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Ruppin-Grundschule

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<strong>Ruppin</strong>-<strong>Grundschule</strong><br />

_____________________________________________<br />

Konzept<br />

´Jahrgangsbezogene Lerngruppen´<br />

ab dem Schuljahr 2012/2013<br />

1


1. Welche Gründe haben zum Antrag auf Beibehaltung bzw. Wiedereinrichtung von<br />

jahrgangsbezogenen Lerngruppen der SaPh geführt?<br />

2. Wie wird gewährleistet, dass vorzeitig Aufrückende bzw. länger Verweilende<br />

angemessen gefördert werden?<br />

3. Wie wird mit Kindern umgegangen, die über besondere, hohe Begabungen verfügen<br />

bzw. spezifische Lernproblem aufweisen und besondere zusätzliche Förderungen<br />

benötigen?<br />

4. Wie werden Kinder, die ein drittes Jahr in der SaPh verweilen, in ihrem Status<br />

gestützt?<br />

5. Wie wird die individuelle Leistungsentwicklung unterstützt und dokumentiert?<br />

6. Gibt es ein jahrgangsstufenübergreifendes Curriculum und ein fachlich-inhaltliches<br />

Kompetenzraster, das die Ziele der SaPh als Doppeljahrgangstufe 1 und 2 transparent<br />

macht? Welche Mindestanforderungen für die Kernfächer der SaPh festgelegt und<br />

sind diese mit Bezug auf die Doppeljahrgangsstufe 1 / 2 auf das Ende von<br />

Jahrgangsstufe 2 bezogen?<br />

7. Wie wird das soziale Lernen gefördert ?<br />

8. Wie sieht die jahrgangsübergreifende Kooperation der in der SaPh tätigen<br />

Pädagoginnen/Pädagogen (Lehrkräfte/Erzieherinnen/Sonderpädagogen aus)?<br />

9. Wie sieht der Stundenplan, die Rhythmisierung in der Verlässlichen<br />

Halbtagsgrundschule bzw. Ganztagsschule aus?<br />

2


1. Welche Gründe haben zum Antrag auf Beibehaltung bzw. Wiedereinrichtung von<br />

jahrgangsbezogenen Lerngruppen der SaPh geführt?<br />

Jede Unterrichtsform hat Vor- und auch Nachteile. Uns hat das Konzept des<br />

jahrgangsgemischten Unterrichts nicht überzeugt.<br />

Ein Hauptargument für jahrgangsgemischten Unterricht ist die angeblich bessere<br />

Differenzierung der Kinder. Dem widersprechen wir. Denn an der <strong>Ruppin</strong>-<strong>Grundschule</strong><br />

wurde auch schon im jahrgangsbezogenen Unterricht gut und differenziert unterrichtet.<br />

Schon im Inspektionsbericht von 2007 wurde auf S.19 festgestellt, dass die Schulanfangsphase<br />

an der <strong>Ruppin</strong>-<strong>Grundschule</strong> (trotz jahrgangshomogenen Unterrichts, Anmerkung der<br />

Verfasser) wegweisend wirke. Verschiedene Lernstrategien und offene Unterrichtsformen<br />

ermöglichen - laut Inspektionsbericht - den Schülerinnen und Schülern selbstständiges und<br />

entdeckendes Lernen.<br />

In folgenden Bereichen hat die <strong>Ruppin</strong>-<strong>Grundschule</strong> bei der Schulinspektion bezogen auf<br />

den Unterricht die bestmögliche Bewertung erhalten:<br />

� Intensive Nutzung der Lehr- und Lernzeit<br />

� Schaffung von Förderung von Selbstvertrauen und Selbstständigkeit<br />

� Fördernde Lern- und Arbeitsbedingungen<br />

� Schüler- und themenorientierte Methodenwahl<br />

� Deutliche Strukturierung und transparente Zielausrichtung des Unterrichts<br />

