Schweizer Kunst - Koller Auktionen
Schweizer Kunst - Koller Auktionen
Schweizer Kunst - Koller Auktionen
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<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
Lot 3001- 3125<br />
Auktion: Donnerstag, 24. Juni 2010, 14.00 Uhr<br />
Vorbesichtigung: 12. bis 20. Juni 2010<br />
Bearbeitung: Cyril <strong>Koller</strong>, Christian Stutz, Carlo Knöll,<br />
English translation of our catalogue available on our homepage www.kollerauctions.com
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 2<br />
3001<br />
3002 (recto)<br />
3002 (verso)
3003<br />
3001<br />
GESSNER, JOHANN CONRAD<br />
(1764 Zürich 1824)<br />
Der Araber Schimmel.<br />
Öl auf Leinwand. 53,5 x 66 cm.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 560.- / 8 330.-)<br />
3002<br />
TOEPFFER, WOLFGANG ADAM<br />
(Genf 1766 - 1847 Moarillon)<br />
Vorderseite: Marktszene. Rückseite:<br />
Frauen mit Kindern.<br />
Bleistift auf Papier. 12 x 20 cm.<br />
Lucien Boissonnas hat die Echtheit dieser<br />
Arbeit nach Besichtung des Originals bestätigt.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 560.- / 830.-)<br />
3003<br />
BLEULER, JOHANN LUDWIG<br />
(Feuerthalen 1792 - 1850 Laufen)<br />
Ansicht der Stadt Rheinfelden.<br />
Gouache auf Papier. Unten links signiert und<br />
mittig bezeichnet: par Louis Bleuler. Vue de la<br />
Ville de Rheinfelden Canton d’Argovie.<br />
31,5 x 48 cm.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 560.- / 8 330.-)<br />
| 3
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 4<br />
Abb.1: Zwei kleine Bootengänger (Privatbesitz).<br />
3004<br />
ANKER, ALBERT<br />
(1831 Ins 1910)<br />
Knabe mit Milchkanne und Brotlaib. 1905.<br />
Aquarell auf Papier.<br />
Unten links signiert und datiert: Anker. 1905.<br />
34 x 24 cm.<br />
Provenienz: <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
Im Jahre 1901 malte Alber Anker das Gemälde<br />
„Zwei kleine Botengänger“, ein Geschwisterpaar<br />
mit Kommissionen auf dem Weg nach<br />
Hause (Kuthy, S. und Bhattacharya-Stettler,<br />
Th: Albert Anker, 1995, Nr. 585) (vgl. Abb. 1).<br />
In jenem Gemälde, welches 1995 durch <strong>Koller</strong><br />
<strong>Auktionen</strong> versteigert wurde, bediente sich<br />
der Künstler der selben winterlichen Kulisse,<br />
die Müntschemiergasse in Ins, welche er auch<br />
für das hier angebotene Aquarell, das vier<br />
Jahre später als das Gemälde in Öl entstand,<br />
verwendete.<br />
CHF 80 000.- / 120 000.-<br />
(€ 55 560.- / 83 330.-)
3004<br />
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<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 6<br />
3005<br />
3005<br />
KOLLER, RUDOLF<br />
(1828 Zürich 1905)<br />
Pferd am Trog.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Unten links signiert: R. <strong>Koller</strong>.<br />
55 x 44 cm.<br />
Provenienz: <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
Das Gemälde ist im <strong>Schweizer</strong>ischen Institut für<br />
<strong>Kunst</strong>wissenschaft als eigenhändiges Werk von<br />
Rudolf <strong>Koller</strong> registriert.<br />
CHF 14 000.- / 18 000.-<br />
(€ 9 720.- / 12 500.-)
3006<br />
3006<br />
KOLLER, RUDOLF<br />
(1828 Zürich 1905)<br />
Heimkehr von der Jagd. 1895.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Unten rechts signiert und datiert: R. <strong>Koller</strong>.<br />
1895.<br />
118,5 x 141 cm.<br />
Provenienz: <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
Das Gemälde ist im <strong>Schweizer</strong>ischen Institut<br />
für <strong>Kunst</strong>wissenschaft als eigenhändiges Werk<br />
von Rudolf <strong>Koller</strong> registriert.<br />
CHF 28 000.- / 35 000.-<br />
(€ 19 440.- / 24 310.-)<br />
| 7
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3007<br />
ANKER, ALBERT<br />
(1831 Ins 1910)<br />
Bildnis eines Knaben mit Mütze.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Anker.<br />
42,5 x 34 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Otto Fischbacher, St. Gallen.<br />
- <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz, seit 1962.<br />
Literatur:<br />
Anker-Katalog 1962, Nr. 287 (Brustbild eines<br />
Knaben mit brauner Mütze).<br />
- Kuthy, Sandor und Bhattacharya-Stettler,<br />
Therese: Albert Anker - Werkkatalog der<br />
Gemälde und Ölstudien, S. 200, Nr. 434.<br />
Dieses typische Knabenportrait von Albert<br />
Anker zeigt einen einfach gekleideten Jungen<br />
| 8<br />
mit Mütze vor einem dunklen Hintergrund.<br />
Anker malte verschiedene Kinderportraits in<br />
einem ähnlichen Format und vergleichbare<br />
Arbeiten befinden sich heute in Privatbesitz<br />
(Bildnis eines Knaben mit Mütze, Öl auf<br />
Leinwand, 40 x 32 cm, Kuthy, Sandor und<br />
Bhattacharya-Stettler, Therese: Albert Anker -<br />
Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien,. S.<br />
200, Nr. 200 oder S. 201 Nr. 437).<br />
Besonders auffällig an diesem Portrait ist der<br />
in sich gekehrte Gesichtsausdruck des Knaben.<br />
Anker hat hier das Moment der Verträumtheit<br />
festgehalten, ähnlich wie es ihm bei dem<br />
Abb. 2: Bildnis Walter Stucki (Privatbesitz).<br />
Portrait von Walter Stucki gelang, das ebenfalls<br />
einen Knaben in ähnlichem Alter zeigt (vgl.<br />
ebda. S. 218, Nr. 494, 41,5 x 31, Öl auf Leinwand,<br />
vgl. Abb. 2. Höchstwahrscheinlich<br />
besuchte der hier Dargestellte unbekannte<br />
Junge die Dorfschule, welche Albert Anker<br />
im Jahre 1848 malte. Dieses Gemälde befindet<br />
sich heute im Besitz der <strong>Kunst</strong>sammlung<br />
Novartis befindet (vgl. ebda. S. 222, Nr. 503).<br />
CHF 500 000.- / 700 000.-<br />
(€ 347 220.- / 486 110.-)
3007<br />
| 9
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 10<br />
3008<br />
3009<br />
3008<br />
ZELGER, JAKOB JOSEF<br />
(Stans 1812 - 1885 Luzern)<br />
Berglandschaft mit zwei Hirten. 1860.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links signiert und<br />
datiert. J. Zelger. 1860.<br />
74 x 115 cm.<br />
CHF 10 000.- / 15 000.-<br />
(€ 6 940.- / 10 420.-)<br />
3009<br />
CASTAN, GUSTAVE EUGENE<br />
(Genf 1823 - 1892 Crozant)<br />
Meerlandschaft mit zwei Fischern.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert:<br />
GUSTAVE CASTAN.<br />
80,5 x 130,5 cm.<br />
CHF 4 000.- / 7 000.-<br />
(€ 2 780.- / 4 860.-)
3010<br />
3010<br />
STEFFAN, JOHANN GOTTFRIED<br />
(Wädenswil 1815 - 1905 München)<br />
Bergbach mit Hirte und Kühen. 1883.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert, datiert<br />
und bezeichnet: J.G. Steffan. 1883. München.<br />
121 x 108 cm.<br />
CHF 25 000.- / 30 000.-<br />
(€ 17 360.- / 20 830.-)<br />
| 11
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3011<br />
ANKER, ALBERT<br />
(1831 Ins 1910)<br />
Lesende junge Frau an einem Tisch. 1905.<br />
Aquarell auf Papier.<br />
Unten links signiert und datiert: Anker 1905.<br />
25 x 34,5 cm.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung Bern, vom Urgrossvater der<br />
heutigen Besitzer bei Albert Anker in Auftrag<br />
gegeben und vom Künstler direkt erworben.<br />
Zu diesem Aquarell existieren die Kopien der<br />
Briefe von Albert Anker an den Auftraggeber<br />
aus den Jahren 1905 und 1906.<br />
| 12<br />
In seinem Brief vom 15. August 1905 spricht<br />
sich Albert Anker nicht nur über den geforderten<br />
Preis von 100.- fr. aus - der übliche Preis in<br />
dieser Zeit für ein Aquarell Ankers in diesem<br />
Format - sondern auch über seine Ansicht der<br />
besten Rahmung: „Si j’ai quelque chose à vous<br />
recommander quant au cadre, il faudrait du<br />
papier blanc autour de 6 ou 7 centimètres, puis<br />
une baguette à votre fantaisie, les doreures en<br />
ont d’habitude un grand chois, or, or ou noir,<br />
chène etc. (...) Il y a des gens qui encadrent les<br />
aquarelles à fond noir comme des tableaux à<br />
l’huile, cadre doré touchant directement la peinture,<br />
il me semble que ce n’est pas dans l’ordre.“<br />
CHF 100 000.- / 140 000.-<br />
(€ 69 440.- / 97 220.-)
3011
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 14<br />
3012<br />
3012<br />
LINER, CARL SENIOR<br />
(St.Gallen 1871 - 1946 Appenzell)<br />
Bergziege.<br />
Öl auf Leinwand. 69 x 55 cm.<br />
Provenienz: Privatbesitz Appenzell.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 560.- / 8 330.-)
3013<br />
3013<br />
LINER, CARL SENIOR<br />
(St.Gallen 1871 - 1946 Appenzell)<br />
Stilleben mit einem Feldhasen. 1933.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Unten links signiert und datiert:<br />
CARL LINER. NOV. 1933.<br />
39 x 39 cm.<br />
Provenienz: Privatbesitz Appenzell.<br />
CHF 6 000.- / 9 000.-<br />
(€ 4 170.- / 6 250.-)<br />
| 15
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 16<br />
3014<br />
3014<br />
KOLLER, RUDOLF<br />
(1828 Zürich 1905)<br />
Kühe auf der Weide. 1862.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Unten links signiert, datiert und bezeichnet:<br />
<strong>Koller</strong>. 1862. Zürich.<br />
180 x 150 cm.<br />
Provenienz: Privatbesitz Schweiz.<br />
CHF 30 000.- / 40 000.-<br />
(€ 20 830.- / 27 780.-)<br />
3015<br />
ANKER, ALBERT<br />
(1831 Ins 1910)<br />
Schreibendes Mädchen. 1907.<br />
Aquarell auf Papier.<br />
Unten rechts signiert und datiert: Anker. 1907.<br />
25 x 35 cm.<br />
Provenienz: <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
Dieses Gemälde ist beim <strong>Schweizer</strong>ischen<br />
Institut für <strong>Kunst</strong>wissenschaft als eigenhändiges<br />
Werk von Albert Anker registriert.<br />
Albert Anker beweisst bei diesem Aquarell<br />
höchste <strong>Kunst</strong>fertigkeit und malt so fein, dass<br />
gar das Geschriebene erkennbar wird.<br />
CHF 70 000.- / 90 000.-<br />
(€ 48 610.- / 62 500.-)
3015
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3016<br />
| 18<br />
3017<br />
3016*<br />
BOCION, FRANCOIS<br />
(1828 Lausanne 1890)<br />
Chillon et Granchamp. Um 1865.<br />
Öl auf Leinwand auf Karton.<br />
Verso bezeichnet und datiert:<br />
Chillon et Granchamp par Bocion.<br />
14,5 x 37 cm.<br />
Herr Reymondin hat das Bild im Original<br />
begutachtet und die Echtheit schriftlich bestätigt.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 1 740.- / 2 430.-)<br />
3017<br />
ZUBER-BÜHLER, FRITZ<br />
(Le Locle 1822 - 1896 Paris)<br />
Enten an einem Teich.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Unten rechts signiert: Zuber Buhler.<br />
28,5 x 35 cm.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 560.- / 8 330.-)
3018<br />
3018<br />
ZELGER, JAKOB JOSEF<br />
(Stans 1812 - 1885 Luzern)<br />
Berglandschaft mit einem Bach.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Unten links signiert: J. Zelger.<br />
116 x 162 cm.<br />
CHF 10 000.- / 15 000.-<br />
(€ 6 940.- / 10 420.-)<br />
| 19
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 20<br />
3019<br />
3019*<br />
ANKER, ALBERT<br />
(1831 Ins 1910)<br />
Studie zu „Lesende Grossmutter“ (recto);<br />
Studie zu „Schreibendes Mädchen“ (verso).<br />
Kohle und Gouache bzw. Kohle und Rötel<br />
auf Papier. 32 x 23 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 780.- / 4 170.-)<br />
3020<br />
ANKER, ALBERT<br />
(1831 Ins 1910)<br />
Rosa Schwab tricotant. 1908.<br />
Aquarell auf Papier. Unten rechts signiert:<br />
Anker. 1908.<br />
25,5 x 35,5 cm.<br />
Dieses Aquarell ist im <strong>Schweizer</strong>ischen Institut<br />
für <strong>Kunst</strong>wissenschaft als eigenhändiges Werk<br />
von Albert Anker registriert.<br />
Das <strong>Schweizer</strong>ische Institut für<br />
<strong>Kunst</strong>wissenschaft vermerkt auf seinem<br />
Archivauszug: „Aufgrund der Provenienz handelt<br />
es sich zweifellos um das Aquarell, welches<br />
