Leseprobe "Naturheilkunde & Gesundheit" September 2017
Die einzige Apotheken-Kundenzeitschrift mit naturheilkundlichmedizinischer Ausrichtung. “Naturheilkunde & Gesundheit“ beschäftigt sich ausschließlich mit der sanften Medizin und ihren vielfältigen Therapieformen.
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<strong>September</strong> <strong>2017</strong><br />
Sanfte Hilfe bei<br />
Halsschmerzen<br />
Akne-Beratung<br />
in der Apotheke<br />
Alternative<br />
Monatshygiene<br />
Eine Tasse für alle Tage<br />
Jeden Monat<br />
mit dem Themenspecial<br />
„natürlich Frau“
Abendrot<br />
Der Sommer neigt sich dem<br />
Ende zu und der Herbst wirft<br />
seine Schatten voraus.<br />
Für naturverbundene Menschen<br />
hat die Zeit um den<br />
22. <strong>September</strong> eine tiefe und<br />
mystische Bedeutung.<br />
von Stefanie Deckers<br />
Im<br />
Dieser Tag gleicht einer Schwelle. Am 22. <strong>September</strong><br />
sind Tag und Nacht exakt gleich lang.<br />
Wir feiern die Herbst-Tag-und-Nachtgleiche<br />
(„Equinox“). Das Licht schwindet und kündigt<br />
die dunkle Jahreszeit an. Es ist wie der große<br />
„Sonnenuntergang des Jahres“, die Dämmerung,<br />
das Abendrot.<br />
Nie ist die Natur so bunt wie jetzt. Das Laub<br />
verfärbt sich vom lebendigen Grün in ein sanftmütiges<br />
Gelb, in ein warmes Orange und in ein<br />
schweres Rot. Ein Farbenspiel, das uns emotional<br />
berührt. Der Sommer entgleitet uns wie<br />
Sand zwischen unseren Fingern. Ein Gefühl von<br />
Abschied breitet sich aus. Die Wärme schwindet.<br />
Der nahende Herbst legt sich in den frühen<br />
Morgenstunden mit Nebel und Tautropfen auf<br />
die Felder. „Altweibersommer“ nennen wir den<br />
Schritt über die Schwelle, wenn der Sommer<br />
mit seinen letzten schönen Sonnentagen ein<br />
letztes Aufbegehren feiert. Es ist Zeit, Danke<br />
zu sagen. Danke für die Früchte und die Ähren<br />
des Sommers.<br />
des Sommers<br />
Herbst-Tag-und-Nachtgleiche<br />
Erntedank<br />
Der <strong>September</strong> beschert uns einen großen<br />
Korb voller reifer Früchte: Äpfel,<br />
Nüsse, Pflaumen und Weintrauben versüßen<br />
uns den Übergang in den goldenen<br />
Herbst. Die Ernte wird eingefahren.<br />
Die Säfte der Pflanzen ziehen sich zurück<br />
in ihre Wurzeln. Die Samenkörner<br />
kehren nach Hause ins Erdreich, um im<br />
nächsten Jahr erneut zu sprießen. Eine<br />
Phase der Ruhe kündigt sich an. Die Kelten<br />
nannten diese Wegmarke im Jahreskreis<br />
„Mabon“. Das Mabonfest schlägt<br />
die stille Saite des Jahres an. Wir ernten<br />
jetzt, was wir gesät haben, und übergeben<br />
die Kräfte zurück an die Natur.<br />
Auch die Bienen legen sich schlafen. Honigreste<br />
in den Waben werden nicht<br />
mehr ausgeschleudert; sie dienen als<br />
Futterhonig für das kommende Jahr.<br />
Was in den dunklen Waben verbleibt,<br />
ist das Kittharz, mit dem die Bienen ihre<br />
Waben verschließen, um sich vor Bakterien,<br />
Pilzen und anderen Mikroorganismen<br />
zu schützen. Bienenharz, Kittwachs<br />
oder auch Propolis genannt, hat<br />
eine antibiotische, antimykotische und<br />
antivirale Wirkung – nicht nur für die<br />
Bienen. Auch für uns.<br />
Foto: Franz Peter Rudolf/Fotolia<br />
Propolis<br />
Propolis ist bekannt für sein immenses<br />
Wirkspektrum. In der Apotheke gibt es<br />
das beliebte Bienennebenprodukt weiterverarbeitet<br />
als Tinktur, Mundwasser,<br />
Salbe oder auch als Lutschtabletten.<br />
Propolis vereint eine Vielzahl gesundheitsfördernder<br />
Eigenschaften. Es stärkt<br />
das Immunsystem und hilft, Erkältungskrankheiten<br />
vorzubeugen. Bei leichten<br />
Entzündungen im Mund- und Rachenraum<br />
hilft Propolisspray aus der Apotheke.<br />
Äußerlich angewendet lindert<br />
Propolissalbe rheumatische Beschwerden<br />
und fördert die Wundheilung bei<br />
Verletzungen der Haut (z. B. Ekzeme,<br />
Schnittverletzungen, Sonnenbrand).<br />
Propolis hemmt das Wachstum von<br />
Hautpilzen (Dermatophyten) und Candida<br />
albicans. Mit seiner antiviralen Wirkung<br />
bekämpft Propolis sogar Herpesund<br />
Rhinoviren. Propolis ist ein ausgesprochen<br />
vielseitiges naturheilkundliches<br />
Mittel, das die Abwehr stärkt und<br />
einen gesunden Übergang in die herbstliche<br />
Jahreszeit erleichtert.<br />
Propolis gibt es als Tinktur,<br />
Mundwasser, Salbe und als Lutschtabletten<br />
in Ihrer Apotheke!<br />
Foto: rupbilder/Fotolia<br />
Hintergrundfoto: smileus/Fotolia<br />
4 · <strong>September</strong> <strong>2017</strong> <strong>September</strong> <strong>2017</strong> ·<br />
5
Anzeige<br />
Themenspecial: „Ich, Du, Wir - Kinderwunsch“<br />
<strong>September</strong> <strong>2017</strong><br />
SPECIAL<br />
Fruchtbarkeit<br />
erhöhen auf<br />
natürliche Weise<br />
Gut vorbereitet in<br />
die Schwangerschaft<br />
Ich, Du, Wir – Kinderwunsch<br />
16 · <strong>September</strong> <strong>2017</strong> <strong>September</strong> <strong>2017</strong> ·<br />
17<br />
August-Rätsel-Lösungswort: HAGEBUTTE
Wünscht die<br />
Seele auch ein<br />
Baby?<br />
Foto: privat<br />
Claudia A. Pfeiffer, Leiterin des<br />
BDH*-Arbeitskreises<br />
Ganzheitliche Frauenheilkunde Saar.<br />
www.babybauchmethode.de<br />
Frauen mit Kinderwunsch schwanken<br />
zwischen Hoffnung und Zweifel.<br />
Sie kennen ihren Hormonstatus, jonglieren<br />
mit Daten. Viele vergessen, dass auch die<br />
Seele bereit sein muss für ein Kind.<br />
Heilpraktikerin Claudia A. Pfeiffer<br />
erläuterte auf dem Deutschen Heilpraktikertag,<br />
dass unterbewusste Gedanken und<br />
Gefühle eine Empfängnis sogar verhindern<br />
können.<br />
von Saskia Fechte<br />
Welche unbewussten Vorstellungen<br />
können einer Empfängnis im<br />
Weg stehen?<br />
Wie die eigene Mutter das Frausein rund<br />
um Empfängnis, Schwangerschaft und<br />
Geburt erlebt und ihrer Tochter erzählt,<br />
kann ebenso Auswirkungen auf die Empfängnisbereitschaft<br />
haben wie für den<br />
Partner die Beziehung zu seinem Vater<br />
oder auch das Gefühl, mit einem Kind in<br />
der Beziehung existenziell, finanziell oder<br />
emotional überfordert zu sein. In jeder<br />
Biografie kann es Ereignisse<br />
geben (traumatisierende<br />
Erlebnisse,<br />
Abtreibung, Fehlgeburt,<br />
Trauer), um die<br />
der andere nicht weiß<br />
– sei es, um ihn emotional<br />
nicht zu überfordern<br />
oder aus Angst,<br />
