong> es geht.“<br />

Schnell war Barzani allerdings klar, <strong>das</strong>s es <strong>um</strong><br />

viel geht. „Der Wettbewerb ist wirklich eine Herausforderung<br />

<strong>und</strong> oberste Liga.“ 15 Konkurrenten<br />

gab es beim Battle in Köln. „Beworben haben<br />

sich aber viel mehr.“ Die Konkurrenz kam<br />

aus ganz Deutschland. „Aus dem Ruhrgebiet<br />

war ich allerdings der Einzige <strong>und</strong> ich habe dabei<br />

natürlich auch für Boch<strong>um</strong> gekämpft.“ Gekämpft<br />

<strong>und</strong> gewonnen. Die Prämie: eine Jeans-<br />

Weste, 1.500 Euro <strong>und</strong> kommendes Jahr ein<br />

weiteres Battle. „Noch steht aber nicht fest, ob<br />

es ein europaweiter oder ein weltweiter Wettbewerb<br />

wird.“ Und so ganz nebenbei gibt es noch<br />

eine kleine Reise on top. „Ein Kollege hat mir eine<br />

Jamaika-Reise versprochen, falls ich gewinne“,<br />

sagt Barzani.<br />

Der Weg z<strong>um</strong> Sieg war gar nicht einfach. Pro<br />

<strong>R<strong>und</strong></strong>e gab es ein Kopf-an-Kopf-Mixen gegen einen<br />

Konkurrenten – im K.O.-Prinzip. „Wir mussten<br />

in jeder <strong>R<strong>und</strong></strong>e sieben Cocktails <strong>und</strong> einen<br />

Shot mixen“, erklärt Barzani. Der schnellere Mixer<br />

kam weiter. Fehlende Zutaten gaben Strafsek<strong>und</strong>en.<br />

Für den Wettbewerb hat Barzani viel<br />

geübt, denn <strong>um</strong> Schnelligkeit geht es ihm sonst<br />

nicht. „In meiner Bar lasse ich mir viel Zeit, da<br />

geht es <strong>um</strong> Genuss.“ Denn wenn der 27-Jährige<br />

nicht an Wettkämpfen teilnimmt, dann mischt<br />

er mit dem Pearl’z die Boch<strong>um</strong>er Bar-Szene auf.<br />

Im Pearl’z lässt sich Barzani mehr Zeit beim Mischen.<br />

„Mein Rekord beim Wettbewerb waren eine<br />

Minute <strong>und</strong> 38 Sek<strong>und</strong>en.“ – wohlgemerkt<br />

für sieben Cocktails <strong>und</strong> einen Shot. „In meiner<br />

Bar mische ich in dieser Zeit einen Cocktail. Außerdem<br />

setzt er auf hochwertige Zutaten, selbst<br />

die Säfte sind frisch gepresst. „Dafür gibt es<br />

dann auch keinen Kater.“ Den hatte Barzani dafür<br />

nach dem Battle of Barwarriorz. „Nachher<br />

geht es in die Therme, mir tut alles weh, vor allem<br />

meine Unterarme“, sprach‘s am Morgen<br />

nach dem Wettkampf <strong>und</strong> musste sich erholen.<br />

Sebastian Ritscher<br />

Pearl‘z Bar: Kort<strong>um</strong>str. 3, Boch<strong>um</strong><br />

9


B E R M U D A N E W S<br />

L O C K E D<br />

U R B A N T R A I L<br />

Im Rätselra<strong>um</strong> will alles untersucht sein.<br />

Abenteuerliche Aufgaben<br />

Sich einsperren lassen <strong>und</strong> den Hirnschmalz auf die Folter spannen, <strong>das</strong><br />

gefällt immer mehr wagemutigen Menschen. Diesem Gelüst nachgehen<br />

können sie in Live-Escape-Rooms, etwa denen von LOCKED. Angeboten<br />

werden vier gr<strong>und</strong>verschiedene Rä<strong>um</strong>e, alle mit einer eigenen Story, die<br />

vom spannenden Juwelenraubszenario bis hin z<strong>um</strong> düsteren Menschenschlepperschocker<br />

reichen. In 60 Minuten muss man sich hier im Team<br />

durch allerlei Rätsel knobeln, <strong>um</strong> Schritt für Schritt Geheimnisse zu lüften,<br />

Schlösser zu knacken <strong>und</strong> den Ausweg zu entdecken. LOCKED tr<strong>um</strong>pft dabei<br />

mit viel Liebe z<strong>um</strong> Detail, ausgeklügelten Geschichten <strong>und</strong> knackigen<br />

Rätseln auf. Besonders den Maschinenbau-Hintergr<strong>und</strong> der Macher merkt<br />

man den komplexen Aufgaben immer wieder an. lv<br />

Viktoriastraße 18-20, Boch<strong>um</strong>, locked-boch<strong>um</strong>.de<br />

Foto: Locked<br />

Strecken-Highlight beim Urban Trail<br />

Sportliche Stadtentdecker<br />

Eine völlig neue Stadterfahrung verspricht der erste Boch<strong>um</strong>er Urban Trail<br />

am 18.6. Hinter dem hippen Namen steckt ein sportlicher <strong>R<strong>und</strong></strong>lauf mit<br />

circa elf Kilometern Strecke, die vorbei <strong>und</strong> mitten durch Highlights des<br />

Boch<strong>um</strong>er Stadtbildes führt. Dabei sollen auch urbane Geheimnisse gelüftet<br />

<strong>und</strong> besondere Momente erlebt werden – ein Streckenteil führt z<strong>um</strong><br />

Beispiel mitten durch die „Starlight Express“-Arena. Und während man hier<br />

durch die Zuschauerränge joggt, trällern die Skater auf der Bühne den Titelsong<br />

des Traditionsmusicals. Natürlich wird auch durch <strong>das</strong> <strong>Bermuda3Eck</strong><br />

gelaufen, zudem führt der urbane Laufpfad durch Gehege des Tierparks<br />

<strong>und</strong> die Sternenkuppel des Zeiss Planetari<strong>um</strong>s, in dem bunte Farben<br />

leuchten <strong>und</strong> „Over the Rainbow“ erklingt. lv<br />

Urban Trail Boch<strong>um</strong>: 18.6., Boch<strong>um</strong>, boch<strong>um</strong>urbantrail.de<br />

Foto: Stadt Boch<strong>um</strong>, Referat für Kommunikation<br />

B O G E S T R A<br />

M I R H O F F & F I S C H E R<br />

Mit neuer App immer wissen, wie es ins Bermuda geht.<br />

Vernetzte Mutti<br />

Da hat die Bogestra aber ein schönes Akronym für ihre neue App gef<strong>und</strong>en:<br />

MUTTI heißt <strong>das</strong> gute Stück, <strong>das</strong> nicht nur Abfahrtspläne <strong>und</strong> Echtzeitinformationen<br />

zu Fahrten bietet, sondern auch als Ticketautomat in Taschenformat<br />

fungieren soll. Stehen tut MUTTI für „Mobil Unterwegs Tickets<br />

Tarife Information“, soll aber natürlich auch zeigen, <strong>das</strong>s die Bogestra sich<br />

gar fürsorglich <strong>um</strong> ihre Fahrgäste kümmert. Besonders ist die App, weil<br />

sie etliche Personalisierungsfunktionen bietet. Einstellen lassen sich etwa<br />

häufig genutzte Haltestellen, die eigene Gehgeschwindigkeit z<strong>um</strong> Anschlusszug,<br />

bevorzugte Verkehrsmittel usw. Das kommt bei Usern bisher<br />

gut an, im Play Store ist die App mit 4,1 Sternen im Vergleich recht positiv<br />

bewertet. Die Apps der Bahn kommen auf durchschnittlich 3,9 Sterne, die<br />

App des VRRs auf 3,8, die Rheinbahn-App nur auf 3,5. lv<br />

10<br />

Foto: Bogestra PresseCenter<br />

Johannes Fischer <strong>und</strong> Carola Mirhoff<br />

Literarische Schatztruhe<br />

Herrlich ist es, mit einem guten Buch in der Hand auf dem Hans-Ehrenberg-Platz<br />

mitten im urbanen <strong>Ehrenfeld</strong> zu sitzen <strong>und</strong> den Tag an sich vorbeirauschen<br />

zu lassen. Weil aber nicht jedes bedruckte Papier gleich Lesegold<br />

ist, will man gut beraten sein. Da lohnt sich ein Schlenker hinauf zur<br />

Pieperstraße, wo in der Buchhandlung Mirhoff & Fischer nicht nur zahlreiche<br />

Literaturschätze auch abseits vom Mainstream warten, sondern man<br />

auch mit fre<strong>und</strong>licher Beratung z<strong>um</strong> nächsten Leseerlebnis geleitet wird.<br />

Neben Perlen aus kleinen Verlagen finden sich auch Kinder- <strong>und</strong> Jugendbücher<br />

sowie Sachbücher zu Kunst, Kultur <strong>und</strong> Kochen. Immer wieder stehen<br />

zudem Lesungen <strong>und</strong> Ähnliches im Kalender, etwa der textmusikalische<br />

Abend mit Gudula Frieling <strong>und</strong> zwei Symphonikern am 23. Mai. lv<br />

Pieperstraße 12, Boch<strong>um</strong>, Online-Shop über mirhoff-fischer.de<br />

Foto: Sven Neidig


Sommer, Sonne, Studi-Sein<br />

4<br />

Sommer-<br />

Semester<br />

2017<br />

4<br />

05<br />

URLAUB<br />

URLAUB<br />

URLAUB<br />

coolibri special<br />

Gleich zwei sonnengebräunte coolibri-Themenpakete werfen ihre Schatten voraus: Unser Campus-Magazin geht in<br />

die fünfte <strong>R<strong>und</strong></strong>e mit allerlei Wissenswertem z<strong>um</strong> Uni-Leben. Im coolibri selbst lockt gleichzeitig unser Urlaubsspecial<br />

an die frische, sonnenmilchgetränkte Luft des Reviers.<br />

CAMPUS: Erscheint am 24.05.2017<br />

URLAUB: coolibri-Ausgabe Juni (Erscheint am 24.05.2017)


B E R M U D A<br />

Keiner ist so dicht<br />

Ende März 2017 schaffte <strong>das</strong><br />

Gutachten „Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Standortfaktor <strong>Bermuda3Eck</strong>“<br />

klare Fakten: Dank der Ausgehmeile<br />

darf sich Boch<strong>um</strong> mit der<br />

größten pro Kopf Kneipendichte<br />

in ganz Deutschland rühmen.<br />

Zudem sorgt <strong>das</strong> <strong>Bermuda3Eck</strong><br />

mit r<strong>und</strong> 50 Millionen Euro für<br />

etwa ein Viertel des gesamten<br />

Jahres<strong>um</strong>satzes der Gastronomie<br />

in Boch<strong>um</strong>. Wir fassen wichtige<br />

Erkenntnisse aus der Studie<br />

zusammen <strong>und</strong> garnieren sie<br />

mit Stimmen aus dem Eck.<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

BOCHUM<br />

DORTMUND<br />

ESSEN<br />

DÜSSELDORF<br />

KÖLN<br />

MÜNCHEN<br />

Steuerpflichtige Schankwirtschaften, Diskotheken <strong>und</strong><br />

Tanzlokale, Bars, Vergnügungslokale <strong>und</strong> sonstige getränkegeprägte<br />