der Künstler mit folgendem Eintrag im Livre<br />
de Vente vermerkt hat: Juin 3 / Mr. Paul Bohni<br />
/ fille Rosa Schwab tricotant fond noir de<br />
chambre / 100 (frs)“.<br />
CHF 70 000.- / 90 000.-<br />
(€ 48 610.- / 62 500.-)
3020
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 22<br />
3021<br />
3021<br />
BUCHSER, FRANK<br />
(1828 Feldbrunnen 1890)<br />
Herrenportrait.<br />
Öl auf Leinwand auf Holz.<br />
Unten rechts monogrammiert: F.B.<br />
50 x 44 cm.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 560.- / 8 330.-)
3022<br />
3022<br />
BUCHSER, FRANK<br />
(1828 Feldbrunnen 1890)<br />
Indianisches Zeltlager bei Lodge Pole Creek.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Unten rechts monogrammiert: F. B.<br />
37 x 57,5 cm.<br />
Provenienz: <strong>Schweizer</strong> Privatsammlung<br />
seit 1920.<br />
Ausstellung:<br />
<strong>Kunst</strong>museum Thun, Frank Buchser<br />
Ausstellung, 17. Juni - 13. August 1967, Nr. 64.<br />
CHF 50 000.- / 80 000.-<br />
(€ 34 720.- / 55 560.-)<br />
| 23
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3023<br />
HODLER, FERDINAND<br />
(Bern 1853 - 1918 Genf)<br />
Weiden an der Jonction. Abendstimmung. 1878.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links datiert und signiert:<br />
1878. F. Hodler.<br />
55,4 x 46 cm.<br />
Provenienz:<br />
- <strong>Kunst</strong>schau A. Blumenreich, Berlin<br />
(7.10.1929).<br />
- H. Gysin-Mohler, Basel, 1930.<br />
- Otto Schmidlin, Zürich, 1930.<br />
- <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
Ausstellung:<br />
Galerie Moos, 1918, Nr. 9.<br />
Literatur (Auswahl):<br />
- Loosli, C. A.: Ferdinand Hodler, Leben, Werk<br />
und Nachlass, Bern, 1921 - 1924, Bd. 2, S. 111<br />
(Weiden an der Jonction am Abend), Nr. 2251<br />
des Generalkataloges.<br />
- Bender, E.: Die <strong>Kunst</strong> Ferdinand Hodlers,<br />
Gesamtdarstellung, Bd. 1, Das Frühwerk bis<br />
1895, Zürich, 1923, S. 58, 101, Abb. 41<br />
(Weiden an der Jonction, Abendstimmung,<br />
1878).<br />
- Roffler, Th.: <strong>Schweizer</strong> Maler. Reden und<br />
Aufsätze, Winterthur, 1937, S. 72 - 73, Abb. 8,<br />
78 (Weidenbäume, 1878).<br />
- Landschaftskatalog, in: Müller, W.Y.: Die<br />
<strong>Kunst</strong> Ferdinand Hodlers. Gesamtdarstellung,<br />
Bd. 2, Zürich 1941, Nr. 50.<br />
- Dietschi, P.: Der Parallelismus Ferdinand<br />
Hodlers. Ein Beitrag zur Stilpsychologie der<br />
neueren <strong>Kunst</strong>, Basel 1957, S. 50.<br />
- Brüschweiler, J.: Notizen zu einigen<br />
Jugendwerken, Berlin/Paris/Zürich 1983, S.<br />
180, Abb. 235.<br />
- Bätschmann, O. und Müller, P.: Hodler,<br />
Catalogue raisonné der Gemälde, Bd. 1, Die<br />
Landschaften, Teilband 1, Zürich, SIK, 2008,<br />
S. 119, WV. Nr. 66, mit Abb.<br />
Paul Müller schreibt im Werkverzeichnis (SIK<br />
2008, op.cit.): „Der Katalog der 1918 von der<br />
Galerie Moos organisierten Hodler-<br />
Retrospektive verzeichnet mit Abbildung zwei<br />
motivisch eng verwandte Jonction-<br />
Landschaften: Unter Nr. 9 ein Hochformat mit<br />
dem Titel „Saules à la Jonction - Soir“ sowie<br />
unter Nr. 19 ein Breitformat mit demselben<br />
Titel, jedoch mit der Präzisierung „Matin“. (...)<br />
Die Titel stammen möglicherweise von der<br />
Galerie Moos, da sie vorher in keiner<br />
Publikation verzeichnet sind. (...) Der durch das<br />
Format bedingte engere Blickwinkel und die<br />
kürzere Distanz zur zentralen Weidengruppe<br />
verschaffen dieser im Vergleich zur (querformatigen<br />
Morgenstimmung) stärkeres Gewicht im<br />
Bildgefüge.“<br />
Die Entdeckung dieser frühen Landschaft von<br />
Ferdinand Hodler in einer <strong>Schweizer</strong><br />
Privatsammlung kann als kleine Sensation gelten.<br />
Seit 1930 galt für dieses Werk: Standort<br />
unbekannt. Entsprechend ist es in dem breit<br />
angelegten Oeuvrekatalog von 2008<br />
(Bätschmann u. Müller, op. cit.) mit einer<br />
Schwarz-Weiss-Aufnahme belegt. Zudem ist<br />
dort die Überprüfung der farblichen Umsetzung<br />
der Abendstimmung als Forschungsdesiderat<br />
| 24<br />
formuliert (op. cit., Nr. 66, S. 118-119). Dieses<br />
kann nun eingelöst werden. Hodler nutzt in<br />
unserem Werk für die Schilderung der beginnenden<br />
Dämmerung eine verhaltene Farbpalette<br />
von tonigen Erd- und Grüntönen. Zwischen die<br />
Zweige der Weiden setzt er „Wattebäusche“<br />
lachsfarbener Wolken; unter den Silhouetten<br />
der Bäume auf der rechten Seite schimmern in<br />
gedämpften Gelb und Orange die letzten<br />
Strahlen der untergehenden Sonne. Deren<br />
Widerschein zeichnet auch auf das Wasser des<br />
ganz rechts liegenden Flussufers zartgelbe<br />
Schleier. Besonders interessant ist dieser<br />
Befund im Vergleich mit einer zweiten Fassung<br />
dieses Motivs, der exakt massgleichen Weiden<br />
an der Jonction (Privatbesitz, op. cit., Katalog<br />
Nr. 67, S. 119, mit Farbabb.), um 1878, in der er<br />
die Komposition unseres Gemäldes im<br />
Querformat erprobte und unsere etwas abgedunkelte<br />
Fassung zur taghellen variiert (vgl.<br />
Abb. 3). Laut Oeuvrekatalog (op. cit., S. 119)<br />
hat Hodler diese breitformatige Landschaft kurz<br />
nach deren Grundanlage noch einmal überarbeitet,<br />
insbesondere wohl den dort in der Bildmitte<br />
befindlichen hellen Himmelsstreifen hinzugefügt.<br />
Möglicherweise wollte er die<br />
Tagesstimmung gegenüber unserer Fassung<br />
noch einmal akzentuieren. „Genfer Barbizon“<br />
nannten Ferdinand Hodler und seine<br />
Malerfreunde die Gegend der Jonction, dem<br />
Zusammenfluss von Rhone und Arve bei Genf<br />
(heute ein Genfer Stadtteil). Damit spielten sie<br />
auf das Dorf im Wald von Fontainebleau an, wo<br />
eine als „Schule von Barbizon“ berühmt gewordene<br />
Gruppe von Malern im unmittelbaren<br />
Erleben der und Malen nach der Natur ihr Ideal<br />
formulierte. So kann man es als künstlerische<br />
Hommage an die Begründer und Vertreter der<br />
Freilichtmalerei bezeichnen, dass sich Hodler<br />
und seine Kollegen Théodore Douzon (1829-<br />
1914) und Louis Dunki (1856-1915) im Jahr 1878<br />
im Gebiet der Jonction der Landschaftsmalerei<br />
widmeten. Von Hodler sind fünf Landschaften<br />
bekannt, die in diesem Kontext entstanden.<br />
Neben unserer Landschaft und der bereits<br />
erwähnten Fassung im Querformat gehören zu<br />
dieser Motivgruppe auch die etwas grössere<br />
Landschaft an der Jonction (Von der Heydt-<br />
Museum, Wuppertal, op. cit., Katalog Nr. 64,<br />
S. 117-118, mit Farbabb. S. 118) und die in<br />
Privatbesitz befindlichen Schafe am Sentier des<br />
Saules (op. cit., Katalog Nr. 63, S. 116-117, mit<br />
Farbabb. S. 117), und Fischende Kinder am Ufer<br />
der Arve (op. cit., Katalog Nr. 65, S. 118, mit<br />
Farbabb.). Die drei Malerkollegen waren<br />
Mitschüler bei Bartélemy Menn (1815-1893),<br />
dem damaligen Leiter der Genfer Zeichenschule<br />
und engen Freund des der Schule von Barbizon<br />
nahe stehenden Camille Corot (1796-1875). Bei<br />
Menn hatte Hodler 1877 eine rund fünfjährige<br />
fundierte Ausbildung abgeschlossen und war zur<br />
gefestigten künstlerischen Persönlichkeit gereift.<br />
Von seinem Selbstbewusstsein zeugt, das er<br />
bereits 1874 an einem Landschaftswettbewerb<br />
teilnahm - mit Erfolg, wurde ihm doch der erste<br />
Preis zuerkannt. Matthias Fischer belegt in seiner<br />
aktuellen Studie Der junge Hodler , wie der<br />
ehrgeizige Künstler seit 1875 an zahlreichen<br />
Ausstellungen in Genf teilnahm und auf grosses<br />
Echo in der Öffentlichkeit stiess - wenn auch<br />
nicht auf ungeteiltes. Die konservative Genfer<br />
Fachpresse zeigte sich zwar von einzelnen<br />
Elementen der Hodlerschen Malerei durchaus<br />
Abb. 3: Weiden an der Jonction, Morgen<br />
(Privatbesitz)<br />
beeindruckt, stand aber seiner grundsätzlichen<br />
künstlerischen Auffassung zwiespältig gegenüber.<br />
So bemängelte sie beispielsweise an der<br />
bereits erwähnten Jonction-Landschaft Schafe<br />
am Sentier des Saules, mit der Hodler 1878 an<br />
der in mehreren Städten gezeigten<br />
<strong>Schweizer</strong>ischen <strong>Kunst</strong>ausstellung teilnahm, die<br />
„Vernachlässigung“ der dort gemalten Figuren<br />
und Tiere. Hodler kam den Ratschlägen, diesem<br />
Aspekt seiner Arbeit mehr Mühe zu widmen,<br />
allerdings nicht nach. Ganz im Gegenteil:<br />
In klarer Ablehnung der in der herkömmlichen<br />
Akademiemalerei üblichen, für die eigentliche<br />
Bildaussage aber nebensächlichen Menschen-<br />
und Tierfiguren verschwinden sie zunehmend<br />
aus seiner Malerei. Mitte der 1880er Jahre<br />
befindet er: „Wenn der Maler wünscht, dass das<br />
Bild berührend und fesselnd wirken soll, wird er<br />
keine Figuren verwenden. [...] Eine Landschaft<br />
muss Charakter haben, eine Leidenschaft oder<br />
eine Gefühlsbewegung ausdrücken. Ihr<br />
Charakter gibt ihr ihre Individualität. Figuren<br />
oder Anekdotisches fügen nicht nur nichts<br />
hinzu, sondern schwächen die packende und<br />
direkte emotionale Wirkung.“ Auch in unserem<br />
Werk „Weiden an der Jonction,<br />
Abendstimmung“ hat Hodler diese in die<br />
Moderne weisende Auffassung bereits umgesetzt.<br />
Er konzentriert sich ganz auf die<br />
Landschaft und platziert nur an der Uferlinie<br />
eine winzige, kaum mehr wahrnehmbare Figur.<br />
An der Darstellung interessiert ihn zunächst der<br />
durch die Bäume und die in die Ferne weisenden<br />
Pfade ausgelöste zentralperspektivische<br />
Tiefensog. Diesen Sog mildert Hodler aber<br />
durch mehrere Elemente ab. Neben der<br />
Staffagefigur, die er zur bis hin zur<br />
Bedeutungslosigkeit minimiert, fängt er ihn<br />
einerseits durch die steil in den Himmel ragenden<br />
Zweige der in der Bildmitte positionierten<br />
Weide auf, andererseits vermindert er ihn durch<br />
eine eher flächige Malweise, die keine exakte<br />
Farbperspektive zulässt. Diese Ansätze wird er<br />
unmittelbar danach auf seiner Spanienreise aufnehmen<br />
und weiterentwickeln: Es entstehen die<br />
ersten seiner berühmten Baumportraits. Die<br />
Werkgruppe der Jonction-Bilder, insbesondere<br />
die hier angebotenen Weiden an der Jonction.<br />
Abendstimmung können also als Beginn der<br />
modernen Malerei Ferdinand Hodlers bezeichnet<br />
werden, bei denen er seine Überlegungen<br />
zur neuen Landschaftsmalerei erprobte.<br />
CHF 300 000.- / 400 000.-<br />
(€ 208 330.- / 277 780.-)
3023<br />
| 25
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3024<br />
HODLER, FERDINAND<br />
(Bern 1853 - 1918 Genf)<br />
Schwörender.<br />
Bleistift auf Papier. Unten rechts signiert: F.<br />
Hodler.<br />
44 x 18 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 780.- / 4 170.-)<br />
3025<br />
HODLER, FERDINAND<br />
(Bern 1853 - 1918 Genf)<br />
Stehender weiblicher Akt.<br />
Bleistift auf Papier. Unten rechts monogrammiert:<br />
F. H.<br />
34 x 20 cm.<br />
CHF 7 000.- / 10 000.-<br />
(€ 4 860.- / 6 940.-)<br />
3026<br />
HODLER, FERDINAND<br />
(Bern 1853 - 1918 Genf)<br />
Studie einer weiblichen Figur.<br />
Kohle auf Papier. Unten rechts signiert: F.<br />
Holder.<br />
35 x 22 cm.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
3027<br />
HODLER, FERDINAND<br />
(Bern 1853 - 1918 Genf)<br />
Vorderseite: Stehende Frau. Rückseite:<br />
Liegender Soldat.<br />
Bleistift auf Papier. Unten links mit Stempel:<br />
Succession Ferd. Hodler. Nr. 350.<br />
33 x 21 cm.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 1 040.- / 1 740.-)<br />
| 26<br />
3024 3025<br />
3026 3027
3028<br />
3028<br />
SEGANTINI, GIOVANNI<br />
(Arco 1858 - 1899 Schafberg bei Pontresina)<br />
Hundegespann. 1886 - 1888.<br />
