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Fraulich_9 17.11.2008 8:28 Uhr Seite 24 24 Reisetipp Die Adria abseits der Strände Text und Fotos: Gabriele Reitemeyer Wenn man an die Adria zwischen Rimini und Pesaro denkt, kommt einem ziemlich schnell das Stichwort „Teutonengrill“ in den Sinn. Irgendwann in den vergangenen Jahrzehnten hatte dieses Stichwort bestimmt seine Berechtigung. Heute dagegen sind die italienischen Touristen eindeutig in der Überzahl. Die Zahl der deutschen Urlauber ist in den letzten Jahren spürbar zurückgegangen.
Fraulich_9 17.11.2008 8:28 Uhr Seite 25 Rimini Die Region hat nicht nur das reine Strandvergnügen zu bieten, sondern auch eine langjährige und bedeutungsvolle Geschichte. Das beginnt schon im Zentrum von Rimini. Die Stadt wurde im Jahre 268 v. Chr. von den Römern unter dem Namen Ariminum gegründet, um gegen die Gallier eine Garnison zu errichten. Von hier aus haben die Römer die Po-Ebene erobert. Heute zeugen noch Reste der alten Stadtmauer mit einzelnen Torbögen von dieser Zeit. Der Augustusbogen aus dem Jahre 27 v. Chr. ist der Älteste seiner Art im Römischen Reich und ist ein Eingang zur Fußgängerzone. Der anschliessende Corso d’Augusto ist ein Stück der alten Via Aemilia. Sie mündet in die Piazza Tre Martiri, auf welcher man bei einem Espresso den Torre dell’Orologico mit einer Uhr aus dem Jahre 1562 bewundern kann. Ein berühmter Sohn der Stadt ist der Filmemacher und Regisseur Federico Fellini. San Marino In Sichtweite von Rimini liegt auf einem Hügel im Hinterland San Marino, der kleinste Staat der Welt. Offiziell gegründet wurde er am 23. September 301 vom heiligen Marino. Im 13. Jh. gaben sich die Sanmarinesen selbst die Verfassung einer freien, unabhängigen Comune, Reisetipp 25 die sowohl vom Kirchenstaat als auch von der geeinten Republik Italien anerkannt wurde. Über eine Schnellstraße nähert sich der Besucher dem Monte Titano, der aus dem leicht hügeligen Flachland 745 Meter empor ragt. Schon aus der Ferne sieht man die Türme der drei Burgen, die durch Treppen und Wege mit einander verbunden sind: Rocca, Cesta und Montale. Um den schroffen Fels herum führt der Weg direkt in eines der zahlreichen Parkhäuser. Ein gläserner Fahrstuhl bringt die Touristen in das historische Zentrum von San Marino, das stolz auf dem Bergkamm thront. Die Aussicht ist malerisch. Sanfte Hügel so weit das Auge reicht. Abgeerntete Felder hinterlassen ockerfarbene Flecken in der Landschaft. Zwischen Wiesen und Wäldern immer wieder einzelne Gebäude oder kleine Ortschaften. Bei klarer Fernsicht reicht der Blick gen Norden über die adriatische Westküste bis zu den Colli Euganeii und gen Osten über die Adria bis zu den Bergen Dalmatiens. Die Porta San Francesco (14. Jh.) führt in die Altstadt. Hier hat man das Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben. Die Gebäude sind mehrere hundert Jahre alt. Sie sehen aber so sauber und akkurat aus, als wenn sie jeden Winter gesäubert würden, damit sie im kommenden Jahr wieder für die Gäste strahlen können. Hier ist ein Geschäft neben dem nächsten, eine Bar reiht sich an das nächste Restaurant. Berühmt ist San Marino für seine schönen Briefmarken, die es seit 1877 gibt. Jedes Exemplar ist ein kleines Kunstwerk für sich. Vor dem Palazzo Pubblico findet ein sehenswerter Wachwechsel statt. Die Wächter sind keine Soldaten, da San Marino keine Armee hat, sondern Polizisten in historischen Uniformen. Kleppingstraße 28 · 44135 Dortmund · Telefon 0231/55 74 878 · Telefax 0231/55 74 876
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