weniger geliebt oder<br />
anerkannt zu sein. Daher befrage ich in<br />
der Anamnese die Partner gerne zunächst<br />
einzeln.<br />
Wie helfen Sie Frauen, unbewussten<br />
Blockaden auf die Spur zu<br />
kommen und einen freundlichen<br />
Raum für ein Baby zu schaffen?<br />
Dem »Projekt Kind« RAUM und ZEIT zu<br />
geben ist ein wichtiger Schritt in der<br />
komplementären Kinderwunschtherapie.<br />
Die Pflanzenwelt bietet hierfür sanfte<br />
Unterstützung. Zur Fruchtbarkeitssteige-<br />
rung arbeite ich manuell mit Therapeutischer<br />
Frauen-Massage (Lesen Sie hierzu<br />
auch Seite 12) Visualisierungen und<br />
innere Körperreisen für die Kinderwunschzeit<br />
komplettieren mein Arbeiten:<br />
Je plastischer unser Unterbewusstsein ein<br />
Bild des Herzenswunsches hat, umso fokussierter<br />
können wir ihm Raum geben.<br />
Schwanger wird frau ja nicht allein.<br />
Welche Rolle spielt die Partnerschaft?<br />
Wo »ihr« Universum nur noch um das<br />
Thema Kind kreist, wäre »ihm« oftmals<br />
der Status Quo noch recht. Aber es<br />
braucht beide als Paar und ebenbürtige<br />
Partner. Werden in der Beratung auch<br />
Reizthemen an- und vor allem ausgesprochen,<br />
können wir gemeinsame<br />
Handlungsschritte entwickeln.<br />
Frau Pfeiffer, nach Ihrer Erfahrung<br />
gibt es verborgene Gründe, wenn<br />
Frauen trotz körperlicher Optimalbedingungen<br />
nicht schwanger werden.<br />
Welche?<br />
Die typischerweise zugrunde gelegten<br />
Laborparameter drücken nicht zwangsläufig<br />
eine optimierte Empfängnisbereitschaft<br />
aus. Das altmodische »Guter Hoffnung<br />
sein« bleibt in einer Zeit der scheinbar<br />
unbegrenzten Machbarkeit leider auf<br />
der Strecke. Schon bei jungen Paaren unterliegt<br />
Fruchtbarkeit durch körperliche<br />
wie emotionale Strapazen Schwankungen.<br />
Nimmt der Stress überhand, geht<br />
die Rhythmik von An- und Entspannung<br />
verloren. Die Frauen entfernen sich immer<br />
mehr von ihrem Gespür und ihrem<br />
Bauchgefühl: Wo der Körper schon<br />
typische Stresssymptome wie Konzentrationsschwierigkeiten,<br />
Erschöpfung,<br />
Leistungsabfall, innere Unruhe und<br />
Schlaflosigkeit zeigt, wäre eine Schwangerschaft<br />
sowohl körperlich als auch<br />
emotional zu anstrengend. Aber gerade<br />
in solchen Stress-Hochlagen wird der<br />
Wunsch nach Veränderung als »Ticken der<br />
biologischen Uhr« uminterpretiert. Frauen<br />
hoffen, durch die Erfüllung ihres Kinderwunsches<br />
einen Ausweg aus der<br />
beruflichen oder privaten Sackgasse zu<br />
finden.<br />
Nur bei einem seelischen<br />
Gleichgewicht stellt sich eine<br />
Schwangerschaft ein.<br />
Fotos: Robert Kneschke, Jacob Lund: alle Fotolia<br />
Fotos: detailblick-foto; Romolo Tavani: alle Fotolia<br />
„Wir Behandelnden können den Weg<br />
nicht für das Paar gehen. Aber ihm den<br />
sicheren Rahmen bieten, damit sich<br />
beide auf den Prozess einlassen können,<br />
das alte einzelne Ich aufzugeben und in<br />
das »Abenteuer Elternschaft« aufzubrechen.<br />
Ich gebe meinen Kinderwunschpaaren<br />
gerne diese Postkarte mit auf<br />
den Weg mit den Worten, dass jede<br />
Entscheidung und Veränderung eine<br />
gehörige Portion Mut braucht.“<br />
*Bund Deutscher Heilpraktiker e. V.<br />
4 natürlich FRAU · <strong>September</strong> <strong>2017</strong><br />
<strong>September</strong> <strong>2017</strong> · natürlich FRAU 5
Bis zum positiven<br />
Schwangerschaftstest<br />
vergehen meist mehrere<br />
Monate. Verlorene Zeit?<br />
Ganz im Gegenteil.<br />
von Saskia Fechte<br />
Wartezeit nutzen<br />
Ernährung<br />
Für den Schwangerschaftsverlauf<br />
und die Kindesentwicklung ist<br />
die Nährstoffversorgung bereits vor<br />
der Schwangerschaft extrem<br />
wichtig. Checken Sie<br />
insbesondere Folsäure, Jod, Zink<br />
und Omega-3-Fettsäuren.<br />
Vorsorge<br />
Impfungen und Zahnbehandlungen<br />
sind für eine gesunde<br />
Schwangerschaft wichtig,<br />
aber währenddessen nicht<br />
empfehlenswert. Kümmern Sie<br />
sich vorher darum.<br />
Schilddrüse<br />
Störfaktoren<br />
Umweltgifte, Alkohol und<br />
Nikotin, manche Medikamente<br />
sowie bakteriell bedingte Störungen<br />
der Vaginalflora können die<br />
Fruchtbarkeit herabsetzen.<br />
Sorgen Sie für ein<br />
»sauberes Nest«.<br />
Balance<br />
Von Bewegung,<br />
gesundem Körpergewicht,<br />
ausreichend Schlaf und<br />
regelmäßiger Entspannung<br />
profitieren auch<br />
Fruchtbarkeit und<br />
Schwangerschaft.<br />
Hat’s geklappt?<br />
Schwangerschaftstests aus der Apotheke<br />
ergeben zuverlässige Ergebnisse.<br />
Cathrin Häusser, pharmazeutisch-<br />
Funktionsstörungen können technische Assistentin aus der<br />
sowohl die Fruchtbarkeit als auch Stern-Apotheke in Emmerich,<br />
die Gehirnentwicklung des Kindes erklärt: „Unsere Schwangerschaftstests<br />
reagieren auf das<br />
gefährden, sind ein Risiko für<br />
Früh- und Fehlgeburten. »Schwangerschaftshormon«<br />
Bitte vor der Schwangerschaft hCG, das ab der Befruchtung der Eizelle produziert wird.<br />
prüfen und behandeln. Im Urin nachweisbar ist es etwa 14 Tage nach Befruchtung,<br />
also etwa ab dem ersten Tag nach Ausbleiben der<br />
Periode.“ Sogenannte »Frühtests« funktionieren bereits fünf<br />
Tage vor Ausbleiben der Periode.<br />
So geht’s: Intimbereich mild reinigen und gut abtrocknen. Schutzkappe des Tests entfernen<br />
und die Spitze wenige Sekunden direkt in den morgendlichen Urinstrahl oder in den<br />
unmittelbar vorher in einem geeigneten Gefäß aufgefangenen Morgenurin halten. Am<br />
besten erst etwas Urin ablassen, um vorhandene Keime wegzuspülen. Nach ein bis fünf<br />
Minuten ist das Ergebnis ablesbar.<br />
In der Apotheke erhalten Sie Nährstoffpräparate,<br />
Kinderwunschtees sowie Unterstützung für eine gesunde<br />
Schwangerschaft von Anfang an.<br />
Foto: privat<br />
Foto: Africa Studio/Fotolia<br />
Fotos: HypnoArt/pixabay; vladimirfloyd /Fotolia<br />
Kräuter, Druckpunkte und Qigong<br />
Die Traditionelle Chinesische Medizin kann Körper und Geist wirksam auf eine<br />
Schwangerschaft vorbereiten.<br />
von Saskia Fechte<br />
Individuell angepasste Anregung und<br />
Stärkung der körpereigenen Energien<br />
und Heilkräfte: das möchte TCM erreichen<br />
– auch bei der Familienplanung.<br />
Dr. Dunja Petersen aus Kiel betreut seit<br />
vielen Jahren in ihrer Praxis Paare mit<br />
Kinderwunsch und kennt wirksame<br />
