Anforderungen an die Baulogistik – Ver - SVG

ereiche (so genannte Gewerke) auf der
Baustelle tätig, die spezifische transportlogistische
Anforderungen stellen. Beispielsweise
nutzen Handwerker vorwiegend Baustellenfahrzeuge
mit einem zulässigen Gesamtgewicht
bis 2,8 t, in denen sie Werkzeug und
Material mitführen.
Eine Analyse des Lehrstuhls für Baubetrieb
an der Universität Dortmund über die Ausbauphase
im Hochbau belegt den Bedarf für
eine effiziente, betriebsübergreifende Organisation
der Baulogistik: Danach sollen 35 %
der Gesamtarbeitszeit der Bauunternehmen
auf Transporte, Auf- und Umräumungsarbeiten,
Materialsuche und störungsbedingte Unterbrechungen
entfallen und die eigentliche
Bautätigkeit weniger als ein Drittel (31 %) der
Gesamtarbeitszeit betragen.
Abbildung: Die Baulogistik aus prozessorientierter Sichtweise
Baustellen-Versorgungslogistik
Ziel der Versorgungslogistik einer Baustelle
ist es, die notwendigen Materialien zeitlich
koordiniert anzuliefern, so dass sie bis zur
Verbauung auf der Baustelle nicht mehrfach
zwischengelagert werden müssen. Wie bei
der industriellen Fertigung, müssen parallel
laufende Lieferaufträge zeitlich abgestimmt,
Kapazitäten geplant und transportbegleitende
Informationen über die
Güterströme (z. B. zu Liefermengen und
Lieferstatus) verfügbar sein. Die Versorgungslogistik
stellt dabei die Verbindung zwischen
Baustoffherstellern bzw. Baustofflieferanten
und der Baustelle dar. Anzustreben
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Ausgabe 21 / 2008
Die Baulogistik aus prozessorientierter
Sichtweise
Die Baulogistik erstreckt sich über alle mit einer
Baustelle in Verbindung stehenden logistischen
Aktivitäten (siehe Abbildung unten).
Sie umfasst sowohl sämtliche Materialflüsse
als auch die zugehörigen Informationsflüsse
betreffenden Leistungen – von der Materialbeschaffung
(„Versorgungslogistik“) über die
„Produktion“ auf der Baustelle („Baustellenlogistik“)
bis zur Entsorgung von Bauabfällen
(„Entsorgungslogistik“). Im Folgenden werden
die einzelnen Prozessfelder der Baulogistik
dargestellt.
ist, die Baustellenversorgung von einer zentralen
Logistikleitstelle aus zu organisieren:
Relevante Informationen, beispielsweise zum
Materialbedarf, werden nach Teilbereichen
gebündelt, die erforderlichen Materialmengen
ermittelt und möglichst bedarfsgerecht („Justin-time“)
vom Baustoffproduzenten bzw. Baustoffhändler
abgerufen. Auf diesen Lieferinformationen
aufbauend können Materialtransporte
entsprechend koordiniert und die
Materialien auf den vorgesehenen Lagerplätzen
abgeliefert oder den Empfangspersonen
direkt übergeben werden. Bei einer hohen
Liefertaktzahl von Fertigteilen sollten die
Transportwege zwischen Produzent und Bauplatz
nach Möglichkeit kurz gehalten werden,
um Verzögerungen zu vermeiden.