Anforderungen an die Baulogistik – Ver - SVG

Inzwischen werden auch in der Baubranche
logistische Konzepte angewendet, die mit
denen der klassischen Industriebetriebe vergleichbar
sind. Beispiele hierfür sind die Planung,
Steuerung und Koordination von Versorgungsketten
im Rahmen des „Supply
Chain Managements“ und das Lagermanagement.
Gleichzeitig muss der hohen Individualität
der einzelnen Bauvorhaben und der
Checkliste: Erfolgsfaktoren in der Baulogistik
Seite 8 von 8
Ausgabe 21 / 2008
Interaktion zwischen Transportlogistikunternehmen
und Bauunternehmen Rechnung getragen
werden. Es ist daher durchaus zulässig,
die Baulogistik als innovatives Geschäftsfeld
zu charakterisieren. Die nachfolgende
Checkliste gibt abschließend einen Überblick
über die Erfolgsfaktoren in der „Baulogistik“.
� Fundierte Kenntnisse über Rahmenbedingungen im Baugewerbe und Abläufe auf Baustellen
sind Vorraussetzung für Aktivitäten in der Baulogistik.
� Im Hinblick auf Leistungsumfang und Leistungstiefe von baulogistischen Leistungen
sollte die Konzentration auf einzelne Teilbereiche (wie etwa die Baustellen-Versorgungslogistik)
der Abdeckung der gesamten Prozesskette „Baulogistik“ gegenübergestellt
und unter Kosten- und Ertragsgesichtspunkten abgewogen werden.
� In der Fuhrparkkalkulation muss z. B. berücksichtigt werden, dass ein Spezialfuhrpark
für Baustellen in den Wintermonaten gegebenenfalls nicht bzw. nicht in dem Maße wie
in den Sommermonaten eingesetzt werden kann.
� Für KMU besteht nicht zwangsläufig eine Beschränkung hinsichtlich der Größe des
Bauvorhabens.
� Die Baulogistik ist nicht an ein flächendeckendes Netz von Niederlassungen gebunden.
� Bei einem Bauvorhaben sollte die (Grob-)Planung für die Baulogistik vor dem Baustart
abgeschlossen sein. Die verantwortlichen Fachplaner der einzelnen Baustellenbereiche
sollten frühzeitig eingebunden werden.
� Art und Umfang der übernommenen Logistikleistungen sollten auftragsbezogen in einem
Pflichtenheft festgelegt werden. Spezifische Weisungsbefugnisse und Zuständigkeiten
sollten vertraglich festgelegt werden. Kontaktpersonen auf der Baustelle sollten
frühzeitig bekannt sein.
Weiterführende Literatur
Boenert, Lothar: Wege für den besten Weg,
in: Deutsches Ingenieurblatt, Berlin, Oktober
2002, S. 28-32
Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik
und Entsorgung (BGL) e.V.: Das deutsche
Abfallrecht 2007, Frankfurt am Main 2007
Clausen, Uwe (Hrsg.): Baulogistik: Konzept
für eine bessere Ver- und Entsorgung im
Bauwesen, Dortmund 2006
Krauß, Siri: Die Baulogistik in der schlüsselfertigen
Ausführung, Ein Modell für die systematische
Entwicklung projekt- und fertigungsspezifischer
Logistikprozesse, Berlin
2005
Schmidt, Norbert: Wettbewerbsfaktor Baulogistik,
Neue Wertschöpfungspotenziale in der
Baustoffversorgung, Hamburg 2003
Internet:
• http://www.iml.fraunhofer.de/1576.html
• http://www.bundesrecht.juris.de/index.html