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30 Jahre für die Kunst boesner feiert Jubiläum

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Selbst das Teetrinken kann <strong>Kunst</strong> sein: Die<br />

japanische Teezeremonie gehört zu den<br />

japanischen Künsten. Das Wesen <strong>die</strong>ser <strong>Kunst</strong><br />

liegt vielleicht darin, dass durch <strong>die</strong> absolute<br />

Hingabe an <strong>die</strong> Zeremonie innere schöpferische<br />

und künstlerische Kräfte geweckt werden.<br />

Die <strong>Kunst</strong> kennt also keine falschen<br />

Gegenstände, <strong>die</strong> sie umkreist: <strong>die</strong> Art, wie<br />

man einen Tee zubereitet, der persönliche<br />

Brief an einen alten Schulkameraden, das<br />

Gespräch mit einem Nachbarn, das Backen<br />

eines Kuchens, das Kümmern eines Arztes<br />

um einen Kranken, das Malen eines Bildes.<br />

All <strong>die</strong>s kann – nach der eigenen inneren<br />

Vorstellung – engagiert, unverwechselbar,<br />

authentisch und künstlerisch geschehen.<br />

Der Stoff, aus dem <strong>Kunst</strong> entsteht, hat auch<br />

mit Geld wenig zu tun. Die wesentlichen<br />

Zutaten sind: Neugier, Fantasie, Aufgeschlossenheit,<br />

Disziplin und <strong>die</strong> Vorstellung von<br />

neuen Welten.<br />

Was macht kreative,<br />

schöpferische Menschen aus,<br />

wie sind sie zu erkennen?<br />

Sie gehen in einer Sache auf. Das, was sie<br />

tun, tun sie gerne. Sie sind neugierig auf<br />

1 nach Alexander Jeanmaire:<br />

Der kreative Funke. Handbuch <strong>für</strong> Kreativität<br />

und Lebenskunst, ars momentum <strong>Kunst</strong>verlag<br />

Fremdes und Unbekanntes. Sie sind offen<br />

<strong>für</strong> Überraschungen. Sie glauben nicht,<br />

alles schon zu wissen. Sie haben den Mut,<br />

auch Fehler zu machen und lassen sich von<br />

Fehlern nicht entmutigen. Sie haben nicht<br />

nur Ideen, sondern setzen <strong>die</strong>se auch um. 1<br />

Joseph Beuys hat immer daran geglaubt,<br />

dass eine Gesellschaft sich dann besonders<br />

dynamisch weiterentwickelt und sich<br />

nur dann erneuern kann, wenn sehr viele<br />

Menschen ihr schöpferisches Potenzial erkennen<br />

und leben und sich ihrer Verantwortung<br />

bewusst werden.<br />

In den letzten Jahrzehnten hat sich in unserer<br />

mit sehr vielen Zwängen behafteten<br />

Konsum-Kultur sehr viel verändert. Die<br />

Menschen sind freier und selbstbewusster<br />

geworden. Die Lust am individuellen Ausdruck<br />

und an der selbstbestimmten Gestaltung<br />

wird immer größer. Materielle Güter<br />

haben nicht mehr einen so hohen Stellenwert.<br />

Die Gesellschaft ist sensibler geworden<br />

gegenüber dem, was ihr fehlt.<br />

Die <strong>Kunst</strong> und <strong>die</strong> schöpferische Tätigkeit<br />

gewinnen einen immer größeren Stellenwert.<br />

Immer mehr Menschen wollen heute<br />

eigenständiger leben – ohne politische und<br />

religiöse Bevormundung. Die künstlerische<br />

Tätigkeit verspricht nicht nur <strong>die</strong> Befreiung<br />

von öder Routine und entfremdeter Arbeit<br />

– sie führt auch zu einer Erweiterung des<br />

Lebens ganz allgemein.

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