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R E G A T T A G E R M A N S A I L I N G G R A N D P R I X<br />

» Vorwind<br />

99<br />

Die wichtigste Entscheidung, die ich <strong>als</strong> Trimmer<br />

treffen muss, ist die Wahl des richtigen Spinnakers.<br />

Diese Entscheidung muss ich mit dem Taktiker<br />

und Steuermann absprechen, mit dem ich<br />

auf dem Vorwindkurs den Windwinkel bestimme.<br />

Gerade auf dem Vorwindgang ist es sehr wichtig,<br />

scheinbaren Wind (Resultat aus realem Wind und<br />

Fahrtwind) aufzubauen und mit diesem „Druck“ im<br />

Segel Distanz nach Lee gut zu machen. Der Vorwind<br />

ist <strong>als</strong>o eine permanente Suche nach dem richtigen<br />

Verhältnis von Winddruck zu gesteuertem Kurs.<br />

Auf dem Vorwindkurs ist maßgeblich der Genaker<br />

mit seinen 520 qm für den Vortrieb verantwortlich.<br />

Je nach Windgeschwindigkeit wird auf diesem Kurs ein<br />

asymmetrischer Genaker oder ein symmetrischer Spinnaker<br />

gewählt. Der flachere Schnitt der leichten Genaker<br />

mit schmalen Schultern sorgt bei schwachen Winden<br />

für gute Anströmung. Bei höherer Windgeschwindigkeit<br />

wählen wir nicht nur ein stärkeres Tuch, sondern auch<br />

andere Schnitte, da tiefere Winkel zum wahren Wind<br />

gefahren werden und ein anderer Trimm benötigt wird.<br />

( von Matti Paschen, Großsegeltrimmer United Internet Team Germany )<br />

Auf einem Vorwindkurs wählten wir unseren Kurs<br />

so, dass wir nicht platt vor dem Laken fuhren.<br />

Nur wenn es überhaupt nicht anders ging, fuhren<br />

wir direkt vor der See. Meist mit Bulltalje, um<br />

Patenth<strong>als</strong>en auf jeden Fall zu vermeiden. Die<br />

größte Gefahr bestand im achterlichen Swell. Er<br />

schob das Boot, sodass es zu gieren begann (wie<br />

bei einem Auto, das über die Vorderräder aus<br />

einer Kurve schiebt). Das lag vor allem an der<br />

Rumpfform und der Anordnung des Ruders. Bei<br />

schwerem Wetter hatte ich nach einer Regatta oft<br />

am ganzen Oberkörper blaue Flecken, da ich das<br />

Ruder mit meinem Körper stabilisierte. Nur mit<br />

meinen Händen konnte ich dem enormen Druck<br />

auf Dauer nicht standhalten.<br />

Texte alte 12mR Yachten Klaus Kinast. Er segelte lange Jahre<br />

auf den 12ern der Marine. Mittlerweile ist er Geschäftsführer des<br />

Kieler Yacht-Clubs.<br />

Fotos s/w Franz Kühn (91,92), Willy Stöwer (98), Rudolf Hengstenberg<br />

(93). Die Bilder wurden uns freundlicherweise vom Kieler<br />

Yacht Club Archiv und dem Kieler Stad- und Schifffahrtsmuseum<br />

zur Verfügung gestellt. Fotos farbig Tom Körber/sealens<br />

S A I L I N G J O U R N A L 5 | 2 0 0 6

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