Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes Oktober 2010 • Jahrgang 62 ...
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes Oktober 2010 • Jahrgang 62 ...
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes Oktober 2010 • Jahrgang 62 ...
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<strong>Zeitschrift</strong> <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong> Jägerverban<strong>des</strong><br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong> <strong>•</strong> <strong>Jahrgang</strong> <strong>62</strong> www.tjv.at
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04<br />
Gamsräude in Tirol<br />
08 rehwildhege<br />
10 Winterfütterung von rot- und rehwild<br />
15 Jagd und Europa<br />
16 das neue Wildkochbuch<br />
17 Ein Weidmannsheil den Jubilaren<br />
Jagdliches Schießen<br />
Verbunden mit dem Vorsitz in der Österreichischen<br />
Lan<strong>des</strong>jägermeisterkonferenz<br />
ist durch den Jagdverband <strong>des</strong> betroffenen<br />
Bun<strong>des</strong>lan<strong>des</strong> auch das Österreichische Jägerschaftsschießen<br />
auszurichten. Unter der<br />
Federführung unseres Schießreferenten Hubert<br />
Winkler ist es eindrucksvoll gelungen,<br />
faire und spannende Wettkämpfe auszurichten.<br />
Die ausgezeichneten geländemäßigen<br />
Bedingungen in Hochfilzen ermöglichten<br />
sowohl mit der Kugel bis zu 300 Meter als<br />
auch mit Schrot parallel auf zwei jagdnahen<br />
Parcours zu schießen. Die Ergebnisse zeigten,<br />
dass sich tatsächlich die Elite im jagdlichen<br />
Schießen aus allen Bun<strong>des</strong>ländern dem<br />
Wettkampf stellte. Wichtige Erkenntnisse<br />
aus diesen Meisterschaften sind einmal die<br />
Überlegenheit der Schrotschützen der „östlichen“<br />
Bun<strong>des</strong>länder sowie die Wichtigkeit<br />
<strong>des</strong> Schießens mit der Kugel auf große Entfernungen.<br />
Damit meine ich nicht den jagdlichen<br />
Schuss, sondern die Trainingsmöglichkeit<br />
zum Kugelschießen auf min<strong>des</strong>tens<br />
24 Mitteilungen aus der geschäftsstelle<br />
27 aus den Bezirken<br />
29 leserbrief<br />
30 aus den revieren<br />
31 Kinder auf der Pirsch<br />
18<br />
Belletristik: Wieder<br />
einmal zur Hirschbrunft<br />
200 m, nach Möglichkeit bis 300 m. Dass sich<br />
durch Trainingsschießen auf große Entfernungen<br />
die Schießleistungen auf „normale<br />
Jagdentfernungen“ deutlich verbessern, ist<br />
eine unbestrittene Tatsache. Außerdem lernt<br />
der Jäger die Leistungsgrenzen seiner Waffe<br />
bzw. der verwendeten Munition besser kennen.<br />
In Tirol verfügen wir derzeit insgesamt<br />
über drei Möglichkeiten zum Schrotschießen<br />
in drei Bezirken sowie vierzehn Schießstände<br />
in sechs Bezirken für Kugel. Davon ist der<br />
größte Teil leider nur bis 100 Meter ausgerichtet.<br />
Daraus muss die Folgerung gezogen<br />
werden, dass auch in unserem Bun<strong>des</strong>land<br />
nach Möglichkeiten gesucht werden sollte,<br />
um zumin<strong>des</strong>t eine zeitgemäße Schießanlage<br />
für Kugel auf 200 m sowie einen modernen<br />
Jagdparcours für Schrot, ideal wäre kombiniert<br />
mit der Kugelanlage. Einer der zentralen<br />
jagdethischen Grundsätze ist zweifellos<br />
ein möglichst rasch tötender Schuss auf ein<br />
Wildtier. Die Voraussetzung dafür ist ein<br />
geübter Schütze sowie eine funktionierende,<br />
32 Vereine<br />
IMPRESSUM: JAGD IN TIROL · <strong>Zeitschrift</strong> <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong> Jägerverban<strong>des</strong>. Herausgeber und Medieninhaber (Verleger): <strong>Tiroler</strong> Jägerverband, adamgasse 7a, 6020 innsbruck, Tel. 0512-57 10 93, 0800/244 177,<br />
0664/9750 806, Fax 0512/571093-15, E-Mail: info@tjv.at, Schriftleitung: Helmuth Waldburger. layout: Bernhard Feurstein. Hersteller und anzeigenverwaltung: Print-Zeitungsverlag gmbH, Eduard-Bodem-gasse 6,<br />
6020 innsbruck, Tel. 0512-320 700, Fax 0512-320 720, E-Mail: jagd@jagdintirol.com. redaktion: geschäftsstelle TJV-anzeigen: richard Kattnig. Produktion: Evelyn Schreder, Carina Brugger. „Jagd in Tirol” wird an<br />
alle Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong> Jägerverban<strong>des</strong> kostenfrei abgegeben. Sie ist eine Fachzeitschrift, welche die behördlichen Kundmachungen und Verlautbarungen zu veröffentlichen hat und zusätzlich über grundsätzliche<br />
Fragen und aktuelle Ereignisse auf dem gebiet <strong>des</strong> Jagdwesens, <strong>des</strong> naturschutzes usw. informiert. „Jagd in Tirol” erscheint am Monatsanfang. redaktionsschluss ist der 15. <strong>des</strong> Vormonats. Für unverlangte Manuskripte<br />
und Bilder wird keine Verantwortung übernommen. namentlich oder mit Kürzel gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von redaktion und Herausgeber wieder.<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong> Titelfoto: albert Mächler, Fotos Seite 3: Mag. Christian Messner, Klaus Schneider (d-VS-Schwenningen)<br />
33 Veranstaltungen<br />
34 Jagdhunde<br />
36 Kulinarium<br />
37 offroad Spezial<br />
inhalt<br />
Meinung<br />
Karl Berktold<br />
Lan<strong>des</strong>jägermeister<br />
von Tirol<br />
richtig angeschossene Jagdwaffe. Durch die<br />
zwischenzeitlich schon zur Selbstverständlichkeit<br />
gewordenen Ausstattung mit einem<br />
Entfernungsmesser ist eine der bisherigen<br />
Hauptursache für Fehlschüsse, nämlich die<br />
Schätzfehler beim Entfernungsermitteln<br />
praktisch ausgeschaltet worden. Umso mehr<br />
Bedeutung kommt daher einem regelmäßigen<br />
Schießtraining bzw. dem Überprüfen<br />
der Jagdwaffen zu. Nur zeigt die Praxis,<br />
dass für viele Jäger die Möglichkeiten in der<br />
näheren Umgebung nicht vorhanden sind.<br />
Die Verbesserung dieser Situation wird<br />
mir als Lan<strong>des</strong>jägermeister ein zusätzliches<br />
Anliegen sein. ■<br />
3
Fachartikel<br />
Die Gamsräude<br />
in Tirol – eine Zukunftsperspektive<br />
Bisher hat die Wipptal-Brennerfurche auf Nordtiroler Seite als nur schwer überwindbare Barriere die Gamsräude auf die Ostalpen beschränkt.<br />
Die Gamsräude, hervorgerufen<br />
durch die Milbenart Sarcoptes rupicaprae,<br />
ist die wohl schwerwiegenste<br />
Erkrankung, die einen Gamsbestand<br />
heimsuchen kann. Sie ist in den Ostalpen<br />
seit dem frühen 19. Jahrhundert bekannt<br />
und führt mit schubweisem Auftreten zu<br />
massiven Ausfällen. Neben dem Gamswild<br />
befällt sie auch das Steinwild und Ziegen.<br />
Die Räude der Schafe wird durch eine<br />
andere Sarcoptesmilbe ( Sarcoptes ovis)<br />
verursacht. Die kleinsten Vertreter der Ektoparasiten<br />
sind zugleich auch die für das<br />
Gams- und Steinwild gefährlichsten Krankheitserreger,<br />
die einen Bestand fast gänzlich<br />
ausrotten können. Sarcoptes rupicaprae ge-<br />
hören zu den Grabmilben. Sie leben in den<br />
oberen Hautschichten, wo sie durch ihre<br />
Bohrtätigkeit massive Hautveränderungen<br />
hervorrufen. Die weiblichen Milben haben<br />
Räudemilben (Sarcoptes rupicaprae)<br />
eine leicht ovale Form und werden bis zu<br />
0,4 mm groß, sind also mit freiem Auge<br />
gerade noch erkennbar. Männliche Milben<br />
sind etwas kleiner und rundlicher.<br />
Erwachsene Milben haben zwei vorderständige<br />
und zwei rückständige Beinpaare,<br />
wobei im Gegensatz zu anderen Milbenarten<br />
die kurzen Hinterbeine im Mikroskop<br />
die Umrisse <strong>des</strong> Körpers nicht überragen.<br />
An den Beinenden befinden sich auf langen<br />
Stielen tulpenförmige Haftlappen. Der Körper<br />
der Sarcoptesmilben ist schuppig und<br />
mit zahlreichen Borsten und Dornen besetzt,<br />
anhand deren Anordnung, wie auch<br />
an der Rückenblöße, verschiedene Arten<br />
differenziert werden können.<br />
4 Fotos: Mag. Christian Messner<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
Entwicklungszyklus<br />
Nach der Paarung und Entwicklung auf der<br />
Hautoberfläche bohren die Milbenweibchen<br />
Bohrgänge in die Oberhaut, in denen<br />
eine einzige Milbe während ihrer 40-tägigen<br />
Lebensdauer bis zu 50, ca.100 µm große Eier<br />
ablegen kann. Aus diesen Eiern schlüpfen<br />
nach 2-3 Tagen Larven, die nur drei Beinpaare<br />
aufweisen. Nach weiteren drei Tagen<br />
häuten sich diese Larven zu Protonymphen,<br />
die jetzt wieder vier Beinpaare besitzen.<br />
Wiederum nach drei Tagen entwickeln sich<br />
daraus Teleonymphen, aus denen entweder<br />
geschlechtsreife Männchen hervorgehen<br />
oder die als weibliche Nymphen an die<br />
Hautoberfläche wandern und sich dort mit<br />
den männlichen Milben paaren.<br />
Nach der letzten Häutung zu den adulten<br />
Weibchen bohren sie sich wieder in die<br />
oberflächlichen Hautschichten ein und beginnen<br />
erneut mit der Eiablage. Somit entstehen<br />
alle drei Wochen neue Generationen,<br />
was den oftmals stürmischen Verlauf der<br />
Räude erklärt. Die Lebensdauer der Milben<br />
beträgt ca. 40 Tage, am toten Tier überleben<br />
sie ungefähr zwei Wochen lang, wandern in<br />
diesem Fall aber verstärkt an die Oberfläche,<br />
um möglichst noch einen neuen Wirt<br />
zu erlangen. Eine Auswanderung aus den<br />
Kadavern in die Umgebung erfolgt maximal<br />
im Umkreis von 2 Metern, jedoch überleben<br />
die Milben auch dort kaum länger als<br />
eine Woche. Da für die Larvenentwicklung<br />
möglichst Körpertemperatur vonnöten ist,<br />
findet auf den verendeten Gämsen auch<br />
keine Milbenvermehrung mehr statt.<br />
Räudemilbe und Larven<br />
Symptomatik<br />
Die Ansteckung mit Räudemilben erfolgt<br />
durch direkten Körperkontakt, vor allem in<br />
der Brunftzeit beim Deckakt sowie durch<br />
