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9312 8 - <strong>2017</strong><br />
Schleppertests . Praxistests . Fahrberichte . Tuning . Gebraucht . Praktiker-Urteile .<br />
Praxistipps . Veredlungstechnik . Energie . Elektronik . Management . Hobby<br />
8 - <strong>2017</strong><br />
www.<strong>profi</strong>.de<br />
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MAGAZIN FÜR PROFESSIONELLE AGRARTECHNIK<br />
Schleppertest:<br />
Steyr Multi 4120 Seite<br />
10<br />
Neues aus dem Forst<br />
Veredlungstechnik<br />
Fahrbericht<br />
Mikrofon mästet<br />
die Schweine Seite 50<br />
Claas Axion<br />
mit 445 PS! Seite 26<br />
Liebe Leser...<br />
…diese Leseprobe beinhaltet einen Auszug<br />
aus der Profi-Ausgabe 8-<strong>2017</strong>.<br />
Sägen, Rücken<br />
und Laden Seite 58<br />
Weitere Informationen im Innenteil!
Das neue<br />
Heft kommt<br />
bald - jetzt<br />
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Faszination Landtechnik.<br />
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<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
115<br />
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Werkbank<br />
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<strong>profi</strong>.de/emagazin<br />
Geniale Ideen lassen sich<br />
(leider) weder erzwingen<br />
noch vorhersagen. Aber es<br />
gibt sie immer wieder mal.<br />
<strong>profi</strong>-Redakteur Martin Zäh<br />
berichtet in dieser Ausgabe über<br />
eine solche Entwicklung: Mikrofone<br />
im Maststall, über die Sie am Ende<br />
die Viren digital husten hören können.<br />
Was da schon geht und was<br />
noch draus werden kann, beschreibt<br />
sein Beitrag ab Seite 50.<br />
„Eigentlich eine logische Weiterentwicklung<br />
von Siri und Alexa,<br />
da hätten die wirklich auch schon<br />
früher drauf kommen können!“<br />
Wer so reagiert (wie Kollegen im<br />
<strong>profi</strong>-Team auf das Mikrofon im<br />
Schweinestall), der soll sich doch<br />
bitte bei uns melden und uns sagen,<br />
was wir in ein oder zwei Jahren als<br />
grandiose Idee dieses Kalibers<br />
feiern werden. Vorhersagen sind<br />
nämlich ungleich schwieriger als<br />
schlaue Kommentare hinterher…<br />
Weit weniger genial sind zuweilen<br />
auf Neumaschinen die Aufkleber<br />
der „Qualitätskontrolle“. An unserer<br />
aktuellen Presswickelkombination<br />
hätte der Kontrolleur statt des<br />
Stickers besser den Gummistreifen<br />
als Widerlager zum Schneid-Arm<br />
montiert: Weil der fehlt, hält sich<br />
nämlich keine Folie!<br />
Und wo wir schon bei kleinen<br />
Ursachen mit großer Wirkung sind:<br />
Bei allem technischen Fortschritt<br />
gibt es landauf landab auch <strong>2017</strong><br />
leider wieder viele Getreidefuhren,<br />
die wegen Undichtigkeiten am<br />
Anhänger oder wegen falscher<br />
Beladung ihren Kornschleier in<br />
Kurven und vor Kreuzungen ausbreiten.<br />
Schade ums Geld, schlecht<br />
für das Image, und gefährlich<br />
obendrein: nicht so genial!<br />
Für interessierte <strong>profi</strong>-Fans haben<br />
wir jetzt neu ein geniales Angebot:<br />
Exklusive Leserreisen an Orte, die<br />
Sie mit normalen Mitteln selbst nicht<br />
erreichen (siehe unsere Anzeige in<br />
diesem Heft). Wir sind gespannt auf<br />
Ihre Reaktionen und Ihr Interesse...<br />
Wir wünschen Ihnen einen genialen<br />
August und eine interessante <strong>profi</strong>!<br />
Ihre Redaktion <strong>profi</strong><br />
Monatszahl<br />
0 2 5 1 5 7 4<br />
Mehr als eine Viertelmillion: Anzahl<br />
der „Gefällt mir“-Angaben für <strong>profi</strong><br />
auf Facebook<br />
Stand: 11. Juli <strong>2017</strong><br />
Monatsfrage<br />
Kaufen Sie eher generalüberholte<br />
oder eher neue Maschinen?<br />
Generalüberholte Maschinen<br />
28 %<br />
Neumaschinen<br />
72 %<br />
Leserreisen<br />
Exklusiv<br />
nur für <strong>profi</strong>-Abonnenten!<br />
„<strong>profi</strong> trifft <strong>profi</strong>s“ – und Sie können dabei sein!<br />
55 %<br />
Das hat uns ein wenig überrascht: Fast drei<br />
von zehn Kaufinteressenten sind eher auf der<br />
Suche nach generalüberholten Maschinen<br />
(385 Antworten).<br />
Nur für <strong>profi</strong>-Abonnenten: Wir bieten Ihnen im Herbst/Frühjahr insgesamt sechs Leserreisen unter<br />
dem Titel „<strong>profi</strong> trifft Profis“ – mehr dazu auf Seite 94/95. Wir sind gespannt auf Ihr Interesse!<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
3<br />
www.<strong>profi</strong>.de
Inhalt<br />
Test<br />
Titelthema:<br />
Schleppertest Steyr Multi 4120 ............. 10<br />
Drei Schlepper im Vergleich .................. 17<br />
Knies Dreiseitenkipper<br />
KD 180 .................................................... 18<br />
MX Frontlader T412 ............................... 22<br />
Fahrbericht<br />
Titelthema:<br />
Claas Axion 960 .............................. 26<br />
Einböck Rübenhacke mit<br />
Section Control ............................... 30<br />
Tuning<br />
Grubber ................................................... 34<br />
Gebraucht<br />
Hochdruckpressen<br />
aus zweiter Hand ................................... 38<br />
Praktisch<br />
Idee des Monats ..................................... 42<br />
Tipps für Roboter-Rasenmäher ............. 44<br />
Gelenkwellen einkürzen......................... 48<br />
Veredlungstechnik<br />
Titelthema:<br />
Einsatzbericht: SoundTalks Somo —<br />
Mikrofon mästet die Schweine .............. 50<br />
Einsatzbericht: Betebe<br />
Kreistreiber KT 1000 ............................. 54<br />
Technik<br />
Titelthema:<br />
Neues aus dem Forst<br />
■ Krananhänger Scandic ST10D ............ 58<br />
■ Husqvarna Sägekette<br />
X-Cut SP33G ........................................ 60<br />
■ Welte 6-Rad Forst- und Kombimaschine<br />
W130K ................................ 62<br />
■ Forstmesse Elmia Wood <strong>2017</strong><br />
in Schweden ........................................ 66<br />
Neun 150-PS-Schlepper<br />
im Vergleich ............................................ 70<br />
Ropa Kartoffelmaus<br />
System Palandt ....................................... 78<br />
<strong>profi</strong> Wissen: So funktioniert<br />
ein Schutzgas-Schweißgerät .................. 80<br />
Schleppertest Seite 10<br />
Steyr Multi 4120 Vor allem in Österreich ist die Marke Steyr sehr beliebt.<br />
Nach dem Test vom neuen Multi 4120 (86 kW/117 PS) können wir das gut<br />
verstehen. Österreichische Feinkost eben…<br />
Neues aus dem Forst<br />
Scandic ST10D Krananhänger<br />
In Deutschland derzeit noch kaum<br />
bekannt, aber sicher interessant...<br />
Husqvarna X-Cut Sägekette<br />
10 % mehr Schnittleistung und 10 %<br />
längere Standfestigkeit? Wir testeten!<br />
Fahrbericht Seite 26<br />
Claas Axion 960<br />
Nicht nur einen<br />
dicken Auspuff,<br />
sondern auch fast<br />
450 PS bietet der<br />
neue Axion 900!<br />
Lesen Sie auch, was<br />
das neue Cebis kann<br />
und was es beim Arion<br />
500/600 Neues gibt.<br />
Seite 58 Seite 60<br />
Fahrbericht Seite 30<br />
ERSTER<br />
FAHR-<br />
BERICHT<br />
ERSTER<br />
FAHR-<br />
BERICHT<br />
Einböck Chopstar<br />
Einzelreihenaushub<br />
per GPS, Kameralenkung<br />
mit Verschieberahmen<br />
und neun<br />
Meter Arbeitsbreite.<br />
Mit dieser Technik<br />
macht sich Einböck fit<br />
für den mechanischen<br />
Pflanzenschutz.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
4 www.<strong>profi</strong>.de
Technik Seite 70<br />
Energie<br />
Fermentersanierung, Teil 2<br />
Rührwerkswechsel, Tragluftdach<br />
montieren, biologische Folgen .............. 82<br />
Intersolar Europe <strong>2017</strong> und<br />
Energiespeichermesse ees Europe ...... 86<br />
Elektronik<br />
150-PS-Klasse: Neun Traktoren im Vergleich Case IH, Claas, Fendt,<br />
John Deere, Kubota, MF, McCormick, New Holland und Valtra sind bei<br />
einem Vergleichstest in Finnland angetreten. Wir haben die Ergebnisse<br />
exklusiv für Sie zusammengefasst.<br />
Borealis Handsensor<br />
N-Pilot ..................................................... 90<br />
ProFlura Software .................................. 96<br />
Stammtisch des Fortschritts .................. 98<br />
Management<br />
Tipps zur Fahrermotivation ................. 100<br />
Report<br />
Kramp GmbH ........................................ 104<br />
Demopark <strong>2017</strong>.................................... 108<br />
Hobby<br />
Güllefassrennen in Markvelde ..... 112<br />
Welte W130K Das Kombinationsfahrzeug<br />
von Welte haben wir uns<br />
für einen Fahrbericht angesehen.<br />
