22.08.2017 Aufrufe

Leseprobe "Kopf-fit" September 2017

Gedächtnistraining mit unserer Apotheken-Kundenzeitschrift. In enger Zusammenarbeit mit namhaften Instituten und Kapazitäten auf dem wissenschaftlichen Gebiet der geistigen Fitness entsteht jeden Monat eine Apotheken-Kundenzeitschrift.

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Im Gespräch mit dem mehrfachen Weltmeister im <strong>Kopf</strong>rechnen Dr. Dr. Gert Mittring<br />

Können wir<br />

mehr Mathe<br />

als wir denken?<br />

Dem Informatiker, promovierten Pädagogen und Psychologen Gert Mittring ist es wichtig, jedem Mut zu<br />

machen, der sein gespanntes Verhältnis zu Zahlen und zum <strong>Kopf</strong>rechnen ändern möchte. Das geht nicht<br />

ganz ohne Regeln und einen gewissen Einsatz von Geisteskraft sowie natürlich nicht ohne regelmäßiges<br />

Üben. Aber dann, so garantiert der Experte, stellen sich Erfolgserlebnisse plus Spaß und Hirnfitness ein.<br />

Das Bauchgrummeln speziell vor Mathearbeiten in der<br />

Schule ist ein bekanntes Problem und auch viele Erwachsene<br />

trauen sich Berechnungen im Alltag kaum mehr ohne<br />

technische Hilfe zu. Für Sie waren Rechenaufgaben nie Gespenster?<br />

Nein, ich hatte immer schon Spaß daran, mit Zahlen umzugehen,<br />

allerdings auf meine Weise und nicht unbedingt zum<br />

Gefallen meiner Lehrer. Ich halte nicht viel vom Auswendiglernen.<br />

Also suche ich Wege, mit einfachen Überlegungen<br />

von Claudia Scholtyssek<br />

schnell zu einem Ergebnis zu kommen. Meine Vorgehensweise<br />

scheint vielen zunächst befremdlich, aber wer sich darauf<br />

einlässt und vor allem dranbleibt, wird irgendwann auch eigene<br />

Regeln finden. Dazu muss sich niemand ins Kämmerlein<br />

einschließen und einsam den <strong>Kopf</strong> rauchen lassen. Mathematik<br />

hängt sozusagen überall in der Luft: beim Einkauf<br />

im Supermarkt, dem Kalorienzählen für den Diätplan, bei<br />

Planungs- und Termintätigkeiten im Büro und natürlich bei<br />

Bankbesuchen ... Gewöhnungsbedürftig an meinen Metho-<br />

Fotos: Dr. Dr. Gert Mittring; Hintergrund: Sashkin - Fotolia<br />

den ist sicherlich das genaue Betrachten und anschließende<br />

Zerlegen einer Aufgabe in mehrere Schritte, um dann relativ<br />

zügig zu einem Ergebnis zu kommen.<br />

Sie haben ein System entwickelt, mit dessen Hilfe man<br />

den Wochentag zu jedem beliebigen Datum herausfinden<br />

kann. Sie ziehen innerhalb von 6 Minuten und 1,4 Sekunden<br />

die 89247. Wurzel einer millionenstelligen Zahl (Rekord<br />

2016). Häufig demonstrieren Sie im Fernsehen und<br />

auf Veranstaltungen Ihre (blitz-) schnelle Rechenkunst.<br />

Welche Voraussetzungen erachten Sie für unabdingbar,<br />

um sich so in der Mathematik zu Hause zu finden?<br />

Es ist auf keinen Fall die Eins in Mathematik. Als Basis sollten<br />

natürlich das Beherrschen der Grundrechenarten und ein<br />

logisches Verständnis vorhanden sein, aber vor allem sind es<br />

die Motivation und das Vergnügen daran, im Alltag Gelegenheiten<br />

zum Rechnen zu finden. Es hält den Geist fit und bewahrt<br />

uns vor der sogenannten digitalen Demenz. Für mich<br />

ist es ganz klar ein unverzichtbares Stück Lebensqualität, im<br />

wahrsten Sinne des Wortes genauestens zu wissen, was um<br />

mich herum geschieht. Ein Weltmeister zu werden, muss deshalb<br />

nicht jedermanns Ziel sein. Ein trainiertes Hirn bekommt<br />

allen, es beugt ebenso altersbedingten Abbauprozessen vor.<br />

Ich arbeite gerne mit Kindern, um ihnen so früh wie möglich<br />

Mut für individuelle Denkwege zu machen. Sie sollen gar<br />

nicht so sein wie ich. Eigene Assoziationen zu kreieren, das<br />

ist der Weg zum erfolgreichen Mathe-Fan. Und ganz klar:<br />

Das Dranbleiben ist wichtig, egal wie langsam man auch vorankommt.<br />

Das ist von Mensch zu Mensch ohnehin verschieden.<br />

Aber lange Pausen in der Beschäftigung mit Aufgaben<br />

bedeuten auch wieder Wissenslücken, die irgendwann zum<br />

Spaßkiller werden können.<br />

Dr. Dr. Gert Mittring kommt in Rekordzeit zu<br />

den richtigen Ergebnissen.<br />

Der Rechenkünstler macht Kindern Mut,<br />

ihre eigenen Denkwege zu verfolgen.<br />

à<br />

12 <strong>Kopf</strong>-fit <strong>September</strong> <strong>2017</strong> <strong>Kopf</strong>-fit <strong>September</strong> <strong>2017</strong> 13

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