Ausgabe 49 - Stadt Gera
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8. Dezember 2006 K48<br />
lorale<br />
lamourstars<br />
urückhaltung ist bei der weihachtlichen<br />
Blumenkunst nicht<br />
ehr angesagt. Allerorten ist eine<br />
eue Lust am Dekor zu entdeken.<br />
Ornamente und Muster erbern<br />
sich ihren Weg zurück in<br />
ie Welt des Designs.<br />
Zu den floralen Glamourstars<br />
es diesjährigenWinters gehören<br />
dle Rosen, samtweiche Eustoma,<br />
chmetterlingsähnliche Phalaeopsis-Orchideen,<br />
rüschige Nelen,<br />
dezente Kängurupfoten, Anhurien<br />
und Ranunkeln.<br />
Sträuße und Arrangements<br />
erden mit Perlen, silbrig beprühten<br />
Zweigen oder dekoratien<br />
Bändern in Szene gesetzt.<br />
(msg)<br />
anges Leuchten<br />
er Blumensterne<br />
in Weihnachtsstern kann über<br />
ängere Zeit leuchten. Dafür<br />
raucht er einen hellen und waren<br />
Standort. Beim Gießen gilt:<br />
eniger ist mehr. Der Weihachtsstern<br />
reagiert empfindlich<br />
uf Staunässe, daher sollte überchüssiges<br />
Gießwasser sofort aus<br />
em Untersetzer oder Übertopf<br />
ntfernt werden. Am besten ist es,<br />
en Winterblüher regelmäßig<br />
ber sparsam zu gießen, vorzugseise<br />
mit lauwarmem Wasser.<br />
üngen sollte man den Weihachtsstern<br />
bloß ein- oder zweial<br />
nach dem Einkauf. gpp<br />
Anzeige<br />
<strong>Stadt</strong>werke und Töchter<br />
laden wieder zur Eisarena<br />
Bis 10. Februar heißt es in <strong>Gera</strong>s Mitte: „Auf die Kufen, fertig, los"<br />
<strong>Gera</strong>. Über 10 000 Schlittschuhläufer<br />
hatten zur 1. <strong>Gera</strong>er EisArena<br />
im letzten Winter ihren Spaß<br />
auf dem Eis. Auch in diesem Winter<br />
kann <strong>Gera</strong> eine der schönsten<br />
Wintersportarten in vollen Zügen<br />
genießen: am 1. Dezember öffnete<br />
die 2. <strong>Gera</strong>er EisArena.<br />
Wie im vergangenen Jahr veranstalten<br />
die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Gera</strong> AG<br />
zusammen mit ihren Tochterunternehmen<br />
Energieversorgung<br />
<strong>Gera</strong>, <strong>Gera</strong>er Verkehrsbetrieb, <strong>Gera</strong>er<br />
<strong>Stadt</strong>wirtschaft, GWB „Elstertal",<br />
ELOGO und Flugbetriebsgesellschaft<br />
die Arena. Durch das<br />
Engagement der städtischen Unternehmen<br />
und vieler weiterer<br />
Partner ist Schlittschuhlaufen zu<br />
günstigen Preisen möglich. Ohne<br />
dieses Sponsoring müssten Bahnbetreiber<br />
deutlich höhere Eintrittspreise<br />
festsetzen.<br />
Unmittelbar neben dem Weihnachtsmarkt<br />
am Museumsplatz<br />
schließt sich die Eisfläche an, für<br />
die die <strong>Stadt</strong>werke in diesem Jahr<br />
einen neuen Bahnbetreiber engagiert<br />
haben. Das ist die Firma<br />
Interevent, die um die 20 Eisbahnen<br />
pro Winter betreibt und zu<br />
den Marktführern beim Betrieb<br />
der so genannten temporären Eisbahnen<br />
in Deutschland gehört.<br />
Die Anlage empfängt ihre Besucher<br />
in neuer Optik: Mehrere<br />
Die Eisarena lockt zu kühlem Plaisier. (Foto: KA/Leonhardt)<br />
schön beleuchtete Pagodenzelte<br />
umranden die Anlage. Zwei große<br />
Lichtertore sorgen für schöne Atmosphäre.<br />
Außerdem wurden die<br />
Abläufe neu organisiert: Die<br />
Schlittschuhausleihe, der Bereich<br />
zum Umziehen und die Gastronomie<br />
haben jeweils ihr eigenes Zelt,<br />
so dass die einen ungestört essen<br />
und trinken können, während die<br />
anderen in Ruhe ihre Schlittschuhe<br />
an- oder ausziehen. Der Eingang<br />
wurde so angelegt, dass niemand<br />
über unbefestigten Boden<br />
gehen oder durch Pfützen läuft.<br />
Die Eisbahn ist 30 mal 30 Meter<br />
groß und braucht rund 72 000 Liter<br />
Wasser. Wie bei einer Fußbodenheizung<br />
kühlen Kühlschläuche<br />
das Wasser zu einer ca. acht<br />
Zentimeter dicken Eisschicht.<br />
Die Bahn öffnet montags bis<br />
donnerstags von 14 bis 22 Uhr, am<br />
Freitag von 14 bis 24 Uhr, Samstag<br />
von 10 bis 24 Uhr und Sonntag<br />
von 10 bis 22 Uhr. In den Ferien<br />
wird wochentags von 10 bis 22<br />
Uhr geöffnet. Außerhalb der Öffnungszeiten<br />
anmelden unter<br />
