29.08.2017 Aufrufe

CAROLINE. Das Theatermagazin September/Oktober 2017

Mit einer ausführlichen Vorschau auf Premieren, Konzerte und andere Highlights, interessanten Interviews, einer Kinderseite, vielen Fotos, Preisrätseln und so einigem mehr, gewährt das Theater Rudolstadt tiefere Einblicke in Spielpläne und Vorhaben. Für alle, die noch näher "dran" sein wollen!

Mit einer ausführlichen Vorschau auf Premieren, Konzerte und andere Highlights, interessanten Interviews, einer Kinderseite, vielen Fotos, Preisrätseln und so einigem mehr, gewährt das Theater Rudolstadt tiefere Einblicke in Spielpläne und Vorhaben. Für alle, die noch näher "dran" sein wollen!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Extras 9<br />

Liaison für mehr als eine Saison<br />

Unser Theater geht ab der neuen Spielzeit eine neue Verbindung mit dem Landestheater Eisenach ein<br />

Es ist fast wie im richtigen Leben: Sie verbinden<br />

sich, trennen sich und versuchen es<br />

erneut miteinander: die Thüringer Bühnen und<br />

Orchester. Während die einen in der Vergangenheit<br />

lebenslange Theaterehen eingingen,<br />

auch Fusionen genannt, ließen sich andere<br />

eher auf lockere Beziehungen ein, auf Kooperationen.<br />

Fakt ist, in den letzten Jahrzehnten<br />

waren erfolgreiche Kuppler am Werk, denn<br />

fast alle Theater in Thüringen haben sich in<br />

irgendeiner Weise binden lassen.<br />

Dieses gesamte Beziehungsgeflecht<br />

wurde nun im Zusammenhang mit<br />

den neuen Finanzierungsverträgen neu<br />

geordnet. Um weitere Gemeinsamkeiten<br />

herauszufinden und sie auf positive Synergieeffekte<br />

hin abzuklopfen, setzte sich<br />

Kultusminister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel<br />

Hoff mit den Theaterleitern aus<br />

Thüringen zusammen. Herausgekommen<br />

ist mit Beginn der Spielzeit <strong>2017</strong>/18<br />

für unser Theater Rudolstadt dabei zwar<br />

keine neue Ehe, dafür aber ein Dreiecksverhältnis,<br />

das man auch getrost einen<br />

flotten Vierer nennen könnte.<br />

Die Ehe ist ein Spielplan mit gleichbleibendem<br />

Repertoire. Folglich sollte<br />

man wenigstens die Inszenierung<br />

ändern. Frederico Fellini, ital. Filmregisseur<br />

Unser neues Partnertheater: das Landestheater Eisenach<br />

In unserer neuen Patchwork-Familie<br />

arbeiten wir zukünftig sowohl mit dem<br />

Theater Nordhausen eng zusammen, als<br />

auch mit dem Landestheater Eisenach,<br />

mit dem wir bis 2003 sogar schon einmal<br />

knapp zehn Jahre verheiratet waren.<br />

(Aus dieser Ehe sind übrigens die beiden<br />

Schauspieler Ute Schmidt und Joachim<br />

Brunner zu uns gestoßen.) Und weil die<br />

Eisenacher Bühne aktuell mit dem Theater<br />

Meiningen liiert ist, hat auch dieses<br />

ein Stück weit bei allen gemeinsamen<br />

Vorhaben mitzusprechen.<br />

<strong>Das</strong> hat, wie in jeder Beziehung, Konsequenzen.<br />

Man muss sich weit mehr miteinander<br />

austauschen, die komplizierte<br />

Planung aufeinander abstimmen und<br />

bisweilen Verzicht üben, weil beispielsweise<br />

bestimmte Inszenierungen eben<br />

nicht beliebig oft angesetzt werden können.<br />

Auf der anderen Seite jedoch ist es<br />

ungemein bereichernd, unterschiedliche<br />

Denkweisen und künstlerische Handschriften<br />

kennenzulernen. Bei einem<br />

großen Familienfest der vier Theater<br />

würden vier Orchester, jeweils zwei<br />

Schauspiel- und Opernensembles sowie<br />

die zahlreichen weiteren Mitarbeiter der<br />

Theater – also insgesamt etwa 750 Gäste<br />

– zusammenkommen.<br />

Während die Kooperation mit Nordhausen<br />

wie gewohnt weitergeht, werden wir<br />

ab <strong>September</strong> mit 25 Vorstellungen zusätzlich<br />

an das Landestheater Eisenach<br />

reisen, das von nun an das »Junge Schauspiel«,<br />

Ballett und die Landeskapelle<br />

Eisenach unter einem Dach vereinigt .<br />

In dieser Spielzeit zeigen wir dort die<br />

opulenten Inszenierungen »Die Bibel«,<br />

»Faust_Eins« sogar mit unserem Orchester,<br />

die Komödie »Der Vorname« und<br />

den Heinz-Erhardt-Abend »Danke für<br />

das Geräusch!«. Im Gegenzug kommt<br />

das Ensemble des »Jungen Theaters«<br />

Eisenach mit 4 Inszenierungen für unser<br />

junges Publikum nach Rudolstadt. Auf<br />

diese Weise können wir unsere Stücke<br />

häufiger zeigen und haben selbst die<br />

Möglichkeit, das Programm unserer<br />

Partnertheater wahrzunehmen und uns<br />

von seinen theatralischen Angeboten<br />

überraschen zu lassen. Hoffen wir also<br />

auf langlebige und faire Theater-Affären.<br />

Friederike Lüdde<br />

Foto: Tobias Kromke<br />

Kleine Geschichte des<br />

Landestheaters Eisenach<br />

<strong>Das</strong> Landestheater Eisenach geht aus der<br />

Initiative eines reichen Mäzens hervor. Im<br />

Jahr 1879 schenkte dieser den Bürgern der<br />

Stadt ein klassizistisches Gebäude, das bis<br />

heute Platz für 501 Zuschauer bietet, mit<br />

wechselhafter Geschichte.<br />

Nach der kriegsbedingten Schließung<br />

erfolgte bereits im August 1945 die<br />

Wiedereröffnung. 1952 wurde das Theater<br />

zum »Landestheater« erhoben und erhielt<br />

ein eigenes Drei-Sparten-Ensemble; die<br />

Landeskapelle Eisenach wurde angegliedert.<br />

1995 fusionierte das Landestheater<br />

mit dem Theater Rudolstadt. 2003 wurde<br />

diese »Theaterehe« wieder aufgelöst, und<br />

es begann eine enge Zusammenarbeit mit<br />

dem Südthüringischen Staatstheater<br />

Meiningen. 2008 wurde das Ballett-<br />

Ensemble auf 16 Tänzer vergrößert.<br />

Um das Bestehen des Theaters langfristig<br />

zu sichern, wurde es 2009 in die »Kulturstiftung<br />

Meiningen-Eisenach« überführt.<br />

Mit Beginn der Spielzeit <strong>2017</strong>/18 haben<br />

sich die Theaterstrukturen erneut<br />

geändert. Es beginnt im Schauspiel eine<br />

enge Zusammenarbeit mit dem Theater<br />

Rudolstadt. Die Landeskapelle Eisenach<br />

fusioniert mit der Thüringen Philharmonie<br />

Gotha zur Thüringen Philharmonie Gotha-<br />

Eisenach. Neben dem Ballett verbleibt<br />

noch die 2005/06 gegründete Kinder- und<br />

Jugendtheatersparte »Junges Schauspiel<br />

Eisenach« am Haus.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!