Egelner Mulde Nachrichten - Druckerei Lohmann

Egelner Mulde Nachrichten
Aus der Chronik der Gemeinde Etgersleben
„Freiwillige Feuerwehr“
Die freiwillige Pflichtfeuerwehr bestand seit dem 15. August
1897 in Etgersleben .
Als Verein wurde die „Freiwillige Feuerwehr“ am 10.01.1924
von Einwohnern aus der Gemeinde Etgersleben unter der Leitung
von Herrn Felix Simon gegründet, es waren 23 Mitglieder,
wie der Name schon sagte, waren die Mitglieder Freiwillige,
die neben ihrem Beruf in der Feuerwehr tätig waren.
Die bis dahin bestehende Pflichtfeuerwehr ging geschlossen in
die neu gegründete Feuerwehr über.
Die freiwillige Feuerwehr in Etgersleben war zu allen Zeiten
und in jeder Gesellschaftsordnung eine gut organisierte, einsatzbereite,
zuverlässige und kameradschaftliche Einheit.
Nach der Neuwahl des Ersten Brandmeisters, Tischlermeister
Ernst Koch im März 1929, wurde eine durchgreifende Veränderung
der Feuerwehr durchgesetzt, die sich insbesondere in
der Disziplin sowie in der Ausbildung bei künftigen Einsätzen
auswirkte.
Feuerwehrschulung
August 1934
- Im Winterhalbjahr 1929 hatte die Feuerwehr zwei Großeinsätze
zu bestreiten, im Februar den Großbrand auf der Seydelchen
Gutsverwaltung mit der Unterstützung von Feuerwehren aus
den Nachbarorten.
- Dann der Großeinsatz beim Hochwasser der Bode.
Die vorhandene Technik zur Bekämpfung der Brände in früheren
Jahren waren zwei Handdruckpumpen, die mit einem Pferdegespann
oder gezogen von den Feuerwehrleuten zur Brandstelle
gebracht werden mussten.
Der Gemeinderat hatte einen verbindlichen Plan für alle Pferdegespannbesitzer
erarbeitet, der sie verpflichtete nach Anforderung
bei einem Brand Gespanndienste zu leisten.
Ein gesellschaftlicher Höhepunkt im Ort war das jährliche
Feuerwehrfest. Dies bewies die große Anteilnahme der Bevölkerung.
Unter der Teilnahme anderer Wehren (Kurzbezeichnung für
Feuerwehr) aus den umliegenden Ortschaften wurden Schauvorführungen
der Brandbekämpfung und des Rettungswesens
durchgeführt.
Der Ausklang des von allen mit Begeisterung gefeierten Feuerwehrfestes
war ein Tanzabend in der Gaststätte zum „Schwarzen
Adler“.
Eine verbindliche Satzung der „Freiwilligen Feuerwehr“ wurde
erstmals am 24.02.1932 herausgegeben.
Am 10.05.1933 wurde vom neuen EtgerslebenerAmtsvorsteher
Herrn Rohrschneider, aufgrund des Gleichschaltungsgesetzes
die „Freiwillige Feuerwehr“ aufgelöst. Am gleichen Tag legte
er die Gründe, die zur Auflösung führten, dar und übergab
das Wort dem Bezirksbrandmeister, Herrn Korb, welcher den
neuen Vorstand der „Freiwilligen Feuerwehr“ in Etgersleben
benannte.
Ein lang ersehnter Wunsch der Wehr ging in Erfüllung, sie erhielt
eine neue Klein-Motorspritze, damit war die Wehr einen wesentlichen
Schritt in der Brandbekämpfung vorangekommen.
Die Wehren Etgersleben und Bleckendorf (das heutige Egeln-
Nord) wurden zu einer Wehr mit zwei Löschzügen zusammengelegt,
Leiter der Wehr war Hauptbrandmeisters Schmidt aus
Bleckendorf.
Es wurde jetzt sehr viel mit Wehrbefehlen gearbeitet.
Luftschutzübungen wurden angeordnet, es mussten Luftschutzaustellungen
besucht werden.
In jeder Versammlung wurde immer wieder auf Einhaltung
einer strengen Disziplin hingewiesen.
Die Kreis- und Vereinsfeste wurden durch häufige Aufmärsche
abgelöst.
Während der Kriegsjahre des „Zweiten Weltkrieges“ wurde die
Wehr von älteren erfahrenen Kameraden geführt und durch noch
nicht im Wehrdiensalter stehende junge Männer verstärkt.
Am 10.01.1949 konstituierte sich die freiwillige Feuerwehr in
Etgersleben neu.
Die Zusammensetzung und dieAufgabenstellung entsprach dem
Katastrophe- und Brandschutzgesetzen des Landes „Sachsen
- Anhalt“
Später unterstand die Feuerwehr des Bezirkes Magdeburg der
BDVP.
Die Leitung der freiwilligen Feuerwehr hatte Ortsbrandmeister
Koch.
Im Jahr 1958 wurde für die Etgerslebener Feuerwehr ein neues
modernes Gerätehaus gebaut.
Von 1959 - 1971 war der Kamerad Hans Richter Ortsbrandmeister
der Wehr in Etgersleben.
Der Wehrleiter Richter war Schlosser in der „MTS“ (Maschinen-
Traktoren-Station) in Bleckendorf und hat es dort verstanden,
die dort beschäftigten jungen Handwerker und Traktoristen
als Nachwuchskader oder Brandhelfer für die Feuerwehr zu
gewinnen.