den Sozialkontakt, besonders von Muttertier<br />
und Kitz. Eine große Ansteckungsquelle<br />
dürften auch vom Gamswild bevorzugt<br />
aufgesuchte Ruhe- und Lagerplätze sein,<br />
die sich meist unter Felsbändern, am Rande<br />
von Abbrüchen oder oft an einzelnen<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong><br />
Baumgruppen an der Waldgrenze befinden.<br />
Die Tatsache, dass die ranghöhere<br />
Gämse Unterlegene gerne aus den Betten<br />
aufscheuchen, um selbst darin platzzunehmen,<br />
birgt eine große Ansteckungsgefahr<br />
in sich. Ebenso kann das kurzzeitig hintereinander<br />
erfolgende Benutzen derselben<br />
Kratzbäume oder Scheuerstellen eine Milbenübertragung<br />
verursachen.<br />
Durch ihre Bohrtätigkeit verursachen<br />
Räudemilben eine Entzündung der oberflächlichen<br />
Hautschichten, die mit Rötung,<br />
Schwellung, Schuppenbildung und mit dem<br />
Auftreten von starkem Juckreiz einhergeht.<br />
Befallene Gämsen schütteln sich häufig,<br />
benagen und belecken infizierte Hautstellen<br />
und kratzen sich mit den Hinterläufen.<br />
Dadurch brechen die Haare ab oder fallen<br />
aus der geschädigten Haut aus, sodass sich<br />
kahle Stellen bilden.<br />
Sind bei einer Gams bereits aus der Entfernung<br />
solche Räudeflecken auszumachen,<br />
so ist in den allermeisten Fällen mit<br />
einer schnellen Ausbreitung und dem Verlust<br />
<strong>des</strong> Tieres zu rechnen. Die Haut wird<br />
stark verdickt, verliert ihre Elastizität und<br />
bekommt so tiefe Risse und Schrunden,<br />
in denen sich bakterielle Sekundärerreger<br />
einnisten und das entzündliche Geschehen<br />
noch weiter anheizen. Schließlich entstehen<br />
so großflächige panzerartige, stark zerklüftete<br />
und mit eitrigen Massen durchsetzte<br />
Hautbezirke, dass die Bewegung und damit<br />
auch die Nahrungsaufnahme immer mehr<br />
eingeschränkt wird. Diese Tiere kümmern<br />
stark und gehen an Erschöpfung, Hunger<br />
oder sekundären Infektionen ein.<br />
Je nach dem Ansteckungsort erscheinen<br />
die ersten Räudeveränderungen meist an<br />
der Vorderbrust, am Bauch und an den<br />
Schenkelinnenflächen. Sehr oft sind auch<br />
der Äserbereich und die Wangen betroffen,<br />
da sie durch das Beknabbern der juckenden<br />
Stellen infiziert werden. Begünstigend<br />
für den Ausbruch der Gamsräude<br />
wirkt neben einem hohen Wildbestand<br />
eine Herabsetzung der Widerstandskraft<br />
durch harte Winter, übermäßige Beunruhigung<br />
oder starker Wurmbefall. Obwohl<br />
es potente Medikamente gegen die Räude<br />
gibt, ist eine medikamentöse Bekämpfung<br />
in freier Wildbahn aufgrund der Verabreichungs-,<br />
Dosierungs- und Rückstandsproblematik<br />
derzeit nicht möglich. So bleibt<br />
nur der Abschuss aller sichtlich räudebefallenen<br />
Tiere zur Verhinderung der Weiterverbreitung<br />
und zur Verhinderung <strong>des</strong><br />
mit großem Leid verbundenen „Dahinsiechens“<br />
betroffener Tiere.<br />
Zum Weiterlesen blättern Sie bitte um auf Seite 6<br />
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5
Fachartikel<br />
Typische Hautveränderungen<br />
bei starkem Räudebefall<br />
Die derzeitige<br />
Räu<strong>des</strong>ituation in Tirol<br />
Ausgehend vom hinteren Zillertal oder<br />
dem Pinzgau hat sich der jüngste Räu<strong>des</strong>chub<br />
im Herbst 2003 über die Gerlos und<br />
den Langen Grund in den Bezirk Kitzbühel<br />
ausgebreitet. Zwei Jahre später erfolgte<br />
ein Zug in Richtung Westen ins Schmirntal,<br />
von wo sich die Räude bis zum Brenner<br />
vorgearbeitet hat und im letzten Winter<br />
hohe Verluste beim Gamswild verursachte.<br />
Ebenso wurde die Steinwildkolonie in der<br />
Wattener Lizum stark dezimiert. Bisher<br />
hat die Wipptal-Brennerfurche auf Nordtiroler<br />
Seite als nur schwer überwindbare<br />
Barriere die Gamsräude auf die Ostalpen<br />
beschränkt. Leider aber ist die Räude<br />
auch auf der Südtiroler Seite in zwei Seuchenzügen<br />
nach Westen bis ins Eisacktal<br />
vorgerückt und es konnten erstmals auch<br />
auf der orographisch rechten Seite <strong>des</strong><br />
Eisack Räudefälle nachgewiesen werden.<br />
Wenn es jetzt nicht gelingt, die Gamsräude<br />
an der Wipptal-Brenner-Eisackfurche<br />
aufzuhalten, dann droht den westlichen<br />
Gams- und Steinwildpopulationen in<br />
den nächsten Jahren ein verheerender<br />
Seuchenzug! Aus diesem Grunde ist es<br />
dringend angebracht, die besten Fachleute<br />
zusammenzuholen und schnellstmöglich<br />
eine länderübergreifende Strategie zur<br />
Verhinderung einer weiteren westlichen<br />
Ausbreitung zu entwerfen. Außerdem ist<br />
ein jeder eingeladen, erfolgversprechende<br />
Ideen für die Räudebekämpfung, an dieser<br />
Stelle kundzutun.<br />
Bekämpfung<br />
der Gamsräude<br />
„Wenn man die Räude erst einmal hat, dann<br />
wird man sie so schnell nicht wieder los!“<br />
– davon wissen betroffene Jäger ein Liedlein<br />
zu singen. Vieles wurde versucht, um<br />
die Räude loszuwerden, aber kaum etwas<br />
hat gefruchtet. Nachdem diese Krankheit<br />
bereits seit mehreren Jahren in den Räudegebieten<br />
Tirols grassiert, die Bestände<br />
großteils durchseucht haben und empfängliche<br />
Tiere verendet oder erlegt worden<br />
sind, ist mit einem allmählichem Abflauen<br />
zu rechnen. Danach wird für einige<br />
Jahre Ruhe einkehren oder die Räudefälle<br />
tröpfeln so vor sich hin, um aber nach<br />
ein bis zwei Jahrzehnten, wenn sich die<br />
Bestände wieder erholt haben, in einem<br />
neuerlichen Schub wiederzukehren. Da<br />
es in Tirol keine einheitlichen Aufzeichnungen<br />
über die Räudefälle gibt, ist der<br />
künftigeVerlauf und die Ausbreitung nur<br />
sehr schwer einzuschätzen. Deshalb wäre<br />
es dringend angebracht, entweder in der<br />
Lan<strong>des</strong>veterinärdirektion oder beim <strong>Tiroler</strong><br />
Jägerverband eine zentrale Stelle einzurichten,<br />
an die jeder Räudefall gemeldet<br />
werden muss, um ein exaktes Bild über<br />
die räumliche und zeitliche Verteilung zu<br />
erhalten. In Südtirol existieren sehr gute<br />
Datenbanken – siehe Report Gamsräude<br />
<strong>des</strong> Amtes für Jagd und Fischerei der<br />
autonomen Provinz Bozen – Südtirol,<br />
dennoch ist es ihnen nicht gelungen, das<br />
Fortschreiten der Gamsräude aufzuhalten.<br />
Das derzeit dringlichste Gebot ist es, die<br />
Wipptal-Brennerfurche für das Gamswild<br />
westwärts unpassierbar zu machen,<br />
um ein Übergreifen auf die Gams- und<br />
Steinwildbestände der Stubaier Alpen zu<br />
verhindern.<br />
Mit jagdlichen Methoden wird das nur<br />
schwer zu bewerkstelligen sein, da eine<br />
verstärkte Bejagung immer eine Abwanderung<br />
und damit auch die Ausbreitung provoziert.<br />
Eher erfolgsversprechend dürften<br />
temporär zu errichtende Abhaltezäune<br />
für bestimmte Passagen sein, die nach Ende<br />
<strong>des</strong> Räudezuges schnell wieder abgebaut<br />
werden können. Um eine schnellstmögliche<br />
Kontrolle über die Wirksamkeit<br />
oder aber auch über eine bereits erfolgte<br />
Ausbreitung zu erhalten, wird es notwendig<br />
sein, vorerst einmal min<strong>des</strong>tens<br />
die Gamsbestände <strong>des</strong> Stubai-, Gschnitz-<br />
und Obernbergtales mittels Lung-<br />
engewebsproben zu überwachen. Mittels<br />
eines Elisa-Testes ist es nämlich möglich,<br />
aus einem kleinen Stück Lunge erlegter<br />
Es konnten erstmals auch auf der<br />
orographisch rechten Seite <strong>des</strong> Eisack<br />
Räudefälle nachgewiesen werden. Wenn<br />
es jetzt nicht gelingt, die Gamsräude an der<br />
Wipptal-Brenner-Eisackfurche aufzuhalten,<br />
dann droht den westlichen Gams- und<br />
Steinwildpopulationen in den nächsten<br />
Jahren ein verheerender Seuchenzug!<br />
6 Fotos: Mag. Christian Messner<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
Gämsen, einen erfolgten Kontakt mit Räudemilben<br />
durch den Nachweis von Antikörpern<br />
zu eruieren. Somit kann auch der<br />
Befall mit einigen wenigen Milben aufgedeckt<br />
werden, noch bevor die ersten Symp-<br />
tome auftreten. Da diese Untersuchungen<br />
in Südtirol bereits durchgeführt werden,<br />
wäre eine Kooperation sicherlich von<br />
Vorteil. Es sollte eigentlich gar nicht erwähnt<br />
werden müssen, aber das aktive<br />
Verbringen (Aussetzen) von auch augenscheinlich<br />
gesundem Gams- und Steinwild<br />
aus Räudegebieten in räudefreie<br />
Zonen ist tunlichst zu unterlassen! Außerdem<br />
sollten zur Sicherheit, auch wenn<br />
die Übetragungsgefahr gering ist, keine<br />
Ziegen aus Räudegebieten in Nichträudegebieten<br />
gealpt werden, wenn sie nicht<br />
vor Auftrieb einer Räudebehandlung unterzogen<br />
wurden.<br />
Das sogenannte „Ausdünnen“, eine verschärfte<br />
Bejagung auch von gesundem<br />
Gamswild, halte ich in Räudegebieten für<br />
kontraproduktiv, da es keinen stärkeren<br />
Stress für das Wild gibt, als einen hohen<br />
Jagddruck! Er fördert das Abwandern in<br />
bisher räudefreie Gebiete und damit auch<br />
die Weiterverbreitung, er verstärkt die Auswirkung<br />
sämtlicher anderer Störungen, die<br />
bei niedrigem Jagddruck viel leichter ertragen<br />
werden und er schwächt durch die vermehrte<br />
Ausschüttung von Stresshormonen<br />
die Widerstandskraft, was wiederum das<br />
Angehen der Räude erleichtert. Zudem<br />
entnimmt man der Population auch jene<br />
Gams, die durch ihr Immunsystem oder<br />
auch durch ihr weniger kontaktfreudiges<br />
Verhalten der Räude trotzen. Die verstär-<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong><br />
