Technologie beim Seilbahnbau Friction Stir Welding - ESAB
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So bekam das Unternehmen vom Berliner<br />
Senat den Auftrag zur Instandsetzung der<br />
Bronzefiguren des russischen Ehrendenkmals<br />
in Berlin-Treptow. Ein 1949 eingeweihter<br />
Friedhof für die gefallenen russischen<br />
Soldaten im 2. Weltkrieg. Ein nicht<br />
ganz unumstrittenes Mahnmal, das durch<br />
seine Überdimensionalität auffällt.<br />
In dem „Vertrag über gute Nachbarschaft,<br />
Partnerschaft und Zusammenarbeit” der<br />
Bundesrepublik mit der UdSSR von 1990,<br />
verpflichtete sich Deutschland für den Erhalt<br />
und die Pflege von russischen Denkmählern<br />
auf deutschem Boden zu sorgen.<br />
▼ Einblick in die Konstruktion<br />
▼<br />
Zusammenbau der<br />
Bronzefigur auf Rügen<br />
Schweißen mit<br />
Stabelektrode OK 94.25<br />
▲<br />
Das Denkmal besteht aus einem circa 12 m<br />
hohen, stehenden Soldaten sowie zwei kleineren<br />
knienden Figuren. Die Figuren bestehen<br />
aus gegossenen Bronzeplatten, die miteinander<br />
verschraubt sind. Insbesondere das<br />
Innengerüst, das durch die Jahre stark korrosiv<br />
angegriffen wurde, machte eine baldige<br />
Restaurierung unumgänglich. Aber auch die<br />
Schraubverbindungen zwischen den Bronzeplatten<br />
sowie die Oberfläche der Figuren<br />
mussten erneuert werden.<br />
Das Innengerüst, das für die Stabilität der<br />
Bronzefiguren verantwortlich ist, wurde aus<br />
hochlegierten Rohren der Werkstoffnummer<br />
1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2) gefertigt.<br />
Diese wurde mit den <strong>ESAB</strong>-Schweißdrahtelektroden<br />
OK Autrod 16.31 (EN 12072:<br />
G 19 12 3 Nb Si) und mit den Stabelektroden<br />
OK 63.31 (EN 1600: E 19 12 3 L R 12)<br />
geschweißt. Die Verbindung des Gerüsts mit<br />
der Bronzefigur wurde geschraubt, um die<br />
schweißtechnische Problematik dieser<br />
Mischverbindung zu umgehen. Mit diesem<br />
hochlegierten Werkstoff ist eine witterungsbeständige<br />
Konstruktion für die nächsten<br />
Jahrzehnte gesichert.<br />
R EGION N ORD<br />
Weiterhin mussten Dichtnähte zwischen den<br />
einzelnen Bronzeplatten geschweißt werden,<br />
damit die einzelnen Segmente der Figuren<br />
nicht mehr zu erkennen waren. Die 12 m<br />
hohe Hauptfigur wurde komplett auf dem<br />
Hof der Firma Metallbau Rügen aufgebaut<br />
und dort verschweißt. Die Zusammensetzung<br />
der Kupferbronze lag etwa bei 86 % Cu, 5 %<br />
Sn, 4% Zn, 3 % Pb. Für diese Baustellenschweißung<br />
bot sich der Einsatz von Stabelektroden<br />
an. Bei Schweißversuchen vor<br />
Ort stellten sich allerdings bei dieser Bronzelegierung<br />
einige Schwierigkeiten ein.<br />
So mussten die Schweißer in Versuchen aus<br />
verschiedenen Stabelektroden diejenige mit<br />
den besten Eigenschaften ermitteln. Als<br />
besonders geeignet wurde dabei die <strong>ESAB</strong><br />
Stabelektrode OK 94.25 (DIN 1733: EL-<br />
CuSn7) bewertet, die dann anschließend<br />
auch zum Einsatz kam.<br />
Zudem wurden auch einige Nähte mit einer<br />
artgleichen Drahtelektrode im MIG-Verfahren<br />
geschweißt.<br />
Abschließend wurden die Figuren von externen<br />
Spezialisten durch Beizen gleichmäßig<br />
dunkel patiniert und zur besseren Witterungsbeständigkeit<br />
gewachst.<br />
Nach abgeschlossener Restaurierung der<br />
Fundamente werden diese Figuren bald<br />
wieder in Berlin-Treptow zu sehen sein.<br />
<strong>ESAB</strong> FENSTER 1/04<br />
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