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September 2017 | Bürgerspiegel

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Seite 18<br />

Unter uns<br />

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Franz Bahlmann aus Barßel wurde 70 und sein Unternehmen ebenso!<br />

Ein Unternehmer, Ehrenmann<br />

und gläubiger Katholik!<br />

Barßels Bürgermeister Nils Anhuth gratuliert Franz Bahlmann zum 70. Geburtstag und zum 70-jährigen Firmenjubiläum mit einem kleinen Präsent<br />

Von HENRIE LAIB<br />

Barßel – Am 27. Februar 1947<br />

machte sich Installateurmeister<br />

Aloys Bahlmann selbstständig.<br />

Der Zweite Weltkrieg war<br />

gerade mal zwei Jahre vorbei.<br />

Der alliierte Kontrollrat der<br />

Siegermächte hatte zwei Tage<br />

zuvor den Staat Preußen aufgelöst.<br />

Doch die große Weltpolitik<br />

interessierte die Bürger in<br />

Barßel und dem Rest des heutigen<br />

Kreis Cloppenburg wenig.<br />

Sie wollten nur schnell die<br />

Schrecken des Krieges vergessen<br />

und blickten nach vorne.<br />

So auch der gläubige Katholik<br />

Aloys Bahlmann, der seine Zukunft<br />

in die Hand Gottes legte.<br />

Denn auch die Nachkriegszeit<br />

war hart.<br />

Es zeugte schon von sehr viel<br />

Mut und Duchsetzungsvermögen,<br />

sich in diesen schweren<br />

Zeiten mit einem Handwerksunternehmen<br />

selbstständig<br />

zu machen. Doch Aloys Bahlmann<br />

ließ sich nicht beirren.<br />

Auch nicht durch den schrecklichen<br />

Kältewinter 1947, der<br />

weitere Opfer durch Hungerund<br />

Kältetod forderte. Der<br />

Volksmund dichtete damals<br />

das Deutschlandlied um in:<br />

„Deutschland, Deutschland ohne<br />

alles. Ohne Butter, ohne Speck.<br />

Und das bisschen Marmelade<br />

frisst uns die Besatzung weg“.<br />

Es war ein Kampf um das<br />

nackte Überleben. Man kann<br />

den Mut des Aloys Bahlmann<br />

wirklich bewundern. Und<br />

kaum einer von uns kann nachvollziehen,<br />

was das für den Familienvater<br />

bedeutete, wieviel<br />

Kraft und Willen er aufgewendet<br />

hat, um den Grundstein<br />

für das heutige, gut florierende<br />

Unternehmen bad & heizung<br />

bahlmann zu legen. Zumal<br />

er durch eine Verletzung<br />

im Krieg beinamputiert war,<br />

außerdem mit einer schweren<br />

Rückenverletzung zu kämpfen<br />

hatte und auf einem Auge fast<br />

blind war.<br />

Aloys Bahlmann war einer<br />

jener Gründerväter, die nur<br />

hoffen konnten, dass ihr Lebenswerk<br />

durch die Nachfolgegeneration<br />

erhalten bleibt.<br />

Doch auch hier blieb er zurecht<br />

optimistisch. Denn er hatte seinen<br />

Kindern ganz klare Werte<br />

mit auf den Weg gegeben.<br />

Sein Sohn Franz, vor wenigen<br />

Wochen genauso alt geworden<br />

wie die Firma, erinnert<br />

sich: „Ich habe meinen Vater<br />

nicht nur als gläubigen Menschen<br />

in Erinnerung, sondern<br />

auch als Kämpfer. Er hat hart<br />

gearbeitet, nie aufgegeben –<br />

und das Wohl seiner Familie<br />

war ihm das Wichtigste. Mein<br />

Vater hat sich als gläubiger Katholik<br />

immer an die ethischen<br />

Regeln der katholischen Kirche<br />

gehalten. Er hat uns vorgelebt,<br />

was das bedeutet. Dazu<br />

gehörten unter anderem<br />

Demut, Ehrlichkeit und Offenheit,<br />

Fairness und Respekt,<br />

Freundlichkeit, Vertrauen und<br />

Gemeinsamkeit. Mein Vater<br />

hat keine schriftlichen Verträge<br />

gebraucht. Er hat nach<br />

den Regeln der hanseatischen<br />

Kaufleute gehandelt: ein Mann<br />

ein Wort - ein Handschlag!“<br />

Viele dieser Regeln hängen<br />

noch heute als „Spielregeln“<br />

im Büro der Firma - auch als<br />

Aufforderung an die Mitarbeiter,<br />

sich daran zu halten. Zum

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