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Feuerwehrreport_1_2017

Die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr ist so spannend und umfangreich wie eh und je. Umso wichtiger ist es deshalb, dass diesem Engagement ein Medium zur Verfügung steht, welches diese komplexe Arbeit anschaulich darstellt. Der FeuerwehrReport ermöglicht daher einen umfangreichen Einblick in dieses spannende, ehrenamtliche Tätigkeitsfeld und ist deshalb das künftige, repräsentative Medium der Freiwilligen Feuerwehr Nordstemmen. Entdecken Sie die neun Ortsfeuerwehren der Gemeinde einmal aus einer ganz anderen Perspektive. Zahlreiche Bilder, kurze und informative Texte sowie ein ansprechendes Layout versprechen einen ganz besonderen Einblick hinter die Kulissen der täglichen Feuerwehrarbeit. Das Magazin wird mehrmals im Jahr durch die Gemeinde Nordstemmen veröffentlicht und ist online jederzeit abrufbar.

Die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr ist so spannend und umfangreich wie eh und je. Umso wichtiger ist es deshalb, dass diesem Engagement ein Medium zur Verfügung steht, welches diese komplexe Arbeit anschaulich darstellt. Der FeuerwehrReport ermöglicht daher einen umfangreichen Einblick in dieses spannende, ehrenamtliche Tätigkeitsfeld und ist deshalb das künftige, repräsentative Medium der Freiwilligen Feuerwehr Nordstemmen.
Entdecken Sie die neun Ortsfeuerwehren der Gemeinde einmal aus einer ganz anderen Perspektive. Zahlreiche Bilder, kurze und informative Texte sowie ein ansprechendes Layout versprechen einen ganz besonderen Einblick hinter die Kulissen der täglichen Feuerwehrarbeit.
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Ausgabe 1/<strong>2017</strong><br />

Hochwasser in der Gemeinde<br />

Über 140 Einsatzkräfte im Dauereinsatz<br />

Wenn es im Kieswerk brennt...<br />

Einsatzkräfte üben in Barnten<br />

Neue Trinkwasserverordnung<br />

Gemeinde muss 14.000 Euro investieren


Vorwort<br />

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde Nordstemmen,<br />

lernen Sie die Freiwillige Feuerwehr in unserer schönen Gemeinde einmal aus einer ganz anderen<br />

Sicht kennen. Mit dem FEUERWEHRReport erhalten Sie einen exklusiven Einblick in die<br />

umfangreiche Tätigkeit unserer ehrenamtlichen Brandschützer.<br />

Die Feuerwehren investieren jedes Jahr hunderte Stunden in die Ausbilung, damit im Ernstfall<br />

jeder Handgriff sitzt. Dieses kostenlose Medium bietet Ihnen nun die Möglichkeit, ganz nah an<br />

der ehrenamtlichen Arbeit und Ausbildung der Feuerwehren in Ihrem Orten dabei zu sein.<br />

Die kurzen Berichte und das umfangreiche Bildmaterial verdeutlichen die qualitativ<br />

hochwertige und anspruchsvolle Tätigkeit der einzelnen Ortsfeuerwehren.<br />

Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß beim Durchblättern<br />

Daniel Freitag<br />

Gemeindepressewart Feuerwehr Nordstemmen<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Gemeinde Nordstemmen<br />

Der Bürgermeister<br />

Rathausstr. 3 , 31171 Nordstemmen<br />

Kontaktdaten:<br />

gemeinde@nordstemmen.de<br />

Telefon: 05069 800-0<br />

Fax: 05069 800-91<br />

Redaktion:<br />

Freiwillige Feuerwehr Nordstemmen<br />

Pressewart Daniel Freitag<br />

Gestaltung und Layout:<br />

Daniel Freitag<br />

Kontaktdaten: daniel.freitag@htp-tel.de<br />

Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Warenzeichen werden nicht in jedem Falle besonders kenntlich gemacht. Ebenso wird keine Haftung übernommen, ob Patente oder<br />

Gebrauchsmuster vorliegen. Für den Inhalt ist der jeweilige Autor verantwortlich. Die Redaktion übernimmt keine Haftung im Falle von Falschaussagen,<br />

Rechtschreibfehlern und eingesandtem Fotomaterial. Getroffene Aussagen von Fremdautoren spiegeln nicht zwangsläufig die<br />

Meinung der Redaktion wieder.<br />

Es gelten die Urheberrechte nach deutschem Recht (UrhG) §31 Nutzungsrechte und § 106 Unerlaubte Vervielfältigung


Inhalt dieser Ausgabe<br />

4<br />

Land unter durch Tief “Alfred”<br />

Nach Starkregen kommt es zu zahlreichen Hochwassereinsätzen


10<br />

Brandheiße Ausbildung<br />

Förderverein ermöglicht Training<br />

14<br />

Waldbrandübung<br />

Übung für den Ernstfall<br />

16<br />

Fast neues Gerätehaus<br />

Einweihung in Mahlerten nach Umbau<br />

20<br />

Fiktives Feuer auf Reiterhof<br />

Konzept geht auf<br />

24<br />

26<br />

Tag der offenen Tür<br />

Rössinger Kameraden<br />

präsentieren ihre Arbeit<br />

Burgstemmen feiert Jubiläum<br />

115 Jahre - Feier mit zahlreichen<br />

Vorführungen<br />

28<br />

Wenn es im Kieswerk brennt...<br />

Mögliches Problem bei Wasserentnahme<br />

32<br />

Großübung bei Nordzucker<br />

123 Einsatzkräfte trotz Unwetter im Einsatz<br />

36<br />

Neue Trinkwasserverordnung<br />

Gemeinde muss 14.000 Euro investieren<br />

38<br />

42<br />

“Funkenflieger” auf Erfolgskurs<br />

Kinderfeuerwehr Escherde feiert<br />

einjähriges Bestehen<br />

Sonnenschein und Spaßige Spiele<br />

Ferienpassaktion der Gemeinde-JF


„Land unter“ durch Tief „Alfred“<br />

Nach Starkregen kommt es zu zahlreichen Hochwassereinsätzen<br />

Es war einer der heftigsten Hochwassereinsätze für die Feuerwehren in der Gemeinde<br />

Nordstemmen, so wird es der stellvertretende Gemeindebrandmeister<br />

Patrick Eisfelder später zum Ausdruck bringen. Als Tief „Alfred“ über das südliche<br />

Niedersachsen hinwegfegte, sorgte der anhaltende Starkregen für einen<br />

Dauereinsatz der Feuerwehr. Letztlich hieß es in weiten Teilen der Gemeinde<br />

„Land unter“.