Öl auf Leinwand. 52 x 98,5 cm.<br />
Dieses Gemälde ist im <strong>Schweizer</strong>ischen Institut<br />
für <strong>Kunst</strong>wissenschaft als eigenhändiges Werk<br />
von Giovanni Segantini registriert.<br />
Gutachten:<br />
- Originalgutachten von Gottardo Segantini,<br />
Maloja, 9. November 1948.<br />
- Gutachten von Dr. Annie-Paule Quinsac, 22.<br />
Januar 1975.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Max Knöll, Basel, 1942 - 1956.<br />
- Sammlung Casiraghi, Mailand.<br />
- Privatbesitz Schweiz.<br />
Ausstellungen:<br />
- Mailand 1899, Comitato per le onoranze a G.<br />
Segantini; Espositione di alcune opere di<br />
Segantini.<br />
- St. Moritz, 1949, Esposizione commemorativa<br />
di Giovanni Segantini.<br />
- St. Gallen, 1956, Ausstellung Giovanni<br />
Segantini, <strong>Kunst</strong>museum.<br />
- Innsbruck, 1981, Ausstellung Giovanni<br />
Segantini, Tiroler Landesmuseum<br />
Ferdinandeum.<br />
Literatur:<br />
- Nicodemi, G.: Giovanni Segantini, Mailand,<br />
1956.<br />
- Fiori, Teresa: Archivo del Divisionismo, Rom,<br />
1969, Band II, Nr. 201.<br />
- Gozzoli, Maria Cristina: L’opera completa di<br />
Segantini, Mailand, 1973, Nr. 261.<br />
- Quinsac, Annie-Paule: Segantini, Catalogo<br />
generale, Mailand, 1982, S. 538, Nr. 638.<br />
Das hier angebotene Werk, bekannt auch unter<br />
dem Titel „Zigeunergespann“ (Equipaggio di<br />
Zingari), ist um das Jahr 1888 entstanden.<br />
Nachdem Segantini in Mailand verschiedene<br />
Auftragarbeiten für das Grossbürgertum ausführte,<br />
liess er sich mit seiner Familie in<br />
Savognin im Haus „Peterelli“ nieder, wo er bis<br />
1894 mit seiner Familie lebte. Zahlreiche seiner<br />
grossformatigen Werke entstanden hier und<br />
zum ersten Mal experimentierte Segantini mit<br />
der Technik des Divisionismus. In den savogniner<br />
Jahren entwickelte sich Segantinis künstlerische<br />
Karriere zusehens, was sich auch in seiner<br />
internationalen Anerkennung widerspiegelte.<br />
An der Weltausstellung 1886 in London bei der<br />
„Italian Exhibition“ war Segantini einer der<br />
bestvertretenen Künstler und 1889 wurde er im<br />
Rahmen der Weltausstellung in Paris mit der<br />
Goldmedaille ausgezeichnet.<br />
Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei<br />
dieser Arbeit um ein unvollendetes Werk, das<br />
der Maler aufgab, um das gleiche Motiv auf<br />
einer grossformatigen Leinwand wieder aufzunehmen.<br />
Allerdings konnte diese heute verschollene<br />
Arbeit bis jetzt noch nicht wiedergefunden<br />
werden (vergleiche dazu das Gutachten<br />
von Frau Dr. Annie-Paule Quinsac, 1975).<br />
Gerade diese Unvollkommenheit macht dieses<br />
Werk sehr interessant, da es nicht nur äusserst<br />
modern in Auffassung und Maltechnik ist,<br />
sondern auch die Arbeitsweise von Giovanni<br />
Segantini offenbart.<br />
„Die Art der Komposition, der Ausdruck des<br />
Hundes und die lebhafte Malweise sind die<br />
ästhetischen Werte dieses Bildes, welches auch<br />
unabhängig davon für den Wissenschaftler<br />
insofern von Bedeutung ist, dass es [...] einen<br />
Blick in die Arbeitsweise des Künstlers<br />
gewährt.“ (Dr. Annie-Paule Quinsac, 1975).<br />
CHF 35 000.- / 45 000.-<br />
(€ 24 310.- / 31 250.-)<br />
| 27
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3029<br />
HODLER, FERDINAND<br />
(Bern 1853 - 1918 Genf)<br />
Thunersee mit Stockhornkette. Um 1913.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: F.<br />
Hodler.<br />
62,5 x 85,5 cm.<br />
Provenienz: Privatbesitz Schweiz.<br />
Bätschmann, O. und Müller, P: Hodler,<br />
Catalogue raisonné der Gemälde, Bd. 1, Die<br />
Landschaften, Teilbd. 2, Zürich, SIK, 2008, S.<br />
393, WV Nr. 486, mit Abb.<br />
Mit der Stockhornkette empfand Ferdinand<br />
Hodler eine tiefe Verbundenheit. Von seiner<br />
Lehrlingszeit bis zu seinem grandiosen<br />
Spätwerk, über fast ein halbes Jahrhundert hinweg,<br />
beschäftigte sich der Maler immer wieder<br />
mit jenem Gebirgszug im Berner Oberland, der<br />
nach seinem markanten, aus einer fast senkrechten<br />
Gesteinsplatte gebildeten Gipfel benannt<br />
ist.<br />
Bereits mit 14 Jahren kommt er, nach einigen<br />
Jahren in Steffisburg am Thunersee, in die<br />
Lehre zu dem Vedutenmaler Ferdinand Sommer<br />
in Thun, der für die Touristen Landschaften in<br />
Serie erstellt - für Hodler der Eintritt in die<br />
<strong>Kunst</strong>, wie er später über diese Zeit urteilt. In<br />
dessen Werkstatt malt der Lehrling erstmals<br />
Ansichten vom Niesen und dem Stockhorn und<br />
zeigt sich bereits fasziniert und überwältigt von<br />
der Alpenlandschaft. Unter seinem Lehrer<br />
Bartélemy Menn (1815-1893) lässt er später<br />
| 28<br />
Sommers romantisierende Vedutenmalerei hinter<br />
sich und emanzipiert sich zum Künstler mit<br />
eigener Ausdruckskraft. 1883, als etablierter,<br />
allerdings umstrittener Maler in Genf, errang er<br />
mit der Alpenlandschaft (Das Stockhorn) (heute<br />
im Musée d’art et d’histoire, Genf) den ersten<br />
Preis in dem nach dem <strong>Schweizer</strong> Alpenmaler<br />
Alexandre Calame benannten Concours<br />
Calame. Danach rückt die Landschaft zugunsten<br />
des symbolistischen Figurenbildes für fast<br />
zwei Jahrzehnte in den Hintergrund, bis er sie<br />
um 1904 wieder aufgreift. 1904/05 malt er die<br />
Stockhornkette in mehreren Versionen, auf<br />
denen sie sich in westlicher Richtung hin bis<br />
zum Gurnigelgebiet erstreckt. 1912/13 beschäftigt<br />
er sich erneut mit diesem Motiv, als er seine<br />
kranke Freundin Valentine Godé-Darel in<br />
Hilterfingen besucht, wo sie zur Erholung weilt.<br />
Formal konzipierte Ferdinand Hodler den hier<br />
angebotenen Thunersee mit Stockhornkette um<br />
zwei Symmetrieachsen. Sehr deutlich herausgearbeitet<br />
ist die horizontale Achse, nämlich die<br />
Uferlinie des Thunersees, die die Darstellung<br />
fast genau mittig in eine untere und obere<br />
Bildhälfte trennt und als Kante der Spiegelung<br />
der Stockhornkette nach unten dient. Die zweite,<br />
vertikale Achse wird durch eine gedachte<br />
Linie zwischen dem Stockhorngipfel und sei-<br />
nem Spiegelbild unten gebildet. Links und<br />
rechts fallen die Bergrücken in ungefährer<br />
Entsprechung voneinander zu den Bildrändern<br />
ab. Die parallel verlaufenden Wolkenstreifen<br />
unter den Gipfeln nehmen diese<br />
Rhythmisierung auf. Durch diese beiden<br />
Achsen ergeben sich vier Bildquadranten, die<br />
sich ähneln und deren Ecken genau an jenem<br />
Punkt zusammenlaufen, den Hodler mit einem<br />
gedämpften Rot betont: der Bildmitte.<br />
Bereits die Wahl des Bildausschnitts erfolgte<br />
durch Hodler so, dass ein Motiv seine Anlage<br />
zu bilateraler Symmetrie offenbaren konnte.<br />
Symmetrie, das ist die Unveränderlichkeit eines<br />
Objektes, auch wenn es gedreht, gespiegelt oder<br />
verschoben wird. Sie stellte eines der wichtigsten<br />
Gestaltungsprinzipien von Hodler auf seiner<br />
Suche nach einem Naturphänomen dar, das im<br />
Zentrum seines Schaffens stand, dem<br />
Parallelismus. „Parallelismus benenne ich jede<br />
Art von Wiederholung“, erklärte er in einem<br />
Vortrag. „So oft ich in der Natur den Reiz der<br />
Dinge am stärksten spüre, ist es immer ein<br />
Eindruck von Einheit. Führt mich mein Weg in<br />
einen Tannenwald, wo die Bäume sich hoch<br />
zum Himmel heben, so sehe ich die Stämme,<br />
die ich zur Linken und Rechten vor mir habe,<br />
als unzählige Säulen. Ein- und dieselbe vertikale
3029<br />
AUSKLAPPER<br />
| 29
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
Linie, viele Male wiederholt, umgibt mich. [...]<br />
Eine analoge aber stärkere Wirkung verspüren<br />
wir, wenn wir auf einem Berggipfel inmitten der<br />
Alpenregion stehen. Alle die unzähligen Spitzen,<br />
die uns umgeben, verschaffen uns jenen eigenen<br />
Reiz, der aus der Wiederholung resultiert.“<br />
Hodlers stringente Bildkomposition wird durch<br />
zwei weitere Gestaltungsmittel betont. Zum einen<br />
bietet Hodler dem Betrachter keine naturalistischdetaillierte<br />
Schilderung von Bergen, Himmel und<br />
Wasser; er betont vielmehr die Fläche und verzichtet<br />
auf Farbperspektive. Dies unterstreicht er<br />
andererseits durch die stark beschränkte<br />
Farbpalette, die er auf den Komplementärkontrast<br />
Gelb-Blau verdichtet. Dadurch erreicht er eine<br />
Verfremdung und Stilisierung der Landschaft<br />
einerseits, eine völlige optische Beruhigung der<br />
Darstellung andererseits.<br />
Das Ergebnis ist gleichsam ein Destillat dessen,<br />
was Hodler für das Wesentliche, das Essentielle<br />
in der Anschauung dieses Gebirgsmassivs hielt.<br />
Damit bekannte er sich zur „Mission des<br />
Künstlers“. Denn diese sei es, „dem<br />
| 30<br />
Abb. 4: Thunersee mit Stockhornkette im Frühling, 1912, Öl auf Leinwand, 57,2 x 80,6 cm.<br />
(Musée d’art et d’histoire, Ville de Genève, Inv. no 1939-5, Foto: Yves Siza)<br />
Unvergänglichen der Natur Gestalt zu geben,<br />
ihre innere Schönheit zu enthüllen. Der<br />
Künstler kündet von der Natur, indem er die<br />
Dinge sichtbar macht; [...] er zeigt uns eine vergrösserte,<br />
eine vereinfachte Natur, befreit von<br />
allen Details, die nichts sagen.“<br />
Unsere Stockhornkette ist weniger eine<br />
Landschaftsansicht als ein eigentliches charakteristisches<br />
Portrait dieses Gebirges. Hodler konzentrierte<br />
mit malerischen Mitteln alle<br />
Aufmerksamkeit auf Eigenschaften der Berge,<br />
wie sie menschlichen Individuen zugeschrieben<br />
werden: Einsamkeit, Erhabenheit und<br />
Unnahbarkeit. Nicht Lieblichkeit und Idylle der<br />
Natur interessierten ihn, sondern ihre Grösse,<br />
Unendlichkeit und Unberechenbarkeit. Er<br />
malte eine im Wortsinne erhabene, sich über<br />
alle Niederungen erhebende Natur und richtete<br />
den Blick in seinen Gemälden häufig nach<br />
oben, was als Ausdruck des Wunsches nach<br />
Einssein mit der Natur gelesen werden kann.<br />
Tatsächlich kulminiert jede Betrachtung unserer<br />
Stockhornkette in ihrem Gipfel, den Hodler<br />
durch den Gegensatz zwischen einer von den<br />
letzten Sonnenstrahlen rosa überhauchten<br />
Bergflanke und der dunklen Spitze besonders<br />
betont. Oben kristallin und klar, durch schwarz<br />
umrandende Umrisse scharf gegen das<br />
Gegenlicht des gelblichen Abendhimmels abgesetzt,<br />
verschwimmt die Silhouette der Bergkette<br />
allerdings auf dem spiegelnden Thunersee, ihre<br />
Farbigkeit wird nur gedämpft wiedergegeben.<br />
Hodler macht mit solchen Gegensätzen von<br />
Amorphem und Kristallinem, Gestaltetem und<br />
Chaotischem die Spannungen in der Natur<br />
sichtbar.<br />
In anderen Versionen dieses Motivs verortet<br />
Hodler den Betrachter fest im Diesseits. In<br />
einer 1904 entstandenen Version bietet er unserem<br />
Auge beispielsweise als optische Stütze am<br />
unteren Bildrand einige aus der<br />
Wasseroberfläche ragende Kiesel und einen schmalen<br />
Erdstreifen, der das diesseitige Ufer des<br />
Thunersees bildet (Thunersee mit<br />
Stockhornkette, 1904, <strong>Kunst</strong>museum Bern,<br />
siehe dazu Oskar Bätschmann und Paul Müller
[Hrsg.:], Ferdinand Hodler: catalogue raisonné<br />
der Gemälde, Band 1, Die Landschaften,<br />
<strong>Schweizer</strong>isches Institut für <strong>Kunst</strong>wissenschaft,<br />
Zürich: Scheidegger & Spiess, 2008, Nr. 310, S.<br />
280). Oder er „entzieht“ uns zwar das rettende<br />
Ufer, doch wird diesem Gefühl des „optischen<br />
Schwimmens“ durch einen Naturalismus in<br />
Farbigkeit und Detailtreue entgegengesteuert,<br />
Hodler stellt also der Verunsicherung des<br />
Betrachters etwas Wohlbekanntes gegenüber<br />