Gastrobetriebe (2012) / 1000 Einwohner*<br />

Kurz: Wie viele Kneipen & Co kommen auf tausend Leute?<br />

HAMBURG<br />

BERLIN<br />

500 Tsd.<br />

Einwohner<br />

1 Mio.<br />

Einwohner<br />

1,5 Mio.<br />

Einwohner<br />

2 Mio.<br />

Einwohner<br />

>3,5 Mio.<br />

Einwohner<br />

Tigges Freimuth von der Pinte<br />

„Die Zahlen sind schon erstaunlich, aber nicht wirklich neu für mich.<br />

Mir war immer klar, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Bermuda3eck in seiner Form ein Alleinstellungsmerkmal<br />

für Boch<strong>um</strong> <strong>und</strong> <strong>das</strong> Ruhrgebiet darstellt. Ich ziehe<br />

aus der Studie weder positive noch negative Schlüsse, da ich schon immer<br />

mein eigenes Ding gemacht habe.“<br />

Manusch Schwalm & Falk Hoffmann vom Kult<br />

„Keine Ahnung, wo diese Zahlen herkommen. Wir halten den in der<br />

Studie angegebenen Jahres<strong>um</strong>satz für zu hoch. Klar, die Betriebe laufen<br />

gut, aber längst nicht so gut wie noch vor zehn, zwanzig Jahren.<br />

Damals hätten die Zahlen noch stimmen können. Aber guck dich doch<br />

unter der Woche hier mal <strong>um</strong>, da ist ka<strong>um</strong> noch was los.“<br />

12


B E R M U D A<br />

Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie ist wohl die wirtschaftliche<br />

Zugkraft des <strong>Bermuda3Eck</strong>s. Das Quartier, wie man es im Ra<strong>um</strong>planer-Jargon<br />

nennt, erzielt laut Studie einen wirtschaftlichen Effekt von<br />

r<strong>und</strong> 86,4 Millionen Euro pro Jahr. Diese Zahl ergebe sich aus den Umsätzen<br />

der Gastronomiebetriebe (brutto 60,5 Mio.) plus der Umwegrendite,<br />

also den erzielten Kaufkrafteffekten aus anderen Bereichen <strong>und</strong> Branchen<br />

(brutto 25,9 Mio.). Diese S<strong>um</strong>men würden auf den kuscheligen zwei<br />

Quadratkilometern Bermudafläche von 22 Schankwirtschaften <strong>und</strong> 44<br />

Speisewirtschaften erwirtschaftet. Die t<strong>um</strong>meln sich laut Gutachten hier<br />

(<strong>und</strong> im Rest von Boch<strong>um</strong>) im Verhältnis Einwohner zu Kneipe so dicht<br />

wie sonst nirgendwo anders in Deutschland. Berlin <strong>und</strong> Hamburg hinken<br />

bei diesem Verhältnis (Kneipe pro 1000 Einwohner) hinterher, aus der<br />

Nachbarschaft machen nur Dortm<strong>und</strong> <strong>und</strong> Köln Konkurrenz (siehe Abbildung).<br />

Zudem sollen Boch<strong>um</strong>s Diskotheken <strong>und</strong> Tanzlokale mehr erwirtschaften<br />

als die Discos von Dortm<strong>und</strong> <strong>und</strong> Essen zusammen.<br />

Zudem jobbe jeder neunte Boch<strong>um</strong>er Geringverdiener in der Gastronomie,<br />

etliche davon natürlich im <strong>Bermuda3Eck</strong>. Das spreche vor allem Studenten<br />

an, die sich dank der attraktiven Nebenjoblage für Boch<strong>um</strong> als Studienstandort<br />

entscheiden würden. So poliert, laut Studie, die berühmt-berüchtigte<br />

Ausgehmeile <strong>das</strong> Image der Stadt Boch<strong>um</strong> auf <strong>und</strong> verstärkt ihre<br />

Magnetkraft. Um <strong>das</strong> zu verifizieren, braucht man nicht mal die beeindruckende<br />

Zahl von r<strong>und</strong> drei Millionen Bermuda-Gästen pro Jahr – es reicht<br />

auch ein Blick an einem sommerlichen Abend in die Kort<strong>um</strong>straße.<br />

Feststellen lässt sich über Zahlen <strong>und</strong> Eurobeträge hinaus, <strong>das</strong>s die im<br />

<strong>Bermuda3Eck</strong> stattfindende Verknüpfung von Gastronomie, Nachtleben,<br />

Dienstleistung, Kultur <strong>und</strong> urbanem Stadtleben, sowie die Dynamik von lokalen<br />

Akteuren, wenig Reglementierungen <strong>und</strong> einer Kultur des Zulassens<br />

<strong>und</strong> Duldens auch von politischer Seite ein zukunftsweisendes Modell der<br />

Innenstadtentwicklung darstellt <strong>und</strong> als Blaupause für andere Quartiersgründungen<br />

fungieren könnte. In Auftrag gegeben wurde die Studie von<br />

der ISG <strong>Bermuda3Eck</strong> gemeinsam mit der Stadt Boch<strong>um</strong>, der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft<br />

Boch<strong>um</strong>, der IHK <strong>und</strong> Boch<strong>um</strong> Marketing. Schon<br />

im Jahr 2015 mit der<br />

Untersuchung beauftragt<br />

wurde <strong>das</strong> Hamburger<br />

Stadtentwicklungsbüro<br />

Jakob Franz<br />

Schmid. lv<br />

Schöne Bücher, gute Beratung<br />

& fre<strong>und</strong>licher Service<br />

Pieperstraße 12<br />

44789 Boch<strong>um</strong><br />

Montag - Freitag 09:30–18:30<br />

Samstag 09:30–14:00<br />

Telefon 0234–978 31 70<br />

www.mirhoff-fischer.de<br />

Dirk Steinbrecher vom Mandragora<br />

„Ich finde die Studie super. Die Bedeutung<br />

des Bermu<strong>das</strong> wird mit Zahlen untermauert<br />

<strong>und</strong> es wird belegt, wie wertvoll <strong>das</strong> Viertel<br />

für die Urbanität der Stadt ist <strong>und</strong> <strong>das</strong>s sich<br />

Gewerbe hier gegenseitig befruchten.“<br />

*Abbildung basiert auf Ergebnissen<br />

des Gutachtens<br />

„Wirtschafts- <strong>und</strong> Standortfaktor<br />

<strong>Bermuda3Eck</strong>“,<br />

siehe Seite 36-37.<br />

www.coolibri.de<br />

13


F L A S H FB LA AC SK HS<br />

B A C K S<br />

Wo früher <strong>das</strong> Bergwerk an die Theke bat, lädt heute<br />

<strong>das</strong> Flashbacks zu Zeitreisen in die wohl glorreichsten<br />

Jahrzehnte des vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erts. Ganz recht,<br />

es sind die 80s <strong>und</strong> 90s, die in der neuen Musikbar den<br />

Ton angeben. Wir sprachen mit Kai Hoffmann, der zusammen<br />

mit seinem Bruder Falk <strong>und</strong> Dirk „Brösel“<br />

Steinbrecher die Bar gründete über <strong>das</strong> neue Konzept,<br />

den Retroeffekt <strong>und</strong> Jurassic Park.<br />

14<br />

Fotos: Flashbacks<br />

Sag einmal, was ist denn <strong>das</strong> Konzept des Flashbacks?<br />

Das sagt der Name ja schon – Flashbacks hat mit Erinnerungen zu<br />

tun. Ganz konkret wird man sich bei uns an die 80er <strong>und</strong> 90er erinnern.<br />

Wir sind absolut Retro, von den Bildcollagen an den Wänden<br />

über die Einrichtung, die Flipper <strong>und</strong> Arcade-Games bis hin z<strong>um</strong><br />

Zauberwürfel. Einfach alles, was man aus der Zeit kennt, soll hier eine<br />

Wohlfühlatmosphäre schaffen. Das funktioniert übrigens nicht<br />

nur für die Generation, die in diesen Jahrzehnten groß geworden ist<br />

<strong>und</strong> hier von Déjà-Vus spricht, sondern auch bei den jüngeren Gästen,<br />

die es einfach cool <strong>und</strong> trendig finden.<br />

Und war<strong>um</strong> sind es genau die 80er <strong>und</strong> 90er?<br />

Das liegt vor allem daran, <strong>das</strong>s wir Gründer alle musikalisch in dieser<br />

Zeit groß geworden sind. Auf mich haben diese beiden Jahrzehnte<br />

einfach den prägendsten Eindruck gemacht <strong>und</strong> meine musikalische<br />

Geschichte geschrieben. Auch der ganze Düster- <strong>und</strong> Gothicbereich<br />

ist Teil davon. Außerdem bieten die 80er <strong>und</strong> 90er einfach<br />

extrem viel Potenzial, in der Zeit hat sich super viel getan <strong>und</strong><br />

geändert. Die ganze Musikszene, wie sie heute existiert, wurde da


F L A S H B A C K S<br />

Zeitreisen<br />

geschaffen. Aber auch an all die anderen skurrilen Sachen, von Mode bis<br />

Filmen, erinnert man sich einfach gerne.<br />

Was für Veranstaltungen gibt es im Flashbacks?<br />

Am Wochenende machen wir 80er- <strong>und</strong> 90er-Nights. Als DJ mache ich die<br />

Musikauswahl immer vom Publik<strong>um</strong> <strong>und</strong> der Stimmung abhängig, mal<br />

gibt’s mehr 90er-Gitarre, mal 80s-Wave. Donnerstags wollen wir eine After-Work-Motto-Geschichte<br />

etablieren <strong>und</strong> auch Live-Musik integrieren.<br />

Bands sollen hier in lässigem Rahmen quasi wie bei einer Probe jammen.<br />

Wie passt <strong>das</strong> Flashbacks ins <strong>Bermuda3Eck</strong>?<br />

Wir sind einfach noch eine neue Facette für <strong>das</strong> Eck. Außerdem glaube ich,<br />

gab es früher mehr Orte, an denen man ständig r<strong>um</strong>hing. Heute sind die<br />

Locations eher z<strong>um</strong> Feiern mit B<strong>um</strong>mb<strong>um</strong>m-Musik. Deshalb kann <strong>das</strong><br />

Bermudadreieck so eine Location wie <strong>das</strong> Flashbacks, in dem man auch<br />

einfach mal gesellig beieinander sitzen kann, bestens gebrauchen.<br />

Nun gibt es ja durchaus auch Retro-Kritiker, die sagen, es wäre nicht gut,<br />

ständig in der Vergangenheit zu hängen. Was meinst du?<br />

Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Ich denke eher, <strong>das</strong>s unser Flashbacks<br />

zu Zeitreisen einlädt, von denen man ein positives Gefühl mit in den<br />

Alltag nimmt. Dar<strong>um</strong> geht’s uns!<br />

Was für Ideen befinden sich noch in Planung?<br />

Außer Musik wollen wir auch Lesungen <strong>und</strong> andere kulturelle Formate organisieren,<br />

die einfach zu uns passen <strong>und</strong> <strong>das</strong> Spektr<strong>um</strong> erweitern. Draußen<br />

haben wir noch den Pavillon, der lange ungenutzt blieb. Da soll wieder<br />

was passieren! Es stehen noch einige Ideen im Ra<strong>um</strong>...<br />

Und abschließend: Was ist <strong>das</strong> Beste an den 80ern <strong>und</strong> den 90ern?<br />

Ich war verrückt nach dem Arcade Game Moon Patrol! Und fand E.T. total<br />

skurril... Am Zauberwürfel habe ich mich totversucht, den habe ich aber<br />

nie gelöst, während mein Bruder den mit dem Lösungsbuch geknackt hat.<br />

Ich habe U2 für mein Leben gern gehört <strong>und</strong> natürlich Depeche Mode, Sisters<br />

of Mercy <strong>und</strong> auch Ramones. Und die 90er? Jurassic Park natürlich!<br />

Flashbacks<br />

Konrad-Adenauer-Platz 1, Boch<strong>um</strong><br />

facebook.com/flashbacksboch<strong>um</strong><br />

Lukas Vering<br />

fashion • interior • lifestyle<br />

BOLD. concept store<br />

Brüderstr. 4<br />

44787 Boch<strong>um</strong><br />

www.bold-store.de<br />

15


I M B I S S<br />

Snacks im Eck<br />

Foto: Lukas Vering<br />

16<br />

Gehste inne Stadt, wat<br />

macht dich satt, ne Currywurst!<br />

Oder Pizza oder<br />

Pommes oder Pide oder<br />

auch mal ein Döner mit Extrascharf.<br />

Wir zeigen, wo<br />

sich im Dreieck welche<br />

Snacks verdrücken lassen!<br />

Bratwursthaus<br />

Die wohl legendärste aller Imbissinstitutionen Boch<strong>um</strong>s versorgt schon<br />

seit über 30 Jahren hungrige Nachtschwärmer, Geschäftsleute auf Mittagspause<br />

