ME2BE_Einblick_2015
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3<br />
E I N<br />
B L I C K<br />
IN dIE rIChtIgE rIChtuNg<br />
Duale Ausbildung in Schleswig-Holstein. Mit Erstem allgemeinbildenden oder Mittlerem Schulabschluss.
Zukunft Steuern<br />
4-7<br />
<strong>Einblick</strong><br />
Tschüss, Schule.<br />
Hi, Life!<br />
Karriere machen mit der Dualen<br />
Berufsausbildung<br />
16-17<br />
ÜbErblick<br />
Berufliche Wege mit<br />
dem Mittleren Schulabschluss<br />
25<br />
Ausblick<br />
Schülerin. Azubi.<br />
Lehrerin.<br />
Carina kam mit Mittleren Schulabschluss<br />
zum Höherem Lehramt<br />
5<br />
inhAlt<br />
18-19<br />
bErufE im öffEntlichEn<br />
DiEnst<br />
Christoph. Freund.<br />
Helfer.<br />
Dulae Ausbildung bei der<br />
Schutzpolizei<br />
26-31<br />
AzubiPortrAits<br />
Erzähl mal ...<br />
20-21<br />
bErufE im öffEntlichEn<br />
DiEnst<br />
8-9<br />
Durchblick<br />
Im Auftrag des Landes<br />
Fabian wird Regierungssekretär<br />
Ich hab da mal ‘ne<br />
Frage<br />
Laura-Sophie, 15, will was wissen<br />
32-33<br />
10-11<br />
WEitblick<br />
Interview mit<br />
Reinhard Meyer<br />
und Britta Ernst<br />
untErnEhmEn in sh<br />
Arbeitgeber im<br />
Norden<br />
34-35<br />
Ausbildung zum Finanzwirt/<br />
zur Finanzwirtin<br />
Duales Studium zum Diplom-Finanzwirt/<br />
zur Diplom-Finanzwirtin<br />
förDErProgrAmmE<br />
You’ll never walk alone<br />
Hilfen für deine Ausbildung<br />
Ausbildungsdauer: 2 Jahre<br />
Ausbildungsdauer: 3 Jahre<br />
Einstellungsvoraussetzungen:<br />
• Mittlerer Schulabschluss oder<br />
gleichwertig anerkannter Bildungsstand<br />
• EU-Staatsangehörigkeit<br />
Die Bewerbung geht an das zuständige<br />
Finanzamt für deinen Wohnort.<br />
www.bizsteuer.schleswig-holstein.de<br />
Einstellungsvoraussetzungen:<br />
• Abitur oder Fachhochschulreife<br />
• EU-Staatsangehörigkeit<br />
Die Bewerbung geht an das zuständige<br />
Finanzamt für deinen Wohnort.<br />
www.fhvd.de<br />
13-16<br />
ÜbErblick<br />
Berufliche Wege mit<br />
und ohne Ersten allgemeinbildendn<br />
Schulabschluss<br />
22-24<br />
finAnzEn<br />
Taschengeld für Profis<br />
Wenn das Gehalt nicht reicht<br />
und Oma nicht ans Telefon<br />
gehen will<br />
31<br />
imPrEssum
EINBLICK<br />
7<br />
Christian, 18 Jahre, macht gerade<br />
seine Fachhochschulreife<br />
in Wirtschaft und möchte dann<br />
für ein Jahr ins Ausland gehen.<br />
Danach wird sich entscheiden,<br />
wie es für ihn weitergeht.<br />
Tschüss, Schule.<br />
Hi, Life.<br />
Karriere machen mit der Dualen<br />
Berufsausbildung<br />
Was soll ich nach der Schule machen? Eine Frage, die sich viele Schüler und<br />
Schülerinnen stellen. Je näher der Schulabschluss rückt, desto dringlicher<br />
wird die Entscheidung um den weiteren Lebensweg. Gute Ratschläge gibt<br />
es viele. Ebenso viele Wege, seine Zukunft zu gestalten.<br />
Mit einem Ersten allgemeinbildenden<br />
oder Mittlerem Schulabschluss<br />
entscheiden sich viele Schülerinnen<br />
und Schüler für eine Duale Berufsausbildung.<br />
Die Vielfalt der beruflichen<br />
Möglichkeiten ist riesig. Derzeit sind<br />
fast 350 staatlich anerkannte Ausbildungsberufe<br />
in ganz Deutschland registriert,<br />
circa 277 Berufe werden auch in<br />
Schleswig-Holstein ausgebildet. Hinzu<br />
kommen noch die Berufe, die an Berufsfachschulen<br />
angeboten werden.<br />
Wer nach dem passenden Beruf für sich<br />
sucht, sollte sich Gedanken darüber<br />
machen, wo die eigenen Interessen liegen<br />
und mit welcher Tätigkeit man am<br />
liebsten seine Zeit verbringt. So könnte
das Lieblingsfach in der Schule als Indikator<br />
für den späteren Beruf dienen:<br />
Wer gut in naturwissenschaftlichen<br />
Fächern ist, kann zum Beispiel Chemikant/-in<br />
oder Biologielaborant/-in<br />
werden. Wem der Kunstunterricht Spaß<br />
macht, dem könnte der Beruf des/der<br />
Mediengestalters/-in gefallen.<br />
Vor der Wahl des Traumjobs sollten<br />
unbedingt so viele Informationen wie<br />
möglich eingeholt werden. Denn neben<br />
den persönlichen Interessen spielen die<br />
Verdienstmöglichkeiten, die Chancen<br />
auf dem Arbeitsmarkt oder Aufstiegsmöglichkeiten<br />
eine wesentliche Rolle<br />
bei der Berufsfindung. Schließlich ist<br />
es nicht unwesentlich, wie die Chancen<br />
auf eine Übernahme stehen oder was<br />
man später verdienen wird. Darüber<br />
hinaus sollten Bewerber sicherstellen,<br />
dass sie die jeweiligen Voraussetzungen<br />
für den Wunschberuf erfüllen. Informationen<br />
zu allen Berufen bieten<br />
die Handels- und Handwerkskammern,<br />
die Agenturen für Arbeit oder Ausbildungsmagazine<br />
und -webseiten.<br />
BETrIEBLICHE BErufSauSBILduNg<br />
Die berufliche Ausbildung findet in<br />
Deutschland überwiegend im sogenannten<br />
Dualen System statt. Das heißt,<br />
die praktische Ausbildung wird im<br />
Sina, 19 Jahre, hat<br />
ihr Abitur in der<br />
Tasche und hat im<br />
September 2014 eine<br />
Ausbildung zur Gesundheits-<br />
und Kinderkrankenschwester<br />
angefangen.<br />
Unternehmen vermittelt, während<br />
die theoretische Ausbildung in der<br />
Berufsschule erfolgt. Mittlerweile<br />
gibt es rund 350 verschiedene Ausbildungsberufe,<br />
die nahezu jedes<br />
Berufsfeld abdecken. Jede/-r Auszubildende<br />
schließt mit dem Ausbildungsbetrieb<br />
einen Ausbildungsvertrag<br />
ab. Der Vertrag regelt Beginn,<br />
Dauer, Art und Ziel der Ausbildung.<br />
Zudem legt er die Höhe der Ausbildungsvergütung,<br />
die Dauer der Probe-<br />
und Arbeitszeit fest, den Ausbildungsort<br />
und den Urlaubsanspruch.<br />
Das Bestehen der Abschlussprüfung<br />
markiert das Ende der Ausbildung.<br />
Die Abschlussprüfung – in Handwerksberufen<br />
die Gesellenprüfung –<br />
besteht aus einem theoretischen und<br />
einem praktischen Teil und wird von<br />
den Handwerks- bzw. Industrie- und<br />
Handelskammern organisiert.<br />
SCHuLISCHE BErufSauSBILduNg<br />
Bei dieser Form der beruflichen<br />
Erstausbildung werden die Ausbildungsinhalte<br />
an Berufs(fach)schulen<br />
oder am Berufskolleg vermittelt.<br />
Diese rein schulische Ausbildung<br />
ist einer Dualen Ausbildung gleichwertig,<br />
dauert zwischen einem und<br />
drei Jahren und findet in Vollzeit<br />
statt. Die theoretischen Inhalte werden<br />
durch Praktika ergänzt. Für<br />
viele Bildungsgänge ist der Mittlere<br />
Schulabschluss oder ein gleichwertiger<br />
Abschluss bzw. der Erste allgemeinbildende<br />
Schulschluss mit einer<br />
abgeschlossenen Berufsausbildung Voraussetzung.<br />
Einige Berufe können nur<br />
über eine schulische Berufsausbildung<br />
erlernt werden. Das sind zum Beispiel<br />
Pflege- und Gesundheitsberufe wie Altenpfleger/-in<br />
oder Physiotherapeut/-in,<br />
kaufmännische Assistentenberufe wie<br />
Fremdsprachenassistent/-in oder technische<br />
Assistentenberufe wie Pharmazeutisch-technische/-r<br />
Assistent/-in und<br />
soziale Berufe wie Erzieher/-in. In der<br />
Regel bekommen die Schüler und Schülerinnen<br />
keine Ausbildungsvergütung.<br />
Ausnahmen gibt es zum Beispiel beim<br />
Beruf des/der Gesundheits- und Krankenpflegers.<br />
EINE auSBILduNg IST ErST dEr<br />
aNfaNg<br />
Eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />
öffnet nicht nur die Türen in den Arbeitsmarkt,<br />
sie befähigt die ausgelernten<br />
Auszubildenden auch zu einer<br />
ganzen Reihe an Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
Mit entsprechendem Notendurchschnitt<br />
sind zum Beispiel die<br />
Abschlüsse an Berufsfachschulen mit<br />
einem Mittleren Schulabschluss oder<br />
der Fachhochschulreife gleichzusetzen.<br />
Inzwischen gibt es diverse Möglichkeiten,<br />
auch ohne Abitur ein Studium aufzunehmen<br />
und sich auf diesem Wege<br />
weiterzubilden. Mit Spezialisierungen<br />
und Fortbildungen zum/zur Meister/-in,<br />
Techniker/-in oder Fachwirt/-in stehen<br />
einem die Türen an Universitäten und<br />
Fachhochschulen offen und verbessern<br />
die Verdienstaussichten deutlich.<br />
Eine Duale Berufsausbildung bietet ein<br />
solides Fundament für eine lange und<br />
erfolgreiche Karriere. Große wie kleine<br />
Unternehmen besetzen gerne ihre<br />
Führungspositionen mit Mitarbeitern,<br />
die intern mitgewachsen sind. Nach<br />
entsprechenden Fort- und Weiterbildungen<br />
sind sie bestens qualifiziert und<br />
kennen das Unternehmen. Ein Aufstieg<br />
vom Azubi bis zum Chef ist heute keine<br />
Seltenheit mehr.<br />
„Die Vielfalt der<br />
beruflichen Möglichkeiten<br />
ist riesig.“<br />
9<br />
EINBLICK
F<br />
&<br />
AN<br />
R<br />
A<br />
E<br />
G<br />
T T W O<br />
R<br />
Laura-Sophie Behrend wohnt in Kiel, ist 15 Jahre alt<br />
und geht in die 10. Klasse der Friedrich-Junge-<br />
Gemeinschaftsschule.<br />
Ich hab da mal ’ne Frage<br />
Laura lacht. Sie lacht gern. In wenigen<br />
Monaten wird sie ihren Mittleren<br />
Schulabschluss in der Tasche haben.<br />
Und wie geht’s dann weiter? „Ich möchte<br />
auf jeden Fall eine Ausbildung machen,<br />
entweder in der Verwaltung, beim<br />
Finanzamt oder bei einer Versicherung“,<br />
erklärt sie uns ihren Plan. „Erste<br />
Kontakte habe ich auf der BOM, unser<br />
schuleigenen Berufsorientierungsmesse,<br />
geknüpft. Jetzt werde ich in den Ferien<br />
noch ein Praktikum machen und<br />
dann hoffe ich einen Ausbildungsplatz<br />
zu bekommen.“ Der Ausblick auf die<br />
Jobsuche schreckt sie nicht, obwohl<br />