Bereits am Abend des 24.07.<strong>2017</strong> zogen pechschwarze<br />

Wolken über das Gemeindegebiet hinweg. Gegen<br />

18 Uhr entlud sich die geballte Kraft des Unwetters und<br />

sorgte für einen 24 stündigen Starkregen. Zeitweise fielen<br />

mehr als 120 Liter pro Quadratmeder auf den trockenen<br />

Sommerboden. Vielerorts konnten die Äcker und<br />

Flächen diese Wassermassen nicht mehr aufnehmen.<br />

Gräben und Bäche traten unweigerlich über ihre Ufer,<br />

sodass es gegen 23 Uhr zu den ersten Alarmierungen<br />

kam. Anfangs war die Ortschaft Nordstemmen betroffen,<br />

da der an der Heyersumer Straße gelegenen Salzbach<br />

überlief. An der Kreuzung „Hauptstraße“ kam es letztlich<br />

zum Wasserübertritt auf die Straße. Im Minutentakt<br />

stieg der Wasserstand auf dem Kreuzungsbereich an. Die<br />

Ortsfeuerwehr Nordstemmen versuchte an dieser Stelle,<br />

gemeinsam mit den Kameradinnen und Kameraden aus<br />

Adensen-Hallerburg, gegen die Flut anzukämpfen. Mit<br />

zahlreichen Pumpen sollte der weitere Anstieg des Wassers<br />

reduziert werden, was jedoch ein schwieriges Unterfangen<br />

darstellte. Der nicht enden wollende Regen,<br />

ließ ein Sinken des Pegels nicht zu.<br />

Vollalarm für die Gemeinde<br />

Gegen 0:30 Uhr wurde der Vollalarm für sämtliche Orte<br />

der Gemeinde ausgelöst und kurze Zeit später auch das<br />

Technische Hilfswerk hinzugezogen. Im Gerätehaus der<br />

Ortsfeuerwehr Nordstemmen wurde schnellstmöglich<br />

ein Lagezentrum eingerichtet und ein Führungsstab einberufen.<br />

Die Gesamteinsatzleitung trug in dieser Nacht,<br />

und in den nachfolgenden Tagen, der stellvertretende<br />

Gemeindebrandmeister Patrick Eisfelder. Im Minutentakt<br />

gingen nun weitere Einsatzabschnitte bei der Einsatzleitung<br />

ein, die den Einsatzleitwagen dazu nutzte,<br />

die eigenen Kräfte optimal zu koordinieren. Wie sich<br />

später zeigen sollte eine wertvolle Entscheidung, denn<br />

die regionale Leitstelle der Berufsfeuerwehr hatte ebenfalls<br />

alle Hände voll zu tun, die im gesamten Landkreis<br />

gemeldeten Hochwasserlagen zu koordinieren.<br />

Auch der Bauhof wurde frühzeitig in den Einsatz mit<br />

eingebunden. Hier lagerten hunderte gefüllter Sandsäcke,<br />

die eilig zur Hauptstraße gebracht wurden, um die<br />

Grundstückseinfahrten und Kellerfenster vor den Fluten<br />

zu schützen.<br />

Abb.1: Mit der Pumpe “Hannibal”<br />

wird der Salzbach-Pegel gesenkt<br />

Abb.2: Hunderte Meter Schläuche müssen verlegt<br />

werden, um die Wassermassen abzuleiten


Gegen halb vier brachte dann, das mittlerweile eingetroffene<br />

Technische Hilfswerk aus Elze, ihre Hochleistungspumpe<br />

in Stellung. Erst durch den Einsatz dieser<br />

Pumpe gelang es, den Wasserspiegel am Steigen zu<br />

hindern. Mit einer weiteren Pumpe von der Feuerwehrtechnischen<br />

Zentrale aus Groß Düngen, der „Hannibal“,<br />

gelang jedoch eine komplette Entschärfung der Hochwassersituation<br />

Vorort.<br />

Andere Orte sind plötzlich auch betroffen<br />

Mit Nordstemmen war der Dauereinsatz für die Feuerwehren<br />

jedoch nicht beendet. Am Dienstag zeigte sich<br />

in den Ortschaften Rössing und Burgstemmen, dass<br />

auch hier eine große Gefahr von den steigenden Pegelständen<br />

des „Rössingbaches“ und der „Leine“ ausging.<br />

Letztlich überflutete der Rössingbach einen Großteil<br />

von Straßenzügen und Kellern im Ortsbereich. Auch<br />

hier kämpften zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr<br />

und THW gegen die Wassermassen. Schützende Dämme<br />

aus Sandsäcken sollten Schlimmeres verhindern, dass<br />

der Bach jedoch über seine Ufer hinweg anstieg, konnte<br />

aber auch hier nicht gänzlich verhindert werden. In den<br />

nachfolgenden Tagen mussten die Kameraden aus Rössing,<br />

immer wieder zu vollgelaufenen Kellern ausrücken.<br />

Bis Donnerstag waren die Einsatzkräfte hier im Einsatz.<br />

Kritischer Pegelstand der „Leine“<br />

Abb.3: Der “Rössingbach” hält den Wassermassen<br />

nicht mehr stand und tritt letztlich<br />

über seine Begrenzung hinweg


Abb.4,5: Einsatzkräfte kämpfen gegen die<br />

drohende Überflutung in Rössing an und<br />

schichten Sandsäcke auf...<br />

In Burgstemmen baute man ebenfalls Schutzwälle aus<br />

Sandsäcken und sogenannten „Big-Packs“ auf. Am<br />

Schützen- und Sportplatz sollten diese die angrenzenden<br />

Grundstücke vor dem steigenden Pegel der Leine<br />

sicheren. Die Leine überstieg zeitweise tatsächlich die<br />

kritische Marke von 4,20 Meter, ein Eindringen von Wasser<br />

in die Häuser konnte aber verhindert werden.<br />

PKW-Fahrer missachten immer wieder die<br />

Absperrungen<br />

Eigentlich unverantwortlich und dazu noch strafbar:<br />

Das Umfahren von Absperrungen. Dennoch ignorierten<br />

zahlreiche Autofahrer immer wieder diese Warnschilder,<br />

welche die überfluteten Landstraßen sperrten, und umfuhren<br />

diese mit ihren Fahrzeugen. In der Folge blieben<br />

immer wieder Fahrzeuge auf den überfluteten Teilgebieten<br />

stecken. Eine Unvernunft, die nicht nur die Fahrzeugführer<br />

selbst in eine gefährliche Lage brachte, sondern<br />

auch die herbeigeeilten Einsatzkräfte.<br />

Abb.6: Immer wieder fahren Fahrzeuge durch die überschwemmten<br />

Straßen und gefährden sich und andere...<br />

(hier ist es jedoch ein Kamerad, der Sandsäcke auf einem Anhänger liefert)<br />

...wie auch in Burgstemmen, wo zusätzlich<br />

sogenannte “Big-Packs” zum Einsatz kommen<br />

Kopfschütteln und Unverständnis lösten hingegen auch<br />

die „Hochwassertouristen“ aus, die unbedingt einen<br />

Schnappschuss von den Fluten ergattern wollten und<br />

somit sich und andere in Gefahr brachten. Passiert ist<br />

zum glück jedoch nichts. Dahingegen gab es zahlreiche<br />

Bürgerinnen und Bürger, die immer wieder freiwillig mit<br />

anpackten und zum Beispiel Sandsäcke befüllten, die<br />

Helfer mit Heißgetränken und Snacks versorgten oder<br />

einfach nur ihre Hilfe anboten, auch wenn sie selbst gar<br />

nicht vom Hochwasser betroffen waren.<br />

Nach 72 Stunden endlich Ruhe<br />

Über drei Tage wehrte dieser Großeinsatz für die Feuerwehren<br />

in der Gemeinde. Erst am Donnertagabend<br />

waren die letzten Keller ausgepumpt und die Ortsfeuerwehren<br />

konnten sich langsam aus dem Geschehen herauslösen.<br />

Die Bilanz dieses Großereignisses: 140 Einsatzkräfte<br />

arbeiteten - in den 72 Stunden - über 50 Einsätze<br />

ab. Teilweise waren einige Ortsfeuerwehren rund um die<br />

Uhr im Einsatz.<br />

Dieses Ereignis war kräftezehrend und vielerorts ein<br />

Kampf gegen Windmühlen. Dennoch war die Motivation<br />

unter den Einsatzkräften ungebrochen und zu jeder<br />

Tageszeit hoch. Abschließend bleibt die Erkenntnis, dass<br />

sich das Wetter tendenziell verändert und wir wahrscheinlich<br />

häufiger mit solchen Unwetterlagen zu tun<br />

haben werden. Die Feuerwehren in der Gemeinde haben<br />

jedoch bewiesen, dass sie auch diesen Naturgewalten<br />

trotzen und auch zukünftig solche Großschadenslagen<br />

bewältigen werden.<br />

Text: Daniel Freitag Fotos: S.Wollgramm, D. Freitag


Brandheiße Ausbildung<br />

Förderverein der Feuerwehr ermöglicht Ausbildung in der Brandübungsanlage<br />

„Flashover, Rückzug!“, lautete an dem Samstagmittag öfters der Einsatzbefehl<br />

unter den Trupps im Innern der Brandübungsanlage in Bad Gandersheim.<br />

Acht Kameradinnen und Kameraden, der Ortsfeuerwehr Adensen-<br />

Hallerburg, konnten in dem Brandcontainer verschiedene Situationen<br />

eines Innenangriffs trainieren. Eine „brandheiße“ Erfahrung, wie sich später<br />

