04.09.2017 Aufrufe

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG

Wir zeigen Ihnen die Natur von ihrer schönsten Seite! Blättern Sie durch unser aktuelles Heft, und werfen Sie einen Blick auf die Vielfalt, die Sie umgibt. Alle zwei Monate finden Sie bei uns packende Fotos, Reportagen und Berichte über Vögel, seltene Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere oder Insekten wie Libellen und Schmetterlinge.

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AUSRÜSTUNG<br />

Das TSN 553 und 554 ist<br />

kompakt und handlich. Wie bei der<br />

TSN-880er-Serie gibt es ein grobes<br />

und ein feines Rad zum Scharfstellen.<br />

Fotos: Kowa Deutschland<br />

Die Zahl der Anbieter für die<br />

weltbesten Spektive ist überschaubar:<br />

Kowa, Leica, Swarovski<br />

und Zeiss (mancher würde noch<br />

Meopta und Optolyth nennen). Bislang<br />

hatte keiner der Top 4 eine überzeugende<br />

Lösung für ein verbreitetes Problem<br />

gefunden – nämlich, dass viele Naturfreunde<br />

im Gelände, insbesondere in<br />

den Bergen, ihr Spektiv nicht mitnehmen,<br />

weil es ihnen zu schwer und zu<br />

sperrig ist. Mit der TSN 550-Serie (das<br />

TSN 553 hat Schräg- und das TSN 554<br />

Geradeinblick) zeigt der japanische Hersteller<br />

Kowa, seit 60 Jahren im Spektivgeschäft,<br />

der deutsch-österreichischen<br />

Konkurrenz, dass auch ein sehr kleines<br />

Spektiv absolut in der Champions League<br />

mitspielen kann.<br />

EIN LEICHTGEWICHT<br />

Auf den ersten Blick sieht das Teleskop<br />

etwas komisch aus: Das Okular erscheint<br />

viel zu groß im Verhältnis zur<br />

Länge von nur 27 (553) oder 29 (554)<br />

Zentimetern. Aber es geht nicht um<br />

Schönheit, sondern um Leistung und<br />

Nutzen. Das mit den aus der Kowa-Topmodell<br />

TSN 880 bekannten Linsen aus<br />

Fluoritkristall gebaute Spektiv wiegt<br />

nämlich gerade mal 800 Gramm. Zu<br />

Recht könnte man erwarten, dass eine<br />

vom Hersteller angestrebte Gewichtsreduzierung<br />

zu Lasten der optischen Qualität<br />

oder Verarbeitung gehen könnte<br />

– aber nichts davon ist passiert. Im Gegenteil,<br />

hat die 550er-Serie eine<br />

dem großen Bruder TSN 880<br />

ebenbürtige Spitzenleistung<br />

bei Helligkeit, Farbechtheit<br />

und klarer Abbildung. Beim<br />

naturgucker-Vorabtest in<br />

den Pyrenäen erbrachte das<br />

Spektiv, das gerade auf der britischen<br />

Birdfair in Rutland offiziell vorgestellt<br />

wurde, großartige Leistungen.<br />

So zeigte es einen gegen einen bedeckten,<br />

weißlichen Himmel fliegenden<br />

Bartgeier ohne jede Farbsäume bis zum<br />

äußersten Rand. Die Naheinstellgrenze<br />

von nur drei Metern ermöglichte die<br />

Beobachtung einer Smaragdeidechse<br />

im Gras. Um dem Naturbeobachter die<br />

»Arbeit« zu erleichtern, sind auch im Minispektiv<br />

die bekannten Fokussierringe<br />

für Grob- und Feineinstellung eingebaut.<br />

Das Okular bietet Vergrößerungen<br />

von 15- bis 45-fach. Abschrauben und<br />

gegen ein anderes Okular auswechseln,<br />

ist allerdings nicht möglich. Offenbar<br />

hielt man das für nicht nötig, und warum<br />

auch? Schließlich ist Kowa mit<br />

dieser Neuheit bislang konkurrenzlos.<br />

Die kleinste Variante aus der ATX-Serie<br />

von Swarovski bringt je nach Geradoder<br />

Schrägeinblick mit um die 1.600<br />

Gramm glatt das Doppelte auf die Wage<br />

und misst knapp 37 oder 34 Zentimeter.<br />

Das kleinere Swarovski CTC<br />

30x75 (1.575 Euro) kommt dem Kowa<br />

mit 31 Zentimetern Länge schon näher,<br />

wiegt aber stolze 1,2 Kilo und erreicht<br />

bei Weitem nicht die optische Brillianz<br />

des Kowa. Ähnlich kleine Spektive bieten<br />

zwar auch Hersteller wie Optolyth<br />

an – 32 Zentimeter beim Compact 80<br />

APO-HDF (1.450 Euro), was aber auch<br />

1,6 Kilo wiegt. Optolyth und auch Vixen<br />

spielen aber im Vergleich eher in einer<br />

anderen Liga.<br />

TEUER, ABER GUT<br />

Und genau das ist der größte Wermutstropfen:<br />

Das TSN 550 kostet 1.800<br />

Euro. Das ist sehr viel Geld. Aber es ist<br />

eben auch sehr gut – Spitzenqualität kostet<br />

eben Spitzenpreise. Demgegenüber<br />

ist das deutlich schwerere und größere<br />

Swarovski ATX 25-60x65 – mit je Anbieter<br />

zwischen 2.600 und 3.000 Euro<br />

– noch teurer. Wer auch auf längeren und<br />

anstrengenden Touren nicht auf kleine<br />

und leichte Weltklasse-Optik verzichten<br />

möchte, hat mit dem KOWA nun eine<br />

Möglichkeit. An Zubehör bietet<br />

Kowa Handy- und Kameraadapter<br />

und Taschen<br />

(folgen<br />

noch)<br />

an. Ein kleines Detail<br />

noch: Das beiliegende Reinigungstuch<br />

ist anders als bei der Konkurrenz<br />

nicht glatt, sondern etwas aufgeraut.<br />

Damit lässt sich das Tuch selbst besser<br />

festhalten und bewegen. Auch hier hat –<br />

wieder – einer nachgedacht.<br />

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