Erweiterungs-, Umbau - GIT Verlag
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16 medAmbiente 6 · 2009<br />
Station<br />
Sonnenrad in Oldenburg<br />
Psychiatrische Pflege für Kinder und Jugendliche<br />
Im Januar 2009 wurde in Oldenburg der Neubau der Kinder- und Jugendpsych-<br />
iatrie, Psychosomatik und Psychotherapie eingeweiht. Er bietet altersgerechte<br />
Räumlichkeiten und eine freundliche Atmosphäre für die Patienten und Mitar-<br />
beiter. Dazu zählt neben einer Institutsambulanz, der Tagesklinik mit zehn teil-<br />
stationären Behandlungsplätzen, der Jugendstation und der Kinderstation auch<br />
eine sogenannte Krisenstation mit acht Betten für schutzbedürftige Kinder und<br />
Jugendliche. Geplant wurde der Bau von den Architekten Gerlach, Schneider +<br />
Partner aus Bremen.<br />
Das Klinikum Oldenburg feiert 2009 seinen<br />
225-jährigen Geburtstag und ist seitdem sowohl<br />
durch die medizinische Weiterentwicklung<br />
als auch durch die gesellschaftliche Entwicklung<br />
zu einem Standort der modernen<br />
Patientenversorgung mit mehr als 100.000 stationären<br />
und ambulanten Patienten im Jahr<br />
geworden. Der Schwerpunkt liegt in der optimalen<br />
Versorgung der Menschen aus der Region<br />
in allen Belangen der stationären und ambulanten<br />
Versorgung sowie der dazugehörigen<br />
Einrichtungen.<br />
Das Klinikum hat auf seinem Campus mehrere<br />
Gebäude bzw. Kliniken unter einem rechtlichen<br />
Rahmen vereint. Daneben ist das Klinikum<br />
an anderen Einrichtungen des Gesundheitswesen<br />
als Gesellschafter beteiligt<br />
(Rehabilitationszentrum, Karl-Jaspers-Klinik,<br />
Hanse-Institut für Gesundheit und Bildung,<br />
MVZ etc.). Man setzt stetig auf sinnvolle Expansion,<br />
um der Rolle des Hauses als überregio<br />
naler Gesundheitsversorger in der Region<br />
gerecht zu werden – die steigende Inanspruch-<br />
nahme bedeutet ein ständiges Wachsen der benötigten<br />
Flächen.<br />
Gute Atmosphäre für Patienten<br />
und Mitarbeiter<br />
Für den Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
Psychosomatik und Psychotherapie war<br />
es für die Bauherren entscheidend, dass sich<br />
die hier gepflegten Patienten wohl fühlen. Auch<br />
den Mitarbeitern sollte eine angenehme Arbeitsatmosphäre<br />
mit optimalen Organisationsstrukturen<br />
in räumlicher und gestalterischer<br />
Hinsicht geboten werden.<br />
Der Gesamtkomplex der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
war über viele Jahre auf mehrere<br />
verstreut liegende Gebäude aufgeteilt, welche<br />
teils auch durch mobile Containerbauten<br />
erweitert wurden, um dem steigenden Raumbedarf<br />
Rechnung zu tragen. Insgesamt wurden<br />
drei Stationen mit je acht Plätzen betrieben,<br />
weitere acht Plätze für besonders schutzbedürftige<br />
Patienten, die im niedersächsischen Krankenhausplan<br />
ausgewiesen waren, konnten je-<br />
doch mangels Platzangebot nicht vorgehalten<br />
werden.<br />
Erste Überlegungen sahen vor, einen frei gewordenen<br />
Altbau in unmittelbarer Nähe künftig<br />
für die Kinder- und Jugendpsychiatrie zu<br />
nutzen. Weitere Untersuchungen führten zu der<br />
Erkenntnis, dass der Altbau u. a. wegen der<br />
mehrgeschossigen Bauweise für eine psychiatrische<br />
Nutzung nicht geeignet war. In Gesprächen<br />
mit dem Niedersächsischen Ministerium<br />
für Soziales, Frauen, Familie und<br />
Gesundheit wurde Einigkeit darüber erzielt,<br />
dem <strong>Erweiterungs</strong>bedarf für die Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie durch einen Neubau Rechnung<br />
zu tragen. Zu diesem Zweck wurde ein<br />
Grundstück nordöstlich des Gebäudes erworben,<br />
auf dem sich ein Sportplatz befand, der<br />
hierfür verlegt werden musste. Der Neubau<br />
liegt nunmehr zwischen Grünzügen, Gräben,<br />
Rad- und Fußwegen.<br />
Alleinstellung durch Architektur<br />
Durch die Architektursprache sollte ein Alleinstellungsmerkmal<br />
für die Region geschaffen<br />
werden sowie ein Gebäude mit wirtschaftlicheren<br />
Stationsgrößen mit je zwölf Plätzen.<br />
Die unterschiedlichen Funktionen der Pflege,<br />
Beschäftigungs- und Arbeitstherapie, Institutsambulanz<br />
und Unterrichtsräume sollten baulich<br />
so organisiert werden, dass die Funktionsabläufe<br />
optimiert werden konnten. Jeder<br />
Station sollten Patientengärten zugeordnet werden<br />
– und die Anordnung der Personalstützpunkte<br />
waren so zu organisieren, dass Stationszugänge,<br />
Stationsflure, Tagesräume und die<br />
Patientengärten zentral einsehbar sind.<br />
Insgesamt strebte man die Entwicklung eines<br />
Gebäudes an, das der Verweildauer der Pati-