herausstellte.<br />

10


Wer unter schwerem Atemschutz in ein brennendes<br />

Gebäude vorgehen muss, benötigt eine fundierte<br />

Ausbildung und praktische Erfahrung. Da sich glücklicherweise<br />

die Zahl der Brandeinsätze für kleinere Ortsfeuerwehren<br />

in Grenzen hält, müssen andere Wege und<br />

Möglichkeiten gefunden werden, um die Kameraden an<br />

das „Feuer“ zu gewöhnen. Eigens hierfür existiert, seit<br />

2007 in Bad Gandersheim (LK Northeim), eine gasbefeuerte<br />

Brandübungsanlage. In dem ausgebauten Container<br />

werden verschiedene Brandszenarien dargestellt. So<br />

kann z.B. auch ein „Flashover“ simuliert werden, bei dem<br />

es zu einer plötzlichen Ausbreitung des Feuers in einem<br />

Raum kommt. Dieser Flashover wird in der Anlage mit<br />

Hilfe eines hochleistungsstarken Gasbrenners erzeugt.<br />

Bei einem realen Wohnungsbrand sind es meist brennbare<br />

Gase, die sich beispielsweise unterhalb der Zimmerdecke<br />

sammeln und unter bestimmten Bedingungen<br />

schlagartig entzünden. Wie man eimem solchen Flashover<br />

als Feuerwehrtrupp entgegenwirkt, wurde den acht<br />

aktiven Einsatzkräften der Ortsfeuerwehr in der Übungsanlage<br />

vermittelt. Der Förderverein der Feuerwehr hatte<br />

den Ausbildungstag arrangiert und die Kosten für die<br />

Kameradinnen und Kameraden übernommen.<br />

Zuvor bereits die Handgriffe geübt<br />

Zwei Tage zuvor hatten die Einsatzkräfte, in einem theoretischen<br />

Übungsdienst, noch einmal alle Handgriffe<br />

geübt. Geleitet wurde dieser spezielle Übungsdienst<br />

durch den Atemschutzbeauftragten der Ortsfeuerwehr,<br />

Florian Weber-Walleck, und den Gemeindeatemschutzbeauftragten<br />

Stefan Thiel. Thiel setzt sich seit seinem<br />

Amtsantritt für die konsequente Ausbildung der Atemschutzgeräteträger<br />

ein. Wichtig sei es ihm dabei, dass<br />

die Einsatzkräfte, welche unter Atemschutz in ein brennendes<br />

Gebäude vorgehen, über ein fundiertes Wissen<br />

verfügen. Dies schütze die Einsatzkräfte im Ernstfall, und<br />

Abb.1: Gemeindeatemschutzbeauftragter Stefan Thiel<br />

erklärt die Vorgehensweise bei einem Innenangriff<br />

Abb.2: Immer wieder werden die Handgriffe in<br />

dem theoretischen Übungsdienst trainiert<br />

11


könne daher nicht nur in der Theorie erlernt<br />

werden, weiß Stefan Thiel. Umso<br />

erfreulicher sei es, dass der Förderverein<br />

seinen Einsatzkräften nun diese Ausbildung<br />

ermöglichte.<br />

Herantasten an die Hitze<br />

Abb 3: Die Brandsäule strahlt eine enorme Hitze ab,<br />

welche auch in dem Leitstand noch deutlich zu spüren<br />

ist<br />

Bereits in dem Leitstand der Übungsanlage<br />

konnte man die Hitze durch die<br />

Schutzscheibe deutlich spüren. Nach einer<br />

sogenannten Eingewöhnungsphase,<br />

bei dem die Kameraden bereits mit dem<br />

Flashover bekannt gemacht wurden, ging<br />

es dann truppweise in die Anlage. Nacheinander<br />

aktivierten die Ausbilder eine<br />

Flammensäule und gleich danach den<br />

Flashover. Im Innern der Anlage gönnte<br />

man den Trupps somit keine Pause. Jedes<br />

Mal galt es von Neuem, sich vor den Flammen<br />

und der großen Hitze so gut es geht<br />

zu schützen. Nach siebeneinhalb Minuten<br />

konnten die Trupps den Container dann<br />

wieder verlassen. Deutlich erschöpft traten<br />

diese aus der Tür und waren froh, erst<br />

einmal eine kurze Pause einzulegen, bis<br />

12


Abb. 4 u. 5: Im Wechsel gehen die Trupps in<br />

den Container und kehren völlig erschöpft<br />

wieder heraus (Bild unten)<br />

sie dann ein zweites Mal ihr Können<br />

unter Beweis stellen mussten.<br />

Im zweiten Durchgang saßen die<br />

Handgriffe schon etwas besser<br />

und die Ausbilder zeigten sich<br />

zufrieden mit der erbrachten Leistung.<br />

Allen Teilnehmern war die<br />

Anstrengung dennoch deutlich<br />

anzusehen, als sie endlich die<br />

Atemschutzgeräte wieder ablegen<br />

konnten. Erschöpft, aber zufrieden<br />

mit der Leistung, wurde<br />

abschließend ein positives Fazit<br />

des Tages gezogen und jede Menge<br />

„brandheiße“ Erfahrung mitgenommen.<br />

Text und Fotos: Daniel Freitag<br />

13


Training für den Ernstfall<br />

1. Zug der Kreisfeuerwehrbereitschaft 2 übt Waldbrandszenario<br />

Waldbrände stellen eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar, weshalb auch<br />

