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Egelner Mulde Nachrichten - Druckerei Lohmann

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<strong>Egelner</strong> <strong>Mulde</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />

Rückblicke in die Geschichte von Borne,<br />

seiner Landwirtschaft und Gewerbe<br />

Die größten Arbeitgeber des Ortes<br />

von Hans Jänicke<br />

Landwirt aus Borne<br />

Auf Bartels Hof war die Schäferei mit zwei Herden. Schäfer Hermann Köpke wohnte in der Sandstraße 9. Er hat die Schafe<br />

zusammen mit einer Hilfskraft betreut. Der Neffe von Dr. Haun, Eberhard Haun, entwickelte aus der Ackerwirtschaft einen<br />

saatzuchtbetrieb. Eisenbereifte Ackerschlepper und eine Raupe hatte man schon länger. Vor dem 2. Weltkrieg kaufte man<br />

die ersten Trecker mit Luftreifen und Anhänger dazu. Ein Mähdrescher mit Zapfwellenantrieb und eine Kohlpflanzmaschine<br />

gehörten auch zur neuen Technik.<br />

In Borne hat Eberhard Haun kleinere Flächen mit schlechter Bodenqualität verpachtet, aber in der angrenzenden Feldmark<br />

größere Flächen durch Zupachtung bewirtschaftet. Neben Dr. Haun gab es Mitte der 30er Jahre bis zu fünfzig große und<br />

kleinere Landwirtschaftsbetriebe in Borne. Für die Feldarbeiten standen 148 Pferde, 3 Esel, einige Ochsen und ein Kuhgespann<br />

zur Verfügung. Durch den Einsatz von immer mehr Technik ging der Bestand an Zugtieren langsam zurück.<br />

138 gab es vier luftbereifte Ackerschlepper bei den Bauern, dies waren Willi Bichtemann, Paul Voigt, Arno Haase und<br />

Bodo Dobbert (führte Transporte durch).<br />

Die sechs Ackerschlepper mit Eisenrädern standen bei Hermann Wegener, Paul Richter, Gustav Mittag, Hermann Reinicke,<br />

Paul Serbe und Gustav Hoffmann. Davon waren drei Verdampfer (Landbulldog ohne Kühler). Durch Neuanschaffung<br />

wurden auch die zwei alten Fordson-Schlepper stillgelegt (Paul Voigt, Willi Bichtemann). Die Zugkraft der Maschinen lag<br />

so zwischen 20 - 40 PS. Die Bauern hatten 14 Dreschmaschinen mit Strohpressen. Zwei davon machten Lohndrusch. Willi<br />

Bichtemann und Gustav Hoffmann (Molkerei). Maschinist bei Hoffmann war der Gastwirt Paul Heinemann. Nachdem<br />

Gustav Hoffmann verstorben war, hat Bodo Dobbert den Dreschsatz übernommen und die Schmiede endgültig aufgegeben.<br />

Wegen der Treibstoffrationierung im Krieg 1939 - 1945 wurde die Dreschmaschine einige Jahre mit einer Dampflokomobile<br />

angetrieben. Die meisten Bauern hatten einen Mähbinder zum Teil mit Zapfwellenantrieb oder einen Zweitaktbindemotor,<br />

der war für den Antrieb des Mähbinders gedacht, um die Pferde zu entlasten. Drillmaschine, Hackmaschine,<br />

Grasmäher, Heuwender, Schleppharke, Kartoffellochmaschine, Kartoffelschleuder usw. standen in den meisten Betrieben<br />

zur Verfügung. Um größere Geräte besser auszulasten und die Anschaffung zu erleichtern haben sich kleine Landwirte oft<br />

zusammengetan. Kleine Ackergeräte wie Pflug, Schleppe, Eggen und Walzen hatte jeder. Dazu kamen Ackerwagen 2,5<br />

Zoll, 3 Zoll und 4 Zoll Reifenbreite. Die ersten luftbereiften Pferdewagen standen audh schon auf verschiedenen Höfen.<br />

Eine fahrbare Häckselschneiderei und eine Dämpfkolonne mit mehreren Kesseln für Kartoffeln kamen im Herbst zur<br />

Lohnarbeit, um die Bauern bei der schweren Arbeit zu entlasten.<br />

In den 30er Jahren setzte sich das Pommritzer-Verfahren immer mehr durch. Die Rüben mit der Köpfschippe abköpfen und<br />

mit dem Rübenheber auspflügen. Bis dahin wurden alle Rüben mit einem Rübenheber vom Dampfpflug aus gezogen und<br />

mit den Blättern ausgehoben. Vor dem Krieg gab es schon die ersten Köpfschlitten, für eine und zwei Reihen von einem<br />

Pferd gezogen. Durch einen einfachen Regler konnte man die gewünschte Größe der Rübenköpfe einstellen.<br />

Fortsetzung folgt<br />

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