Weinbauinfo Nr.17

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- 2 - Dieses massive Auftreten gab es noch selten. Die Hochdruckphase dieser Woche sorgt für etwas Entspannung, da durch austrocknende Infektionen der Druck abnimmt. Gipfeln der Laubwand sorgt für weitere Entspannung. Für die nächste Behandlung gilt eine zweigeteilte Strategie. Wo noch vor den angekündigten Niederschlägen zum Wochenende behandelt wird, kommt ein Kontaktmittel wie z.B. Folpan 80 WDG (1,6 kg/ha) WZ 35 Tage oder Mildicut (4 l/ha) WZ 21 Tage zum Einsatz. Wo nach den Niederschlägen behandelt wird, bieten tiefenwirksame Mittel wie z.B. Forum Star (1,92 kg/ha) WZ 35 Tage oder Galactico (2,4 kg/ha) WZ 28 Tage mehr Wirkungssicherheit. Kurativmittel entfalten nur innerhalb 48 Std. nach einer erfolgten Infektion ihre volle Wirkung und sollten deshalb auch dort eingesetzt werden. Mittel auf Basis phosphoriger Säure bringen keine zusätzliche Wirkung. Applikationsqualität spielt 2012 eine große Rolle, es sollte also jede Gasse gefahren werden um den Wirkungsgrad zu erhöhen. Die Abschlussbehandlung zwischen dem 4. und 11.8.12 sollte mit Kupferpräparaten erfolgen. Zur Auswahl stehen Cuprozin progress, Funguran progress, Kocide Opti, Cueva und Cuproxat. Natürlich können auch die „alten“ Kupferformulierungen eingesetzt werden. Oidium: Befallsmeldungen durch Oidium nehmen täglich zu, das ist insofern erstaunlich, dass eigentlich bisher wenig „geeignetes“ Wetter für Oidium vorlag. Trotzdem zeigt uns das Jahr 2012 dass alles möglich ist. Bisher befallsfreie Anlagen können weiterhin mit Topas (0,32 l/ha) WZ 35 Tage oder Systhane (0,24 l/ha) WZ 28 Tage behandelt werden, für Anlagen und Sorten mit sichtbarem Befall muss eine Sonderbehandlung (Stoppspritzung mit Karathane oder Restmengen Prosper) überlegt werden, die mit der Beratung abzusprechen ist.
- 3 - Der Spritzabstand beträgt 8 – 10 Tage und ist dem Abschlusstermin in der Woche vom 4.8 – 11.8.2012 anzupassen. Der Mittelaufwand berechnet sich aus dem Basisaufwand x 4, die Wassermenge beträgt 1600 l/ha. Die empfohlenen Mittel können von einzelbetrieblichen Empfehlungen abweichen, dies bitte beachten! Botrytis: Die sich bereits jetzt abzeichnende Kompaktheit wird sich mit weiterem Reifverlauf noch verstärken. Damit rücken Überlegungen zur Fäulnisvermeidung in den Fokus. Dazu zählt eine geplante und mit dem Vermarkter abgestimmte zweite Botrytisbehandlung kompakter Sorten und Klone. Es kommen Mittel wie z.B. Luna Privilege 0,5 l/ha, Teldor 1,6 kg/ha oder Cantus 1,2 kg/ha zum Einsatz. Bei ausschließlicher Behandlung der Traubenzone kann die Aufwandmenge halbiert werden. Weinbauliche Hinweise: Zu allem genannten Übel gesellt sich nun auch noch vermehrt ESCA, die zwar bekannt ist, aber immer noch nur unzureichend bekämpfbar ist. Betroffene Stöcke sollten abgeschnitten und die Stämme aus den Anlagen genommen werden. In leichten Fällen kann ein Stammneuaufbau im Folgejahr Sinn machen. Pflanzenschutzmaßnahmen in Neuanlagen sind bis in den September hinein fortzusetzen um den gesunden Wuchs zu gewährleisten. Ertragsschätzungen gestalten sich je nach Beeinflussung wie Perobefall, Sonnenbrand, Hagel sowie der allgemein sehr unterschiedlichen Entwicklungsstände schwierig. In vielen Fällen muss nur leicht korrigierend eingegriffen werden. Geplante Maßnahmen sollten zum Termin Weichwerden/Farbumschwung durchgeführt werden, da dann Nachzüglertrauben besser erkennbar sind.
Seite 1: Weinbauberatung Emmendingen Die Wei

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