dieses Szenario immer wieder trainiert werden muss. Anfang April übte der<br />

1.Zug der Kreisfeuerwehrbereitschaft 2 in der Gemeinde Nordstemmen ein<br />

solches Einsatzszenario. Mehrere hundert Meter Schlauchleitung mussten<br />

hierfür verlegt werden, um das Wasser sicher zum fiktiven Brandherd zu<br />

befördern.<br />

14


Ein Waldbrand kann schnell zu einem Inferno werden,<br />

wissen auch die zahlreichen Freiwilligen Feuerwehren<br />

in der Gemeinde Nordstemmen. Besonders an trockenen<br />

und heißen Sommertagen steigt die Waldbrandgefahr<br />

und somit die Aufmerksamkeit der Feuerwehr.<br />

Sollte ein solches Szenario eintreten, müssen schnellstmögliche<br />

Löschmaßnahmen eingeleitet werden, um<br />

Schlimmeres an Flora und Fauna zu verhindern. Die örtlichen<br />

Feuerwehren können bei solchen Großeinsätzen<br />

mit ihrer Ausrüstung und ihren Kräften schnell ans Limit<br />

ihrer Möglichkeiten geraten. Aus diesem Grund kommen<br />

die sogenannten Kreisfeuerwehrbereitschaften zum Einsatz.<br />

Die Facheinheiten unterstützten die Ortsfeuerwehren<br />

bei Großschadenslagen mit Fahrzeugen, Material<br />

und Personal. Eine solche Einheit der Kreisfeuerwehrbereitschaft,<br />

mit dem Schwerpunkt Brandbekämpfung,<br />

und Kameraden sie letztendlich verlegen konnten. An<br />

diesem Abend waren insgesamt 35 Brandschützerinnen<br />

und Brandschützer des 1.Zuges im Einsatz, welcher sich<br />

aus den Ortsfeuerwehren Barnten, Burgstemmen, Groß<br />

Escherde und Heyersum zusammensetzt.<br />

TLF aus Burgstemmen besonders hilfreich<br />

Um den großen Wasserbehälter zu befüllen, erwies sich<br />

das neue Tanklöschfahrzeug der Ortsfeuerwehr Burgstemmen<br />

als besonders hilfreich. Das 2016 in Dienst<br />

gestellte Fahrzeug verfügt über einen ausreichend großen<br />

Wassertank von 4000 Liter. Damit war es an diesem<br />

Abend binnen weniger Minuten möglich, den aufgestellten<br />

Wasserbehälter zu befüllen und somit die Wasserversorgung<br />

durchgehend zu gewährleisten.<br />

Abb 1: Wichtigstes Hilfsmittel für die kontinuierliche<br />

Wasserversorgung: Der Faltbehälter<br />

Abb 2: Das neue TLF 3000 der Ortsfeuerwehr Burgstemmen<br />

bringt mehrmals das dringend benötigte<br />

Wasser<br />

ist auch in der Gemeinde Nordstemmen stationiert. Zu<br />

einer Waldbrandübung traf sich der 1. Zug der Kreisfeuerwehrbereitschaft<br />

nun in der Nähe von Adensen, um<br />

eine Waldbrandbekämpfung zu trainieren. Dabei stand<br />

besonders die knappe Wasserversorgung am Waldrand<br />

im Fokus der Brandschützer.<br />

Kontinuierliche Wasserversorgung<br />

gewährleisten<br />

Um eine kontinuierliche Wasserversorgung zu gewährleisten,<br />

wurde ein 5000 Liter fassender Faltbehälter permanent<br />

von Tanklöschfahrzeugen mit Wasser versorgt<br />

und dieses über eine mehrere hundert Meter lange<br />

Schlauchleitung zu den Feuerwehrkameraden im Wald<br />

befördert. Sascha Mehner, Zugführer des 1. Zuges der<br />

Kreisfeuerwehrbereitschaft 2, war am Ende der Übung<br />

sichtlich zufrieden mit der Leistung seiner Kameradinnen<br />

und Kameraden. „Wir haben innerhalb von 15 Minuten<br />

nach Ankunft sämtliche Schlauchleitungen aufgebaut<br />

und konnten somit mehrere Trupps im Wald mit<br />

Wasser versorgen“, berichtet Mehner anschließend. Dies<br />

sei eine enorme Leistung, fügt er hinzu, wenn man bedenkt,<br />

dass man die schweren Schläuche über mehrere<br />

hundert Meter tragen musste, bis die Kameradinnen<br />

Abb 3: Im Wald kämpfen die Kameraden aus<br />

Heyersum gegen den fiktiven Waldbrand<br />

Fazit nach Übungsende: Für Waldbrandszenarien ist<br />

man gut gerüstet und schnell vor Ort um die erste Wasserversorgung<br />

sicherzustellen. „Im Ernstfall müsse man<br />

aber auf weitere Kräfte der umliegenden Gemeinden<br />

zurückgreifen, um den großen Bedarf an Wasser kontinuierlich<br />

abzudecken“, fügt Sascha Mehner hinzu. Man<br />

dürfe die rasante Ausbreitungsgeschwindigkeit eines<br />

Waldbrandes nicht unterschätzen, besonders wenn eine<br />

lange Trockenperiode vorliegt und womöglich der Wind<br />

das Feuer antreibt. Text und Fotos: Daniel Freitag<br />

15


Auf dem neusten Stand<br />

Einweihung des „fast“ neuen Feuerwehrgerätehauses in Mahlerten<br />

„Wir sind stolz, ein so modernes Feuerwehrgerätehaus in Betrieb nehmen<br />

zu können“, berichtet Gemeindebürgermeister Norbert Pallentin bei der<br />

offiziellen Schlüsselübergabe in Mahlerten. Nach einem Jahr intensiven<br />

An- und Umbaumaßnahmen konnte das sanierte und teilerneuerte Gerätehaus<br />

der Ortsfeuerwehr Mahlerten nun eingeweiht werden.<br />

16


Es war schon ernüchternd, berichtet Ortsbrandmeister<br />

Björn Launer, dass das alte Gerätehaus bei einer<br />

Prüfung schlecht abgeschnitten hatte. Die viel zu enge<br />

Fahrzeughalle, die dürftigen Umkleidemöglichkeiten<br />

und die fehlenden sanitären Anlagen entsprachen so gar<br />

nicht mehr den heutigen Anforderungen. Das Mahlerter<br />

Gerätehaus stand mit seinen Mängeln jedoch nicht alleine<br />

dar. Viele Feuerwehrgerätehäuser in der Gemeinde<br />

entsprechen nicht mehr dem heutigen Stand der Vorschriften.<br />

Darüber hinaus sind die Fahrzeughallen nicht<br />

auf Großfahrzeuge der neuen Generationen ausgelegt,<br />

was zu massiven Platzproblemen führt. Umso erfreulicher<br />

war es, dass das erste Gerätehaus in der Gemeinde<br />

nun einer Totalsanierung unterzogen wurde. Nach Vorlage<br />

der Baupläne durch den Architekten Peter Appel, beschloss<br />

der Gemeinderat und die Verwaltung 2014, dass<br />

die dringende Sanierung und ein neuer Anbau erfolgen<br />

soll. Anfang 2016 begannen die Arbeiten mit dem Anbau<br />

zwischen der Fahrzeughalle und dem Dorfgemeinschaftshaus.<br />

Abb.1: Übergabe des symbolischen Schlüssels durch<br />

Gemeindebürgermeister Norbert Pallentin<br />

Im Frühjahr Restarbeiten abgeschlossen<br />

Bereits im Mai 2016 konnten die Kameradinnen und Kameraden<br />

der Ortsfeuerwehr das Richtfest vollziehen. Im<br />

Frühjahr <strong>2017</strong> wurden nun die letzten Restarbeiten abgeschlossen.<br />

Anfang April trafen sich die Angehörigen und<br />

Vertreter der Feuerwehr, der Verwaltung und der Räte<br />

nun zur offiziellen Einweihungsfeier. Gemeindebürgermeister<br />

Pallentin überreichte den symbolischen Schlüssel<br />

und dankte den Kameraden für ihren unermüdlichen<br />

Einsatz. Über 1.300 Stunden Eigenleistung sind durch die<br />

Kameraden der Ortsfeuerwehr in das Bauprojekt geflossen.<br />

Von Maler- und Fliesenarbeiten zu ganzen Wandsetzungen<br />

und der Gestaltung des Gemeinschaftsraumes.<br />

„Wir haben uns von ehemals 75qm auf stolze 160qm<br />

ausgebreitet, was eine deutliche Verbesserung darstellt“,<br />

berichtet Ortsbrandmeister Launer in seiner Rede. Das<br />

Abb.2: Die neuen Rollwagen für die Einsatzkleidung<br />

wurden durch die Ortswehr selbst beschafft<br />

17


getrennt sind. Ein besonderer Blickfang sind die<br />

eigens beschafften Rollwagen für die Einsatzkleidung,<br />

die es ermöglichen, die Privatkleidung von<br />

der Einsatzkleidung zu trennen. Auch Duschmöglichkeiten<br />

sind nun endlich vorhanden, weshalb<br />

das Gerätehaus jetzt den strengen Sicherheitsauflagen<br />

und Vorschriften der Unfallversicherung<br />

entspricht. Insgesamt hat die Gemeinde über 225<br />

000 Euro in den Um- und Neubau investiert. „Dieses<br />

Geld war bestens angelegt, denn die Sicherheit<br />

unserer ehrenamtlichen Brandschützer muss<br />

uns jeden Cent wert sein“, richtet Ortsbürgermeister<br />

Markus Schwenkler in seiner Rede dankend<br />

an die Gemeinde.<br />

Viel Eigenleistung investiert<br />

Zu dem Festakt waren auch Vertreter der Partnerfeuerwehr<br />

aus Berlin angereist. Die Freiwillige<br />

Feuerwehr Frohnau blickt auf eine 30 jährige<br />

Freundschaft mit den Kameraden aus Mahlerten<br />

zurück. Im Gepäck hatten Ulrike Wagner und<br />

Ralf Töwe noch ein ganz besonderes Geschenk,<br />

welches sie bei dem offiziellen Teil an Heinrich<br />

18


Abb.3: Übergabe des Ehrenabzeichens in Silber durch die<br />

Kameraden der Partnerfeuerwehr aus Berlin Frohnau (v.l. Ralf<br />

Töwe, Heinrich Tummer, Ortsbrandmeister Björn Launer, Ulrike<br />

Wagner)<br />

Tummer überreichten. Tummer investierte<br />

über mehr als 700 Stunden Eigenleistung in<br />

die Renovierungsarbeiten. Der Kamerad der<br />

Altersabteilung besitzt umfangreiche Baukenntnisse<br />

und kümmerte sich monatelang<br />

um die Fliesen- und Trockenausbauarbeiten.<br />

„Meine liebe Frau musste lange auf mich verzichten,<br />

aber ich kann halt nicht von meiner<br />

Ortswehr ablassen“, berichtet der ehemalige<br />

stellvertretende Ortsbrandmeister, als die<br />

zwei Berliner ihm ein Ehrenabzeichen in Silber<br />

vom Landesfeuerwehrverband Berlin e.V.<br />

überreichen. „Du hast diese Partnerschaft<br />

immer aufrechtgehalten und deine Freizeit<br />

für diesen Umbau geopfert. Dieses Ehrenabzeichen<br />

hast du mehr als verdient“, erläutert<br />

Ulrike Wagner bei der Übergabe. Als weiteres<br />

Dankeschön weihten die Kameraden aus<br />

Mahlerten an diesem Tag noch eine Ehrentafel<br />

im Eingangsbereich ein, welche ebenfalls<br />

Heinrich Tummer zum Dank gewidmet ist.<br />

Text und Fotos: Daniel Freitag<br />

19


Hier ging das Konzept der Ausbildung auf<br />

Fiktives Feuer auf einem Reiterhof fordert über 40 Einsatzkräfte heraus<br />

Hier ging das Konzept unserer Ausbildung auf, wird Zugführer Patrick<br />

Möhle später berichten, als sich eine Großübung in Groß Escherde dem<br />

Ende neigt. Über 40 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Groß Escherde,<br />