Alternativen zur Schulmedizin.<br />
Kräutermedizin<br />
Hormonelles Ungleichgewicht kann<br />
durch Kräuter wie Traubensilberkerze,<br />
Rhabarberwurzel, Beinwell, Mönchspfeffer<br />
und Yamswurzel ausgeglichen<br />
werden. Nach der Rezeptur eines TCM-<br />
Arztes erstellt Ihre Apotheke eine Kräutermischung,<br />
von der Sie zweimal täglich<br />
eine Portion zubereiten und in kleinen<br />
Schlucken trinken.<br />
Ernährung<br />
Ausgewählte Lebensmittel können bestimmte<br />
Bereiche und Vorgänge im Körper<br />
nähren, so auch die Fruchtbarkeit. Je nach<br />
Elemente-Typ unterstützen bittere, kühlende<br />
oder energiebewegende Speisen.<br />
Bewegung<br />
Sport und Entspannung sorgen für ein<br />
gesundes Yin-Yang-Gleichgewicht und<br />
regulieren den Hormonhaushalt. Bei<br />
Kinderwunsch steht besonders die Stärkung<br />
der Elemente Holz und Wasser im<br />
Fokus. Qigong ist eine bewährte TCM-<br />
Methode, um Blockaden im Körper aufzulösen.<br />
Buchtipp<br />
Akupressur<br />
Fingerdruck auf ausgewählte Punkte optimiert<br />
den Energiefluss im Körper. Für<br />
die Empfängnisfähigkeit beispielsweise<br />
Punkt Leber 3 in der Vertiefung auf dem<br />
Fußrücken zwischen den Mittelfußknochen<br />
von großem Zeh und zweitem Zeh<br />
sowie Punkt Ren Mai 6 am Unterbauch:<br />
zwei Fingerbreit unter dem Nabel, sechs<br />
Fingerbreit über dem Schambeinknochen.<br />
Dr. med. Dunja Petersen<br />
Natürlich zum Wunschkind<br />
Trias Verlag<br />
ISBN 978-3-432-10261-0<br />
19,99 €<br />
Der Eingangstest zeigt, welche Elemente<br />
unausgeglichen sind. Ausführliche Anleitungen zur<br />
Selbstbehandlung, Rezepte für Kräutermischungen<br />
und Speisen nach den fünf Elementen, Bewegung und<br />
Entspannung helfen, den Energiefluss zu harmonisieren.<br />
6 natürlich FRAU · <strong>September</strong> <strong>2017</strong><br />
<strong>September</strong> <strong>2017</strong> · natürlich FRAU 7
Serie<br />
Aromatherapie:<br />
Ingeborg Stadelmann<br />
empfiehlt<br />
Der häufigste Grund für eine ungewollte<br />
Kinderlosigkeit ist Stress. Genauer gesagt: Distress.<br />
Negative Anspannung, die uns hindert, zu entspannen.<br />
Ätherische Öle können helfen, dass wir uns wohlfühlen<br />
und in Kuschellaune eintauchen können.<br />
Sich fallen lassen können ist ein erster Schritt zum<br />
erfüllten Kinderwunsch.<br />
Die Aromaexpertin Ingeborg Stadelmann erklärt,<br />
welche Öle den Klapperstorch aus der Reserve<br />
locken.<br />
von Stefanie Deckers<br />
Aromatherapie<br />
für den<br />
C Jasmin,<br />
Die Hebamme Ingeborg Stadelmann schreibt und verlegt<br />
Bücher, hält Vorträge und stellt in Zusammenarbeit mit einem<br />
Apotheker in Kempten im Allgäu Aromamischungen, Salben<br />
und Öle her. Sie ist Präsidentin im Forum Essenzia e.V.<br />
und gibt hilfreiche Tipps zur Anwendung von Düften und<br />
ätherischen Ölen – speziell für Frauen.<br />
Klapperstorch<br />
Foto: Thomas Stadelmann<br />
„Für einen größtmöglichen Entspannungsfaktor“, sagt<br />
sie, „setzen wir ätherische Öle ein, die beruhigend auf<br />
das vegetative Nervensystem wirken. Körper und Geist<br />
entspannen sich, die Sinnlichkeit wird geweckt. Wenn<br />
Eile und Stress in den schönsten Stunden des Zusammenseins<br />
in den Hintergrund rücken“, meint die<br />
Hebamme, „finden die Hormone in ihre Balance zurück.“<br />
Besonders Frauen können mit ausgewählten ätherischen<br />
Ölen die Geschlechtshormone behutsam anstupsen<br />
und so die Fruchtbarkeit erhöhen. „Anisöl, Muskatellersalbei<br />
und Rosengeranie“, so Ingeborg Stadelmann,<br />
„sind in ihrem Aufbau östrogenähnlich oder<br />
können helfen, den weiblichen Hormonhaushalt zu<br />
aktivieren und zu regulieren."<br />
Fotos: detailblick-foto/Fotolia; Grafiken: thingamajiggs/Fotolia<br />
Foto: chamillew/Fotolia<br />
Die wichtigsten ätherischen Öle<br />
für einen erfüllten Kinderwunsch:<br />
C Muskatellersalbei,<br />
C Bergamotte,<br />
C Rose,<br />
C Rosengeranie,<br />
C Sandelholz,<br />
C Ylang-Ylang.<br />
Düfte betören die Sinne und können bei der Partnermassage<br />
eingesetzt werden, als Badezusatz oder<br />
sorgen als Raumduft für eine entspannte Atmosphäre.<br />
Meine Rezepturen<br />
Für die Partnermassage:<br />
• 2 Tropfen Jasmin,<br />
• 5 Tropfen Rosengeranie,<br />
• 1 Tropfen Rose,<br />
• 3 Tropfen Muskatellersalbei,<br />
• 50 ml Jojobaöl.<br />
Die ätherischen Öle mit dem Trägeröl (z. B. Jojobaöl) vermengen.<br />
Bei der Partnermassage entfalten sich die Düfte auf betörende<br />
Art und Weise.<br />
Jasmin und Rose haben eine erotisierende Wirkung. Muskatellersalbei<br />
regt die Libido an. In Komposition sind sie wie eine<br />
Einladung an den Klapperstorch.<br />
Für ein sinnliches Bad zu zweit:<br />
• 3 Tropfen Ylang-Ylang,<br />
• 3 Tropfen Bergamotte,<br />
• 3 Tropfen Muskatellersalbei,<br />
• 1 Becher Sahne.<br />
Ätherische Öle sind nicht wasserlöslich. Sahne dient als Träger,<br />
damit sich die Mischung im Bad gleichmäßig verteilt.<br />
Ylang-Ylang ist ein weiblicher Duft, der hilft, sich der Liebe hinzugeben.<br />
Bergamotte hellt die Stimmung auf und reguliert die<br />
Hormone. Ein sinnliches Badeerlebnis zu zweit macht offen für<br />
Neues.<br />
Für eine betörende Atmosphäre:<br />
3 Tropfen Sandelholz in einer Aromalampe oder im Vernebler<br />
sorgen für eine romantische Stimmung. Sandelholz ist ein balsamischer<br />
Duft, der nicht nur die weibliche Sinnlichkeit stimuliert.<br />
Auch die männliche Fantasie wird angeregt. Gerade wenn<br />
ein Kinderwunsch besteht, kann der Duft von Sandelholz die<br />
Nerven beruhigen und für innere Ausgeglichenheit sorgen.<br />
Mehr Informationen unter: www.hebamme-stadelmann.de<br />
Hochwertige ätherische Öle, die die Sinnlichkeit<br />
anregen, bekommen Sie in Ihrer Apotheke!<br />
8 natürlich FRAU · <strong>September</strong> <strong>2017</strong><br />
<strong>September</strong> <strong>2017</strong> · natürlich FRAU 9
wirkungen zwischen Hormon- und Immunsystem. Ferner spielen<br />
natürlich die Lebensumstände eine Rolle: Stress, Nährstoffstatus<br />
oder vergangene Erkrankungen. Wir schauen uns »die<br />
ganze Geschichte« an.<br />
Bei unerfülltem<br />
Kinderwunsch<br />
verbessern gezielte<br />
Methoden die<br />
Fruchtbarkeit.<br />
von Saskia Fechte<br />
Erst mal den Zyklus optimieren<br />
Dr. Susanne van der Velden, Oberärztin am Karl-Leisner-<br />
