FALLMAUERFALL - Klaus Killisch

die sprache der steine
Konrad Knebel zur Verleihung des hannah-höch-preises 2009
»Ich wollte die Straße malen, aber nicht, wie sie sich in der
optischen Erscheinung darbietet, sondern so, wie diejenigen sie erleben,
die in ihr wohnen und denen sie ein Stück Heimat ist.« So formulierte
Konrad Knebel bereits als junger Mann vor mehr als 50 Jahren sein
künstlerisches Anliegen. Diese Auffassung hat ihn durch ein ganzes
Konrad Knebel | Straße mit Mauer (Strelitzer Straße), 1977 | Stadtmuseum Berlin
Lebenswerk getragen, für das er nun mit dem Hannah-Höch-Preis des
Landes Berlin geehrt wird. Die Ausstellung zeigt Gemälde, Skizzen und
Zeichnungen, die Knebels besondere Arbeits- und Sichtweise nachvollziehbar
machen.
Aus aktuellem Anlass steht die Berliner Mauer besonders im
Blickpunkt. Zudem sind verschiedene Berliner Stadtlandschaften zu
sehen, die über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren entstanden. In
der Gegenüberstellung von vertrauten Berliner Ansichten mit weniger
bekannten – zumeist auch deutschen – Stadtbildern offenbart sich
Knebels besondere Art: die Annäherung an den Bildgegenstand mit
genauer Beobachtung, Einfühlung und einer selbst auferlegten konzentrierten
Beschränkung.