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Es wird notwendig sein, vorerst einmal min<strong>des</strong>tens die Gamsbestände <strong>des</strong> Stubai-,<br />
Gschnitz- und Obernbergtales mittels Lungengewebsproben zu überwachen. Mittels eines<br />
Elisa-Testes ist es nämlich möglich, aus einem kleinen Stück Lunge erlegter Gämsen einen<br />
erfolgten Kontakt mit Räudemilben durch den Nachweis von Antikörpern zu eruieren.<br />
kte Bejagung kann lediglich in bisher räudefreien<br />
Gebieten von Nutzen sein, die mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit in der nächsten<br />
Zeit mit dem Ausbruch der Krankheit zu<br />
rechnen haben, mit dem Ziel, die Kontaktmöglichkeiten<br />
zu vermindern und etwaige<br />
einwandernde Milbenträger zu entnehmen.<br />
Dafür braucht es aber Jäger, die<br />
sehr, sehr viel Zeit im Revier verbringen<br />
und die es verstehen, durch das Abwarten<br />
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und auch Ausnützen von „günstigen Gelegenheiten“<br />
schonend zu Jagen und so die<br />
Rudel nicht unter zu großem Druck zu<br />
setzen. Die allergrößte Bedeutung jedoch<br />
kommt den Maßnahmen der Südtiroler<br />
Jägerschaft und den zuständigen Behörden<br />
zu, weil wir uns der Räude kaum erwehren<br />
können, wenn sie uns vom Süden her<br />
überrollt. ■<br />
Mag. Christian Messner<br />
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Rehwildhege<br />
im Bezirk Landeck – eine Erfolgsgeschichte<br />
Als einstmaliger Langzeit-Bezirksjägermeister<br />
habe ich mir schon<br />
frühzeitig, inspiriert durch die<br />
starken Böcke <strong>des</strong> Kaunertales, den Kopf<br />
zerbrochen, wie man die Rehwildjäger für<br />
eine erfolgsorientierte Rehwildhege motivieren<br />
könnte. So habe ich in den Jahren<br />
1978-1984 bei den jährlichen Trophäenschauen<br />
alle Rehböcke mit mehr als 300<br />
Gramm Geweihgewicht ermittelt und separat<br />
zur Schau gestellt. Schon zur damaligen<br />
Zeit war unser Bezirk Landeck in der<br />
Lage, eine beachtliche Zahl starker Böcke<br />
zu präsentieren. Es waren durchschnittlich<br />
jährlich 73 Rehböcke. Die Präsentation und<br />
Publikation dieser starken Böcke hat in<br />
der Jägerschaft unseres Bezirkes eine hohe<br />
Begeisterung und Interesse ausgelöst, die<br />
dann eigentlich dazu geführt hat, dass sich<br />
der Jagdbezirk Landeck zu einem „Rehwild-<br />
Vorzeigebezirk“ entwickelt hat. Obwohl<br />
das statistische Festhalten aller Böcke von<br />
mehr als 300 Gramm Geweihgewicht sehr<br />
aufschlussreich war, gaben diese Aufzeichnungen<br />
noch zu wenig Einblick in die Qualitätsstruktur<br />
der kapitalen Böcke. Ich habe<br />
mich dann entschlossen, ab dem Jahre 1985<br />
gemeinsam mit einigen fachlich versierten<br />
Jagdkollegen jeden guten Bock nach der<br />
internationalen Bewertungsformel zu vermessen,<br />
zu wiegen und statistisch evident zu<br />
halten. Seit diesem Zeitpunkt führe ich bis<br />
heute persönlich ein Rehbock-Bewertungsbuch,<br />
in dem alle Daten über die erlegten<br />
Böcke, wie Name <strong>des</strong> Erlegers, das Revier,<br />
das Abschussdatum und alle Bewertungskriterien<br />
aufgezeichnet sind. Seit diesem<br />
Zeitpunkt werden die entsprechenden Medaillen,<br />
Gold ab 130, Silber mit 115-129,9<br />
und Bronze mit 105-114,9 CIC-Punkten<br />
ausgegeben. Nun nach 25 Jahren ist es interessant,<br />
das Bewertungsbuch aufzuschlagen<br />
und die Entwicklung der Trophäenqualität,<br />
die einen tiefen Einblick in die Rehwildhege<br />
verschafft, darzulegen. Aus diesen Aufzeichnungen<br />
geht hervor, dass in der zweiten<br />
Hälfte der Bewertungszeit die Anzahl<br />
der Medaillenböcke von 434 auf 712 Stück<br />
angestiegen ist.<br />
Enormer Erfolg<br />
Das ist doch ein enormer Erfolg der Rehwildhege<br />
<strong>des</strong> Bezirkes Landeck, wobei dieser<br />
durch die langjährigen Aufzeichnungen<br />
auch belegbar ist. Wenn solche Aufzeichnungen<br />
fehlen, kann der Erfolg der Rehwildhege<br />
wohl kaum nachgewiesen werden,<br />
jedenfalls nicht nur durch die Aufzeichnung<br />
der vergebenen „roten Punkte“. Ich freue<br />
mich darüber, dass meine Nachfolger Vinzenz<br />
Gstrein, Urban Knabl und Hermann<br />
Siess die Bewertung der starken Böcke nicht<br />
abgeschafft haben, so dass die Entwicklung<br />
und der Erfolg der Rehwildhege unseres<br />
Bezirkes weiterhin im Auge behalten werden<br />
kann. Diese stolze Qualitätsbilanz soll<br />
alle Jagdverantwortlichen von Neuem motivieren,<br />
sich mit den Grundsätzen der Rehwildhege<br />
und den offiziellen Abschussrichtlinien<br />
auseinandersetzen. Da und dort gibt<br />
es auch Kritik gegen die Medaillenvergabe<br />
und <strong>des</strong> vermeintlichen Trophäenkults.<br />
Es ist nun einmal Tatsache, dass man die<br />
Hegeerfolge oder –misserfolge am verlässlichsten<br />
von den Bewertungsergebnissen<br />
und den laufenden Aufzeichnungen ablesen<br />
kann. Unsere Praxis hat mit Trophäenkult<br />
nichts zu tun. Man bedenke auch, dass sich<br />
8 Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
nicht nur die kapitalen Medaillenböcke<br />
sowohl qualitativ als auch quantitativ wesentlich<br />
gesteigert haben. Auch die Zahl<br />
der Ernteböcke knapp unter 105 i. P. hat<br />
sich in unserem Bezirk bedeutend erhöht.<br />
Jede Jägerin und jeder Jäger hat Freude<br />
an einem Erntebock, gleichgültig wie viel<br />
Punkte er hat. Abschließend sei mir noch<br />
erlaubt, auf veröffentlichte kritische Äußerungen<br />
eines bekannten Jagdbuch-Autors<br />
hinzuweisen, die da lauten: „Wenn man im<br />
Frühjahr die Bezirkstrophäenschauen von<br />
Tirol besucht, so wird man feststellen, dass<br />
der im westlichsten Teil unseres Lan<strong>des</strong><br />
gelegene Bezirk Landeck durch besonders<br />
starke Rehböcke hervorsticht. Beim ersten<br />
Beschauen der mit Medaillen behängten<br />
Rehkronen kann es schon passieren, dass<br />
es dem einen oder anderen bei so viel<br />
Pracht und Masse und Enden und Perlen<br />
die Sprache verschlägt. Aber warum wachsen<br />
gerade in einem solch klimatischen<br />
Extremgebiet die Böcke zu derartiger<br />
Stärke heran? Welche Geheimnisse birgt<br />
die Landecker Rehwildhege? Keine, würde<br />
ich behaupten. Zu den alt- und allseits<br />
bekannten Hegemaßnahmen kommt die<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong><br />
lange Fütterungszeit. Je exponierter und<br />
schneereicher ein Gebiet ist, <strong>des</strong>to früher<br />
ist es möglich, mit zahlreichen Rehwildfütterungen<br />
die Herbstmast zu beginnen, in<br />
das Trophäenwachstum zu investieren, und<br />
zusätzlich hält man die Rehe bis April, Mai<br />
bei den Trögen und Raufen. Man kann die<br />
ganze Sache gutheißen oder verdammen.<br />
Ich tendiere weder zum Einen noch zum<br />
Anderen, habe aber Probleme damit, den<br />
Wert (außer den finanziellen) der überdimensionierten<br />
Rehkronen zu erkennen.<br />
Ohne die dazugehörende Geschichte<br />
bleibt mir die goldmedaillenbehangene<br />
Rehkrone genauso bedeutungsfremd wie<br />
ein dünnstangiger Spießbock.“<br />
Dazu möchte ich mit aller Deutlichkeit<br />
zum Ausdruck bringen, dass im Bezirk<br />
Landeck – wie auch in allen übrigen Bezirken<br />
Tirols – ausschließlich während der<br />
Notzeit zum Wohlbefinden <strong>des</strong> Rehwil<strong>des</strong><br />
gefüttert wird und dabei das Trophäenwachstum<br />
nicht im Vordergrund steht.<br />
Sehr viele Faktoren sind bei dieser positiven<br />
Entwicklung maßgebend.<br />
Der wichtigste Faktor ist aber das ausreichende<br />
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Das Bewertungsergebnis der erste 12 Jahre<br />
(1986-1997)<br />
61 gold 132 Silber 241 Bronze<br />
Das Ergebnis der folgenden 12 Jahre<br />
(1998-2009)w<br />
119 gold 231 Silber 3<strong>62</strong> Bronze<br />
434<br />
Medaillen<br />
712<br />
Medaillen<br />
Medaillenböcke von 1986-2009 insgesamt =<br />
1146 Medaillen<br />
wertiger Äsung für eine starke Geweihbildung.<br />
Ein solches Äsungsangebot ist in den<br />
meisten Reh-Revieren unseres Bezirkes<br />
vorhanden. Unsere Rehwild-Jäger haben<br />
kein Problem mit kapitalen Trophäen,<br />
im Gegenteil, sie genießen mit Freude ihre<br />
gelungene Hege. Wenn man – wie bei<br />
uns- beachtenswerte Hegeerfolge erzielt,<br />
gibt es immer wieder neidvolle Kritiker,<br />
die versuchen, mit der Masche „Trophäenkult“<br />
die betreffenden Jagdverantwortlichen<br />
anzupatzen. ■<br />
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Winterfütterung<br />
von Rot- und Rehwild<br />
Pro und Kontra der Wildtierfütterung werden in Europa nicht nur in Jägerkreisen diskutiert. Auch von Biologen<br />
und Jagdkritikern wird der Sinn der Fütterung einiger weniger Wildtierarten immer öfter in Frage gestellt.<br />
Pro und Kontra der Wildtierfütterung<br />
werden in Europa nicht nur<br />
in Jägerkreisen diskutiert. Auch<br />
von Biologen und Jagdkritikern wird der<br />
Sinn der Fütterung einiger weniger Wildtierarten<br />
immer öfter in Frage gestellt.<br />
Plausible Begründungen werden verlangt:<br />
Bei welchen Wildarten und wo ist eine<br />
winterliche Fütterung vertretbar? Wann<br />
zweckmäßig oder gar erforderlich? Die<br />
Antwort ist in erster Linie von den regionalen<br />
naturräumlichen und gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen sowie von den jeweiligen<br />
Motiven und Zielen der lokalen<br />
Grundbesitzer und Jäger abhängig. Grundsätzlich<br />
gilt bei fachgerechter Durchführung:<br />
Fütterung reduziert die Sterblichkeit<br />
in der Wildpopulation, erhöht deren Zu-<br />
wachs und beeinflusst die Raumnutzung<br />