� Leistungsorientierung<br />

� Verantwortungsbereitschaft, soziales Engagement, soziales Verhalten und Toleranz<br />

� Positives pädagogisches Klima im Unterricht<br />

� Faire und gerechte Behandlung der Schüler/innen<br />

� Fachkompetenzen<br />

� Schullaufbahn<br />

� Schulinternes Curriculum<br />

� Soziales Klima in der Schule und in den Klassen<br />

Wir sind weiterhin der Meinung, dass der inhaltliche Unterricht in jahrgangshomogenen<br />

Klassenverbänden Vorteile gegenüber dem Unterricht in jahrgangsgemischten Klassen hat.<br />

In jahrgangsgemischten Klassen wird stark individualisiert unterrichtet. Die Kinder arbeiten<br />

ihrem Lerntempo entsprechend, die gemeinsame Beschäftigung mit einem Thema kommt zu<br />

kurz.<br />

3


Vielfältige Differenzierungsformen können im jahrgangshomogenen Unterricht mehr zur<br />

Entfaltung kommen. Zum Beispiel kann bei der Beschäftigung mit einem Thema eine<br />

wirkungsvolle Differenzierung im Niveau der Anforderungen oder bei der Suche nach<br />

Lösungswegen erfolgen. Die Kinder können wählen zwischen der<br />

� Art der Darstellung<br />

� dem Lösungsweg<br />

� der Verwendung von Anschauungsmaterial oder Lösungshilfen<br />

� der Dauer der Lösungsfindung<br />

2. Wie wird gewährleistet, dass vorzeitig Aufrückende bzw. länger Verweilende<br />

angemessen gefördert werden?<br />

Die Schulanfangsphase als pädagogisch-curriculare Einheit<br />

Jedes Kind hat ein Anrecht, in seinen Lernprozessen hinsichtlich des Schriftspracherwerbs,<br />

der mathematischen Kompetenzen und des Weltverständnisses individuell unterstützt zu<br />

werden. Kein Kind sollte unterfordert auf die anderen Kinder warten müssen, genauso wie<br />

kein Kind mehr in die Situation kommen sollte, dem Unterrichtsgang nicht folgen zu können.<br />

Jedes Kind sollte Lernangebote bekommen, die es herausfordern. Weil die Kinder<br />

unterschiedlich weit sind, muss auch das Unterrichtsangebot sie unterschiedlich<br />

herausfordern.<br />

Der Lehrer bietet im Unterricht die Möglichkeit, einzelnen Kindern erweiterte Lernangebote<br />

mit höherem Schwierigkeitsgrad und zusätzlichen Lernanreizen zu vermitteln.<br />

Erfolgreiches schulisches Lernen ist demnach eine eigenaktive, zunehmend methodischere<br />

Auseinandersetzung mit offenen Fragen und nicht das Abarbeiten von Aufgaben nach<br />

vorgegebenem Lösungsmuster.<br />

Der Unterricht zielt dabei auf einen immer systematischeren Erwerb von Wissen und<br />

Können. Schulisch wichtig sind dafür lern- und arbeitsmethodische Kompetenzen der<br />

Kinder. Lernen soll nicht mehr vornehmlich an den Erklärungen der Lehrerinnen und Lehrer<br />

hängen. Es wird eigenständige Arbeit der Kinder gefordert. Wenn alle Kinder mit ihren<br />

unterschiedlichen Lernausgangslagen erreicht werden sollen, dann gilt es, Lernangebote so<br />

zu gestalten, dass die Arbeit am gemeinsamen Gegenstand auf unterschiedlichen<br />

Anspruchsniveaus für alle Kinder möglich ist.<br />

Dabei soll darauf Wert gelegt werden, dass sich die Kinder über ihre Arbeit austauschen.<br />

Besonders gut gelingt das, wenn sie etwas Bedeutsames gemeinsam produzieren, erproben<br />

