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Mein Barcelona_Juli_2017

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58 start-ups _ BERLIN<br />

+<br />

DIE NEUEN<br />

Mit knapp 27 Millionen<br />

Euro an Investition in<br />

nur 18 Monaten zählt<br />

Smartfrog zu den<br />

neuen Stars unter den<br />

Berliner Start-ups. Die<br />

Firma bietet Kameras<br />

mit Cloudspeicher an,<br />

mit denen man etwa<br />

von unterwegs gucken<br />

kann, welchen Unsinn<br />

die Katze zuhause<br />

anstellt. Auch neu:<br />

Kukki (Cocktails in der<br />

Flasche mit Eis und<br />

Früchten) oder Grover<br />

(Elektrogeräte vor dem<br />

Kauf testen)<br />

Windisch gesprochen hat, dieses diffuse<br />

„da geht noch was“. Anna Alex nennt es<br />

„die grüne Wiese“. München ist für die<br />

Automobilbranche bekannt, der Ruhrpott<br />

für die Kohleindustrie, Hamburg für<br />

seinen Hafen, aber Berlin stand für<br />

nichts. „Es ist sehr viel einfacher auf<br />

einer grünen Wiese etwas zu erschaffen,<br />

als etwas zu verändern, das über viele<br />

Jahrzehnte gewachsen ist.“<br />

In andere Städte zieht man, weil<br />

man dort einen Job gefunden hat, nach<br />

Berlin zieht man wegen Berlin. Vielen<br />

Mitarbeitern von Alex ging das so,<br />

Stylisten wie IT-lern. Das vom ehemaligen<br />

Bürgermeister Klaus Wowereit<br />

propagierte Image „arm, aber sexy"<br />

verspricht seit jeher Freiräume und<br />

Möglichkeiten. So wurde die Stadt selbst<br />

zu einer Art Start-up, einem Spielplatz für<br />

Gründer. Und von Mitte aus wandern die<br />

Firmen Richtung Süden, nach Kreuzberg<br />

oder Neukölln.<br />

Alex startete ihre Firma nach einer<br />

langen Silvesternacht im Wohnzimmer<br />

ihrer Mitgründerin <strong>Juli</strong>a Bösch. Nach ein<br />

paar Wochen zogen sie zur Untermiete in<br />

einen Büroraum in Mitte, jetzt arbeiten<br />

250 Mitarbeiter auf dreieinhalb Etagen<br />

in Kreuzberg mit Sofas und Couchtischen<br />

aus Paletten, dazu Tischtennisplatte und<br />

Kicker. „Wir haben immer gesagt: Wir<br />

müssen nur warten, irgendwann kommen<br />

alle her.“ Das Konzept ging auf: Inzwischen<br />

hat fast jede Modemarke einen<br />

Showroom in Berlin.<br />

Es gibt etablierte Treffpunkte wie die<br />

Cafés in Mitte oder das Soho House, das<br />

nur für Mitglieder zugänglich ist. „Aber<br />

ich freue mich immer, wenn Konferenzen<br />

woanders stattfinden“, sagt Alex – in<br />

einem Bunker etwa, wo ihr Team durch<br />

Katakomben geführt wird, oder in der<br />

alten Abhörstation auf dem Teufelsberg.<br />

Wie Soundclouds Ljung schätzt sie die<br />

abgelegenen Locations, das Punkige,<br />

Raue. „Das ist für mich Berlin. Nicht<br />

das aufgemöbelte, sondern genau diese<br />

Hinterhöfe und urigen Orte.“<br />

Die grüne Wiese, von der Alex<br />

spricht, ist dabei sich mit Start-ups zu<br />

füllen. Zugebaut ist sie noch nicht. Da<br />

geht noch was, in Berlin.<br />

Ab Berlin fliegt die airberlin group nonstop zu 47 Zielen

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