Klinikum Kleve, ist spezialisiert in der Behandlung von Paaren<br />
mit verminderter Fruchtbarkeit und Fehlgeburten. Das Ziel der<br />
engagierten Frauenärztin: optimale Fruchtbarkeit beider Partner<br />
und eine normale Empfängnis – immer mit Respekt vor dem<br />
Körper.<br />
Die Behandlung greift möglichst wenig in das natürliche<br />
Geschehen ein: „Der Zyklus der Frau wird verbessert, kein<br />
künstlicher Zyklus aufgebaut“, betont Dr. van der Velden. „Dadurch<br />
entstehen alle Schwangerschaften auf natürlichem Weg,<br />
das Risiko für Mehrlinge oder Frühgeburten ist nicht erhöht.“<br />
Frau Dr. van der Velden, was können Sie, was eine<br />
normale gynäkologische Praxis nicht kann?<br />
Unsere Therapie ist ausgerichtet auf die Verbesserung der<br />
Gesundheit und der Fruchtbarkeit von Mann und Frau. Wir<br />
nutzen zur Diagnostik alle gebräuchlichen Standarduntersuchungen.<br />
Darüber hinaus schauen wir aber genauer hin, wo<br />
Störungen liegen, die die Fruchtbarkeit beeinflussen können, und<br />
beziehen eine Vielzahl weiterer relevanter Faktoren ein.<br />
Dabei setzen Sie beim Zyklus an?<br />
Die meisten Frauen erkennen aus ihrer Erfahrung grobe Veränderungen<br />
im Zyklusablauf, die tatsächlich oft auf gynäkologische<br />
Probleme hinweisen. Je genauer man diese erkennt, desto<br />
besser kann man kleine, aber wichtige Abweichungen erkennen.<br />
Diese können wiederum relevant für die Therapie sein. Unsere<br />
Patientinnen lernen, diese »Biomarker« täglich zu beobachten.<br />
Mithilfe einer Zykluskarte erfassen wir so Muster und<br />
Ablauf des persönlichen Zyklus und erkennen, ob er normal verläuft<br />
oder Störungen auftreten.<br />
Welche Störungen können das sein?<br />
Veränderungen an den gynäkologischen Organen oder Hormonen<br />
sowie Abweichungen anderer Hormonsysteme, die Einfluss<br />
auf die Fruchtbarkeit haben. Auch gibt es enge Wechsel-<br />
Fotos: Photographee.eu, YakobchukOlena: alle Fotolia<br />
Fotos: didesign/Fotolia<br />
Dann beginnt die eigentliche Therapie?<br />
Genau, wir gleichen einen vorhandenen Mangel an Hormonen<br />
oder Nährstoffen aus, therapieren Erkrankungen oder Dysbalancen,<br />
denen wir auf die Spur gekommen sind. So sorgen wir<br />
dafür, dass der Körper einen besseren Gesundheitsstatus und<br />
optimale Fruchtbarkeit erreicht – für Mann und Frau. So hat<br />
das Paar die höchsten Chancen auf eine Empfängnis. Manchmal<br />
ist es auch nötig, zu operieren.<br />
Für wen kommt die Therapie infrage?<br />
Grundsätzlich therapieren wir alle Erkrankungen bei Frau und<br />
Mann, die der Fruchtbarkeitsstörung zugrunde liegen. Wie<br />
alle Methoden haben auch unsere Grenzen und Bedingungen:<br />
Eine normale Empfängnis ist nicht möglich, wenn beide Eileiter<br />
verschlossen sind, Verwachsungen zu stark sind oder die<br />
Anzahl der Samenzellen nicht ausreicht. Zudem therapieren wir<br />
ausschließlich verheiratete Paare.<br />
Wie lange dauert es bis zur Schwangerschaft?<br />
Das ist natürlich unterschiedlich. In der Regel können wir den<br />
Zyklus und die Fruchtbarkeit innerhalb von vier bis fünf<br />
Monaten einstellen und schaffen damit optimale Ausgangsbedingungen.<br />
Das gilt für Paare, die nicht schwanger werden oder<br />
bleiben können, sowie für Paare, bei denen eine Therapie des<br />
Mannes erfolgt. Manchmal dauert es einige Monate, manch-<br />
Ärzte und Paar arbeiten im Team.<br />
mal geht es schnell. Wie bei allen Sterilitätstherapien gibt es bei<br />
uns keine »Garantie« auf eine Schwangerschaft. Egal mit welcher<br />
Methode: Die Wahrscheinlichkeit, nicht mit einem reif<br />
geborenen Kind nach Hause gehen zu können, ist leider hoch.<br />
Unsere Entbindungsrate liegt bei circa 35 Prozent. Zum<br />
Vergleich: Bei künstlicher Befruchtung liegt sie pro Zyklus bei<br />
etwa 20, bei Insemination bei rund 10 Prozent.<br />
Binden Sie die <strong>Naturheilkunde</strong> mit ein?<br />
Natürliche, sanfte Methoden zur Unterstützung der Gesundheit<br />
passen gut zu unserer Philosophie. Daher setzen wir Phytotherapie<br />
unterstützend ein, etwa bei Infekten, Allergien,<br />
Unterleibsbeschwerden oder Schlafstörungen. Auch das<br />
Thema Ausgeglichenheit und das Leben miteinander genießen<br />
zu können, sind wichtige Aspekte für eine Schwangerschaft.<br />
Mehr Informationen: www.kkle.de, www.fertilitycare.de<br />
Anzeige<br />
10 natürlich FRAU · <strong>September</strong> <strong>2017</strong>
Stimmige Behandlungen mittels der TFM …<br />
✾ binden beide Partner in die Fruchtbarkeitsbehandlung mit ein.<br />
✾ tragen Sorge für die individuellen Beschwerden, mit denen die Partner<br />
zur Beratung kommen.<br />
✾ orientieren sich immer am Zyklusgeschehen der Frau und sparen die Zeit<br />
der monatlichen Blutung aus der Behandlung aus.<br />
✾ können zur ganzheitlichen Unterstützung des Paares auch bei gleichzeitiger<br />
IVF-Behandlung* angewendet werden.<br />
✾ bieten durch ein Kinderwunsch-Paarcoaching die Anwendung einzelner<br />
Elemente für zu Hause.<br />
Eine Regulation der<br />
Hormone macht<br />
potenziell fruchtbarer.<br />
Foto: contrastwerkstatt/Fotolia<br />
Wie sich der individuelle<br />
Kinderwunschweg gestaltet, lässt sich<br />
im Vorfeld nicht vorhersagen.<br />
Fruchtbarkeitsbehandlung<br />
Therapeutische Frauen-Massage (TFM) und darin enthaltene<br />
Einheiten der Fruchtbarkeitsmassage sind Teil<br />
der Stephenson-Methode, auch »Creative Healing« genannt.<br />
Die Londoner Gynäkologin Dr. Gowri Motha<br />
wendet die spezielle Hormoneinheit seit mehr als einem<br />
Vierteljahrhundert in ihrer Praxis erfolgreich an.<br />
Als sanfte Ölmassage arbeitet die TFM immer mit der<br />
Lymphatischen Grundbehandlung, die der allgemeinen<br />
Lymphanregung dient und auf eine Entgiftung abzielt.<br />
Die Beckenbehandlung löst Spannungen aus dem<br />
Beckengürtel und regt die Bauchorgane über das Kreuzbein<br />
reflektorisch an.<br />
Die Behandlung des Rückens wird im Sitzen durchgeführt,<br />
die anschließende Bauchbehandlung findet im<br />
Liegen statt. Je nach Zyklusphase werden jedoch einzelne<br />
Drainageteile ausgespart, um eine optimale Einnistung<br />
zu gewährleisten. Die sanfte Stimulation der Eierstöcke<br />
dient, ebenso wie die Nierenbehandlung und die<br />
Leberstreichungen, der hormonellen Balance. Da Kinderwunscharbeit<br />
ohne die Beachtung der Schilddrüse<br />
als hormonellem Taktgeber weder möglich noch sinnvoll<br />
