PRAXISTEST /// 37 Das große Dilemma dabei: Wenn man als Pferdebetrieb die Wahl hätte, wäre bei einigen Tätigkeiten ein Hoflader oder ein Teleskoplader die Maschine der Wahl. Gerade beim Bewegen von Großballen sind Knick- oder Teleskoplader mit Allradlenkung deutlich besser zu rangieren als ein Traktor und meistens auch standsicherer. Hingegen sind bei allen Tätigkeiten auf dem Grünland, wo klassische Landwirtschaftliche Anbaugeräte wie Schwader zum Einsatz kommen, ganz klar die Traktoren im Vorteil. Mit ihrer seid Jahrzenten standardisierten Dreipunkt- Auf hängung mit Zapfwelle haben auch Mietmaschinen keine Andockprobleme. Deshalb setzen viele Pferdebetriebe auf mehrere Maschinen. Trotzdem gibt es immer wieder Situationen, gerade im Sommer, wenn das Wetter bei der Ernte nicht mitspielt, in denen man gerne schnell eine zweite Maschine auf dem Grünland hätte. Und genau hier setzt Merlo an. Stellen Sie sich vor, Sie haben nur ein kurzes Zeitfenster für den ersten Schnitt. Traktor und Mähwerk laufen schon im Dauereinsatz. Das Mähwerk des Nachbarn steht gelangweilt in der Sonne, der Nachbar kann aber nicht wirklich helfen, weil er schon weiter ist und an seinem Traktor bereits die Ballenpresse arbeitet. Jetzt wäre es doch toll, aus dem Teleskoplader schnell einen zweiten Traktor zu machen. Klingt nach Schweizer Taschenmesser, aber genau so funktioniert der Multifarmer 40.9 von Merlo. Zwar gibt es auch von anderen Anbietern Lader mit Dreipunktaufhängung, aber die spielen in einer deutlich kleineren Liga, und können allenfalls einen Kompakttraktor ersetzen. Die Ansprüche von Merlo sind da durchaus ambitionierter. In dem von uns getesteten Multifarmer 40.9 arbeitet ein 156-PS-Diesel von Deutz und damit wollen die Teleskoplader-Spezialisten aus Italien die Klasse der 100-PS-Traktoren, die als leichte Ackerschlepper oder etwas größere Hoftraktoren auch auf vielen Pferdebetrieben zum Einsatz kommen, aufs Korn nehmen. Die Typenbezeichnung 40.9 verrät, dass der Lader zudem 4 t 9 m hoch heben kann. Preislich bewegt sich der Multifarmer allerdings in einer Liga um die 100.000 Euro, in der man durchaus auch überlegen könnte, für das Geld gleich einen günstigeren Schlepper und einen einfacheren Lader anzuschaffen. Aber es macht ja auch nicht unbedingt Sinn, sich den ganzen Hof mit Maschinen vollzustellen. Wir waren auf jeden Fall sehr gespannt und haben den Merlo auf dem Grünland, in einer Bergehalle und im Offenstall ausgiebig getestet. Ausprobiert haben wir den Merlo im Pferdebetrieb von Christian Fendt in Gessertshausen. Christian Fendt ist Ihnen als Experte und Innovationspreis-Jury-Mitglied ja bekannt. In seinem Betrieb leben die Pferde in Gruppenhaltung. Neben der Pferdehaltung gibt es auf der Anlage einen zweiten Betriebszweig, der sich um Naturschutzgebiet- und Biotoppfl ege im Auftrag der Kommune kümmert. Normalerweise kommen zwei Fendt-Schlepper, ein 200 Vario und ein 300 Vario, mit jeweils knapp 100 PS und ein Radlader von Kramer zum Einsatz. Grünland Dass ein Teleskoplader Lasten heben kann, war klar. Viel gespannter waren wir darauf, wie sich der Lader bei der Grünlandpflege verhält. Als erstes Anbaugerät haben wir eine hydraulisch klappbare Wiesenschleppe angebaut. Schon beim Ankuppeln wird deutlich, dass man hier keine Komfortabstriche verglichen mit einem modernen KNEILMANN HOF- UND STALLBEDARF Tel.: + 49 2593 95 20 95-0
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