ihre Noten besser sein könnten. „Auswendiglernen<br />
ist leider nicht so mein<br />
Ding“, gibt Laura zu, „dafür kann ich<br />
sehr gut bei praktischen Arbeiten überzeugen.<br />
Deshalb möchte ich auch erst<br />
einmal nicht weiter zur Schule gehen.<br />
Das kann ich auch später noch nachholen,<br />
wenn ich Lust dazu habe.“ Ein guter<br />
Punkt. Genau so ist es.<br />
Manchmal denk ich „es<br />
reicht mir langsam an Infos,<br />
doch wahrscheinlich werde<br />
ich später noch mal dankbar<br />
dafür sein!“<br />
Laura ist gut vorbereitet auf das Berufsleben.<br />
Woher bezieht sie ihre Informationen?<br />
„An der Schule berät uns einmal<br />
pro Woche eine Dame von der Agentur<br />
für Arbeit. Die Lehrer machen mit uns<br />
eine Potentialanalyse. Und natürlich<br />
gibt’s die BOM und die Schulpraktika.<br />
Auch meine Eltern machen Vorschläge<br />
und schubsen mich in die richtige Richtung.<br />
Von den Job-Magazinen lese ich<br />
gern <strong>ME2BE</strong>-HIERGEBLIEBEN, weil<br />
das frech ist und echte Azubis zeigt.<br />
Aber ganz ehrlich? Manchmal denk ich<br />
„es reicht mir langsam an Infos, doch<br />
wahrscheinlich werde ich später noch<br />
mal dankbar dafür sein!“<br />
Was wünschst du dir für deine berufliche<br />
Karriere, möchten wir noch wissen.<br />
„Ich möchte gern meinen Weg gehen<br />
und etwas erreichen“, äußert Laura<br />
zielstrebig. Eine Karriere vom Azubi<br />
zum Chef wär’ doch toll! Auf jeden<br />
Fall möchte ich als Mensch behandelt<br />
werden und nicht als Untergebene. Gerechtigkeit<br />
ist mir sehr wichtig. Das finde<br />
ich an dem Beruf der Finanzwirtin<br />
toll. Gerecht ist, wenn alle ihre Steuern<br />
zahlen und diejenigen verfolgt werden,<br />
die es nicht tun.“ Laura lacht. Sie lacht<br />
gern. Das ist gut so.<br />
Welche Frage möchtest du<br />
dem schlesWIg-holsteInIschen<br />
mInIster Für WIrtschaF t, arbeIt,<br />
Verkehr und technologIe<br />
stellen?<br />
Ich habe mich für eine Ausbildung<br />
entschieden, doch mir fehlt eine<br />
wichtige Information. Wie lange werde<br />
ich eigentlich arbeiten müssen?<br />
REINHARD MEYER: Die Frage stellt<br />
sich wohl jeder am Anfang seines Berufslebens.<br />
Eine abschließende Antwort<br />
darauf gibt es nicht. Wer weiß schon,<br />
was in 40 Jahren ist? Heute macht man<br />
ja nicht mehr nur die eine Ausbildung,<br />
es geht ums „Lebenslange Lernen“.<br />
Eine berufliche Ausbildung bietet viele<br />
Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln,<br />
neue Wege zu finden und Karriere zu<br />
machen. Berufstätigkeit und Familienzeit<br />
können sich abwechseln, ein Studium<br />
hinzukommen. Deshalb ist es nicht<br />
so wichtig, wie lange man arbeiten<br />
„muss“, sondern dass der gewählte Beruf<br />
Spaß macht und Perspektiven bietet.<br />
Welche Frage möchtest du<br />
der schlesWIg-holsteInIschen<br />
mInIsterIn Für schule und bIldung<br />
stellen?<br />
Wie können Sie es schaffen, dass alle<br />
Kinder aus sozial schwachen Familien<br />
gute Ausbildungsplätze bekommen?<br />
BRITTA ERNST: Der soziale Hintergrund<br />
spielt bei der Ausbildungsplatzsuche<br />
nicht die entscheidende Rolle,<br />
sondern das Interesse und die Fähigkeiten<br />
für den angestrebten Beruf und<br />
die Auswahl des Ausbildungsbetriebes.<br />
Damit der Übergang von der Schule<br />
gelingt, werden Jugendliche ohne ausreichende<br />
berufliche Orientierung nach<br />
dem Verlassen der allgemein bildenden<br />
Schulen in berufsvorbereitenden Bildungsgängen<br />
der Berufsschule in ihren<br />
Kompetenzen gestärkt. Zukünftig wollen<br />
wir auch mit Jugendberufsagenturen<br />
eine zentrale Anlaufstelle schaffen,<br />
die bei der Berufswahl berät und bei<br />
der Suche nach einem Ausbildungsplatz<br />
eng begleitet - bis zum Erfolg.<br />
11<br />
durchblIck
N<br />
13<br />
I<br />
T<br />
V I<br />
WeItblIck<br />
E<br />
W<br />
Interview<br />
mit Reinhard Meyer und Britta Ernst<br />
E R<br />
Britta Ernst, Ministerin für Schule<br />
und Berufsbildung, und Reinhard<br />
Meyer, Minister für Wirtschaft, Arbeit<br />
und Technologie über die Suche<br />
nach dem richtigen Beruf, der<br />
richtigen Ausbildung und dem richtigen<br />
Unternehmen<br />
Seit langem gilt die Duale Berufsausbildung<br />
als Erfolgsmodell. Ist sie fit<br />
für die Zukunft? Warum?<br />
BRITTA ERNST: Ja. Die Duale Berufsausbildung<br />
ist nicht nur fit für die Zukunft,<br />
wir werden im Ausland sogar um<br />
sie beneidet. 350 anerkannte Duale Ausbildungsberufe<br />
in Deutschland spiegeln<br />
die Vielfalt des Ausbildungsmarktes<br />
wider. Von diesen werden ca. 270 auch<br />
in den Betrieben in Schleswig-Holstein<br />
angeboten. Im Schuljahr 2013/14 gab<br />
es in Schleswig-Holstein 54.556 Auszubildende,<br />
die an den 33 Regionalen<br />
Berufsbildungszentren und berufsbildenden<br />
Schulen des Landes den schulischen<br />
Teil der Berufsausbildung erhalten.<br />
Trotz zurückgehender Schülerzahl<br />
versuchen wir die berufliche Vielfalt in<br />
Schleswig-Holstein zu erhalten und damit<br />
die Duale Ausbildung als Weg in die<br />
Arbeitswelt für die Jugendlichen attraktiv<br />
zu gestalten. Ein Berufsabschluss<br />
aus Schleswig-Holstein ist bundesweit<br />
anerkannt. Mit einer verpflichtenden<br />
Fremdsprache, internationalen Austauschprogrammen,<br />
mehrsprachigen<br />
Berufsschulzeugnissen und der Angabe<br />
der im Deutschen (DQR) und internationalen<br />
(EQR) Qualifikationsrahmen erreichten<br />
Stufe fördern wir die berufliche<br />
Mobilität in Europa von Anfang an.<br />
Woran kann ein Schüler oder eine<br />
Schülerin erkennen, ob ein Betrieb<br />
eine gute Berufsausbildung anbietet?<br />
REINHARD MEYER: Guten Ausbildungsbetrieben<br />
eilt ihr Ruf oft voraus.<br />
Zunächst gilt es Informationen über den<br />
Betrieb zu sammeln, sich umzuhören.<br />
Ein gutes Zeichen ist, wenn Betriebe<br />
von sich aus Informationen über die<br />
Ausbildung und weitere Entwicklungsmöglichkeiten<br />
anbieten, zum Beispiel<br />
im Internet, bei Berufsmessen oder<br />
wenn die Betriebe schon vor der Ausbildung<br />
Praktika ermöglichen. Direkt<br />
Betriebe oder Auszubildende zu fragen,<br />
kann hilfreich sein. Offenheit bei den<br />
Betrieben für solche Nachfragen ist ein<br />
gutes Indiz. Und wenn Auszubildende<br />
mit ihrer Ausbildung zufrieden sind,<br />
sprechen sie auch gern darüber.<br />
Manche Ausbildungsberufe haben<br />
bei jungen Leuten kein gutes Image,<br />
weil sie niedrige Verdienstaussichten<br />
mit schwerer körperlicher Arbeit verbinden.<br />
Was kann man dagegen tun?<br />
MEYER: Diese Verbindung klingt im<br />
ersten Moment in der Tat nicht sonderlich<br />
attraktiv. Eine gute Vergütung kann<br />
ein wichtiger Aspekt für die Berufswahlentscheidung<br />
junger Menschen sein. Es<br />
gibt aber auch noch viele andere Faktoren,<br />
die eine wichtige Rolle spielen. Das<br />
sind zum Beispiel soziale Faktoren wie<br />
das Betriebsklima oder Spaß und Freude,<br />
die man mit der Arbeit verbinden<br />
kann. Besonders in den vielen Kleinstunternehmen<br />
gibt es oft auch eine familiäre<br />
Atmosphäre, die große Organi-<br />
„Guten<br />
Ausbildungsbetrieben eilt<br />
ihr Ruf oft voraus.“<br />
(Reinhard Meyer)<br />
sationen nicht bieten können. Attraktiv<br />
sein kann auch die Möglichkeit, schon<br />
in der Ausbildung eigenverantwortlich<br />
und selbstständig zu arbeiten oder die<br />
Perspektive, sich nach der Ausbildung<br />
weiterzuentwickeln, weitere Qualifikationen<br />
zu erwerben. Hier kommt es vor<br />
allem auf die Betriebe an, diese Vorteile<br />
herauszustellen.<br />
Wo bekommen Schüler Unterstützung,<br />
die handwerklich gut sind, aber<br />
Probleme mit der (Berufs-) Schule<br />
haben?<br />
ERNST: Sie werden in den Ausbildungsbetrieben<br />
und in der Berufsschule<br />
unterstützt. Zum einem haben sich beide<br />
auf Jugendliche mit schulischen Problemen<br />
eingestellt, kennen und nutzen bewährte<br />
Unterstützungssysteme. Weitaus<br />
wichtiger ist aber, dass in der Berufsschule<br />
der Auszubildende mit seinen<br />
ganzen Fähigkeiten und Kompetenzen<br />
wahrgenommen und ausgebildet wird.<br />
Berufsschulunterricht ist in Lernfeldern<br />
organisiert, d.h. die theoretischen Inhalte<br />
werden in berufspraktisch orientierten<br />
Handlungssituationen vermittelt.<br />
Die Verzahnung von schulischer und<br />
betrieblicher Ausbildung eröffnet vielen<br />
Jugendlichen eine neue Sicht auf Lernen<br />
und hält Erfolgserlebnisse bereit, die sie<br />
aus der Schulzeit vorher nicht immer<br />
kennen.<br />
Von wem bekommen Auszubildende<br />
Rückenwind, die zu Hause kaum Unterstützung<br />
erhalten und in der Berufsschule<br />
nicht mithalten können?<br />
MEYER: Es gibt gute Angebote, die<br />
Auszubildende dabei unterstützen, ihre<br />
Ziele zu erreichen. Ein Beispiel ist die<br />
Regionale Ausbildungsbetreuung, die<br />
Auszubildenden bei Problemen im Betrieb<br />
weiterhilft und auch Hilfe vermitteln<br />
kann, wenn es mit den schulischen<br />
Leistungen hapert. Dazu gehören unter<br />
anderem ausbildungsbegleitende Hilfen<br />
(AbH). Solche Hilfen können vielgestaltig<br />
sein und von Nachhilfe bis hin zur<br />
pädagogischen Begleitung reichen. Die<br />
Ansprechpartner sitzen zum Beispiel in<br />
den Jobcentern oder den Kreishandwerkerschaften.<br />
Namen und Telefonnummern<br />
findet man auf der Internetseite<br />
www.ausbildungsbetreuung.de.