<strong>des</strong> Wil<strong>des</strong>. Pflanzenfresser sind von Natur<br />
aus auf natürliche Nahrungs-Engpässe<br />
(„Notzeiten“) eingestellt – nicht nur das im<br />
Regelfall ungefütterte Gamswild. Dennoch<br />
gibt es im Rahmen einiger jagdgesetzlicher<br />
FütterungsBestimmungen als Begründung<br />
den missverständlichen Begriff „Notzeit“.<br />
Aus dem Blickwinkel <strong>des</strong> Tierschutzes<br />
10 Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong><br />
Fotos: hw
www.dieAgentur.de<br />
sind allenfalls menschlich verschärfte<br />
Nahrungs-Engpässe ins Treffen zu führen,<br />
die man durch Fütterung auszugleichen<br />
versucht. Aus dem Blickwinkel <strong>des</strong> „Waldschutzes“<br />
hingegen ist eine Wildfütterung<br />
und damit eine Lenkung dieser problematischen<br />
Wildtierarten weg von schadenssensiblen<br />
Standorten aus ökologischen<br />
Gründen bedeutsam.<br />
Zur Überwinterung von Reh- und Rotwild<br />
(Fütterung bzw. Nicht-Fütterung) bestehen<br />
in Mitteleuropa sehr unterschiedliche<br />
gesetzliche Vorgaben. Auch in Österreich<br />
gewähren die Lan<strong>des</strong>jagdgesetze<br />
erheblichen Spielraum, sodass Ausmaß<br />
und Intensität der Fütterung verschieden<br />
sein können. Dieser gesetzliche Freiraum<br />
erlaubt eine Wildbewirtschaftung auf unterschiedlichem<br />
„Nachhaltigkeits-Niveau“<br />
und eine flexible Anpassung der Hege an<br />
unterschiedliche Zielsetzungen und an<br />
sich ändernde Rahmenbedingungen.<br />
Eine generelle Fütterungsverpflichtung<br />
oder ein generelles Fütterungsverbot allerdings<br />
sind unflexibel und würden im<br />
Grundeigentümer-Reviersystem mitteleuropäischer<br />
Prägung auch das Eigentumsrecht<br />
erheblich einschränken, weil hier die<br />
Jagd Teil der Land- und Forstwirtschaft ist<br />
und traditionell als Jagdwirtschaft betrieben<br />
wird. Somit besteht ein erheblicher<br />
Unterschied zu einer lediglich „aneignenden<br />
Nutzungsform“ weitgehend ohne<br />
Fütterung, wie sie in anderen Jagdsystemen<br />
zur Tradition geworden ist (z.B. in der<br />
Schweiz im Kanton Graubünden).<br />
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Aus dem Blickwinkel <strong>des</strong> „Waldschutzes“ hingegen ist eine Wildfütterung und damit<br />
eine Lenkung dieser problematischen Wildtierarten weg von schadenssensiblen<br />
Standorten aus ökologischen Gründen bedeutsam.<br />
Grundsatzfragen<br />
zur Winterfütterung<br />
Aus der Skepsis gegenüber menschlichen<br />
Eingriffen in unsere Wildtierpopulationen<br />
wird aus jagdkritischer Sicht immer häufiger<br />
die Frage gestellt: Ist es wünschenswert,<br />
dass wild lebende Tiere vom Menschen<br />
durch Fütterung abhängig gemacht<br />
werden, wenn die Art auch ohne Fütterung<br />
überleben kann? Umgekehrt ist kritisch zu<br />
hinterfragen: Wo kann und will der Mensch<br />
in der Zivilisationslandschaft Mitteleuropas<br />
mit ungelenktem Wild leben und auf die<br />
Fütterung als Lenkungsinstrument verzichten?<br />
Denn die Wildtiere leben in unserer<br />
Kulturlandschaft ohnehin in voller Abhängigkeit<br />
von der menschlichen Landnutzung.<br />
So hat z.B. Rodung zu einer verringerten<br />
Bewaldung geführt und wurde im Wald vielerorts<br />
das Angebot an Straucharten und Pioniergehölzen<br />
verringert, wodurch sich die<br />
Pflanzenfresser auf forstlich bedeutsamere<br />
Zum Weiterlesen blättern Sie bitte um auf Seite 12<br />
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Die Empfindlichkeit <strong>des</strong> Verdauungssystems von Wildwiederkäuern, ebenso die erhöhte<br />
Anfälligkeit vieler Wälder für Schäl- oder Verbissschäden sowie die verringerte Toleranz<br />
gegenüber Verbiss und Schälung aufgrund der hohen Anforderungen der Öffentlichkeit<br />
und der Eigentümer an den Wald stellen in unserer Kulturlandschaft enorm hohe<br />
Anforderungen auch an eine Hege mittels Fütterung.<br />
Baumarten verlagert haben. Auch die Motivation<br />
und Begründung für die Winterfütterung<br />
hat sich im Laufe der letzten drei<br />
Jahrhunderte in Mitteleuropa stark gewandelt.<br />
Die Meinungen pro und kontra Fütterung<br />
können je nach Blickwinkel höchst<br />
unterschiedlich ausfallen, weil in Abhängigkeit<br />
von den Interessen, Einstellungen und<br />
Ideologien sowie vom jeweiligen Betrachtungszeitraum<br />
unterschiedliche Aspekte<br />
wichtig erscheinen und in den Vordergrund<br />
gerückt werden.<br />
Zu den oben genannten Fragen müssen<br />
situationsgerechte und ehrliche Antworten<br />
gefunden werden, die glaubwürdig zu vertreten<br />
sind. Fällt die Entscheidung zugunsten<br />
der Fütterung, muss diese fachkundig<br />
durchgeführt werden, denn Füttern mit<br />
mangelhaftem Fachwissen ist fahrlässig:<br />
Fütterungsfehler verursachen erhebliche<br />
Leiden für das Wild und Schäden am Lebensraum.<br />
Und es besteht auch die Gefahr,<br />
gegen rechtliche Vorgaben im Hinblick auf<br />
die Lebensmittelsicherheit zu verstoßen.<br />
Deshalb muss gelten: Statt uninformiert<br />
und damit womöglich fehlerhaft oder halbherzig<br />
zu füttern, ist es besser, gar nicht<br />
zu füttern. Bei einer Entscheidung für die<br />
Fütterung ist sicherzustellen, dass die in<br />
der Folge höheren Abschuss-Erfordernisse<br />
tatsächlich bewältigt werden können. Ansonsten<br />
hat die Futtervorlage eine Zunah-<br />
me der Wilddichte zur Folge und steigert<br />
dadurch die Wildschadensgefahr.<br />
Bei einer Entscheidung gegen die Fütterung<br />
sind in der Kulturlandschaft die erforderlichen<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen,<br />
die dem Wild eine ungestörte Überwinterung<br />
in geeigneten Lebensräumen ermöglichen,<br />
in denen das natürliche Nahrungsangebot<br />
bei tragbaren Schäden genutzt<br />
werden kann und wo auch die menschliche<br />
Rücksichtnahme und Schadenstoleranz<br />
langfristig sicher gestellt sind.<br />
Kleine Fehler –<br />
große Wirkungen<br />
Die Empfindlichkeit <strong>des</strong> Verdauungssystems<br />
von Wildwiederkäuern, ebenso die erhöhte<br />
Anfälligkeit vieler Wälder für Schäl-<br />
oder Verbissschäden sowie die verringerte<br />
Toleranz gegenüber Verbiss und Schälung<br />
aufgrund der hohen Anforderungen der<br />
Öffentlichkeit und der Eigentümer an den<br />
Wald stellen in unserer Kulturlandschaft<br />
enorm hohe Anforderungen auch an eine<br />
Hege mittels Fütterung. Wenn Fütterungsfehler<br />
nicht vermieden werden, wird die<br />
Wirkung der Wildfütterung sehr rasch kontraproduktiv<br />
und man löst damit Wildschäden<br />
aus. Auch die Gefahr der Ausbreitung<br />
von Wildkrankheiten steigt durch die füt-<br />
terungsbedingt stärkeren Wildkonzentrationen.<br />
Die generell hohe Fehleranfälligkeit<br />
der Winterfütterung kann zu einem starken<br />
Argument gegen das Füttern werden, vor<br />
allem in empfindlichen Lebensräumen<br />
(karge Standorte mit wenig Waldverjüngung)<br />
und bei stärkeren Wildkonzentrationen<br />
(z.B. Rotwildrudel mit deutlich mehr<br />
als 50 Stück).<br />
Fachkenntnisse, die für eine artgerechte<br />
und ökologisch vertretbare Wildtierfütterung<br />
unbedingt erforderlich sind<br />
(Themenbereiche):<br />
1. Verdauungsvorgänge beim Wildwiederkäuer<br />
(inKl. fütterungsbedingte Verdauungsstörungen<br />
und Erkrankungen)<br />
2. Nahrungswahl, saisonaler Nahrungsbedarf,<br />
saisonale Raumnutzung <strong>des</strong> Wil<strong>des</strong><br />
3. Wechselwirkungen zwischen Wildwiederkäuer<br />
und Lebensraum (v. a. im Hinblick<br />
auf die regionalen Wildschadens-<br />
Risiken und auf die Konkurrenz zu anderen<br />
Tierarten)<br />
4. Eignung und Qualität von Futtermitteln<br />
(inkl. Grundlagen der Futtermittelproduktion,<br />
der Futtermittelhygiene und<br />
der Vorlagetechnik)<br />
5. Gesetzliche Rahmenbedingungen für die<br />
Wildfütterung (vom Hegerecht und <strong>des</strong>sen<br />
Grenzen über die wildökologische<br />
Raumplanung bis hin zur Lebensmittelsicherheit<br />
beim Wildbret)<br />
Wo füttern?<br />
Vordergründig wird oft davon ausgegangen,<br />
dass eine Fütterung <strong>des</strong> Wil<strong>des</strong> vor allem<br />
in schneereichen Bergregionen zu rechtfertigen<br />
oder zu fordern sei, und dass sie in<br />
klimatisch günstigen Tieflagen am ehesten<br />
entbehrlich sei. Sofern allerdings die Wildschadens-Reduktion<br />
im Vordergrund steht,<br />
kann es in der Kulturlandschaft aber auch<br />
umgekehrt sein. In den klimatisch milderen<br />
Lebensräumen wurden Wälder großteils für<br />
die Landwirtschaft gerodet. Damit wurde<br />
die Differenz zwischen sommerlichem und<br />
winterlichem Nahrungsangebot stark erhöht.<br />
Während der Vegetationszeit gibt es auf<br />
Äckern und Wiesen für die Tiere einen unnatürlich<br />
reich gedeckten Tisch – das erlaubt<br />
hohe Zuwachsraten. Nach der Ernte und<br />
im Winter entzieht der Mensch den Pflanzenfressern<br />
hingegen diese Äsungsfülle und<br />
provoziert damit „künstliche“ Nahrungsengpässe<br />
und Raumnutzungsänderungen der<br />
Tiere. Dadurch kommt es in den Waldinseln<br />
solcher Landschaften zu einem starken saisonalen<br />
Anstieg der Wilddichte. Dies trifft<br />
12 Foto: hw, Klaus Schneider (d)<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
insbesondere auf das Rehwild zu. Unter<br />
solchen Rahmenbedingungen lässt sich z.B.<br />
mittels Fütterung <strong>des</strong> Rehwil<strong>des</strong> außerhalb<br />
TESPIEL<br />
dieser Waldinseln eine erhebliche Verbiss-<br />
Entlastung erzielen, wenn gleichzeitig für<br />
entsprechende Deckungsmöglichkeiten<br />
abseits <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> gesorgt wird, z.B. mit gemischter<br />