<strong>und</strong> extra angereiste Currywurstfans mit Mantaplatten, Pommes<br />

Schranke <strong>und</strong> der besten Wurst von Dönninghaus, versunken in der<br />

hauseigenen Sauce. Die richtige Adresse zu jeder Tages- <strong>und</strong> Nachtzeit.<br />

Kort<strong>um</strong>straße 18<br />

Max Frituur<br />

Nach belgischer Handwerkskunst werden hier frisch geschnittene Kartoffeln<br />

zu delikaten Pommes frittiert <strong>und</strong> mit einer riesigen Auswahl an<br />

schmackhaften Saucen serviert. Veggie-Burger, Frikandeln, Saté Spieße<br />

<strong>und</strong> Co lassen sich ebenfalls in der hip eingerichteten Location erwerben.<br />

Kort<strong>um</strong>straße 1<br />

Bermuda Döner<br />

Weil die erste Filiale neben Rewe dank großen Erfolgs nicht reichte, eröffnete<br />

ein zweites Bermuda Döner weniger Meter weiter neben Extrablatt.<br />

Neben Dönerspezialitäten stehen Dürüm-Varianten, Lahmacun, Pizza, Salat,<br />

Baguette, Köfte-, Sucuk- <strong>und</strong> Falafeltaschen, sowie eine gute Auswahl<br />

an vegetarischen Gerichten <strong>und</strong> sogar ein veganer Döner aus Seitan.<br />

Kort<strong>um</strong>straße 17 & Kort<strong>um</strong>straße 26


I M B I S S<br />

<br />

<br />

Fiama<br />

Mit sechs Quadratmetern ist Fiama wohl eine der kleinsten Pizzerien weit<br />

<strong>und</strong> breit. Klein sind auch die Preise, der Geschmack dafür <strong>um</strong>so größer.<br />

Frisch ausm Steinofen kommen die Teigfladen, belegt sind sie mit Fisch,<br />

Fleisch oder Vegetarischem. Dank nachteulenfre<strong>und</strong>licher Öffnungszeiten<br />

eine der besten Anlaufstellen für späte Snackattacken.<br />

Kort<strong>um</strong>straße 5<br />

Pizzamanns<br />

Die Pizzen aus dem Steinofen gehen zwar vor allem z<strong>um</strong> Liefern raus, stillen<br />

aber auch vor Ort so manchen Heißhunger nach frischen Zutaten <strong>und</strong><br />

brutzelndem Käse. Im Angebot stehen auch Baguettes, Pizzabrötchen, Salate,<br />

Bruschetta, Nachos <strong>und</strong> Pasta, die auf Wunsch im Holzofen mit Käse<br />

überbacken wird.<br />

Kerkwege 2-4<br />

Burgermanns<br />

Der burgerliche Bruder des Pizzamanns tischt deftige Klassiker des Fast-<br />

Food-Genres auf: Burger! Mit Pommes! Aber auch Baguettes <strong>und</strong> Salate<br />

stehen zur Auswahl, die es dank ständig neuer Aktionen über die facebook-Seite<br />

oft zu vergünstigten Preisen gibt. Für die Seele <strong>und</strong> <strong>das</strong> Hüftgold.<br />

Kort<strong>um</strong>straße 15<br />

Holzofen Pizza<br />

Wer nebst einem Cocktail von Mocca noch ne Pizza verdrücken will, bekommt<br />

hier riesige Exemplare zu vernünftigen Preisen aufgetischt. Gefühlt<br />

immer offen <strong>und</strong> servierbereit.<br />

Kort<strong>um</strong>straße 20<br />

Pars Grill<br />

Wer einen kleinen Schritt aus dem Eck wagt, wird gleich gegenüber dem<br />

Badalona im unscheinbaren Winzimbiss mit vorzüglichen persischen Spezialitäten<br />

belohnt. Unbedingt die Falafel probieren!<br />

Südring 16<br />

lv<br />

<br />

<br />

<br />

17


K I M B A P S P O T<br />

Foto: Dominique Schroller<br />

Sergey <strong>und</strong> Sophie geben die Schlüssel für ihr Lokal an Kyung Ah Meiers ab<br />

Das Café Kalinka hat bei seinen Stammgästen in<br />

kurzer Zeit Kultstatus erreicht. Mit viel Leidenschaft<br />

haben Sophie Götz <strong>und</strong> Sergey Pograshevsky<br />

ihre Gäste bewirtet. Doch nun brechen sie zu<br />

neuen Ufern auf <strong>und</strong> im Kalinka bekommt der<br />

Kimbap Spot ein Zuhause.<br />

Zwischen Kitsch <strong>und</strong> Kram haben sie ihren Gästen<br />

zwei Jahre lang Kaffee <strong>und</strong> Kleinigkeiten<br />

serviert. Nun sind sie selbst hungrig auf <strong>das</strong><br />

große Abenteuer. „Es fühlt sich genauso an. Der<br />

Magen zieht sich zusammen <strong>und</strong> ich muss einfach<br />

los“, sagt Sophie Götz <strong>und</strong> strahlt. Sie<br />

möchte die Welt mit offenen Armen erobern,<br />

fremde Kulturen, exotische Gerüche <strong>und</strong> Geschmäcker<br />

in sich aufsaugen. „Ich bin einfach<br />

neugierig auf andere Länder <strong>und</strong> ihre Menschen“,<br />

sagt die Boch<strong>um</strong>erin. Gemeinsam mit<br />

ihrem Partner Sergey Pograshevsky ist sie fest<br />

entschlossen, die Komfortzone zu verlassen<br />

<strong>und</strong> den Aufbruch ins Ungewisse zu wagen. „Natürlich<br />

ist es nicht einfach, <strong>das</strong> alles hinter uns<br />

zu lassen. Wir haben es mit viel Mühe aufgebaut,<br />

doch die Reise ist auch eine Belohnung“,<br />

sagt der 28-Jährige. Seit er <strong>das</strong> erste Mal mit<br />

Fre<strong>und</strong>en nach Malaga geflogen ist, zieht es ihn<br />

in die Ferne. „Ich möchte so viel wie möglich von<br />

der Welt sehen.“ Mit einem VW-Bus wollen die<br />

beiden zunächst in Richtung Bordeaux aufbrechen<br />

<strong>und</strong> sich von der Atlantikküste aus weiter<br />

18<br />

treiben lassen. Spanien, Portugal, Marokko <strong>und</strong><br />

von Afrika weiter nach Asien. „Mein Tra<strong>um</strong> ist es,<br />

bis nach Nepal zu reisen“, sagt Sophie. Sie war<br />

2012 schon einmal für zwei Monate dort <strong>und</strong><br />

hat sich in <strong>das</strong> Land <strong>und</strong> seine reiche Kultur verliebt.<br />

Sergey wünscht sich, in seine erste Heimat<br />

Russland zurückzukehren <strong>und</strong> dort vieles<br />

zu entdecken, <strong>das</strong> er selbst nur aus Büchern<br />

kennt. „Der Baikalsee wäre so ein Ziel.“ Einen<br />

Plan hat <strong>das</strong> Paar nicht. Wie lange es zusammen<br />

unterwegs sein wird, soll bewusst offen<br />

bleiben. „Wir wollen nicht hetzen <strong>und</strong> uns die<br />

Zeit nehmen, die wir brauchen“, betont Sophie.<br />

Ihr ist in den vergangenen beiden Jahren der<br />

Wert von Zeit erst wirklich bewusst geworden.<br />

„Durch <strong>das</strong> Café ist manches zu kurz gekommen.<br />

Deshalb brauchen wir diese Freiheit jetzt<br />

<strong>und</strong> nehmen sie uns.“<br />

Die Idee, auszubrechen, hatten die beiden Boch<strong>um</strong>er<br />

schon länger, nun ist für sie der Moment<br />

gekommen, alles hinter sich zu lassen.<br />

Ein wenig Wehmut mischt sich dennoch unter<br />

die Aufbruchsstimmung. „Viele kamen auch unseretwegen<br />

ins Café Kalinka, <strong>um</strong> sich auszutauschen<br />

<strong>und</strong> auch mal auszuheulen. Es war wie<br />

ein Wohnzimmer, in dem jeder spontan vorbeikommen<br />

konnte. Das werde ich schon vermissen“,<br />

sagt Sophie. Umso wichtiger war es ihnen,<br />

<strong>das</strong> Kalinka künftig in guten Händen zu wissen.<br />

Den Schlüssel zu ihrem Café haben sie an Kyung<br />

Ah Meiers abgegeben. „Sie spricht ähnliche<br />

Menschen an – nur mit einem anderen Produkt.<br />

Wir hätten auch nicht gewollt, <strong>das</strong>s jemand unser<br />

Konzept einfach übernimmt“, betont Sophie.<br />

„Das hätte auch nicht funktioniert, denn <strong>das</strong> Kalinka<br />

seid ihr“, sagt Kyung. Die 33-Jährige hat<br />

schon länger nach einer Heimat für ihre koreanischen<br />

Kreationen gesucht. „Es ist mein<br />

Tra<strong>um</strong>, mein eigenes Ding zu machen.“ Bisher<br />

war sie mit ihrem rollenden Restaurant überwiegend<br />

auf Streetfood-Festivals unterwegs.<br />

Nun sollen ihre asiatischen Tapas mit den vielen<br />

bunten Zutaten ein festes Zuhause bekommen.<br />

„Für mich ist es eine Herausforderung, aus dem<br />

Kalinka einen neuen Wohlfühlort zu machen.“<br />

Ihr Kimbap Spot soll weniger Café sein <strong>und</strong><br />

mehr Restaurant-Charakter bekommen. Obwohl<br />

sie ihren Gästen Kuchen <strong>und</strong> langfristig auch<br />

Frühstück servieren möchte, liegt der Schwerpunkt<br />

auf den frisch zubereiteten Speisen.<br />

Fischfreies Sushi <strong>und</strong> authentische koreanische<br />

Küche sollen zu einem neuen Geschmackserlebnis<br />

einladen. „Etwas Vergleichbares<br />

gibt es hier glaube ich noch gar nicht <strong>und</strong><br />

ich bin sehr gespannt, wie es ankommt.“<br />

Wie sich der Laden verändern wird, weiß die<br />

Junggastronomin noch nicht genau. „Den individuellen<br />

Charme möchte ich auf jeden Fall erhal-


K I M B A P S P O T<br />

Foto: Marie Möller<br />

Bye Bye Kalinka!<br />

Hello Kimbap Spot!<br />

ten, doch <strong>das</strong> neue Konzept soll schon erkennbar werden“, betont Kyung.<br />

Sie hat bereits als Gastköchin im Kalinka eine Kostprobe ihres Könnens<br />

gegeben <strong>und</strong> sich damals in <strong>das</strong> kleine Café verliebt.<br />

Das Handwerk hat sie in einer Sushi-Bar gelernt <strong>und</strong> war zwei Jahre lang<br />

mit ihren schmackhaften Röllchen auf zahlreichen Festivals unterwegs.<br />

Parallel dazu hat sie ein panasiatisches Restaurant geführt – aber eben<br />

nicht <strong>das</strong> eigene. Dafür hat sich mit dem Kalinka jetzt der perfekte Platz<br />

gef<strong>und</strong>en. Hier steht ab der geplanten Eröffnung <strong>um</strong> Anfang Mai her<strong>um</strong><br />

dann Korean Soulfood im Mittelpunkt. Dazu gehören etwa die Kimbap<br />

Rolls, mit Gemüse gefüllte Rollen mit würzigem Reis <strong>und</strong> Banchan. Kyung<br />

erklärt: „Banchan könnte man als koreanische Tapas beschreiben. Dazu<br />

gehören etwa Kimchi, eingekochte Bohnen, Lotuswurzel <strong>und</strong> mehr.“ Alles<br />

im Kimbap Spot ist übrigens vegan. „Das ist aber nur ein Nebeneffekt“,<br />

sagt Kyung. Das Essen soll authentisch sein <strong>und</strong> ist an <strong>das</strong> koreanische<br />