Berufsfachschule<br />
- Verschiedene Fachrichtungen<br />
- Vermittelt eine berufliche Grundbildung<br />
- Führt in 2 Jahren zum Mittleren<br />
Bildungsabschluss<br />
- Vermittelt in 2 oder 3 Jahren eine<br />
staatlich anerkannte Berufsausbildung,<br />
die nur in Schulen erworben<br />
werden kann<br />
- Dauer: 1-3 Jahre<br />
15<br />
ÜBerBlick<br />
Dauer: 2 bis 3 Jahre<br />
Dauer: 2 bis 3,5 Jahre<br />
Berufseingangsklasse<br />
- Vermittlung in eine Duale Ausbildung<br />
oder einen anderen Bildungsgang<br />
- Unterricht mit Betriebspraktika<br />
- Erster allgemeinbildender Schulabschluss<br />
kann nachgeholt werden<br />
- Dauer: 1 Jahr<br />
Ausbildungsvorbereitendes Jahr<br />
- Dient der beruflichen Orientierung und<br />
Vermittlung in eine Ausbildung<br />
- Bildungsgang in vollzeitschulischer Form<br />
- Erster allgemeinbildender Schulabschluss kann<br />
nachgeholt werden<br />
- Dauer: 1 Jahr<br />
Berufliche Weiterbildung<br />
zum Beispiel: Meister/in, Techniker/in,<br />
Gestalter/in, Fachwirt/in<br />
Mindestens 3 Jahre<br />
Berufserfahrung und/oder<br />
Beratungsgespräch und/oder<br />
Probestudium<br />
Berufsgrundbildungsjahr<br />
- Vermittlung einer beruflichen<br />
Grundbildung<br />
- Bei erfolgreibem Abschluss kann das<br />
Jahr als erstes Ausbildungsjahr<br />
angerechnet werden<br />
-Dauer: 1 Jahr<br />
Berufsvorbereitende<br />
Bildungsmaßnahme<br />
- Förderprogramme der Agentur<br />
für Arbeit<br />
- Vermittlung in eine Duale Ausbildung<br />
oder einen anderen Bildungsgang<br />
- Bietet spezielle Maßnahmen für<br />
Jugendliche mit Behinderungen oder<br />
mit Migrationshintergrund<br />
- Dauer: bis zu 10 Monate<br />
Allgemeine Hochschulreife an<br />
Uni oder FH mit freier Studienwahl<br />
Fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung<br />
an Uni oder FH. Die Studienwahl ist<br />
abhängig vom erlernten Beruf.
Wege mit und ohne Ersten<br />
allgemeinbildenden<br />
Schulabschluss<br />
Für die meisten Berufsausbildungen<br />
ist der Erste allgemeinbildende<br />
Schulabschluss (früher Hauptschulabschluss)<br />
die Mindestvoraussetzung.<br />
Somit ist er ein wesentlicher<br />
Grundstein für die Aufnahme einer<br />
beruflichen Ausbildung. Wer keinen<br />
Abschluss geschafft hat, dem bleiben<br />
aber mehrere Möglichkeiten,<br />
sich auf eine Ausbildung vorzubereiten<br />
oder einen Schulabschluss<br />
nachzuholen.<br />
Jugendliche, die trotz Schulabschluss<br />
keinen Ausbildungsplatz gefunden<br />
haben, bekommen ebenso<br />
die Möglichkeit, sich an berufsbildenden<br />
Schulen und Maßnahmen<br />
auf eine spätere Berufstätigkeit vorzubereiten.<br />
bErufSEIngangSKLa SSE (bEK )<br />
In Berufseingangsklassen werden berufsschulpflichtige<br />
Jugendliche aufgenommen,<br />
die sich nach dem Verlassen<br />
einer allgemeinbildenden Schule in keinem<br />
weiteren (Aus-)Bildungsgang oder<br />
keiner anderen Bildungsmaßnahme befinden.<br />
Ziel ist es, diese Jugendlichen in<br />
einem Jahr auf einen Übergang in eine<br />
Ausbildung oder eine andere Bildungsmaßnahme<br />
vorzubereiten. Vorrangig<br />
werden die Kenntnisse in den Fächern<br />
Mathematik, Englisch und Deutsch<br />
gestärkt. Zusätzlich werden Betriebspraktika<br />
durchgeführt. Berufseingangsklassen<br />
bieten durch zusätzlichen Unterricht<br />
die Möglichkeit, einen Ersten<br />
allgemeinbildenden oder einen gleichwertigen<br />
Schulabschluss zu erwerben.<br />
Während der kooperativen Form dieser<br />
Maßnahme findet an zwei Tagen der<br />
Woche berufsvorbereitender Unterricht<br />
an den Berufsschulen statt. Die übrigen<br />
drei Tage besuchen die Schülerinnen<br />
und Schüler einen Betrieb, um erste<br />
Erfahrungen in der Arbeitspraxis zu<br />
sammeln. Teilnehmer/-innen müssen<br />
die allgemeinbildende Schule für mindestens<br />
neun Jahre besucht haben und<br />
noch berufsschulpflichtig sein, keinen<br />
Ausbildungsplatz gefunden haben, keine<br />
weiterführende Schule und keine<br />
andere ausbildungsvorbereitende Maßnahme<br />
besuchen.<br />
auSbILdungS vorbErEItEndES<br />
Jahr (avJ )<br />
Wie Berufseingangsklassen hat auch<br />
das Ausbildungsvorbereitende Jahr das<br />
Ziel, bei der beruflichen Orientierung<br />
zu helfen, die Ausbildungsreife zu fördern<br />
und den Einstieg in das Berufsleben<br />
zu erleichtern. Auch hier kann<br />
der Erste allgemeinbildende Schulabschluss<br />
durch zusätzlichen Unterricht<br />
nachgeholt werden. In dieser einjährigen<br />
Vollzeitmaßnahme werden neben<br />
den Hauptfächern auch berufsorientierte<br />
Kenntnisse und Fertigkeiten in<br />
Theorie und Praxis vermittelt. Das<br />
AVJ wird in verschiedenen Berufsfeldern<br />
angeboten und und richten sich<br />
nach den Möglichkeiten der beruflichen<br />
Schulen, die diese Maßnahme<br />
anbieten. Berufsfelder sind zum Beispiel<br />
Ernährung und Hauswirtschaft,<br />
Garten- und Landschaftsbau, Gesundheit,<br />
Service und Sicherheit, Technik<br />
und Wirtschaft sowie Verwaltung.<br />
Teilnehmen können Jugendliche, die<br />
nach dem Verlassen der allgemeinbildenden<br />
Schule keinen Schulabschluss<br />
erreichen konnten und auch keinen<br />
Ausbildungs- oder Arbeitsplatz gefunden<br />
haben.<br />
bErufSgrundbILdungSJahr (bgJ)<br />
Im Berufsgrundbildungsjahr werden<br />
an beruflichen Schulen allgemeine,<br />
fachtheoretische und fachpraktische<br />
Inhalte vermittelt, die eine berufliche<br />
Grundbildung vermitteln sollen. Der<br />
Unterricht umfasst einen allgemeinen<br />
Bereich, in dem berufsübergreifende<br />
Fächer vermittelt werden, sowie einen<br />
berufsbezogenen Bereich, in dem ein<br />
bestimmtes Lernfeld vermittelt wird.<br />
Unterrichtet wird entweder in Vollzeit<br />
an einer beruflichen Schule oder<br />
im Wechsel mit einem Betrieb bei der<br />
dualen Variante. Der erfolgreiche Abschluss<br />
des BGJ kann als erstes Ausbildungsjahr<br />
auf eine nachfolgende<br />
Berufsausbildung angerechnet werden.<br />
Wenn man bei Eintritt in das Berufsgrundbildungsjahr<br />
noch keinen Ersten<br />
allgemeinbildenden Schulabschluss<br />
besitzt, kann bei erfolgreichem Besuch<br />
ein gleichwertiger Schulabschluss erworben<br />
werden.<br />
bErufS vorbErEItEndE<br />
bILdungSmaSSnahmE (bvb)<br />
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen<br />
setzen sich aus einer Vielzahl von<br />
Förderprogrammen der Agentur für<br />
Arbeit zusammen. Ihr Hauptziel ist,<br />
Orientierungshilfen bei der Berufswahl<br />
zu bieten, die Aufnahme einer Erstausbildung<br />
zu unterstützen oder eine<br />
berufliche Wiedereingliederung zu<br />
ermöglichen. Dabei richten sich die differenzierten<br />
Maßnahmen nach dem individuellen<br />
Förderbedarf. Teilnehmen<br />
können Jugendliche, die ihre Schulpflicht<br />
erfüllt haben, aber noch keinen<br />
Ausbildungsplatz gefunden oder diesen<br />
wieder verloren haben. Auch junge<br />
Menschen mit einer Behinderung oder<br />
mit Migrationshintergrund finden hier<br />
passende Hilfsangebote. Neben allgemeinen<br />
Inhalten werden auch fachspezifische<br />
Qualifikationen vermittelt.<br />
bErufSfaChSChuLE<br />
Berufsfachschulen vermitteln in Vollzeitunterricht<br />
eine berufliche Grundbildung<br />
und ermöglichen unter bestimmten<br />
Voraussetzungen den Erwerb eines<br />
Mittleren Schulabschlusses.<br />
Aufnahmevoraussetzung<br />
