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ME2BE_Einblick_2015

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Christoph. Freund. Helfer.<br />

Duale Ausbildung bei der Schutzpolizei<br />

„Papa, ich will ins Polizeiauto!“ Wer<br />

jemals mit kleinen Kindern vor einem<br />

Karussell stand, kennt diesen Satz. Die<br />

auffällige, blau-weiße Lackierung der<br />

Einsatzfahrzeuge, die großen Buchstaben<br />

P-O-L-I-Z-E-I und natürlich das<br />

unüberhörbare Martinshorn. Der Polizeidienst<br />

ist auffällig und strahlt eine<br />

gewisse Magie aus. Handschellen und<br />

Dienstwaffe am Gürtel. Die Guten jagen<br />

die Bösen. Klischees gibt es genug.<br />

Christoph Wittbrot ist 26 Jahre alt und<br />

befindet sich im dritten und letzten<br />

Lehrjahr zum Polizeimeister an der Polizeidirektion<br />

für Aus- und Fortbildung<br />

und für die Bereitschaftspolizei Schleswig-Holstein<br />

(PD AFB SH). Sein Geburtsort<br />

ist das polnische Wejherowo.<br />

Als kleiner Junge zog er mit den Eltern<br />

nach Deutschland und besitzt längst die<br />

deutsche Staatsangehörigkeit. Diese ist<br />

jedoch keine Einstellungsvoraussetzung<br />

für den Polizeidienst. Bewerber<br />

und Bewerberinnen mit nichtdeutscher<br />

Staatsangehörigkeit haben dieselben<br />

Chancen, wenn sie über gute Kenntnisse<br />

der deutschen Sprache verfügen.<br />

„Die Entscheidung für die<br />

Polizei war genau die<br />

richtige. Es gibt nichts<br />

Vergleichbares.“<br />

Nach dem Mittleren Schulabschluss<br />

entschied sich Christoph, als Polizeimeisteranwärter<br />

die Polizeischule im<br />

hügeligen Ostholstein zu besuchen.<br />

„Optional interessierte mich auch der<br />

Beruf des Speditionskaufmanns. Doch<br />

die Entscheidung für die Polizei war<br />

genau die richtige. Es gibt nichts Vergleichbares!“,<br />

schwärmt er von seiner<br />

Arbeit und der zweieinhalbjährigen<br />

Ausbildung. Das strahlende Lächeln<br />

dieses groß gewachsenen und durchtrainierten<br />

Mannes deutet darauf hin,<br />

dass er die Wahrheit spricht.<br />

Der Polizeidienst stellt besondere Anforderungen<br />

an alle Bewerber und Bewerberinnen,<br />

denn der Aufgabenbereich<br />

ist groß und nicht ungefährlich.<br />

Auf die Ausbildung wird deshalb großen<br />

Wert gelegt. Eine stichwortartige<br />

Zusammenfassung des Profils hört sich<br />

folgendermaßen an: Mindestens mittlere<br />

Reife, mindestens befriedigende<br />

Leistungen in den Fächern Deutsch,<br />

Englisch, Wirtschaft/Politik (oder Geschichte)<br />

und Sport. Gesunder Körperbau,<br />

gute Sehkraft, Mindest-Körpergröße<br />

von 1,65 m bei Männern und 1,60 m<br />

bei Frauen, Body-Mass-Index zwischen<br />

18 und 27,5 kg/qm. Verständnis, gegenseitige<br />

Achtung, Vertrauen und Toleranz,<br />

Hilfsbereitschaft, Schwimmnachweis,<br />

Fahrerlaubnis Klasse B (bis zum<br />

Ende der Ausbildung), gute Kommunikationsfähigkeiten,<br />

keine sichtbaren<br />

Tätowierungen an Hand und Gesicht,<br />

Teamfähigkeit, Selbstbewusstsein ...<br />

Die Ausbildung gliedert sich in eine<br />

einjährige Grundausbildung, eine<br />

einjährige Fachausbildung und eine<br />

sechsmonatige Abschlussausbildung<br />

einschließlich Fachprüfung. Der Sachgebietsleiter<br />

Stab, Rüdiger Schwarz<br />

(55), klärt uns über die berüchtigten<br />

Einstellungstests auf: „Für die sportlichen<br />

Prüfungen bedarf es einer guten<br />

Fitness. Das ist eine wichtige Basis für<br />

den Polizeidienst. Doch die meisten Bewerber<br />

und Bewerberinnen haben Probleme<br />

beim Diktat!“<br />

Um die Einstellungstests zu bestehen,<br />

gibt Christoph einen guten Tipp: „Wer<br />

Interesse am Polizeidienst hat, sollte<br />

sich rechtzeitig informieren, um sich<br />

auf die Tests vorzubereiten. Laufzeiten<br />

zu erreichen, kann jeder vorher trainieren.<br />

Dann ist auch die Prüfungsangst<br />

nicht so groß.“<br />

Zurzeit werden 275 Auszubildende in<br />

der Polizeidirektion Eutin ausgebildet.<br />

Insgesamt gibt es 6.640 Polizeivollzugsbeamtinnen<br />

und -beamte in der schleswig-holsteinischen<br />

Landespolizei. Der<br />

Anteil weiblicher Vollzugskräfte liegt<br />

bei 20 Prozent. Schätzungen zufolge<br />

wird die Zahl der Ausbildungsplätze in<br />

den kommenden Jahren noch steigen,<br />

weil viele Pensionierungen anstehen.<br />

In wenigen Wochen wird mit Christoph<br />

ein neuer Kollege dazustoßen. Er freut<br />

sich auf den Dienst. Sein strahlendes<br />

Lächeln wird dazu beitragen, Konflikte<br />

friedlich zu lösen.<br />

Alle Studiengänge und Ausbildungsmöglichkeiten<br />

beim Land<br />

Schleswig-Holstein findest du unter<br />

www.schleswig-holstein.de.<br />

21<br />

BeruFe im öFFentliCHen Dienst<br />

Polizeimeisteranwärter Christoph Wittbrot (26)<br />

Zweites Einstiegsamt in der Laufbahngruppe 1 (mittlerer Dienst)

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