Winterbegrünung, die auf Äckern<br />
sowohl Äsung als auch Deckung bietet.<br />
Schneereiche Gebirgsstandorte hinge-<br />
gen würden von den meisten Rehen von<br />
Natur aus im Winter verlassen werden.<br />
Erst im Frühjahr, nach dem Austreiben der<br />
Bodenvegetation, wenn die Verbissgefahr<br />
an jungen Bäumen hier wieder wesentlich<br />
geringer wird, kommen die Tiere zurück.<br />
An solchen Gebirgsstandorten, vor allem<br />
wenn es sich um karge Standorte mit sehr<br />
langsamer Waldverjüngung handelt, sollte<br />
auf eine Winterfütterung aus Waldschutzgründen<br />
besser verzichtet werden. Wenn<br />
das Wild durch Winterfütterung in solchen<br />
Lagen gehalten wird, entsteht während der<br />
Übergangszeiten im Spätherbst und insbe-<br />
eviele Pellets<br />
finden sich<br />
im Glas?<br />
sondere im Spätwinter und Frühjahr durch<br />
: 1 die Spielhahn-Abschuss<br />
Anwesenheit der Tiere eine stark erhöhte<br />
Verbissgefahr für die Waldverjüngung, weil<br />
: 20 zu dieser Sack Zeit andere Wildfutter Äsung kaum verfügbar<br />
nach Wahl<br />
ist. Wenn das Wild durch Futtervorlage an<br />
solchen Standorten „künstlich angebunden“<br />
: 10 wird, Sack steht es außerdem Wildfutter den Winter über<br />
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geschlossen. Gewinner werden persönlich benachrichtigt. Nicht übertragbar.<br />
Einzulösen im Mai 2006. Abschuss gemäß <strong>Tiroler</strong> Jagdgesetz.<br />
Verbeißen und Schälen ist für Pflanzenfresser nichts Unnatürliches.<br />
wiederherzustellen (auch in tieferen Lagen),<br />
jahreszeitliche Wanderungen der Tiere wieder<br />
stärker zu ermöglichen und somit von<br />
der „technischen Krücke“ der Winterfütterung<br />
weniger abhängig zu werden.<br />
Chance oder Risiko<br />
in massiver Abhängigkeit vom Menschen.<br />
n: Wer der Selbst Zahl kurzfristige am nächsten Unterbrechungen kommt, gewinnt. der Bei Fut- für den Lebensraum?<br />
gleichen Zahlen<br />
ur 1 Karte tervorlage pro Teilnehmer. können Keine unter Barablöse. solchen Rahmen- Der Rechtsweg Verbeißen ist aus- und Schälen ist für Pflanzenwinner<br />
werden bedingungen persönlich für die benachrichtigt. Tiere sehr nachteilig Nicht übertragbar. fresser nichts Unnatürliches. Die plausibel<br />
sen im Mai werden. 2006. Wesentlich Abschuss gemäß günstiger <strong>Tiroler</strong> wäre Jagdgesetz. es, für erscheinende Theorie einer erfolgreichen<br />
das Wild geeignete und ungestörte Über- Winterfütterung lautet: „Was an der Füttewinterungs-Lebensräume<br />
zu erhalten oder rung an Nahrung aufgenommen wird, wird<br />
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– <strong>des</strong>halb leistet jede Fütterung einen gewissen<br />
Beitrag zur Wildschadensvermeidung.“<br />
Diese Einschätzung wird allerdings<br />
nur unter folgenden fünf Voraussetzungen<br />
in der Praxis zutreffen:<br />
1. Wenn der Fütterungsstandort und die<br />
Wintereinstände abseits von verbiss-<br />
oder schälgefährdeten Flächen liegen<br />
und wenn beim Rotwild eine revierübergreifende<br />
Abstimmung stattfindet.<br />
Ansonsten können durch das Zuziehen<br />
von Wild sogar erhöhte Wildschäden<br />
ausgelöst werden.<br />
Zum Weiterlesen blättern Sie bitte um auf Seite 14<br />
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13
Fachartikel<br />
2. Wenn bei der Futtermittelwahl keinerlei<br />
Fehler gemacht werden.<br />
3. Wenn alle zuziehenden Stücke jederzeit<br />
ausreichend Futter aufnehmen können<br />
(verfügbare Flächengröße, geeignete<br />
Vorlagetechnik, keine Unterbrechungen<br />
der Versorgung während der gesamten<br />
Fütterungsperiode).<br />
4. Wenn es keine Störungen am Futterplatz,<br />
im Fütterungseinstand und im Bereich<br />
der Wechsel dazwischen gibt (auch keine<br />
jagdlichen!) – kein „Warteraum-Effekt“.<br />
5. Wenn durch ausreichenden Abschuss<br />
ein entsprechender jagdlicher Ausgleich<br />
für verringerte Fallwildzahlen und für<br />
erhöhten Zuwachs jagdtechnisch möglich<br />
ist und in vollem Umfang erfolgt.<br />
Es ist eine große Herausforderung, die<br />
Einhaltung aller fünf genannten Voraussetzungen<br />
dauerhaft zu gewährleisten.<br />
Da selbst kleine Fehler im Bereich von<br />
größeren Wildansammlungen erhebliche<br />
Wildschäden provozieren können, reichen<br />
einige wenige „unvorhersehbare Vorfälle“<br />
oder Missgeschicke aus, um den Erfolg bezüglich<br />
Wildschadensvermeidung in kurzer<br />
Zeit zunichte zu machen. Das gilt vor<br />
allem im Bereich von Rotwild-Wintereinständen<br />
mit schälgefährdeten Waldbestän-<br />
Die Berücksichtigung der genannten<br />
wildbiologischen, waldbaulichen,<br />
veterinärmedizinischen und jagdlichen<br />
Anforderungen ist für eine fachlich<br />
vertretbare Winterfütterung von Rot-<br />
und Rehwild unverzichtbar.<br />
den (die über mehrere Jahrzehnte schälanfällig<br />
sind), ebenso für langsam wüchsige,<br />
karge Waldstandorte, auf denen schon eine<br />
geringe Verbissintensität sehr schädliche<br />
Auswirkungen auf die Waldverjüngung<br />
haben kann.<br />
Größere Wildansammlungen über mehrere<br />
Monate hinweg sind auch in der Naturlandschaft<br />
nichts Ungewöhnliches. Je<br />
enger in der Kulturlandschaft allerdings die<br />
Verflechtung von Fütterungseinständen mit<br />
Nutztierweiden und –futterwiesen ist, <strong>des</strong>to<br />
größer ist auch die Gefahr der wechselseitigen<br />
Übertragung von Krankheiten oder<br />
Parasiten. Und angesichts <strong>des</strong> Klimawandels<br />
oder z.B. bei Futtermittelankauf aus<br />
anderen Ländern, ist zusätzlich mit neuen<br />
Krankheitsrisiken zu rechnen.<br />
Fazit<br />
Die Berücksichtigung der genannten wildbiologischen,<br />
waldbaulichen, veterinärmedizinischen<br />
und jagdlichen Anforderungen ist<br />
für eine fachlich vertretbare Winterfütterung<br />
von Rot- und Rehwild unverzichtbar. Eine<br />
Wildtierfütterung ist nur dann fachlich vertretbar,<br />
wenn sie positive Folgewirkungen<br />
aufweist, die in den Indikatoren für nachhaltige<br />
Jagd erkennbar sind (Forstner et al. 2006,<br />
Österr. Agrarverlag, ISBN 10: 3-7040-2202-0<br />
bzw. http://www.biodiv.at/chm/jagd). Dabei<br />
kommt es gleichermaßen auf die drei Säulen<br />
der Nachhaltigkeit, den ökologischen, den<br />
ökonomischen und den sozio-kulturellen<br />
Bereich an. Eine Fütterungspraxis ist somit<br />
dann zukunftsfähig, wenn sie sich am<br />
Prüfstand einer kritischen Nachhaltigkeitsbetrachtung<br />
bewährt, die naturräumliche,<br />
wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte<br />
ausgewogen berücksichtigt. ■<br />
Für den FUST: Dr. Michl EBNER, FUST-<br />
Vorsitzender; Dr. Friedrich VÖLK,<br />
Österreichische Bun<strong>des</strong>forste AG,<br />
Geschäftsfeld Jagd sowie FUST-Lenkungsausschuss;<br />
Univ.Prof. Dr. Friedrich<br />
REIMOSER, Forschungsinstitut für<br />
Wildtierkunde & Ökologie, Vet. Med.<br />
Univ. Wien, Projektkoordinator<br />
14 Foto: Ernst rudigier<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
anno dazumal<br />
Dieses Foto zeigt Herrn Michael Hupf,<br />
welcher im Jahre 1960 in Durchholzen<br />
bei Walchsee dieses Reh erlegt hat.<br />
Dieses Bild wurde uns von Josef Kolb,<br />
dem Neffen von Herrn Hupf, zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Seit Jahrzehnten beschäftigt<br />
sich Thalhammer Wildfutter<br />
mit der Herstellung von<br />
Zusammensetzung:<br />
50% Pellets und 50 % Müsli<br />
Brixnerstraße 4 | 6020 Innsbruck<br />
Tel. 0512/575154 oder 0664/1117418<br />
thalwild@gmail.com<br />
http://picasaweb.google.com/thalwild<br />
Dieses Foto stammt aus den 50er Jahren und zeigt den ehemaligen Söller<br />
Postenkommandant und Jagdaufseher Sebastian Schwaiger mit dem jahrzehntelangen<br />
Jagdpächter der Schattseite in Söll, Josef Rainer, Diechtlerbauer.<br />
Einsender ist Jagdaufseher Markus Holzer, Wildschönau, Enkel <strong>des</strong> Rainer Josef<br />
DAS NEUE KOCHBUCH :<br />
„Wild – zeitgemäße Rezepte<br />
für das ganze Jahr“<br />
Eine gute idee gehabt, umgesetzt. Wer sich, wie die autoren,<br />
tagtäglich mit der Jagd bzw. mit der guten Küche<br />
beschäftigt, kann aus dem Vollen schöpfen. genießer<br />
und (leidenschaftliche) Köche werden dieses neue Buch<br />
zu schätzen wissen: der Wirtin <strong>des</strong> „Speckladle“ in Friesach,<br />
Cilly Höferer, und otto Kornprat, dem langjährigen<br />
Mitarbeiter der Kärntner Jägerschaft, gelingt es hier,<br />
die Verwendung von Wildbret unter ein neues licht zu<br />
stellen. dieses umfassende nachschlagewerk zeigt auf,<br />
wie man mit Wildbret aus heimischen revieren, einem<br />
„vollbiologischen“, gesunden nahrungsmittel richtig<br />
umgeht, und was man damit Wunderbares auftischen<br />
kann. Köstliche, modern aufbereitete rezepte laden<br />
zum nachkochen und genießen ein. Von der Kraftsuppe bis zum Sülzchen, vom Kurzgebratenen<br />
bis zum geschmorten, die gerichte entsprechen allesamt den anforderungen einer leichten, saisonalen<br />
Küche und sind ohne allzu viel aufwand zuzubereiten. garniert sind die rezepte mit<br />
äußerst appetitanregenden Fotos von norbert Janesch. Jetzt kommt endlich abwechslung auf<br />
den Speiseplan, und zwar das ganze Jahr über!<br />
das Buch kann ab sofort bei den autoren bestellt werden!<br />
otto Kornprat, EMail: otto.kornprat@hotmail.com, Tel.: 0664/831 88 56<br />
Cilly Höferer, EMail: speckladle@aon.at, Tel.: 0664/374 36 76<br />
Cilly Höferer<br />
Otto Kornprat<br />
Wild<br />
Zeitgemäße Rezepte für das ganze Jahr<br />
Fotografiert<br />
von Norbert Janesch<br />
Weiters ist das Buch ab Ende august im Buchhandel erhältlich sowie unter www.ichlese.at<br />