Klein Escherde, Barnten, Nordstemmen und Rössing hatten sich an einem<br />

Reiterhof eingefunden und übten ein Szenario, dass sich niemand<br />

im realen Einsatzgeschehen wünscht.<br />

20


Abb.1: Es brennt auf einem Reiterhof. Gruppenführer Mark<br />

Bertram (rechts) erklärt Stephan Mainka die brisante<br />

Einsatzlage<br />

Es war gegen 19 Uhr, als der stellvertretende Gemeindebrandmeister<br />

Patrick Eisfelder den Alarm an den<br />

1.Zug der Feuerwehr Nordstemmen ausgab. „Rauchentwicklung<br />

auf einem Reiterhof“ lautete das Alarmstichwort<br />

für die vier Ortsfeuerwehren des Löschzuges. Drei Minuten<br />

nach der Alarmausgabe traf die ortsansässige Feuerwehr<br />

aus Groß Escherde am fiktiven Einsatzort ein. Was<br />

die Führungskräfte einige Monate zuvor in einem theoretischen<br />

Planspiel geübt hatten, musste nun praktisch<br />

umgesetzt werden.<br />

Bereits bei der Erkundung stellte der erste Gruppenführer<br />

Mark Bertram fest, dass die dargestellte Lage eine<br />

Herausforderung wird. In einem als Werkstatt genutztem<br />

Gebäudeteil war ein Feuer ausgebrochen. Dramatisch an<br />

dieser Situation: Das Feuer drohte auf den darüber befindlichen<br />

Heuboden überzugreifen und mehrere Personen<br />

wurden als vermisst gemeldet. Schnell bauten die<br />

Kameradinnen und Kameraden aus Groß Escherde die<br />

erste Wasserversorgung auf und ein Trupp unter Atemschutz<br />

wurde für die Menschenrettung ausgerüstet. Wenige<br />

Minuten später trafen die weiteren Ortsfeuerwehren<br />

des Löschzuges am Einsatzort ein.<br />

Unter Atemschutz auf den Heuboden<br />

Diese rüsteten ebenfalls mehrere Trupps mit Atemschutzgeräten<br />

aus, sodass sich nun, neben der Menschenrettung,<br />

die ersten Trupps zur Brandbekämpfung<br />

vorwagen konnten. Dank einiger Nebelmaschinen, die<br />

in der Werkstatt und auf den Heuboden versteckt waren,<br />

wirkte die Übungssituation dramatisch real. Aus einigen<br />

Türen und Fenster drang der dichte Rauch und versperrte<br />

den Angriffstrupps im Inneren die Sicht. Über eine<br />

Stunde kämpften die Einsatzkräfte gegen ein fiktives<br />

Feuer, retteten Verletztendarsteller und kümmerten sich<br />

um den Schutz angrenzender Gebäude.<br />

Abb.2: Kameradinnen und Kameraden aus Groß<br />

Escherde kümmern sich anfangs um einen raschen<br />

Aufbau der Wasserversorgung zum Brandobjekt<br />

21


22


Abb.3: Immer wieder gehen Trupps unter Atemschutz in die<br />

durch Nebelmaschinen verrauchte Werkstatt und suchen nach<br />

vermissten Personen<br />

Über 40 Pferde auf dem Reiterhof eingestallt<br />

Bei der anschließenden Nachbesprechung der Führungskräfte,<br />

ging man noch einmal auf die potentiellen Gefahren<br />

und Probleme an diesem Objekt ein. Auf der Hofstelle<br />

sind über 40 Pferde eingestallt und gerade am Abend<br />

bis zu 30 Pferdebesitzerinnen und -besitzer auf dem Hof<br />

anwesend. „Hier muss eine effektive Taktik angewendet<br />

werden, um die Pferde im realen Fall zu evakuieren und<br />

die Anwesenden schnellstmöglich aus dem Gefahrenbereich<br />

zu schaffen“, erklärte Zugführer Patrick Möhle. Man<br />

habe zudem wieder einmal gut zusammengearbeitet,<br />

äußerte Möhle weiter, denn das gute Miteinander entscheide<br />

über den Erfolg einer solchen Großübung.<br />

Abb.4: Auf der Rückseite des Gebäudes kümmern sich<br />

Kameraden aus Barnten um den Schutz angrenzender<br />

Gebäude<br />

Auch Groß Escherdes Ortsbrandmeister Sascha Mehner,<br />

der die Übung mit ausgearbeitet hatte, zeigte sich sichtlich<br />

zufrieden mit der Leistung der Einsatzkräfte. Es sei<br />

bereits die dritte Übung an diesem Objekt, erklärte er<br />

anschließend, und es gebe immer wieder neue Hürden<br />

zu meistern. Es wird auch nicht die letzte Übung auf diesem<br />

Reiterhof gewesen sein, denn Übungen wie diese<br />

sind notwendig, um auch kleinere Defizite aufzuzeigen.<br />

So könne die weitere Ausbildung intensiviert werden,<br />

weiß auch der stellvertretende Gemeindebrandmeister<br />

Patrick Eisfelder. Auch er nahm an diesem Abend einige<br />

Anregungen auf, um sie künftig in der Ausbildung anzuwenden.<br />

Aber dafür übe man ja schließlich, damit es im<br />

Realeinsatz reibungslos klappt.<br />

Text und Fotos: Daniel Freitag<br />

23


Tag der offenen Tür am DGH Rössing<br />

Zahlreiche Besucher informieren sich auch über die Arbeit der Feuerwehr<br />

Das Wetter hätte wohl nicht besser sein können, als der Kulturverein<br />

aus Rössing Mitte Mai zum Tag der offenen Tür am Dorfgemeinschaftshaus<br />

eingeladen hatte. Sonnenschein, und fast 23°C, lockten<br />

zahlreiche Besucher in und um das DGH. Auch die Ortsfeuerwehr<br />

Rössing präsentierte sich und ihre Arbeit an diesem Tag und führte<br />

sogar eine interessante Übung vor.<br />

24


Abb.1: Die Kameraden aus Rössing präsentieren die Arbeit der<br />

Feuerwehr. Angenommen wurde ein Verkehrsunfall<br />

Mitte Mai veranstaltete der Kulturkreis aus Rössing<br />

einen Tag der offenen Tür am Dorfgemeinschaftshaus.<br />

Grund war das 25 jährige Bestehen des DGH. Zahlreiche<br />

Vereine präsentierten sich und ihre Vereinsarbeit,<br />

so auch die Ortsfeuerwehr Rössing. Die Kameradinnen<br />

und Kameraden öffneten an diesem Tag nicht nur ihr<br />

Gerätehaus, welches praktischerweise direkt neben dem<br />

Dorfgemeinschaftshaus steht, sondern sie zeigten auch<br />

ihr Fahrzeug und die darauf befindliche Technik, führten<br />

Spiele für Kinder durch und kümmerten sich um das<br />

Leibliche Wohl der Besucher.<br />

Vorführung eines Verkehrsunfalls<br />

Das Highlight stellte jedoch die Vorführung eines Verkehrsunfalls<br />

dar, welche eigens für diesen Tag geplant<br />

wurde. Da die Ortsfeuerwehr über die technischen<br />

Mittel zur Rettung von Personen aus verunfallten Fahrzeugen<br />

verfügt, wurde eine solche Rettungsaktion den<br />

interessierten Besuchern vorgeführt. Ein eigens hierfür<br />

abgestellter, schrottreifer PKW simulierte das Unfallfahrzeug,<br />

indem ein Darsteller platzgenommen hatte. Es<br />

galt, dieses vermeintliche Unfallopfer, so schonend wie<br />

nur möglich aus dem Unfallfahrzeug zu befreien. Die<br />

Rössinger konnten hier ihr ganzes Können unter Beweis<br />

stellen. Zusätzlich stand ein Rettungswagen der Johanniter-Unfall-Hilfe<br />

e.V. bereit, damit auch die vorherige<br />

medizinische Versorgung demonstriert werden konnte.<br />

Nachdem das Dach des PKW abgenommen war, wurde<br />

das vermeintliche Unfallopfer sicher befreit. Die Vorführung<br />

sorgte für so manche erstaunte Gesichter und auch<br />

für Anerkennung unter den Besuchern. Vielen Bürgerinnen<br />

und Bürgern ist oftmals nicht bewusst, welches taktische<br />

Vorgehen erforderlich ist, um einen eingeklemmten<br />

Insassen aus einem Unfallfahrzeug zu befreien. Mit<br />

dieser Demonstration konnten die Kameradinnen und<br />

Kameraden nun noch einmal ihre Arbeit bei den Zuschauern<br />

verdeutlichen und aufzeigen, dass die Freiwillige<br />

Feuerwehr ein wichtiger Bestandteil des Rettungswesens<br />

ist. Vielleicht, so erhofft es sich Patrick Möhle, der<br />

stellvertretende Ortsbrandmeister von Rössing, animiert<br />

dieser Tag ja noch den ein oder anderen Dorfbewohner,<br />

sich auch in der Ortsfeuerwehr einzusetzen. Ziel war es<br />

deshalb auch, mögliche Neumitglieder für die Arbeit in<br />

der Freiwilligen Feuerwehr zu motivieren. Denn, man<br />

beobachtet bereits seit Jahren, dass die Zahl der aktiven<br />

Einsatzkräfte stetig sinkt. Gerade am Tag können die<br />

Einsatzfahrzeuge deshalb mancherorts nur dürftig mit<br />

Personal besetzt werden. Eine Rettungsaktion, wie die<br />

dargestellte Vorführung der Rössinger Feuerwehrkameraden,<br />

gelingt jedoch nur mit ausreichendem Personal.<br />

„Hier muss einfach jeder Handgriff sitzen und dazu benötigt<br />

man viele helfende Hände“, weiß der stellvertretende<br />

Ortsbrandmeister zu berichten. Es bleibt also nun<br />

abzuwarten, ob interessierte Dorfbewohner mal bei einem<br />

Übungsdienst vorbeischauen. Denn die Feuerwehren<br />

kämpfen nicht nur um das Leben von Menschen in<br />

Notlagen, sondern auch um das eigene Überleben.<br />

Text: Daniel Freitag | Fotos: Feuerwehr Rössing<br />

25


115 Jahre Ortsfeuerwehr Burgstemmen<br />

Tag der offenen Tür mit zahlreichen Vorführungen<br />

Von der einstigen Pflichtfeuerwehr, bei der sich die Orte Heyersum, Mahlerten<br />

und Burgstemmen noch eine Handdruckspritze teilen mussten,<br />

hat sich die Ortsfeuerwehr Burgstemmen zu einer modernen Freiwilligen<br />

Feuerwehr entwickelt. Bei ihrem 115 jährigem Jubiläum, zeigte die<br />

Wehr nun ihre Technik und ihr Können auf zahlreichen Vorführungen.<br />

26


Abb.1: Neben einer Fettexplosion (vorherige Seite) gab es zahlreiche<br />

Vorführungen. Hier wurde ein Verkehrsunfall nachgestellt<br />

und gemeinsam mit Nordstemmen abgearbeitet<br />

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts teilten sich die Ortschaften<br />