ist, wird sie stimmig und in Kombination mit der Herzbehandlung<br />
in die Behandlung integriert. Treten beim<br />
Kinderwunschpaar zusätzlich Nahrungsmittelunverträglichkeiten,<br />
Allergien oder Autoimmungeschehen wie<br />
Hashimoto auf, wird zusätzlich die Milz behandelt.<br />
Foto: Gennadiy Poznyakov/Fotolia<br />
Spermientuning<br />
Die Spermienqualität leidet durch moderne<br />
Umwelteinflüsse, was durch Studien<br />
hinlänglich bekannt ist. Bei schlechtem<br />
Spermiogramm, komplementär zu einer<br />
Insemination, einer IVF oder ICSI-<br />
Behandlung* kann der Partner diese<br />
TFM-Prostata-Einheit selbst anwenden:<br />
In einer aufsteigenden Zickzack-<br />
Bewegung vom Damm über den<br />
Hodensack streichen (1 ×). Anschließend<br />
in gerader Linie vom Damm<br />
über den Hodensack streichen (4 ×).<br />
Ein- bis zweimal pro Woche jeweils<br />
4 ×, idealerweise kombiniert mit der<br />
Lymphatischen Grundbehandlung<br />
und der Beckenbehandlung.<br />
* IVF = In-vitro-Fertilisation, ICSI = Intrazytoplasmatische<br />
Spermieninjektion. Methoden zur künstlichen Befruchtung.<br />
Mehr als manuelle Technik<br />
Jahrzehntelange Erfahrungsmedizin hat<br />
gezeigt, dass die Behandlung mittels<br />
stimmiger Visualisierungen an Effizienz<br />
gewinnen kann: Durch innere Bilder setzte<br />
bereits der Begründer der Methode<br />
Joseph B. Stephenson zusätzlichen Fokus<br />
auf den Heilerfolg. So ist TFM imstande,<br />
Blockaden auf sanfte und wortlose Weise<br />
zu lösen und den Kinderwunsch gleichzeitig<br />
auf mentaler Ebene zu unterstützen.<br />
Bei vorangegangenen Fehlgeburten<br />
hilft vor allem die Herzeinheit dabei, Trauerprozesse<br />
zu begleiten und die Schwere<br />
aus dem Herzen fließen zu lassen.<br />
Kinderwunsch-Coaching<br />
für zu Hause<br />
Einzelne Laienteile der Fruchtbarkeitsbehandlung<br />
können die zukünftigen Eltern<br />
im Coaching erlernen: Mit ihren sanften<br />
Drainage-Streichungen gibt sie ein Gefühl<br />
von Zeit-Losigkeit und trägt im positiven<br />
Sinne zu mehr Gelassenheit bei.<br />
Gleichzeitig bringt sie eine neue Ebene<br />
und wortloses Verständnis für den anderen<br />
in die Partnerschaft ein. Die TFM begleitet<br />
den wichtigen Prozess vom Paar<br />
zur Familie – und bereitet einen tragfähigen<br />
Boden für das kleine Seelchen vor.<br />
Deutschlandweit begleiten mehr als 500<br />
TFM-Therapeutinnen den Weg zum Kind<br />
mithilfe der Fruchtbarkeitsmassage.<br />
www.therapeutischefrauenmassage.de/<br />
therapeutinnen.php<br />
Das Buch zur Methode:<br />
Claudia A. Pfeiffer<br />
Die Therapeutische Frauen-Massage<br />
Edition LehrWERK<br />
ISBN: 978-3981388589 | 34,- €<br />
12<br />
natürlich FRAU · <strong>September</strong> <strong>2017</strong><br />
<strong>September</strong> <strong>2017</strong> · natürlich FRAU<br />
13
Wenn Erkrankungen der Familienplanung entgegenstehen<br />
Eine Schwangerschaft ist eine umfassende Herausforderung für den mütterlichen<br />
Körper – besonders für das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel. Frauen<br />
mit gesundheitlichen Problemen gehen dabei Risiken ein, die eine intensive fachärztliche<br />
Betreuung erfordern.<br />
von Claudia Scholtyssek<br />
nter den hierzulande rund 200.000<br />
Menschen mit angeborenen Herzfehlern<br />
gibt es viele junge Frauen, die<br />
eine Familie gründen wollen und sich ein<br />
Kind wünschen. Damit gehen ernste Fragen<br />
einher: Darf ich mit meinem Herzfehler<br />
schwanger werden? Kann ich den<br />
Herzfehler vererben? Wie erreiche ich<br />
einen bestmöglichen Verlauf der Schwangerschaft?<br />
„Wichtig ist”, so Professor<br />
Claudia Dellas, Kardiologin am Herzzentrum<br />
Göttingen, „sich möglichst noch<br />
vor Eintritt der Schwangerschaft ausführlich<br />
von einem Herzspezialisten beraten<br />
zu lassen." Es werden individuelle Be-<br />
handlungspläne erstellt und die Frauen<br />
durch Kardiologen und Gynäkologen<br />
umfassend betreut. „Dank Fortschritten<br />
der Medizin können heute die meisten<br />
Betroffenen ihren Kinderwunsch verwirklichen“,<br />
sagt Dellas. Allerdings gebe es<br />
auch heute noch Herzfehler, bei denen<br />
von einer Schwangerschaft abgeraten<br />
werden müsse, weil die Risiken für Mutter<br />
und Kind zu groß seien.<br />
Fotos: Jakub Jirsák, peshkov, Photographee.eu: alle Fotolia<br />
Optimale Blutzuckerwerte<br />
Es ist noch nicht allzu lange her, da riet<br />
man Frauen mit Diabetes von einer<br />
Schwangerschaft eher ab. Die Zeiten haben<br />
sich rasant geändert, aufgrund der<br />
Weiterentwicklung von diagnostischen<br />
und therapeutischen Möglichkeiten<br />
steht in den meisten Fällen dem Kinderwunsch<br />
nichts entgegen. Optimale Blutzuckerwerte<br />
bereits bei der Empfängnis<br />
sind dabei eine Grundvoraussetzung.<br />
Deshalb sollte die Schwangerschaft gut<br />
geplant werden. Die weiterführende<br />
engmaschige Betreuung durch Diabetesspezialisten<br />
und Gynäkologen bis zum<br />
Zeitpunkt der Entbindung hilft, eventuelle<br />
Risiken auszuschließen. Eine Vererbung<br />
des Diabetes ist dabei sehr selten.<br />
Krebs und Kinderwunsch<br />
Im Alter zwischen 18 und 39 Jahren erkranken<br />
in Deutschland jährlich 15.000<br />
Frauen und Männer an Krebs. Zu der<br />
ohnehin starken körperlichen und seelischen<br />
Belastung kommt hinzu, dass die<br />
notwendigen Therapien sich nicht nur<br />
gegen die Krebszellen richten, sie beeinträchtigen<br />
auch andere wichtige Körperfunktionen.<br />
„Nach erfolgreicher Behandlung<br />
möchte man sein Leben so normal<br />
wie möglich fortsetzen – und das auch<br />
mit eigenen Kindern“, erklärt Prof. Dr.<br />
Mathias Freund von der Deutschen Stiftung<br />
für junge Erwachsene mit Krebs.<br />
Dazu sind vor der eigentlichen Therapie<br />
Blutdruck- und Blutzuckerkontrollen sowie andere<br />
Werte sind während einer Schwangerschaft besonders<br />
bei Vorerkrankungen häufiger zu kontrollieren.<br />
Gut beraten werden Sie dazu auch in Ihrer Apotheke.<br />
fruchtbarkeitserhaltende Maßnahmen<br />
wie beispielsweise das Einfrieren von<br />
Eizellen oder Spermien erforderlich. Bisher<br />
übernehmen die Krankenkassen entstehende<br />
Kosten für junge Krebspatienten<br />
in der Regel nicht, weshalb sich die Deutsche<br />
Stiftung für junge Erwachsene mit<br />
Krebs für mehr konkrete Hilfsangebote<br />
