FALLMAUERFALL - Klaus Killisch

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GrenzüberschreitunGen und GrenzerfahrunGen im spieGel der Kunst Berlin, Hauptstadt der DDR, 9. November 1989: Das Leiden, die Ängste und die Spannungen der vorangegangenen Jahrzehnte, aber auch der in den letzten Monaten gewachsene Widerstand gegen den SED-Staat und die Visionen von einem »drittenWeg« weichen dem Jubel des weltgeschichtlichen Augenblicks. Aus Ronald Reagans Aufforderung »Tear down this wall!« ist tatsächlich ein historischer Fall »Mauerfall« geworden. Die Ausstellung FALLMAUERFALL spürt der Teilung Berlins und deren Überwindung im Spiegel der Kunst nach: Malerei, Skulptur, Grafik, Performance, Fotografie, Film, Video und computergenerierte Animation von drei Künstlergenerationen aus konträren politischen Systemen lassen ein Kaleidoskop unterschiedlicher Wahrnehmungen und Interpretationen entstehen. Im Osten bilden Verfolgung oder Flucht, aber auch Selbstbehauptung die Leitmotive künstlerischer Auseinandersetzung mit der Teilung Berlins und der Spaltung Deutschlands. Unter der Hand kursierende Grafik ist das adäquate Medium einer durchweg oppositionellen, keineswegs ungefährlichen Haltung. Angeklagt werden die als unmenschlich empfundenen gesellschaftlichen Verhältnisse in der DDR, vor allem die mangelnde Meinungs- und Reisefreiheit. Auch in der Fotografie überwiegt eine Position kritischer Bestandsaufnahme oder sogar von Verweigerung. Westliche Künstler empfinden den Ostteil als unwirtlich oder surreal. In den 1980er-Jahren sehen sich einige DDR-Maler mit zunehmendem Selbstbewusstsein als geistige »Mauerspringer«. Klaus Killisch | Mann vor Mauer 1988/89 | Stadtmuseum Berlin Sabine Franek | Legende Deutschland – 9. November ’89 1989/90 | Stadtmuseum Berlin
ELSNER | Aus der Reihe Grenzverletzung (Übermalungsaktion am DDR-Grenzgitterzaun Potsdamer Chaussee), 1982 | Leihgabe des Künstlers Unter einem anderen Aspekt wird die Mauer von West wahrgenommen: als monströses Endlosband mit eigener ästhetischer Anmutung, dem Fotografen und Filmemacher durch systematisch-konzeptuelle Erfassung beizukommen suchen,oder als Symbol des Kalten Krieges, das sich im Lauf der Zeit zu einer Touristenattraktion entwickelt.In ihrem Schatten entfaltet sich aber auch ungestörtes Alltagsleben. Die Vertreter einer den »Großstadtdschungel« schildernden Malerei machen die Mauer zu einem Motiv ihrer Lebensrealität. Mit anarchischen, die Grenze zur Illegalität überschreitenden Aktionen und Performances gelingen besonders eindringliche Kommentare zur Mauer. Rainer Fetting | Mauer, 1980 | Stadtmuseum Berlin Thomas Kummerow May we have another Wall please, this one is dirty, 1985/86 Leihgabe des Künstlers Bernhard Schönherr Mauer in Britz, 1982/83 Leihgabe des Künstlers
Seite 1: FALLMAUERFALL StadtmuSeum Berlin Gr
Seite 5 und 6: Hans W. Mende | Mauerstreifen am Po
Seite 7 und 8: VERAnStALtUngSPROgRAMM Eintritt, we
Seite 9 und 10: die sprache der steine Konrad Knebe

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