Temple Food buddhistischer Mönche angelehnt – <strong>und</strong> <strong>das</strong> ist eben vegan.<br />

Außerdem denkt die junge Köchin über Cross Over Cuisine nach – „es<br />

könnte z<strong>um</strong> Beispiel mal koreanische Bratkartoffeln geben.“ Sie freut sich<br />

auf ihre Chance <strong>und</strong> ist fest entschlossen, sie zu nutzen.<br />

Boch<strong>um</strong> verliert zwar mit dem Café Kalinka ein Stück szeniges Leben, eine<br />

Lücke entsteht aber nicht. Der Kimbap Spot tröstet ab Juni mit exotischen<br />

Leckerbissen für die Seele über Abschiedsschmerzen hinweg. Sophie,<br />

für die die Zeit im Kalinka nun in der Vergangenheit liegt, sieht in der<br />

Situation ebenfalls <strong>das</strong> Positive. „Wir finden es gut, <strong>das</strong> Kyung den Mut<br />

hat, ihren Tra<strong>um</strong> zu leben.“ Dominique Schroller<br />

Kimbap Spot: Hellweg 21, Boch<strong>um</strong>, kimbapspot.com<br />

Unterstützt den Kimbap Spot: Crowdf<strong>und</strong>ing-Aktion auf<br />

startnext.com/kimbapspot<br />

19


S T R A ß E N M U S I K<br />

Eine unterschätzte<br />

Kunst<br />

Bye Bye Kalinka!<br />

Oft übersehen, schnell übergangen <strong>und</strong> viel<br />

zu wenig wertgeschätzt: Dabei besitzt Straßenmusik<br />

die Kraft, aus einer schnöden Fußgängerzone<br />

ein lebendiges Stück Stadt zu<br />

machen. Das findet z<strong>um</strong>indest Musiker Danny<br />

Menges. Im Gespräch mit Lukas Vering<br />

erklärt er, war<strong>um</strong> Straßenmusik eine Bereicherung<br />

für jedes Viertel ist, war<strong>um</strong> sie genauso<br />

kulturell wertvoll ist, wie Schauspielhaus<br />

<strong>und</strong> Musikfor<strong>um</strong> <strong>und</strong> wieso seiner<br />

Kunstform momentan von politischer Seite<br />

die Spontanität gestohlen wird.<br />

Seit guten acht Jahren ist Danny Menges mit Gitarre,<br />

Stimme <strong>und</strong> Leidenschaft als Musiker auf<br />

den Straßen Boch<strong>um</strong>s, der Umgebung <strong>und</strong> der<br />

Welt unterwegs. „Ich hab schon immer gerne<br />

Musik gemacht <strong>und</strong> irgendwann, als ich die Leute<br />

auf der Straße spielen sah, wollte ich <strong>das</strong> einfach<br />

mal ausprobieren.“ Seitdem spielt er hauptsächlich<br />

Reggae, teils eigene Songs, teils Cover,<br />

wenn es passt, unterstützt er sich selbst dabei<br />

mit der Darbuka, einer orientalischen Bechertrommel.<br />

„Für die Trommel muss ich sitzen, deswegen<br />

ist mein Lieblingsspot in Boch<strong>um</strong> die<br />

Bank auf der Kort<strong>um</strong>straße bei Saturn.“ Bei<br />

schlechtem Wetter geht es in die überdachte<br />

Passage zwischen Citypoint <strong>und</strong> Drehscheibe<br />

<strong>und</strong> auch im Bermuda3eck spielt Danny des Öfteren.<br />

„Im Bermuda ist <strong>das</strong> Publik<strong>um</strong> natürlich<br />

etwas anders, vor allem, wenn man Freitagabend<br />

spielt. Da wollen die Leute auch mal mitsingen.<br />

Das ist okay, so lange sie sich nicht<br />

z<strong>um</strong> h<strong>und</strong>ertsten Mal ‚Wonderwall‘ wünschen...“<br />

Die Straße als Bühne zu nutzen, ist für Danny<br />

eine absolut bewusste Entscheidung. Er spielt<br />

zwar auch auf Konzertbühnen, findet aber in<br />

der Straßenmusik ganz andere Möglichkeiten,<br />

Menschen zu berühren. „Die schönsten Momente<br />

sind die, in denen man merkt, <strong>das</strong>s die Musik<br />

jemandem nah geht. Momente, in denen die<br />

Leute nicht nur vorbeigehen, sondern stehen<br />

bleiben, zusehen, auf mich zukommen <strong>und</strong> einfach<br />

was Nettes sagen. Das ist besser als Geld!“<br />

Der Straßenmusik rechnet Danny zudem einen<br />

hohen kulturellen Stellenwert zu. „Straßenmusik<br />

ist genauso Kunst <strong>und</strong> Kultur, wie Schauspielhaus<br />

<strong>und</strong> Musikfor<strong>um</strong>. Es ist halt nur eine<br />

andere Form – <strong>und</strong> zudem eine, die für alle zugängig<br />

ist. Auch für die, die es sich nicht leisten<br />

können.“ Für den Musiker belebt die ungeb<strong>und</strong>ene<br />

Kunstform <strong>das</strong> Straßenbild. „Wenn man<br />

durch die Stadt läuft, ist es einfach schön, wenn<br />

gut gemachte Musik in der Luft liegt. Oder<br />

schlechte, Hauptsache sie ist live <strong>und</strong> leidenschaftlich.<br />

Das ist tausendmal besser als z<strong>um</strong><br />

tausendsten Mal mit Charthits aus dem nächsten<br />

Pieper zugedröhnt zu werden.“<br />

Dass seiner Kunst von politischer Seite aus nun<br />

in Form einer Gebührenanhebung die Spontanität<br />

genommen wird, kann Danny nicht verstehen.<br />

„Als Straßenmusiker muss man sich anmelden,<br />

letztes Jahr kostete <strong>das</strong> noch 5 Euro<br />

pro Tag, jetzt wurde der Rahmen auf 25 bis 200<br />

Euro angehoben.“ Die Stadt Boch<strong>um</strong> hat nun ein<br />

Modell, bei dem Musiker sich für 25 Euro an fünf<br />

Tagen im Monat auf die Straße stellen dürfen.<br />

„Es macht überhaupt keinen Sinn, vorab schon<br />

fünf Daten im Monat festzulegen – wer weiß<br />

denn, wie da <strong>das</strong> Wetter wird? Oder ob man<br />

krank wird? Straßenmusik lebt doch von Spontanität!“<br />

Woher die neue Verordnung kommt,<br />

konnte er bisher nicht herausfinden. Die Stadt<br />

Boch<strong>um</strong> verwies auf seine Nachfrage hin auf eine<br />

Verordnung der Landesregierung. Deren<br />

Pressestelle wieder<strong>um</strong> wies auf Anfrage der Redaktion<br />

darauf hin, <strong>das</strong>s solche Regelungen unter<br />

die kommunale Selbstverwaltung fielen. Eine<br />

finale Auflösung konnte bis Redaktionsschluss<br />

(13.4.) nicht gef<strong>und</strong>en werden. Danny<br />

ärgert sich darüber: „Pro Tag werden in Boch<strong>um</strong><br />

sowieso nur drei Genehmigungen ausgestellt<br />

<strong>und</strong> man darf nur eine halbe St<strong>und</strong>e an einem<br />

Fleck spielen <strong>und</strong> muss dann weiterziehen. Für<br />

mich klingt es so, als wolle man hier eine Hürde<br />

bauen, <strong>um</strong> Straßenmusik zu verhindern...“<br />

Bei seinen Reisen als Straßenmusiker ins Ausland<br />

erlebte er andere Reaktionen. „Ich war zwei<br />

Jahre lang unterwegs, von Osteuropa über den<br />

Balkan bis England, <strong>und</strong> habe da nur von der<br />

Musik gelebt. Je weiter man nach Osten kommt,<br />

desto offener sind die Leute für Straßenmusik.<br />

Da bleibt öfter jemand stehen, tanzt, macht mit.<br />

Auch die Gastfre<strong>und</strong>lichkeit ist überwältigend.<br />

Meistens kümmert sich offiziell niemand <strong>um</strong><br />

Regelungen, es gibt aber auch viel korrupte Polizei.“<br />

Trotz politisch installierter Barrieren will<br />

Danny auch in Boch<strong>um</strong>s Zentr<strong>um</strong> weiter für musikalischen<br />

Sonnenschein sorgen.<br />

Mehr zur Musik: facebook.com/dannyfoxdiy<br />

20


edition<br />

RUHRGEBEEFMEDIEN<br />

GRILLEN AUSGABE 2<br />

ENDLICH<br />

SAISONSTART!<br />

ALLES VON HIER<br />

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P A L U M A F E S T I V A L<br />

Deephouse aus Leipzig: Lexer<br />

Möwe<br />

Foto: Veranstalter<br />

Foto: Veranstalter<br />

22<br />

Mit dem Pal<strong>um</strong>a-Festival steigt<br />

am 20. Mai Boch<strong>um</strong>s erstes eigenes<br />

Elektrofestival im Westpark.<br />

Max Sollmann vom Veranstalter<br />

Ruhrpol verrät, was Boch<strong>um</strong><br />

erwarten darf, wieso der<br />

Westpark die beste Location ist<br />

<strong>und</strong> war<strong>um</strong> <strong>das</strong> Pal<strong>um</strong>a kein<br />

Massen-Mainstream-Event à la<br />

Tomorrowland werden will.<br />

Das Pal<strong>um</strong>a Festival steht vor der Tür – was dürfen wir erwarten?<br />

Es wird ein vielfältiges Musikfestival für jeden elektronischen Geschmack.<br />

Wir haben <strong>und</strong>ergro<strong>und</strong>iges wie Junge Junge, aber auch<br />

den allseits bekannten Megastar mit Welthit Lost Frequencies. Außerdem<br />

steht ein breites Rahmenprogramm an mit etlichen Aktionen,<br />

wie einem großen Abschlussfeuerwerk oder einem Kran, von dem aus<br />

man auf ein Luftkissen springen kann. Essen finden unsere Gäste an<br />

ausgewählten Street Food Ständen.<br />

War<strong>um</strong> habt ihr euch für den Standort Boch<strong>um</strong> <strong>und</strong> den Westpark entschieden?<br />

Ganz einfach: Wir sind Boch<strong>um</strong>er! Und der Westpark ist einfach eine<br />

Fläche, die bespielt werden muss. Es ist eine superschöne Location in<br />

der perfekten Größe auf der alles gegeben ist. Das hat der Westpark<br />

auch schon beim Public Viewing bewiesen <strong>und</strong> er wird auch unsere<br />

Gäste begeistern.<br />

Wie groß sind die Ambitionen – welche Dimensionen soll <strong>das</strong> Pal<strong>um</strong>a<br />

bekommen?<br />

Wir wollen gar nicht so groß wie ein Parookaville oder Tomorrowland


P A L U M A F E S T I V A L<br />

Headliner: Lost Frequencies<br />

Jan-Christian Zeller<br />

Seizo<br />

Foto: Boy Kortekaas<br />

Foto: Veranstalter<br />

Foto: Veranstalter<br />

P a l u m a =<br />

Sommer + Liebe + Freiheit<br />

werden, vom Ausmaß geht es eher Richtung Smag S<strong>und</strong>ance. Unsere musikalische<br />

Ausrichtung ist da sicher auch etwas spezieller. In erster Linie<br />

wollen wir jetzt ein schönes, stimmiges Musikfestival schaffen. Sicher ist<br />

noch Platz nach oben, aber ob <strong>und</strong> wie wir wachsen wäre ein Frage fürs<br />

nächste Jahr, jetzt geht es erstmal dar<strong>um</strong>, sich zu etablieren.<br />