� (0178) 1979537.<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>49</strong> • Seite 16<br />
Nicht gedankenlos<br />
Tiere verschenken<br />
Viele Kinder wünschen sich zu-<br />
Weihnachten lebendige Kuscheltiere.<br />
Zur Anschaffung gesellen<br />
sich aber auch Tierarzt-, Futterund<br />
Zubehörkosten. Außerdem<br />
muss ein Tier artgerecht versorgt<br />
werden.<br />
Wie viel ein Haustier in Anschaffung<br />
und Unterhalt kostet,<br />
hat die Verbraucherzentrale am<br />
Beispiel von Hunden, Katzen,<br />
Hamstern, Meerschweinchen, Kaninchen<br />
und Wellensittichen unter<br />
www.checked4you.de zusammengestellt.<br />
Hinweise zur artgerechten<br />
Haltung unter www.tierschutzbund.de.<br />
Vor fast 90 Jahren<br />
erste „Stille Nacht“<br />
1818 wurde zum ersten Mal in<br />
Oberndorf bei Salzburg der Weihnachtsklassiker<br />
„Stille Nacht, heilige<br />
Nacht“ gesungen. Der katholische<br />
Hilfsprediger Johannes<br />
Mohr hatte damals gemeinsam<br />
mit seinem Freund, dem Dorflehrer<br />
und Organisten Franz Xaver<br />
Gruber die Melodie komponiert.<br />
Den Text des Liedes hatte Mohr<br />
mitgebracht, die Urheberschaft ist<br />
bis heute umstritten. Die Premiere<br />
am Weihnachtsfest 1818 lief zwar<br />
nicht ganz glatt, Mäuse hatten den<br />
Blasebalg der Orgel in der Dorfkirche<br />
angeknabbert. Trotzdem<br />
wird „Stille Nacht, heilige Nacht“<br />
bis heute weltweit gesungen. gms<br />
Aus dem Holz des<br />
kleinen Mannes<br />
Krippenfiguren aus Papier haben lange Tradition<br />
So wie Kinder heute die Bildchen<br />
von Fußballstars oder Fantasy-Figuren<br />
sammeln und tauschen,<br />
gingen früher Ochs und Esel und<br />
sogar die heilige Familie von<br />
Hand zu Hand.<br />
Noch bis weit ins vorige Jahrhundert<br />
lagen vorgestanzte Krippenfiguren<br />
aus Pappe und Papier<br />
in Lebensmittelpackungen und<br />
sollten als begehrte Sammelobjekte<br />
den Verkauf ankurbeln. Die Erfindung<br />
des Steindrucks um 1800<br />
ermöglichte es, Papierkrippen als<br />
billige Massenware herzustellen.<br />
Dank dieses Verfahrens ging<br />
1915 eine Papierkrippe als Weihnachtsgruß<br />
an die österreichischen<br />
Soldaten an den Weltkriegsfronten.<br />
In vielen kleinbürgerlichen<br />
Wohnzimmern stand<br />
die billige Krippe aus dem Holz<br />
des kleinen Mannes unter den<br />
Christbäumen. Die Ursprünge der<br />
Papierkrippe reichen jedoch in eine<br />
andere Zeit und eine andere gesellschaftliche<br />
Schicht. Bereits im<br />
17. Jahrhundert bestellten begüterte<br />
Adelige und reiche Bürger<br />
bei Künstlern Papierkrippen, die<br />
ganz nach den individuellen<br />
Wünschen der Auftraggeber gefertigt<br />
werden mussten. Für die<br />
Künstler waren diese Aufträge ein<br />
willkommenes zusätzliches Geschäft<br />
in den kalten Winterwochen.<br />
Charakteristisch für diese Krip-<br />
pen waren die großflächigen, mit<br />
viel Liebe fürs Detail gemalten<br />
Hintergrund-Landschaften, die<br />
häufig in verschiedenen Horizonten<br />
gestaffelt waren. Als ein Beispiel<br />
nennt der Krippen-Experte<br />
Gerhard Bogner die 1750 gefertigte<br />
Papierkrippe des Conte Mazzarino<br />
in Palermo, die sich aus über<br />
400 cartoni zusammen setzte.<br />
Eine wichtige Voraussetzung<br />
für die dann einsetzende Massenproduktion<br />
waren die Papiermühlen,<br />
die bereits Ende des 17.<br />
Jahrhunderts kostengünstig Papier<br />
produzierten.<br />
Im Lauf der Zeit dienten alle<br />
nur denkbaren Sorten von Papier<br />
und Pappe für die Papierkrippen:<br />
Die Figuren und Landschaften<br />
wurden aus Schreibpapier, Noten<br />
sowie Buchseiten, Spielkarten und<br />
Karton gefertigt. Geklebt wurden<br />
die Krippen-Ensembles häufig mit<br />
Mehlbrei, was die Maden anzog<br />
und die Lebensdauer der Krippen<br />
so deutlich verminderte.<br />
Im Lauf des 20. Jahrhunderts<br />
verschwand die Papierkrippe immer<br />
mehr aus den Wohnzimmern<br />
und Kirchen. Voll-Figuren aus<br />
ebenfalls billigem, industriell hergestelltem<br />
Material ersetzten die<br />
gemalten, eindimensionalen Figuren.<br />
In den vergangenen Jahren<br />
scheint die alte Papierkrippe allerdings<br />
wieder einen neuen Aufschwung<br />
zu nehmen. (epd)