einsetzt.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.herzstiftung.de<br />
www.ddz.uni-duesseldorf.de<br />
www.junge-erwachsene-mit-krebs.de<br />
14 natürlich FRAU · <strong>September</strong> <strong>2017</strong><br />
<strong>September</strong> <strong>2017</strong> · natürlich FRAU 15
Foto: Gerhard Seybert/Fotolia · Hintergrundbild: rangizzz/Fotolia · Tierkreiszeichen: intereklam/Fotolia<br />
12 Schüßler-Salze<br />
und ihre Zuordnung zu den Sternzeichen<br />
Jedem der 12 Sternzeichen können typische Beschwerdebilder<br />
zugeordnet werden, die den 12 Schüßler-Salzen<br />
entsprechen. In welchem Tierkreiszeichen sind Sie geboren?<br />
Erfahren Sie hier, welches Ihr ganz persönliches biochemisches<br />
Funktionsmittel ist.<br />
von Stefanie Deckers<br />
Widder (21.03.–20.4.)<br />
Widder-Geborene klagen häufig<br />
über Beschwerden im Kopfbereich.<br />
Das Gesicht, die Augen, Ohren oder<br />
das Gehirn können betroffen sein.<br />
Schüßler-Salz Nr. 5<br />
(Kaliumphosphat) ist das Salz der<br />
Nerven, der Psyche und wirkt bei<br />
Erschöpfungszuständen.<br />
Stier (21.04.–21.5.)<br />
Stier-Geborene leiden häufig an<br />
Schmerzen an Hals und Nacken. Betroffen<br />
können auch die Speiseröhre<br />
oder die Schilddrüse sein.<br />
Schüßler-Salz Nr. 10<br />
(Natrium sulfuricum, Glaubersalz)<br />
regt die Ausscheidung an und<br />
unterstützt die Verdauung.<br />
Zwillinge (22.05.–21.06.)<br />
Typisch für Zwillinge-Geborene sind<br />
Husten, Heiserkeit und Halsentzündungen.<br />
Beschwerden tauchen auch<br />
in der Lunge, den Schultern, Armen<br />
und Händen auf.<br />
Schüßler-Salz Nr. 4<br />
(Kalium chloratum)<br />
ist das Salz der Schleimhäute und<br />
hilft bei Entzündungen im Rachen,<br />
Magen und Darm.<br />
Waage (24.09.–23.10.)<br />
Waage-Menschen neigen zu<br />
Nierenproblemen.<br />
Auch die Blase und die Lenden<br />
können betroffen sein.<br />
Schüßler-Salz Nr. 9<br />
(Natrium phosphoricum)<br />
neutralisiert Säuren im Körper<br />
und hilft bei der Ausscheidung<br />
von Gift- und Fremdstoffen.<br />
Skorpion (24.10.–22.11.)<br />
Skorpion-Geborene leiden häufig<br />
an Funktionsstörungen der Schilddrüse.<br />
Auch die Geschlechtsorgane<br />
können betroffen sein.<br />
Schüßler-Salz Nr. 12<br />
(Calcium sulfuricum)<br />
wirkt entzündungshemmend und<br />
hautreinigend. Die Leber wird zur<br />
Entgiftung angeregt.<br />
Schütze (23.11.–21.12.)<br />
Schütze-Menschen haben<br />
häufig Beschwerden im Bereich<br />
der Ober- oder Unterschenkel,<br />
der Hüfte und der Leber.<br />
Schüßler-Salz Nr. 11<br />
(Silicea, Kieselerde)<br />
ist ein Aufbaumittel für fast alle<br />
Körpergewebe. Es festigt Haut,<br />
Muskeln, Bänder, Sehnen<br />
und Blutgefäße.<br />
Krebs (22.06.–22.07)<br />
Krebs-Geborenen schlägt es oft<br />
auf den Magen. Sie sind anfällig<br />
für Bauchschmerzen und psychische<br />
Leiden.<br />
Schüßler-Salz Nr. 1<br />
(Calcium fluoratum)<br />
ist das Salz der Knochen und Zähne<br />
und es verhilft zu Antrieb und Bodenständigkeit,<br />
wenn es an Realitätssinn<br />
mangelt.<br />
Löwe (23.07.–23.08)<br />
Löwe-Menschen neigen zu Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose<br />
und Rückenproblemen. Häufig<br />
sind auch die Venen betroffen.<br />
Schüßler-Salz Nr. 7<br />
(Magnesium phosphoricum)<br />
ist ein universelles Mittel, das<br />
Schmerzen lindert, die Nerven<br />
beruhigt und bei innerer Unruhe<br />
besänftigt.<br />
Jungfrau (24.08.–23.09.)<br />
Typisch für Jungfrau-Geborene<br />
sind Beschwerden im Verdauungssystem.<br />
Leber, Milz und Galle<br />
können betroffen sein.<br />
Schüßler-Salz Nr. 6<br />
(Kalium sulfuricum)<br />
verbessert die Sauerstoffversorgung<br />
im gesamten Körper und ist an der<br />
Zellneubildung beteiligt. Förderlich bei<br />
Arthrose und Lebererkrankungen.<br />
Steinbock (22.12.–20.01.)<br />
Steinbock-Geborene neigen zu<br />
Beschwerden, die im Bereich des<br />
Knochengerüstes, insbesondere<br />
der Knie, liegen. Auch die Bauchspeicheldrüse<br />
und die Nieren<br />
können betroffen sein.<br />
Schüßler-Salz Nr. 2<br />
(Calcium phosphoricum)<br />
ist das Salz der Knochen und<br />
wirkt entspannend auf<br />
Muskulatur und Nerven.<br />
Wassermann (21.01.–19.02.)<br />
Wassermann-Geborene neigen zu<br />
Venenproblemen und Krampfadern.<br />
Betroffen sind die Unterschenkel<br />
und Fußknöchel. Es kann zu<br />
Beschwerden beim Laufen kommen.<br />
Schüßler-Salz Nr. 8<br />
(Natrium chloratum, Kochsalz)<br />
reguliert alle Störungen des<br />
Wasserhaushaltes. Es wirkt bei<br />
Wasseransammlungen, Durchfall<br />
und Fließschnupfen.<br />
Fische (20.02.–20.03.)<br />
Menschen im Fische-Zeichen haben<br />
oft Beschwerden im Bereich der<br />
Verdauungsorgane, der Füße und<br />
der Nerven.<br />
Schüßler-Salz Nr. 3<br />
(Ferrum phosphoricum)<br />
ist das Akutmittel bei Infekten und<br />
allen inneren und äußeren entzündlichen<br />
Erkrankungen. Säuren werden<br />
neutralisiert und die Sauerstoffversorgung<br />
aller Zellen verbessert.<br />
Schüßler-Salze bekommen Sie in Ihrer Apotheke,<br />
z. B. von DHU, Pflüger oder Orthim.<br />
22 · <strong>September</strong> <strong>2017</strong> <strong>September</strong> <strong>2017</strong> ·<br />
23
Foto: STUDIO GRAND OUEST/Fotolia<br />
Foto: S. Schmitz-Harwardt<br />
Im Interview<br />
Frau Schmitz-Harwardt,<br />
warum atmen die meisten von<br />
uns nicht richtig?<br />
Sonja Schmitz-Harwardt<br />
ist Heilpraktikerin und Dozentin<br />
in Velbert, NRW<br />
Die Heilkraft der Atemtherapie<br />
Leben findet statt zwischen dem ersten Atemzug<br />
mit der Geburt bis zum letzten Augenblick, wenn<br />
der Körper die Seele aushaucht. Pro Tag atmen wir<br />
etwa 26.000 Mal. Atmen scheint uns eine Selbstverständlichkeit<br />
zu sein. Ein körperlicher Vorgang,<br />
der wie beiläufig passiert.<br />
Es sei denn, wir sind tief bewegt – physisch wie<br />
emotional. Wir sind „atemlos“, wenn uns etwas<br />
Umwerfendes begegnet. In Schrecksekunden<br />
stockt uns der Atem. Wenn wir erleichtert sind,<br />
machen wir mit einem tiefen Seufzer unserer Seele<br />
Luft. Redewendungen, die verdeutlichen, dass der<br />
Atem eine Botschaft hat.<br />
Holen Sie tief Luft und atmen Sie langsam wieder aus.<br />
Spüren Sie, wie Sie automatisch Ihre innere Ruhe<br />
finden? Atmen ist mehr als Luftholen. Es ist unser<br />