Wo wir schon von Parookaville <strong>und</strong> Tomorrowland reden – gibt es bei euch<br />

auch diese Art von visuellem Storytelling?<br />

Jein. Wir werden da nicht so extrem drauf setzen wie diese beiden, bei uns<br />

steht die Musik im Vordergr<strong>und</strong>. Mit Deko <strong>und</strong> Co ein paar Akzente setzen,<br />

werden wir aber sicherlich.<br />

Wie sieht es mit der zweiten Bühne aus, die anfangs geplant war?<br />

Dieses Jahr konzentrieren wir uns erst mal auf eine Bühne, dafür gibt es<br />

eine große Aftershowparty auf drei Floors in der Matrix – die Pal<strong>um</strong>a bedtime<br />

Story. Da treten einige große <strong>und</strong> auch viele lokale Acts auf, musikalisch<br />

sind wir auch hier mit Acts aus House, Electro, Techno <strong>und</strong> Deep<br />

House breit aufgestellt. Generell wollen wir die lokale Szene integrieren –<br />

Max Bering ist z<strong>um</strong> Beispiel Boch<strong>um</strong>er, Seizo <strong>und</strong> Junge Junge kommen<br />

aus dem Düsseldorfer Ra<strong>um</strong>.<br />

Wenn du jetzt an den Termin denkst – wie stellst du dir den Tag vor?<br />

(lacht) Stressig! Auf jeden Fall wird es ganz viele Herausforderungen <strong>und</strong><br />

Aufgaben geben, aber auch viele spannende Begegnungen mit unseren<br />

Gästen <strong>und</strong> Acts. Ich hoffe, es wird ein spannender <strong>und</strong> schöner Tag aus<br />

dem viele unvergessliche Momente hervor gehen.<br />

Und was heißt denn eigentlich Pal<strong>um</strong>a?<br />

Das ist einfach nur ein Kunstwort – <strong>das</strong> kam mir auf einer Autobahnfahrt<br />

bei einer Reise mit meiner Fre<strong>und</strong>in durch Portugal. Es steckt also Sommer,<br />

Liebe <strong>und</strong> Freiheit drin – so soll <strong>das</strong> Pal<strong>um</strong>a ja auch werden.<br />

Pal<strong>um</strong>a-Festival: 20.5., Westpark, Boch<strong>um</strong><br />

pal<strong>um</strong>a-festival.de, facebook.com/pal<strong>um</strong>afestival<br />

Lukas Vering<br />

Line-Up: Lost Frequencies, Watermät, Lexer, Junge Junge, Möwe, Jan-<br />

Christian Zeller, Seizo, Max Bering, Liveandsax, Yall, Patric La Funk, DJ<br />

Pearl, uva.<br />

23


B O C H U M T O T A L<br />

M<strong>und</strong>werk-Crew<br />

Foto: Sebastian Riepp<br />

Invasion der<br />

Großstadtvögel!<br />

Antifuchs<br />

Foto: Promo<br />

Z<strong>um</strong> sechsten Mal landet der coolibri auf einem der größten Umsonst<br />

<strong>und</strong> Draußen Festivals des Kontinents: Boch<strong>um</strong> Total (6.-9.7.)! Wir laden<br />

euch zur einzigen Indoor-Bühne mit Spätprogramm des Festivals<br />

im Riff <strong>und</strong> haben dazu nicht nur eines der besten, sondern wohl auch<br />

<strong>das</strong> zoologischte Line-Up aller Zeiten zusammengestellt. Z<strong>um</strong>indest<br />

was die Bandnamen betrifft... Wir stellen unsere ersten neun Acts vor!<br />

Zwei Überraschungen haben wir noch im Petto!<br />

Mogleba<strong>um</strong><br />

Foto: Band<br />

24<br />

Von Grunge bis Reggae, von der Neuen Deutschen<br />

Kelle bis z<strong>um</strong> Rapperweib aus Witten, von<br />

melancholischem Indie bis zu melodischem Saxophon<br />

über elektronischen Beats – <strong>das</strong> Line-<br />

Up der sechsten coolibri-Stage ist bunt, tanzbar<br />

<strong>und</strong> gefühlsecht! Neben unserem abwechslungsreichen<br />

Reigen aus lokalen Musikhelden<br />

<strong>und</strong> internationalen Größen, suchen wir auch<br />

wieder den besten Nachwuchs aus dem musikalischen<br />

Uni-Univers<strong>um</strong>: Am Donnerstag steigt<br />

<strong>das</strong> Finale der Campus RuhrComer, natürlich mit<br />

den Vorjahressiegern Mowah!<br />

Die weiteste Anreise zu unserer Festivalbühne<br />

im Riff haben wohl die Grunge-Monster aus<br />

Großbritannien mit dem großartigen Namen: Dinosaur<br />

Pile-Up! Matt Bigland, Mike Sheils <strong>und</strong><br />

Jim Cratchley kommen aus Leeds <strong>und</strong> schmettern<br />

Noise-Rock <strong>und</strong> Post-Grunge vom Feinsten<br />

auf die Ohren. Die aufgestapelten Urviecher sind<br />

eine brutal geile Live-Band, die sich vor Vergleichen<br />

mit Nirvana, Smashing P<strong>um</strong>pkins <strong>und</strong> Deftones<br />

nicht scheuen müssen.<br />

Ebenfalls emsige Reiser sind die acht rappenden,<br />

singenden, scratchenden <strong>und</strong> springenden<br />

Musikburschen der M<strong>und</strong>werk-Crew aus Bayern!<br />

Ein ges<strong>und</strong>er Mix aus HipHop, Funk, Reggae<br />

<strong>und</strong> Experimentierfreude, dazu ausdrucksvolle<br />

Texte, groovende Rhythmen, eingängige Melodien,<br />

stampfende Beats <strong>und</strong> ein Klanghorizont,<br />

in dem man sich getrost verlaufen kann. Sahnehaube:<br />

Eine spektakuläre Live-Show!<br />

Die Brücke zur rheinländischen Seite des coolibris<br />

schlagen Mogleba<strong>um</strong>. Die in Düsseldorf<br />

<strong>und</strong> Köln beheimatete Band verbindet elektronische<br />

Beats mit wabernden Syntheziserwänden<br />

<strong>und</strong> akustische Instr<strong>um</strong>ente von Geige bis Saxophon<br />

mit souligem Gesang. Weltgewandter<br />

Club- <strong>und</strong> Pop-So<strong>und</strong> der fasziniert <strong>und</strong> mitreißt.<br />

Unsere Herzensempfehlung!<br />

Mehr Frauenpower wollten wir dieses Jahr auf<br />

unserer Bühne. Da passt uns der Aufstieg der<br />

Wittener Rapperin Antifuchs bestens in den<br />

Kram. Mit Fuchsmaske vor der Schnute, rotzfrecher<br />

Attitüde <strong>und</strong> enormen Skills am Mic bringt<br />

sie die deutsche Szene durcheinander <strong>und</strong> reihenweise<br />

Rapfans <strong>um</strong> den Verstand. Go Girl!<br />

Eine hörenswerte Stimme der deutschen Musiklandschaft<br />

beweist auch Lana VanDaVla, Frontfrau<br />

der durchgeknallten Musik-AG Kochkraft<br />

durch KMA! Ihre Musik nennt die Band aus dem<br />

Rhein- <strong>und</strong> Ruhrgebiet „Neue Deutsche Kelle“.


B O C H U M T O T A L<br />

Schäfe & Wölfe<br />

Foto: Stefan Wolf<br />

Dinosaur Pile-Up aus Leeds<br />

Foto: Veranstalter<br />

Die klingt nach Wahnsinn, Fettheit <strong>und</strong> Kindergarten,<br />

ist konsequent famos <strong>und</strong> bescheuert <strong>und</strong><br />

wird live mit dickster Party abgefeiert.<br />

Wer mehr so auf Hipsterpunk mit Indiepop <strong>und</strong><br />

Elektrobeats steht, den machen die Schafe & Wölfe<br />

glücklich. Das Trio aus Köln bringt erwachsene<br />

Klänge auf Beats, die an New Order erinnern mit<br />

Texten, die den Mittzwanzigern dieser Instagramwelt<br />

<strong>das</strong> Herz schmelzen wollen. „Du siehst so<br />

scheiße glücklich aus“ ist dabei <strong>das</strong> Motto ihrer fulminanten<br />

Live-Show.<br />

Emotional auf ähnliche Trommeln schlagen die<br />

Jungs von East Indian Elephant aus Boch<strong>um</strong>. Um<br />

im Tierreich zu bleiben – die klingen wie Modest<br />

Mouse. Also nach Indie-Alternative-Rock vom<br />

Feinsten, mit melancholischen Einschüssen, herzerschütternden<br />

Riffs <strong>und</strong> elefantösen Texten zwischen<br />

Tiefsinn <strong>und</strong> Sinnfreiheit.<br />

Beschwinglich sorgenfreier geht‘s derweil bei Captain<br />

Disko aus dem Ruhrgebiet zu. Die bringen<br />

massentaugliche Partysongs aus Deutschrock<strong>und</strong><br />

Gitarrenpop-Gefilden.<br />

Foto: Marvin Boehm<br />

Kochkraft durch KMA East Indian Elephant Captain Disko<br />

Alle Bands bei<br />

Boch<strong>um</strong> Total!<br />

Erste Bands der restlichen Bühnen zur 32. Auflage Boch<strong>um</strong> Total:<br />

Abay, Abramowicz, Alpha Boys, Any Given Day, Brett, Carpark North, Casa<br />

d´ Locos, Coming Down, Django S., Dvkes, Elia, Fayzen, Folkwang Essen<br />

Musical, Fotos, Golf, Gurr, Jo Hartmann, Heisskalt, Illegale Farben, Imminence,<br />

Janou, Julian Philipp David, Kmpfsprt, Lara Snow, Lost In Lucy, Lotte,<br />

Louka, Meine Zeit, Montreal, Moop Mama, Neuf<strong>und</strong>land, Oliver, Pamela Falcon,<br />

Pohlmann, Richard Istel, Sqirrel on a Tree, Staubkind, Tante Mayer, The<br />

Blue Poets, The Dead Lovers, The Picturebooks, The Riptide Movement, Turbobier,<br />

Val Sinestra, Who Killed Bruce Lee, Will And The People, Woman <strong>und</strong><br />

Ziggy Alberts. Weitere folgen. Boch<strong>um</strong> Total: 6.-9.7. Innenstadt, Boch<strong>um</strong><br />

Foto: Band<br />

Mowah<br />

Foto: Mathias Brinkmeyer Foto: Band<br />

25


P A R K H A U S<br />

Auch Kult<br />

braucht<br />

Sanierung<br />

Wie so vieles im <strong>und</strong> <strong>um</strong> <strong>das</strong> <strong>Bermuda3Eck</strong> ist auch<br />

<strong>das</strong> Parkhaus P2 am Dr.-Ruer-Platz ziemlicher Kult.<br />

Kein W<strong>und</strong>er, man munkelt immerhin, dies sei die<br />

erste Tiefgarage Deutschlands. Und als solche werden<br />

ihr nun in einem neunmonatigen Kraftakt die<br />

dringend nötigen Sanierungsmaßnahmen spendiert.<br />

So kann es gehen: Wer sich wochenlang von allen Medien abgeschirmt<br />

<strong>und</strong> auch die Post nicht gecheckt hat, dem könnte entgangen sein, <strong>das</strong>s<br />

<strong>das</strong> Parkhaus P2 am Dr.-Ruer-Platz ab dem 9. Januar die Pforten verschlossen<br />

hat. Für diese Spezialfälle war besagter Montagmorgen sicher<br />

mit einem kleinen Schreck verb<strong>und</strong>en, als die Tiefgarage des Vertrauens<br />

plötzlich keine Obhut mehr für <strong>das</strong> Automobil bot.<br />

Nötig war die Schließung aber: Schon seit 2015 wurden von der Stadt regelmäßige<br />

