Dokumentation - Erklärung von Bern
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Agriculture Research Service<br />
ermöglicht. Denn sonst können Frauen in<br />
Burkina Faso kein eigenes Land besitzen,<br />
und ihnen wird nicht erlaubt, Bankkredite<br />
aufzunehmen, wie dies im konventionellen<br />
Anbau wegen der zu kaufenden Pestizide<br />
oft nötig ist.<br />
Gewinn für Mensch und Natur<br />
Fairtrade und Bioanbau haben für Yonli<br />
noch ganz andere positive Auswirkungen:<br />
Mindestpreise sichern die Existenz der gesamten<br />
Familie. Der Marktpreis für Biobaumwolle<br />
wird mit 41 Cent pro Kilo weit<br />
6<br />
über dem Marktpreis für konventionellen<br />
Anbau (22 Cent) angesetzt. Dank Abnahmegarantien<br />
haben die Kleinbauernfamilien<br />
ein regelmässiges Einkommen und somit<br />
grössere finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit.<br />
Der Erfolg ist deutlich sichtbar:<br />
Dank des Mehrerlöses konnten Yonli und<br />
ihre Familie nicht nur Kleidung und Schulhefte<br />
für die Kinder kaufen, sondern auch<br />
zwei Kompostanlagen bauen und einen<br />
eigenen Wasserspeicher anlegen. Die fairen<br />
Handelsbeziehungen beinhalten ausserdem<br />
eine Fairtrade-Prämie <strong>von</strong> zusätzlichen<br />
Die USA drängen Westafrika an den Abgrund<br />
Baumwolle liefert die Grundlage für ein<br />
Multimilliardengeschäft der globalen Modeindustrie.<br />
Doch die Kleinbauern in Afrika,<br />
Asien oder Lateinamerika sehen nicht viel<br />
vom Ertrag, den die Grossverteiler und Markenfirmen<br />
daraus ziehen. Vielmehr leiden<br />
sie unter permanentem Preisdruck und<br />
einem immer härteren globalen Wettbewerb.<br />
Schuld daran ist vor allem die Über-<br />
Die energieintensiveBaumwollproduktion<br />
in den<br />
USA basiert auf<br />
hohen Subventionen.<br />
flutung des Weltmarktes mit zu etwa vier<br />
Milliarden US-Dollar hochsubventionierter<br />
Baumwolle aus den USA. Deshalb ist der<br />
Baumwollmarkt trotz niedriger Produktionskosten<br />
auch für die grössten Baumwollproduzenten<br />
und -exporteure Afrikas<br />
(Benin, Burkina Faso, Mali und Tschad) ein<br />
Verlustgeschäft geworden. In Burkina Faso<br />
verdient ein Kleinbauer nur noch 22 Cent<br />
pro Kilogramm Rohbaumwolle – 10 Cent<br />
weniger als vor zwei Jahren. Mit einer<br />
Baumwollinitiative wollten die vier oben<br />
genannten afrikanischen Länder 2003 die<br />
WTO auf diesen Missstand aufmerksam machen.<br />
Brasilien ging noch weiter und klagte<br />
die USA 2004 vor der WTO ein. Seither laufen<br />
Diskussionen über Hilfszahlungen an<br />
die afrikanischen Staaten. An den US-Subventionen<br />
hat dies aber nichts geändert.