176 Seiten, Hardcover, abbildungen durchgehend farbig, Format: 17 x 24 cm,<br />
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16 Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
Ein Weidmannsheil den Jubilaren<br />
Die <strong>Tiroler</strong> Jäger gratulieren den Weidkameraden im <strong>Oktober</strong><br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 91. Lebensjahres:<br />
91 Schwentner Josef, Kössen<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 89. Lebensjahres:<br />
90 Univ. Prof. Obwegeser Hugo,<br />
CH-Schwerzenbach<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 89. Lebensjahres:<br />
89 Pfeifhofer Hubert, amlach<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 87. Lebensjahres:<br />
87 Rhomberg arthur, lans; Schneider<br />
Erwin, Mayrhofen<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 86. Lebensjahres:<br />
86 Auer rudolf, Jerzens; Walder anton,<br />
dölsach<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 85. Lebensjahres:<br />
85 Costa Josef, Haiming; Grebmer Haymo,<br />
i-Bruneck; Hefel Josef, Schwarzach<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 84. Lebensjahres:<br />
84 Hladik Theodor, Kirchbichl; Reich Peter,<br />
Mieming<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 83. Lebensjahres:<br />
83 DI Kiss Julius, Salzburg; Schleich Josef,<br />
nassereith<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 82. Lebensjahres:<br />
82 Fuehrer Egon, d-Memmingen; Joerns<br />
Eva-Maria, d-Hannover; Muernseer Benedikt,<br />
Kirchdorf; Plattner Erwin, Ötz; Wechner<br />
gottlieb, Kappl; Wegscheider Max, Pill<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 81 Lebensjahres:<br />
81 Baumgartner Johann, niederndorferberg;<br />
Heinen Hubert Franz, d-Bedburg;<br />
Löscher Friedhelm, Mieming; Novello giuseppe,<br />
i-Vicenza; Temperli Jakob, CH-Samstagern;<br />
Widmoser dominikus sen., Kitzbühel<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 80. Lebensjahres:<br />
80 Anker Josef sen., Ebbs; Armellini Josef,<br />
Zell a. Z.; Burger Hermann, St. gallenkirch;<br />
Einhauer andrae, Tristach; KR Senn Meinrad<br />
sen., ladis; Moser Stanislaus, Wildschönau;<br />
Waldner gottfried, Thurn<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 79. Lebensjahres:<br />
79 Aichner Marianna, i-Terlan; Blaga Kurt,<br />
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Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong><br />
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Abenteuer - Wie bestellt!<br />
d-rosenheim; DI Fuchs Josef, Mils; Hopfgartner<br />
Paul, d-Erlangen; Graf von Ertingen<br />
leutrum, d-Schwieberdingen; Novili Federico,<br />
i-Breno; Pancheri Johann, innsbruck; Penz<br />
albert, St. Jakob a. a.; Pon Mijndert, nl-ra<br />
nijkerk; Rauth Josef, leutasch; Salvenmoser<br />
Christl, Kitzbühel; Scheufler Karl, innsbruck;<br />
Schlatter Walter, CH-Frauenfeld; Schott Josef,<br />
CH-Kleinluetzel; Tempele Josef, Sillian; Witting<br />
Herbert, reith b. S.<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 78. Lebensjahres:<br />
78 Beck ottmar, d-München; Dr. Buehler<br />
Wolfgang, Steinberg a. r.; Clara Max, inn sbruck;<br />
Larch Josef, Fügen; Larcher david, Mieming;<br />
Dr. Rössler Klaus, reith b. S.; Schaaf<br />
Wolfgang, d-grafrath; Tangl Eugen, Ötz; Verkerk<br />
Hans-Friedrich; d-Wiesbaum-Mirbach;<br />
Walser Edmund, imst; Zimmermann Wilhelm,<br />
Wildermieming<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 77. Lebensjahres:<br />
77 Ahrer Franz, Weyer; Brugger Thomas,<br />
Ellmau; Egger Josef, i-nals; Grander Wilhelm,<br />
Waidring; Griessemann Bruno, Kappl; Hackl<br />
Hubert, Jerzens; Haueis Egon, Strengen; Hirner<br />
Peter, losenstein; Mair Engelbert, Thal-assling;<br />
Maizner Hermann sen., inzing; Melmer Franz,<br />
St. leonhard; Pfeifer norbert, Mathon; Rohrmoser<br />
Karl, gerlosberg; Schatz Kurt, nesselwängle;<br />
Westreicher Hugo, Serfaus<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 76. Lebensjahres:<br />
76 Hilber andreas, Trins; Kallenberger<br />
rolf, d-Brackenheim; Kirschner oswald, ladis;<br />
Mag. Köck rudolf, Kolsass; Kroll gert, CH-Malters;<br />
Ladurner Josef, i-naturns; Messner Franz,<br />
achenkirch; Ing. Pach Karl, Wien, Seifert Ernst,<br />
nauders; Wex ludwig, Ellmau<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 75. Lebensjahres:<br />
75 Becker Manfred, d-Hagen; Dr. Feller<br />
Walter, d-aichwald; Grams Volker, d-Coburg;<br />
Gschwendtner Benedikt, d-Fischbachau;<br />
Hirner gerhard, d-Schorndorf; Liegl Helmut, d-<br />
Bernried; Neuner Hermann, Jerzens; Poberschnigg<br />
Erwin, lermoos; Salchner Franz, gschnitz;<br />
Schaare Helmut, d-apeleren; Seethaler Hubert,<br />
d-Kolbermoor; Ing. Sinagl antonin, CZ-<br />
Mezibori; Thaurer Josef, Kaltenbach; Trixl Josef<br />
sen., Hochfilzen; Winkler anton, Jenbach<br />
Jubilare<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 70. Lebensjahres:<br />
70 Ambühl Conradin, CH-davos; Bauer<br />
Erwin, d-Esslingen; Birti giorgio, i-lavarone;<br />
Deutinger Hans, Waidring; Edenstrasser<br />
Erich, rattenberg; Eydt Karl, d-Blomberg; Graf<br />
Harald, Schwaz; Greger Ernst, d-neumarkt;<br />
Groten arno, d-aachen; Habel Hermann,<br />
Mutters; Hausberger Hermann, Tarrenz; Dr.<br />
Hochgesand Jochen, d-München; Kirchmair<br />
Franz, gries a. Br.; Kirchner Josef, Schwendt;<br />
Mayer-Uellner Hans Jochen, d-aachen; Pensa<br />
Carlo Maria, i-Esino lario; Pfeifer Johann, arzl<br />
i. P.; Pirchmoser Johann, Thiersee; Praxmarer<br />
alois, Silz; Rupprechter Erhard, reith i. a.;<br />
Schipflinger richard, Wörgl; Schultes Ernst,<br />
Jerzens; Schultheis Jürgen, d-düsseldorf; Seyrling<br />
Erwin, Seefeld; Sorg anton, d-Schwäbisch<br />
gmünd; Spielmann Hermann, Schattwald;<br />
Thaler Peter, St. Johann i. T.; Thomann Karl,<br />
landeck, Thum anton, lienz; Told andreas,<br />
Ötz; Wipfler Hermann, St. oswald<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 65. Lebensjahres:<br />
65 Astner Sebastian, Hopfgarten; Bidner<br />
Johann, lanersbach; Brinkman Jan, nl-Vorden,<br />
Brusco luciano, i-riva del garda; Erlsbacher<br />
gertraud, innsbruck; Exenberger Max,<br />
Kirchbichl; Falkner Bernhard, axams; Huber<br />
Thomas, Ellmau; Kuehn Horst, Maurach; Dr.<br />
Laimer Klaus, Volders; Mannlicher Manfred,<br />
Mayrhofen; Scherthanner Johann, Söll; Steiner<br />
Maria, Wörgl; Steixner Wilhelm, innsbruck;<br />
von Schenk Freimut, d-Bad nauheim; Zabukovsek<br />
richard, Schwaz<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 60. Lebensjahres:<br />
60 Dr. Auer Bernhard, rum; Baumgartner<br />
Josef, oberlienz; Bettiga dino, i-Colico; Demel<br />
lothar, d-Hechingen; Deuring Walter, Hard;<br />
Duenser oskar, Matrei a. Br.; England Winfried,<br />
d-gilserberg; Huber ignaz, Kappl; Huber<br />
Peter, Breitenbach; Jordan Hermann, oberperfuss;<br />
Kofler Karl, i-dorf Tirol; Krepper Manfred,<br />
St. Johann; Mang Karl, d-Kindenheim; Oberhumer<br />
otto, gaspoltshofen; Penner alfredo,<br />
i-lavarone; Plank Johann, rietz; Plass norbert,<br />
innsbruck; Rampl Erwin, Brixlegg; Ritzer Ernst,<br />
Walchsee; Schlögl gottfried, oberperfuss; Dr.<br />
Schmidt Michael, d-Bergkamen-overbergen;<br />
Seidl Erwin, Wattens; DI Steiger leonhard,<br />
inns bruck; Wierer Kurt, Fulpmes<br />
17
Belletristik<br />
Wieder einmal zur<br />
Hirschbrunft<br />
In der Nacht hatte es geschneit. Aber in den Vormittagsstunden<br />
klarte es auf und ab Mittag schien die Sonne. Die Talwiesen<br />
leuchteten grün, der Wald war angeweißelt und über der Waldgrenze<br />
standen die Berggipfel und Almtäler in strahlendem Weiß.<br />
In der schneefrischen Luft stieg ich zur Jagdhütte hinauf und war<br />
enttäuscht, weil ich weder in unserer Jagd noch auf der gegenüberliegenden<br />
Talseite auch nur einen einzigen Brummer eines Brunfthirsches<br />
hörte. Oben standen auf den weiß verschneiten Bergflanken<br />
ein paar Gamsfährten, zwischen den von schwerer Schneelast<br />
niedergedrückten Erlen und Birken pflückte ein Rehbock Blätter<br />
von den Zweigen, und weit drinnen, im tief in die Bergwelt eingefurchten<br />
Tal, querten einige Steinböcke eine steile Bergflanke. Bald<br />
knisterte und knackte ein Feuer im Hüttenofen und der Geruch <strong>des</strong><br />
Holzrauches erweckte in mir ein Gefühl der Geborgenheit, Wärme<br />
und Ruhe. Gut so, auch wenn bis dato noch kein Hirschschrei mein<br />
Herz schneller schlagen ließ und ich kein Haar eines Stück Rotwil<strong>des</strong><br />
in Anblick bekommen hatte. Es war alles gut. Ich freute mich<br />
auf einen gemütlichen Abend bei flackerndem Kerzenschein und<br />
einigen Tassen heißen Glühweines. Da konnte ich meinen Gedanken<br />
nachhängen, mich erinnern und träumen – und das tat hin und<br />
wieder gut. In sich hineinhorchen und die Wertigkeit mancher Dinge<br />
ins angemessene Lot bringen. Das positiv Erlebte aufrufen und<br />
daraus Zufriedenheit schöpfen und den entbehrlichen Ereignissen<br />
der Jahre nicht die weisungsgebende Wirkung absprechen. Es tat<br />
gut, ab und zu allein zu sein, in einer einsamen Hütte, weit oben am<br />
Berg. Als ich vom Hüttenbrunnentrog Wasser holte, durchfuhr es<br />
mich wie ein flammender Blitz, denn ich vernahm durch den zwischen<br />
Eiszapfen plätschernden Wasserstrahl hindurch das Aufgrollen<br />
einer mächtigen Hirschbassstimme vom nahen Bergwald her.<br />
Immer wieder dröhnte die raue Stimme auf, und ich verfiel ihrem<br />
Zauber, eh ich mich recht versah. Das musste ein Alter sein, einer,<br />
der ein Rudel Kahlwild hütete und der hinter einem Waldrücken in<br />
einer erlendurchsetzten Lahnrinne stehen musste. Die engfurchige<br />