4


und anderen vermitteln. Unterrichtsmethode sind offene Aufgabenstellungen, die von<br />

unterschiedlichen Kindern auf verschiedenen Anforderungsniveaus gelöst werden können.<br />

Vorzeitig Aufrückende bzw. länger Verweilende werden durch die Unterrichtsmethodik<br />

angemessen gefördert.<br />

Maßnahmen zur Unterstützung vorzeitig Aufrückender<br />

Jeweils 3 Klassen bilden eine Kooperation. So werden jeweils eine 1., 2. und 3. Klasse<br />

sogenannte Kooperationsklassen. Diese Klassen werden eng miteinander verzahnt. Der<br />

Stundenplan berücksichtigt parallele Stunden bei den jeweiligen Klassenleitern im<br />

Freiarbeitsband in den 3. und 4. Stunden. Dort können Kinder, die langsamer oder schneller<br />

lernen, problemlos in die jeweils andere Jahrgansstufe wechseln und dort lernen.<br />

Um diese Kinder zu begleiten und in der Lernarbeit zu unterstützen, wird die Unterstützung<br />

der Erzieherinnen im Unterricht auf dieses tägliche Freiarbeitsband konzentriert. Diese<br />

Stunden werden entweder für die Freiarbeit genutzt werden oder es werden<br />

fächerübergreifende klassenübergreifende Projekte durchgeführt<br />

Parallele Förderstunden gewährleisten eine Teilnahme in der nächsthöheren bzw.<br />

nächstniederen Jahrgangsstufe zu.<br />

Gemeinsame Wandertage der Klassen 1, 2 und 3, gemeinsame Feste und die Präsentation<br />

von Unterrichtsergebnisse bringen die Schüler sich näher.<br />

3. Wie wird mit Kindern umgegangen, die über besondere, hohe Begabungen<br />

verfügen bzw. spezifische Lernproblem aufweisen und besondere zusätzliche<br />

Förderungen benötigen?<br />

Gezieltes Fördern und Fordern einzelner Schüler<br />

Für Kinder mit besonderem Forder- und Förderbedarf werden entsprechende individuelle<br />

Pläne formuliert, die den bisherigen Lernstand, den Förderbedarf, die Lerninhalte und<br />

Materialien enthalten.<br />

5


Fördern<br />

Der Förderunterricht kommt allen Kindern zugute. Kinder mit Lerndefiziten erhalten gezielt<br />

Hilfen, damit sie dem Unterricht folgen und das erforderliche Grundwissen erwerben<br />

können.<br />

� Schüler mit besonderem oder zeitweiligem Förderbedarf arbeiten in einzelnen<br />

Stunden mit den Sonderpädagogen und/oder den Erziehern in Kleingruppen parallel<br />

zum Unterricht<br />

� In der Regel finden einmal wöchentlich unter Elternaufsicht geführte Lesestunden<br />

statt<br />

� Die Schüler arbeiten mindestens in einer Wochenstunde in der Computer-<br />

Lernwerkstatt entsprechend ihrem Kenntnisstand<br />

� Schüler mit erhöhtem Förderbedarf erhalten zusätzlich zum Unterricht mindestens 2<br />

Förderstunden<br />

Die teilnehmenden Kinder und die individuell zu übenden Inhalte werden vom Klassenlehrer<br />

in einem Förderplan festgelegt. Das Erreichen der jeweiligen Ziele wird mit Hilfe von<br />

Lernstands-Kontrollen überprüft.<br />

Fordern<br />

Auch Kinder mit ausgeprägten Begabungen sollen in der Schuleingangsphase Möglichkeiten<br />

bekommen, ihren Wissensdurst zu stillen und vorhandene Kompetenzen auszubauen. Um<br />

ein umfassendes Gesamtbild dieser Kinder zu entwickeln, müssen Aspekte wie individuelle<br />