e-Magazin<br />
Seite 62 Seite 66<br />
Die digitale Version Ihrer <strong>profi</strong> für<br />
iPads und Android-Tablets erhalten<br />
Sie mit zusätzlichen Funktionen<br />
(in diesem Monat mit dem<br />
Panorama-Foto des Steyr Multi<br />
4120).<br />
Mehr Infos dazu unter <strong>profi</strong>.de/<br />
emagazin<br />
Elmia Wood Begleiten Sie uns auf<br />
einem Rundgang über die größte<br />
Forstmesse der Welt.<br />
0 25 01/8 01-30 30<br />
www.<strong>profi</strong>.de<br />
online Video<br />
online Bildergalerie<br />
Rubriken<br />
Werkbank ................................................. 3<br />
Aktuell ....................................................... 6<br />
Idee des Monats ..................................... 42<br />
Stall intern .............................................. 57<br />
Energie .................................................... 85<br />
Internet intern ........................................ 93<br />
Management ......................................... 102<br />
Neuheiten ............................................. 110<br />
Hobby ................................................... 116<br />
Leserforum mit Leserservice .............. 118<br />
Vorschau/Impressum ........................... 122<br />
Überblick nach<br />
Fachgebieten<br />
Ackerbau<br />
Schlepper ...10, 17, 26, 29, 70<br />
Frontlader ...................................22<br />
Grubber .........................................34<br />
Hacke ...............................................30<br />
Anhänger .....................................18<br />
Kartoffelverladung .............78<br />
Handsensor zur<br />
N-Bedarfsmessung .............90<br />
Grünland<br />
Schlepper ...10, 17, 26, 29, 70<br />
Frontlader ...................................22<br />
Hochdruckpressen ..............38<br />
Stall, Hof und Werkstatt<br />
Frontlader ...................................22<br />
Grubber .........................................34<br />
Hochdruckpressen ..............38<br />
Gelenkwellen kürzen ........48<br />
Schweißgerät ...........................80<br />
Fermentersanierung..........82<br />
Mikrofon im<br />
Schweinestall ...........................50<br />
Vorwartehof-<br />
Kreistreiber ...............................54<br />
Forst<br />
Krananhänger ..........................58<br />
Sägekette .....................................60<br />
Forst- und Kombinationsfahrzeug<br />
....................62<br />
Messe Elmia Wood ..............66<br />
Management und<br />
Hintergrund<br />
Schlagkartei ...............................96<br />
Roboter-Rasenmäher .......44<br />
Energiemessen Intersolar<br />
und ees <strong>2017</strong> .............86<br />
Kommunalmesse<br />
Demopark <strong>2017</strong>..................108<br />
Fahrermotivation ..............100<br />
Firmenreport Kramp......104<br />
Güllefassrennen ................112<br />
Überblick nach<br />
Fabrikaten<br />
Betebe KT 1000 ....................54<br />
Borealis N-Pilot......................90<br />
Case IH<br />
Maxxum 145 CVX ................70<br />
Claas Arion 550 Cmatic ...70<br />
Claas Arion 660 .....................29<br />
Claas Axion 960 ....................26<br />
Einböck Chopstar .................30<br />
Fahr HD 30 .................................38<br />
Fendt 516 Vario .....................70<br />
Husqvarna<br />
X-Cut SP33G ..............................60<br />
John Deere<br />
6130R AutoPowr ..................70<br />
John Deere 456 A ...............38<br />
Knies KD 180 ...........................18<br />
Kramp ..........................................104<br />
Kubota M7151 KVT ............70<br />
Massey Ferguson<br />
6716 S Dyna-VT.....................70<br />
McCormick<br />
X7.460 VT-Drive ....................70<br />
MX T 412 .............................................<br />
New Holland T6.175 ..........70<br />
ProFlura ......................................96<br />
Ropa Kartoffelmaus<br />
System Palandt ......................78<br />
Scandic ST10D ........................58<br />
SoundTalks Somo ................50<br />
Steyr Multi 4120 ................... 10<br />
Valtra T154E Direct ...........70<br />
Welger AB 45...........................38<br />
Welte W130K ..........................62<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
5<br />
www.<strong>profi</strong>.de
Schleppertest<br />
Steyr Multi 4120:<br />
Feinkost aus<br />
Österreich Vor einem Jahr hat<br />
Steyr das Update für seinen erfolgreichen „Multi“ vorgestellt<br />
(<strong>profi</strong> 7/2016). Jetzt hat der Österreicher im Schleppertest<br />
sowohl auf dem Prüfstand als auch in der Praxis sein Können<br />
unter Beweis gestellt. Fazit: Feinkost aus Österreich!<br />
Hubert Wilmer<br />
Die Bezeichnung „Multi“ beschreibt<br />
die Fähigkeiten unseres Testkandidaten<br />
sehr gut. Wobei die Typenbezeichnung<br />
„Luxxum“ von seinem<br />
Case IH-Pendant in rot der Sache vielleicht<br />
noch gerechter wird: Beide Schlepper bieten<br />
in der Leistungsklasse von 98 bis 117 PS<br />
nicht nur sehr gute Leistungs- und Verbrauchswerte,<br />
sondern auch viele interessante<br />
Ausstattungen, die einen Hauch von „Luxus“<br />
bieten. Aber zurück zum Multi…<br />
Der 3,4-l-Vierzylinder F5C von FPT<br />
erfüllt dank DOC und SCR die Abgasstufe<br />
IV ohne Partikelfilter. Dazu ist zwar noch<br />
eine Abgasrückführung nötig, die leitet aber<br />
nur noch maximal 10 statt der sonst üblichen<br />
25 % vom Auspuff in die Brennräume<br />
zurück. Ebenfalls neu sind die Vierventiltechnik<br />
sowie das elektro-pneumatisch<br />
gesteuerte Wastegate am Turbolader und<br />
1 800 statt 1 600 bar CommonRail-Druck.<br />
Summa summarum kamen bei der DLG von<br />
den 86 kW/117 PS Nennleistung des Motors<br />
hinten am Stummel stolze 78,2 kW an — sehr<br />
gut. Allerdings hat das Aggregat mit<br />
maximal 80,6 kW Zapfwellenleistung (bei<br />
1 900 min -1) keine nennenswerte Überleistung.<br />
Aber fast 23 % Konstantleistungsbereich<br />
und 52 % Drehmomentanstieg<br />
können sich sehen lassen.<br />
Trotz des gemessenen Anfahrmomentes von<br />
immerhin 127 % fehlte uns im praktischen<br />
Einsatz aber im unteren Drehzahlbereich ein<br />
wenig die Durchzugskraft. Gerade bei Frontladerarbeiten<br />
würgt man den Multi gerne<br />
mal ab. Hat der Motor aber einmal Drehzahl<br />
(die man aufgrund der hervorragenden Laufruhe<br />
kaum wahrnimmt!), ist er nicht mehr<br />
aufzuhalten!<br />
Was die Zugleistung angeht, hat die<br />
DLG bei Nenndrehzahl 62,9 kW gemessen,<br />
maximal waren es 66,2 kW — das ist auch<br />
okay. Allerdings liegt der spezifische Verbrauch<br />
hier mit 300 bzw. 274 g/kWh ein<br />
wenig über dem Mittel in dieser Leistungsklasse.<br />
Dagegen sind nur 253 g/kWh bei<br />
Nenndrehzahl und sogar nur 236 g/kWh bei<br />
Maximalleistung an der Zapfwelle in diesem<br />
Leistungssegment sensationell niedrige<br />
Werte! Zumal auch nur ein AdBlue-Verbrauch<br />
von rund 10 bzw. 9,1 g/kWh dazukommt.<br />
Entsprechend konnte der Multi auch bei den<br />
noch praxis-näheren Powermix-Messungen<br />
überzeugen: 273 g/kWh (+10,9 g/kWh<br />
AdBlue) sind 5,4 % weniger als das Mittel<br />
aller bisherigen Testkandidaten (und das,<br />
obwohl hier viele in der Regel effizientere<br />
Großtraktoren dabei sind!) Umso mehr gilt<br />
das bei den Transportmessungen: 591 g/<br />
kWh entsprechen genau dem Mittel aller<br />
bisher gemessenen Testkandidaten — das ist<br />
sehr gut für einen 120-PS-Schlepper! Da<br />
geht auch der Tank mit (nur) 150 l Diesel und<br />
14 l AdBlue noch in Ordnung.<br />
Womit wir beim Getriebe des Steyr<br />
Multi wären: Die Schaltbox von ZF bietet<br />
vier Gänge und vier LS-Stufen, die zusammen<br />
mit einer Gruppenschaltung 32/32<br />
Übersetzungen liefern — prima! Geschaltet<br />
wird ganz bequem per Tastendruck in dem<br />
Multicontroller auf der rechten Armlehne.<br />
Allerdings funktioniert die Schaltautomatik<br />
so gut, dass das tatsächlich nur selten nötig<br />
war. Vor allem die Verstellung der Schaltzeitpunkte<br />
mit dem geteilten Handgasschieber<br />
(den viele Praktiker von den Stufenlosen<br />
kennen) hat uns sehr gut gefallen. Hier ist<br />
die Einstellung ruck-zuck angepasst.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
10
Schleppertest<br />
Steyr Multi 4120<br />
Der Verbrauch bei Feldarbeiten<br />
Zugarbeiten:<br />
1 Schwer<br />
(100 % Last)<br />
2 Mittelschwer<br />
(60 % Last)<br />
Zapfwellenarbeiten:<br />
3 Schwer<br />
(100 % Last)<br />
4 Mittelschwer<br />
(70 % Last)<br />
In der Ebene (40 %)<br />