ist der Erste allgemeine<br />
Schulabschluss, in einigen<br />
Fällen der Mittlere Schulabschluss.<br />
Es gibt drei verschiedene<br />
Typen von Berufsfachschulen:<br />
• Typ I vermittelt in zwei<br />
Jahren eine berufliche<br />
Grundbildung und einen<br />
Abschluss, der dem Mittleren<br />
Abschluss gleichwertig<br />
ist. Angeboten werden die<br />
Fachrichtungen Nahrung<br />
und Gastronomie, Gesundheit<br />
und Ernährung, Technik<br />
und Wirtschaft.<br />
• Typ II bereitet in drei Jahren<br />
auf einen Abschluss in<br />
dem Beruf Holzbildhauerin/Holzbildhauer<br />
vor. Die<br />
Abschlussprüfung wird vor der Handwerkskammer<br />
Flensburg abgelegt. Der<br />
Schulabschluss schließt unter bestimmten<br />
Voraussetzungen den Mittleren<br />
Schulabschluss ein.<br />
• Typ III vermittelt in zwei oder drei<br />
Jahren eine staatlich anerkannte Berufsausbildung,<br />
die nur in Schulen<br />
erworben werden kann. Angeboten<br />
werden die Fachrichtungen Chemie,<br />
Datenverarbeitung (Bauwesen), Elektronik<br />
und Datentechnik, Fotodesign,<br />
Gestaltungstechnik, Informatik, Mathematik,<br />
Pharmazie, Physik, Schiffsbetriebstechnik,<br />
Sozialpädagogik,<br />
Sozialwesen, Sport sowie Wirtschaft.<br />
Aufnahmevoraussetzung ist in der<br />
Fachrichtung Sozialwesen der Erste allgemeinbildende<br />
Schulabschluss, in den<br />
übrigen Fachrichtungen der Mittlere<br />
Schulabschluss. Der Schulabschluss in<br />
der Fachrichtung Sozialwesen schließt<br />
unter bestimmten Voraussetzungen den<br />
mittleren Schulabschluss ein. In der<br />
Fachrichtung Wirtschaft schließt das<br />
Abschlusszeugnis die Fachhochschulreife<br />
ein, in anderen Fachrichtungen<br />
kann sie erworben werden.<br />
17<br />
übErbLICK
19<br />
- Verschiedene Fachrichtungen<br />
- Dauer: 2 oder 3 Jahre<br />
- Fachhochschulreife (schulischer Teil)<br />
oder Allgemeine Hochschulreife<br />
ÜBerBlick<br />
Dauer: 2 bis 3 Jahre Erwerb<br />
der Fachhochschul- reife möglich<br />
Dauer: 2 bis 3,5 Jahre<br />
FOS<br />
- verschiedene Fachrichtungen<br />
- Dauer: 1 Jahr<br />
- Fachhochschulreife<br />
Dauer: 2 bis 2,5 Jahre<br />
Abschluss der Berufsausbildung<br />
BOS<br />
- verschiedene Fachrichtungen<br />
- Dauer: 1 oder 2 Jahre<br />
- Fachgebundene/allgemeine<br />
Hochschulreife<br />
Berufliche Weiterbildung<br />
zum Beispiel: Meister/in, Techniker/in,<br />
Gestalter/in, Fachwirt/in<br />
Je nach Abschluss und Berechtigung an Universitäten,<br />
Fachhochschulen, Berufsakademie oder vergleichbaren<br />
Hochschulen
Christoph. Freund. Helfer.<br />
Duale Ausbildung bei der Schutzpolizei<br />
„Papa, ich will ins Polizeiauto!“ Wer<br />
jemals mit kleinen Kindern vor einem<br />
Karussell stand, kennt diesen Satz. Die<br />
auffällige, blau-weiße Lackierung der<br />
Einsatzfahrzeuge, die großen Buchstaben<br />
P-O-L-I-Z-E-I und natürlich das<br />
unüberhörbare Martinshorn. Der Polizeidienst<br />
ist auffällig und strahlt eine<br />
gewisse Magie aus. Handschellen und<br />
Dienstwaffe am Gürtel. Die Guten jagen<br />
die Bösen. Klischees gibt es genug.<br />
Christoph Wittbrot ist 26 Jahre alt und<br />
befindet sich im dritten und letzten<br />
Lehrjahr zum Polizeimeister an der Polizeidirektion<br />
für Aus- und Fortbildung<br />
und für die Bereitschaftspolizei Schleswig-Holstein<br />
(PD AFB SH). Sein Geburtsort<br />
ist das polnische Wejherowo.<br />
Als kleiner Junge zog er mit den Eltern<br />
nach Deutschland und besitzt längst die<br />
deutsche Staatsangehörigkeit. Diese ist<br />
jedoch keine Einstellungsvoraussetzung<br />
für den Polizeidienst. Bewerber<br />
und Bewerberinnen mit nichtdeutscher<br />
Staatsangehörigkeit haben dieselben<br />
Chancen, wenn sie über gute Kenntnisse<br />
der deutschen Sprache verfügen.<br />
„Die Entscheidung für die<br />
Polizei war genau die<br />
richtige. Es gibt nichts<br />
Vergleichbares.“<br />
Nach dem Mittleren Schulabschluss<br />
entschied sich Christoph, als Polizeimeisteranwärter<br />
die Polizeischule im<br />
hügeligen Ostholstein zu besuchen.<br />
„Optional interessierte mich auch der<br />
Beruf des Speditionskaufmanns. Doch<br />
die Entscheidung für die Polizei war<br />
genau die richtige. Es gibt nichts Vergleichbares!“,<br />
schwärmt er von seiner<br />
Arbeit und der zweieinhalbjährigen<br />
Ausbildung. Das strahlende Lächeln<br />
dieses groß gewachsenen und durchtrainierten<br />
Mannes deutet darauf hin,<br />
dass er die Wahrheit spricht.<br />
Der Polizeidienst stellt besondere Anforderungen<br />
an alle Bewerber und Bewerberinnen,<br />
denn der Aufgabenbereich<br />
ist groß und nicht ungefährlich.<br />
Auf die Ausbildung wird deshalb großen<br />
Wert gelegt. Eine stichwortartige<br />
Zusammenfassung des Profils hört sich<br />
folgendermaßen an: Mindestens mittlere<br />
Reife, mindestens befriedigende<br />
Leistungen in den Fächern Deutsch,<br />
Englisch, Wirtschaft/Politik (oder Geschichte)<br />
und Sport. Gesunder Körperbau,<br />
gute Sehkraft, Mindest-Körpergröße<br />
von 1,65 m bei Männern und 1,60 m<br />
bei Frauen, Body-Mass-Index zwischen<br />
18 und 27,5 kg/qm. Verständnis, gegenseitige<br />
Achtung, Vertrauen und Toleranz,<br />
Hilfsbereitschaft, Schwimmnachweis,<br />
Fahrerlaubnis Klasse B (bis zum<br />
Ende der Ausbildung), gute Kommunikationsfähigkeiten,<br />
keine sichtbaren<br />
Tätowierungen an Hand und Gesicht,<br />
Teamfähigkeit, Selbstbewusstsein ...<br />
Die Ausbildung gliedert sich in eine<br />
einjährige Grundausbildung, eine<br />
einjährige Fachausbildung und eine<br />
sechsmonatige Abschlussausbildung<br />
einschließlich Fachprüfung. Der Sachgebietsleiter<br />
Stab, Rüdiger Schwarz<br />
(55), klärt uns über die berüchtigten<br />
Einstellungstests auf: „Für die sportlichen<br />
Prüfungen bedarf es einer guten<br />
Fitness. Das ist eine wichtige Basis für<br />
den Polizeidienst. Doch die meisten Bewerber<br />
und Bewerberinnen haben Probleme<br />
beim Diktat!“<br />
Um die Einstellungstests zu bestehen,<br />
gibt Christoph einen guten Tipp: „Wer<br />
Interesse am Polizeidienst hat, sollte<br />
sich rechtzeitig informieren, um sich<br />
auf die Tests vorzubereiten. Laufzeiten<br />
zu erreichen, kann jeder vorher trainieren.<br />
Dann ist auch die Prüfungsangst<br />
nicht so groß.“<br />
Zurzeit werden 275 Auszubildende in<br />
der Polizeidirektion Eutin ausgebildet.<br />
Insgesamt gibt es 6.640 Polizeivollzugsbeamtinnen<br />
und -beamte in der schleswig-holsteinischen<br />
Landespolizei. Der<br />
Anteil weiblicher Vollzugskräfte liegt<br />
bei 20 Prozent. Schätzungen zufolge<br />
wird die Zahl der Ausbildungsplätze in<br />
den kommenden Jahren noch steigen,<br />
weil viele Pensionierungen anstehen.<br />
In wenigen Wochen wird mit Christoph<br />
ein neuer Kollege dazustoßen. Er freut<br />
sich auf den Dienst. Sein strahlendes<br />
Lächeln wird dazu beitragen, Konflikte<br />
friedlich zu lösen.<br />
Alle Studiengänge und Ausbildungsmöglichkeiten<br />
beim Land<br />
Schleswig-Holstein findest du unter<br />
www.schleswig-holstein.de.<br />
21<br />
BeruFe im öFFentliCHen Dienst<br />
Polizeimeisteranwärter Christoph Wittbrot (26)<br />
Zweites Einstiegsamt in der Laufbahngruppe 1 (mittlerer Dienst)
„Ich bin voll zufrieden“, sagt Fabian<br />
mit einem ehrlichen Lächeln und beschreibt,<br />
was er bisher erlebt hat. „Die<br />