Interessen und Fähigkeiten, Motivation, Kreativität sowie soziale Faktoren mit einbezogen<br />

werden.<br />

� Schüler müssen den Unterrichtsstoff schneller durcharbeiten können, um<br />

Möglichkeiten für interessenbezogene Projekte zu schaffen.<br />

� Der Lernstoff muss ihnen erweitert bzw. vertieft angeboten werden.<br />

� Sie können sich mit zusätzlichen Denk- und Knobelaufgaben beschäftigen.<br />

� Die Schüler können probeweises in eine höhere Stufe aufrücken.<br />

� Besondere Leistungen unserer Schülerinnen und Schüler werden auf vielfältige Art<br />

gewürdigt:<br />

� In der Klasse werden sie vorgestellt<br />

� Im Foyer oder in den Schaukästen werden sie präsentiert<br />

� Auftritte bei Schulveranstaltungen (z.B. musisch begabte Schüler)<br />

6


4. Wie werden Kinder, die ein drittes Jahr in der SaPh verweilen, in ihrem Status<br />

gestützt?<br />

Durchlässigkeit der Jahrgangsstufen<br />

Um den Wechsel in den sozialen Kontakten zu erleichtern, planen wir die Einrichtung eines<br />

wöchentlichen Projektstranges. An zwei Stunden wöchentlich nehmen die Schüler in<br />

altersübergreifenden Gruppen der Klassenstufen 1 ,2 und 3 an verschiedenen Projekten teil.<br />

Der Projektunterricht ermöglicht es den Schülern, ihre Schul- und Klassensituation als offen<br />

anzusehen. Durch den klassenübergreifenden Unterricht lernen sich alle Schüler der Klassen<br />

1. bis 3 kennen, sodass ein möglicher Wechsel in der Bezugsgruppe abgefedert wird.<br />

Die Schüler lernen das selbstständige, selbstorganisierte und selbstgesteuerte Lernen. Sie<br />

können über Aufgaben und Methoden mitentscheiden, auch das kooperative Lernen in der<br />

Partner und Gruppenarbeit wird in diesen Stunden hauptsächlich angewendet.<br />

5. Wie wird die individuelle Leistungsentwicklung unterstützt und dokumentiert?<br />

Arbeitspläne für die Individualisierung der Lernprozesse<br />

Damit die Kinder ihren individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten entsprechend lernen und<br />

arbeiten können, erhalten sie Arbeitspläne. Dazu gehören u.a. im Fach Deutsch der Hör-<br />

Schreib-und Sehpass und der Rechtschreibpass nach Sommer-Stumpenhorst oder die<br />

Freiarbeitsmaterialien anderer Verlage. An den passenden Materialien, z.B.<br />

Modellwortschatz, Karteien, Lesetruhe usw. arbeiten die Kinder in ihrem eigenen Tempo<br />

und zunehmend eigenständiger.<br />

In Mathematik gibt es aufeinander aufbauende Arbeitspläne. Die Kinder bearbeiten die<br />

Aufgaben auch hier in unterschiedlichem Tempo und mit unterschiedlicher Arbeitszeit. Die<br />

standardisierten Pläne werden je nach Leistungsvermögen erweitert, reduziert oder variiert.<br />

Darüber hinaus werden geeignete Themen, beispielsweise aus den Bereichen Geometrie<br />

oder Textproduktion so aufgearbeitet, dass alle Kinder die Ziele auf unterschiedlichen<br />

Niveaus erreichen können.<br />

Durch Lerndiagnostik und Lernzielkontrollen in den Fächern Mathematik und Deutsch<br />

werden individueller Lernstand und Lernentwicklung der Kinder regelmäßig überprüft.<br />

Ergänzt werden sie ggf. durch genauere diagnostische Verfahren, wenn einzelne Kinder<br />

aufgefallen sind.<br />

7


6. Gibt es ein jahrgangsstufenübergreifendes Curriculum und ein fachlich-inhaltliches<br />

Kompetenzraster, das die Ziele der SaPh als Doppeljahrgangstufe 1 und 2<br />

transparent macht? Welche Mindestanforderungen für die Kernfächer der SaPh<br />

festgelegt und sind diese mit Bezug auf die Doppeljahrgangsstufe 1 / 2 auf das<br />