(ausgeprägt z.B. in Thunersee mit<br />
Stockhornkette im Frühling, um 1912, Musée<br />
d’art et d’histoire, Genf, op. cit. Nr. 476, S. 387,<br />
Abb. S. 388) (vgl. Abb. 4). Wieder in einer<br />
anderen Variante sorgt er mit einer strahlenden<br />
Farbpalette, die den ganzen Bergzug erleuchtet,<br />
wieder für dessen Vertrautheit (wie in<br />
Thunersee mit Stockhornkette, um 1913, op.<br />
cit. Nr. 482, S. 390, Abb. S. 391) (vgl. Abb. 5).<br />
Unsere Stockhornkette dagegen scheint entrückt,<br />
vom Betrachter körperlich getrennt durch<br />
die gekräuselte Wasseroberfläche, die an den<br />
Seiten und unten nicht durch eine Uferlinie<br />
Abb. 5: Thunersee mit Stockhornkette, 1904, Öl auf Leinwand, 78,5 x 91 cm.<br />
(<strong>Kunst</strong>museum Bern, Legat Walter und Hedwig Scherz-Kernen, Muri)<br />
begrenzt wird. Unser Standort ist dadurch<br />
unbestimmt, ufer-, raum- und zeitlos. Obwohl<br />
die Berge die ganze Breite des Gemäldes einnehmen,<br />
nimmt die besondere Farbigkeit dem<br />
Massiv alle Schwere. So entschwindet die<br />
Stockhornkette als lockendes Traumgebilde,<br />
klar und doch unerreichbar über dem Flimmern<br />
des Wassers.<br />
CHF 2 600 000.- / 3 200 000.-<br />
(€ 1 805 560.- / 2 222 220.-)<br />
| 31
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 32<br />
3030 3031<br />
3030<br />
STEINER, ALBERT<br />
(1877 Frutigen 1965)<br />
Der Piz Palü.<br />
Platinprint. Unten rechts signiert und bezeichnet:<br />
Albert Steiner. St. Moritz. Unten links<br />
bezeichnet: Der Piz Palü.<br />
22,5 x 16,8 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 390.- / 2 080.-)<br />
3031<br />
STEINER, ALBERT<br />
(1877 Frutigen 1965)<br />
Novembertag am St. Moritzersee.<br />
Platinprint. Unten rechts signiert und bezeichnet:<br />
Albert Anker. St. Moritz. Unten links betitelt:<br />
Novembertag am Stmoritzersee.<br />
21,7 x 16,1 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 080.- / 3 470.-)<br />
3032<br />
STEINER, ALBERT<br />
(1877 Frutigen 1965)<br />
Winterabend bei St. Moritz.<br />
Platinprint. Unten rechts signiert und bezeichnet:<br />
Albert Steiner. Moritz. Unten links betitelt:<br />
Winterabend bei St. Moritz.<br />
16,7 x 21,5 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 080.- / 3 470.-)<br />
3033<br />
STEINER, ALBERT<br />
(1877 Frutigen 1965)<br />
Schafhirte in den Bergen.<br />
Platinprint. Unten rechts singiert und bezeichnet:<br />
Albert Steiner. St. Moritz. Unten links<br />
bezeichnet: Schafhirte in den Bergen.<br />
16,4 x 22,5 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 390.- / 2 080.-)
3032<br />
3033<br />
| 33
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3034<br />
GIACOMETTI, GIOVANNI<br />
(Stampa 1868 - 1933 Glion)<br />
Die Heuernte bei Maloja. 1923.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts monogrammiert:<br />
Gi.Gi. Verso bezeichnet Giov. Giacometti<br />
Maloja.<br />
101 x 93 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Galerie Aktuaryus, Zürich<br />
- Privatbesitz, Schweiz<br />
Ausstellungen:<br />
- Zürich, <strong>Kunst</strong>salon Wolfsberg, <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Kunst</strong>, Dezember 1923 - Januar 1924, Nr. 69<br />
(Heuernte in den Bergen).<br />
- Bern, <strong>Kunst</strong>halle, Giovanni Giacometti, Fred<br />
Stauffer, V. Surbek, Eug. Zeller, C. Angst, 29.<br />
März - 26. April 1925, Nr. 7 (Heuernte).<br />
- Chur, Bündner <strong>Kunst</strong>verein Villa Planta, 24.<br />
Mai - 7. Juni 1925, Nr. 6.<br />
- Zürich, Galerie Aktuaryus, 23. Oktober - 30.<br />
November 1927, Nr. 45 (?).<br />
- Basel, <strong>Kunst</strong>halle, Giovanni Giacometti,<br />
Gedächtnisausstellung Paul Altherr, 8. Februar<br />
- 2. März 1930, Nr. 28 (Vor dem Gewitter, 1926)<br />
- Zürich, Galerie Aktuaryus, Giovanni<br />
Giacometti, Cuno Amiet, 27. Oktober - 20.<br />
November 1940, Nr. 30.<br />
- Chur, <strong>Kunst</strong>haus Chur, Jubiläumsausstellung<br />
Giovanni Giacometti 1868-1933, 12. Mai - 30.<br />
Juni 1968, Nr. 105 (datiert 1923/24).<br />
Literatur:<br />
- E.F.K./W.B.: <strong>Schweizer</strong> Künstler der<br />
Gegenwart, Giovanni Giacometti In: Basler<br />
Nachrichten, 16. Februar 1930, S. 26-31, Abb.<br />
9 und Abb I (Titelblatt).<br />
- Elisabeth Esther Köhler: Giovanni Giacometti<br />
1868-1933, Leben und Werk, mit<br />
Werkverzeichnis, Zürich 1969, Nr. 426<br />
(Heuernte mit aufziehendem Gewitter, 1931).<br />
- Paul Müller/Viola Radlach, Giovanni<br />
Giacometti, Werkkatalog der Gemälde, Zürich<br />
1997, Nr. 1923.20, Abb. S. 44 Nr. 418.<br />
Dass der Sohn eines Zuckerbäckers, Bauern<br />
und Wirts im Graubünden des ausgehenden 19.<br />
Jahrhunderts Künstler werden, in München und<br />
Paris studieren durfte - das war schon etwas<br />
ganz Besonderes. Doch Alberto Giacometti,<br />
Vater von Giovanni Giacometti, hatte in<br />
| 34<br />
Warschau eine Konditorei und in Bergamo ein<br />
Café betrieben, bevor er sich wieder der<br />
Landwirtschaft im heimischen Bergell widmete<br />
und in Stampa das Albergo Piz Duan eröffnete.<br />
Genau dieser Weltoffenheit ist es zu verdanken,<br />
dass sein Sohn die wohl bedeutendste<br />
Künstlerdynastie der moderneren <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Kunst</strong> begründen konnte.<br />
Auch Giovanni Giacometti kehrte - nicht<br />
zuletzt aus Geldnot - 1891 ins Bergell zurück<br />
und stellte die Natur seiner Heimat mit ihren<br />
Menschen und Tieren in das Zentrum seines<br />
von Licht und Farbe geprägten Werks. Seine<br />
bäuerliche Herkunft vergass er nie. Oder vielmehr<br />
war er selbst das, was man heute wohl als<br />
„Nebenerwerbslandwirt“ bezeichnen würde.<br />
Holz sammeln, heuen, Vieh hüten: das war<br />
Alltag bei den Giacomettis und half, die sechsköpfige<br />
Familie aus Vater Giovanni, seiner Frau<br />
Annetta und den vier Kindern Alberto, Diego,<br />
Ottilia und Bruno zu ernähren. Bruno<br />
Giacometti erinnerte sich später daran, wie er<br />
und seine Geschwister bei der Landarbeit helfen<br />
mussten - nur Alberto, der später als Bildhauer<br />
und Maler eine fulminante Weltkarriere machen<br />
sollte, war häufig von den Pflichten entbunden<br />
und durfte beim Vater im Atelier arbeiten, hatte<br />
der doch früh die aussergewöhnliche künstlerische<br />
Begabung seines Ältesten erkannt. Wenn<br />
Giovanni Giacometti also die Menschen dieses<br />
Bündner Tals auf dem Feld malt, sie beim Säen,<br />
Ernten, Mähen festhält, nimmt er nicht die<br />
romantisierende Sicht eines Künstlers ein, der<br />
„zu den Bauern aufs Land“ fährt. Sein Werk ist<br />
geprägt von einem tiefen Verständnis für den<br />
Kreislauf der Natur und der Arbeit in und mit<br />
ihr. Und er weiss um die Dringlichkeit, Die<br />
Heuernte bei Maloja einzuholen, bevor das drohende<br />
Gewitter alles durchnässt.<br />
Die Unruhe vor dem drängenden Sturm setzt<br />
Giacometti in der unteren Hälfte des Gemäldes<br />
mit unruhigem Pinselduktus um. Dicht an dicht<br />
schichtet er Striche und Punkte. Fast scheint<br />
der Maler von der Hast der Menschen, die eilig<br />
alles zusammenrechen, angesteckt, so erregt<br />
zeichnet er ihre Umrisse. Das aufgehäufte Heu<br />
duckt sich schon in eng zusammengedrängten<br />
Hügeln. Mit leuchtendem Blau, Gelb und<br />
Rotorange gestaltet er die noch von der Sonne<br />
beschienene Alpebene, während der mächtige<br />
Piz Lunghin, der sich über Maloja erhebt, in<br />
ruhigen Violett- und Grautönen der Regsamkeit<br />
an seinem Fuss zusieht. Über ihm quellen die<br />
weissen Gewitterwolken in den Himmel; auf<br />
der linken Seite hat sich schon eine dunkle<br />
Wand aufgetürmt, deren bedrohliche gelbe<br />
Flecken vor dem bevorstehenden Hagel warnen.<br />
Einzelne Blitze zucken bereits über dem<br />
Gipfel des Lunghin.<br />
Es ist nicht die einzige Landschaft Giacomettis,<br />
in der er dräuende Wolken oder ein heranziehendes<br />
Unwetter malt. Der Blick über den St.<br />
Moritzersee mit St. Moritz gegen Muottas<br />
Muragl etwa (um 1914, Privatbesitz, Paul<br />
Müller/Viola Radlach, Giovanni Giacometti,<br />
Werkkatalog der Gemälde, Zürich 1997, Nr.<br />
1914.06, Abb. S. 377) sieht eine dicke weisse<br />
Wolkenschicht. Die Bauern im Erntebild mit<br />
Gewitter von 1912 (Museum der Werner<br />
Coninx-Stiftung, op. cit. Nr. 1912.37, Abb. S.<br />
359), werden sogar schon von einem kräftigen<br />
Guss durchnässt. In unserer Heuernte bei<br />
Maloja allerdings lässt Giacometti gleich die<br />
Furien des Himmels auf sie los. Sieht man<br />
genau hin, hat der Maler aus dem Brodem riesige<br />
fauchende Hexenfratzen mit Hakennasen<br />
und weit aufgerissenem Maul geformt;<br />
Wolkenfetzen bilden das strähnige Haar einer<br />
Hexe am linken oberen Bildrand. Rechts schauen<br />
Gespenstermasken hinter dem Berg hervor.<br />
Bei allem Verständnis des reifen Künstlers für<br />
die Sorgen der Landwirte um ihre Ernte: Den<br />
Dämonen der Natur hat er hier zu einem<br />
Gesicht verholfen.<br />
CHF 600 000.- / 800 000.-<br />
(€ 416 670.- / 555 560.-)
3034<br />
AUSKLAPPER<br />
| 35
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 36<br />
3035<br />
3035<br />
GIACOMETTI, AUGUSTO<br />
(Stampa 1877 - 1947 Zürich)<br />
Komposition mit zwei Schmetterlingen.<br />
Pastell auf Papier. 18,5 x 19 cm.<br />
CHF 14 000.- / 16 000.-<br />
(€ 9 720.- / 11 110.-)<br />
3036<br />
BRÜHLMANN, HANS<br />
(Amriswil 1878 - 1911 Stuttgart)<br />
Tulpenstrauss. 1908.<br />
Öl auf Karton. Unten rechts monogrammiert:<br />
H. B.<br />
54 x 39 cm.<br />
Provenienz: <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
Ausstellung:<br />
Basel, 1938, Nr. 204.<br />
Literatur:<br />
Diggelmann, Hansjakob und Simmen, Jeannot:<br />
Hans Brühlmann - Werkkatalog, Basel, 1985,<br />
Band II, S. 90, Nr. 379.<br />
Diese farbenreiche Blumenkomposition ist im<br />
Jahre 1908 entstanden, in einer Zeit in der sich<br />
Brühlmann intensiv mit der Stillebenmalerei<br />
auseinandersetzte.<br />
CHF 12 000.- / 18 000.-<br />
(€ 8 330.- / 12 500.-)
3036<br />
| 37
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3036A<br />
GIACOMETTI, AUGUSTO<br />
(Stampa 1877 - 1947 Zürich)<br />
Rittersporn. 1911.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Verso auf dem Rahmen vom Künstler signiert,<br />
datiert und betitelt: Augusto Giacometti 1911,<br />
Rittersporn.<br />
67 x 72,5 cm.<br />
Provenienz: <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
Dieses Gemälde, welches sich seit Jahrzehnten<br />
in einer <strong>Schweizer</strong> Privatsammlung befand und<br />
deshalb bis heute unpubliziert blieb, stellt eine<br />
Neunentdeckung im Oeuvre von Augusto<br />
Giacometti dar.<br />
Augusto Giacometti hat in seinem Werk sehr<br />
früh die Grenzen zwischen abstrakter und<br />
gegenständlicher Malerei gesucht und diese<br />
Grenzen in zwei Schaffensphasen zeitweise<br />
auch überschritten.<br />
Das vorliegende Gemälde entstand in der im<br />
Gesamtwerk wichtigen Zeit von 1909 - 1913<br />
und steht am Anfang des schöpferischen<br />
Höhepunktes Augustos. “Mit den grossen<br />
| 38<br />
tachistischen Werken dieser Jahre stand er absolut<br />
an der Spitze der internationalen<br />
Entwicklung in der <strong>Kunst</strong>. In diesen Bildern<br />
war Neues vorweggenommen, das weltweit erst<br />
nach 1945 seine Fortsetzung fand” (Hans<br />
Hartmann, Augusto Giacometti, Pionier der<br />
abstrakten Malerei, 1981, S. 32).<br />
Der Künstler arbeitet mit pastos und breit aufgetragenen<br />
Farben, die er in einen dynamischen<br />
Gegensatz zum flächigen Malgrund setzt, welcher<br />
durch bewusste Auslassungen in die<br />
Komposition einbezogen wird. Die in sich<br />