Ausbildung ist abwechslungsreich und<br />
es gibt hier eine sehr angenehme, lockere<br />
Atmosphäre. Wir durchlaufen zunächst<br />
viele Abteilungen innerhalb der<br />
Landesministerien. Ich wurde schon im<br />
Innen-, Finanz- und Bildungsministerium<br />
eingesetzt. Zu Beginn lernen wir<br />
die Arbeit der allgemeinen Verwaltung<br />
kennen. Es geht um Personal- und<br />
Haushaltswesen, um Organisation und<br />
Materialbeschaffung. Einen Teil der<br />
praktischen Ausbildung konnte ich heiim<br />
Auftrag des landes<br />
Fabian wird Regierungssekretär<br />
„Wir möchten, dass unsere Verwaltung<br />
die kulturelle Vielfalt der Bevölkerung<br />
widerspiegelt, und suchen daher Menschen<br />
aus allen Kulturkreisen.“ Mit diesem<br />
Satz bewirbt das Land Schleswig-<br />
Holstein die Ausbildung zum/zur Regierungssekretär/-in.<br />
Fabian Fritz ist Segeberger. Bad Segeberg<br />
liegt in Mittelholstein. Mittelholstein<br />
liegt mittendrin, und die<br />
Menschen dort stehen auf festem Boden.<br />
So ist auch Fabian: ruhig, sachlich,<br />
diplomatisch und ... sympathisch.<br />
Irgendwann während seines letzten<br />
Schuljahres entdeckte er in der Zeitung<br />
eine Anzeige: Ausbildung zum/zur Regierungssekretär/-in.<br />
„Im Internet habe<br />
ich mich dann auf den Seiten des Landes<br />
Schleswig-Holstein informiert“,<br />
berichtet er. „Anschließend schrieb ich<br />
eine Bewerbung und wurde zu Einstellungstests<br />
eingeladen.“<br />
Fabian befindet sich nun im zweiten<br />
Ausbildungsjahr zum Regierungssekretär<br />
(Verwaltungswirt). In der Amtssprache<br />
heißt das: Laufbahngruppe 1<br />
/ 2. Einstiegsamt, Vorbereitungsdienst<br />
für den nichttechnischen mittleren Verwaltungsdienst<br />
der Landes- und Bundeskörperschaften.<br />
matnah bei der Polizeidirektion in Bad<br />
Segeberg absolvieren. Nun beginnt ein<br />
viermonatiges Praktikum in der kommunalen<br />
Verwaltung in Wahlstedt bei<br />
Bad Segeberg. Die schulische Ausbildung<br />
findet im Blockunterricht an der<br />
Verwaltungsakademie Bordesholm<br />
(VAB) statt. Die schulischen Themen<br />
sind Rechtsvorschriften, Finanzwesen,<br />
Wirtschaft, Informations- und Kommunikationssysteme.<br />
Bis jetzt klappt alles<br />
ganz gut.“<br />
„Ich bin offen für Menschen<br />
und habe Spaß an<br />
Kommunikation.“<br />
Alle Bewerbungen auf diese Laufbahn<br />
landen im Ausbildungsreferat des Innenministeriums<br />
bei Petra Höger. Sie<br />
koordiniert die Einsatzpläne der praktischen<br />
Ausbildung und bemüht sich,<br />
die Auszubildenden heimatnah einzusetzen.<br />
„Unsere Nachwuchskräfte sind<br />
oft noch nicht volljährig“, weiß sie zu<br />
berichten. „Sie reisen deshalb mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zu den Kieler<br />
Ministerien. Da versuchen wir natürlich,<br />
viel praktische Ausbildungszeit<br />
in heimatnahen Ämtern und Behörden<br />
zu vermitteln. Während der schulischen<br />
Teile in Bordesholm haben dann alle<br />
Azubis ihre Internatsunterkünfte.“<br />
Was Fabian an der Tätigkeit eines Regierungssekretärs<br />
gut gefällt, ist das<br />
tägliche Zusammentreffen mit vielen<br />
Menschen. „Im Grunde genommen<br />
sind wir ständig am Kommunizieren.“<br />
Auf die Frage „Was bringst du für Eigenschaften<br />
für den Beruf mit?“ überlegt<br />
Fabian: „Ich bin ein offener Typ.<br />
Ich bin offen für Menschen und habe<br />
Spaß an Kommunikation. Ehrlichkeit<br />
und Fairness sind mir wichtig.“ Das<br />
klingt passend. Und auf Fabian zutreffend.<br />
Passt auch zur Lockerheit. Wer<br />
sich in der Ausbildung locker fühlt, ist<br />
meist selbst ein lockerer Typ, der vor<br />
Menschen nicht verkrampft. Petra Höger<br />
weist noch auf eine weitere wichtige<br />
Anforderung hin: „Unsere Nachwuchskräfte<br />
müssen über gute Kenntnisse<br />
der deutschen Sprache verfügen.“ Das<br />
wird in den Einstellungstests überprüft.<br />
Die deutsche Staatsangehörigkeit ist<br />
allerdings keine Pflichtanforderung.<br />
Jede/-r Staatsangehörige eines EU-Mitgliedsstaates<br />
kann Beamte/r des Landes<br />
Schleswig-Holstein werden. Auch<br />
Bewerber/-innen aus Nicht-EU-Staaten<br />
können sich bewerben. Für sie kann es<br />
nach Bedarf Ausnahmeregelungen geben.<br />
Jährlich bietet Schleswig-Holstein<br />
15 Ausbildungsplätze für den Vorbereitungsdienst<br />
zur/zum Regierungssekretär/-in<br />
an. Die Anzahl der freien Stellen<br />
wird dem Bedarf der Landesverwaltung<br />
angepasst. Der Anteil weiblicher und<br />
männlicher Anwärter ist ausgeglichen.<br />
„Eine geregelte Arbeitszeit war mir bei<br />
der Berufswahl wichtig“, erklärt Fabian.<br />
„In meiner Freizeit angle ich Raubfische<br />
und bin Mountain-Biker. Dafür<br />
möchte ich auch neben meinem Beruf<br />
Zeit haben.“ Das ist nur ehrlich und fair.<br />
Alle Ausbildungsmöglichkeiten<br />
beim Land Schleswig-Holstein unter<br />
www.schleswig-holstein.de.<br />
23<br />
Berufe im öffentlichen Dienst
Taschengeld für Profis<br />
Wenn das Gehalt nicht reicht und<br />
Oma nicht ans Telefon gehen will<br />
25<br />
finAnzen<br />
Das Ausbildungsgehalt fällt in den meisten Fällen nicht<br />
gerade üppig aus. Abhängig von der eigenen Lebenssituation<br />
kann es schwer werden, sich von der Vergütung<br />
über Wasser zu halten. Azubis, die nicht mehr bei ihren<br />
Eltern wohnen, müssen vom Ausbildungsgehalt die Miete,<br />
Essen, Telefon und Fahrten bestreiten. Manche Berufe<br />
verlangen zudem die Anschaffung von Berufskleidung<br />
oder anderen Arbeitsmaterialien, auch Bücher für<br />
die Berufsschule müssen häufig selbst bezahlt werden.<br />
Noch schwieriger haben es diejenigen, die eine schulische<br />
Ausbildung an Berufs(fach)schulen absolvieren. In<br />
der Regel bekommen sie keine Ausbildungsvergütung.<br />
Viele private Schulen verlangen zudem eine monatliche<br />
Schulgebühr.<br />
BerufsAusBildunGsBeihilfe (BAB)<br />
Unterstützung für Auszubildende, die in finanzielle Nöte<br />
geraten, bietet die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) der<br />
Agentur für Arbeit. Ziel dieser Förderung ist die Überwindung<br />
wirtschaftlicher Schwierigkeiten, die einer angemessenen<br />
beruflichen Qualifikation entgegenstehen.<br />
Anspruch auf die BAB haben Auszubildende, die nicht<br />
mehr zu Hause wohnen und keine finanzielle Unterstüt-<br />
zung vom Elternhaus erhalten können. Schulische Ausbildungen<br />
sind von dieser Förderung ausgenommen.<br />
BAföG<br />
Bundesausbildungsförderung gibt es nicht nur für ein<br />
Studium an Hochschulen, sondern auch für den Besuch<br />
anderer weiterführender Bildungsstätten. Also auch für<br />
Schüler und Auszubildende. Der monatliche Zuschuss<br />
muss von Schülern nicht, so wie es bei Studenten der<br />
Fall ist, anteilig zurückgezahlt werden. Für die Schülerförderung<br />
sind die Ämter für Ausbildungsförderung<br />
der Kreise oder kreisfreien Städte zuständig. Für die<br />
Studierendenförderung sind die Studentenwerke der<br />
Hochschulen zuständig, an denen die Immatrikulation<br />
erfolgt.<br />
WohnGeld<br />
Wer weder Anspruch auf die Berufsausbildungsbeihilfe<br />
noch auf BAföG hat, kann sich seine Miete, oder Teile<br />
davon, durch das Wohngeld finanzieren. Dabei muss<br />
der Auszubildende volljährig sein und nachweisen, dass<br />
er die Kosten für die Wohnung selbstständig aufbringen<br />
muss.