Bei 40 km/h<br />
Bei 50 km/h<br />
Bei 60 km/h<br />
Am Berg (50 %)<br />
Maximale Steigung unter Last<br />
Im Leerlauf (10 %)<br />
Im Standgas<br />
Transportmix Gesamtverbrauch<br />
Bei 40 km/h<br />
Bei 50 km/h<br />
Bei 60 km/h<br />
-20% -10% 0 +10% +20%<br />
Diesel-Mittelwert<br />
276 g/kWh und 11,50 l/ha<br />
Pflug<br />
Grubber<br />
Pflug<br />
Grubber<br />
Diesel-Mittelwert<br />
265 g/kWh und 4,16 l/ha<br />
Kreiselegge<br />
Mähwerk<br />
Kreiselegge<br />
Mähwerk<br />
5 Leicht Kreiselegge<br />
(40 % Last) Mähwerk<br />
Gemischte Diesel-Mittelwert<br />
Arbeiten: 289 g/kWh und 4,24 l/ha<br />
6 Miststreuer<br />
7 Presse<br />
Powermix 273 g/kWh<br />
-20% -10% 0 +10% +20%<br />
0 g/kWh 50<br />
AdBlue 9,6 g/kWh<br />
und 0,30 l/ha<br />
AdBlue 12,0 g/kWh<br />
und 0,14 l/ha<br />
AdBlue 10,1 g/kWh<br />
und 0,11 l/ha<br />
10,9 g/kWh<br />
Unten links steht der Powermix-Wert in g/kWh als Mittel aller 7 gemessenen Zyklen. Die Mittelwerte der<br />
Bereiche „Zugarbeiten“, „Zapfwellenarbeiten“ und „Gemischte Arbeiten“ sind mit dem Kraftstoffverbrauch in<br />
Gramm pro Kilowatt und Stunde und in Litern pro Hektar in der Tabelle in roter Schrift angegeben. Den Verbrauch<br />
von AdBlue (der ja kein Treibstoff, sondern ein Betriebsstoff ist) zeigt die rechte Grafik. Die Balken<br />
sind schmaler, da AdBlue preiswerter ist als Diesel; in blauer Schrift sind die Mittelwerte aufgeführt.<br />
Die gelbe Grundlinie der linken Grafik markiert den Durchschnitt aller bisher gemessenen Powermix-Kandidaten.<br />
Die Länge der Balken zeigt, wie viel der Schlepper in dem jeweiligen Zyklus prozentual besser (grün)<br />
oder schlechter (rot) war als der Durchschnitt aller bisher gemessenen Powermix-Kandidaten. Der Mittelwert<br />
für den Powermix liegt im Durchschnitt aller gemessenen Testkandidaten derzeit bei 289 g/kWh.<br />
Der Steyr Multi 4120 liegt beim Powermix im Dieselverbrauch fast überall unter den Mittelwerten. Der<br />
Powermix-Gesamtwert ist bei Diesel um 5,4 % niedriger als der Mittelwert aller bisher gemessenen<br />
Kandidaten. Der zusätzliche AdBlue-Verbrauch betrug im Mittel 3,8 Liter pro 100 Liter Diesel.<br />
Der Verbrauch auf der Straße<br />
0 g/kWh 100<br />
AdBlue-Verbrauch<br />
591 g/kWh 22,0 g/kWh<br />
Der Transporttest der DLG wird zurzeit auf der Straße durchgeführt. Der Testkandidat geht mit einem (passend<br />
zur gemessenen Zapfwellenleistung ballastierten) Anhänger auf einen Rundkurs, die Messungen werden<br />
jeweils dreimal wiederholt. Das Gesamtergebnis errechnet sich aus den gewichteten Einzelergebnissen<br />
von 50 % Bergfahrt, 40% Fahrt in der Ebene und 10 % Leerlauf. Die gelbe Grundlinie markiert den jeweiligen<br />
Mittelwert aller bislang im Straßentransport getesteten Traktoren. Die Länge der Balken zeigt, um wie viel<br />
der Testkandidat prozentual besser (grün) oder schlechter (rot) abschneidet im Vergleich zum Durchschnitt.<br />
Der Mittelwert für den Transporttest auf der Straße liegt aktuell bei 590 g/kWh mit 40 km/h bzw. 575 g/<br />
kWh mit 50 km/h. Der Steyr Multi 4120 lag bei den Messungen im Durchschnitt. Der Gesamtverbrauch lag<br />
bei 40 km/h nur um 0,2 % über dem Mittel aller bisher gemessenen Traktoren.<br />
Der FPT-Vierzylinder F5C mit 3,4 l Hubraum<br />
erfüllt die Abgasstufe IV ohne Partikelfilter.<br />
Leistung, Verbrauch und vor allem die<br />
Laufruhe sind super!<br />
40 km/h Endgeschwindigkeit (50 km/h sind<br />
leider nicht lieferbar) erreicht der Multi<br />
bereits bei 1 700 Touren — sehr gut. Ebenso<br />
zu dem Allrounder passt die Ausstattung mit<br />
vier Zapfwellendrehzahlen 540/540E/1 000/<br />
1 000E (wahlweise plus Wegzapfwelle, die<br />
stationär sogar in beide Drehrichtungen<br />
nutzbar ist!). Gewundert haben wir uns allerdings<br />
darüber, dass die 540er Drehzahl<br />
schon bei 1 800 Motorumdrehungen erreicht<br />
wird, während es bei der 540E nur gut<br />
200 Touren weniger sind.<br />
Gut gefällt uns nach wie vor der<br />
getrennte Öl-Haushalt von Getriebe und<br />
Hydraulik mit einer maximal entnehmbaren<br />
Ölmenge von 36 l. Ebenfalls dicke Pluspunkte<br />
bekommt die serienmäßige Axialkolbenpumpe,<br />
die hinten an den Anschlüssen<br />
113 l/min abgeliefert hat (31 kW). Das ist<br />
sehr gut, zumal fast die gesamte Ölmenge<br />
durch ein Ventil gepumpt werden kann.<br />
Stichwort Ventile: Serienmäßig hat der Multi<br />
neben den zwei mechanischen Steuergeräten<br />
zwei elektrische Ventile (natürlich mit<br />
komfortabler Zeit- und Mengensteuerung).<br />
Maximal möglich sind — wie beim Testkandidaten<br />
— zusätzlich „Power beyond“-Anschlüsse<br />
sowie zwei weitere elektrische Zwischenachsventile<br />
(z. B. für den Frontlader).<br />
Die Ventil-Bedienung über Taster auf dem<br />
„Multicontroller“ sowie den separaten (und<br />
sehr einfach zwischen vorne und hinten<br />
umstellbaren!) Kreuzhebel in der Armlehne<br />
sind prima. Vermisst haben wir an dem (per<br />
Sitzkontakt gesicherten!) Hebel eigentlich<br />
nur die Bedienung der Wendeschaltung. Und<br />
die Beschriftung mit Farbe draußen und<br />
Zahlen drinnen ist unglücklich. Außerdem<br />
sollten die Rasten zur Schwimmstellung bei<br />
den mechanischen Ventilen deutlicher sein.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
12<br />
www.<strong>profi</strong>.de
Die Kabine bietet Platz,<br />
Ablagen und ist mit gut<br />
74 dB(A) nicht zu laut.<br />
Das Display zeigt eine Menge, sollte aber z. B.<br />
automatisch auf die Zapfwellendrehzahl um -<br />
springen, wenn die startet. Die Wendeschaltung<br />
kann man wahlweise links oder rechts bedienen.<br />
Ganggeschwindigkeiten<br />
2 Gruppen, 4 Gänge, 4 LS-Stufen und die<br />
lastschaltbare Wendeschaltung ergeben<br />
32/32 Übersetzungen. 40 km/h werden<br />
schon bei 1 700 min -1 erreicht.<br />
N<br />
Alles im Griff: An die<br />
13 Taster im Multicontroller<br />
muss man<br />
sich gewöhnen.<br />
Der Kreuzhebel für<br />
Frontlader/Hydraulik<br />
ist auch schön, hier<br />
fehlen nur Taster für<br />
die Wendeschaltung.<br />
32/32 Übersetzungen<br />
-60 -50 -40 -30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 60<br />
Geschwindigkeit (km/h)<br />
13 Gänge von 4 bis 12 km/h<br />
2H<br />
2S<br />
4,6<br />
5,6<br />
3L 5,4<br />
3M 6,4<br />
3H 7,7<br />
3S 9,2<br />
4L 9,1<br />
4M<br />
4H<br />
4S<br />
1L 5,9<br />
1M 7,1<br />
1H 8,5<br />
10,9<br />
13,0<br />
15,6<br />
1S<br />
10,2<br />
10,6 2L<br />
2M<br />
2H<br />
12,6<br />
15,1<br />
3L<br />
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18<br />
Geschwindigkeit (km/h)<br />
Hydrac ist der Erstausrüster bei Steyr für<br />
Frontlader. Wen der doch vergleichsweise<br />
kleine Einkippwinkel sowie die nach oben<br />
hin deutlich spürbare Ab nahme der Hubkraft<br />
bei dem Hydrac SF3720 stört, der kann aber<br />
natürlich auch jeden anderen Frontlader<br />
bekommen.<br />
Apropos Hubkraft: Nicht mal 4,2 t durchgehende<br />
Hubkraft hat die DLG am Heckhubwerk<br />
gemessen. Und da dieser Wert nach<br />
oben hin auf nicht mal 4,9 t steigt, stemmt<br />
der Multi die 3,1 t schwere Bestellkombi nur<br />
so gerade (Grafik: „Hubkraft und Hubkraftbedarf“).<br />
Auch die nach wie vor fehlende<br />
„echte Mischregelung“ der EHR notierten wir<br />
im Testprotokoll. Andererseits wollen wir<br />
aber das optional lieferbare „elektronische<br />
Fronthubwerk eFH“ mit einstellbarer Druckentlastung<br />
natürlich auch positiv erwähnen.<br />
Wie schon die Bedienung von zwei Hydraulikventilen<br />
sitzt auch die Schnellbedienung<br />
des Hubwerks auf dem „Multi-Controller“.<br />
Zusammen mit der Bedienung für die Lastund<br />
Wendeschaltung, den Wechsel des Dreh-<br />
zahlspeichers sowie je einen Taster zur<br />
Bedienung der Fahrkupplung und der Lastschaltautomatik<br />
sind das genau 13 Knöpfe<br />
auf engstem Raum. Gut, dass es hier alle<br />
möglichen Farben und vor allem Formen<br />
gibt, damit zumindest geübte Fahrer „blind“<br />
zurechtkommen. Neulinge und Aushilfen<br />
müssen sich dagegen sicher erst mal „eingewöhnen“...<br />
Womit wir schon in der Kabine des<br />
Multi wären: Für einen kompakten Schlepper<br />
waren wir mit der Sicht, dem Platzangebot<br />
sowie nur gut 74 dB(A) Lautstärke unter<br />
Last sehr zufrieden. Und neben der bereits<br />
erwähnten Bedienarmlehne können wir<br />
noch zahlreiche positive Dinge wie den<br />
200°-Wischer, die in zwei Stufen öffnende<br />
Heckscheibe oder das optional lieferbare<br />
S-Tech 300-Terminal nennen.<br />
Auch das samt Armaturenbrett einfach per<br />