Lebenselixier. Wie wir atmen, gibt Aufschluss über<br />
unseren Gesundheitszustand, über unsere Gefühlswelt<br />
und unsere Lebenssituation. Sonja Schmitz-Harwardt,<br />
Heilpraktikerin und Atemtherapeutin aus Velbert,<br />
beschreibt, welche Heilkraft im richtigen Atmen liegt.<br />
von Saskia Fechte<br />
Sonja Schmitz-Harwardt: Weil wir<br />
es im Lauf unseres Lebens verlernt haben.<br />
Viele Faktoren spielen dabei eine<br />
Rolle: mangelnde Bewegung zum Beispiel.<br />
Wenn wir zu viel sitzen, erschlaffen<br />
unsere Bauchmuskeln, der Rücken<br />
verspannt sich. Versuchen Sie einmal, in<br />
gebeugter Haltung tief Luft zu holen. Es<br />
geht nicht. Das Gleiche ist erkennbar,<br />
wenn Menschen Kummer haben. Ihre<br />
Schultern fallen nach vorne, sie schauen<br />
zu Boden. Der Atem geht flach und die<br />
Ausatmung ist zu kurz. Atemtraining<br />
beeinflusst nicht nur die Körperhaltung,<br />
sondern auch die Psyche.<br />
Wer tief in den Bauch atmet<br />
und den Ausatem lange fließen<br />
lässt, richtet automatisch<br />
die Wirbelsäule<br />
auf. Der Brustkorb<br />
weitet sich und<br />
das hebt die<br />
Stimmung.<br />
Können wir<br />
richtiges Atmen<br />
wieder neu lernen?<br />
Sonja Schmitz-Harwardt:<br />
Auf jeden Fall! Wenn wir kleine<br />
Kinder beobachten, stellen wir<br />
fest: Kinder atmen genau richtig – voller<br />
Dynamik. Wir versuchen immer, unsere<br />
Kinder zu beruhigen, obwohl das<br />
grundverkehrt ist. Mit dem Stillsitzen in<br />
der Schule erziehen wir Kinder zum flachen<br />
Atmen. Singen ist ein gutes Atemtraining<br />
in jedem Alter – ebenso wie<br />
Ausdauersport und Lach-Yoga. Um<br />
richtiges Atmen neu zu lernen, müssen<br />
wir verstehen, was beim Luftholen im<br />
Körper passiert.<br />
Wie erklären Sie den Atemvorgang<br />
aus der Sicht einer Atemtherapeutin?<br />
Sonja Schmitz-Harwardt: Einatmen<br />
ist ein Reflex, der ausgelöst wird, wenn<br />
ein Überschuss an Kohlendioxid besteht<br />
– oder aber weil ein Sinnesreiz vorliegt.<br />
Wenn wir uns erschrecken, schnappen<br />
wir nach Luft und ziehen geräuschvoll<br />
viel Sauerstoff ein. Atmen ist nicht nur<br />
überlebenswichtig, sondern setzt auch<br />
Energie frei, um in Extremsituationen<br />
blitzschnell reagieren zu können.<br />
Der Regelkreis der Atmung beginnt im<br />
Atemtrakt und wird über das Gehirn gesteuert.<br />
Mit der Atmung können wir<br />
chemische Prozesse im Körper beeinflussen.<br />
Denn die Atmung beeinflusst<br />
das Vegetativum und über die Hypophyse<br />
auch die hormonellen Regelkreise. Es<br />
können Hormone ausgeschüttet werden,<br />
die uns entweder antreiben oder<br />
die uns beruhigen.<br />
Gibt es eine klassische Situation, in<br />
der wir mit einer bewussten Atmung<br />
viel erreichen können?<br />
Sonja Schmitz-Harwardt: Stichwort:<br />
Panikattacken. Die Angststörung<br />
geht oft mit Hyperventilation einher. Bei<br />
dieser schnellen Ein- und Ausatmung<br />
sinkt der Kohlendioxidgehalt im Blut.<br />
Die Folge: das Blut wird basisch. Man<br />
spricht dann von einer respiratorischen<br />
Alkolose. Wenn zu wenig Calcium-Ionen<br />
im Blut sind, sind die Nerven sehr<br />
reizbar. Wir spüren das mit einem Kribbeln<br />
in den Händen und Füßen. Im Extremfall<br />
kann ein Kohlendioxidmangel<br />
im Blut zur Ohnmacht führen. Bei Panikattacken<br />
wird dazu geraten, in eine Tüte<br />
oder zumindest in die hohle Hand zu<br />
atmen, damit Kohlendioxid aus dem<br />
Ausatem wieder eingeatmet wird. Lange<br />
ausatmen ist eine gute Technik für<br />
Angstpatienten, weil das vegetative<br />
Nervensystem beruhigt wird.<br />
>><br />
24 · <strong>September</strong> <strong>2017</strong> <strong>September</strong> <strong>2017</strong> ·<br />
25
Foto: STUDIO GRAND OUEST/Fotolia<br />
>><br />
Kann der Atem heilen?<br />
Sonja Schmitz-Harwardt: Bei manchen<br />
Erkrankungen ist eine Atemtherapie<br />
sogar lebenswichtig. Bei chronisch<br />
obstruktiver Lungenerkrankung, kurz:<br />
COPD, handelt es sich um die typischen<br />
AHA-Symptome mit Auswurf, Husten<br />
und Atemnot. Begleitend zu anderen<br />
Behandlungsformen kommt hier die<br />
Atemtherapie zum Einsatz. Patienten<br />
müssen lernen, in der Dreiphasigkeit zu<br />
atmen. In der ersten Phase geht es ums<br />
Ausatmen. Wichtig ist, zuerst vollständig<br />
auszuatmen, dann eine Atempause<br />
einzulegen und auf den Einatem-Reflex<br />
zu warten. Es ist trainierbar, länger ausals<br />
einzuatmen. Denn mit der Einatmung<br />
gelangt zwar Sauerstoff in die Lunge,<br />
aber erst mit der Ausatmung versorgen<br />
wir unsere Zellen mit dem lebenswichtigen<br />
Sauerstoff.<br />
Geben Sie uns zum Abschluss<br />
noch ein paar praktische Beispiele,<br />
um die Atmung zu trainieren?<br />
Sonja Schmitz-Harwardt: Die<br />
Grundlage für richtiges Atmen ist die<br />
Atmungs-Achtsamkeit. Nehmen Sie<br />
Ihren Atem bewusst wahr, ohne ihn zu<br />
steuern. Lassen Sie Ihren Atem fließen.<br />
Aus der Sprach- und Stimmerziehung<br />
stammen Techniken wie diese: eine Kerze<br />
auspusten, durch einen Strohhalm in<br />
ein Wasserglas atmen, hauchen und tönen.<br />
Gähnen, seufzen und lachen sind<br />
ganz natürliche Varianten, die das Ausatmen<br />
verlängern. Mit jedem tiefen<br />
Atemzug massieren wir alle unsere inneren<br />
Organe und versorgen unsere<br />
Zellen mit Sauerstoff. Das Herz schlägt<br />
ruhiger, Stress reduziert sich und Muskeln<br />
entspannen sich. Ein gesundes<br />
Atmen hat eine ganzheitliche Wirkung<br />
auf den Körper, den Geist und die Seele.<br />
Das ist das Geheimnis der Yogis.<br />
Foto: fizkes/Fotolia<br />
Foto: Coka/Fotolia<br />
Atmen wie die Yogis<br />
Pranayama<br />
Im Yoga finden wir verschiedene Atemtechniken, die die körperliche und<br />
seelische Gesundheit fördern. „Prana“ bedeutet Energie. „Ayama“ heißt<br />
übersetzt „Kontrolle“. Mit diesen Übungen können wir unseren Atem<br />
bewusst wahrnehmen und unsere Lebensenergie zum Fließen bringen.<br />
Die bekanntesten yogischen Atemübungen sind die Feueratmung<br />
(Kapalabhati) und die Wechselatmung (Anuloma Viloma).<br />
Feueratmung<br />
Sitzen Sie entspannt und atmen Sie mehrmals tief in den Bauch ein und<br />
aus, um sich auf Kapalabhati vorzubereiten. Nach einer kürzeren Einatmung<br />
folgt die Feueratmung, indem Sie die Luft kraftvoll durch Anspannung<br />
der Unterbauchmuskulatur durch die Nase aus den Lungen ausstoßen.<br />