Heyersum, Mahlerten und Burgstemmen<br />

eine von Pferden gezogene Handdruckspritze. Da es bei<br />

Bränden jedoch immer wieder zu großen Verzögerungen<br />

kam, da die Spritze erst aus einem der Orte geholt<br />

werden musste, beschloss man 1902 eine eigene Feuerwehr<br />

in Burgstemmen zu realisieren. Auf der Domäne<br />

Poppenburg existierte zu dieser Zeit bereits eine eigene<br />

Spritze, welche fortan von den Mitgliedern der neuen<br />

Freiwilligen Feuerwehr Burgstemmen mitbenutzt wurde.<br />

Erst viele Jahre später folgte dann ein eigenes Löschfahrzeug<br />

mit einer motorbetriebenen Tragkraftspritze.<br />

Eindrucksvolle Vorführungen<br />

Zum Auftakt des Jubiläums veranstaltete die Ortsfeuerwehr<br />

Burgstemmen nun einen Tag der offenen Tür, um<br />

dieses Gründungsereignis gebührend zu feiern. Seit der<br />

Gründung ,vor über 115 Jahren, hat sich ja auch so einiges<br />

getan. In jüngster Vergangenheit hat die Ortsfeuerwehr<br />

zwei neue Löschfahrzeuge erhalten, und ist damit<br />

auf einem hochwertigen Stand der Technik angekommen.<br />

Dies ist auch notwendig, da die Kameradinnen und<br />

Kameraden der Einsatzabteilung nicht nur im Gemeindegebiet<br />

zur Verfügung stehen, sondern auch Einsätze<br />

außerhalb der Gemeindegrenzen durchführen. Besonders<br />

das mit 4000 Litern beladene Tanklöschfahrzeug,<br />

ist ein taktisch wertvolles Einsatzmittel, welches auch zu<br />

Einsätzen nach Elze und Gronau alarmiert werden kann.<br />

Den Besucherinnen und Besuchern wurde auf dem Tag<br />

der offenen Tür diese Technik nun ausgiebig präsentiert.<br />

Neben einer Fahrzeugschau, bei der auch die Drehleiter<br />

aus Gronau vorgeführt wurde, gab es ein umfangreiches<br />

Rahmenprogramm. Gemeinsam mit den Kameraden aus<br />

Nordstemmen wurde ein fiktiver Verkehrsunfall abgearbeitet,<br />

danach ein klassischer Löschangriff demonstriert<br />

und eine Fettexplosion verdeutlichte die Gefahr von unbedachtem<br />

Löschen brennenden Fettes mit Wasser. Die<br />

zahlreichen Besucher, und besonders die Kleinen, waren<br />

von den Vorführungen sichtlich begeistert. Am Abend<br />

fand die „Blaulicht-Party“ statt, bei der die Mitglieder der<br />

Ortsfeuerwehr die Möglichkeit hatten, ihr eigenes Jubiläum<br />

ausgiebig zu feiern.<br />

Text: Daniel Freitag | Fotos: Feuerwehr Burgstemmen<br />

27


Wenn es am Kieswerk brennt…<br />

Einsatzkräfte proben den Ernstfall in Barnten<br />

Ein Feuer in einem Schaltschrank gab den Anstoß für eine Übung auf<br />

dem Gelände des Kieswerks in Barnten. Größte Problematik: Trotz jeder<br />

Menge Wasser, ist ein Herankommen deutlich erschwert. Dieses Thema<br />

war nun Inhalt einer kurzen aber eindrucksvollen Übung.<br />

28


Abb.1: Die Anfahrt ist staubig und holperig, aber das geringere<br />

Problem am Objekt Kieswerk in Barnten...<br />

2016 kam es zu einem Feuer in einem Schaltschrank<br />

auf dem Gelände des Kieswerks in Barnten. Bereits<br />

damals zeigte sich ein gravierendes Problem: Zwar steht<br />

ringsherum genügend Wasser zur Verfügung, doch das<br />

Herankommen an die Wasserentnahmestelle kann eine<br />

Herausforderung darstellen. Abschüssiges Gelände,<br />

Sand und Kies erschweren das sichere Aufstellen der<br />

tragbaren Feuerwehrpumpen. Doch nur die Kiesteiche<br />

sind eine zuverlässige Wasserentnahmestelle, da<br />

es keinerlei Hydranten auf dem Gelände gibt. Bei dem<br />

genannten Einsatz war die ortsansässige Freiwillige Feuerwehr<br />

Barnten schnell vor Ort, hatte den Brand zügig<br />

unter Kontrolle und kam relativ gut an das Wasser heran.<br />

Durch den Kiesabbau verändern sich jedoch immer wieder<br />

die Gegebenheiten, weshalb auch die Firma Holcim,<br />

als Betreiber des Kieswerkes, hier ein reales Problem<br />

sieht.<br />

Im Rahmen einer sogenannten „Health & Safety“ Woche<br />

nahm sich die Firma Holcim nun auch dieser Problematik<br />

an und stellte deshalb eine Anfrage an die Ortsfeuerwehr,<br />

ob nicht eine Übung auf dem Gelände durchgeführt<br />

werden könne. Ortsbrandmeister Joachim Bauch<br />

stimmte ein und organisierte, gemeinsam mit Andreas<br />

Klingebiel von Holcim, eine kurze aber intensive Übung.<br />

„Wir können dadurch über mögliche Probleme intern beraten<br />

und künftig beispielsweise für bessere Zufahrtswege<br />

zu den Seen sorgen“, berichtet Andreas Klingebiel. Er<br />

stand mit einigen Mitarbeitern etwas abseits und beobachtet<br />

gespannt den Übungsverlauf. Das Szenario spielte<br />

an einem der Siebtürme, welcher bei Reparaturarbeiten<br />

in Brand geraten war. „Dies ist durchaus realistisch,<br />

da in den Siebtürmen spezielle Gummimatten verbaut<br />

sind. Nutzen sich diese durch Reibung ab und müssen<br />

deshalb Reparatur- und Schweißarbeiten an dem Turm<br />

durchgeführt werden, könnte tatsächlich ein Feuer ausbrechen“,<br />

erklärt Klingebiel.<br />

Abb.2: ... schwieriger gestaltet sich da der Aufbau der<br />

Wasserversorgung in dem unwegsamen Gelände...<br />

Abb.3: ... und das Verlegen mehrerer Meter<br />

Schlauchleitung<br />

29


30<br />

Abb.4: Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Groß Escherde<br />

bekämpfen das fiktive Feuer an dem Siebturm


Dichter Qualm dringt aus einem der<br />

Siebtürme<br />

Als die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Barnten und<br />

Groß Escherde am Einsatzort eintrafen, drang aus dem<br />

Siebturm tatsächlich dichter, schwarzer Qualm. Ortsbrandmeister<br />

Joachim Bauch hatte hierfür spezielle<br />

Rauchtöpfe gezündet. „Dies erhöht den Realismus und<br />

weist den Einsatzleitern den Weg“, erklärt er später.<br />

Wasserproblematik schnell im Griff<br />

Schnell zeigte sich, dass die angenommene Problematik<br />

mit der Wasserversorgung, doch schnell gelöst werden<br />

konnte. Nach wenigen Minuten war die Tragkraftspritze<br />

sicher positioniert und das Wasser konnte zum Fahrzeug<br />

der Ortsfeuerwehr Groß Escherde geleitet werden. Ab<br />

hier wurde der Löschangriff auf den Siebturm vorge-<br />

nommen. Nach einer halben Stunde wurde die Übung<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

Andreas Klingebiel und sein Team hatten zwar noch etwas<br />

mehr „Action“ erwartet, waren mit dem Verlauf der<br />

Übung aber sichtlich zufrieden. Man wolle dennoch die<br />

Situation vor Ort für die Feuerwehren verbessern, erklärte<br />

Klingebiel anschließend. Auch Ortsbrandmeister<br />

Bauch stimmte in das positive Fazit mit ein: „Die gedachte<br />

Problematik mit der erschwerten Wasserentnahme,<br />

war letztlich doch weniger dramatisch als vorerst angenommen“.<br />

Dennoch, und da sind sich alle Beteiligten<br />

sicher, wird es nicht die letzte Übung an diesem Objekt<br />

gewesen sein.<br />

Text und Fotos: Daniel Freitag<br />

31


Großübung bei Nordzucker<br />

123 Einsatzkräfte trotz Unwetter im Einsatz<br />

Eine Verpuffung, mehrere Vermisste und möglicherweise verletzte<br />

Personen und verschiedene unübersichtliche Lagen – dies ist die Bilanz<br />

einer Großübung auf dem Gelände der Nordzucker AG. Angerückt war<br />

der gesamte Zug der Kreisfeuerwehrbereitschaft 2, zudem auch<br />

mehrere Ortsfeuerwehren aus unserer Gemeinde zählen.<br />

32


Eine Besuchergruppe wird durch die Hallen der Nordzucker<br />

AG geführt. Plötzlich kommt es zu einer unerwarteten<br />

Verpuffung. Mehrere Personen sind von dichtem<br />

Qualm eingeschlossen und finden nicht mehr den<br />

Weg ins Freie. Aufgeschreckt von dem lauten Knall, fährt<br />

ein Radladerfahrer gegen ein Gerüst auf dem zwei Arbeiter<br />

beschäftigt sind. Das Gerüst stürzt ein, einer der<br />

Arbeiter wird darunter begraben, während sein Kollege<br />

von einer Eisenstange „aufgespießt“ wird. Ein Horrorszenario<br />

für Einsatzkräfte der Feuerwehr, und doch ein<br />

mögliches, realitätsnahes Einsatzbild.<br />

Abb.1: Ein Arbeiter ist von einem Gerüst gefallen. Nun ragt eine<br />

Eisenstange aus seinem Bauch. Rettungsassistenten der JUH<br />

Alfeld kümmern sich um den Patienten von der Realistischen<br />

Unfalldarstellung des DRK Bad Münder<br />

Über 120 Einsatzkräfte vorort<br />

Für die lange geplante Großübung hatten sich über 120<br />

Einsatzkräfte der sogenannten Kreisfeuerwehrbereitschaft<br />

2 (kurz FB 2) des Landkreises Hildesheim eingefunden.<br />

Die aus mehreren Einsatzzügen bestehende FB<br />

2, sowie Einheiten der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. aus Hildesheim<br />

