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Meyrink Fledermaeuse 6

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Gustav <strong>Meyrink</strong> - Fledermäuse<br />

Leonhard glaubt einen Schrei unten im Schloß<br />

zu hören; er horcht: alles liegt stumm.<br />

Er liest die Briefe: das Leben seines Vaters entrollt<br />

sich vor ihm, der Kampf eines unbändigen<br />

Geistes, der sich bäumt gegen alles, was Gesetz<br />

heißt; ein Titan reckt sich vor ihm auf, der keine<br />

Ähnlichkeit hat mit dem gebrochenen Greis,<br />

den er als seinen Vater kennt, die Gestalt eines<br />

Menschen, der über Leichen geht, wenn es sein<br />

muß, und sich laut rühmt, gleich all seinen Ahnen<br />

ein geweihter Ritter der echten Templer zu sein,<br />

die den Satan zum Schöpfer der Welt erheben und<br />

schon das Wort »Gnade« als unauslöschlichen<br />

Schimpf empfinden. Tagebuchblätter sind dazwischen,<br />

die die Qual einer verdurstenden Seele<br />

schildern und die Ohnmacht eines Geistes mit von<br />

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