Aufbau des „kleinen Brauerei-Imperiums“ - Privatbrauerei M.C. ...
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2 WIENINGER Journal<br />
Liebe Freunde der <strong>Privatbrauerei</strong><br />
M.C. Wieninger,<br />
in Bayern kommt die zweite<br />
Jahreszeit, der Frühling ... nach<br />
der fünften, der Starkbierzeit. Und<br />
im Frühling, so ist es Brauch in<br />
der <strong>Brauerei</strong> Wieninger, gibt’s das<br />
eigens eingebraute Höglwörther<br />
Maifestbier. So wie wir in der<br />
<strong>Brauerei</strong> dem gleichbleibenden<br />
Rhythmus der Jahreszeiten<br />
folgen, tun es auch die Menschen<br />
in der Region mit den Traditionen<br />
und Bräuchen, die sie pflegen.<br />
In dieser Ausgabe <strong>des</strong> Wieninger<br />
Journals gehen wir dem Brauch<br />
<strong>des</strong> Maibaumaufstellens auf den<br />
Grund. Gesprochen haben wir<br />
mit Hansl Auer, der wie kaum ein<br />
anderer für das gelebte Brauchtum<br />
der Volksmusik steht. Und<br />
die Henastoibande zeigt, dass<br />
sich in unserer Region auch die<br />
junge Generation der Tradition<br />
<strong>des</strong> Zusammenhelfens verpflichtet<br />
fühlt.<br />
Bräuche und Traditionen sind<br />
genauso wie unsere schöne<br />
Landschaft die Wurzeln unserer<br />
Heimat. Mit ihnen identifizieren<br />
wir uns und sie geben uns<br />
Beständigkeit in einer immer<br />
schneller und komplexer<br />
werdenden Welt.<br />
Ich bin froh, dass wir in so einem<br />
gesegneten Land leben dürfen<br />
und dass wir mit der Bierkultur,<br />
die wir pflegen, ein fester Bestandteil<br />
<strong>des</strong> alltäglichen Lebens<br />
sind. Zum Thema Bier erfahren<br />
Sie in diesem Wieninger Journal<br />
einiges über den Grundstoff Hefe.<br />
Und im Wirtshaus Wachterl hat<br />
Thomas Graßl für Sie ein Bierschmankerl<br />
zubereitet.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß<br />
beim Lesen<br />
Ihr<br />
Christian Wieninger<br />
Maibaumaufstellen um 1930 Maibaumaufstellen Teisendorf<br />
Fortsetzung Seite 1<br />
Für 1531 beweist ein Rechnungsbeleg<br />
aus der Hofmark<br />
Kling einen „einwandfrei<br />
echten Maibaum“ und 1585<br />
zeichnete Maler Hans Donauer<br />
das älteste Bild eines<br />
Figurenmaibaumes mit Wipfelboschen.<br />
Zu Beginn <strong>des</strong><br />
30-jährigen Krieges<br />
(1618 - 1648) finden sich<br />
Belege, nach denen Soldaten<br />
einen „Soldatenmaienbaum“<br />
als Ehrenbaum für die Offiziere<br />
steckten. Dass Maibäume<br />
jedoch immer etwas ganz<br />
Besonderes waren, schließt<br />
man aus der Darstellung auf<br />
einer Votivtafel in der Wallfahrtskirche<br />
Kleinhelfendorf<br />
bei München aus dem Jahre<br />
1743: Der Maler scheint den<br />
Baum hier als etwas ganz<br />
Außergewöhnliches festhalten<br />
zu wollen. Um 1850 sahen<br />
dann die Maibäume etwa<br />
genau so aus wie heute,<br />
schreibt uns Joseph Friedrich<br />
Lentner in seiner „Bavaria“.<br />
Danach standen sie in fast<br />
allen bayerischen Dörfern,<br />
errichtet aus Beiträgen der<br />
Gemeinden, der Burschen<br />
und einer Bierbeisteuer <strong>des</strong><br />
Wirtes. Sie standen meist für<br />
3 bis 5 Jahre, geschmückt mit<br />
Wappenschildern, Inschriften,<br />
Fähnlein und Kränzen.<br />
Wie bei so vielen Bräuchen<br />
konnten immer wieder<br />
belegte Verbote von Seiten<br />
der Kirche und der weltlichen<br />
Obrigkeit den Maibaum nicht<br />
aus den Dörfern und Städten<br />
vertreiben.<br />
„Ich bin doch nur für einen<br />
kurzen Moment eingenickt!“<br />
– und der Moment hat<br />
gereicht, dass Diebe kamen<br />
und den Maibaum aus dem<br />
vermeintlich sicheren Versteck<br />
gestohlen haben. Vor dem<br />
1. Mai herrscht in den Dörfern<br />
bei den Burschen große<br />
Betriebsamkeit. Sie suchen<br />
den Baum (meist eine hohe,<br />
schlanke Fichte) im Wald aus<br />
und schneiden ihn um. Ent-<br />
astet und entrindet kommt<br />
der Baum für die noch verbleibenden<br />
Tage in ein sicheres<br />
Versteck und wird strengstens<br />
bewacht. Die Nachbarburschen<br />
jedoch sinnen darauf,<br />
den Baum zu stehlen. Dabei<br />
gibt es inzwischen sogar „bayerische<br />
Regeln für Maibaumdiebe“,<br />
die es einzuhalten gilt.<br />
Der wichtigste Punkt dabei:<br />
Der Baum darf nicht zersägt<br />
oder beschädigt werden.<br />
Nach „zähen Verhandlungen“<br />
mit der Zusage in flüssiger<br />
Form und einer zünftigen<br />
Brotzeit müssen die Diebe<br />
auf alle Fälle beim Herrichten,<br />
Schmücken und Aufstellen<br />
helfen und dabei entstehen<br />
so manche tiefere Freundschaften<br />
zwischen Vereinen<br />
und Dörfern.<br />
(Redaktion Rosi Fürmann)<br />
Maibaumaufstellen am 1. Mai:<br />
Jetzt schon vormerken!<br />
- Mitterfelden<br />
- Ruhpolding / Maibaumstüberl<br />
- Rückstetten / Gasthof Helminger<br />
- Straß / Gasthaus Huber<br />
- Piding / Altwirt<br />
- Aufham / Dorfplatz<br />
- Marzoll / Vereinsh. Trachtenverein<br />
- Teisendorf / Marktplatz<br />
- Salzburg / Pub Rustikal,<br />
Kirchenstraße 14<br />
- Bayerisch Gmain / Klosterhof<br />
- Schönau / Gasthof Kohlhiasl<br />
- Laufen / Vereinsh. Trachtenverein<br />
- Bischofswiesen / Brennerbräu<br />
- Plattenberg bei Waging am See<br />
- Großgmain / Meinrad-Park<br />
- Lofer / Heimathaus<br />
- bereits am 29.04.: Maibaumauf-<br />
stellen beim Wirt in Leobendorf