Pedal schwenkbare Lenkrad hat uns gefallen.<br />
Der Blinkerhebel hat allerdings noch<br />
immer keinen Rücksteller. Hat man ihn vergessen,<br />
macht er nach einiger Zeit durch<br />
einen schrillen Warnton auf sich aufmerksam.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
13<br />
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Schleppertest<br />
Hubkraft und Hubkraftbedarf<br />
Steyr Multi 4120: Die rote Kurve zeigt die Hubkraft (90 % des<br />
Maximalwertes) als durchgehende Hubkraft an den Koppelpunkten<br />
der Unterlenker. Die gelbe Kurve zeigt die Hubkraft bei verkürzten<br />
Hub streben — mit fast den gleichen Werten. Da die Hubkräfte<br />
nach oben hin nur wenig ansteigen, wird es für den Multi bei<br />
einer über 3,1 t schweren Bestellkombination knapp.<br />
Hubkraft (daN)<br />
7000<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
Bestellkombination 3 111 kg<br />
3000<br />
2000<br />
Pflug 1 352 kg<br />
1000<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120<br />
Hubweg (cm)<br />
Hubstreben lang: durchgehend 4 176 daN, Hubweg 61,7 cm<br />
Hubstreben kurz: durchgehend 4 212 daN, Hubweg 58,3 cm<br />
Das Heck ist schön aufgeräumt, es gibt LED-Licht rundum, und die Ölfördermenge<br />
stimmt auch. Die Hubkraft dürfte aber — genau wie die Nutzlast —<br />
ruhig etwas größer sein.<br />
Noch deutlichere Kritik gibt es für die vergleichsweise<br />
kurzen Trittstufen und die störende<br />
Verkleidung links neben dem Kupplungspedal.<br />
Vor allem aber die (auch ganz<br />
eingeschoben!) viel zu weit überstehenden<br />
Rückspiegel sind für einen Hofschlepper ein<br />
K.-o.-Kriterium. Zumal sie auch so schief<br />
angebracht sind, dass die elektrische Verstellung<br />
schnell an ihre Grenzen kommt. Kritik,<br />
die wir an dieser Stelle noch anbringen<br />
können, verdient der Bock der Anhängerkupplung:<br />
Selbst in der oberen Position ist<br />
das Zugmaul noch 15 cm tiefer als bei anderen<br />
Schleppern in dieser Liga.<br />
Die Vorderachsfederung<br />
mit Querschwinge<br />
ist neu<br />
und sorgt für einen<br />
sehr guten Fahrkomfort.<br />
Und auch<br />
10,70 m Wendekreis<br />
können sich<br />
sehen lassen.<br />
Fotos:<br />
Tovornik, Wilmer,<br />
Praktiker<br />
Für einen wirklich hervorragenden<br />
Fahrkomfort sorgt die jetzt lieferbare<br />
gefederte Vorderachse zusammen mit der<br />
bekannten Kabinenfederung. Und darunter<br />
hat auch der Wendekreis nicht gelitten:<br />
10,70 m (Bereifung 480/65 R 24 bei 1,85 m<br />
Spur) sind ebenfalls prima.<br />
Selbst das zulässige Gesamtgewicht hat<br />
Steyr auf 8 t erhöht. Allerdings bleiben aufgrund<br />
der 5 210 kg Leergewicht (mit Frontladerböcken,<br />
ohne Schwinge) trotzdem „nur“<br />
2 790 kg Nutzlast übrig. Dabei würden die<br />
Bremsen, für die die DLG nicht zuletzt aufgrund<br />
der gebremsten Vorderachse eine Verzögerung<br />
von sehr guten 5 m/s 2 gemessen<br />
hat, sicher noch mehr Gewicht vertragen.<br />
Für Bergbauern gibt es eine separat schaltbare<br />
Sperre der Vorderachse — prima! Eine<br />
Lenkwinkelautomatik für Allrad und Differenzialsperre<br />
fehlt aber leider nach wie vor.<br />
Dafür ist das Thema Wartung schnell erledigt<br />
(auch wenn man zum Öffnen der Haube<br />
Werkzeug benötigt): Getriebe- und Hydrauliköl<br />
sind bequem an Schaugläsern zu kontrollieren<br />
und haben 1 200 h Wechselintervall.<br />
Beim Motor sind es 600 h.<br />
Wir halten fest: Der Steyr Multi 4120 ist<br />
echte Feinkost aus Österreich. Der Motor<br />
kann mit guten Leistungswerten bei niedrigem<br />
Verbrauch sowie erstklassiger Laufruhe<br />
überzeugen. Nur im untersten Drehzahlbereich<br />
würden wir uns zum Anfahren etwas<br />
mehr „Bumms“ wünschen. Das Getriebe mit<br />
vier Gängen und vier LS-Stufen wird komplett<br />
per Knopfdruck geschaltet und bietet praxisgerechte<br />
Automatikfunktionen. Vier Zapfwellendrehzahlen<br />
und die auf Wunsch lieferbare<br />
Wegzapfwelle runden die Sache ab.<br />
Die Hydraulikleistung ist prima — vor allem<br />
bei Ausstattung mit Frontlader wichtig. Luft<br />
nach oben gibt es noch in Sachen Heckhubkraft<br />
und Nutzlast — wenngleich eine über<br />
3 t schwere Bestellkombinationen sicher<br />
nicht die Regel für den Allrounder ist. Begeistert<br />
waren wir vom Fahrkomfort des Multi<br />
mit der gefederten Vorderachse. Da wünscht<br />
man sich direkt auch noch 50 km/h Endgeschwindigkeit.<br />
Feinkost gibt es zudem nicht zum „Fast Food“-<br />
Preis: Der Multi 4120 kostet in der Grundausstattung<br />
schon 81 650 Euro (alle Preise<br />
plus MwSt.). Und in der Testausstattung mit<br />
Frontlader (9 135 Euro), gefederter und<br />
gebremster Vorderachse (4 730 Euro) sowie<br />
Kabinenfederung samt Klimaanlage, Beifahrersitz<br />
etc. (3 160 Euro) sind es sage und<br />
schreibe 111 700 Euro.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
14<br />
www.<strong>profi</strong>.de
Weitere Details aus unserem Praxiseinsatz<br />
Nicht eine Zusammenfassung<br />
der Gesamtbewertung,<br />
sondern eine Aufzählung<br />
positiver und negativer<br />
Praxisdetails.<br />
B Positiv<br />
B Guter Oberlenkerhalter<br />
und Fernbedienung fürs<br />
Zugmaul<br />
B Aufstellbare Frontscheibe<br />
und Innenspiegel<br />
B Übersichtliche Schaltung<br />
der Arbeitsleuchten<br />
Bequem: Der Beifahrersitz ist<br />
gepolstert und klappt automatisch<br />
weg.<br />
E Negativ<br />
E Nur 4 Gebläsestufen und<br />
Düsen im Armaturenbrett<br />
E Handbremshebel schlecht<br />
erreichbar (optional<br />
Parkbremse)<br />
E Senkrechter Aufstieg<br />
rechts<br />
E Nur eine Oberlenkerposition<br />
und unpraktische<br />
Verdrehsicherung<br />
Zu breit: Die Spiegel stehen zu<br />
weit über und schief.<br />
Komfortabel: Ventil, Hubwerk<br />
und Zapfwelle können extern<br />
bedient werden.<br />
Universell: Der „Steyr Spitz“ hat<br />
Tradition und ist das i-Tüpfelchen<br />
für jeden Praktiker!<br />
Zu eng: Die Verkleidung stört<br />
beim Treten des Kupplungspedals<br />
gewaltig.<br />
Zu dreckig: Das Kabinenfilter sitzt<br />
auf dem Kotflügel genau im<br />
Staubbereich.<br />
Praktiker-<br />
Urteile<br />
Steyr Multi 4120<br />
Wendig und sparsam!<br />
Stephan Schauer bewirtschaftet einen<br />
60 ha großen Betrieb in der Nähe von<br />
Wien mit intensivem Feldgemüseanbau.<br />
Neben Zwiebeln, Möhren, Erbsen, Kürbissen<br />
und Sellerie gehört auch die Vermehrung<br />
von Mais sowie Hart- und<br />
Weichweizen dazu.<br />
Seit knapp drei Monaten läuft auf dem<br />
Betrieb ein Steyr Multi 4120 als Nachfolger<br />
für einen Steyr 9105MT in ziemlich<br />
kompletter Ausstattung mit<br />
„S-Tech“-Terminal samt GPS-Lenkung per<br />
Stephan Schauer:<br />
„Der Multi ist für uns der<br />
perfekte Allrounder!“<br />
Lenkradmotor, Fronthubwerk und -zapfwelle,<br />
sechs Ventilen sowie Achs- und Kabinenfederung.<br />
Begeistert ist Schauer von<br />
dem Schaltkomfort und den Automatikfunktionen<br />
des Getriebes.<br />
Auch der niedrige Verbrauch und der Fahrkomfort<br />
haben den Praktiker überrascht.<br />
„Selbst die Wendigkeit ist trotz unserer<br />
hohen Pflegebereifung und nur 1,50 m Spur<br />
wirklich gut“, so der Praktiker, der den Multi<br />
in seinen Kulturen mit Schergerät, Striegel<br />
und Spritze einsetzt. Kritik gibt es für die<br />
nur 1,9 t Hubkraft des Fronthubwerkes und<br />
den (zu) kurzen Oberlenker.<br />
Top Fahrkomfort!<br />
Hannes Kirchmair aus 6074 Rinn/Tirol nahe<br />
Innsbruck bewirtschaftet einen neun Hektar<br />
Grünlandbetrieb mit acht Milchkühen<br />
plus Nachzucht. Im Frühjahr kam hier ein<br />
Steyr Multi 4110 als Nachfolger für einen<br />
9105MT auf den Hof, der alle Arbeiten mit<br />
den Pöttinger-Grünlandgeräten (Classic 301<br />
Frontmäher, Eurotop 380N Kreiselschwader<br />
und Hit 6.61 Heuer) sowie einem<br />
Hannes Kirchmair:<br />
„Nur der Beifahrersitz war<br />
auf dem 9105MT besser!“<br />
Mengele-Ladewagen erledigen muss.<br />
Regelrecht begeistert ist Kirchmair vom<br />
Einfluss der gefederten Vorderachse auf<br />
die Bodenanpassung des Frontmähwerkes<br />
und den Fahrkomfort auf den (teils<br />
nur geschotterten) Feldwegen. „Auch der<br />
niedrige Verbrauch hat uns positiv überrascht“,<br />
so der Praktiker. Die Schalt-<br />
Automatik des Getriebes nutzt Kirchmair<br />
auf längeren Strecken, „an steilen Straßen<br />
mit Kreuzungen funktioniert das<br />
aber nicht.“ Lob gibt es für die Sicht und<br />
den Joystick der mit einem Hauer-<br />
Frontlader ausgestatteten Maschine.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
15<br />