KinderGeld<br />
Auszubildende unter 25, die nicht mehr bei ihren Eltern<br />
wohnen, haben zudem Anspruch auf das Kindergeld,<br />
welches ihren Eltern ausgezahlt wird.<br />
MeisTer-BAföG<br />
Das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG)<br />
ermöglicht Handwerkern und Fachkräften finanzielle<br />
Förderungen bei der beruflichen Weiterbildung in<br />
Form des Meister-BAföG. Das Meister-BAföG wird gemeinsam<br />
von Bund und Ländern getragen und zu einem<br />
Teil als Zuschuss, zum anderen Teil als Darlehen<br />
ausgezahlt. Alle Berufsbereiche sind förderungsfähig,<br />
aber die Förderung ist an bestimmte Anforderungen<br />
gebunden. So muss beispielsweise eine abgeschlossene<br />
Erstausbildung nachgewiesen werden. Wer nach einer<br />
solchen Förderung eine Selbstständigkeit anstrebt,<br />
dem können Teile des Darlehens erlassen werden.<br />
neBenjoB<br />
Schülerin, Azubi, Lehrerin.<br />
Carina kam mit Mittleren Schulabschluss<br />
zum Höherem Lehramt<br />
Carina Ewers (25) machte 2006 ihren<br />
Mittleren Schulabschluss an<br />
der Friedrich-Junge-Schule in Kiel<br />
und absolvierte anschließend eine<br />
Duale Ausbildung an der IHK zur<br />
Kauffrau für Bürokommunikation.<br />
Gleichzeitig erwarb sie in der<br />
Abendschule ihre Fachhochschulreife<br />
und studiert nun Germanistik<br />
und evangelische Theologie auf Höheres<br />
Lehramt an der Uni Flensburg.<br />
Ihr Schulpraktikum macht sie jetzt<br />
an ihrer alten Schule.<br />
27<br />
EINBLICK<br />
Wer trotz aller Hilfen mit seinem Geld nicht auskommt,<br />
dem bleibt noch der Nebenjob als Alternative. Über alle<br />
bezahlten Nebentätigkeiten sollte der Ausbildungsgeber<br />
informiert werden. Dabei ist einerseits entscheidend,<br />
wie viele Stunden der Nebenjob einnimmt. Die<br />
Arbeitszeit wird nämlich mit der im Ausbildungsbetrieb<br />
verrechnet. Andererseits sollte darauf geachtet werden,<br />
wie viel Geld man aus Ausbildung und Nebenjob erhält.<br />
Ein zu hohes Einkommen kann dazu führen, dass der Anspruch<br />
auf Wohn- oder Kindergeld verfällt. Wer zudem<br />
über 450 Euro im Monat dazuverdient, ist sozialversicherungspflichtig.<br />
Einsparmöglichkeiten gibt es zudem bei kostenlosen<br />
Girokonten für Auszubildende und bei günstigen Wohnheimen.<br />
Vergünstigungen gibt es auch bei Nah- und<br />
Fernverkehr sowie bei vielen Sport- und Freizeitaktivitäten.<br />
Wer einen Monat trotz der Tipps nicht über die<br />
Runden kommt, dem bleibt immer noch der Anruf bei<br />
Oma.<br />
„Ich freue mich auf jeden neuen Tag“,<br />
schwärmt Carina, „auch wenn ich jetzt<br />
ziemlich früh aufstehen muss. Ich habe<br />
endlich das gefunden, was ich langfristig<br />
machen will!“<br />
Carina Ewers möchte Lehrerin werden.<br />
Das weiß sie jetzt. Den langen Weg zu<br />
dieser Entscheidung bereut sie nicht.<br />
Aber der Reihe nach …<br />
„Ich würde es immer<br />
wieder so machen!“<br />
„Als ich 17 Jahre alt war, wusste ich<br />
nicht so genau, was ich beruflich machen<br />
wollte“, erzählt uns Carina.<br />
„Aber ich war mir auch nicht sicher,<br />
ob ich nach der Realschule das Abitur<br />
schaffen würde. Vielleicht war ich da<br />
im Nachhinein zu ängstlich. Doch ich<br />
dachte mir: Das Abi kannst du später<br />
immer noch nachholen. Ich bewarb<br />
mich mit dem Mittleren Schulabschluss<br />
bei der Industrie- und Handelskammer<br />
als Kauffrau für Bürokommunikation.<br />
Die Ausbildung versprach mir einen<br />
sicheren Arbeitsplatz und ein gutes Gehalt.<br />
Als ich den Ausbildungsplatz bekam,<br />
war ich happy und der Job machte<br />
mir auch Spaß. Trotzdem war da immer<br />
noch dieser Wunsch, das Abi zu machen.<br />
Also besuchte ich an zwei Tagen<br />
in der Woche zusätzlich die Abendschule.<br />
Das war durch meine Gleitzeitregelung<br />
bei der IHK auch gut machbar.<br />
Natürlich war diese Zeit ganz schön anstrengend.<br />
An den Wochenenden musste<br />
ich regelmäßig lernen. Doch in der<br />
Abendschule erhielt ich viel Unterstützung<br />
und wurde dort auch letztlich ermutigt,<br />
mit der Fachhochschulreife ein<br />
Lehramtsstudium aufzunehmen.<br />
Als nach der Ausbildung bei der IHK<br />
erst eine sechsmonatige Probezeit anstand,<br />
ohne Gewähr auf einen Einsatz<br />
in einer bestimmten Abteilung, stand<br />
mein Entschluss fest: Ich folge meinem<br />
Herzen und werde Lehrerin. Meine<br />
Angst, mir das Studium nicht leisten zu<br />
können, war unbegründet. Mit meiner<br />
abgeschlossenen Ausbildung zur Bürokauffrau<br />
habe ich in Flensburg schnell<br />
einen Job als studentische Aushilfe bekommen.<br />
Damit finanziere ich einen<br />
Teil des Studiums. Zusätzlich erhalte<br />
ich etwas BAföG.<br />
Durch gute Noten und das Feedback<br />
meiner Mitschüler und Lehrer hatte ich<br />
genügend Selbstvertrauen gewonnen,<br />
um diesen Weg zu gehen. Und das war<br />
genau die richtige Entscheidung. Jetzt<br />
sitze ich als Kollegin im Lehrerzimmer<br />
neben meiner früheren Klassenlehrerin.<br />
Tolles Gefühl, obwohl es mir echt<br />
schwerfällt, sie zu duzen!“<br />
Carina hat Zeit investiert, Erfahrungen<br />
gesammelt und Lernbereitschaft<br />
gezeigt. Sie hat Bildungs- und Ausbildungsangebote<br />
erkannt und für sich<br />
genutzt. Es hat sich gelohnt, schwärmt<br />
sie. „Ich würde es immer wieder so machen!“
erzähl mal …<br />
Sebastian Leide<br />
(26)<br />
Sibille kommt auS dithmar-<br />
Schen und macht eine auSbildunG<br />
zur Finanzwirtin beim<br />
Finanzamt elmShorn. Sie iS t im<br />
1. auSbildunGSjahr.<br />
„Ich wollte gerne einen sicheren<br />
Bürojob mit gutem Ausbildungsgehalt<br />
finden und bin so auf die Ausbildung<br />
beim Finanzamt gestoßen.<br />
Überzeugt hat mich, dass ich dort<br />
Kontakt zu Menschen habe und<br />
dass Teamarbeit großgeschrieben<br />
wird. Der Beruf der Finanzbeamtin<br />
ist außerdem krisensicher und familienfreundlich.<br />
Die flexiblen Arbeitszeiten<br />
lassen Spielraum, um<br />
Arbeit und Freizeit besser zu vereinbaren.<br />
Während der praktischen<br />
Abschnitte der Ausbildung lernen<br />
wir im Heimatfinanzamt die Theorie<br />
umzusetzen, und durchlaufen unterschiedliche<br />
Dienststellen. Durch die<br />
Unterstützung der Kollegen verläuft<br />
die Ausbildung bisher problemlos.<br />
Die Theorieabschnitte verbringen<br />
wir internatsmäßig im Bildungszentrum<br />
in Bad Malente.<br />
Sibille Wittern<br />
(17)<br />
29<br />
a zubiportraitS<br />
SebaS tian kommt auS GreveS -<br />
mühlen und iS t im 1. auSbildunGSjahr<br />
alS anwärter zum<br />
Finanzwirt beim Finanzamt<br />
lübeck.<br />
„Bereits mit 16 habe ich beschlossen,<br />
einen Beruf im Büro zu wählen.<br />
Nach meiner ersten Ausbildung als<br />
Bürokaufmann und mehrjähriger Tätigkeit<br />
in diesem Bereich wollte ich<br />
einen Beruf mit Sicherheit. Deshalb<br />
habe ich mich beim Finanzamt beworben.<br />
Außerdem habe ich hier<br />
Aufstiegschancen, und die Vergütung<br />
in der Ausbildungszeit ist auch<br />
gut. Während der Ausbildung beim<br />
Finanzamt lernen wir die verschiedenen<br />
Dienststellen kennen. Im Bil-<br />
dungszentrum in Bad Malente sind<br />
wir wie im Internat untergebracht<br />
und haben bis mittags Unterricht.<br />
Danach machen wir Hausaufgaben<br />
und können das Gelernte nachbereiten.<br />
In der unterrichtsfreien Zeit<br />
ist immer ein Lehrer vom Dienst anwesend,<br />
an den wir uns bei Fragen<br />
oder Problemen wenden können.<br />
Die Team-Arbeit ist hier ganz wichtig<br />
und wird gefördert. Es gibt auch<br />
Freizeitangebote wie sportliche<br />
Aktivitäten. Im Bereich der Weiterbildung<br />
werden vom Arbeitgeber<br />
umfangreiche Fortbildungen angeboten,<br />
damit wir immer auf dem<br />
aktuellen Wissensstand im Steuerrecht<br />
bleiben. Bei guter Arbeitsleistung<br />
und Eigeninitiative bestehen<br />
Aufstiegschancen. Wer sich für<br />
diese Ausbildung interessiert, sollte<br />
sich auf den Einstellungstest vorbereiten<br />
und fleißig sein und bleiben.<br />
Als Ausgleich zu meinem Büro-Job<br />
fahre ich Rad und spiele Boule.“<br />
Ich muss während der zweijährigen<br />
Ausbildung viel lernen, sonst kann<br />
es sein, dass ich schnell den roten<br />
Faden verliere. Wenn du dich für<br />
den Beruf interessierst, solltest du<br />
dich vorab über Steuern informieren.<br />
Außerdem muss man bedenken,<br />
dass man als Azubi und spätere<br />
Beamtin landesweit einsetzbar ist.<br />
Bei mir war es am Anfang so, dass<br />
mein Heimatfinanzamt in Dithmarschen<br />
genügend Azubis hatte, sodass<br />
ich beim Finanzamt Elmshorn<br />
meine Ausbildung startete. Aus<br />
diesem Grund bin ich schon mit<br />
16 Jahren aus meinem Elternhaus<br />
ausgezogen. Gelohnt hat es sich<br />
trotzdem: Die Arbeit bringt mir viel<br />
Spaß.“
a zubiportraitS<br />
31<br />
Jana<br />
Ronnebeck (19)<br />
hat ihre lehre alS tiSchlerin<br />
bei der tiSchlerei Fritz<br />
martenSen in Struckum Soeben<br />
erFolGreich abGeSchloSSen.<br />
„In der Schule hatte ich die Wahlpflichtkurse<br />