Ende von Jahrgangsstufe 2 bezogen?<br />

Der Übergang in Klasse 3 erfolgt dann, wenn das Kind so viel kann, dass es dem Lernangebot<br />

dort zu folgen in der Lage ist – gleich ob das nach einem, nach zwei oder nach drei Jahren in<br />

der Schuleingangsphase der Fall ist. Beruhend auf den Rahmenplänen für die Berliner<br />

<strong>Grundschule</strong>n haben wir einen Wissensplan erstellt, den jedes Kind sich aneignen soll. (vgl.<br />

Beschluss der SaPh-Fachkonferenz vom 27.01.2011)<br />

Wissensplan<br />

Deutsch Mathematik Sachkunde<br />

Buchstaben von A bis Z Zahlen bis 10/20 Ich und andere<br />

Druckschrift Vorgänger / Nachfolger Familie als<br />

Lebensgemeinschaft<br />

Schreibschrift Geometrische Formen Konsumbedürfnisse<br />

Silbenklatschen Add./Subtr. ohne/mit<br />

10erÜbergang<br />

Pflanzen<br />

Silbenbögen / Silbenkönig Tauschaufgaben Tiere<br />

Alphabet Ergänzungs-und<br />

Umkehraufgaben<br />

Körper<br />

Wörter-Sätze-kleine Texte Verdoppeln / Halbieren Wetter<br />

schreiben<br />

Bilder(folgen) beschreiben Gerade/ungerade Zahlen Schule als Lebens- und<br />

Lernraum<br />

Was ist ein Satz? „Verliebte“ Zahlen Näheres Schulumfeld<br />

kennen lernen<br />

Satzzeichen Sachaufgaben Zeitabläufe<br />

Arbeit im Wörterbuch Geld Technische Geräte<br />

Sinnentnehmend Sachtexte Zeit (volle/halbe Std.; 12/24er Umgang mit Werkzeugen<br />

lesen<br />

Regel)<br />

Wortarten: Nomen, Verben, Symmetrie Computerarbeit anbahnen<br />

Adjektive<br />

Gedichte Zehnerzahlen<br />

Einfache Rechtschreibregeln Zahlen bis 100<br />

Einzahl/Mehrzahl Add./Subtr. ohne/mit<br />

10erÜbergang<br />

Selbst-, Mit- und Zwielaute Anbahnung der<br />

Automatisierung des<br />

Computerarbeit anbahnen Kleinen Einmaleins<br />

Computerarbeit anbahnen<br />

Basiskompetenzen<br />

8


Über die reine Wissensvermittlung hinaus besitzt die Schule eine unzählige Anzahl von Aufgaben zur<br />

Entwicklung vielfältiger Kompetenzen, die wir bei unseren Schülern entwickeln wollen. Da die<br />

vorbereitende Funktion der Vorklassen fehlt, haben wir in Zusammenarbeit von Lehrern, Erziehern,<br />

Sonderpädagogen und Eltern einen Kompetenzkanon erstellt, den sich jeder Schüler in der<br />

Schulanfangsphase aneignen sollte. (vgl. Beschluss der SaPh-Fachkonferenz vom 27.01.2011)<br />