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Schleppertest<br />
Technische Daten, Messwerte, Testurteile<br />
Steyr Multi 4120<br />
Technische Daten<br />
Motor: 86 kW/117 PS (nach ECE-R 120) bei<br />
2200 min -1 ; was sergekühlter Vierzylinder FPT<br />
F5C, Abgasstufe IV (Tier 4 f) mit SCR-Kat. und<br />
AdBlue, elektro-pneum. geregelter Wastegate-<br />
Turbo, Ladeluftkühlung; 3,4 l Hub-raum; 150 l<br />
Kraftstoff- und 14 l AdBlue-Tank<br />
Getriebe: ZF-Getriebe mit 2 Gruppen, 4 Gängen<br />
und 4 LS-Stufen; Automatikfunktionen für<br />
Acker und Straße, lastschaltbare Wendeschaltung,<br />
1,8 bis 40 km/h (bei 1 730 min -1 ), kein<br />
Kriechgetriebe lieferbar<br />
Bremsen: Nasse Scheibenbremsen hinten<br />
(vorne a.W.) plus Allradzuschaltung; mechanische<br />
Handbremse; Druckluftanlage a.W.<br />
Elektronik: 12 V, Batterie 132 Ah, Lichtmaschine<br />
120 A (a.W. 200 A); Anlasser<br />
4,2 kW/5,7 PS<br />
Hubwerk: Kat. II; EHR mit Unterlenker-<br />
Regelung, Schlupfregelung a.W., Frontkraftheber<br />
und Frontzapfwelle ebenfalls<br />
Hydraulik: Axialkolbenpumpe mit 100 l/min,<br />
200 bar, bis zu 6 Steuergeräte (4 hinten/<br />
2 vorne), max. 4 mit Zeit- und Mengensteuerung;<br />
36 l Öl entnehmbar<br />
Zapfwelle: 540/540E/1 000/1 000E, Wegzapfwelle<br />
wahlweise, 1 3/8 Zoll, 6 oder 21 Keile,<br />
elektrohydraulisch geschaltet<br />
Achsen und Fahrwerk: Flanschachse mit<br />
Lamellen-Differenzialsperre, wie Front antrieb<br />
elektrohydraulisch geschaltet; Testbereifung<br />
480/65 R 24 vorne, 540/65 R 38 hinten<br />
Pflege und Wartung: Motoröl 6,4 l (Wechsel<br />
alle 600 h); Getriebeöl 45 l (alle 1 200 h), Hydrauliköl<br />
44 l (alle 1200 h); Kühlsystem 17 l<br />
Preis: Grundausstattung 81 650 € (Preise<br />
o. MwSt.); Testausstattung mit Frontlader<br />
111700 €; Fronthubwerk ab 2 908 €<br />
Leistung und Drehmoment<br />
Leistung (kW)<br />
Drehmoment (Nm)<br />
90<br />
75<br />
kW<br />
60<br />
45<br />
30<br />
600<br />
500<br />
15<br />
400<br />
Nm<br />
0<br />
300<br />
1000 1500 2000 2500<br />
Motordrehzahl (min- 1 )<br />
Kraftstoffverbrauch<br />
Absolut (l/h)<br />
Relativ (g/kWh)<br />
30<br />
25<br />
l/h<br />
20<br />
15<br />
10<br />
300<br />
g/kWh<br />
5<br />
250<br />
0<br />
200<br />
1000 1500 2000 2500<br />
Motordrehzahl (min- 1 )<br />
Messwerte<br />
Zapfwellenleistung<br />
Maximal (1900 min -1 )<br />
Bei Nenndrehzahl<br />
Diesel-/AdBlue-Verbrauch<br />
Bei maximaler Leistung<br />
Bei Nenndrehzahl<br />
Absolut Max./Nenn<br />
Testzentrum<br />
80,6 kW<br />
78,2 kW<br />
236 + 9,1 g/kWh<br />
253 + 10 g/kWh<br />
22,7/23,6 l/h<br />
Drehmoment<br />
Maximal 461 Nm (1500 min -1 )<br />
Drehmomentanstieg 52 %<br />
Drehzahlabfall 35 %<br />
Anfahrmoment 127 %<br />
Getriebe<br />
Gangzahl von 4 bis 12 km/h 13<br />
Hubkraft Heck (90 % max. Öldruck, korr.)<br />
Unten<br />
4 176 daN<br />
Mitte<br />
4662 daN<br />
Oben<br />
4851 daN<br />
Hubweg unter Last 61,7 cm (20 bis 81,7 cm)<br />
Hydraulikleistung<br />
Betriebsdruck<br />
200 bar<br />
Max. Menge<br />
113,2 l/min<br />
Max. Leistung 31,0 kW (99,8 l/min, 186 bar)<br />
Zugleistung<br />
Maximal 66,2 kW bei 1900 min -1 274 g/kWh<br />
Bei Nenndrehzahl 62,9 kW 300 g/kWh<br />
Lautstärke (unter Last am Fahrer-Ohr)<br />
Kabine geschlossen/offen 74,4/88,8 dB(A)<br />
Abbremsung<br />
Maximale mittlere Verzögerung 5,0 m/s 2<br />
Pedalkraft<br />
46,5 daN<br />
Wendekreis<br />
Ohne Frontantrieb<br />
Testgewicht<br />
Vorder-/Hinterachse<br />
Leergewicht<br />
Zul. Achslast vorne/hinten<br />
Zulässiges Gesamtgewicht<br />
Nutzlast<br />
Leistungsgewicht<br />
Radstand<br />
Spurweite vorne/hinten<br />
Bodenfreiheit<br />
Kraftstoffverbrauch<br />
im Kennfeld<br />
10,70 m<br />
2260/2950 kg<br />
5210 kg<br />
3500/5000 kg<br />
8000 kg<br />
2790 kg<br />
61 kg/kW<br />
242 cm<br />
185/174 cm<br />
40,0 cm<br />
Leistunzahl<br />
kWh l/h<br />
Dreh-<br />
g/<br />
Arbeitsbereiche<br />
Normzapfwelle 540 100 % 1805 234 22,3<br />
Sparzapfwelle 540E 100 % 1 542 233 20,4<br />
Normzapfwelle 1000 100 % 1 880 236 22,5<br />
Sparzapfwelle 1000E 100 % 1 606 232 21,0<br />
Motor im Abregelbereich 80 % max. 274 19,1<br />
Hohe Leistung 80 % 90 % 251 17,5<br />
Transportarbeiten 40 % 90 % 302 10,5<br />
Wenig Leistung, ½ Drehz. 40 % 60 % 253 8,8<br />
Hohe Leistung, ½ Drehz. 60 % 60 % 235 12,3<br />
Testurteile<br />
Breite: 231 cm; Länge: 421 cm;<br />
Höhe: 273 cm<br />
Motor B<br />
Leistungscharakteristik 2,0<br />
Kraftstoffverbrauch 1,8<br />
Zugleistung/Zapfwellenleistung 2,5<br />
Gute Leistungswerte, braucht aber etwas<br />
Drehzahl, Kraftstoffverbrauch ebenfalls gut;<br />
Zug- und Zapfwellenleistung okay<br />
Getriebe B<br />
Gangabstufung/Funktionen 2,0<br />
Schaltbarkeit 1,5<br />
Kupplung, Gas 1,3<br />
Zapfwelle 2,5<br />
Gute Gangabstufung, praxisgerechte Automatikfunktionen,<br />
Wendeschaltung auf beiden Seiten,<br />
vier Zapfwellendrehzahlen, (leider) keine<br />
50 km/h und kein Kriechgetriebe lieferbar<br />
Fahrwerk B<br />
Lenkung 1,4<br />
Allrad- und Differenzialsperre 2,3<br />
Hand- und Fußbremse 2,0<br />
Federung Vorderachse/Kabine 1,3<br />
Gewicht und Nutzlast 3,0<br />
Gute Lenkbarkeit, kleiner Wendekreis, hoher<br />
Fahrkomfort und gute Bremsen, Leergewicht<br />
okay, aber Nutzlast (zu) gering<br />
Hubwerk/Hydraulik B / BB<br />
Hubkraft und Hubweg 2,6<br />
Bedienung 2,2<br />
Leistung Hydraulik 1,5<br />
Steuergeräte 1,8<br />
Anschlüsse 2,5<br />
Hubkraft und Seitenstabis durchschnittlich,<br />
getrennter Ölhaushalt mit guter Hydraulikleistung,<br />
Steuergeräte teils elektrisch und wie<br />
Anschlüsse im Heck gut<br />
Kabine B<br />
Platzangebot und Komfort 2,2<br />
Sicht 2,4<br />
Heizung und Lüftung 2,5<br />
Lautstärke 2,1<br />
Elektrik 2,0<br />
Verarbeitung 2,0<br />
Wartung 1,5<br />
Platz, Verarbeitung und Komfort in dieser<br />
Klasse prima, Lautstärke unter Last auch,<br />
keine Lüftung im Kopfbereich, senkrechter<br />
Aufstieg rechts, lange Wartungsintervalle<br />
Eignungs<strong>profi</strong>l EE E Z B BB<br />
Basisansprüche<br />
A<br />
Mittlere Ansprüche<br />
A<br />
Hohe Ansprüche<br />
A<br />
Ackerarbeiten<br />
A<br />
Grünlandarbeiten<br />
A<br />
Transportarbeiten<br />
A<br />
Frontladerarbeiten<br />
A<br />
Preis Niedrig Hoch<br />
keine Bewertung...<br />
...da noch keine Preis-Angabe im <strong>profi</strong>-<br />
Schlepperkatalog <strong>2017</strong> verfügbar<br />
Bewertung:<br />
BB = sehr gut, B = gut, Z = durchschnittlich,<br />
E = unterdurchschnittlich, EE = mangelhaft<br />
Die Einzelnoten als Auszüge ergeben nicht<br />
zwangsläufig mathematisch eine Gesamtnote.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
16<br />
www.<strong>profi</strong>.de
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Fahrbericht<br />
Mit neun Meter Arbeitsbreite, Verschieberahmen und Einzelreihenaushub per GPS bricht diese Einböck-Hackmaschine in ein neues Zeitalter auf.<br />
Einböck Rübenhacke mit Section Control:<br />
Wie zu Opas Zeiten —<br />
zumindest fast Resistente Unkräuter, magere Aussichten für<br />
Pflanzenschutzmittel und ständig neue Konkurrenzpflanzen — drei Gründe, weshalb Hacktechnik wieder<br />
auf dem Vormarsch ist. Wir haben einen Prototyp von Einböck mit 18 Reihen, Section Control und<br />
Kamera-Lenkung gefahren. Hier die Vor- und Nachteile.<br />
Sönke Schulz<br />
Beim ersten Blick auf die Hackmaschine<br />
Chopstar 29-59 von Einböck<br />
fallen viele Parallelen zu früherer<br />
Hacktechnik auf. Die im Parallelogramm<br />
geführte Reiheneinheit mit drei<br />
Scharen ist tatsächlich auch keine Neuentwicklung.<br />
Wobei beim näheren Hinsehen<br />
auch dort technischer Fortschritt zu erkennen<br />
ist, wie zum Beispiel am hydraulischen<br />
Einzelreihenaushub per GPS — doch dazu<br />
später mehr.<br />
Die größeren Entwicklungsschritte<br />
im Vergleich zu Opas Zeiten sind vor<br />
der Hackmaschine zu finden. Dort war bei<br />
unserem Einsatz der RowGuard 500SR-Verschieberahmen<br />
gekoppelt, der per Kamera-<br />
Steuerung das Hackgerät lenkt. Die Kürzel<br />
„SR“ stehen für einen verstärkten Rahmen,<br />
der für die 18-reihige Hackmaschine notwendig<br />
ist.<br />
Der Verschieberahmen ist eine Eigenentwicklung<br />
von Einböck. Ein liegender Hydraulikzylinder<br />
kann den RowGuard auf je einer<br />
80 mm starken Welle oben und unten verschieben.<br />
Insgesamt beträgt der Verschiebeweg<br />
25 cm zu jeder Seite möglich. Für<br />
die Ansteuerung ist am Schlepper ein ew-<br />
Steuergerät samt freiem Rücklauf erforderlich.<br />
Solo wiegt der Rahmen laut Hersteller<br />
