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30 Jahre für die Kunst boesner feiert Jubiläum

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schau ern breitet sich Langeweile aus. Überraschend<br />

durchbricht eine Teilnehmerin <strong>die</strong><br />

Starrheit, wie sie es anstellt, weiß man nicht.<br />

Auf jeden Fall wendet sich das Blatt. Die<br />

Diskussion wird lebendiger, man betritt<br />

Neuland, neue Gedanken finden Eingang in<br />

<strong>die</strong> Diskussion, einer ergänzt den anderen.<br />

Der ein oder andere räumt ein, doch nur<br />

einen ganz kleinen Teil der Wahrheit in der<br />

Hand zu halten. Die Diskussion wird gewagter,<br />

mehr Aspekte werden einbezogen und gewürdigt.<br />

Die Zuschauer horchen auf. Die<br />

Diskussion wird engagiert, spannend, weil<br />

unberechenbar, gar gefährlich. Am Ende können<br />

einige sagen: Ich habe mich bewegt, habe<br />

Neues erfahren, habe eine neue Erkenntnis<br />

und so etwas wie ein Glücksgefühl.<br />

Es können auch <strong>die</strong>se besonderen Momente<br />

sein, <strong>die</strong> das Schöpferische spürbar machen:<br />

Eine große Stadt, lauter Straßenverkehr. Es<br />

ist Sommer, Gluthitze. Jemand betritt eine<br />

Gedenkstätte, eigentlich flüchtet er nur vor<br />

der Hitze, möchte sich einen Augenblick im<br />

Schatten ausruhen. Drinnen unter der hohen<br />

Kuppel herrscht Totenstille. Es ist ziemlich<br />

dunkel, denn der Raum hat keine Fenster;<br />

nur in der Mitte der Decke befindet sich eine<br />

kleinere runde Öffnung. Der Raum ist ganz<br />

leer. Nur in der Mitte steht eine Statue aus<br />

Marmor. Dabei handelt es sich offensichtlich<br />

um ein Kriegsdenkmal: Eine Mutter trauert um<br />

ihren Sohn, gefallen im Krieg. Sein lebloser<br />

Körper ist in sich eingesackt, sein Kopf ruht<br />

in ihrem Schoß. Auf einmal fällt durch <strong>die</strong><br />

kleine Deckenöffnung ein Sonnenstrahl direkt<br />

auf <strong>die</strong> Statue. Der, der nur den Schatten<br />

suchte, erstarrt. Plötzlich ist alles ganz nah: Krieg,<br />

Tod, Trauer, Verzweiflung. Die Zeit steht still.<br />

Die Hinwendung zum Schöpferischen kann<br />

Leben verändern: Nach 40 Berufsjahren tritt<br />

ein Maurer in den so genannten Ruhestand.<br />

Er setzt sich jedoch nicht zur Ruhe, sondern<br />

entdeckt neue Leidenschaften: <strong>Kunst</strong>, Architektur<br />

und Politik. Um sich seinen neuen<br />

finanziellen Verhältnissen anzupassen, werden<br />

Auto und Haus verkauft. Sein erklärtes Ziel:<br />

Bewusst leben, das Leben in <strong>die</strong> Hand nehmen,<br />

<strong>die</strong> Dinge wahrnehmen und eine aktive<br />

Rolle dort spielen, wo noch ein Beitrag geleistet<br />

werden kann. Er erfindet sich neu, fühlt sich<br />

lebendig und schöpferisch wie noch nie. Ein<br />

weiteres Beispiel mag ein Unternehmer sein,<br />

der im Rahmen einer Insolvenz fast sein<br />

gesamtes Vermögen verloren hat. Er fällt jedoch<br />

daraufhin nicht in eine tiefe Depression, sondern<br />

ordnet sein Leben insgesamt neu. Ihm<br />

wird bewusst: „In meinem bisherigen Leben<br />

habe ich Besitz, materielle Güter und Unternehmenswachstum<br />

ganz in den Mittelpunkt<br />

meines Lebens gestellt, das seelische und<br />

geistige Wachstum habe ich jedoch sträflich<br />

vernachlässigt. Es tut mir sehr leid, was ich<br />

damit meiner Frau und meinen Kindern angetan<br />

habe.“ Für alle ist sichtbar: Der Mensch<br />

blüht auf, seine schöpferischen Kräfte erwachen.<br />

Auch er gewinnt einen neuen Blick auf<br />

<strong>die</strong> Welt und widmet sich voll Leidenschaft<br />

neuen Themen.

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