Folgende Basiskompetenzen vermitteln wir in der Schulanfangsphase:<br />

� Gesprächsregeln<br />

� Zuhören, melden, abwarten<br />

� Verhalten untereinander<br />

� Freundlicher Umgangston<br />

� Helfen<br />

� Partner/Gruppenarbeit<br />

� Konflikte (auch) ohne Erwachsene lösen<br />

� Eigene Meinung äußern/vertreten<br />

� Motorik im Alltag<br />

� selbstständiges An-und Ausziehen<br />

� Schleifen, Reißverschluss, Knöpfe<br />

� Treppe steigen ohne Festhalten<br />

� Unverkrampfte Stifthaltung<br />

� Einheften/Einordnen von Arbeitsbögen<br />

� Locher/Tacker/Anspitzer/Büroklammer/Kleben/Schneiden<br />

� Basale Kompetenzen<br />

� Sinneswahrnehmung<br />

� Finger/Handbeweglichkeit<br />

� rechts/links/Präpositionen<br />

� Körperbewusstsein (Haltung/Spannung)<br />

� Arbeitsverhalten<br />

� Arbeiten selbstständig beginnen/beenden<br />

� AM vollständig und ordentlich halten<br />

� Selbstkontrolle<br />

� Durchhaltefähigkeit/Ausdauer<br />

� Korrekturen/Hilfe holen/annehmen<br />

� Selbstständigkeit<br />

� Eltern vor der Schule verabschieden<br />

� anbahnen: Schulweg allein bewältigen<br />

9


Die in den Lehrplänen festgeschriebenen verbindlichen Anforderungen am Ende der Klasse 2<br />

werden in entsprechenden Lernzielkontrollen überprüft und dienen als Beratungsgrundlage<br />

für die Verweildauer.<br />

Einjährige Verweildauer in der Schuleingangsstufe<br />

Kinder, die im ersten Schulhalbjahr durch besondere Leistungen auffallen, werden<br />

entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit gefördert.<br />

Die Eltern werden spätestens am Ende des 1.Halbjahres darüber informiert, dass ihr Kind<br />

gegebenenfalls nach einem Schuljahr in die dritte Klasse versetzt werden kann. Über die<br />

Versetzung in ein drittes Schuljahr nach einer einjährigen Verweildauer in der<br />

Schuleingangsstufe wird endgültig in der Versetzungskonferenz am Ende des Schuljahres<br />

entschieden.<br />

Dreijährige Verweildauer in der Schuleingangsstufe<br />

Kinder, die langsamer lernen und bei denen eine dreijährige Verweildauer in der<br />

Schulanfangsphase angezeigt ist, werden individuell gefördert und nehmen alle unter Punkt<br />

4 angeführten Fördermöglichkeiten wahr.<br />

Die Eltern werden aber spätestens zu Beginn des 2. Halbjahres der Klasse 2 darüber<br />

informiert, dass ihr Kind gegebenenfalls noch ein weiteres Schuljahr in der Jahrgangsstufe 2<br />

verbleibt. Über eine Verweildauer von drei Jahren in der Schuleingangsstufe wird endgültig<br />

in der Versetzungskonferenz am Ende des Schuljahres entschieden. Der Schüler wechselt<br />

dann in seine Kooperationsklasse.<br />

7. Wie wird das soziale Lernen gefördert?<br />

Wie unter Punkt 2, 3 und 4 ausgeführt, wollen wir den Schülern in klassenübergreifenden<br />

Projekten und Aktivitäten die Möglichkeit des Miteinanderlernens von jüngeren und älteren<br />

Schülern näher bringen.<br />

Im Gegensatz zu den Befürwortern des jahrgangsgemischten Unterrichts gehen wir aber<br />

davon aus, dass feste Klassenverbände die Grundvoraussetzungen für soziales Lernen<br />

bieten. Soziale Kompetenzen, Gruppennormen, Regeln und Rituale können nach der<br />

Erarbeitung in der Klassengemeinschaft systematisch genutzt und weiterentwickelt werden.<br />

In einer immer schnelllebigeren Zeit und zunehmender Bindungslosigkeit in den vielen<br />

gesellschaftlichen Bereichen wollen wir unser Hauptaugenmerk auf die Entwicklung von<br />

festen und kontinuierlichen Bindungen der Schülerinnen und Schüler untereinander sowie zu<br />

ihren Bezugspersonen in der Schule legen. In einem festen Klassenverband können Kinder in<br />

