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Unter dem Motto „Scirocco meets trends“ - fraulich Online

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Fraulich_9 17.11.2008 8:27 Uhr Seite 6<br />

6 Frau und Familie<br />

Späte Mutterschaft<br />

Gnade oder Belastung<br />

Text: Silke Hehner · Fotos: Benito Barajas<br />

Frauen sind heute gleichberechtigt - sollen sie zumindest<br />

sein. Das bedeutet auch, dass Frauen heute bessere<br />

Ausbildungschancen geboten bekommen als Generationen<br />

zuvor. So widmen sich nach einer fundierten Ausbildung<br />

oder einem Studium heutzutage mehr Frauen als<br />

früher der beruflichen Weiterentwicklung. Ihre Chancen<br />

im Beruf steigen, auch dank modernen Wissens über<br />

Verhütung. Die Kehrseite der Medaille: die Familiengründung<br />

verschiebt sich in ein höheres Alter. Der Staat<br />

mit seiner Schwerfälligkeit, wirklich attraktive Anreize zur<br />

Familiengründung zu entwickeln, tut sein übriges.<br />

Auch andere Gründe führen heute zu einer späten<br />

Mutterschaft: Erstbindungen lösen sich auf, Scheidungen<br />

schaffen einen neuen Pool Bindungswilliger, neue Partnerschaften<br />

wecken den Wunsch nach weiteren Kindern.<br />

Die Reproduktionsmedizin unterstützt mit ihren Techniken,<br />

wenn sich mit den am Lebenshorizont drohenden<br />

Wechseljahren eine Schwangerschaft auf natürliche Weise<br />

nicht einstellt. Fakt ist: Das Alter der Mütter bei Erstgeburten<br />

steigt. Und viele Frauen entscheiden sich nach<br />

Jahren im Beruf, noch in den späten Dreißigern dazu<br />

Mutter zu werden oder ein weiteres Kind zu bekommen.<br />

Ruhestandsfamilie<br />

So sprechen Soziologen bereits sarkastisch von der<br />

„Ruhestandsfamilie“. Die heute 40jährigen weisen die<br />

niedrigsten Geburtenraten auf. In anderen Jahrgängen<br />

sieht das ganz anders aus: 1000 Frauen des Jahrgangs 1968<br />

hatten bis zu ihrem 25. Geburtstag 382 Kinder geboren -<br />

beim Jahrgang 1973 waren es zum gleichen Zeitpunkt<br />

bereits 421.<br />

Das statistische Landesamt Baden-Würtemberg macht in<br />

seinem Monatsheft 10/2007 den Trend deutlich: „1978<br />

lag das Durchschnittsalter der Mütter bei Geburt eines<br />

Kindes noch bei 27 Jahren. Seither ist es stetig angestiegen;<br />

2006 lag es bereits bei knapp 31 Jahren. Noch deutlicher<br />

wird dieser »Trend zur späten Mutterschaft«, wenn<br />

der Anteil der Geburten von Frauen, die im Alter von 35<br />

und mehr Jahren (noch) ein Kind geboren haben, an allen<br />

Geburten herangezogen wird: 1985 lag dieser Anteil erst<br />

bei knapp 8 Prozent, 1995 bei gut 11 Prozent und 2006<br />

bereits bei 23 Prozent. Damit hat sich der Trend zur »späten<br />

Mutterschaft« in den letzten Jahren erheblich<br />

beschleunigt.“

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