und wasserdurchsprudelte Rinne mit ihrem wuchernden Erlen-,<br />
18 Foto: Ernst rudigier<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
Weiden- und Birkengeflecht war kaum von einem Aussichtspunkt<br />
aus einzusehen und es war besser, das Rotwild dort in Ruhe zu<br />
lassen, es nicht anzupirschen, weil die Aussicht auf Erfolg äußerst<br />
gering war. Meine Überlegungen gingen in zweierlei Richtungen:<br />
Erstens konnte das Rudel in der Nacht auf die nahen Almböden<br />
hinaufziehen, dann wäre ich hier auf der Hütte gerade richtig, denn<br />
von da aus wäre ich zu früher Stunde nächsten Tages in weniger als<br />
zwanzig Minuten auf einem scharfkantigen Kamm, von dem aus<br />
ich die Almböden direkt vor mir hätte.<br />
Das war meine Hoffnung oder besser gesagt, es war mein Wunschdenken!<br />
Zweitens aber war es wahrscheinlicher, dass das Wild auf die<br />
grünen und schneefreien Talwiesen hinunterzog. Aber dann bestand<br />
die Möglichkeit, das am Morgen in den Bergwald heraufziehende<br />
Rudel am Wechsel abzupassen. Zwar führte dieser Wechsel von den<br />
Talwiesen in den Tageseinstand durch eine schmale Waldschneise,<br />
aber ein Ansprechen würde da sakrisch schwer werden, denn die<br />
schmale Lichtung war den Alttieren nicht geheuer und nach längerem<br />
Sichern an deren Rand durchquerten sie die wegen einer Materialseilbahn<br />
geschlagene Schneise oft im Eiltempo. War zu hoffen,<br />
dass ein alter Brunfthirsch dem Rudel eher gemächlich nachzog und<br />
so doch genügend Zeit blieb, das kurze Schauen zu einem vertretbaren<br />
Entschluss zusammenzudenken, ob schussbar oder nicht, und<br />
wenn ja, dass man zudem die Kugel gut gezielt aus dem Lauf brachte,<br />
bevor er wieder in den dunklen Bergfichtenwald eintauchte.<br />
Gemütlicher Hüttenabend<br />
Heute Abend wollte ich aber nichts mehr unternehmen, mich nicht<br />
zu einem vergrämenden Herumpirschen verleiten lassen, obwohl<br />
noch mehr als eine Stunde Schusslicht gewesen wäre. Immer wieder<br />
dröhnte die urweltliche Stimme aus der etwa zwei Büchsenschüsse<br />
entfernten Bergfurche, und als ich lauschend mit dem Wassertopf<br />
in der Hand vor der Hüttentür stand, mischte sich in das Rumoren<br />
<strong>des</strong> Alten eine zweite starke Hirschstimme, aber nicht vom nahen<br />
Bergwald, sondern aus der entgegengesetzten Richtung, von dem<br />
steilen und schrofigen Klöpper her. Die Hochegghütte steht – wie<br />
schon mehrmals von mir beschrieben – auf einer Aussichtskante,<br />
von der aus man über ein Bergtal hinüber in eine steile Bergflanke<br />
Einsicht hat, die wegen seiner ganzjährigen Ungestörtheit durch<br />
den Menschen als eine Art Rotwildheimat bezeichnet werden<br />
könnte. Vom westseitigen Hüttenfenster aus kann man den ganzen<br />
Klöpper überschauen. Ich ging in die wohlig warme Hütte zurück,<br />
nahm mein Glas und schaute damit durchs Westfenster in die Klöpperbergflanke.<br />
Mit dem ersten Darüberfahren hatte ich ein mehrhäuptiges<br />
Kahlwildrudel in den Linsen.<br />
Die grauen Tiere standen zwischen schneegedrückten Bergerlen,<br />
ich ersah sie durch das Lärchengeäst und in dem lückigen Fichten-<br />
und Zirbenbestand. Wegen <strong>des</strong> harzig knackenden und puffenden<br />
Ofenfeuers konnte ich aber keinen Hirschruf hören, <strong>des</strong>halb ging<br />
ich wieder ins Freie und schon beim ersten Schritt in die Abendkühle<br />
<strong>des</strong> <strong>Oktober</strong>tages schlug mir das Aufgrollen <strong>des</strong> Alten vom<br />
Bergwald entgegen. Ich schob mich nahe an der südlichen Hüttenwand<br />
zur Westseite hin, um in den Klöpper zu schauen. Mit dem<br />
ersten Blick durch mein Glas erschaute ich einen riesig erscheinenden,<br />
grauroten Hirsch mit einem dichtbemähnten, wuchtigen<br />
Träger mitten unter dem Kahlwildrudel. Zwei pechschwarze Geweihäste<br />
trieben meinen Puls in die Höhe. Er legte sein klobiges<br />
Haupt zurück und dann donnerte sein mächtiger Schrei durch die<br />
Klöpperwände. Was war das für ein Hirsch und wo kam der plötz-<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong><br />
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Belletristik<br />
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69-00_September_90x242_V1_AT_L39Bg.indd 1 26.07.10 09:01 19
Belletristik<br />
lich her? Ich hatte es eilig zurück in die Hütte,<br />
öffnete das westseitige Fenster und richtete<br />
das Spektiv auf den Hirsch ein. Wieder<br />
legte er sein Haupt zurück und wie in unzählig<br />
gemalten Bildern drang der weiße<br />
Atemrauch aus seinem weitgeöffneten Äser<br />
und ein lang gezogener Röhrer hallte durch<br />
den Klöpper, dem ein paar kurze zornige<br />
Kampfrufe folgten. Ein ungerader Vierzehn-<br />
ender war es, durch die Nässe erschienen<br />
die Stangen und Enden vor dem weißen<br />
Schneehintergrund besonders klobig und<br />
stark. Das weit ausgelegte Geweih ging mit<br />
seinen langen Kronenenden oben wieder<br />
bis auf zwei Handlängen zusammen. Ein<br />
unzweifelhaft alter Hirsch stand da bei den<br />
Klöppertieren und ich hatte keine Ahnung,<br />
woher er plötzlich zugewandert war.<br />
Nur eines wusste ich genau! Gesehen hatte<br />
ich den Hirsch vorher noch nie! Im steilen<br />
und unzugänglichen Klöpper war dem<br />
Hirsch nicht beizukommen. Aber wohin<br />
würde das Rudel in der Nacht ziehen? Es war<br />
kaum zu hoffen, dass es vom Klöpper in den<br />
Hochtalgrund und auf <strong>des</strong>sen Bergwiesen<br />
wechselte, da auf ihnen eine geschlossene<br />
Schneedecke lag. Vielleicht, wahrscheinlich<br />
sogar, zogen die Tiere durch den Hochwald<br />
weit hinunter bis in die schneefreien, grüngrasigen<br />
Talwiesen. Aber was dann? Zu<br />
viele Möglichkeiten und Wechsel gab es für<br />
das Wild, in den Morgen- und Vormittagsstunden<br />
wieder zurück in den Klöpper zu<br />
wechseln. Nein, ich musste mich mehr auf<br />
den Alten mit der abgrundtiefen rostigen<br />
Stimme im Bergwald hinten konzentrieren.<br />
Ihn hatte ich zwar noch nicht zu Gesicht bekommen,<br />
kannte – außer seiner gewaltigen<br />
Stimme – nichts von ihm, aber ich hatte das<br />
Gefühl, dass es ein Besonderer, ein Alter,<br />
ein Begehrenswerter war!<br />
Gewaltige Stimme<br />
Den gekörbelten Vierzehnender vom Klöpper<br />
hätte ich auch gerne geschossen, aber<br />
die Chance, an ihn heranzukommen, war<br />
gering. Als es zu dämmern begann und das<br />
Licht zum Schauen mit dem Spektiv nicht<br />
mehr ausreichte, schloss ich das Hüttenfenster,<br />
legte Holz im Ofen nach, entzündete<br />
eine Kerze und schenkte mir eine Tasse<br />
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Glühwein ein. Es gab für mich nun genug<br />
Kopfarbeit, was und wie ich es am kommenden<br />
Morgen angehen sollte. Schlussendlich<br />
reihten sich meine ganzen Überlegungen<br />
und Pläne zu einem Entschluss zusammen<br />
– nämlich erst einmal darüber zu schlafen,<br />
und beim Munterwerden würde mir dann<br />
schon das Richtige einfallen. Ich goss mir<br />
noch eine Tasse <strong>des</strong> köstlich duftenden<br />
Getränkes nach und in wohliger Behaglichkeit<br />
dachte ich über mich und andere<br />
und grundsätzlich über die Sinnfragen <strong>des</strong><br />
Lebens nach, über Jugend und Alter, über<br />
Wertigkeiten, die sich im Laufe eines Lebens<br />
immer wieder ändern, über das Maß<br />
der Zeit und über Dummheiten, die man<br />
begangen hat und begeht und sie als solche<br />
erkannt hat und erkennt und sie trotzdem<br />
durch den angeborenen und erziehungsintensivierten<br />
Wesenszwang immer wieder<br />
begeht. Nobody is perfect, niemand von<br />
jedweglicher Variante der Dummheit verschont,<br />
und der Mitmensch erkennt das<br />
Dümmliche am anderen schneller und klarer<br />
als an sich selbst.<br />
Wie viel Zeit im Leben geht allein dadurch<br />
verloren, dass man sich über Leistung, Prestige<br />
und Konsum definiert, irgendwelchen<br />
Ansprüchen nachhechelt und nie genug<br />
hat. Wie dumm, dass man manchmal die<br />
Zufriedenheit als Stillstand empfindet. Und<br />
wie schwer fällt es einem oft, das Leben<br />
als Geschenk anzunehmen, sich über seine<br />
Vielfalt zu freuen, dem Bewusstsein der<br />
Endlichkeit die Gelassenheit für das Hier<br />
und Jetzt abzugewinnen. Mit schwer werdenden<br />
Lidern verkroch ich mich in eines<br />
der vier Stockbetten. Nach anfänglichem<br />
Tiefschlaf wachte ich in der Folge immer<br />
wieder auf und dabei vernahm ich von der<br />
gegenüberliegenden Paznauntalseite dröhnende<br />
Hirschstimmen. Später, als ich dann<br />
am spärlich einfallenden Lichtschimmer<br />
durch die Hüttenfenster bemerkte, dass es<br />
zu tagen begann, stand ich schleunigst auf.<br />
Der Horizont hinter den Ostbergen bräunte<br />
sich schon, als ich vor die Hütte in den harschig<br />
gefrorenen Schnee trat. Kein Laut,<br />
nicht eine einzige Hirschstimme – auch<br />
nicht auf der anderen Talseite – war jetzt zu<br />
hören. War das ganze Rotwild von beiden<br />
Talseiten bis tief auf die Talwiesen hinuntergezogen<br />
und ich hier heroben am Berg am<br />
Walter Beutler<br />
Büchsenmachermeister<br />
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Lan<strong>des</strong>hauptschießstand Arzl<br />
Eggenwaldweg 60 · A-6020 Innsbruck<br />
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Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong><br />
Fax: 0512 / 26 40 70
falschen Ort? Möglich, aber dann würde das<br />
Wild jetzt schon im Heraufziehen sein. Es<br />
würde heute ein sonniger Tag werden und<br />
es war anzunehmen, dass der Schnee bis<br />
zum Abend weggeschmolzen und die Almböden<br />