490 kg.<br />
Hauptakteur des Verschieberahmens ist das<br />
Kamerasystem von Claas. Dieses sitzt links<br />
auf dem Rahmen der Hackmaschine und<br />
schaut von oben nach vorne auf die Reihenkulturen.<br />
Innerhalb des Gehäuses sitzen<br />
zwei Linsen; eine heller belichtete und eine<br />
dunklere, um Schattenwurf auszugleichen.<br />
Für die Reihenerkennung wird das Kamerabild<br />
auf grüne Farbpunkte analysiert. Je<br />
nach Größe der Pflanzen und Gesamtarbeitsbreite<br />
der Maschine schaut die Kamera<br />
auf ein bis vier Pflanzenreihen.<br />
Vor dem Einsatz muss das System<br />
durch Messen der Pflanzenhöhe und<br />
–breite kalibriert werden. Diese Messwerte<br />
lassen sich im nicht ISO-Bus-fähigen<br />
Terminal von Claas eingeben. Zudem muss<br />
die Kamera entsprechend in der Höhe und<br />
im Winkel verstellt werden. Das geht werk-<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
30<br />
www.<strong>profi</strong>.de
online Video<br />
Wirklich gut geht die Handsteuerung aber<br />
nur, wenn der Schlepper automatisch lenkt.<br />
Und das wiederum geht eigentlich auch nur<br />
mit einer ständigen Korrektur der Spurlinien.<br />
Selbst wenn erneut die RTK-Spurlinien<br />
vom Säen genutzt werden, muss man<br />
nachsteuern.<br />
Am Heck des Verschieberahmens<br />
lässt sich dank Dreipunkt-Aufnahme<br />
jegliche Hacke oder Striegel koppeln. Das ist<br />
grundsätzlich schön, für die 9-m-breite<br />
Hackmaschine allerdings auch mit Nachteilen<br />
verbunden: Obwohl die Unterlenkerfanghaken<br />
recht nah am Verschieberahmen<br />
sitzen, wird der Schwerpunkt weit nach hinten<br />
verlagert. Als permanent gekoppelte<br />
Kombination könnte man gut 30 cm einsparen,<br />
was bei 2,6 t Maschinengewicht sofort<br />
auf der Hinterachse zu spüren wäre. Sofern<br />
der Verschieberahmen auch anderweitig<br />
genutzt werden soll, ist diese Flexibilität<br />
natürlich schön.<br />
Stichwort Gewicht: Das ist zweifelsfrei das<br />
größte Manko einer breiten Hacke. Der von<br />
uns gefahrene Fendt 718 Vario war vorne<br />
mit einer Bereifung der Größe 320/85 R 38<br />
unterwegs. Hinten waren 320/90 R 54-Räder<br />
aufgezogen. Für Straßenfahrten brauchen<br />
diese Reifen über 4 bar. Zur ausreichenden<br />
Ballastierung darf zudem kein Frontgewicht<br />
fehlen.<br />
Dennoch hat eine breite Hackmaschine auch<br />
einige — nicht zu unterschätzende — Vorteile:<br />
... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />
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zeuglos, einfach und flott. Die Arbeitsqualität<br />
des Rahmens hat einen guten Eindruck<br />
gemacht: Sowohl bei schnurgerade gedrillten<br />
Rübenreihen als auch bei Kurvenfahrten<br />
korrigiert sich der Rahmen ständig und<br />
zuverlässig. Maximal sind wir 7,5 km/h<br />
schnell gefahren, wobei auch höhere<br />
Geschwindigkeiten möglich sein sollen.<br />
Während der Arbeit zeigt das Terminal kontinuierlich<br />
die Sichtqualität der Kamera und<br />
den aktuellen Versatz an. Sobald zwischen<br />
den Reihen jedoch nur noch ein grüner<br />
Unkrautteppich zu sehen ist, kommt die<br />
Optik an ihre Grenzen. In diesem Fall lässt<br />
sich die Hacke entweder starr hinter dem<br />
Schlepper oder über das Terminal lenken.<br />
Der weit nach hinten bauende Verschieberahmen lenkt über die beiden massiven Wellen und einem<br />
liegenden Hydraulikzylinder etwa 25 cm zu jeder Seite. Fotos: Schulz<br />
Unendliche Möglichkeiten - jederzeit.<br />
Ob Getreide, gehäckselte Silage, Paletten oder Hackfrüchte: der<br />
vielseitige Aufbau und das robuste Gummiband des Rollbandwagen<br />
Aperion sorgen für optimalen Transport und ideale Entladung.<br />
Eine einfache und zuverlässige Bedienung ist durch das<br />
umlaufende Transportband garantiert. So <strong>profi</strong>tieren Sie ganzjährig<br />
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Tuning<br />
Grubber-Tuning:<br />
Gezinkte Tipps<br />
Kaum ein Betrieb kommt ohne ihn aus, egal ob mit zwei, drei oder vier Balken: Der Grubber<br />
gehört zweifelsfrei zu der Grundausstattung auf jedem Ackerbaubetrieb. Und wo viel<br />
gegrubbert wird, wird auch viel optimiert.<br />
Ob am Scharstil, den Hohlscheiben oder am Rahmen: Tipps für den Grubber gibt es genug, wie unsere Auswahl zeigt. Fotos: Praktiker, Schulz<br />
Sönke Schulz<br />
Spätestens wenn die Scherbolzen an<br />
einem langen Arbeitstag zum wiederholten<br />
Male abbrechen, macht<br />
man sich Gedanken über eine optimale<br />
Bolzen-Logistik. Genauso fängt das<br />
Grübeln an, wenn im Frühjahr mal wieder<br />
nicht die passende Walze hinter den Werkzeugen<br />
läuft; diese aber im Sommer besonders<br />
gut zur Stoppelbearbeitung passt. Oder<br />
wenn Sie zum Befüllen des Zwischenfruchtstreuers<br />
mal wieder einen gefährlichen<br />
Kletterakt hinlegen müssen. All das<br />
sind Probleme, für die es Lösungen gibt: aus<br />
der Praxis für die Praxis. Wir haben uns für<br />
Sie umgesehen und stellen Ihnen die besten<br />
Tipps vor.<br />
Drei Hersteller, ein Grubber<br />
Bernhard Bodenschatz hat<br />
seinen Flügelschargrubber von<br />
Rabe dreifach optimiert: An<br />
den Grubberstielen hat er<br />
Köckerling-Strohabweiser<br />
(nicht auf dem Foto) für einen<br />
gleichmäßigen Erdstrom<br />
nachgerüstet. Ebenfalls von<br />
Köckerling stammt der Striegel<br />
hinter der Walze. Die Schleppschiene,<br />
die in einem gefederten<br />
Parallelogramm aufgehängt<br />
ist, hat er von Regent<br />
bezogen.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
34<br />
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Mobile Halterung<br />
Sicher unterwegs<br />
Vor diesem Umbau war das<br />
Befüllen des aufgebauten<br />
Kleinsamenstreuers von<br />
Familie Huber recht gefährlich.<br />
Durch zwei Winkeleisen<br />
und 4 mm starke Bleche als<br />
Plattform-Elemente ist das<br />
nun vorbei. Die Bleche sind<br />
einfach auf den bisherigen<br />
Rahmen aufgelegt. Der Auftritt<br />
ist auch nachgerüstet.<br />
Christian Albers hat sich für<br />
seinen Lehner-Streuer ein<br />
schweiß-freies Wechselsystem<br />
konstruiert. Zum Aufbau des<br />
Streuers hat Albers die<br />
80 Euro<br />
für Ihren<br />
gedruckten<br />
... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />
Tipp!<br />
vorhandenen Bohrungen der<br />
Einsendungen erreichen uns per:<br />
komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />
Oberlenkerstreben genutzt,<br />
redaktion@<strong>profi</strong>.de<br />
wodurch er den Streuer beim<br />
späteren Verkauf des Grubbers<br />
auch einfach wieder<br />
<strong>profi</strong>.de/whatsapp<br />
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demontieren kann.<br />
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Für die nächsten Ausgaben freuen<br />
wir uns unter anderem über Tipps<br />
zu diesen drei Themen:<br />
• Drillmaschinen<br />
• Pritschen-Anhänger<br />
Abonnement • Case IH Puma<br />
bestellen<br />
Hinweis: Bei Änderungen an sicherheitsrelevanten<br />
Bauteilen kann eine Einzel-<br />
Betriebserlaubnis nötig werden.<br />
Gestriegelter Catwalk<br />
Doppelter Flügel<br />
Da der 30 Jahre alte Deindl-Grubber<br />
noch immer gute Arbeit machte,<br />
aber einfach zu schmal war, hat<br />
Anton Berger zwei Seitenausleger<br />
gebaut. Hierfür hat er beidseitig ein<br />
90 cm breites Segment angeflanscht,<br />
das eingeklappt auf Gummipuffern<br />
liegt. Die Klappkinematik<br />
hat er in einem CAD-Programm<br />
gezeichnet und anschließend aus<br />
einem S355-Stahl lasern lassen. Der<br />
Dreipunktbock ist auch verstärkt.<br />
Sicher befüllen<br />
Franz Traunthaler hat einen<br />
APV-Streuer auf seinen Grubber<br />
aufgebaut, dessen Einfüllhöhe<br />
etwa 1,50 m überm Rahmen<br />
misst. Wenn man zum Befüllen<br />
die Säcke sicher abstellen und<br />
aufreißen kann, ist einiges für<br />
die Sicherheit getan. Hierzu zählen<br />
nicht nur der Gitterrost, sondern<br />
auch die Treppenstufe und<br />
der Haltegriff.<br />
Wenn schon der Anbau des Grubbers<br />
durch Platzmangel zwischen Reifen und<br />
dem ersten Balken zur Qual wird, muss<br />
optimiert werden: Morten Stieglitz kann<br />
nun per Laufsteg zum Dreipunkt-Anbau<br />
gelangen. Die Gitterroste hat er für kleines<br />
Geld bei eBay geschossen. Zudem hat<br />
Stieglitz, abgehend vom Rahmen der<br />
Packerwalze, einen 10 mm starken Striegel<br />
angebaut. Dieser kann in einem Lochbild<br />
höhenverstellt werden. Tipp drei: Tiefenverstellung<br />
des Vierkantrohres für die<br />
Nivellierzinken per Spindel.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
