Leseprobe Ausgabe 6 / 2017

Liegehallen sind ein fester Bestandteil in der Gruppenhaltung. Sie
dienen den Pferden zum Dösen und Schlafen, sie bieten Schutz
vor Witterungseinflüssen und lästigen Insekten. Aber nicht jede
Halle eignet sich für diese Zwecke. Damit Pferde sich wohlfühlen,
müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Die Fachbuchautorin
und Bloggerin Dr. Tanja Romanazzi, die das Gut Heinrichshof bei Dresden
betreibt, erklärt: „Da sich die Pferde zu Stoßzeiten gerne versammeln,
muss die Liegehalle so gestaltet sein, dass jedes Pferd einen Schlafplatz
findet und rangniedrige Tiere gut ausweichen können.“ Die 46-Jährige
hat auf Gut Heinrichshof verschiedene Offenstallkonzepte realisiert und
sich intensiv mit dem Thema Liegehalle auseinandergesetzt.
Hinsichtlich des Platzangebots pro Pferd geben die Leitlinien zur
Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten (BMELV
2009) die Mindestanforderungen vor: Wenn zum Beispiel die Funktionsbereiche
Fressen und Ruhen räumlich voneinander getrennt liegen, sollte der
Platz pro Pferd mit mindestens der dreifachen Widerristhöhe zum Quadrat
(3 x Wh.²/Pferd) berechnet werden. Bei einem 1,60 Meter großen Pferd
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