Prüfungen der Statik angeordnet. Die Belastung der Decke<br />

26


P A R K H A U S<br />

noch erreicht werden. Die Luisenstraße selbst, auf der sich die Zufahrt zu<br />

P2 befindet, soll von den Ba<strong>um</strong>aßnahmen nicht beeinträchtigt werden.<br />

Insgesamt soll die Baustelle an der Oberfläche ka<strong>um</strong> merkbar sein, gearbeitet<br />

wird schließlich „unter Tage“. Auf Straßenniveau soll man höchstens<br />

Bauzäune, Baucontainer <strong>und</strong> den Verkehr von sechs bis zehn Lkw sehen.<br />

Gearbeitet wird von 7 bis 17 Uhr. Auch die generelle Parkplatzsituation<br />

sollte unter der vorübergehenden Schließung nicht allzu stark leiden: Laut<br />

Boch<strong>um</strong>er Wirtschaftsentwicklung machen die P2-Stellplätze nur sechs<br />

Prozent der etwa 5000 Parkmöglichkeiten aus.<br />

musste schon durch eine Einschränkung des Verkehrs auf dem Dr.-Ruer-<br />

Platz vermindert werden. Nun stehen <strong>um</strong>fangreiche Sanierungsarbeiten<br />

an, <strong>um</strong> die beliebte Parkmöglichkeit an der oberen Spitze des <strong>Bermuda3Eck</strong>s<br />

auch für die Zukunft zu erhalten. Das soll in nur neun Monaten<br />

passieren, schon ab Mitte Oktober soll es für Kraftfahrzeuge wieder unter<br />

den Dr.-Ruer-Platz gehen können.<br />

Von den 385 Stellplätzen sind 280 in dieser Zeit nicht nutzbar, der Rest<br />

kann über <strong>das</strong> P1 Husemannplatz oder <strong>das</strong> Parkhaus Boch<strong>um</strong>er Fenster<br />

Foto: Andreas Molatta<br />

Durchführen wird die Sanierung die BeKor GmbH aus Hamburg – die hatte<br />

den Zuschuss bekommen, weil sie die anbera<strong>um</strong>te Bauzeit <strong>um</strong> einen Monat<br />

verkürzte. Laut Volker Brico von der Boch<strong>um</strong> Wirtschaftsentwicklung<br />

habe <strong>das</strong> Unternehmen „die nötige Erfahrung in den Bereichen Betoninstandsetzung<br />

<strong>und</strong> Korrosionsschutz“. Dr<strong>um</strong> dürfen sie nun im sogenannten<br />

Höchstdruckwasserstrahlverfahren den beschädigten Beton entfernen,<br />

die darunter liegende Stahlbewehrung wenn nötig erneuern <strong>und</strong> sinnigerweise<br />

im Anschluss neuen Beton verbauen. Den Abschluss der Arbeiten<br />

bildet dann, laut Plan im September, der Wiedereinbau der Haustechnik,<br />

die ganz zu Beginn der Sanierungsarbeiten ausgebaut wurde.<br />

Ausweichmöglichkeiten für Pkw-Parker finden sich bis z<strong>um</strong> Herbst in den<br />

<strong>um</strong>liegenden Parkhäusern. Empfohlen werden von der Stadt vor allem <strong>das</strong><br />

P1 Husemannplatz, <strong>das</strong> P7 Kurt-Sch<strong>um</strong>acher-Platz <strong>und</strong> <strong>das</strong> PF City-Parken<br />

am Bongard Boulevard. Wer mit dem Auto z<strong>um</strong> Bermuda-Besuch angereist<br />

ist, kann natürlich auch <strong>das</strong> ikonische Parkhaus P8 Konrad-Adenauer-<br />

Platz mitten im Dreieck nutzen, <strong>das</strong> mit seinem denkwürdig rot leuchtenden<br />

Schriftzug zu jeder Zeit den Weg weist.<br />

lv<br />

MITTAGSTISCH<br />

Jeden Tag Mensa oder Kantine<br />

ist doch langweilig -<br />

Gut, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Blondies auch<br />

mittags geöffnet hat!<br />

Mo - Fr 12.ºº - 14.ºº / 17.³º - 22.ºº Uhr<br />

Sa & So: 15.ºº - 22.ºº Uhr<br />

Mittagsangebote:<br />

Auf alle Burger <strong>und</strong> großen<br />

Salate geben wir 20 % Rabatt<br />

P +R Parkplatz<br />

<strong>Ehrenfeld</strong>straße<br />

Grottenstraße<br />

cafe<br />

• bar<br />

• diner<br />

Bessemerstraße<br />

a<br />

Dibergstraße<br />

Gilsingstraße<br />

<strong>Ehrenfeld</strong>straße<br />

Yorckstraße<br />

Hattinger Straße<br />

Blondies<br />

cafe · bar · diner<br />

Hattinger Straße 80<br />

44789 Boch<strong>um</strong><br />

27


E H R E N F E L D<br />

Hype <strong>und</strong> Leidenschaft<br />

im <strong>Ehrenfeld</strong><br />

Herz des Viertels: Der Hans-Ehrenberg-Platz<br />

Als sich 2010 Ladeninhaber <strong>und</strong> aktive Anwohner<br />

des Boch<strong>um</strong>er <strong>Ehrenfeld</strong>s z<strong>um</strong> Verein<br />

Viertel Vor <strong>Ehrenfeld</strong> zusammenschlossen,<br />

da war es gerade viertel vor Hype. Im<br />

Viertel r<strong>und</strong> <strong>um</strong> <strong>das</strong> Schauspielhaus gab es<br />

noch einige Leerstände, die attraktive Mischung<br />

aus inhabergeführten Einzelhandeln,<br />

alternativer Gastronomie, Galerien <strong>und</strong><br />

Agenturen war noch nicht gef<strong>und</strong>en.<br />

28<br />

„Wir haben allerdings auch nie Ansiedelungs-<br />

Management betrieben, sondern eher Image-<br />

Bildung, haben etwas dafür getan, <strong>das</strong>s sich die<br />

Läden mit Leben füllen“, sagt Dirk Erlenkämper.<br />

Er ist einer der Vorstände des Vereins <strong>und</strong> betreibt<br />

den kleinen Fahrradladen meilenweit an<br />

der Alten Hattinger Straße, der alles für Reiseradler<br />

bietet. Wie <strong>das</strong> Image des <strong>Ehrenfeld</strong>s, <strong>das</strong><br />

offiziell z<strong>um</strong> Stadtteil Wiemelhausen gehört,<br />

aussehen sollte? „Ein nettes kleines Viertel, <strong>das</strong><br />

sich in hohem Maße durch Individualität, Kreativität<br />

<strong>und</strong> einzigartige Produkte auszeichnet.“<br />

Genauso ist es gekommen, quasi automatisch.<br />

Der Hans-Ehrenberg-Platz im Herzen des Viertels,<br />

über den früher Staub über einsame Pflastersteine<br />

wehte, ist heute ein lebendiges Zentr<strong>um</strong>,<br />

auf dem sich Pizza-, Eis- <strong>und</strong> Butterbrot-<br />

Esser am Bücherschrank treffen <strong>und</strong> danach in<br />

der Boutique shoppen gehen. Eine neue, hübsche<br />

Broschüre, die der Verein Viertel Vor <strong>Ehrenfeld</strong><br />

jetzt aufgelegt hat, heißt „Herz Stücke“.<br />

Zwei Designerinnen, die im Stadtteil leben, haben<br />

sie als Abschlussarbeit realisiert <strong>und</strong> damit<br />

die Mosaiksteine des Quartiers zusammengefügt.<br />

Die letzten waren die Optikerin Frau Feller<br />

<strong>und</strong> die Event-Kochschule Kochmomente. „Sie<br />

fügen sich hier sehr gut ein“, sagt Ralf Bellmann<br />

von der Butterbrotbar, ebenfalls ein Vorstand<br />

des Vereins. Für einen der Leerstände, die an<br />

der Alten Hattinger Straße noch übrig sind, interessiert<br />

sich gerüchteweise ein Feinkostladen.<br />

Auch <strong>das</strong> würde gut passen, weil er nicht zu einer<br />

Kette gehört.<br />

Eine Bl<strong>um</strong>e für jeden K<strong>und</strong>en<br />

Kurz nach der Vereinsgründung wurde <strong>das</strong> Viertel<br />

von einem Medienhype überrollt. Im Boch<strong>um</strong>er<br />

<strong>Ehrenfeld</strong> wurde – mal wieder – ein Stück<br />

Berlin im Ruhrgebiet vermutet, eine Art Mini-<br />

Prenzlauer Berg. „Da hatten wir natürlich kurz<br />

die Befürchtung, <strong>das</strong>s die Vermieter alle Mieten<br />

hoch setzen würden“, sagt Dirk Erlenkämper. Eine<br />

generelle Entwicklung, die man als Gentrifizierung<br />

bezeichnen könnte, sieht er aber nicht.<br />

„Zu den teuersten Wohngebieten in Boch<strong>um</strong> hat<br />

der Stadtteil schon vor dem Hype gehört.“ Und<br />

<strong>das</strong>s einige Ladenlokale bis heute leer stehen,<br />

habe mehr mit dem Gebäudezustand als mit<br />

überzogenen Mieten zu tun.<br />

Wofür der Hype auch nicht gesorgt hat: <strong>das</strong>s<br />

<strong>das</strong> Viertel überlaufen ist. Gemütliches Einkaufen<br />

ohne Trubel ist hier kurz vor der Innenstadt<br />

fast immer möglich. Eine Hauptaktivität des<br />

Vereins, die ordentlich Menschen ins Viertel gebracht<br />

hat, liegt leider seit längerer Zeit brach:<br />

Der Nachtflohmarkt unter Tage in der U-Bahn-<br />

Station Schauspielhaus. „Die Sicherheitsbestimmungen<br />

müssen neu gedacht werden“, sagt<br />

Ralf Bellmann, der sich dabei mehr Unterstützung<br />

von Seiten der städtischen Behörden wünschen<br />

würde.<br />

Die Stadt hat dem <strong>Ehrenfeld</strong> zwar <strong>das</strong> Label Kreativ-Viertel<br />

verpasst, in dem sie offiziell <strong>das</strong> kulturelle<br />

Leben fördern will. Alles, was konkret<br />

passiert, ist aber auf <strong>das</strong> leidenschaftliche Wirken<br />

aktiver Geschäftsleute, Vereine oder Anwohner<br />

zurückzuführen. So macht sich Viertel<br />

Vor <strong>Ehrenfeld</strong> momentan vor allem durch niedrigschwellige<br />

Aktionen bemerkbar: Es gibt<br />

Nacht-Shoppings, bei denen sich die Händler<br />

unbürokratisch dafür verabreden, bis 24 Uhr zu<br />

öffnen. Vor Weihnachten gab es wieder die Adventskalender-Aktion,<br />

bei der 24 Läden Ende<br />

November Präsente für ihre K<strong>und</strong>en bereit hielte,<br />

aus denen sie sich einen Adventskalender<br />

basteln konnten. Und z<strong>um</strong> Frühlingsanfang bekam<br />

jeder Ladenbesucher eine Bl<strong>um</strong>e mit auf<br />

den Weg. Das ist eine kleine, individuelle <strong>und</strong><br />

schöne Idee – perfekt auf <strong>das</strong> Image des Ortes<br />

zugeschnitten.<br />

Max Florian Kühlem


B L O N D I E S<br />

Das junge<br />

Blonde<br />

Im Blondies-Biergarten<br />

Fotos: M. Peterkord<br />

Seit <strong>das</strong> Blondies im August 2015 von der Innenstadt<br />

ins <strong>Ehrenfeld</strong> übersiedelte, ist es so<br />

etwas wie <strong>das</strong> Wohnzimmer des Viertels geworden.<br />

Man trifft sich, sitzt bequemt,<br />

schlägt sich den Bauch voll, leert die Biergläser<br />

<strong>und</strong> freut sich seines Daseins.<br />

Das Restaurant mit Burgerschwerpunkt machte<br />

sich anfangs einen Namen an der Kort<strong>um</strong>straße,<br />

mitten in der Boch<strong>um</strong>er City. Aufsehen erregte<br />

es nicht nur dank dem Vorreiterstatus in<br />

Sachen Burgerkultur, sondern auch mit einem<br />

der ersten veganen Angebote der Stadt <strong>und</strong> einem<br />

im Imbissmilieu vorbildlichen Handling von<br />

qualitativen Zutaten. Alsbald wurde es dem<br />

Café-Bar-Diner in der kleinen Ecklocation zu<br />

eng, <strong>das</strong> Gästevol<strong>um</strong>en konnte nicht mehr aufgefangen<br />

werden <strong>und</strong> ein Umzug wurde unausweichlich.<br />

Gef<strong>und</strong>en wurden die ersehnten neuen Rä<strong>um</strong>lichkeiten<br />

im ewig aufstrebenden Viertel mit<br />

hippem Ruf, dem <strong>Ehrenfeld</strong>. Genauer: An der<br />

Hattinger Straße 80, nur einen Steinwurf vom<br />

Schauspielhaus entfernt, wo <strong>das</strong> Blondies mit<br />

seinem jungen Esprit vortrefflich platziert ist.<br />

Dort wo einst <strong>das</strong> Bullerbüdchen <strong>und</strong> danach<br />