Mathe und Technik.<br />
Auch das Werken mit Holz machte<br />
mir schon immer Spaß. Nach einem<br />
Kurzpraktikum von nur 2 Tagen<br />
wusste ich, dass ich Tischlerin werden<br />
möchte. Das Schöne an meinem<br />
Beruf ist die Tatsache, dass ich am<br />
Ende das Produkt meiner Arbeit in<br />
den Händen halten oder zumindest<br />
anschauen kann. Die Ausbildung ist<br />
vielseitig, auch in der überbetrieblichen<br />
Ausbildung in den Werkstätten<br />
der Kreishandwerkerschaft habe<br />
ich viel gelernt. Mein Gesellenstück<br />
war ein Designer-Regal, das sogar<br />
ausgezeichnet wurde. Um Tischlerin<br />
in der Werkstatt zu werden, braucht<br />
man nicht unbedingt Kraft. Mein<br />
Ausbilder sagte mal zu mir: „Was<br />
die anderen in den Armen haben,<br />
hast du im Kopf!“<br />
Manuel Lüdke<br />
(23)<br />
manuel kommt auS leck und<br />
iS t im 3. auSbildunGSjahr zum<br />
milchtechnoloGen bei dupont<br />
daniSco.<br />
„Über meinen Bruder wurde ich<br />
das erste Mal auf den Beruf des<br />
Milchtechnologen aufmerksam. Ich<br />
habe mich dann informiert und war<br />
total erstaunt, worin die Produkte<br />
aus Niebüll überall enthalten sind.<br />
Wir liefern kein fertiges Produkt an<br />
unsere Kunden, sondern zum Beispiel<br />
Milchsäurebakterien, mit deren<br />
Hilfe Käse hergestellt werden kann.<br />
Oder Schimmelpilze, damit auf<br />
dem Käse auch Edelschimmelkäse<br />
wächst. Ich hätte nie gedacht, dass<br />
dieser Beruf so vielfältig ist und dass<br />
Produkte aus Niebüll auf der ganzen<br />
Welt verarbeitet werden. Das bietet<br />
mir auch gute Weiterbildungschancen.<br />
Ich kann nach der Ausbildung<br />
noch eine Meister- oder Technikerausbildung<br />
anhängen oder sogar<br />
ein Ingenieurstudium anschließen.<br />
Da sind im Grunde alle Türen offen<br />
– und das im In- und Ausland.“<br />
Felix Thorun<br />
(21)<br />
Felix iS t im 2. lehrjahr zum<br />
induS triekauFmann bei der<br />
r aFFinerie heide. Seine FachhochSchulreiFe<br />
hat er in heide<br />
Gemacht.<br />
„Ich wusste lange nicht, was ich beruflich<br />
machen wollte. Schließlich<br />
habe ich meinen Realschulabschluss<br />
in einem Wirtschaftszweig abgeschlossen<br />
und darauf eine schulische<br />
Ausbildung zum kaufmännischen<br />
Assistenten angeschlossen.<br />
So hatte ich schon in der Schule sehr<br />
viel mit Wirtschaft zu tun, und das<br />
hat mir auch Spaß gemacht. Als ein<br />
guter Freund, der auch eine Ausbildung<br />
zum Industriekaufmann macht,<br />
erzählte, wie gut sie ihm gefällt, war<br />
ich überzeugt und habe mich bei<br />
der Raffinerie beworben. Als ausgelernter<br />
Industriekaufmann habe<br />
ich vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
hier im Unternehmen: vielleicht im<br />
Einkauf oder in der Buchhaltung.<br />
Das ist das, was mir an diesem Beruf<br />
gefällt. Bisher mag ich jeden<br />
Bereich, den ich gesehen habe. Wer<br />
sich für diesen Beruf interessiert,<br />
sollte Interesse an wirtschaftlichen<br />
Zusammenhängen mitbringen und<br />
teamfähig sein. Jede Abteilung ist<br />
auf die andere angewiesen und wir<br />
arbeiten Hand in Hand.“
33<br />
k auFFrau Für büromanaGement,<br />
1. lehrjahr,<br />
autohauS kornkooG in<br />
niebüll.<br />
a zubiportraitS<br />
Katja Sievers (19)<br />
„Nach meinem Realschulabschluss<br />
bin ich zunächst weiter zur Schule<br />
gegangen. In der 11. Klasse habe<br />
ich dann drei Praktika als Raumausstatterin<br />
gemacht und da wusste<br />
ich, dass es mein Beruf ist. Ganz<br />
speziell habe ich mich hier für die<br />
Fachrichtung Raumdekoration mit<br />
Licht,- Sicht,- und Sonnenschutz<br />
entschieden. Das ist einer der vier<br />
Schwerpunkte, die es neben Polstern,<br />
Boden und Wand- und Deckendekoration<br />
gibt, wobei ich natürlich<br />
auch <strong>Einblick</strong>e in sämtliche<br />
Fachrichtungen erhalte. Besonders<br />
gefällt mir, dass ich zeigen kann,<br />
dass auch Frauen handwerklich<br />
stark sein können. Gerade Männer<br />
„Ich habe nach dem Abitur begonnen,<br />
Chemie in Hannover zu studieren.<br />
Nach drei Semestern musste<br />
ich allerdings feststellen, dass das<br />
Studium für mich zu schwer war. Vor<br />
allem die physikalische Chemie war<br />
heftig. Also beschloss ich, eine Ausbildung<br />
zu machen, nicht zuletzt,<br />
um erst mal Geld zu verdienen. Ich<br />
wollte auf jeden Fall in der chemischen<br />
Industrie arbeiten, denn<br />
Chemie war schon immer mein<br />
kommen immer wieder ins Staunen,<br />
wenn sie sehen, dass ich mit der<br />
Bohrmaschine umgehen kann.<br />
Wenn sich Schülerinnen und Schüler<br />
für diesen Beruf interessieren, kann<br />
ich nur einen Tipp mitgeben: Praktikum<br />
machen, am besten in Firmen,<br />
die alle vier Schwerpunkte des Berufsbildes<br />
abdecken. In meiner Freizeit<br />
unternehme ich viel mit meinen<br />
Freunden aus der Landjugend. Wir<br />
gehen gemeinsam ins Kino, feiern<br />
oder machen auch Kanufahrten.<br />
Mein Lebensmotto ist: Du lebst nur<br />
einmal. Ansonsten mache ich noch<br />
Step Aerobic und Zumba.“<br />
Lieblingsfach. Bei Bayer habe ich<br />
mich dann erfolgreich beworben.<br />
Vielleicht werde ich später noch mal<br />
studieren. In meiner Freizeit spiele<br />
ich Fußball beim FC Schwarz-Weiß<br />
St. Michaelisdonn. Meine Position<br />
ist Stürmer.“<br />
kommt auS brunSbüttel, hat<br />
abitur und beGinnt Gerade die<br />
auSbildunG zum chemikanten<br />
bei bayer materialScience.<br />
auS k ropp, 2. lehrjahr zur<br />
r aumauS tatterin im<br />
teppichhauS nordFrieS -<br />
land in huSum.<br />
Bjarne Schröder (21)<br />
Katrin<br />
Wellhausen (17)<br />
impreSSum<br />
veröffentlicht durch<br />
brandpublishers GmbH<br />
Feldscheide 2<br />
24814 Sehestedt<br />
T 04357 – 99 600 81<br />
redaktion@brandpublishers.de<br />
www.brandpublishers.de<br />
herausgeberin<br />
Marie Clasen<br />
chefredaktion, v.i.S.d.p.<br />
Josh Kasthönig<br />
Stellv. chefredaktion<br />
Katharina Grzeca<br />
konzeption<br />
brand2media GmbH<br />
Content & Communication<br />
projektmanagement<br />
Katharina Grzeca, Christian Dorbandt<br />
text, recherche<br />
Katharina Grzeca, Christian Dorbandt,<br />
Joachim Welding, Josh Kasthönig<br />
Fotonachweise<br />
Cover, S.4-7 Teresa Horstmann, 8, 20, 25,<br />
28 li. Christian Dorbandt, 10 Ministerium für<br />
Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des<br />
Landes Schleswig-Holstein, 11 Ministerium für<br />
Schule und Berufsbildung des Landes Schleswig-Holstein,<br />
14-15, 24-25, 34-35 shutterstock,<br />
18-19 Michael Drapa, 26-27 Sandra Heinitz, 28<br />
re. Jonas Wölk, 29 Sönke Dwenger, 30 li. Axel<br />
von Kortzfleisch, 30 re. Michael Ruff, 31 Anja<br />
Berndt, 35 o. Tim Riediger<br />
Grafik, layout<br />
Sally Elena Milota, Sonja Klements, Michael<br />
Drapa<br />
art director<br />
Josh Kasthönig<br />
illustrationen<br />
Sarah Matuszewski<br />
lektorat<br />
Dieter Schmidt<br />
produktion<br />
Kreativ Druck & Medienagentur,<br />
Memellandstr. 2, 24537 Neumünster<br />
auflage 25.000 Ex.<br />
„Jeder Tag ist anders und natürlich<br />
ist alles irgendwie neu. Aber<br />
die Ausbildung hat gut angefangen<br />
und ich fühle mich schon richtig<br />
wohl hier. Nach meinem Realschulabschluss<br />
hatte ich überlegt,<br />
was ich beruflich machen möchte.<br />
Als ich dann die Stellenanzeige<br />
vom Autohaus Kornkoog sah, habe<br />
ich mich einfach beworben. Meine<br />
Mutter ist auch Bürokauffrau. Ihr<br />
macht der Beruf großen Spaß und<br />
deswegen hat sie mir auch zu der<br />
Stelle geraten. Ich finde es gut, dass<br />
ich hier sehr selbstständig arbeiten<br />
kann. Ich bin im Foyer für unsere<br />
Kundenecke zuständig. Wenn Kunden<br />
sich für ein Fahrzeug interesieren,<br />
sollen sie sich natürlich bei uns<br />
wohlfühlen. Ich kümmere mich auch<br />
um Botengänge und Termindispo.<br />
In meiner Freizeit reite ich gern auf<br />
meinen Pferden. Auch wenn ich<br />
jetzt etwas weniger Freizeit habe ...<br />
fürs Reiten finde ich immer Zeit!“<br />
Gefördert vom Ministerium für Wirtschaft,<br />
Arbeit, Verkehr und Technologie des<br />
Landes Schleswig-Holstein.<br />
wir bedanken uns für die freundliche<br />
unterstützung bei<br />
Land Schleswig-Holstein, Bildungszentrum der<br />
Steuerverwaltung in Malente, Friedrich-Junge<br />
Gemeinschaftsschule, Polizeischule Eutin, Finanzamt<br />
Lübeck, Finanzamt Elmshorn, Tischlerei<br />
Fritz Martensen, DuPont Danisco, Raffinerie Heide,<br />
Autohaus Kornkoog, Bayer MaterialScience,<br />
Teppichhaus Nordfriesland.<br />
© <strong>2015</strong> brandpublishers Gmbh. alle rechte<br />
vorbehalten.<br />
Nachdruck, Aufnahme in Onlinediensten und<br />
Vervielfältigung auf Datenträgern jeglicher<br />
Art nur nach vorheriger, schriftlicher Zustimmung<br />
des Verlages. Der Verlag haftet nicht für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und<br />
Videos und übernimmt keinerlei Haftung für<br />
die Richtigkeit der Angaben zu den jeweiligen<br />
Anbietern.