geschlossene Ausschnitthaftigkeit der<br />
Komposition verleiht dem Bild seinen abstrakten<br />
Charakter, der sich im Grunde genommen<br />
aber an der Natur orientiert.<br />
Im Katalog der Luzerner Giacometti<br />
Ausstellung von 1986/87 schrieb Hans van<br />
der Grinten: “... eine besondere Stellung<br />
nehmen einige nahansichtige Blumebilder des<br />
Zeitraumes 1911 bis 1913 ein, deren Blütenstände<br />
sich zu einem Gewebe von Farben<br />
verdichten. Jede Räumlichkeit tritt zurück,<br />
der organische Aufbau der Pflanzen wird auf<br />
Andeutungen reduziert”.<br />
CHF 600 000.- / 800 000.-<br />
(€ 420 000.- / 560 000.-)
3036A<br />
| 39
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3037<br />
GIACOMETTI, GIOVANNI<br />
(Stampa 1868 - 1933 Glion)<br />
In Capolago, Blick auf Corvatsch. Um 1926.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts monogrammiert:<br />
GG.<br />
50 x 55 cm.<br />
Literatur:<br />
- Müller, Paul und Viola Radlach: Giovanni<br />
Giacometti, Werkkatalog der Gemälde, Band<br />
II/2, Zürich 1997, S. 500. Nr. 1926.07<br />
- Ausst. Kat. Das Portrait - als Bildnis und als<br />
Landschaft. Zum Individuellen in der künstle<br />
rischen Darstellung. Zürich 1988, S. 244f, Nr.<br />
49, mit Abbildung<br />
Ausstellung:<br />
Glarus 1970, Nr. 53 (Das Atelierhaus des<br />
Künstlers in Capolago, Maloja) Zürich 1988, Nr.<br />
48, Farbabb. S. 49.<br />
Mit der Landschaft In Capolago, Blick auf<br />
Corvatsch ist Giovanni Giacometti mit uns als<br />
Betrachter aus seinem Atelier getreten, wenige<br />
Schritte auf einen kleinen Hügel gestiegen und<br />
hat sich der Landschaft zugewandt. Sein Blick<br />
folgt dem Zickzack aus Zaun, Dächern und<br />
Treppe in der kleinen Ortschaft vor ihm,<br />
erspäht zwischen den Dächern den blau schimmernden<br />
Silsersee und kommt schliesslich auf<br />
dem Piz Corvatsch im Hintergrund zur Ruhe.<br />
Die schmalen Schneefelder dieses mächtigen,<br />
3451 m hohen Oberengadiner Bergs, das satte<br />
Grün in den Gärten von Capolago und das<br />
kurzarmige blaue Kleid der arbeitenden Frau in<br />
der linken Bildmitte geben uns den Hinweis: Es<br />
ist Sommer im Engadin, und der Maler geniesst,<br />
wie häufig seit 1901, die warmen Monate in diesem<br />
kleinen Weiler bei Maloja. 1909 hatte ein<br />
Onkel seiner Frau Annetta dort sein Haus ver-<br />
| 40<br />
macht, und zwei Jahre später baute der Maler<br />
dessen Scheune zum Atelier aus.<br />
Den Blick über Capolago zum Corvatsch hat<br />
Giacometti mehrfach eingefangen. Besonders<br />
reizvoll ist der Kontrast zwischen dem hier<br />
angebotenen Werk und dem um 1907 entstandenen<br />
Blick über Capolago und den Silsersee<br />
(Musée d’Orsay, Paris; Müller, Paul und Viola<br />
Radlach: Giovanni Giacometti, Werkkatalog<br />
der Gemälde, Band II/1, Zürich 1997, S. 258.<br />
Nr. 1907.35 mit Abb. auf S. 259). Dieser gehört<br />
„in der ausgeprägten Stilisierung des<br />
Pinselduktus [...] zu den experimentellsten<br />
[Werken] des Künstlers. Giacometti radikalisiert<br />
hier gleichsam das divisionistische Prinzip [...].“<br />
Zwei Jahrzehnte später hat er längst zu seiner<br />
freien Malweise und lichtdurchfluteten<br />
Landschaften gefunden. 1928 malt Giacometti<br />
Capolago (Privatbesitz, op. cit, Band II/2, Nr.<br />
1928.16, S. 518 mit Abb. S. 519), in dem das<br />
auch in unserem Gemälde vorhandene<br />
Bauernhaus mit der nach links unten führenden<br />
Treppe erkennbar ist. Zwei Jahre zuvor realisiert<br />
Giacometti neben unserem Bild auch Capolago<br />
(Musée cantonal des Beaux-Arts, Lausanne, op.<br />
cit, Band II/2, Nr. 1926.08, S. 500 mit Abb. S.<br />
501), in dem er einen leicht erhöhten<br />
Standpunkt über den Häusern einnimmt.<br />
Ausserdem fehlt im Lausanner Bild der Zaun,<br />
der in der hier angebotenen Landschaft zum<br />
wichtigen Bildelement wird. Er bietet zum Grün<br />
des Gartens einen reizvollen Farbkontrast und<br />
fängt in der trapezförmigen Verlängerung der<br />
Hausflucht den Blick der Betrachter auf der linken<br />
Bildseite auf. Abgesehen von diesen kompositorischen<br />
Überlegungen hat vielleicht ein<br />
persönlicher Grund dazu geführt, dass der<br />
Maler dem Zaun eine so dominante Stellung<br />
eingeräumt hat. Das frische orange-rötliche<br />
Holz verrät, dass die Abgrenzung erst kurz<br />
zuvor errichtet wurde. Möglicherweise hat<br />
Giacometti hier voller Stolz sein eigenes Projekt<br />
der Sommerfrische von 1926 verewigt. Folgt<br />
man dieser These, müsste im Werkkatalog das<br />
Lausanner Capolago unserem Werk in der<br />
Nummerierung vorangehen statt nachfolgen.<br />
Für unsere These spricht ein weiterer Hinweis:<br />
Häufig hat Giovanni Giacometti seine Frau<br />
Annetta bei der Hausarbeit in einem ähnlichen<br />
blauen Kleid festgehalten, wie die Frau, die sich<br />
hier neben dem Zaun über ihre Arbeit - wohl an<br />
einem Holzstapel - beugt.<br />
CHF 350 000.- / 500 000.-<br />
(€ 243 060.- / 347 220.-)
3037<br />
AUSKLAPPER<br />
| 41
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 42<br />
3038<br />
3038<br />
AMIET, CUNO<br />
(Soleure 1868 - 1961 Oschwand)<br />
Selbstbildnis. 1954.<br />
Ö auf Hartfaserplatte.<br />
Unten rechts monogrammiert und datiert: CA. 54.<br />
46,5 x 38 cm.<br />
Provenienz: <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
CHF 20 000.- / 30 000.-<br />
(€ 13 890.- / 20 830.-)
3039<br />
3039<br />
AMIET, CUNO<br />
(Soleure 1868 - 1961 Oschwand)<br />
Stilleben mit Pflanzen und Skulpturen. 1940.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Unten rechts monogrammiert und datiert: CA. 40.<br />
36 x 46 cm.<br />
Provenienz: <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
Das Gemälde ist im <strong>Schweizer</strong>ischen Institut für<br />
<strong>Kunst</strong>wissenschaft als eigenhändiges Werk von<br />
Cuno Amiet registriert.<br />
CHF 22 000.- / 32 000.-<br />
(€ 15 280.- / 22 220.-)<br />
| 43
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 44<br />
3040<br />
3040<br />
OLSOMMER, CHARLES CLOS<br />
(Neuchâtel 1883 - 1966 Sierre)<br />
Lesende Walliserin.<br />
Mischtechnik auf Papier.<br />
Oben rechts signiert: c.c. Olsommer.<br />
34 x 29 cm.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 560.- / 8 330.-)
3041<br />
3041<br />
VALLET, EDOUARD<br />
(Genève 1876 - 1929 Cressy)<br />
Le pot de soupe. 1910.<br />
Pastell auf Papier auf Karton.<br />
Unten links signiert und datiert: ED. VALLET<br />
1910.<br />
48,5 x 41 cm.<br />
Provenienz: Privatbesitz Westschweiz.<br />
Monsieur Michel Luisier hat die Echtheit des<br />
Werkes bestätigt und wird es in den in<br />
Vorbereitung befindlichen Werkkatalog von<br />
Edouard Vallet aufnehmen.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 560.- / 8 330.-)<br />
| 45
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3042 3042<br />
3042<br />
HALLER, HERMANN<br />
(Bern 1880 - 1950 Zürich)<br />
Maske.<br />
Ton. Höhe 14 cm.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 560.- / 830.-)<br />
| 46
3043<br />
3043<br />
OESCH, ALBERT SEBASTIAN<br />
(St. Gallen 1893 - 1920 Appenzell)<br />
Drei Sennen. 1919.<br />
Pastell auf Papier auf Karton. Oben rechts signiert<br />
und datiert: Seb. Oesch. 19.<br />
50 x 52 cm.<br />
CHF 8 000.- / 14 000.-<br />
(€ 5 560.- / 9 720.-)<br />
| 47
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3044<br />
GIACOMETTI, GIOVANNI<br />
(Stampa 1868 - 1933 Glion)<br />
Paesaggio d’inverno. 1927.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links monogrammiert:<br />
GG. Verso signiert, datiert und bezeichnet:<br />
Giovni Giacometti. Maloja. 1927.<br />
50,3 x 62,5 cm.<br />
Literatur:<br />
- Müller, Paul und Viola Radlach: Giovanni<br />
Giacometti, Werkkatalog der Gemälde, Band<br />
II/2, Zürich 1997, S. 512, Nr. 1927.25.<br />
- Ausst. Kat. Das Portrait - als Bildnis und als<br />
Landschaft. Zum Individuellen in der künstle<br />
rischen Darstellung. Zürich 1988, S. 242f, Nr.<br />
48, mit Abbildung.<br />
„Ich war die letzten acht Tage auf Maloja [der<br />
Künstler hatte dort ein Atelier, die Verf.] und<br />
habe dort in Schnee, Sonne und Farbe<br />
geschwelgt. Ich wollte wieder einmal die Licht-<br />
Effekten studieren in einer grossen verschneiten<br />
Landschaft. Ich habe dann auch prachtvolle<br />
Farbsinphonien genossen. Ich hoffe ein Abglanz<br />
davon auf der Leinwand festhalten zu können.“<br />
Aus diesem Brief von 1910 spricht Giovanni<br />
Giacomettis grosse Faszination für das subtile<br />
Spiel von Licht und Farbe des Bergeller<br />
Winters, der er in seinen Gemälden bildhaften<br />
Ausdruck verliehen hat. Das Gesamtwerk von<br />
Giacomettis Winterlandschaften in der<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong>geschichte des 20. Jahrhunderts<br />
bildet entsprechend eine einzigartige<br />
Erscheinung koloristischer Vielfalt. Eben diesen<br />
| 48<br />
Abglanz der untergehenden Wintersonne,<br />
der unter tiefblauem Himmel die Schneelandschaft<br />
in ein zartes Rosé taucht, hat Giovanni<br />
Giacometti in dieser Paesaggio d’inverno meisterhaft<br />
eingefangen. Er schwelgt in Helldunkelkontrasten<br />
und modelliert mit feinen Farbnuancen<br />
die Reflexionen des Lichts in der verschneiten<br />
Landschaft des Weilers Capolago am<br />
Silsersee bei Maloja- setzt dann aber ein tieforanges<br />
Haus wie ein Ausrufezeichen in die<br />
Landschaft. Es handelt sich um die so genannte<br />
Villa Inn, die vor erst wenigen Jahren unserer<br />
Zeit abgerissen wurde. Das Dach dieses Hauses<br />
bildet, gemeinsam mit dem des Nachbarhauses,<br />
den Schneehängen und den Schneehauben des<br />
Waldes zahlreiche Dreiecksformen bzw.<br />
Diagonale, die Giacometti hier als immer<br />
wiederkehrendes Gestaltungsmerkmal gewählt<br />
hat. Sie kehren am oberen Bildrand wieder<br />
in den Gipfeln der Bergeller Berge ganz links,<br />
der kleinen Bergspitze des Piz Cam über dem<br />
Wald, dem Piz Lizun (mit zwei Spitzen) und<br />
dem Piz Duan im Hintergrund. Mit der Flanke<br />
ganz rechts, die auf den Piz Lunghin führen<br />
würde, schliesst Giacometti das Auf und Ab der<br />
Bergketten im Hintergrund ab. Die Schräge<br />
nimmt er, wenn auch in weicherer Form, mit<br />
dem Weg auf, der hinter der Villa Inn herumführt,<br />
aus dem Schatten ans Sonnenlicht tritt,<br />
am linken Bildrand vom Telefonmast abgefangen<br />
wird und den Blick schliesslich nach rechts<br />
aus dem Bild leitet. Umgekehrt kann der<br />
Betrachter dessen Verlauf auch im Uhrzeigersinn<br />
folgen; dann kommt er optisch an dem<br />
winzigen Spaziergänger unterhalb des Waldes<br />
in der rechten Bildmitte zur Ruhe. In welcher<br />
Richtung auch immer: Giacometti führt unseren<br />
Blick gekonnt stets in einer Bogenform auf dem<br />
von der Abendsonne rosa beleuchteten Weg<br />
um seine Bildkomposition herum und lässt uns<br />
so an der meditativen Ruhe dieser Winterlandschaft<br />
teilhaben. Paesaggio d’inverno ist<br />
eine Wanderung für unsere Augen in der<br />
glasklaren Luft Majolas.<br />
Wir danken Dr. Beat Stutzer, Direktor Bündner<br />
<strong>Kunst</strong>museum Chur, für seine Hinweise zur<br />
Geographie Malojas.<br />
CHF 550 000.- / 700 000.-<br />
(€ 385 000.- /560 000.-)
3044<br />
AUSKLAPPER<br />
| 49
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3045<br />
3045<br />
GUBLER, MAX<br />
(1898 Zürich 1973)<br />
Venedig. Um 1949.<br />
Öl auf Leinwand. Verso mit Signaturstempel:<br />
Inventar Atelier Max Gubler. 13.09.1961,<br />
Nachl.-Nr. R 315.<br />
37 x 46 cm.<br />
Provenienz: Eduard, Ernst und Max Gubler-<br />
Stiftung, Zürich.<br />
Literatur:<br />
Frauenfelder/Hess/Mannhart: Max Gubler,<br />
Katalog der Gemälde, Band II, Seite 282, Nr.<br />