und Alfeld, retteten an diesem Abend mehrerer<br />

Verletztendarsteller der Realistischen Unfalldarstellung<br />

des Deutschen Roten Kreuzes aus Bad Münder, führten<br />

Technische Rettungen durch und löschten den fiktiven<br />

Brand im Kesselhaus. Indiziert wurde diese Großübung<br />

von Abschnittsleiter Heiko Bartels, welcher mit dieser<br />

Übung besonders die Führungskräfte des Gesamteinsatzzuges<br />

„prüfen“ wollte. weiter auf Seite 35<br />

Abb.2: Einsatzkräfte der Kreisfeuerwehrbereitschaft 2<br />

bereiten die Technische Rettung vor, um den Patienten aus<br />

seiner misslichen Lage zu befreien<br />

33


Abb.3: Einsatzkräfte führen die Verletzen aus dem<br />

Gebäude...<br />

Abb.4: ... und übergeben diese an den Rettungsdienst der<br />

JUH Hildesheim/Alfeld<br />

Abb.5: Im hinteren Abschnitt werden eine Wasserversorgung<br />

aufgebaut und Trupps mit Atemschutzgeräten ausgerüstet<br />

34


Starker Regen setzt plötzlich ein<br />

Nach knapp zwei Stunden wurde das Wetter immer<br />

schlechter, aber glücklicherweise waren hier bereits alle<br />

Szenarien abgearbeitet. Bei der Nachbesprechung zogen<br />

die Verantwortlichen dann eine positive Bilanz, stellten<br />

aber auch fest, dass solche unübersichtlichen Großlagen<br />

immer eine ganz besondere Herausforderung darstellen<br />

und es auch weiterhin viel Übungsbedarf gibt. Heiko<br />

Bartels zeigte sich ebenfalls zufrieden mit der Leistung.<br />

Einen besonderen Dank richtete Bartels dann noch an<br />

Holger Birkner von der Nordzucker AG. Birkner ist Brandschutzbeauftragter<br />

im Werk, selbst aktives Mitglied in<br />

der Ortsfeuerwehr Nordstemmen, und hatte maßgeblich<br />

an der Planung auf dem Gelände mitgewirkt.<br />

Text und Fotos: Daniel Freitag<br />

Abb.6: Starker Regen setzt plötzlich ein. Zum Glück ist die<br />

Übung da schon so gut wie beendet<br />

35


Maßnahmen zum Trinwasserschutz<br />

Gemeinde muss 14.000 Euro für neue Gerätschaften investieren<br />

Jüngst ist eine Änderung der Trinkwasserverordnung eingetreten, die<br />

den Schutz des Leitungsnetzes vor ungewolltem Zurückfließen von<br />

Löschwasser vermeiden soll und somit dem Verbraucher zugutekommt.<br />

Für die Gemeinden und Kommunen bedeutet dies jedoch ein finanzieller<br />

Mehraufwand. Auch die Gemeinde Nordstemmen ist betroffen.<br />

36


Löschwasser wird, sofern kein Teich, See oder Bachlauf<br />

zur Verfügung steht, aus den öffentlichen Trinkwassernetzen<br />

mittels Hydranten entnommen. Diese stehen<br />

meist sichtbar in den Ortschaften oder sind unter<br />

Deckeln auf den Straßen versteckt und mittels eines<br />

Standrohres erreichbar. Jegliche Entnahme, aus dem<br />

öffentlichen Trinkwassernetz, birgt jedoch auch ein hygienisches<br />

Risiko, da es jederzeit zu Verunreinigungen<br />

durch das Zurückfließen von Löschwasser kommen<br />

kann. So etwas ist denkbar, wenn die Zuleitungen plötzlich<br />

geschlossen werden und sich ein Unterdruck in der<br />

Wasserleitung bildet. Drückt das Löschwasser dann zurück<br />

in das öffentliche Netz, können z.B. Verunreinigungen<br />

und Rückstände aus Schläuchen und Pumpen mitgezogen<br />

werden. Solche Verunreinigungen können die<br />

Wasserversorger zunehmend vor ein massives Problem<br />

stellen, denn die Reinigungsarbeiten sind nach solch einem<br />

Zwischenfall kein kleines Unterfangen.<br />

Künftig nur noch mit „Rückflussverhinderern“<br />

Abb.1: Markus Tischbier von der Gemeinde Nordstemmen<br />

und Gemeindebrandmeister Jan Riechelmann führen die<br />

neuen Geräte zum Trinkwasserschutz vor. Damit ist künftig<br />

eine Trennung zwischen Trink- und Löschwasser möglich<br />

Um dem Problem der Verunreinigung künftig entgegenzuwirken,<br />

trat nun eine neue Verordnung zur „Vermeidung<br />

von Beeinträchtigungen des Trinkwassers bei<br />

Löschwasserentnahmen durch Hydranten“ (W405-B1)<br />

inkraft. Löschwasser darf demnach in Zukunft nur noch<br />

aus dem öffentlichen Trinkwassernetz entnommen werden,<br />

wenn die Entnahmesysteme über geeignete Sicherheitsmechanismen<br />

verfügen, die ein Zurückdrücken des<br />

Wassers in das Netz vermeiden. Da diese Fachempfehlung<br />

einen gesetzlichen Charakter besitzt, müssen die<br />

Kommunen und Gemeinden nun tätig werden und sämtliche<br />

Entnahmesysteme umrüsten oder austauschen.<br />

Gemeinde investiert in den Trinkwasserschutz<br />

Die Gemeinde Nordstemmen hat den kompletten Austausch<br />

der bestehenden Entnahmesysteme jetzt vorgenommen<br />

und wird alle Ortsfeuerwehren mit den neuen<br />

Gerätschaften bis zum Ende der Sommerferien ausstatten.<br />

Kostenpunkt der gesamten Austauschaktion: über<br />

14.000 Euro. „Wir sind in der Pflicht die Vorgaben zum<br />

Trinkwasserschutz einzuhalten, und deshalb haben wir<br />

schnellstmöglich gehandelt“, berichtet Markus Tischbier,<br />

Leiter des Fachbereichs für Sicherheit in der Gemeinde<br />

Nordstemmen. Zudem habe man sich für den kompletten<br />

und einmaligen Austausch der Geräte entschieden,<br />

damit alle Ortsfeuerwehren über dieselbe Ausstattung<br />

verfügen, fügt Gemeindebrandmeister Jan Riechelmann<br />

an. Künftig ist somit eine sichere Trennung zwischen<br />

Lösch- und Trinkwasser gewährleistet und die Gefahr eines<br />

ungewollten Zurückfließens gebannt.<br />

Text und Fotos: Daniel Freitag<br />

37


„Funkenflieger“ auf Erfolgskurs<br />

Kinderfeuerwehr Escherde feiert einjähriges Bestehen<br />

Immer öfters geht den Jugendfeuerwehren der Nachwuchs aus. Um<br />

diesem Trend entgegenzuwirken, haben die Orte Klein und Groß Escherde<br />

eine Kinderfeuerwehr ins Leben gerufen. Nach einem Jahr zogen die<br />

Betreuer nun ein positives Fazit und veranstalteten deshalb ein kleines<br />

Familienfest.<br />

38


Bundesweit geht den Jugendfeuerwehren der Nachwuchs<br />

aus. Ein Trend, den auch immer mehr Orte<br />

in der Gemeinde Nordstemmen zu spüren bekommen.<br />

Längst hat sich die Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen<br />

verändert, sodass immer weniger den Weg<br />

zur Feuerwehr finden. Was also tun, um diesem Nachwuchsmangel<br />

entgegenzuwirken? Dieser Frage sind die<br />

Verantwortlichen der Ortschaften Klein und Groß Escherde<br />

im vergangenen Jahr nachgegangen und haben<br />

schließlich, mit der Gründung einer Kinderfeuerwehr,<br />

die passende Lösung für sich gefunden. Nachdem sämtliche<br />

Formalitäten erledigt waren, startete im Mai 2016<br />

das Projekt „Kinderfeuerwehr“. Fünf Betreuer kümmern<br />

sich seitdem um die kleinen „Funkenflieger“, wie sich<br />

die Gruppe selbst genannt hat. Bei den Treffen, die im<br />

vierzehntägigen Rhythmus immer montags stattfinden,<br />

spielt das Thema Feuerwehr aber nur eine untergeordnete<br />

Rolle. “Wir beschäftigen die Kinder mit spielerischen<br />

Aktivitäten, Basteln, Verkehrserziehung oder Ausflügen“,<br />

berichtet Betreuer Thorsten Meyer. Zwar haben viele<br />

Dinge dabei auch irgendwie mit Feuerwehr zutun, dies<br />

stünde aber keineswegs im Vordergrund der Treffen. Das<br />

Ziel sei es aber, die Kinder langsam und spielerisch an<br />

die Feuerwehr heranzuführen, erklärt Meyer.<br />

Große Resonanz bei den „Kleinen“<br />

Mit der Gründung der Kinderfeuerwehr sind die Verantwortlichen<br />

ein Wagnis eingegangen. Niemand konnte<br />

vorhersagen, ob das Projekt wirklich Früchte tragen<br />

