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KUNSTINVESTOR AUSGABE AUGUST 2017

KUNST ALS KAPITALANLAGE AUSGABE AUGUST 2017 Chefredakteur: Michael Minassian

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KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

EGON SCHIELE, Häuser in Krumau, 1917- verkauft um € 340.200<br />

118. Kinsky-Kunstauktion<br />

Neuer Rekordpreis für Koloman Moser und eine neue Preisdimension für Bruno Gironcoli<br />

Klassische Moderne: Koloman Moser war bis 1907<br />

v.a. für die Wiener Werkstätte tätig, bevor er sich ganz<br />

der Malerei widmete und in zehn Jahre 205 bislang<br />

bekannte Werke schuf. Im Garten seiner Villa auf der<br />

Hohen Warte fand er genügend Motive, die seinem<br />

Anspruch auf Naturnähe und symbolischer Erhöhung<br />

entsprachen. Die Schwertlilien, die er 1911 begann und<br />

1914 vollendete, markieren den Endpunkt seiner<br />

Beschäftigung mit Blumen, die er in einem engen<br />

Ausschnitt dokumentierte und trotz aller Naturnähe eine<br />

symbolhafte Erhöhung verlieh. Es kommt nun in eine<br />

bedeutende Sammlung österreichischer Malerei mit<br />

einem neuen Weltrekordpreis von € 480.000 / €<br />

604.800. Egon Schiele war wie zu erwarten der „Star<br />

des Abends“. 100 Jahre nach seinem allzu frühen Tod<br />

ist die Leidenschaft für seine Werke ungebrochen hoch,<br />

v.a. wenn sie quasi „marktfrisch“ aus alten privaten<br />

Sammlungen angeboten werden. Eines seiner ersten<br />

Ölgemälde, bei denen seine unverkennbare Handschrift<br />

zwischen nervöser Kalligraphie und malerischer Dichte<br />

zum Ausdruck kommt, schildert Futter suchende<br />

Hühner an einem grünen Zaun im Hof von<br />

Klosterneuburg. Die hohen Preiserwartungen bei<br />

Schiele werden dementsprechend überholt, der<br />

Zuschlag erfolgte erst bei € 420.000 / KP 529.200.<br />

Neben diesem Frühwerk reüssierten auch die beiden<br />

Blätter aus seinem letzten Lebensjahr, die beide aus<br />

der Sammlung Otto Stoessl, einem späten Freund des<br />

Malers stammen: die bislang am Markt einzigartige<br />

Ansicht von Krumau aus einer irritierenden<br />

Vogelperspektive erzielte € 270.000 / KP 340.200, der<br />

reizvolle weibliche Rückenakt verdoppelte den<br />

Schätzpreis auf € 250.000 /KP 315.000. Gustav Klimt<br />

konnte in der Sammlung Otto Stoessl auch nicht fehlen<br />

und mit sicherem Blick wählte er einen besonders<br />

reizvollen liegenden Akt auf weichem Tuch, der nun für<br />

€ 240.000 / KP 302.400 den Besitzer wechselt.<br />

Überaus erfolgreich verlief der Abend für die Grazer<br />

Malerin Norbertine Bresslern-Roth, um deren zehn<br />

angebotenen Bilder sich Sammler heftig stritten. Ihre<br />

„Stille Gasse“ endete gar nicht leise, sondern mit dem<br />

Toppreis von € 110.000 / KP 138.600!

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