April 2017 | Bürgerspiegel
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Sonderthema<br />
Seite 29<br />
Anzeige<br />
Die Johannes Meiners GmbH in Harkebrügge auf dem Weg in ein neues Zeitalter!<br />
Nur die schleppende Digitalisierung bereitet Ärger<br />
Von HENRIE LAIB<br />
Eigentlich könnte Johannes<br />
Meiners zufrieden sein - und<br />
der niedersächsische Wirtschaftsminister<br />
Olaf Lies (SPD)<br />
auch. Denn Johannes Meiners<br />
aus Harkebrügge ist ein Vorzeigeunternehmer.<br />
Einer, der<br />
nicht nur neue Arbeitsplätze<br />
schafft, sondern auch in eine<br />
neue, moderne Firmenzentrale<br />
investiert hat. Monika Werner,<br />
die für das Büromanagement<br />
verantwortlich ist, freut<br />
sich schon auf die neuen Büroräume:<br />
„Wir haben uns neue,<br />
schnellere PC`s angeschafft,<br />
eine supermoderne Telefonanlage<br />
- alles nur vom Feinsten.“<br />
Doch nutzen kann Monika<br />
Werner das alles noch<br />
nicht. Denn der Umzug von<br />
der Dorfmitte in das Gewerbegebiet<br />
Königstraße verzögert<br />
sich.<br />
Noch vor Kurzem hat der niedersächsische<br />
Wirtschaftsminister<br />
Olaf Lies in einer Pressekonferenz<br />
freudig erklärt:<br />
„Wir sind auf ganz vielen Feldern<br />
vorne dabei, das gilt auch<br />
für das Zukunftsthema Digitalisierung.“<br />
Johannes Meiners:<br />
„Schön wär`s. Das gilt<br />
aber nicht für unser Gewerbegebiet.“<br />
Der Mittelständler<br />
hatte bei der Telekom vier Telefonschlüsse<br />
für seine neue<br />
Firmenzentrale angefordert.<br />
Bekommen hat er jedoch nur<br />
zwei. „Mehr gebe es nicht,<br />
wurde mir seitens der Telekom<br />
gesagt, das Hauptkabel ist ausgeschöpft.“<br />
Und noch ein Manko: „Im jetzigen<br />
Büro, in der Dorfmitte, haben<br />
wir immerhin einen DSL-<br />
Anschluss mit 16.000 KBit/s.<br />
Im neuen Gewerbegebiet sind<br />
es nur 3000 KBit/s, jedes Handy<br />
hat da mehr Leistung, wir<br />
wollten uns eigentlich verbessern.<br />
Firmen und Privathaushalte<br />
in anderen Ortsteilen der<br />
Gemeinde haben schon DSL-<br />
Anschlüsse mit bis zu 100.000<br />
Das neue Firmengebäude der Johannes Meiners Gmbh ist ein absoluter Hingucker! Bald soll es bezogen werden.<br />
Kbit/s. Auf Nachfrage bei der<br />
EWE, höhere Geschwindigkeiten<br />
als bei der Telekom mittels<br />
Glasfaserkabel zu erhalten,<br />
wurde uns mitgeteilt, dass seitens<br />
der EWE kein Ausbau in<br />
der Harkebrügger Königstraße<br />
in Betracht gezogen werde<br />
Dem Ausbau müsste im Vorfeld<br />
eine Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />
erfolgen. Diese sei zur<br />
Zeit nicht geplant.“<br />
Sollte mit den Jahren der Ausbau<br />
in Glasfasertechnik doch<br />
erfolgen, hätte dieses zur Folge,<br />
dass die gerade fertiggestellte<br />
Königstraße erneut zur<br />
Baustelle wird. Durch eine<br />
jetzige, baubegleitende Verrohrung<br />
der Königstraße,<br />
könnte der spätere Aufwand<br />
allerdings minimiert werden.<br />
Meiners: „Ich kann mir das<br />
nur schlecht vorstellen, wie<br />
wir unter diesen Bedingungen<br />
arbeiten sollen, und ehrlich<br />
gesagt frage ich mich, wie die<br />
anderen Betriebe in der Königstraße,<br />
die im nationalen und<br />
internationalen Geschäft unterwegs<br />
sind, das machen.“<br />
Johannes Meiners wünscht<br />
sich, dass Gemeinde und<br />
Landkreis mehr Interesse an<br />
Gewerbepolitik zeigen würden.<br />
„Wir investieren, schaffen<br />
neue Arbeitsplätze und auf der<br />
anderen Seite geht vieles nur<br />
schleppend voran. An jedem<br />
Tag, an dem es hier nicht weiter<br />
geht, verlieren wir Arbeitsplätze.<br />
Die Bauverzögerungen<br />
nerven und die Kommunikation<br />
mit der Gemeinde ist noch<br />
ausbaufähig. Manchmal denke<br />
ich, die Verantwortlichen verstehen<br />
die Handwerksbetriebe<br />
nicht oder wollen sie nicht<br />
verstehen.“<br />
Gleichwohl lässt sich Johannes<br />
Meiners nicht entmutigen.<br />
„Wenn wir in hoffentlich<br />
vier bis sechs Wochen eingezogen<br />
sind, werden nicht nur<br />
wir stolz sein, sondern auch<br />
die Kommune.“ Und das können<br />
sie auch. Denn das neue<br />
Firmengebäude der Johannes<br />
Meiners GmbH in der Königstraße<br />
in Harkebrügge ist nicht<br />
nur architektonisch ein echter<br />
Hingucker. Auch Büro, Sozialräume,<br />
Lager, Sanitärbereich<br />
<br />
Wir suchen zu sofort oder später:<br />
- alles ist auf dem modernsten<br />
Stand. Für die 24 handwerklichen<br />
Mitarbeiter ist die<br />
neue Firmenhalle eine Erleichterung.<br />
Vor allem das Lager in<br />
der Dorfmitte platzte aus allen<br />
Nähten und es gab viel zu wenig<br />
Parkplätze für die Firmentransporter.<br />
Meiners: „Am<br />
neuen Standort haben wir diese<br />
Probleme nicht mehr. Meine<br />
Mitarbeiter freuen sich schon<br />
heute auf das neue Firmengebäude.<br />
Ich kann nur hoffen,<br />
dass die Infrastruktur in absehbarer<br />
Zeit fertig ist.“<br />
Dann wird die Johannes Meiners<br />
GmbH richtig durchstarten<br />
und auch neue Mitarbeiter<br />
einstellen. Der Weg in ein neues<br />
Zeitalter ist frei, der Weg zur<br />
neuen Firmenzentrale allerdings<br />
noch eine Baustelle.<br />
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