<strong>das</strong> Spielcafé Beutebucht hausten, zog nun <strong>das</strong><br />

Blondies-Team mit Herd, Kochlust <strong>und</strong> Dalmatinerbildern<br />

ein – die hängen hier nämlich bevorzugt<br />

an der Wand. Zudem bietet die neue Location<br />

eine Zapfanlage, die zu späterer St<strong>und</strong>e die<br />

lauschige Kneipenatmosphäre unterstreicht.<br />

Auch neu: Ein Biergarten. Der ist groß, grün <strong>und</strong><br />

sonnenverwöhnt, ein urbanes Fleckchen, <strong>das</strong><br />

man von der geschäftigen Hattinger Straße aus<br />

nicht erwarten würde. Neben dem Abendgeschäft<br />

lädt <strong>das</strong> Blondies zudem seit gera<strong>um</strong>er<br />

Zeit auch z<strong>um</strong> Mittagstisch. Denn mal ehrlich:<br />

Die vortreffliche vegane Currywurst ist ein<br />

Schmaus zu jeder Tageszeit. Und auch die handgemachten<br />

Burger, frischen Satale <strong>und</strong> diversen<br />

Kleinigkeiten wie Satéspieße passen perfekt<br />

zur Lunchtime.<br />

lv<br />

Blondies<br />

Hattinger Straße 80, Boch<strong>um</strong>-<strong>Ehrenfeld</strong><br />

blondies-boch<strong>um</strong>.de<br />

29


„Wir kriegen<br />

noch<br />

jeden an<br />

den Herd“<br />

Kochmomente ist die neue Kochschule im <strong>Ehrenfeld</strong>. Die Chefköche Jürgen<br />

Engelhardt <strong>und</strong> Christian Müller ermöglichen hier nicht nur Genusserfahrungen,<br />

sondern sind technisch perfekt aufgestellt für Inklusion.<br />

Die Alte Hattinger Straße, mitten im <strong>Ehrenfeld</strong>.<br />

Hier verkaufte Metzger Campmann einst Wurst,<br />

dann stand die alte Schlachterei lange, lange<br />

leer. Obwohl hier „Kreativ-Viertel“ befohlen worden<br />

war <strong>und</strong> jetzt hier tatsächlich auch viele<br />

Kreative leben <strong>und</strong> arbeiten <strong>und</strong> ausgehen. Der<br />

ewige Leerstand, der nicht nur in der alten Metzgerei<br />

vorherrscht, warf Fragen über <strong>das</strong> Viertel<br />

auf. Bis Engelhardt <strong>und</strong> Müller kamen <strong>und</strong> ihre<br />

Idee einer Kochschule realisierten.<br />

30<br />

Die Schule ist ein Kleinod geworden. Nahezu jeder<br />

Passant blickt herein, will wissen, was hier<br />

vor sich geht. Eine echtes innovatives Start-Up<br />

geht vor, <strong>das</strong> beweist eine Auszeichnung beim<br />

Gründerwettbewerb der Boch<strong>um</strong>er Wirtschaftsentwicklung.<br />

Die Begründung: „Kochmomente<br />

realisiert die Idee einer frischen, innovativen<br />

<strong>und</strong> barrierefreien Kochschule für <strong>das</strong> Ruhrgebiet.<br />

Kreative Köche sowie unterfahrbare, hydraulisch<br />

absenkbare Kochsegmente machen<br />

aus einer alten Metzgerei im <strong>Ehrenfeld</strong> einen kulinarischen<br />

Spielplatz für alle <strong>und</strong> ermöglichen<br />

es Inklusion zu leben“.<br />

Für Müller <strong>und</strong> Engelhardt ist ein behindertengerechter<br />

Aufbau <strong>und</strong> somit die aktive Inklusion<br />

ein ebenso wichtiger wie selbstverständlicher<br />

Teil der Gesamtidee Kochschule. Schließlich lautet<br />

<strong>das</strong> Motto der beiden Köche mit Bildungspassion<br />

nicht <strong>um</strong>sonst: „Wir kriegen noch jeden<br />

an den Herd!“


K O C H M O M E N T E<br />

Hier wurde versucht, vieles zusammen zu denken. Das<br />

große Einzugsgebiet, die Nähe zu anderen Gastronomien<br />

<strong>und</strong> Märkten. Der Standort. Und nicht zuletzt die Exzellenz<br />

der Macher, zwei erfahrenen weit her<strong>um</strong>gekommene<br />

Chefköche, nicht auf den M<strong>und</strong> gefallen <strong>und</strong> mit viel Ruhegebietskolorit.<br />

Beide mit dem Ruhrgebiet, mit Boch<strong>um</strong><br />

beruflich <strong>und</strong> privat engstens verb<strong>und</strong>en.<br />

Zwischen Wagyu <strong>und</strong> vegan<br />

Fast tagtäglich sind Kurse buchbar. Durch ihre Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> ihr Netzwerk ist die kulinarische Bandbreite<br />

enorm. Das reicht von „Boch<strong>um</strong> regional“ mit Panhas-<br />

Krapfen Bierroulade, Boch<strong>um</strong>er Carpaccio (Currywurst)<br />

<strong>und</strong> Konsorten über „Das Beste vom Schwein“, „Easy<br />

Fish“, „Easy Pasta“ <strong>und</strong> „Marseiller Hafenküche“ bis hin<br />

zur edlen „Perfect Meat Academy“, zertifiziert vom Top-<br />

Anbieter Otto-Gourmet. Es passt eben recht viel zwischen<br />

Wagyu <strong>und</strong> vegan. Auch Konzeptabende sind im Programm.<br />

Der Männerkochkurs wirkt dabei relativ trivial gegenüber<br />

„Kochmomente trifft Moltkemarkt“, was einen<br />

15-minütigen Fußmarsch mit Bollerwagen z<strong>um</strong> feinen<br />

Freitags-Feierabend-Markt am Springerplatz beinhaltet,<br />

nebst Freiluft-Sektchen, Einkauf, Zubereitung <strong>und</strong> 3-<br />

Gang-Mahlzeit. Erlebenswert <strong>und</strong> hochklassig sind auch<br />

die Thai-Abende mit Gastdozentin Omchai Kr<strong>um</strong>biegel<br />

von der Royal Exquisite Thai Cooking School Bangkok.<br />

Spezielle Gerichte aus dem Isan, dem Nordosten Thailands<br />

sind dabei ihre Spezialität. Tja, Beziehungen muss<br />

man eben haben.<br />

Querverkostung <strong>und</strong> Geschmacksurteil<br />

Ein Besuch bei der „Perfect Steak Academy“ bietet so<br />

ziemlich genau <strong>das</strong>, was der Name sagt. Zubereitet werden<br />

einige „perfekte“ Steaks, der akademische Gehalt besteht<br />

einerseits im informativen Referat von Christian<br />

Müller, z<strong>um</strong> zweiten in der wissenschaftlichen Annäherung<br />

an <strong>das</strong> Objekt des Interesses. Denn man kann die<br />

Beef-Sorten unmittelbar <strong>und</strong> direkt miteinander vergleichen.<br />

Schon bei der Zubereitung, dann auch in der direkten<br />

Querverkostung. Da entdeckt der Kochschüler womöglich<br />

tatsächliche Qualitätsstufen, aber auch persönliche<br />

Geschmacksurteile. Der eine mag eher den härteren<br />

Fleischgeschmack, der andere leicht nussige Nuancen, einer steht auf<br />

Grillkante, der andere auf zarte Fetteinschlüsse. Wer <strong>das</strong> Tier von seinem<br />

Speiseplan verbannt hat, kann hier an einem der regelmäßigen vegetarischen<br />

Termine teilnehmen, etwa zu den Themen mediterran oder Frühjahrsküche.<br />

Wer sich neben Kochwissen auch Weinkenntnisse aneignen<br />

will, findet dazu passende Angebote, etwa am 25.5. oder die Open Winebar,<br />

wo zu ausgesuchten Tropfen kleine oder große Tapas im „Kochmomente<br />

Style“ gereicht werden. Erster Termin am 1.6. Auch spezielle Kochkurse<br />

für Kinder oder Teens stehen im St<strong>und</strong>enplan. Und wer der Mutter eine<br />

Freude z<strong>um</strong> Ehrentag machen will, kann ihr ja beim Muttertagskurs ein<br />

feines Gericht zaubern <strong>und</strong> sie anschließend zu Tisch beten. Generell eignen<br />

sich alle Kurse bestens als Geschenkidee, längst weiß man ja, <strong>das</strong> gemeinsam<br />

verbrachte Zeit bei tollen Aktivitäten <strong>das</strong> wertvollste Präsent ist.<br />

Und wie in der richtigen Schule quatschen bei den Kursen alle miteinander,<br />

die Stimmung wird schnell ausgelassener, man lernt mit Freude.<br />

Tom Thelen<br />

Kochmomente: Alte Hattinger Straße 27, 44789 Boch<strong>um</strong><br />

kochmomente.de<br />

31


Fotos: Gorlami<br />

Von altem Holz<br />

<strong>und</strong> neuen Ideen<br />

Mitten in Boch<strong>um</strong>s freigeistigem Künstlerviertel an der Rottstraße hämmert, schleift<br />

<strong>und</strong> kreiert der selbstständige Künstler <strong>und</strong> Tischler Kai van Nuffel einzigartige Möbel.<br />

Seine Materialien findet er auf dem Schrottplatz, auf Baustellen oder zwischen aussortiertem<br />

Brennholz. Lukas Vering hat den Upcycler in seiner Werkstatt besucht.<br />

Obwohl am Tag des Werkstattbesuches der Himmel grau ist <strong>und</strong> kalter Nieselregen<br />

fällt, wirkt der Außenbereich von Kai van Nuffels Werkstatt, die er<br />

Wood eNuff getauft hat, einladend. Vor der Eingangstür stehen Bänke aus<br />

Holz, dessen Oberfläche roh <strong>und</strong> die Formen unbelassen <strong>und</strong> genau deswegen<br />

so anziehend naturverb<strong>und</strong>en wirken. Den glatten Schliff der Industrie<br />

kann man hier lange suchen. Auch im Eingangsbereich, den der<br />

junge Selbermacher als kleine Ausstellungsfläche nutzt, warten Möbel<br />

mit grobem Charme. Etwa eine Garderobe aus altem Holz, in der eine<br />

schwere Kette aus massivem Eisen hängt, die zwei dicke Pflöcke verbindet,<br />

die einst ein einziger Balken waren. Jetzt erinnern die zersplitterten<br />

Bruchkanten an die Kräfte, die einst auf dieses Material gewirkt haben<br />

<strong>und</strong> als Betrachter kommt man nicht <strong>um</strong>her, sich zu fragen, was diesen<br />

dicken Balken zerbrochen hat, welcher Gewaltakt <strong>das</strong> massive Holz in<br />