35<br />
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Technik<br />
Schleppertest:<br />
9 Alleskönner im Vergleich<br />
Fünf Zeitschriften aus Nordeuropa haben in einem großen Test neun Traktoren der 150-PS-Klasse<br />
verglichen. Zusammen mit dem finnischen Testinstitut VTT wurden alle Kandidaten sowohl auf<br />
dem Prüfstand als auch in der Praxis intensiv unter die Lupe genommen. Hier exklusiv für Sie<br />
eine kurze Zusammenfassung der umfangreichen Ergebnisse.<br />
Hubert Wilmer<br />
Auch in der 150-PS-Klasse haben<br />
alle führenden Hersteller heute<br />
sehr gut ausgestattete, stufenlose<br />
Traktoren am Start, die auf vielen<br />
Betrieben als „Allzweckwaffe“ eingesetzt<br />
werden. Welche neun Modelle in dem Test<br />
vertreten waren, sehen Sie in der Tabelle<br />
„Technische Daten und Preise im Vergleich“<br />
auf der nächsten Doppelseite.<br />
Spannender als die Herstellerangaben<br />
sind aber sicherlich die Ergebnisse der<br />
Prüfstandsmessungen sowie die praktische<br />
Beurteilung. Alle diese Dinge wurden von<br />
den Testern in einem Punkteschema bewertet<br />
(Grafik rechts). Hier gab es insgesamt<br />
maximal 1 000 Punkte: 600 für die Beurteilung<br />
der Testfahrer und 400 auf Basis der<br />
Mess-Ergebnisse. Dabei wurde natürlich<br />
zum Beispiel der Kraftstoffverbrauch stärker<br />
gewichtet, als das An- und Abbauen des<br />
Frontladers.<br />
Mit 783 Punkten herausragend bewertet<br />
wurde der Fendt 516 Vario. Dabei waren<br />
weniger die Mess-Ergebnisse ausschlaggebend<br />
als die Beurteilung der Fahrer. Ebenfalls<br />
hohe Punktzahlen bekamen der John<br />
Deere 6130R AutoPowr und der Valtra T154E<br />
Neben dem finnischen Testinstitut „VTT Expert Services Oy“<br />
haben insgesamt fünf (nord-)europäische Zeitschriften den<br />
Vergleich durchgeführt: Bedre Gardsdrift (Norwegen), LRF<br />
Media (Schweden), TractorTech (Dänemark), Trekker (Niederlande),<br />
Koneviesti (Finnland)<br />
Direct (je 723) sowie der Claas Arion 550<br />
Cmatic (711). Die mittlere Gruppe bei den<br />
Ergebnissen bilden der New Holland T6.175<br />
(676 Punkte), der Massey Ferguson 6716 S<br />
Dyna-VT (673) und der Case IH Maxxum 145<br />
CVX (661 Punkte). Am Ende der Skala<br />
stehen der McCormick X7.460 VT-Drive mit<br />
631 Punkten sowie der Kubota M7151<br />
Premium KVT mit 609 Punkten.<br />
Auffällig ist, dass kein Traktor in<br />
allen Testkategorien (sehr) gute Ergebnisse<br />
erzielt. Fendt gewinnt vor allem wegen<br />
einer Top-Bedienung, aber nicht bei den<br />
Messungen des Kraftstoffverbrauchs und<br />
des Wendekreises. Bei McCormick<br />
ist es andersherum: Der X7 holt<br />
einen guten Punktewert im technischen<br />
Teil, was auch durch die<br />
gute Hardware unterstrichen<br />
wird: FPT-Motor, ZF-Getriebe und<br />
Carraro-Vorderachse. Claas erreichte<br />
die höchste Punktzahl bei<br />
den Messwerten. In Sachen Bedienung<br />
unterscheiden sich Claas,<br />
New Holland, Massey Ferguson<br />
und Case IH aber kaum.<br />
Zum Schluss wurde die Gesamtpunktzahl<br />
in Relation zum Listenpreis gesetzt,<br />
um ein „Preis-Leistungs-Verhältnis“ zu bekommen.<br />
Sechs der neun Maschinen liegen<br />
hier tatsächlich zwischen 195 Euro/Punkt<br />
(John Deere) bis 209 Euro/Punkt (Valtra).<br />
Lediglich McCormick (221 Euro/Punkt), Massey<br />
Ferguson (227 Euro/Punkt) und Kubota<br />
(228 Euro/Punkt) liegen darüber.<br />
Wie die Traktoren bei den einzelnen<br />
Messungen abgeschnitten haben und<br />
eine Zusammenfassung der Bewertung<br />
durch die Fahrer haben wir auf den folgenden<br />
Seiten für Sie zusammengestellt.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
70<br />
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Fendt<br />
komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />
783<br />
Sowohl die Bewertungen<br />
der Fahrer (braun) als auch<br />
die MessErgebnisse (blau)<br />
wurden in einem Punkteschema<br />
zusammengefasst<br />
(bester Wert = grün,<br />
schlechtester Wert = rot).<br />
Oben steht die Summe aller<br />
Bewertungspunkte.<br />
Grafiken: Tovornik<br />
Nutzlast<br />
John Deere Valtra<br />
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711<br />
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MF<br />
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676 673<br />
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Case IH<br />
36 32 43 35 32 39 33 25 25<br />
661<br />
McCormick<br />
631<br />
Kubota<br />
607<br />
Rundumsicht<br />
61 59 59 56 45 37 49 64 52<br />
Wendekreis<br />
Zugkraft/Maximalleistung<br />
ohne Boost<br />
Zugkraft/Maximalleistung<br />
mit Boost<br />
Dieselverbrauch bei<br />
max. Drehmoment<br />
Dieselverbrauch bei<br />
max. Leistung<br />
Wartung<br />
Fahrverhalten<br />
Frontlader<br />
Terminal/Elektronik<br />
Komfort<br />
40<br />
46 25<br />
45<br />
39<br />
38 42<br />
51<br />
39<br />
34<br />
29<br />
39<br />
28 31<br />
32<br />
49<br />
29<br />
53<br />
33<br />
31<br />
33<br />
40<br />
26<br />
28 31<br />
33<br />
30<br />
36<br />
33<br />
36<br />
34 42 42<br />
42<br />
36<br />
37 31<br />
41<br />
40<br />
41<br />
34<br />
37 53<br />
25<br />
25<br />
36 35 40 36 29 38 28 24 27<br />
45 42 39 35 32 39 30 38 30<br />
44 37 38 31 33 40 28 23 26<br />
42 40 24 30 31 24 31 20 29<br />
123 125 119 108 97 93 99 77 81<br />
Messwerte Beurteilungen<br />
Geräteanbau<br />
45 40 40 39 34 33 33 30 35<br />
Getriebe/Zapfwelle<br />
124 112 110 105 112 105 116 93 86<br />
Motor<br />
44 37 41 37 40 43 41 44 33<br />
Fendt John Deere Valtra Claas New Holland MF Case IH McCormick Kubota<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
71<br />
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Hobby<br />
online Video<br />
Güllefassrennen in Markvelde:<br />
Altes Fass + frisches Nass =<br />
Riesen Spaß<br />
Wenn die Vakuumpumpen im Chor surren, Prallteller zu Kunstwerken<br />
werden und Ballonräder zu Slicks, dann ist wieder Güllefassrennen im<br />
holländischen Markvelde.<br />
Eine feuchte Angelegenheit:<br />
Güllefassrennen in der<br />
Provinz Markvelde in den<br />
Niederlanden.<br />
Gekämpft wird mit allen Mitteln. Die Bahn ähnelt nach wenigen Runden einem<br />
durchtränkten Acker im Spätherbst.<br />
Beim Prallteller kommt es nicht auf die gleichmäßige<br />
Verteilung an, eher auf den zielgerichteten Strahl.<br />
Tobias Bensing<br />
Der Prallteller ist seit den 90er Jahren<br />
in den Niederlanden verboten.<br />
Aber wohin mit all den alten Vakuumfässern,<br />
die nicht für einen<br />
Injektoranbau geeignet sind? Richtig: Ab<br />
zum Aalnkettelrace. Auf Deutsch heißt das<br />
Güllefassrennen. Dabei werden ausgediente<br />
Güllefässer in ihrem zweiten Leben zu Rennelementen,<br />
mit denen in der holländischen<br />
Bauernschaft Markvelde einzigartige<br />
Schlammgefechte ausgeführt werden!<br />
Seit nunmehr drei Jahren veranstalten die<br />
beiden Herren Rijmond Molenkamp und<br />
Erwin Elferink das wohl verrückteste Rennen,<br />
seitdem es Vakuumpumpen und Prallteller<br />
gibt.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
Rijmond Molenkamp<br />
und Erwin<br />
Elferink organisieren<br />
jährlich das<br />
Volksfest in Markvelde,<br />
wovon das<br />
Güllefassrennen nur<br />
einen Höhepunkt<br />
darstellt.<br />
112<br />
Dabei sind die Regeln eigentlich wie<br />
bei jedem Rennen: Der Gewinner hat die<br />
anderen nass gemacht. Beim Güllefassrennen<br />
ist das Nassmachen allerdings wörtlich<br />
gemeint und Pflicht. Auf der etwa 400 Meter<br />
langen Rennstrecke dürfen die Teilnehmer<br />
nur fahren, wenn der angehängte Güllewagen<br />
tatsächlich Wasser versprüht!<br />
Und das permanent.<br />
Nass wird es zudem, weil<br />
der Trecker keine echte<br />
Kabine haben darf — ein<br />
Überrollbügel muss reichen.<br />
Die Kontrahenten treten<br />
in vier Gruppen an.<br />
Die Gruppenbesten fahren dann im großen<br />
Finale. Ein Rennen dauert dabei immer<br />
genau fünf Minuten, und die Fahrer müssen<br />
in dieser Zeit möglichst viele Runden drehen.<br />
Je später der Nachmittag, desto feuchter<br />
die Gegebenheiten. Das erfuhren die<br />
Güllefass-Piloten auch wieder in diesem<br />
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Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Erik Schutte setzt auf ein Fass mit<br />
Schlitten. „Für weniger Bodendruck…“<br />
Die Düse von ten Elshof kostet viel Kraft. Damit spuckt er der Konkurrenz<br />
aber über die gesamte Bahn ins Gesicht — und dem Publikum auch.<br />