wird. Doch der Erfolg kam schneller als gedacht, sodass<br />

mittlerweile 22 Jungen und Mädchen -im Alter zwischen<br />

Abb.1: Das Betreuer-Team der Kinderfeuerwehr:<br />

(v.l.) Antonia Schiller, Thorsten Meyer, Uwe Funk,<br />

Armin Rettig, Jasmin Mainka<br />

6-12 Jahren- regelmäßig an den Treffen teilnehmen.<br />

Mittlerweile muss schon über einen Aufnahmestopp<br />

nachgedacht werden, damit man zukünftig allen Kindern<br />

bei den Treffen noch gerecht werden kann, weiß<br />

die Leiterin der Kinderfeuerwehr Jasmin Mainka. „Es ist<br />

schon jetzt eine Herausforderung, die aber riesigen Spaß<br />

macht“, betont die gelernte Erzieherin und aktive Feuerwehrfrau.<br />

Kleines Fest zum einjährigen Bestehen<br />

Dass die Kinderfeuerwehr ein wichtiger Bestandteil der<br />

beiden Orte geworden ist, zeigte die positive Resonanz<br />

der Eltern und Kinder auf dem Jubiläumsfest. Zum ein-<br />

Abb.2: Die “Funkenflieger” sind eine große Gruppe. 22<br />

Jungen und Mädchen -im Alter von 6-12 Jahren- nehmen<br />

regelmäßig an den Treffen der Kinderfeuerwehr teil<br />

39


40


Abb.3-5: Spaßige Spiele luden zum Mitmachen ein. Darüber<br />

hinaus zeigte die Jugendfeuerwehr ihr Können bei einer<br />

Vorführung<br />

jährigen Bestehen hatten die „Funkenflieger“ die Eltern<br />

und Kinder nach Klein Escherde auf ein Grillfest eingeladen.<br />

Zahlreiche Besucher fanden an dem sommerlichen<br />

Sonntag den Weg hinter das Feuerwehrgerätehaus. Neben<br />

gegrillte Leckereien und kalten Getränken, konnten<br />

vor allem die Kinder an zahlreichen spaßigen Spielen<br />

teilnehmen. Darüber hinaus konnten die Besucher einer<br />

Wettkampfübung zuschauen, bei der die Jugendfeuerwehr<br />

ihr Können demonstrierte.<br />

Nach einem Jahr ziehen die kleinen, künftigen Brandschützer<br />

und deren Betreuer ein positives Fazit. Durch<br />

das große Interesse der Kinder, der positiven Resonanz<br />

der Eltern und dem unermüdlichen Einsatz der ehrenamtlichen<br />

Betreuer, ist das Projekt Kinderfeuerwehr<br />

mehr als erfolgreich. Und so starten die „Funkenflieger“<br />

in ihr zweites Jahr, mit dem Ziel, dem Nachwuchsmangel<br />

in der Jugendfeuerwehr entgegenzuwirken. Ein Erfolgskonzept,<br />

dass mit „Feuerwehrsicherheit“ aufgehen wird.<br />

Text und Fotos: Daniel Freitag<br />

41


Sonnenschein und Spaßige Spiele<br />

Ferienpassaktion der Gemeindejugendfeuerwehr kommt an<br />

Die Gemeindejugendfeuerwehr hatte auch in diesem Sommer wieder<br />

eine Ferienpassaktion gestartet. Ursprünglich als „Dorfrally“ in Rössing<br />

geplant, musste die Aktion, aufgrund des Hochwassers, jedoch nach<br />

Nordstemmen verlegt werden.<br />

42


Abb.1: Bei der Ferienpassaktion der Gemeindejugendfeuerwehr<br />

zählen Schnelligkeit und Geschick, um die meisten<br />

Punkte bei den Spielen zu erlangen<br />

Damit in den Sommerferien keine Langeweile aufkommt,<br />

bieten zahlreiche Kommunen und Gemeinden<br />

den sogenannten Ferienpass an. Hier können interessierte<br />

Kinder an Aktionen oder Fahrten von Vereinen<br />

oder Organisationen teilnehmen. Auch der Gemeindejugendring<br />

Nordstemmen füllt seinen Ferienpass, wie<br />

jedes Jahr aufs Neue, mit zahlreichen Aktionen. Diesen<br />

Sommer lud die Gemeindejugendfeuerwehr ebenfalls<br />

wieder zu einer Aktion ein. Geplant war eigentlich eine<br />

Rally durch Rössing, berichtet der Gemeindejugendfeuerwehrwart<br />

und Organisator Peter Hoffmeister. Aufgrund<br />

der Hochwassersituation musste diese Aktion<br />

jedoch nach Nordstemmen verlegt werden. Kurzfristig<br />

wurde also die Planung umgeschmissen, und die Aktion<br />

am und um das Gerätehaus in Nordstemmen durchgeführt.<br />

Absage aufgrund des Hochwassers komt nicht<br />

infrage<br />

„Wir wollten die Ferienpassaktion auf gar keinen Fall<br />

wegen des Hochwassers absagen, da sich so zahlreiche<br />

Kinder angemeldet hatten“, erklärt der Gemeindejugendfeuerwehrwart<br />

und deutet auf die zahlreichen Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer im Alter zwischen acht<br />

bis zwölf Jahren. Man hätte zudem gar nicht alle Eltern<br />

so kurzfristig in Kenntnis setzten können. Darüber<br />

hinaus wollten Peter Hoffmeister und sein Stellvertreter<br />

Stephan Mainka dieses „Event“ nicht einfach aufgeben.<br />

„Wir haben fast 30 Kinder, die hier und heute teilnehmen.<br />

Vor vielen Jahren waren es manchmal nur sieben<br />

oder zehn Kinder“, berichtet Stephan Mainka. Die große<br />

Teilnehmerzahl spornte an, und so versammelten sich<br />

sämtliche Jugendwarte und deren Stellvertreter an dem<br />

Gerätehaus, um im späteren Verlauf die einzelnen Stationen<br />

zu besetzten. Nur eine „Dorfrally“ fand nun nicht<br />

mehr statt. Dafür baute man die Stationen, wie z.B.<br />

„Teebeutelweitwurf“ oder „Münzenversenken“, kurzerhand<br />

hinter dem Feuerwehrgerätehaus und am alten<br />

Penny-Parkplatz auf. Wie bestellt zeigte sich zu Beginn<br />

der Veranstaltung dann noch die Sonne am Himmel,<br />

was das Rahmenprogramm abrundete.<br />

43


44<br />

Abb.3: Der zwölfjährige Mika hat bei dieser Station keine<br />

Probleme. Er ist bereits Mitglied der Jugendfeuerwehr und<br />

kennt sich mit den Feuerwehrgeräten aus


Abb.2: Luca, Kilian und Mika zeigen ein besonderes Geschick<br />

bei der technischen Station. Hier müssen so viele Geräte wie<br />

nur möglich angekuppelt werden<br />

Gut gelaunte Kinder arbeiteten nun gruppenweise<br />

die einzelnen Stationen ab. Auch<br />

der elfjährige Kilian stellte, gemeinsam mit<br />

seinen Freunden Mika (12) und Luca (10),<br />

ein Team. Die kleine Gruppe zeigte ein<br />

besonderes Geschick bei einer „feuerwehrtechnischen“<br />

Station. Hier mussten so viele<br />

Gerätschaften wie nur möglich zusammengekuppelt<br />

werden. Das Ganze war auch<br />

noch auf Zeit. Der zwölfjährige Mika aus<br />

Barnten hatte hierbei einen entscheidenden<br />

Vorteil, denn er ist bereits Mitglied der<br />

Jugendabteilung und kannte sich deshalb<br />

mit den meisten Gerätschaften gut aus.<br />

Fast alle Teile wurden an dem Standrohr<br />

verbaut, wodurch sich die kleine Gruppe<br />

eine Menge an Punkten sicherte. Am meisten<br />

Spaß habe jedoch das „Teebeutelweitwerfen“<br />

gemacht, erklärt der elfjährige Kilian<br />

aus Groß Escherde im Anschluss. Sein<br />

Freund Luca wolle nun auch bei der Jugendfeuerwehr<br />

vorbeischauen. Dies wird den Gemeindejugendfeuerwart<br />

Peter Hoffmeister freuen, der aus<br />

genau diesem Grund solche Aktionen veranstaltet. „Wir<br />

wollen die Jugendarbeit in der Gemeinde fördern, die<br />

Kinder aber auch für die Jugendfeuerwehr begeistern“,<br />

erklärt Hoffmeister. Schließlich laufe den Jugendfeuerwehren<br />

seit Jahren der Nachwuchs davon. „Wir müssen<br />

das Angebot rundum die Feuerwehr attraktiv gestalten,<br />

damit wieder mehr Kinder den Weg zu uns finden“.<br />

Freude über die gelungene Aktion zeigte sich abschließend<br />

nicht nur bei den Jugendwarten, auch die Kinder<br />

strahlten sichtlich zufrieden über den tollen Vormittag.<br />

Auch, weil es im Anschluss für die „Sieger“ noch kleine<br />

Geschenke und Süßigkeiten gab. Gesiegt hat übrigens<br />

jedes Kind, weil allein schon die Teilnahme an der Ferienpassaktion<br />

einen Preis wert war.<br />

Text und Fotos: Daniel Freitag<br />

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