SYlT<br />
C.G. Christiansen<br />
A-Rosa Resorts Sylt<br />
NIEbüll<br />
DuPont Danisco<br />
CPI Clausen & Bosse (in Leck)<br />
Amt Südtondern<br />
Autohaus Kornkoog<br />
MEF & Partner<br />
VR Bank Niebüll<br />
Wüstenberg Landmaschinen<br />
Sven Vogt Bau<br />
huSum<br />
Klinikum Nordfriesland<br />
Senvion<br />
Georg C. Hansen<br />
CJ Schmidt<br />
corax<br />
C.G. Christiansen (Mildstedt)<br />
Garten Schön Knut Hansen<br />
Stadtwerke Husum<br />
Wiedemann Technik<br />
hEIdE<br />
Westküstenklinikum (WKK)<br />
Raffinerie Heide (in Hemmingstedt)<br />
Vishay BCcomponents<br />
Köster<br />
BeBa Energiekonzepte<br />
Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank<br />
RKiSH<br />
Stadt Heide<br />
Ramelow • Böttcher<br />
WAckEN<br />
Wacken Open Air<br />
bruNSbüTTEl<br />
Bayer MaterialScience<br />
Sartori & Berger<br />
Sasol<br />
Schramm group<br />
Stadt Brunsbüttel<br />
Total Bitumen<br />
YARA<br />
Arbeitgeber<br />
im Norden<br />
mEldorf<br />
Eversfrank Druck<br />
Aldra Fenster & Türen<br />
Panther Packaging<br />
DAW Meldorfer Flachverblender<br />
IT zEhoE<br />
Sparkasse Westholstein<br />
Vishay Siliconix<br />
Holcim<br />
Klarsicht<br />
Autohaus May & Olde<br />
Sterling SIHI<br />
VR Itzehoe<br />
Diese Grafik zeigt nur einen kleinen Ausschnitt<br />
der vielen Unternehmen in SH.<br />
mArNE<br />
Friesenkrone<br />
Stührk<br />
Godeland<br />
glückSTAdT<br />
Steinbeis Papier<br />
Wilckens<br />
PINNEbErg<br />
VR Bank Pinneberg-Elmshorn<br />
Tintemann<br />
Rowa Group<br />
Hempel<br />
Regio-Kliniken<br />
Witt & Sohn<br />
azv Südholstein (Hetlingen)<br />
Hawesko<br />
HellermannTyton<br />
NordErSTEdT<br />
Johnson & Johnson<br />
Jungheinrich<br />
Lactoprot (Kaltenkirchen)<br />
ElSmhorN<br />
Autoliv<br />
Ramelow • Böttcher<br />
Teppich Kibek<br />
Kölln Flocken<br />
Oemeta<br />
Stadt Elmshorn<br />
rEINbEk<br />
Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift<br />
Grossmann Feinkost<br />
flENSburg<br />
AOK Nord-West<br />
Jörgensen Otto<br />
KRONES<br />
Nord-Ostsee Sparkasse<br />
Queisser Pharma<br />
Skandinavian Park<br />
Stadtwerke Flensburg<br />
Flensburger Brauerei<br />
SchlESWIg<br />
Nord Ostsee Sparkasse<br />
Stadtwerke Schleswig<br />
VR Bank Flensburg-Schleswig<br />
Schleswiger Volksbank<br />
EckErNfördE<br />
Stadtwerke Eckernförde<br />
Punker<br />
rENdSburg<br />
imland Klinik<br />
Kath-Gruppe<br />
Hobby-Wohnwagenwerk (in Fockbek)<br />
Lürssen Werft<br />
ACO Severin Ahlmann (Büdelsdorf)<br />
Augenklinik Rendsburg<br />
k IEl<br />
Autokraft<br />
Coop<br />
Förde Sparkasse<br />
Städtisches Krankenhaus Kiel<br />
Stadtwerke Kiel<br />
ThyssenKrupp Marine Systems<br />
Universitätsklinikum SH<br />
Provinzial<br />
Daimler<br />
Spiegelblank<br />
HSH Nordbank<br />
Kieler Verkehrsgesellschaft<br />
Friseur Klinck<br />
IKEA<br />
Hornbach<br />
AWO<br />
Ferring<br />
Gebäudemanagement S-H<br />
Hugo Hamann<br />
Landeshauptstadt Kiel<br />
HDW<br />
bAd SEgEbErg<br />
Segeberger Kliniken<br />
Möbel Kraft<br />
Karl-May-Spiele<br />
Mebo Sicherheit<br />
WZV Entsorgung<br />
Stadt Bad Segeberg<br />
rATzEburg<br />
Kreissparkasse Herzogtum-Lauenburg<br />
ATR Landhandel<br />
H. Schoppe & Schultz<br />
möllN<br />
von Allwörden<br />
lAuENburg<br />
Worlée<br />
NWT Wäschereitechnik<br />
Hitzler-Werft<br />
mAlENTE<br />
Kuhnke-Gruppe<br />
Bildungszentrum der Steuerverwaltung des<br />
Landes SH<br />
NEuSTAdT<br />
Ameos Krankenhausgesellschaft<br />
Schön Klinik Neustadt<br />
NEumüNSTEr<br />
Edeka Nord<br />
Friedrich-Ebert-Krankenhaus (FEK)<br />
Sauer-Danfoss<br />
Sparkasse Südholstein<br />
Bäckerei Tackmann<br />
Otto Markert & Sohn<br />
lübEck<br />
Birgroup<br />
Drägerwerk<br />
Euroimmun<br />
H. & J. Brüggen<br />
Konditorei Junge<br />
Stadtwerke Lübeck<br />
Universitätsklinikum SH<br />
Bockholdt-Gruppe<br />
Schwartauer Werke<br />
Lübeck<br />
Gabler Maschinenbau<br />
Hansestadt Lübeck<br />
Nordgetreide<br />
Tate & Lyle Food Systems<br />
Volksbank Lübeck<br />
übErrEgIoNAl<br />
Land Schleswig-Holstein<br />
Deutsche Bahn (DB)<br />
Deutsche Post<br />
Deutsche Telekom<br />
Fielmann<br />
McDonald‘s Deutschland Inc.<br />
Metro Group<br />
Bundeswehr<br />
35<br />
uNTErNEhmEN IN Sh
You’ll never walk alone<br />
Hilfen für deine Ausbildung<br />
Für Azubis in Schleswig-Holstein<br />
gibt es viele Förderprogramme. Wir<br />
haben hier ein paar zusammengestellt.<br />
Nicht vollständig und viel zu<br />
kurz, daher bitte immer noch mal im<br />
Internet nachsehen. Hier ändert sich<br />
immer mal etwas. Checkt daher bitte<br />
immer bei den jeweiligen Stellen,<br />
was gerade aktuell ist.<br />
einstiegsqualiFizierung<br />
(eq)<br />
Wer wegen schlechter noten<br />
oder anderer schwierigkeiten<br />
keinen ausbildungsplatz<br />
bekommt, kann über 6 bis 12<br />
monate seine Fähigkeiten in<br />
einem betrieb beweisen. die<br />
betriebe lernen euch so besser<br />
kennen, als es ein schulzeugnis<br />
vermitteln kann. die<br />
arbeitsagentur erstattet die<br />
Vergütung der einstiegsqualifizierung<br />
von bis zu 216 euro<br />
monatlich zuzüglich des gesamtsozialversicherungsbeitrages<br />
(109 euro). mehr dazu<br />
bei der iHK.<br />
Wer stress mit dem chef<br />
oder probleme während der<br />
ausbildung hat, egal ob im<br />
betrieb, in der berufsschule<br />
oder privat, wer abbrechen<br />
will, aber sich über alternativen<br />
noch nicht im Klaren<br />
ist oder eine anschlussausbildung<br />
sucht, kann sich an<br />
einen ausbildungsbetreuer<br />
wenden. Wer wo hilft, erfährst<br />
du auf www.ausbildungsbetreuung.de<br />
– einfach<br />
anrufen, alle sehr nett.<br />
regionale ausbildungsbetreuung<br />
begabtenFörderung<br />
beruFlicHe<br />
bildung<br />
das stipendium fördert Weiterbildungen,<br />
zum beispiel<br />
zum/zur techniker/-in, Handwerksmeister/-in<br />
oder Fachwirt/-in,<br />
aber auch edV-Kurse<br />
oder intensivsprachkurse.<br />
Wer in der ausbildung besonderes<br />
talent und engagement<br />
zeigt, kann sich bei<br />
der stiftung begabtenförderungswerk<br />
berufliche bildung<br />
(sbb) bewerben: www.<br />
sbb-stipendien.de/aufstiegsstipendium/bewerbung<br />
leHrlingsbaustellen<br />
Hier kannst du gleich zeigen,<br />
was in dir steckt. um dich<br />
besser auf deinen späteren<br />
beruf im Handwerk vorzubereiten,<br />
kannst du zusammen<br />
mit anderen beinahe im alleingang<br />
ein bauprojekt umsetzen.<br />
infos dazu gibt es z.b.<br />
beim landesinnungsverband<br />
des maler- und lackiererhandwerks<br />
oder bei deiner<br />
Kreishandwerkerschaft.<br />
Weitere inFormationen<br />
unter WWW.<br />
37<br />
Förderprogramme<br />
Weiterbildungsbonus<br />
sH<br />
das „landesprogramm arbeit“<br />
fördert seminarkosten<br />
der beruflichen Weiterbildung<br />
für auszubildende.<br />
Wenn du willst, können dir<br />
die Kammern, berufsverbände,<br />
Weiterbildungsanbieter<br />
und auch dein zukünftiger arbeitgeber<br />
dabei helfen. das<br />
angebot an Kursen ist riesig,<br />
im Kursportal schleswig-Holstein<br />
könnt ihr das angebot<br />
in eurer region recherchieren:<br />
sh.kursportal.info<br />
rocK Your liFe!<br />
Hier nehmen studenten schüler<br />
an die Hand und helfen<br />
ihnen, ihre stärken zu erkennen,<br />
besprechen schulische<br />
und familiäre probleme und<br />
kümmern sich mit den schülern,<br />
einen passenden ausbildungsplatz<br />
zu finden. ein<br />
student begleitet dabei eine<br />
schülerin oder einen schüler<br />
auf dem Weg in den beruf<br />
oder auf eine weiterführende<br />
schule. mehr: www.rockyourlife.de<br />
Weiterbildung im<br />
güterKraFt VerKeHr<br />
Wenn du berufskraftfahrer/-in<br />
werden willst, bekommt<br />
dein ausbildungsbetrieb<br />
eine Förderung und<br />
muss deine ausbildung nicht<br />
nur allein finanzieren. Kleine<br />
und mittlere unternehmen<br />
bekommen 50 %, andere 43<br />
% der Kosten in Höhe von<br />
pauschal 50.000 eur pro<br />
ausbildungsverhältnis bezahlt.<br />
infos gibt es beim<br />
bundesamt für güterverkehr<br />
(bag): www.bag.bund.de<br />
JugendauFbau-<br />
WerK scHlesWig-<br />
Holstein<br />
Wenn du schwierigkeiten<br />
hast, überhaupt ins berufsleben<br />
zu kommen, lernst<br />
du hier neue stärken, trainierst<br />
lernbereitschaft und<br />
arbeitshaltung. mögliche<br />
berufsausbildungsbeihilfen<br />
gibt es bei deiner örtlichen<br />
arbeitsagentur. mehr auch<br />
unter www.jaw-sh.de<br />
arbeitsagentur.de<br />
berufe.tv<br />
bundeswehr-karriere.de<br />
hwk-sh.de<br />
ihk-lehrstellenboerse.de<br />
lehrstellen-radar.de<br />
schleswig-holstein.de/karriere<br />
bundesfreiwilligendienst.de<br />
rausvonzuhaus.de<br />
bafoeg.de<br />
meister-bafoeg.info<br />
nebenjob.de<br />
ausbildungplus.de<br />
boys-day.de<br />
handwerk.de<br />
me2be.de<br />
girls-day.de<br />
komm-mach-mint.de<br />
planet-beruf.de
Unverzichtbar.<br />
Allgemeine Verwaltung.<br />
Wir suchen qualifizierte<br />
Auszubildende.<br />
Kluge Köpfe.<br />
Ausbildung und Studium<br />
beim Land Schleswig-Holstein.<br />
Schleswig-Holstein. Der echte Norden.<br />
Ausbildung beim Land Schleswig-Holstein<br />
Interessieren Sie sich für Recht, Betriebswirtschaft und moderne Informationstechnik? Sind Sie<br />
aufgeschlossen für Entwicklungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur? Dann bietet Ihnen die<br />
Allgemeine Verwaltung interessante und zukunftssichere Perspektiven.<br />
Informationen unter www.schleswig-holstein.de/Karriere