Sofort entspannen sich die Muskeln und Luft kann einströmen.<br />
Muskeln anspannen und energisch ausatmen. Auf diese Weise atmen Sie<br />
zügig 40–60 Mal. Die Feueratmung wird beendet mit einer langen<br />
Ausatmung. Atmen Sie zwei Mal ein und wieder aus und wiederholen<br />
Sie die Feueratmung. Kapalabhati aktiviert den Sympathikus und wirkt<br />
aktivierend. Die Verdauung wird angeregt, der Blutdruck erhöht sich.<br />
Wir fühlen uns wach und leistungsfähig.<br />
Wechselatmung<br />
Nehmen Sie eine angenehme Sitzhaltung ein. Strecken Sie den Daumen,<br />
den Ring- und den kleinen Finger der rechten Hand aus. Zeige- und<br />
Mittelfinger bleiben eingeklappt. Verschließen Sie mit dem Daumen das<br />
rechte Nasenloch. Atmen Sie durch das linke Nasenloch zuerst aus, dann<br />
langsam wieder ein. Zählen Sie im Geist bis 4 und verschließen Sie mit<br />
dem Ringfinger das linke Nasenloch. Halten Sie entspannt den Atem an<br />
und zählen Sie im Geist bis 8. Öffnen Sie das rechte Nasenloch und atmen<br />
Sie langsam und vollständig aus, während Sie bis 8 zählen. Einatmen und<br />
dabei bis 4 zählen. Verschließen Sie mit dem Daumen das rechte Nasenloch.<br />
Halten Sie entspannt den Atem an und zählen Sie bis 8. Öffnen Sie<br />
das linke Nasenloch und atmen Sie aus. Bis 8 zählen. Die Wechselatmung<br />
können Sie mehrere Minuten lang praktizieren. Sie tanken Kraft und<br />
kommen dabei zur Ruhe. Der Parasympathikus wird aktiviert und das<br />
führt zur Entspannung.<br />
Atmen Sie tief durch!<br />
Ätherische Öle, die die Nase<br />
befreien, bekommen Sie in Ihrer<br />
Apotheke! Fragen Sie nach Manuka,<br />
Rosmarin oder Pfefferminz.<br />
Es gibt kein Patentrezept fürs<br />
Glücklichsein. Aber es gibt Gründe,<br />
warum wir täglich versuchen sollten,<br />
diesen Zustand zu erreichen.<br />
Glückshormone heilen die Seele,<br />
pushen das Immunsystem, machen<br />
leistungsstark und attraktiv.<br />
Mein Rat für Sie: Schreiben Sie Ihr<br />
ganz persönliches Glückstagebuch!<br />
Notieren Sie sich abends, bevor Sie<br />
sich schlafen legen, alle Dinge,<br />
die Sie an diesem Tag gefreut haben.<br />
Was war schön und was hat Ihnen<br />
ein Lächeln geschenkt? Die Fokussierung<br />
auf die positiven Ereignisse<br />
im Leben lässt Sie entspannter<br />
einschlafen.<br />
Wenn Sie am Morgen erwachen,<br />
bleiben Sie noch einen Moment<br />
lang mit geschlossenen Augen liegen.<br />
Atmen Sie bewusst mehrmals tief<br />
ein und aus. Die tiefe Bauchatmung<br />
hilft uns, positiv in den Tag zu<br />
starten.<br />
Stellen Sie sich jeden Tag selbst<br />
die Frage: „Wofür bin ich heute<br />
dankbar?“ Dankbarkeit hilft uns,<br />
den Blick auf das Positive im Leben<br />
zu lenken – auch dann, wenn es<br />
einmal nicht so gut läuft.<br />
Glück lässt sich trainieren, indem<br />
Sie Ihre Glücksgefühle bewusst<br />
spüren und vertiefen. Schreiben<br />
Sie uns eine E-Mail, welche<br />
Erfahrungen Sie gemacht haben!<br />
26 · <strong>September</strong> <strong>2017</strong><br />
<strong>September</strong> <strong>2017</strong> ·<br />
27<br />
Hintergrundfoto: Hanna/Fotolia · Porträtfoto: Linda Giese<br />
Ihre<br />
Linda Giese<br />
Linda Giese,<br />
Motivationstrainerin,<br />
Glücks-Coach und<br />
Autorin aus Kempen<br />
am Niederrhein,<br />
gibt Monat für Monat<br />
einen neuen Impuls<br />
zum Glück.<br />
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Glücksformel<br />
[ nug@sud-verlag.de ]
atgeber gesundheit<br />
So heilen Wunden schneller!<br />
Pflaster schützen frische Wunden, doch welches Pflaster leistet die besten Dienste?<br />
Eine Wunde heilt rascher, wenn sie richtig versorgt und unterstützt<br />
wird. Dabei läuft die Wundheilung in drei Phasen ab und<br />
sollte nicht gestört werden. In der Reinigungsphase wird zerstörtes<br />
Material abtransportiert, in der Granulationsphase<br />
füllt sich die Wunde mit Gewebe auf. Dieses Gewebe<br />
reift aus und verschließt die Wunde mit einer<br />
Narbe (Epithelisierungsphase). Zusammen dauern<br />
die drei Phasen, die sich überschneiden,<br />
etwa eine Woche. Damit beim Verbands- oder<br />
Pflasterwechsel die<br />
Foto: S & D Verlag<br />
22 | <strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit | 04 – 2014<br />
Weiterlesen?<br />
Wunde nicht aufreißt und die Wundheilung verzögert wird,<br />
sollte auf eine größere nässende Wunde eine Salbenkompresse<br />
gelegt werden. Fixiert wird die Wundauflage mit<br />
einem hautfreundlichen Rollenpflaster, das gut haftet, sich<br />
aber trotzdem ohne Schmerzen ablösen lässt. Für eine<br />
flächige Abdeckung empfiehlt sich ein vollflächig klebendes<br />
Fixierpflaster.<br />
Fragen Sie in Ihrer Apotheke<br />
nach der<br />
kostenlosen Kundenzeitschrift<br />
Wundpflaster schützen!<br />
Während die Behandlung tiefer, größerer<br />
und stark blutende Wunden in die Hände eines<br />
Arztes gehört, können kleinere Schnittund<br />
Schürfwunden meist selbst behandelt<br />
werden. Ist Dreck in die Wunde gelangt, wird<br />
diese sofort unter klarem Leitungswasser<br />
ausgespült, danach mit Desinfektionsspray<br />
besprüht und mit einem Pflaster, abgeschnittene<br />
Meterware oder Einzelpflaster<br />
(Strips), abgedeckt. Normalerweise heilen<br />
die kleinen Hautwunden rasch ab.<br />
<strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit!<br />
Jeden Monat neu!<br />
Pflaster haben die Aufgabe, die frische Wunde<br />
vor Schmutz zu schützen. Sie sollen<br />
schnell und gut kleben und dabei darf der<br />
zentrale Vliesteil nicht mit der Wundoberfläche<br />
verkleben.<br />
Pflaster haben grundsätzlich zwei Arten von<br />
Kleber. Eine Mischung aus Kautschuk und<br />
Zinkoxid wurde schon vor 100 Jahren entwickelt<br />
und klebt sehr gut. Dieser Kleber eignet<br />
sich aber nicht für Menschen mit Latexallergie.<br />
Die greifen besser auf Pflaster mit<br />
Polyacrylat-Kleber zurück, die sich rückstandsfrei<br />
abziehen lassen, aber nicht so<br />
fest kleben! Damit das Pflaster gut klebt,<br />
sollte die Haut herum sauber, trocken und<br />
fettfrei sein. Die Wundauflage des Pflasters<br />
darf nicht mit den Fingern berührt werden,<br />
dass die Hände vorher gewaschen wurden,<br />
versteht sich von selbst. Die Wundauflage<br />
des Pflasters sollte größer als die Wunde<br />
sein und das verschmutzte Pflaster muss<br />
täglich gewechselt werden. Nach etwa drei