29.08.2017 Aufrufe

CAROLINE. Das Theatermagazin September/Oktober 2017

Mit einer ausführlichen Vorschau auf Premieren, Konzerte und andere Highlights, interessanten Interviews, einer Kinderseite, vielen Fotos, Preisrätseln und so einigem mehr, gewährt das Theater Rudolstadt tiefere Einblicke in Spielpläne und Vorhaben. Für alle, die noch näher "dran" sein wollen!

Mit einer ausführlichen Vorschau auf Premieren, Konzerte und andere Highlights, interessanten Interviews, einer Kinderseite, vielen Fotos, Preisrätseln und so einigem mehr, gewährt das Theater Rudolstadt tiefere Einblicke in Spielpläne und Vorhaben. Für alle, die noch näher "dran" sein wollen!

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8 junges Theater<br />

3käsehoch<br />

Reihe startet wieder am 1. Sonntag<br />

im <strong>September</strong><br />

Der verzweifelt Liebende<br />

Im <strong>Oktober</strong> kommt »Die Leiden des jungen Werther« ins Theater im Stadthaus<br />

Galina Gluschkov und Ulrike Lenz stellen für<br />

ihre vier zweisprachigen Mitspielaktionen in<br />

dieser Spielzeit das Thema »Reichtum« in<br />

den Mittelpunkt.<br />

Beim ersten »3käsehoch« beschäftigen<br />

wir uns mit dem Grimmschen Märchen<br />

»Der Arme und der Reiche«. Eines dieser<br />

Gegensatzpaare in Volksmärchen<br />

ist das Motiv von Armut und Reichtum.<br />

Die Häufigkeit des Motivs ist auch nicht<br />

verwunderlich: Schließlich waren die<br />

meisten Menschen arm. Auch in »Der<br />

Arme und der Reiche« geht es um das<br />

Verhältnis von materiellem Wohlstand<br />

und innerer Zufriedenheit. Der liebe<br />

Gott auf Wanderschaft will abends bei<br />

einem Reichen einkehren, wird aber<br />

abgewiesen. Der Arme im Haus gegenüber<br />

nimmt ihn hingegen freundlich<br />

auf. Morgens gewährt Gott ihm drei<br />

Wünsche. Der Mann wählt Seligkeit<br />

und Gesundheit; ein schöneres Haus<br />

bekommt er noch dazu. Als der Reiche<br />

das hört, ärgert er sich. Seine Frau lässt<br />

ihn dem Wanderer nachreiten und auch<br />

drei Wünsche erbitten …<br />

<strong>Das</strong> Rollenspiel soll den Kindern einen<br />

Perspektivwechsel ermöglichen und<br />

ihnen die sinnliche Erfahrung bieten,<br />

worin Reichtum bestehen könnte:<br />

vielleicht nicht ausschließlich im materiellen<br />

Reichtum à la Onkel Dagobert,<br />

sondern im Teilen, im gemeinsamen<br />

Tun und gegenseitiger Unterstützung?<br />

Zum zweiten »3käsehoch« dieser<br />

Spielzeit lädt am 8. <strong>Oktober</strong> Intendant<br />

Steffen Mensching ins Theater im<br />

Stadthaus. Dann können die Kinder<br />

ihrer Phantasie bei »König Drosselbart«<br />

freien Lauf lassen. Ulrike Lenz<br />

Termine:<br />

• 03.09. / 11 Uhr / theater tumult<br />

• 08.10. / 11 Uhr / Theater im Stadthaus<br />

Goethes Briefroman, für die Bühne bearbeitet<br />

von Gabriela Gillert, erzählt die Geschichte<br />

einer Liebe gegen jede Vernunft!<br />

Werther ist jung und unsterblich in Lotte<br />

verliebt, die allerdings bereits mit einem<br />

anderen verlobt ist. Seine wachsende<br />

Leidenschaft, die Sehnsucht nach einem<br />

Leben jenseits der gesellschaftlichen<br />

Konventionen, seinen Glauben an die<br />

Unbedingtheit und Einmaligkeit seiner<br />

Liebe beschreibt Werther in unzähligen<br />

Briefen an den Freund Wilhelm<br />

zwischen dem 4. Mai 1771 und dem 23.<br />

Dezember 1772.<br />

»Was ich von der Geschichte des<br />

armen Werther nur habe auffinden<br />

können, habe ich mit Fleiß gesammelt<br />

und lege es euch hier vor, und weiß,<br />

dass ihr mir’s danken werdet. Ihr<br />

könnt seinem Geiste und seinem<br />

Charakter eure Bewunderung und<br />

Liebe, seinem Schicksale eure Tränen<br />

nicht versagen.« J. W. von Goethe<br />

Der tragisch Liebende wird zerrissen von<br />

der Unkontrollierbarkeit seiner Gefühle,<br />

seiner Wut auf die Regeln und seiner<br />

Einsamkeit , die ihn mehr und mehr<br />

zum Außenseiter machen. Werthers<br />

Liebesrausch endet in dem Moment als<br />

er erkennt, dass man die Realität nicht<br />

weg träumen kann in der für ihn einzigen<br />

möglichen Konsequenz - seinem<br />

Freitod.<br />

Foto: Marie Liebig<br />

In Kooperation mit dem Landestheater<br />

Eisenach zeigen wir »Werther« in einer<br />

Bearbeitung von Gabriela Gillert als<br />

Drei-Personen-Stück. Lotte und Albert<br />

werden für den Hauptcharakter Werther<br />

dabei zu einer Projektionsfläche seiner<br />

inneren Gefühlswelt.<br />

Die Geschichte wurde zum bekanntesten<br />

Briefroman der Sturm-und-Drang-Epoche,<br />

nicht zuletzt weil sie eine Selbstmordwelle<br />

bei schwärmerischen Jugendlichen auslöste.<br />

Bis heute beschreibt Goethes Werk über die<br />

unglückliche und radikale Liebe Werthers<br />

eine tragische Stimmung einer jungen Generation<br />

und zeichnet das Psychogramm eines<br />

jungen Menschen zwischen egomanischem<br />

Überschwang der Gefühle und der Wut auf die<br />

Regeln, die eine Gesellschaft ihm vorlebt.<br />

Die Leiden des jungen Werther<br />

Schauspiel nach dem Briefroman von<br />

Johann Wolfgang von Goethe in einer<br />

Fassung von Gabriela Gillert (15+)<br />

Regie: Gabriela Gillert<br />

Bühne und Kostüme: Helge Ullmann<br />

Es spielen: Kristin Heil; Fridtjof Bundel,<br />

Michael Johannes Mayer<br />

• PREMIERE: 17.10. / 18 Uhr /<br />

Theater im Stadthaus<br />

• Nächste Termine: 18.10. / 11 Uhr /<br />

19.10. / 11 + 18 Uhr

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