Bayerischer Finanzgipfel 2012
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B<br />
Theo Zellner<br />
Präsident des Sparkassenverbands Bayern<br />
Sparkassen – Verlässliche Partner in unsicheren Zeiten<br />
Wo die Pfeiler unseres politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />
Systems zunehmend in Frage gestellt sind, entsteht<br />
enormer Bedarf nach einer nachhaltigen und tragfähigen<br />
Basis, die auch bei unklaren Umfeldbedingungen Vertrauen<br />
schafft. Die Bevölkerung Europas ist in der derzeitigen Lage auf einer nie gekannten Suche<br />
nach verlässlichen Werten, klaren Aussichten und eben Vertrauen, dass die Entwicklung<br />
der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Finanzmärkte in sicheren Bahnen verläuft. Die<br />
Menschen sind hier bei Ihrer Vertrauenssuche an einer weltweit spürbaren Nahtstelle, wo<br />
Menschen verunsichert und ratlos vor zwei Geißeln dieser Zeit stehen: Die Undurchschaubarkeit<br />
der Finanzmärkte und die Verschuldung von politisch und wirtschaftlich miteinander<br />
verbundenen Staaten. Es geht um unsere Wirtschaftssysteme und letztendlich um<br />
Demokratie.<br />
Während das Zutrauen in die Wirkungsfähigkeit nationaler und internationaler Mechanismen<br />
nachlässt, gewinnen deshalb Organisationen wie die Sparkassen einen deutlichen<br />
Vertrauensvorschuss, der sich auch in erhöhtem Zulauf niederschlägt. Denn Vertrauen<br />
wächst dort, wo sichtbar Verantwortung übernommen wird. Eine wirksame Übernahme von<br />
Verantwortung ist allerdings vor allem dann möglich, wenn sie in überschaubaren Einheiten<br />
geschieht. Hier setzen die Sparkassen im öffentlichen Auftrag, mit ihrer kommunalen<br />
Bindung und deshalb mit ihrer regionalen, dezentralen Organisation an.<br />
Das Thema Regionalität, Dezentralität und Föderalismus gehört durchaus zu den großen<br />
Themen. Ich halte es für wichtig, in kleineren Einheiten zu operieren, denn ich glaube: nur<br />
so ist es möglich, den Überblick zu bewahren und damit auch verantwortlich zu handeln.<br />
Je größer selbständige Einheiten werden, desto eher laufen sie Gefahr, Einzelzusammenhänge<br />
zu verlieren, sich zu verselbständigen – also Bodenhaftung aufzugeben. Den Sparkassen<br />
ist umgekehrt diese Erdung wichtig, daher haben sie sich nach dem Regionalprinzip<br />
organisiert, das sicherstellt, dass der Bezug zur Realwirtschaft und der Gesellschaft in<br />
ihrem Geschäftsgebiet erhalten bleibt.