10


einem geborgenen Raum miteinander Erfahrungen machen, aneinander und miteinander<br />

reifen. Liebevoll begleitet von der Lehrkraft lernen sie sich zu achten und zu schätzen.<br />

Auf der pädagogischen Ebene ist die feste Bezugsgruppe für die Kinder das entscheidende<br />

Kriterium.<br />

Die Klassenleitung, die die Lernentwicklung kontinuierlich beobachtet und fördert, begleitet<br />

das Kind als vertrauter Ansprechpartner für Kinder und Eltern drei Jahre.<br />

In seiner Funktion als Klassenlehrer und feste Bezugsperson unterrichtet die Klassenleitung<br />

in der Regel mindestens die Lernbereiche Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und den<br />

Förderunterricht. Der Lehrer nimmt eine Schlüsselrolle im Unterricht ein. Er muss stets in der<br />

Lage sein, Verständnisprobleme zu erkennen. Dies gelingt ihm einfacher, wenn in der<br />

jahrgangsbezogenen Lerngruppe ein Thema gegeben ist.<br />

Viele der jetzt sehr jung eingeschulten Kinder sind in ihrer psychosozialen Befindlichkeit noch<br />

sehr labil und kaum in der Lage, den eigenen Schulalltag zu bewältigen. Selbst nach einem<br />

Jahr sind sie noch ebenso hilfebedürftig wie ein Schulanfänger und benötigen die ungeteilte<br />

Zuwendung der Lehrkraft.<br />

Fest verankert ist in unserer Schule das Miteinandersprechen. Wöchentlich werden<br />

sogenannte Klassenrats-Stunden durchgeführt. In diesen Stunden werden alle Probleme, die<br />

im Laufe der Woche entstanden sind, besprochen. Die Schüler üben sich dabei abwechselnd<br />

verschiedenen Rollen wie Diskussionsleitung, Zeitwächter oder Redezeitenführer<br />

einzunehmen.<br />

In vielen Gruppen werden jährliche Klassenfahrten durchgeführt. Diese festigen die<br />

Gemeinschaft und bieten gemeinsame Erlebnisse und schaffen feste Bindungen der Schüler<br />

in den Klassen. Oft fahren dabei Klassen niedriger und höherer Klassenstufen zusammen.<br />

Sowohl für den erziehenden Unterricht als auch für das fachliche Lernen ist die Leitidee in<br />

unserem Schulprogramm „ … die Schülerinnen und Schüler unserer Schule zu<br />

selbstständigen, selbstbewussten, selbstkritischen und teamfähigen jungen Menschen zu<br />

erziehen.“ Grundlegend. „ Wir wollen ihnen eine Vorstellung von Toleranz, Demokratie und<br />

Wertebewusstsein vermitteln und ihnen ermöglichen Erfahrungen in dieser Hinsicht zu<br />

sammeln. Sie sollen in freudigem und friedfertigem Miteinander lernen. Unterrichtsinhalte<br />

und -methoden stützen diese Erziehung maßgeblich.“ (vgl. Schulprogramm der <strong>Ruppin</strong>-<br />

<strong>Grundschule</strong>)<br />

11


8. Wie sieht die jahrgangsübergreifende Kooperation der in der SaPh tätigen<br />

Pädagoginnen/Pädagogen (Lehrkräfte, Erzieherinnen, Sonderpädagogen aus)?<br />

Zurzeit sind jeweils zwei Klassen in der Saph zu einem Team zusammengefasst. Im<br />

Stundenplan der Lehrkräfte ist zusätzlich zu ihrem Stundendeputat eine feste Teamstunde<br />

eingeplant, in der die Lehrkräfte und die zugeordneten ErzieherInnen kooperieren können.<br />

