Reinalter, Vögele-Stammtisch – Leseprobe
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Vorwort<br />
Der „Vögele“-<strong>Stammtisch</strong> im Gasthof „Roter Adler“ in<br />
Bozen war nie ein Verein, sondern eine freie Vereinigung<br />
von Freunden, und ist einer der ältesten seiner<br />
Art in Mitteleuropa. Es gibt ihn seit Ende des 19. Jahrhunderts,<br />
und er hat eine bewegte Geschichte durchlaufen, nämlich die<br />
Jahrhundertwende, den Ersten Weltkrieg, die Zwischenkriegszeit<br />
mit dem Faschismus, den Zweiten Weltkrieg und den Wiederbeginn<br />
von 1947 bis heute. Die politischen Teile wurden allerdings<br />
für die Drucklegung sehr gekürzt.<br />
Im vorliegenden Buch geht es vor allem um eine Kulturgeschichte<br />
des <strong>Stammtisch</strong>s von den Anfängen bis zur Gegenwart.<br />
Eine Familiengeschichte Kamaun wurde nicht angestrebt.<br />
Sie müsste noch geschrieben werden. Dargestellt werden im<br />
vorliegenden Buch die Entwicklung der Gasthäuser und Wirtsstuben<br />
in Südtirol, das Selbstverständnis von <strong>Stammtisch</strong>en allgemein,<br />
die Geschichte des Bozner Bürgertums und die Treffen<br />
und Feiern des <strong>Stammtisch</strong>s, die Pflege der Freundschaft, der<br />
Geselligkeit, die geführten Gespräche und die Festreden. Die<br />
verstorbenen Mitglieder wurden nur erwähnt, soweit sie dem<br />
Verfasser bekannt waren. Im Anhang werden die Präsidenten<br />
des <strong>Stammtisch</strong>s von 1947 bis heute und Kurzbiografien der<br />
noch lebenden <strong>Stammtisch</strong>mitglieder angeführt. Damit soll das<br />
wenige Quellenmaterial, das über diesen <strong>Stammtisch</strong> schriftlich<br />
und mündlich überliefert ist, der Nachwelt erhalten bleiben.<br />
Die vom Verfasser in vielen Jahren gesammelten diversen<br />
Unterlagen bilden die Grundlage dieser <strong>Stammtisch</strong>geschichte.<br />
Teile des Manuskripts wurden nicht nur in Innsbruck, sondern<br />
auch in der Toskana im Weingut „Il Poderuccio“ geschrieben.<br />
Das in der Zwischenzeit verstorbene <strong>Stammtisch</strong>mitglied<br />
Klaus Dubis hat den Verfasser öfters kontaktiert und bearbeitet,<br />
diese Geschichte des <strong>Stammtisch</strong>s zu schreiben, weil sie ihm<br />
ein besonderes Anliegen war. Würde sie nicht verfasst werden,<br />
könnte das darüber vorhandene Wissen für immer verloren gehen,<br />
betonte er mehrfach. Nach anfänglichem Zögern hat sich<br />
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