1390 mit Abbildung.<br />
CHF 12 000.- / 16 000.-<br />
(€ 8 330.- / 11 110.-)<br />
| 50
3046<br />
3046<br />
AMIET, CUNO<br />
(Soleure 1868 - 1961 Oschwand)<br />
Stilleben mit Blumen und zwei Skulpturen.<br />
1919.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts monogrammiert<br />
und datiert: CA. 19.<br />
38,3 x 46 cm.<br />
Provenienz: <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
CHF 65 000.- / 85 000.-<br />
(€ 45 140.- / 59 030.-)<br />
| 51
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3047<br />
GIACOMETTI, GIOVANNI<br />
(Stampa 1868 - 1933 Glion)<br />
Strada, sciogliere della neve (Schneeschmelze).<br />
Um 1915.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts monogrammiert:<br />
GG. Rückseitig signiert und bezeichnet:<br />
Giovani Giacometti. Stampa.<br />
38 x 46,5 cm.<br />
Literatur:<br />
- Müller, Paul und Viola Radlach: Giovanni<br />
Giacometti, Werkkatalog der Gemälde, Band<br />
II/2, Zürich 1997, S. 388 Abb. 1915.24.<br />
Nur zögerlich entlässt der Winter die kleine<br />
Ortschaft in Giovanni Giacommetis Schneeschmelze<br />
aus seinem Griff. Noch bedeckt der<br />
grau gewordene Schnee ihre Gärten und<br />
Strassen, aus den blauvioletten Wolken des<br />
dunkel verhangenen Himmels droht neues<br />
Gestöber. Schnell erledigen die wenigen<br />
Menschen auf der Dorfstrasse ihr Geschäft<br />
und ziehen den Kopf gegen den Wind ein.<br />
In kalten Grisailletönen hat der Maler die<br />
Stimmung an diesem düsteren Spätwintertag<br />
modelliert, doch gleichzeitig lässt er mit kräftigem<br />
und unruhigem Strich und Komplementärkontrasten<br />
von Blau-Gelb und Rot-Grün die<br />
Landschaft in ihrer Vorfreude auf den Frühling<br />
gleichsam vibrieren. Über den Zaun in der<br />
linken Bildhälfte nicken die vertrockneten Blütenstände<br />
der Hortensien wie kleine Zuschauer,<br />
die ihre blauen Kaputzen fest übergezogen<br />
haben; über ihnen lodern noch einige Blätter<br />
wie kleine Flammen in den Bäumen.<br />
Die Wiesen, fahl und gelb geworden, haben<br />
ihr Winterkleid schon fast abgeworfen.<br />
Und die Hausecke im Vordergrund rechts<br />
stemmt sich mit kräftigem Rot der kühlen<br />
Bise entgegen, die aus dieser virtuosen<br />
Landschaft zu wehen scheint.<br />
Wie sehr der Maler stets das Ende der dunklen<br />
Jahreszeit herbeisehnt, wird aus einem Brief<br />
vom 18. Februar 1910 deutlich: „Für uns sind<br />
die trüben Tage auch vorbei und die Sonne<br />
scheint nun wieder auch durch unsere Fenster.<br />
Da weiß man was für ein Leben in den<br />
Sonnenstrahlen liegt. Ich ertrage gerne diese<br />
zwei Monate Schatten, um diesen Augenblick<br />
zu genießen wo die Sonne wieder goldig reich<br />
und warm über die Berge kommt und mein<br />
Atelier überflutet.“<br />
Neben seiner Vitalität ist dieses Werk aus<br />
einem weiteren Grund bemerkenswert, nämlich<br />
kulturhistorisch. In der rechten Bildhälfte hat<br />
Giacometti an prominenter Stelle einen<br />
| 52<br />
Leitungsmast platziert. Dieser für den modernen<br />
Betrachter gleichermassen unliebsame wie<br />
selbstverständliche Gegenstand war 1915, im<br />
Entstehungsjahr des Bilds, noch keineswegs alltäglich.<br />
Denn es handelt sich um einen<br />
Telefonleitungsmast, der hier möglicherweise<br />
mit Telegrafenleitungen kombiniert war.<br />
Geographisch mag das Bergell, die Heimat der<br />
Giacometti, weit abgelegen von den Zentren<br />
Europas liegen. Was allerdings die Versorgung<br />
mit Strom und Telefonverbindungen betrifft,<br />
war das Bündner Tal auch im Vergleich mit<br />
anderen Ländern am Puls der Zeit. Elektrizität<br />
war im Bergell und dem angrenzenden Engadin<br />
durch die überall verfügbare Wasserkraft vergleichsweise<br />
einfach und billig zu erzeugen -<br />
insbesondere im Vergleich zu den beträchtlichen<br />
Preisen für Kohle, Gas und Benzin, die insbesondere<br />
während des Ersten Weltkriegs enorm<br />
stiegen. Und so investierten die Graubündner<br />
Hoteliers in grossem Umfang, um ihre internationale<br />
Klientel mit elektrischer Beleuchtung und<br />
Telefon zufrieden zu stellen. Bereits 1880 verfügte<br />
das Palace in Maloja bei Stampa, damals<br />
das teuerste Hotel der Schweiz, über ein eigenes<br />
Kleinwerk zur Erzeugung elektrischer<br />
Energie, wenige Jahre später erstrahlten auch<br />
Hotels, Theater und öffentliche Plätze in<br />
Pontresina und Davos im strahlend hellen Licht<br />
der damals üblichen Bogenlampen. Sägereien,<br />
Schreinereien und Mühlen folgten und versorgten<br />
bald auch private Haushalte mit Strom.<br />
Ebenso zügig erfolgte der Ausbau der<br />
Telefonleitungen. St. Moritz verfügte 1902 über<br />
ein Telefonnetz, Sils 1902, und Maloja wurde<br />
1914 angeschlossen.<br />
Als Giacometti 1915 unsere Schneeschmelze<br />
malte, war diese bahnbrechende Neuerung in<br />
seinem Heimatgebiet also gerade in Betrieb<br />
gegangen. Davon abgesehen, dass sich der<br />
hochaufragende Telefonmast und die diagonal<br />
nach links unten fluchtenden Leitungen in der<br />
Bildkomposition grossartig als graphisches<br />
Gliederungs- und Gestaltungselement nutzen<br />
liessen, muss die Telefonie Giacometti in ganz<br />
besonderem Masse fasziniert haben. Bereits u.a.<br />
in seinen Werken Erntebild mit Gewitter von<br />
1912 (Museum der Werner Coninx Stiftung,<br />
Schweiz) und in der Nächtlichen Winterlandschaft<br />
mit Piz da la Marga von 1913<br />
(Privatbesitz) sind schemenhaft Leitungsmasten<br />
erkennbar.<br />
Umso deutlicher hat Giacometti in der<br />
Schneeschmelze an den oberen Spitzen der<br />
gebogenen Arme des Masts die<br />
Porzellanglocken skizziert, die als Isolatoren<br />
dienten. Dass er den Leitungsmast gekrümmt<br />
gemalt hat, dürfte übrigens durchaus naturalistisch<br />
sein: Damals wurden im Bergell wie auch<br />
im Tessin oft krumm gewachsene Stämme der<br />
heimischen Kastanienbäume verwendet. Das<br />
ebenfalls in dieser Auktion angebotenen<br />
Gemälde Paesaggio d’inverno von 1927 (siehe<br />
Los 3044) dokumentiert sogar den technischen<br />
Fortschritt gegenüber der Schneeschmelze von<br />
1915, indem Giacometti in dem späteren Werk<br />
einen dreiteiligen Träger darstellte, sozusagen<br />
ein Nachfolgemodell, an dem bereits 20 oder<br />
gar 50 Telefonleitungen montiert werden konnten.<br />
Auch 1922 sind sie in mehreren<br />
Landschaften mehrfach nachweisbar.<br />
Dass Giacometti diese technischen Details in<br />
seine Landschaften integrierte, ist deswegen so<br />
bemerkenswert, weil die Masten die einzigen<br />
Zeichen der längst begonnen Industrialisierung<br />
sein dürften, die sich überhaupt in Giacomettis<br />
Landschaftsmalerei finden lassen. Mag aus den<br />
Bildern seine Pariser Malerkollegen schon<br />
Jahrzehnte zuvor der Rauch der Lokomotiven<br />
quillen, Schauffelraddampfer den<br />
Vierwaldstädtersee durchpflügen,<br />
Industrieanlagen wachsen oder in den Städten<br />
Europas längst die Strassenbahnen kreischen:<br />
der durchaus welterfahrene Giacometti und sein<br />
Oeuvre scheinen davon völlig unberührt geblieben<br />
zu sein. Den Alpen und der bäuerlichen<br />
Kulturlandschaft allein galt sein Interesse. Mit<br />
der Schneeschmelze allerdings ist in seinem<br />
Heimattal das Telekommunikationszeitalter<br />
angebrochen.<br />
Wir danken Herrn Kurt Stadelmann, Museum<br />
für Kommunikation in Bern, für seine Hinweise.<br />
CHF 200 000.- / 300 000.-<br />
(€ 138 890.- / 208 330.-)
3047<br />
| 53
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3048*<br />
BOSSHARD, RODOLPHE-THEOPHILE<br />
(Morges 1889 - 1960 Chardonne)<br />
Fische. 1949.<br />
Aquarell auf Papier. Unten rechts signiert,<br />
bezeichnet und datiert: R. Th. Bosshard. 49.<br />
26,5 x 33 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 390.- / 2 080.-)<br />
| 54<br />
3048<br />
3049<br />
3049*<br />
BOSSHARD, RODOLPHE-THEOPHILE<br />
(Morges 1889 - 1960 Chardonne)<br />
Liegender weiblicher Akt. 1929.<br />
Kohle auf Papier. Unten rechts signiert und<br />
datiert: R. Th. B. 29.<br />
22 x 32 cm.<br />
CHF 1 800.- / 2 200.-<br />
(€ 1 250.- / 1 530.-)<br />
3050*<br />
BOSSHARD, RODOLPHE-THEOPHILE<br />
(Morges 1889 - 1960 Chardonne)<br />
Femme allongée.<br />
Collage auf Goldgrund. Unten mittig signiert:<br />
R. Th. Bosshard.<br />
28,5 x 16 cm.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 1 740.- / 2 430.-)
3050<br />
3051 3052 3053<br />
3051*<br />
BOSSHARD, RODOLPHE-THEOPHILE<br />
(Morges 1889 - 1960 Chardonne)<br />
Weiblicher Akt. 1950.<br />
Tusche und Bleistift auf Papier. Unten rechts<br />
signiert, datiert und gewidmet: R. Th. B. 50.<br />
27 x 18,3 cm.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
3052*<br />
BOSSHARD, RODOLPHE-THEOPHILE<br />
(Morges 1889 - 1960 Chardonne)<br />
Weiblicher Akt. 1929.<br />
Schwarze und weisse Kreide auf braunem<br />
Papier. Unten rechts signiert und datiert: R. Th.<br />
B. 29.<br />
48,4 x 31 cm.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 1 740.- / 2 430.-)<br />
3053*<br />
BOSSHARD, RODOLPHE-THEOPHILE<br />
(Morges 1889 - 1960 Chardonne)<br />
Mädchenportrait.<br />
Kohle auf Papier. Unten rechts signiert: R. Th.<br />
Bosshard.<br />
37,5 x 23,5 cm.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
| 55
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 56<br />
3054<br />
3054<br />
AMIET, CUNO<br />
(Soleure 1868 - 1961 Oschwand)<br />
Der Dirigent.<br />
Tusche auf Papier. Unten rechts monogrammiert:<br />
CA.<br />
23 x 15 cm.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 690.- / 1 040.-)<br />
3055<br />
AMIET, CUNO<br />
(Soleure 1868 - 1961 Oschwand)<br />
Garten bei Oschwand. 1946.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts monogrammiert<br />
und datiert: CA. 46.<br />
100 x 81 cm.<br />
Provenienz: <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
CHF 80 000.- / 120 000.-<br />
(€ 55 560.- / 83 330.-)
3055<br />
| 57
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3056 3057<br />
3056<br />
HODLER, FERDINAND<br />
(Bern 1853 - 1918 Genf)<br />
Studie zu „La Florasion“.<br />
Bleistift auf Papier. Unten rechts<br />
Stempelsignatur: Succession Ferdinand Hodler.<br />
Nr. 160.<br />
24 x 12,5 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 080.- / 3 470.-)<br />
| 58<br />
3057<br />
HODLER, FERDINAND<br />
(Bern 1853 - 1918 Genf)<br />
Studie einer stehenden Frau.<br />
Mischtechnik auf Papier. Unten rechts signiert:<br />
F. Hodler.<br />
40 x 27 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 780.- / 4 170.-)
3058<br />
3058<br />
GEHR, FERDINAND<br />
(Niederglatt 1896 - 1996 Altstätten)<br />
„dasein“. 1985.<br />
Tempera auf Leinwand. Unten links datiert und<br />
signiert: 85. f. Gehr.<br />
110 x 120 cm.<br />
Provenienz: <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
CHF 35 000.- / 45 000.-<br />
(€ 24 310.- / 31 250.-)<br />
| 59
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 60<br />
3059<br />
3059<br />
BRÜHLMANN, HANS<br />
(Amriswil 1878 - 1911 Stuttgart)<br />
Sommerlandschaft bei Madiswil mit Wolke. 1905.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links monogrammiert und datiert:<br />
H. B. 05. 88 x 110 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Auktion, Basel 1934, Los 77.<br />
- Auktion, Bern 1946, Los 4.<br />
- Auktion, Aarau 1960 Los 81 (Landschaft mit Flugzeug).<br />
- <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
Ausstellung:<br />
Deutsche <strong>Kunst</strong>-Ausstellung in der «Flora» zu Köln, Mai -<br />
November 1906.<br />
Literatur:<br />
Diggelmann, Hansjakob und Simmen, Jeannot: Hans<br />
Brühlmann - Werkkatalog, Basel, 1985, Band II, S. 58, Nr.<br />