Zwei gerissen hat. Es wirkt brachial, doch wenn Kai van Nuffel mit begeistertem<br />

Blick von diesem Stück erzählt, erkennt man plötzlich die Verletzlichkeit,<br />

die filigranen Linien <strong>und</strong> die beeindruckende Geschichte, die in<br />

diesem Möbelstück steckt.<br />

32<br />

„Ich bin fasziniert von diesen alten Sachen, die schon eine Geschichte <strong>und</strong><br />

eine Patina haben, die einfach schon gelebt haben“, erklärt Kai van Nuffel,<br />

der sich auch Nuff nennen lässt. „Deshalb liegt mein Schwerpunkt auch<br />

darauf, alte Sachen <strong>um</strong>zubauen <strong>und</strong> gebrauchte Materialien neu zu verwenden.“<br />

Auf dem Holz, <strong>das</strong>s der gelernte Tischler in seiner Werkstatt in<br />

Stapeln, auf Regalen <strong>und</strong> in allen freien Ecken versammelt hat, sieht man<br />

Macken <strong>und</strong> Kleberreste, die Oberfläche bearbeitet er mit Stahlbürsten<br />

oder Feuer. Man sieht charaktervolle Maserungen <strong>und</strong> stehengelassene<br />

Astansätze. Die Rohstoffe für seine Arbeiten, die neben selbstentworfenen<br />

Garderoben <strong>und</strong> Bänken auch Messestände, Barhocker oder restaurierte<br />

<strong>und</strong> aufgemöbelte Apothekerschränke beinhalten, findet er durch<br />

ständige Suche im Internet, auf Deponien oder durch befre<strong>und</strong>ete Schreinereien,<br />

die ihm etwa Bodenbretter oder alte Türen anbieten, die sie aus<br />

Fachwerkhäusern gerissen haben. „Zu meinen interessantesten Materialf<strong>und</strong>en<br />

gehört z<strong>um</strong> Beispiel eine Holzscheibe, in deren Maserung man einen<br />

Pilzbefall erkennen kann. Das ist nach Austrocknung <strong>und</strong> Lackierung<br />

nicht ges<strong>und</strong>heitsschädlich <strong>und</strong> ergibt einfach ein unheimlich tolles Bild


W O O D E N U F F<br />

in der Ba<strong>um</strong>scheibe. Für einen Kerzenständer habe<br />

ich Holz von einem Ba<strong>um</strong> verwendet, der von einem<br />

Blitz getroffen wurde, dann auf einen Felsen stürzte<br />

<strong>und</strong> dabei in der Mitte gebrochen wurde. So eine Struktur<br />

findet man kein zweites Mal!“<br />

Seine Ästhetik verordnet Nuff im Bereich des Industrialdesigns.<br />

Er spielt mit Stil- <strong>und</strong> Materialmix, setzt etwa<br />

auf einen altehrwürdigen, verzwirbelten Geländerstab<br />

einen Scheinwerfer aus blankemMetall <strong>und</strong> lässt<br />

<strong>das</strong> dicke Kabel absichtlich frei hängen – es gehört<br />

halt z<strong>um</strong> Look dazu. Das Trendthema „Upcycling“ füllt<br />

der Wahlboch<strong>um</strong>er so mit Leben. „Sicherlich ist Upcycling<br />

im Moment ein Schlagwort, <strong>das</strong> oft verwendet<br />

wird, ich glaube aber daran, <strong>das</strong>s es Teil einer größeren<br />

Entwicklung ist, die sich in einem immer ökologischer<br />

werdenden Bewusstsein zeigt. Auch was Ernährung<br />

oder Kleidung angeht ändern sich da momentan<br />

überall die Ansichten – <strong>das</strong> schlägt sich auch bei Möbeln<br />

nieder.“ Den Begriff Upcycling definiert Kai van<br />

Nuffel mit einem einfachen Beispiel. Er präsentiert ein<br />

Stück Holz mit grauer, verschrammter Oberfläche. Im<br />

Querschnitt offenbart sich, <strong>das</strong>s sich im Inneren ein<br />

ges<strong>und</strong>es Holz mit frischer Farbe <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>er Maserung<br />

findet. „Die meisten Leute würden dieses Stück Holz einfach wegschmeißen, <strong>das</strong> ist in unserer<br />

Wegwerfgesellschaft ja Tagesordnung. Die sehen gar nicht, was der Kern noch alles hergibt.“<br />

Warten, bis der Klick kommt<br />

Inspirieren lässt der Möbelbauer sich nicht nur von den Materialien. Denn oft genug findet er ein altes<br />

Objekt <strong>und</strong> karrt es in die Werkstatt, ohne wirklich zu wissen, was daraus mal werden soll. So etwa<br />

ein Stück eines Ochsenkarrens, <strong>das</strong> von der Decke ba<strong>um</strong>elt. „Manchmal stehen Sachen hier über<br />

Monate <strong>und</strong> werden zu nix. Aber irgendwann wird der richtige Auftrag kommen oder ein weiteres Teil<br />

kommt dazu <strong>und</strong> dann macht es einfach ‚Klick‘ <strong>und</strong> ich weiß, was zu tun ist.“ Ideen kommen also immer<br />

auch im Austausch mit den K<strong>und</strong>en. „Manchmal dauert es aber auch anderthalb Monate, bis ich<br />

überhaupt mit einer Auftragsarbeit anfangen kann, weil die Idee einfach nicht zündet. Das kommuniziere<br />

ich dann aber einfach – ich bin halt kein Schreiner, der alles durchplant <strong>und</strong> abackert. Bei mir<br />

sollen sich die Dinge organisch entwickeln.“ Wer warten kann, wird dafür mit einzigartigen Möbelstücken<br />

belohnt. Die müssen übrigens nicht immer sündhaft teuer sein. „Meine Preise orientieren<br />

sich immer auch am K<strong>und</strong>en. Ich kann sehr zeitaufwendig <strong>und</strong> komplex arbeiten, für den Studentengeldbeutel<br />

aber auch kosteneffiziente Lösungen finden.“ Ausgestattet hat er schon <strong>das</strong> Bühnenbild<br />

des Boch<strong>um</strong>er DJ-Kollektivs Spontan Boch<strong>um</strong>, aber auch die Chieese Bio-Käsetheke im Boch<strong>um</strong>er<br />

Biokauf. Eine seiner aufwendigsten Arbeiten war eine Küche im Industrial-Look mit Steampunk-Einflüssen.<br />

„Dafür habe ich viel Altholz, Eisen <strong>und</strong> Kupfer verwendet <strong>und</strong> Industrierohre zu einer Lampe<br />

<strong>um</strong>gearbeitet, in der sogar eine Nebelmaschine integriert ist.“ Grenzen für die Fantasie setzt Nuff also<br />

keine – wenn die Idee da ist, kann sie auch Wirklichkeit werden.<br />

Arbeiten, wo Kreativität wächst<br />

Seinen jetzigen Standort an der Rottstraße fand der Möbelbauer per Zufall – obwohl es wie Fügung<br />

klingt. „Nach Boch<strong>um</strong> bin ich gekommen, weil damals viele meiner Fre<strong>und</strong>e z<strong>um</strong> Studieren hergezogen<br />

sind. Nach 85 Absagen von Schreinereien im Umkreis, bekam ich letztendlich doch eine Stelle in<br />

Boch<strong>um</strong>. Nach fünf Jahren wollte ich dann aber in die Selbstständigkeit, weil im Schreinerberuf<br />

ka<strong>um</strong> noch Kreativität gefragt ist. Das war nicht, was ich mir vorgestellt habe.“ Bei der Suche nach<br />

geeigneten Rä<strong>um</strong>en stieß er auf seine jetzige Werkstatt, die zu diesem Zeitpunkt schon seit vier<br />

Jahren leer stand. „Das war hier alles runtergekommen ohne Ende, ich habe vier Monate renoviert<br />

<strong>und</strong> die leerstehenden Bürorä<strong>um</strong>e obendrüber gleich mit <strong>um</strong>gebaut – zu einer WG-tauglichen Wohnung.“<br />

Der Standort Rottstraße entpuppte sich dabei als perfektes Setting. „Je mehr ich mich darüber<br />

informiert habe, desto mehr habe ich gemerkt, was hier drin steckt. Früher war hier Rotlichtviertel<br />

angesagt, jetzt entwickelt es sich immer mehr z<strong>um</strong> Künstlerviertel.“<br />

Wood eNuff, Rottstr.19, 44793 Boch<strong>um</strong>, Tel 01573 2441316<br />

woodenuff.de, facebook: WOODeNUFF, instagram: wood_enuff<br />

Hauptsache<br />

ges<strong>und</strong>!<br />

Wir bieten folgende Studiengänge:<br />

Bachelor<br />

Logopädie Ergotherapie<br />

Physiotherapie Pflege<br />

Hebammenk<strong>und</strong>e<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Diversity<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Sozialra<strong>um</strong> (berufsbegleitend)<br />

Evidenzbasierung<br />

pflegerischen Handelns<br />

(vorbehaltlich der Akkreditierung)<br />

Master<br />

Evidence-based<br />

Health Care<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Diversity<br />

in der Arbeit (in Teilzeit,<br />

vorbehaltlich der Akkreditierung)<br />

Die Hochschule für Ges<strong>und</strong>heit (hsg)<br />

bietet als erste staatliche Hochschule<br />

für Ges<strong>und</strong>heitsberufe<br />

ein <strong>um</strong>fassendes <strong>und</strong> praxisnahes<br />

Studi<strong>um</strong>. Hier ist der richtige Ort für<br />

Studierende, die den Zukunftssektor<br />

Ges<strong>und</strong>heit mitgestalten möchten –<br />

interdisziplinär <strong>und</strong> offen für neue<br />

Perspektiven.<br />

www.hs-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

33


I M B I L D E<br />

Foto: Stadt Boch<strong>um</strong>, Presseamt<br />

Eindruck aus dem Jahr 1979. Im Hintergr<strong>und</strong><br />

versteckt sich <strong>das</strong> Union-Kino, vorne trifft sich<br />

die Jugend am Engelbert-Brunnen.<br />

34


Wir wachsen weiter:<br />

Kommen Sie jetzt zur N<strong>um</strong>mer 1!<br />

Wir, die Firmengruppe FABER,<br />

suchen für unser erfolgreiches<br />

Inhouse-Call-Center weitere<br />

Inbo<strong>und</strong>-Mitarbeiter (w/m)<br />

in Voll- <strong>und</strong> Teilzeit<br />

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<strong>das</strong> Vertrauen der K<strong>und</strong>en in unsere Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen an erster Stelle. Seit über 10 Jahren<br />

sind die langjährigen Mitarbeiter unseres firmeneigenen Call-Centers in Boch<strong>um</strong> zentraler Bestandteil<br />

unseres Erfolges.<br />

Wir suchen für den Inbo<strong>und</strong>-Bereich engagierte <strong>und</strong> motivierte<br />

Mitarbeiter aller Altersgruppen, die folgende Eigenschaften mitbringen:<br />

• Spaß am aktiven Verkauf, idealerweise mit Erfahrung (gerne auch Quer- <strong>und</strong> Wiedereinsteiger)<br />

• Überzeugungskraft <strong>und</strong> Begeisterungsfähigkeit<br />

• eine angenehme Telefonstimme <strong>und</strong> gute Deutschkenntnisse<br />

• Zuverlässigkeit, Flexibilität, soziale Kompetenz <strong>und</strong> Teamfähigkeit<br />

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• einen modernen Arbeitsplatz in Voll- <strong>und</strong> Teilzeit (20, 30 oder 40 Std./Woche)<br />

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