In der zukünftigen Arbeit -in jahrgangsbezogene Lerngruppen- werden jeweils Teams aus<br />

einer 1., 2. und 3.Klasse gebildet werden, die entsprechend verfahren.<br />

Die Sonderpädagogen sind mit ihren Stunden den Klassen zugeordnet und bilden temporäre<br />

klassenübergreifende Lerngruppen zu bestimmten Förderschwerpunkten. Sie entwickeln die<br />

Förderpläne in Absprache mit den Lehrkräften.<br />

In monatlichen Treffen mit den Lehrkräften und halbjährlichen Treffen mit der Schulleitung<br />

wird über die Fördervorhaben gemeinsam reflektiert.<br />

9. Wie sieht der Stundenplan, die Rhythmisierung in der Verlässlichen<br />

Halbtagsgrundschule bzw. Ganztagsschule aus?<br />

Der wöchentliche Projektstrang wird in 2 Unterrichtsstunden für die 1., 2. und 3. Klasse eine<br />

feste Position im Stundenplan der Schule einnehmen. In diesem Projektstrang werden von<br />

den Lehrerinnen und Lehrern sowie von den Erzieherinnen differenzierte Projekte<br />

angeboten. Die Schüler wählen je nach Interesse, Neigung und Schwierigkeitsgrad<br />

verschiedene Projekte im Jahr aus.<br />

Die Erzieherinnen unterstützen die gesamte Unterrichtsarbeit in den SaPh-Gruppen täglich.<br />

So gewährleisten wir eine enge Verzahnung zwischen dem Vormittags- und<br />

Nachmittagsbereich. Wöchentliche Teamsitzungen der Lehrer-Erzieherteams, die in einer<br />

Klasse arbeiten, sind in der Stundentafel fest eingeplant.<br />

Als offene Ganztagsschule müssen wir den Eltern die Wahlfreiheit bieten, sich für eine<br />

Ganztagsschule bzw. verlässliche Halbtagsschule entscheiden zu können. Der Unterricht<br />

findet als Block statt. Vor dem Unterricht bzw. im Anschluss folgt für die Kinder, die das<br />

Modul gewählt haben, die Betreuung im Hortbereich.<br />

12


Beschlussprotokolle<br />

Die SaPh-Fachkonferenz der Lehrkräfte beschloss am 26.Mai 2011 das Konzept zur<br />

Einführung der ´Jahrgangsbezogenen Lerngruppen´ in der <strong>Ruppin</strong>-<strong>Grundschule</strong> ab dem<br />

Schuljahr 2012/2013.<br />

Anwesende/Stimmberechtigte 9 /9<br />

Für das Konzept stimmten 8<br />

Gegen das Konzept stimmten 1<br />

Enthaltungen 0<br />

� vgl. Protokoll der SaPh-Fachkonferenz<br />

Die Gesamtkonferenz der <strong>Ruppin</strong>-<strong>Grundschule</strong> beschloss am 26.Mai 2011 das Konzept zur<br />

Einführung der ´Jahrgangsbezogenen Lerngruppen´ in der <strong>Ruppin</strong>-<strong>Grundschule</strong> ab dem<br />

Schuljahr 2012/2013.<br />

� vgl. Protokoll der Gesamtkonferenz<br />

Anwesende/Stimmberechtigte 34 /37<br />

Für das Konzept stimmten 30<br />

Gegen das Konzept stimmten 3<br />

Enthaltungen 1<br />

Die Schulkonferenz der <strong>Ruppin</strong>-<strong>Grundschule</strong> beschloss am 26.Mai 2011 das Konzept zur<br />

Einführung der ´Jahrgangsbezogenen Lerngruppen´ in der <strong>Ruppin</strong>-<strong>Grundschule</strong> ab dem<br />

Schuljahr 2012/2013.<br />

Anwesende/Stimmberechtigte 9 / 10<br />

Für das Konzept stimmten 9<br />

Gegen das Konzept stimmten 0<br />

Enthaltungen 0<br />

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