226 (an dieser Stelle fälschlicherweise datiert 06.)<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 560.- / 8 330.-)<br />
3060<br />
HERBST, ADOLF<br />
(Emmen 1909 - 1983 Zürich)<br />
Sitzender Frauenakt. 1969.<br />
Öl auf Karton. Oben links signiert und datiert: herbst. 1969.<br />
47 x 38 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 080.- / 3 470.-) 3060
3061<br />
3061<br />
LINER, CARL SENIOR<br />
(St.Gallen 1871 - 1946 Appenzell)<br />
Frühstückstilleben. 1939.<br />
Öl auf Leinwand. Oben rechts signiert und datiert: C.<br />
LINER. 39. 40 x 50 cm.<br />
Provenienz: Privatbesitz Appenzell.<br />
CHF 12 000.- / 18 000.-<br />
(€ 8 330.- / 12 500.-)<br />
3062<br />
OESCH, ALBERT SEBASTIAN<br />
(St. Gallen 1893 - 1920 Appenzell)<br />
Piazza in Lugano. 1917.<br />
Pastell auf Papier. Unten rechts signiert und datiert: Sebast.<br />
Oesch. 1917. Unten links bezeichnet: Piazza Funiculare<br />
Lugano. 32 x 24 cm.<br />
CHF 5 000.- / 6 000.-<br />
(€ 3 470.- / 4 170.-)<br />
3062<br />
| 61
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 62<br />
3063<br />
3063<br />
BURI, MAX<br />
(Burgdorf 1868 - 1915 Interlaken)<br />
Bildnis eines Mannes.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert:<br />
MAX BURI.<br />
41 x 32,5 cm.<br />
Provenienz: <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
CHF 7 000.- / 10 000.-<br />
(€ 4 860.- / 6 940.-)
3064<br />
3064<br />
CHAMBON, EMILE<br />
(Genève 1905 - 1993 Collonge-Bellerive)<br />
Le Petit Oiseau. 1959.<br />
Öl auf Karton. Unten links signiert und datiert:<br />
E. CHAMBON. 59.<br />
110 x 80 cm.<br />
Provenienz: Fondation Emile Chambon, Genf.<br />
CHF 25 000.- / 35 000.-<br />
(€ 17 360.- / 24 310.-)<br />
| 63
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3065 3066<br />
3065<br />
GUBLER, MAX<br />
(1898 Zürich 1973)<br />
Atelier des Künstlers.<br />
Kohle auf Papier.<br />
Unten rechts mit Stempelmonogramm: mg.<br />
47,5 x 62,5 cm.<br />
CHF 1 800.- / 2 800.-<br />
(€ 1 250.- / 1 940.-)<br />
| 64<br />
3066<br />
GUBLER, MAX<br />
(1898 Zürich 1973)<br />
Portrait des Prof. Gotthard Jedlicka. Um 1958.<br />
Öl und Kreide auf Papier.<br />
Unten rechts mit Stempelmonogramm: mg.<br />
Verso: Inventarstempel: Max Gubler.<br />
48 x 65 cm.<br />
CHF 3 000.- / 4 000.-<br />
(€ 2 080.- / 2 780.-)
3067<br />
3067<br />
GUBLER, MAX<br />
(1898 Zürich 1973)<br />
Stilleben mit Distel in blauer Vase, Salzfass,<br />
Apfelkorb und Maske. Um 1956.<br />
Öl auf Leinwand. Verso mit Inventarisations<br />
Etikette: Atelier Max Gubler.<br />
Unterengstringen, den 5.9.61/Nr. 195.<br />
130 x 162 cm.<br />
Provenienz: Eduard, Ernst und Max Gubler-<br />
Stiftung, Zürich.<br />
Literatur:<br />
Frauenfelder/Hess/Mannhart: Max Gubler,<br />
Katalog der Gemälde, Band III, Seite 202, Nr.<br />
1994 mit Abbildung.<br />
Dieses Gemälde hat Max Gubler um 1956 in<br />
Unterengstringen gemalt. In der gleichen Zeit<br />
entstanden ähnliche Stilleben, wobei das hier<br />
angebotene, als einziges die gesammte<br />
Komposition auf dem Tisch zeigt. (Vgl. ebda. S.<br />
201f, Nr. 1984f).<br />
CHF 30 000.- / 40 000.-<br />
(€ 20 830.- / 27 780.-)<br />
| 65
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 66<br />
3068<br />
3068<br />
MEIER, THEO<br />
(Basel 1908 - 1982 Nordthailand)<br />
Portrait einer jungen Thailänderin. 1951.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Oben links signiert und datiert: Theo Meier. 51.<br />
51 x 41 cm.<br />
CHF 6 000.- / 8 000.-<br />
(€ 4 170.- / 5 560.-)
3069<br />
3069<br />
BARRAUD, MAURICE<br />
(1889 Genf 1954)<br />
La danseuse dans le hamac.<br />
Öl auf Hartfaserplatte.<br />
Unten links signiert: M. Barraud.<br />
71 x 91 cm.<br />
CHF 20 000.- / 25 000.-<br />
(€ 13 890.- / 17 360.-)<br />
| 67
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3070<br />
3070<br />
CARIGIET, ALOIS<br />
(1902 Trun 1985)<br />
Fischer am oberen Zürichsee.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Unten rechts signiert: A. CARIGIET.<br />
38 x 55 cm.<br />
Provenienz: Direkt beim Künstler erworben.<br />
CHF 20 000.- / 30 000.-<br />
(€ 13 890.- / 20 830.-)<br />
| 68<br />
3071<br />
CARIGIET, ALOIS<br />
(1902 Trun 1985)<br />
Harlekin. 1967.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Unten rechts monogrammiert und datiert: A. C. 67.<br />
98 x 43,5 cm.<br />
CHF 20 000.- / 30 000.-<br />
(€ 13 890.- / 20 830.-)
3071<br />
| 69
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3072<br />
3072*<br />
CARIGIET, ALOIS<br />
(1902 Trun 1985)<br />
Holzfäller mit einem Pferdeschlitten.<br />
Mischtechnik auf Papier.<br />
Unten rechts signiert: A. CARIGIET.<br />
35 x 40 cm.<br />
CHF 10 000.- / 15 000.-<br />
(€ 6 940.- / 10 420.-)<br />
| 70
3073<br />
3073*<br />
CARIGIET, ALOIS<br />
(1902 Trun 1985)<br />
Bergdorf mit Kirche. 1965.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Unten links monogrammiert und datiert: AC. 65.<br />
60 x 72 cm.<br />
CHF 30 000.- / 40 000.-<br />
(€ 20 830.- / 27 780.-)<br />
| 71
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 72<br />
3074<br />
WÖLFLI, ADOLF<br />
(Bern 1864 - 1930 Waldau)<br />
Die Geigerinn vom stillen Ozean. 1915.<br />
Bleistift und Farbstift auf Papier. 44 x 28 cm.<br />
Provenienz: Nachlass Walter Linck.<br />
Text auf der Rückseite:<br />
«Marsch. Dise Chönnat Na ja de Vier=<br />
od’r Acht=Stimmig, kompponiara.<br />
All Mitag a, Schigg D’rführ! Das<br />
währ ja doch, nit so tühr! D’<br />
Giigara=Lina, Da=ah Cha=<br />
ah! Siig ‘R a Fihna, a=ah ja=<br />
ah!! Chehr!! Rrahl nit Paag, a<br />
Wigg’r dühr! Isch ja doch a,<br />
Figg’r Hähr! Wiig ‘R a Chlihna,<br />
Da.ah Scha=ah! Triig a, Bit=<br />
tara nitt. Ist 16 Schläge Marsch.<br />
Das vorhliegene Bild, ist die<br />
Geigerinn vom stillen Ozean,<br />
als Riesen=Denkmal zwischen<br />
den beiden grossen, Riesen=Städte=<br />
Inseln, Geiger=West und, Geiger=Ost.<br />
Dä heilandsdonn’r Toggu, het mih<br />
Einist ab Ihrem Gring aba g’heit.<br />
Ebjä!! Das kostet nix, wieder nix!<br />
Und nochmals nix! Getz. Skt. Adolf. 1,915»<br />
CHF 25 000.- / 30 000.-<br />
(€ 17 360.- / 20 830.-)
3074<br />
| 73
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 74<br />
3075<br />
WÖFLI, ADOLF<br />
(1864 Bern 1930)<br />
„Wappen der Riesen=Stadt, Skt.<br />
Adolf=Geigerinn“. 1915.<br />
Bleistift und Farbstift auf Papier. 44 x 28,5 cm.<br />
Provenienz: Nachlass Walter Linck.<br />
Text auf der Rückseite:<br />
«Skt.Adolf=Geige,0rinn!! Im grossa<br />
Ost=Meer, sinn!!? Was macht d’r Britt,<br />
im Wiigali!? Was macht d’r Witt,<br />
bim Schiigali!! Chehr! Sankt. Dah<br />
Golf zeig, a Finn!! Was hährt’r<br />
ist, als Zinn!! A Krinalin, wii=<br />
ga n i! D’r Chih Dah, Rittara<br />
witt!! Chehr: Und soh weiter. Ist<br />
bis Hierhehr, 16 Schläge Marsch.<br />
Das vohrliegende Bild, ist das<br />
Wappen Der Riesen=Stadt,<br />
Skt.Adolf=Geigerinn, auf der<br />
gleichnahmigen Riesen=Insel, im grosen<br />
Ost=Meer: Wie<br />
gross dass Dia ist, weis i halt itz<br />
grad nitt, fing=äga, ha n i<br />
du d’m Waappa d’r gring<br />
no Chli müassa v’rdräka: u.<br />
d’s Muh ist de natührlich o grad<br />
a Chli wohl gross. Skt. Adolf.»<br />
CHF 25 000.- / 30 000.-<br />
(€ 17 360.- / 20 830.-)
3075<br />
| 75
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 76<br />
3076<br />
3077<br />
3076<br />
SURBEK, VICTOR<br />
(Zäziwil 1885 - 1975 Bern)<br />
Stadtansicht.<br />
Öl auf Hartfaserplatte.<br />
Unten links signiert: V. Surbek.<br />
64,5 x 97 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 390.- / 2 080.-)<br />
3077<br />
PORGES, CLARA<br />
(Berlin 1879 - 1963 Samedan)<br />
Maloja mit Blick ins Bergell.<br />
Aquarell auf Papier.<br />
Unten rechts signiert: C. Porges.<br />
57 x 79 cm.<br />
CHF 3 500.- / 4 000.-<br />
(€ 2 430.- / 2 780.-)
3078<br />
3078<br />
NYFFENEGGER, HEINRICH<br />
(Lenzburg 1895 - 1968 Bern)<br />
Silsersee bei Maloja.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Unten links signiert: Nyffenegger.<br />
64 x 89 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 390.- / 2 080.-)<br />
3079<br />
SCHMID, WILHELM<br />
(Zürich 1892 - 1971 Lugano)<br />
Blumenstilleben.<br />
Öl auf Holz.<br />
Unten mittig signiert: W. SCHMID.<br />
27 x 19 cm.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 1 740.- / 2 430.-)<br />
3079<br />
| 77
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3080<br />
3080<br />
FINK, WALDEMAR<br />
(1883 Bern 1948)<br />
Frühlingsnachmittag auf der Frutt. 1923.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Unten rechts signiert und datiert:<br />
WALDEMAR FINK. 1923.<br />
86 x 119 cm.<br />
CHF 9 000.- / 12 000.-<br />
(€ 6 240.- / 8 330.-)<br />
| 78<br />
3081<br />
ROPELE, WALTER<br />
(Basel 1934 - lebt und arbeitet in der Schweiz)<br />
Im stillen Garten. 2007.<br />
Acryl auf Leinwand.<br />
Unten rechts signiert und datiert: W. Ropélé. 07.<br />
100 x 120 cm.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 560.- / 8 330.-)<br />
3082<br />
ROPELE, WALTER<br />
(Basel 1934 - lebt und arbeitet in der Schweiz)<br />
Frühling am Vierwaldstättersee. 2008.<br />
Acryl auf Leinwand.<br />
Unten links signiert und datiert: W. Ropélé. 08.<br />
100 x 120 cm.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 560.- / 8 330.-)
3081<br />
3082<br />
| 79
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3083<br />
3083*<br />
BARRAUD, MAURICE<br />
(1889 Genf 1954)<br />
Boote und Badende am Lago Maggiore.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: M.<br />
Barraud.<br />
23 x 34 cm.<br />
Provenienz: Westschweizer Privatsammlung.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 470.- / 4 860.-)<br />
| 80<br />
3084<br />
3084<br />
GUIGNARD, ROLAND<br />
(1917 Aarau 2004)<br />
Hafenszene.<br />
Gouache auf Papiert. Unten links signiert:<br />
Guignard.<br />
69 x 99 cm.<br />
CHF 1 000.- / 2 000.-<br />
(€ 690.- / 1 390.-)<br />
3085 ohne Abb.<br />
CARIGIET, ALOIS<br />
(1902 Trun 1985)<br />
In der Garderobe.<br />
Mischtechnik auf Papier. Unten rechts monogammiert:<br />
A. C.<br />
19,5 x 29 cm.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 690.- / 1 040.-)
3086<br />
3086*<br />
CARIGIET, ALOIS<br />
(1902 Trun 1985)<br />
Ansicht von Venedig mit zwei Gondeln. 1953.<br />
Mischtechnik auf Papier. Unten links signiert,<br />
bezeichnet und datiert: A. Carigiet. Venedig. 53.<br />
38 x 50 cm.<br />
CHF 10 000.- / 15 000.-<br />
(€ 6 940.- / 10 420.-)<br />
3087<br />
ZURKINDEN, IRÈNE<br />
(1909 Basel 1987)<br />
Portrait ihres Mannes. 1936.<br />
Öl auf Karton. Unten rechts signiert und<br />
datiert: Irène Zurkinden. Mai 36.<br />
32 x 32 cm.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 470.- / 4 860.-)<br />
3087<br />
| 81
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3088<br />
| 82<br />
3088*<br />
HINTERREITER, HANS<br />
(Winterthur 1902 - 1989 Ibiza)<br />
Opus 83. 1958.<br />
Tempera auf Papier. Unten links signiert und<br />
datiert: Hans Hinterreiter. 1958. Unten links<br />
monogrammiert, bezeichnet und datiert: H. H.<br />
op. 83. 1958.<br />
30 x 44,5 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 080.- / 3 470.-)<br />
3089*<br />
HINTERREITER, HANS<br />
(Winterthur 1902 - 1989 Ibiza)<br />
Opus 5 B. 1970.<br />
Tempera auf Papier. Unten rechts signiert und<br />
datiert: Hans Hinterreiter. 1970. Unten links<br />
bezeichnet: op. 5 B.<br />
46,5 x 35 cm<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 080.- / 3 470.-)<br />
3089
3090<br />
3090*<br />
HINTERREITER, HANS<br />
(Winterthur 1902 - 1989 Ibiza)<br />
Opus 96 B. 1966.<br />
Tempera auf Papier. Unten links signiert und<br />
datiert: Hans Hinterreiter. 1966. Unten rechts<br />
monogrammiert und bezeichnet: H.H. op. 96<br />
B.<br />