Jahr. So gleitet Richard Tijhuis im dritten<br />
Durchlauf mit seinem Ford 7000 durch die<br />
Kurven. Das angehängte Fass mit 3 m³ Inhalt<br />
fliegt der Schwerkraft folgend hinter dem<br />
Ford her. Dabei vergisst der Fahrer natürlich<br />
nicht, die Zapfwelle in Kurven auszuschalten,<br />
um mehr Power für den widrigen<br />
Untergrund aus dem Vierzylinder-Motor seines<br />
blauen Boliden zu schöpfen.<br />
Völlig unterschätzt hat die Startnummer 15<br />
den Kraftbedarf seiner einzigartigen Pralltellervariante.<br />
Der Zetor 2011 von Gerrit ten<br />
Elshof kämpft um Leib und Leben, als das<br />
Wasser durch die enge Beregnungsdüse aus<br />
dem 2,8 m³ großen Schuitemaker-Tank<br />
gepresst wird. Sein Titel ist von vorneher-<br />
ein gefährdet. Vom Publikum wird Gerrit<br />
dennoch gefeiert, weil er als Einziger in der<br />
Lage ist, die Teilnehmer von jeder Position<br />
der Bahn zu erwischen! Der Beifall erlischt<br />
sprichwörtlich, als die Lanze selbst die<br />
Zuschauer ins Visier nimmt.<br />
Frauenpower ist ebenfalls im Teilnehmerfeld<br />
vertreten: Ellen Thijert steht stramm<br />
am Gas mit ihrem IHC 624 und angehängtem<br />
Schuitemaker-Tank.<br />
Möglichst effizient mit wenig Bodendruck<br />
geht der junge Erik Schutte an den Start. Aus<br />
den Vorjahren hat er die Nachteile eines<br />
Fahrwerks am Fass erkannt und sich prompt<br />
einen Schlitten gebaut, auf dem ein altes<br />
500-Liter-Jauchefass aufgebaut ist. Mit<br />
einer ausgedienten Spritzpumpe wird das<br />
kühle Nass über einen Sprenger am Überrollbügel<br />
gezielt ins Sichtfeld der Konkurrenz<br />
gesprüht — klein, aber effektiv.<br />
Eine ganz andere Taktik hatte wohl<br />
Bart de Witte: Mit seinem MF 135 und<br />
einem 7 m³ großen Tanker von Veenhuis<br />
bringt er überdurchschnittlich viel Wasser<br />
auf die Rennstrecke, um die Konkurrenz<br />
schlicht im Matsch zu versenken. Beim zweiten<br />
Lauf rächt sich jedoch diese Taktik:<br />
45 PS reichen nicht aus, um das überdimensionierte<br />
Fass durch den Schlamm zu ziehen<br />
— aus der Traum. Generell hat sich auch beim<br />
diesjährigen Rennen gezeigt: Je schneller<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong><br />
113<br />
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In den kommenden Ausgaben<br />
Schleppertest<br />
Claas Arion 450<br />
Mit dem Arion 400 zielt Claas voll auf Veredlungsbetriebe, die einen<br />
wendigen, übersichtlichen (Frontlader-)Schlepper suchen. Wir haben den<br />
Arion 450 (92 kW/125 PS) in der Praxis und beim DLG-Testzentrum unter<br />
die Lupe genommen. Die Ergebnisse gibt es in der nächsten Ausgabe.<br />
Praxistest<br />
Alö Quicke Q5 M<br />
2016 hat Alö in Schweden die neue Q-Baureihe vorgestellt.<br />
Wir haben mit dem Frontlader Q5 M für Schlepper<br />
von 100 bis 180 PS gearbeitet, seine Werte gemessen<br />
und ihn beurteilt. Den Praxistest gibt es im September.<br />
Fahrbericht<br />
Großflächenstreuer<br />
Rauch Axent 100.1<br />
Morgens Dünger, mittags Kalk? Der Axent<br />
von Rauch soll genau das können. Wie<br />
flott der Umbau seiner beiden Streuwerke<br />
vonstattengeht — demnächst in <strong>profi</strong>!<br />
Gebraucht<br />
Claas Jaguar<br />
Die Raubkatzen von Claas sind auf dem<br />
Häckslermarkt weit verbreitet. Wer sich<br />
einen gebrauchten 900er Jaguar Feldhäcksler<br />
zulegen möchte, der sollte den<br />
Bericht in vier Wochen nicht verpassen.<br />
Technik<br />
Veenhuis Nutriflow<br />
Veenhuis entwickelt gerade eine Technik,<br />
mit der Gülle und Flüssigdünger gleichzeitig<br />
ausgebracht werden können. Welchen<br />
Nutzen diese Technik bringen kann, lesen<br />
Sie schon bald in der <strong>profi</strong>.<br />
Impressum<br />
PROFI MAGAZIN FÜR PROFESSIONELLE<br />
AGRARTECHNIK 29. JAHRGANG <strong>2017</strong><br />
REDAKTION<br />
Postfach 6343, 48033 Münster<br />
Tel.: 0 2501/801-9000, Fax: 0 25 01/801-901<br />
E-Mail: redaktion@<strong>profi</strong>.de<br />
Manfred Neunaber (Chefredakteur),<br />
Dr. Gottfried Eikel (Stellvertretender<br />
Chefredakteur), Tobias Bensing, Dr. Anja<br />
Böhrnsen, Christian Brüse, Lucas Colsman,<br />
Wilfried Holtmann, Aigul Lennartz,<br />
Dietmar Renfert-Deitermann, Sönke Schulz,<br />
Hubert Wilmer, Martin Zäh<br />
Bildredaktion: Stefan Tovornik<br />
Grafik/Layout: Linda Gesing<br />
Heftproduktion: Ute Reers (Leitung),<br />
Barbara Zehrer<br />
Digitale Medien: Christian Brinkrolf,<br />
Roman Hünefeld (Web-Design/Videoschnitt),<br />
Marina Borozenets (E-Magazin),<br />
Annika Raulf (E-Magazin/Grafik)<br />
Sekretariat: Heike Silkenbäumer<br />
Übersetzungen: Barbara Sabel<br />
Druckvorstufe: Klaus-Dieter Esser<br />
Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis<br />
zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung<br />
vorausgesetzt. Für unverlangt eingehende<br />
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ISSN 0937-1583<br />
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D-48084 Münster<br />
Geschäftsführung:<br />
Hermann Bimberg (Sprecher),<br />
Werner Gehring, Malte Schwerdtfeger<br />
Objektleitung und verantwortlich<br />
für den Anzeigenteil: Reinhard Geissel<br />
Leitung Vertriebsmarketing:<br />
Dr. Tobias Fredebeul-Krein<br />
Vertriebsmanagement Fachmedien:<br />
Michael Schroeder<br />
Leitung Vertriebsmanagement:<br />
Paul Pankoke<br />
Leitung Anzeigenverkauf:<br />
Gabriele Wittkowski<br />
Herstellung: Werner Plogmaker<br />
Bereichsleitung Fachmedien:<br />
Dr. Peter Wiggers<br />
Erscheinungstermin: in der vorletzten<br />
Kalenderwoche des Vormonats<br />
Erscheinungsort: Münster<br />
©<strong>2017</strong> by Landwirtschaftsverlag GmbH,<br />
48084 Münster-Hiltrup<br />
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film,<br />
Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe,<br />
Tonträger jeder Art, auszugsweisen<br />
Nachdruck oder Einspeicherung und Rückgewinnung<br />
in Daten verarbeitungsanlagen<br />
aller Art sind vorbehalten.<br />
Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung<br />
der Verbreitung von<br />
Werbe trägern e.V.<br />
Fotokopien für den persönlichen und<br />
sonstigen eigenen Gebrauch dürfen nur<br />
von einzelnen Bei trägen als Einzelkopien<br />
hergestellt werden.<br />
Gültige Anzeigenpreisliste:<br />
Nr. 29 (ab Folge 1/<strong>2017</strong>)<br />
Bankverbindung:<br />
Volksbank Münster eG,<br />
IBAN: DE16 4016 0050 1004 0313 00<br />
Bezugspreise: Inland und Österreich<br />
halbjährlich 54,30 €<br />
Einzelverkaufspreis Inland 9,50 €<br />
Ausland: Bezug gegen Jahresrechnung:<br />
130,20 €, Schweiz: 199,00 SFR<br />
(Inlandsbezugspreis einschließlich<br />
Zustellgebühren und MwSt.; bei Bankabbuchung<br />
halbjährlich 0,75 € Ersparnis;<br />
Auslandsbezugspreis einschl. Versand<br />
Normalpost; Airmail auf Anfrage);<br />
Abonnement-Kündigung nur mit einer<br />
Frist von 8 Wochen zum Ende eines<br />
jeweiligen Kalenderhalbjahres möglich.<br />
Bei Lieferungsausfall infolge höherer<br />
Gewalt kein Anspruch auf Nachlieferung<br />
oder Rückzahlung.<br />
USt-IdNr.: DE 126 042 224<br />
USt-Nr.: 5336/5804/1104<br />
Vertrieb Österreich:<br />
<strong>profi</strong>-Leserservice<br />
Südstadtzentrum 4/1OG/10<br />
2344 Maria Enzersdorf am Gebirge<br />
Tel: 0 22 36/2 87 00-0<br />
Fax: 0 22 36/2 87 00-10<br />
Vertrieb Schweiz:<br />
Abonnentendienst <strong>profi</strong><br />
Industriestr. 37<br />
3178 Bösingen<br />
Tel.: 0 31/7 40 97 91<br />
Fax: 0 31/7 40 97 76<br />
Mail: abo@landfreund.ch<br />
Druck: Druckhaus Kaufmann<br />
Raiffeisenstraße 29, 77933 Lahr<br />
Innenseiten hergestellt aus Papier,<br />
das mit dem EU-Umweltzeichen<br />
Reg.-Nr. FI/11/001 ausgezeichnet ist.<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2017</strong> 122<br />
www.<strong>profi</strong>.de
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Tel.: 0 25 01/8 01 30 30<br />
E-Mail: vertrieb@<strong>profi</strong>.de<br />
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Prämienwerbungen gelten nicht für Eigenwerbung, Werbung von Ehepartnern oder im gleichen Haushalt lebenden Personen,<br />
nicht für Geschenk- und verbilligte Studentenabonnements. Sie müssen selbst noch mindestens 1 Jahr Bezieher von <strong>profi</strong><br />
sein und dürfen Ihr Abonnement nicht gekündigt haben. Der neue Abonnent darf in den letzten 12 Monaten kein Bezieher<br />
der Zeitschrift gewesen sein. Der Prämienversand ins Ausland (mit Ausnahme von Österreich) ist aus versand- und zolltechnischen<br />
Gründen nicht möglich. Wir unterbreiten Ihnen gerne unseren Alternativvorschlag.