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Aufbau des „kleinen Brauerei-Imperiums“ - Privatbrauerei M.C. ...

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4 WIENINGER Journal<br />

„Man soll sich dem Neuen nicht verschließen,<br />

aber das Herz darf es nicht kosten!“<br />

Bei ihm dreht sich alles um<br />

die Volksmusik. Seit frühester<br />

Kindheit spielt Hansl Auer<br />

aus Hammerau Ziach. Im<br />

Laufe der Jahre ist eine ganze<br />

Reihe an Instrumenten dazu<br />

gekommen. Seit rund 35<br />

Jahren ist er als Musiklehrer<br />

tätig, gleichzeitig gilt er als<br />

einer der anerkanntesten Experten<br />

im südostbayerischen<br />

Raum, was Volksmusik und<br />

Tradition angeht. Heute steht<br />

Hansl Auer dem Wieninger<br />

Journal Rede und Antwort.<br />

Er plaudert dabei über seine<br />

persönlichen Anfänge, seine<br />

Vorbilder und die Bedeutung<br />

der Familie für ihn.<br />

Hansl, Du giltst als eine der<br />

herausragenden Persönlichkeiten<br />

der Volksmusik im<br />

südostbayerischen Raum.<br />

Wie hat alles angefangen?<br />

Wie andere auch hatte ich<br />

musikalische Eltern, die mich<br />

gefördert haben. Und mir hat<br />

halt dann mal das Christkind,<br />

als ich sechs Jahre alt war,<br />

eine Ziach gebracht. 1961 war<br />

das. Ich war dann auch beim<br />

Das hat damals mein Lehrer im<br />

Mozarteum schon gesagt:<br />

„Hansl, Du musst mal unterrichten!“<br />

Trachtenverein bei den Schuhplattlern.<br />

Da waren wir im<br />

Jahr 1965 dann auch schon<br />

so eine kleine Gruppe. Da hab<br />

ich dann Hackbrett gespielt,<br />

meine jetzige Nachbarin mit<br />

der Zither dazu und eine Gitarre<br />

war auch dabei. Das war<br />

dann schon die Hammerauer<br />

Stubnmusi. Und so bin ich<br />

langsam in das Ganze hinein<br />

gewachsen.<br />

Wer oder was hat Dich in dieser<br />

Zeit am meisten geprägt?<br />

Ich hab da durchaus meine<br />

Vorbilder gehabt. In erster<br />

Linie sind da zwei Ziachspieler<br />

zu nennen. Das war zum<br />

Christoph Grabner im<br />

Gespräch mit Hansl Auer.<br />

einen der Häusler Hias aus<br />

Piding und zum anderen der<br />

Schneider Willi aus Waging.<br />

Damals hat es ja auch immer<br />

wieder Ziachtreffen gegeben.<br />

Und da hab ich anscheinend<br />

auch schon immer gespielt.<br />

Das muss 1962 gewesen sein.<br />

Und da haben eben der Hias<br />

und der Willi immer schon ein<br />

bisschen rausgestochen.<br />

Du hast drei Kinder: Hansi,<br />

Vroni und Katharina! Alle<br />

drei spielen auch Musik –<br />

wie wichtig ist Dir das, dass<br />

sie ein bisschen in Deine<br />

Fußstapfen treten?<br />

Das ist natürlich ein Glücksfall.<br />

Das ist eine Fügung,<br />

wo ich viel meiner Frau zu<br />

verdanken hab. Sie sind auch<br />

alle recht musikalisch. Sie<br />

machen zwar<br />

Volksmusik,<br />

kennen sich<br />

aber natürlich<br />

auch bestens<br />

aus, mit der<br />

Musik, die in<br />

den Diskotheken<br />

gespielt<br />

wird. Es ist<br />

aber schon<br />

eine schöne Sache, wenn<br />

man immer mal wieder mit<br />

der Familie musizieren kann.<br />

Wenn du da deine Ziach<br />

dabei hast und spielst,<br />

dann ist das für mich die<br />

Faszination Volksmusik.<br />

Nicht unbedingt auf einer<br />

Bühne, sondern beispielsweise<br />

auf einer Alm.<br />

Kannst Du Dir ein Leben<br />

ohne die Musik vorstellen?<br />

Jetzt eigentlich nicht mehr.<br />

Früher war´s bei uns ja so,<br />

dass mein Vater sein Malergeschäft<br />

gehabt hat und ich hab<br />

damals nach der Realschule<br />

den Beruf <strong>des</strong> Malers gelernt.<br />

Aber schon damals bin ich<br />

auch immer nach Salzburg<br />

gefahren worden, damit ich<br />

die Aufnahmeprüfung am<br />

Mozarteum schaffe. Ich glaub,<br />

das war für meinen Vater<br />

nicht einfach, wenn der einzige<br />

Sohn das Geschäft nicht<br />

weiter führt.<br />

Was macht für Dich die<br />

Faszination Volksmusik aus?<br />

Ich glaub, dass<br />

ich einfach<br />

ein Gespür<br />

dafür hab, wie<br />

man jungen<br />

Menschen das<br />

Musizieren beibringen<br />

kann.<br />

Und da ist die<br />

Volksmusik<br />

einfach ideal<br />

dafür. Irgendwie fängt alles<br />

mit der Volksmusik an und<br />

dann schöpft jeder daraus.<br />

Egal, ob das Mozart war oder<br />

andere. Ein wesentlicher Teil<br />

der Volksmusik ist für mich<br />

auch das Improvisieren. Und<br />

dann natürlich auch, wenn<br />

man die Musik erlebt. Nicht<br />

unbedingt auf einer Bühne,<br />

sondern beispielsweise auf<br />

einer Alm. Wenn du da deine<br />

Ziach dabei hast, vor der Hütte<br />

sitzt und spielst, dann ist<br />

das für mich die Faszination<br />

Volksmusik.<br />

Wenn man Dir so zuhört,<br />

dann merkt man: Volksmusik<br />

ist Deine große Leidenschaft.<br />

Wie wichtig ist Dir denn<br />

aber generell der Erhalt der<br />

Tradition?<br />

Das ist mir natürlich auch<br />

sehr wichtig. Wobei man aber<br />

auch nicht vergessen darf,<br />

dass sich selbst die Volksmusik<br />

weiter entwickelt.<br />

Die Kunst ist für mich immer,<br />

etwas zu verändern, ohne<br />

das es künstlich wirkt. Mir ist<br />

es halt wichtig, dass man die<br />

Musik respektiert.<br />

Der erste Volksmusikpfleger<br />

„Chiem Pauli“ hat mal gesagt:<br />

„Man soll sich dem Neuen<br />

nicht verschließen, aber das<br />

Herz darf es nicht kosten!“

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