40 x 34,5 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 080.- / 3 470.-)<br />
| 83
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3091<br />
3091*<br />
HINTERREITER, HANS<br />
(Winterthur 1902 - 1989 Ibiza)<br />
Opus 1523. 1963.<br />
Tempera auf Papier. Unten rechts signiert und datiert:<br />
Hans Hinterreiter. 1963. Unten links bezeichnet: Opus<br />
153.<br />
32 x 44,5 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 080.- / 3 470.-)<br />
3092*<br />
HINTERREITER, HANS<br />
(Winterthur 1902 - 1989 Ibiza)<br />
Abstrakte Komposition. 1941.<br />
Tempera auf Papier. Unten rechts signiert und datiert:<br />
1941. Unten links bezeichnet: ME 416.<br />
26 x 28,4 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 390.- / 2 080.-)<br />
| 84<br />
3092
3093<br />
3093*<br />
HINTERREITER, HANS<br />
(Winterthur 1902 - 1989 Ibiza)<br />
Opus 74 B. 1971.<br />
Tempera auf Papier. Unten rechts signiert und<br />
datiert: Hans Hinterreiter. 1971. Unten links<br />
bezeichnet: opus 74 B.<br />
40 x 29,5 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 080.- / 3 470.-)<br />
| 85
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 86<br />
3094<br />
3094*<br />
LE CORBUSIER<br />
(La Chaux-de-Fonds 1887 - 1965<br />
Roquebrune-Cap-Martin)<br />
Figurenkomposition.<br />
Mischtechnik auf Papier.<br />
Unten rechts signiert und datiert: L-C. 52 59.<br />
42 x 33 cm.<br />
Herr Eric Mouchet hat die Echtheit dieses<br />
Werkes bestätigt. Er schlägt weiter vor, dass die<br />
Collagen eventuell von Jean Petit gefertigt worden<br />
sind. Dieses Werk, zusammen mit 19 weiteren<br />
Arbeiten, waren als Lithographien für das<br />
Künstlerbuch „Petite suite“ vorgesehen, welches<br />
jedoch nie publiziert wurde.<br />
CHF 22 000.- / 28 000.-<br />
(€ 15 280.- / 19 440.-)<br />
3095*<br />
LUGINBÜHL, BERNHARD<br />
(Oberthal 1929 - lebt und arbeitet<br />
in Mötschwil bei Bern)<br />
Held Schlappschwanz. 1986/87.<br />
Eisenskulptur. Höhe: 100 cm.<br />
Ausstellung:<br />
Galerie Littmann, Basel, Juni - Juli 1987,<br />
Katalog S. 73, mit Abb.<br />
CHF 25 000.- / 30 000.-<br />
(€ 17 360.- / 20 830.-)
| 87
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 88<br />
3096<br />
3096<br />
WIGGLI, OSCAR<br />
(Solothurn 1927 - lebt in Muriaux und<br />
Montrouge bei Paris)<br />
Figur.<br />
Bronze. Auf dem Sockel signiert: WIGGLI.<br />
Höhe: 35 cm (ohne Sockel).<br />
Provenienz: Geschenk des Künstlers an den<br />
heutigen Besitzer.<br />
CHF 7 000.- / 9 000.-<br />
(€ 4 860.- / 6 250.-)
3097 3098<br />
3097<br />
LEUPPI, LEO<br />
(1893 Zürich 1972)<br />
Ohne Titel. 1947.<br />
Mischtechnik auf Papier. Unten rechts signiert und datiert:<br />
Leo Leuppi. 47.<br />
33 x 24,5 cm.<br />
CHF 1 800.- / 2 200.-<br />
(€ 1 250.- / 1 530.-)<br />
3098<br />
GLARNER, FRITZ<br />
(Paris 1899 - 1972 Locarno)<br />
Tondo.<br />
Kohle und Bleistift auf Papier. 28 x 21,7 cm.<br />
Provenienz: Galerie Louis Carré & Co., Paris.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 780.- / 4 170.-)<br />
3099<br />
GLARNER, FRITZ<br />
(Paris 1899 - 1972 Locarno)<br />
Tondo.<br />
Kohle auf Papier. 27,8 x 21,5 cm.<br />
Provenienz: Galerie Louis Carré & Co., Paris.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 780.- / 4 170.-)<br />
3099<br />
| 89
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3100<br />
3100<br />
MOOS, MAX VON<br />
(1903 Luzern 1979)<br />
Vogel. 1962.<br />
Mischtechnik auf Papier. Unten rechts signiert<br />
und datiert: Max von Moos. 1962.<br />
46 x 63 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 780.- / 4 170.-)<br />
3101<br />
LICINI, JAMES<br />
(Zürich 1937 - lebt und arbeitet in<br />
Hermikon bei Zürich)<br />
Skulptur.<br />
Stahl. Mit Stempel: AP 03.<br />
Höhe: 44 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 780.- / 4 170.-)<br />
| 90<br />
3101
3102<br />
KUNZ, EMMA<br />
(Brittnau 1892 - 1963 Waldstatt)<br />
Geometrische Komposition.<br />
Bleistift und Farbstift auf Papier auf Leinwand. 104 x 104 cm.<br />
CHF 5 000.- / 8 000.-<br />
(€ 3 470.- / 5 560.-)<br />
3103<br />
LICINI, JAMES<br />
(Zürich 1937 - lebt und arbeitet in Hermikon bei Zürich)<br />
Studie I.<br />
Filzstift auf Papier. Unten rechts signiert: Licini.<br />
38 x 27 cm.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 690.- / 1 040.-)<br />
3102<br />
3103<br />
| 91
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3104<br />
LICINI, JAMES<br />
(Zürich 1937 - lebt und arbeitet in Hermikon bei<br />
Zürich)<br />
Studie II. 2009.<br />
Filzstift auf Papier. Unten rechts signiert und datiert:<br />
Licini. 2009.<br />
38 x 27 cm.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 690.- / 1 040.-)<br />
3105<br />
LICINI, JAMES<br />
(Zürich 1937 - lebt und arbeitet in Hermikon bei<br />
Zürich)<br />
Studie. III.<br />
Filzstift auf Papier. Unten rechts signiert: Licini.<br />
28 x 38 cm.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 690.- / 1 040.-)<br />
3105A<br />
FEDERLE, HELMUT<br />
(geboren 1944 in Solothurn)<br />
Nachbarschaft der Farben. 10. September 1996.<br />
Farbkreide auf Papier. Signiert.<br />
29,7 x 41,2 cm<br />
Provenienz:<br />
Direkt im Atelier des Künstlers erworben und<br />
seither in der gleichen Schwizer Privatsammlung.<br />
Ausstellung:<br />
Aarau, Aargauer <strong>Kunst</strong>haus; Karlsruhe, Staatliche<br />
<strong>Kunst</strong>halle; <strong>Kunst</strong>verein Braunschweig e.V., Haus<br />
Salve Hospes, 1998.<br />
Literatur:<br />
Ausstellungskatalog Helmut Federle, Black Series I<br />
+II und Nachbarschaft der Farben, 1998, Nr. 73.<br />
CHF 7 000.- / 9 000.-<br />
(€ 4 860.- / 6 250.-)<br />
3105B<br />
KUNZ, EMMA<br />
(Brittnau 1892 - 1963 Waldstatt)<br />
Geometrische Komposition.<br />
Bleistift und Farbstift auf Millimeterpapier.<br />
104 x 105 cm.<br />
Provenienz: <strong>Schweizer</strong> Privatbesitz.<br />
Ausstellung: Aarau, <strong>Kunst</strong>museum,<br />
Emma Kunz, Kat. Nr. 57.<br />
CHF 12 000.- / 15 000.-<br />
(€ 4 860.- / 6 250.-)<br />
| 92<br />
3104<br />
3105
3105A<br />
3105B<br />
| 93
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3106 3107<br />
3106<br />
COMENSOLI, MARIO<br />
(Lugano 1922 - 1993 Zürich)<br />
Strandbad. Um 1970-74.<br />
Mischtechnik auf Papier. Unten links signiert: Comensoli.<br />
72 x 50 cm.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 250.- / 1 740.-)<br />
3107<br />
COMENSOLI, MARIO<br />
(Lugano 1922 - 1993 Zürich)<br />
Die Überalterung. Um 1970.<br />
Mischtechnik auf Papier. Unten rechts signiert: Comensoli.<br />
72 x 50 cm.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 250.- / 1 740.-)<br />
| 94<br />
3108
3108<br />
CARIGIET, ALOIS<br />
(1902 Trun 1985)<br />
Zirkusstudie. 1954.<br />
Bleistift und Aquarell auf Papier.<br />
Unten rechts monogrammiert und datiert: A.C. 54.<br />
26 x 21 cm.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 040.- / 1 390.-)<br />
3109<br />
COMENSOLI, MARIO<br />
(Lugano 1922 - 1993 Zürich)<br />
Paradiesapfel. 1972.<br />
Mischtechnik auf Papier. Unten rechts signiert und datiert:<br />
Comensoli 72.<br />
49 x 39 cm.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
3110 ohne Abb.<br />
COMENSOLI, MARIO<br />
(Lugano 1922 - 1993 Zürich)<br />
Lot von drei Portraits. Um 1972.<br />
Kohle auf Papier. Jeweils unten rechts signiert<br />
und teilweise datiert: Comensoli. 72.<br />
Je 48 x 37 cm.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
3111 ohne Abb.<br />
COMENSOLI, MARIO<br />
(Lugano 1922 - 1993 Zürich)<br />
Eros. Um 1974.<br />
Mischtechnik auf Papier. Unten rechts signiert: Comensoli.<br />
47 x 36 cm.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 830.- / 1 250.-)<br />
3112<br />
CARIGIET, ALOIS<br />
(1902 Trun 1985)<br />
Studie eines Harlekin. 1950.<br />
Mischtechnik auf Karton.<br />
Unten rechts monogrammiert und datiert: A. C. 1950.<br />
29 x 27 cm.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 470.- / 4 860.-)<br />
3109<br />
3112<br />
| 95
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 96<br />
3113<br />
3113<br />
LABOURET, BRUNO<br />
(1957 Paris - lebt und arbeitet im Tessin)<br />
Ohne Titel. 2006.<br />
Aquarell auf Papier.<br />
Unten rechts monogrammiert und datiert: BL.<br />
31.X.06.<br />
51 x 71 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 390.- / 2 080.-)<br />
3114<br />
LABOURET, BRUNO<br />
(1957 Paris - lebt und arbeitet im Tessin)<br />
Ohne Titel. Mai 2006.<br />
Aquarell auf Papier.<br />
Unten rechts monogrammiert und datiert: BL. MAI<br />
2006.<br />
46 x 31 cm.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 250.- / 1 740.-)<br />
3114
3115 3116<br />
3115<br />
MURI, RONALD<br />
(Bern 1959 - lebt und arbeitet in Bern, Paris und Los Angeles )<br />
Komposition.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Unten rechts signiert: R. Muri.<br />
105 x 69,3 cm.<br />
CHF 8 000.- / 10 000.-<br />
(€ 5 560.- / 6 940.-)<br />
3116<br />
LABOURET, BRUNO<br />
(1957 Paris - lebt und arbeitet im Tessin)<br />
Ohne Titel. 2009.<br />
Aquarell auf Papier.<br />
Unten rechts monogrammiert und datiert: LB. 8.X.09<br />
60 x 45 cm.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 250.- / 1 740.-)<br />
3117<br />
TSCHUMI, OTTO<br />
(Bittwil 1904 - 1985 Bern)<br />
Komposition. 1948.<br />
Mischtechnik auf Papier.<br />
Unten rechts signiert und datiert: tschumi. 48.<br />
37 x 28 cm.<br />
CHF 5 000.- / 8 000.-<br />
(€ 3 470.- / 5 560.-)<br />
3117<br />
| 97
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
| 98<br />
3118<br />
3118<br />
WILHELM, ANDRE<br />
(Wetzikon 1963 - lebt und arbeitet in Zürich)<br />
Pudel. 2008.<br />
Mischtechnik auf Leinwand. Unten links signiert<br />
und datiert: A. Wilhelm. 2008.<br />
160 x 130 cm.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 470.- / 4 860.-)
3119<br />
3119<br />
WILHELM, ANDRE<br />
(Wetzikon 1963 - lebt und arbeitet in Zürich)<br />
Übersee-Clown. 2010.<br />
Mischtechnik auf Leinwand. Oben links signiert:<br />
A. Wilhelm. 2010.<br />
90 x 120 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 780.- / 4 170.-)<br />
| 99
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3120<br />
WILHELM, ANDRE<br />
(Wetzikon 1963 - lebt und arbeitet in Zürich)<br />
Kopfkönig. 2009.<br />
Glasskulptur. Höhe 75 cm.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 1 740.- / 2 430.-)<br />
3121<br />
WILHELM, CORNELIA<br />
(1965 Luzern - lebt und arbeitet in Zürich)<br />
Cony Island. 1987.<br />
Fotografie. 29 x 39 cm.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 1 040.- / 1 390.-)<br />
| 100<br />
3120<br />
3121
3122<br />
3122<br />
WILHELM, ANDRE<br />
(Wetzikon 1963 - lebt und arbeitet in Zürich)<br />
Selfportrait with Titan. 2010.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links bezeichnet:<br />
Selfportrait with Titan. Verso signiert: A.<br />
Wilhelm.<br />
140 x 100 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 780.- / 4 170.-)<br />
| 101
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3123<br />
3123<br />
SCHWEIZER, THOMAS<br />
(lebt und arbeitet in Zürich)<br />
Kopf-Skulptur. 2001.<br />
Belgisch Granit. 55 cm (Höhe).<br />
CHF 14 000.- / 16 000.-<br />
(€ 9 720.- / 11 110.-)<br />
| 102
3124<br />
3124<br />
SCHWEIZER, THOMAS<br />
(lebt und arbeitet in Zürich)<br />
Kopf-Skulptur, Nr. 30. 1999.<br />
Nero Marquina. 21 cm (Höhe).<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 470.- / 4 860.-)<br />
| 103
<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3125<br />
3125<br />
HUTTER, SCHANG<br />
(Solothurn 1934 - lebt und arbeitet in Genua)<br />
Skulptur.<br />
Eisen (nachträglich verzinkt). 154 cm.<br />
CHF 10 000.- / 15 000.-<br />
(€ 6 940.- / 10 420.-)<br />
| 104<br />
3125