und Bergwiesen wieder grün leuchteten.<br />
Ich hatte mir vorgenommen, zweimal<br />
auf der Hütte zu nächtigen und bei diesem<br />
Entschluss wollte ich bleiben, egal, wie sich<br />
der Morgen und der bevorstehende Jagdtag<br />
entwickelten. Ich eilte, rutschte und sprang<br />
auf meinen Haselbergstock gestützt durch<br />
einen lockeren Lärchenbestand hangabwärts<br />
einer schmalen Geländekante zu, von<br />
der aus ich nach Osten hin durch ein lichtes<br />
Altfichtengehölz auf die Seilbahnschneise<br />
und auf eine mit Junglärchen bewachsene<br />
ehemalige steile Bergwiese Einblick hatte,<br />
auf der sich in mehreren Stufen oder Absätzen<br />
lehmige, flache Wasserpfützen, gern<br />
angenommene Hirschsuhlen, befanden.<br />
Wie schon gesagt, wechselte das Wild<br />
nicht selten von den Talwiesen heraufkommend<br />
durch die Waldschneise, und es<br />
kam gelegentlich vor, dass sich ein Hirsch<br />
in den sonnigen Vormittagsstunden nach<br />
durchbrunfteter Nacht in die kühlende<br />
Suhle warf. Es gibt nun von diesem Morgen<br />
nicht viel zu erzählen, außer dass ich<br />
bald von den Zehen bis in die Fingerspitzen<br />
fror, dass ich bis Sonnenaufgang nicht<br />
einen Vogel ersah, geschweige Wild, und<br />
dass kein einziger Brummer oder Trenzer<br />
oder sonst irgendein Anzeichen von nahem<br />
oder nahendem Wild zu bemerken gewesen<br />
wäre. Als endlich die wärmende Sonne<br />
das ganze Bergland überstrahlte, blieb ich<br />
einfach auf meinem Platz sitzen und war<br />
froh, dass Kälte und Frieren aus meinen<br />
Gliedern wichen. Ich hatte ja den ganzen<br />
Tag Zeit und die Hoffnung, dass an diesem<br />
sonnigen Herbsttag Wild vom Tal auf den<br />
Berg zog, lebte nach wie vor. Mein Hauch<br />
zog in weißen Wölklein aus der Richtung,<br />
aus der ich gekommen war, also konnte unterhalb<br />
meines Ansitzplatzes Wild hin und<br />
her und auf und ab wechseln, ohne mich in<br />
den Wind zu bekommen. Und auf einmal<br />
– ja, wirklich und wahrhaftig verhoffte am<br />
Rand der Seilbahnschneise, keine hundert<br />
Meter von mir entfernt, ein Alttier und sicherte<br />
auf die schmale Lichtung heraus. Ich<br />
rührte kein Fingerglied und getraute mich<br />
kaum zu schnaufen. Wenn die Hoffnung<br />
zur Wirklichkeit wird, ist man trotzdem<br />
überrascht, und so erging es mir jetzt, als<br />
plötzlich, erhofft und doch unverhofft, das<br />
langlauschige Alttier am Waldrand stand.<br />
Auf einmal drängte sich neben dem Alttier<br />
ein Kalb auf die Schneise heraus und<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong><br />
dann erschaute ich gar nicht mehr, wie viel<br />
Stück Kahlwild die schmale Lichtung übereilten,<br />
nicht wild flüchtend, sondern eher<br />
übermütig springend. Es war so um das<br />
Dutzend herum. Auch das Alttier überflog<br />
die Schneise und alsbald verschwand der<br />
letzte Spiegel hinter den nadeligen Ästen<br />
<strong>des</strong> Fichtenwal<strong>des</strong>. Jetzt musste ein Hirsch<br />
nachkommen! Dessen war ich mir sicher!<br />
Ich nahm den Bergstock in die Linke, strich<br />
mit dem Repetierer an ihm an und richtete<br />
mich. Ansprechen wollte ich auf die kurze<br />
Entfernung durchs Zielfernglas – und dass<br />
ein Zusammenschauen und dann gegebenenfalls<br />
das Schießen in der engen Schneise<br />
schnell gehen musste, <strong>des</strong>sen war ich mir<br />
bewusst. Mit wild klopfendem Herzen wartete<br />
ich voller Spannung auf das, was in den<br />
nächsten Sekunden oder Minuten passieren<br />
würde. Nichts, vorerst kam nichts nach!<br />
Dann hörte ich einen Astbruch! Kein Ästeknacken,<br />
nein, da war ein dicker Ast gebrochen!<br />
Woher war das Holzbruchgeräusch<br />
gekommen? War es von diesseits der Schneise<br />
oder von jenseits, vom Hochwald her, in den<br />
das Kahlwild hineingewechselt war, gekommen?<br />
Ich war mir nicht sicher. Am Zielglas<br />
vorbei schaute ich mit freiem Auge und getraute<br />
mich beinahe nicht zu blinzeln, um ja<br />
nicht die allergeringste Bewegung am Waldrand<br />
zu übersehen. Minuten vergingen! Auf<br />
einmal sah ich am Auswechsel zur Lichtung<br />
das Auf- und Abwippen eines Fichtenastes.<br />
War da ein Vogel aus dem Geäst abgeflogen<br />
oder – ich konnte den Gedanken nicht<br />
zu Ende denken, da schob sich ein Hirsch<br />
durchs Nadeldickicht auf die freie Fläche<br />
Zum Weiterlesen blättern Sie bitte um auf Seite 22<br />
Fotos: Ernst rudigier<br />
Belletristik<br />
Das Wild wechselt nicht selten von den<br />
Talwiesen heraufkommend durch die<br />
Waldschneise, und es kommt gelegentlich<br />
vor, dass sich ein Hirsch in den sonnigen<br />
Vormittagsstunden in die kühlende<br />
Suhle wirft.<br />
21
Belletristik<br />
In der Nacht hatte es geschneit. Aber in den Vormittagsstunden<br />
klarte es auf und ab Mittag schien die Sonne.<br />
und überquerte diese in gemächlichem Troll.<br />
Es war aber nicht der unbekannte Alte mit<br />
der rostigen Stimme vom Vorabend, nein, es<br />
war überhaupt kein Alter, es war ein junger,<br />
hochläufiger, schlankrumpfiger Zwölfender<br />
mit langen Aug-, Eis- und Mittelenden und<br />
beidseitigen kurzen Kronenenden, wobei<br />
auf der linken Stange ein Kronenende abgekämpft<br />
war. Bevor ihn der dunkle Bergwald<br />
wieder aufnahm, verhoffte der rotgraue<br />
Hirsch sonnenbeglänzt ein paar Minuten<br />
auf der seilbahnüberspannten Freifläche. Ich<br />
legte den Repetierer griffbereit über meine<br />
Knie. Ein Beihirsch war der Zwölfer! Da kam<br />
Neue Geschichten <strong>des</strong> „Bergjägers“<br />
Mit neuen Erzählungen entführt der erfahrene <strong>Tiroler</strong> Jäger Ernst Rudigier<br />
einmal mehr in die Faszination der Bergjagd.<br />
Ernst rudigiers Jagderzählungen sind mehr als nur Schilderungen eines erfolgreichen anblicks<br />
oder eines zielsicheren Treffers. der Steinwildbeauftragte der <strong>Tiroler</strong> Jägerschaft, der auf eine<br />
vier Jahrzehnte lange Erfahrung als Bergjäger zurückblicken kann und bereits einen Erfolgstitel<br />
zum Thema vorlegte, kleidet in seine Erzählungen immer<br />
auch gedanken über die Jagd, Betrachtungen über die<br />
Veränderungen <strong>des</strong> jagdlichen Verhaltens im laufe der<br />
Jahre und Überlegungen zu den naturgesetzen, die in<br />
der Bergjagd besonders deutlich sichtbar werden. Kein<br />
Wunder, stellt für ihn die Bergjagd doch eine art der lebensschulung<br />
dar.<br />
Viele Jäger, die nie in ihrem leben die Möglichkeit haben,<br />
im Hochgebirge auf gams oder Steinbock anzusitzen,<br />
können dank rudigiers Erzählungen aus der Sicht<br />
<strong>des</strong> Bergjägers nun an diesem abenteuer teilhaben und<br />
erhalten durch die zahlreichen abbildungen auch einen<br />
visuellen Eindruck.<br />
iSBn 978-3-7020-12<strong>62</strong>-5<br />
Ernst rudigier<br />
der Bergjäger – in der Stille <strong>des</strong> gebirges<br />
272 Seiten, ca. 60 Farbabbildungen, Hardcover<br />
Preis: € 26,90<br />
schon noch ein Besserer nach. Davon war ich<br />
felsenfest überzeugt! Der mit der grollenden<br />
Stimme vom Vorabend war nicht vom Rudel<br />
abgezogen. Vielleicht trieb er sich nur vorübergehend<br />
irgendwo da unten im Bergwald<br />
mit einem einzelnen brunftigen Tier umher<br />
und kam verspätet über den Wechsel dem<br />
ganzen Hirschweibervolk nach. Kaum gedacht<br />
und schon überfiel im Fluchttempo<br />
ein Spießer die Schneise. Wieder ging ich in<br />
Halbanschlag und wartete voller Anspannung!<br />
Doch wieder kam nichts nach! Nach<br />
guten fünf Minuten lag die Waffe wieder<br />
quer über meinen Oberschenkeln. Erschrocken<br />
und zugleich voll Freude ließ mich ein<br />
paar Atemzüge später ein tiefros-tiger Röhrer<br />
zusammenfahren. Der Hirsch musste<br />
gerade in den letzten Randfichten vor der<br />
Schneise stehen. Jeden Augenblick konnten<br />
sich die zottigen Fichtenäste teilen und dann<br />
kam er – der mit der rauen Stimme! Was für<br />
ein Hirsch würde es sein? Meine Nerven<br />
vibrierten! Längst war ich wieder in Halbanschlag,<br />
am Bergstock angestrichen. Dann<br />
knackte Holz! Bald darauf wieder, und ich<br />
hörte das Anstreichen von Stangen! Himmel<br />
nochmal, der Hirsch zog ja genau auf mich<br />
zu, wechselte nicht über die Schneise, sondern<br />
durch das Altholz herauf. Und dann<br />
geschah es! Mit gesenktem Haupt erschien<br />
zwischen den rauen Baumstämmen ein grauroter<br />
Rumpf auf dunklen stämmigen Läufen,<br />
und zwischen den nach hinten gestellten<br />
Lauschern ersah ich zwei dicke Stangen mit<br />
geschwungenen, langen Augenden. Das übrige<br />
Geweih war von herabhängenden Nadelästen<br />
verdeckt. Der Hirsch verhoffte auf<br />
fünfzig Schritte. Dann donnerte er einen so<br />
mächtigen Schrei durch den Bergwald, dass<br />
sich mir die Haare sträubten. Die Waffe hatte<br />
ich längst entsichert und wartete nur auf eine<br />
Gelegenheit, auf eine Bestan<strong>des</strong>lücke, durch<br />
die der Hirsch wechseln musste und in der<br />
ich dann das ganze Geweih erschaute.<br />
Angewurzelt<br />
Wie angewurzelt verhoffte der mächtig erscheinende<br />
Geweihte im Altholz. Die Spannung<br />
in mir steigerte sich ins Unerträgliche!<br />
Starken, bitteren Brunftgeruch trug mir der<br />
bergwärts ziehende Wind entgegen. Dann<br />
kam wieder Bewegung in den Hirsch und<br />
jetzt zog er, immer noch vom Geäst halb verdeckt,<br />
der Schneise zu. Ich sah das grimmige<br />
Haupt, den bemähnten, breiten Träger, die<br />
Stangen und an deren oberen Enden zwei<br />
große, weißgefegte Gabeln – ein alter Achter<br />
oder Eisendzehner, schoss es mir durch<br />
den Kopf! Ich stach ein! Der Hirsch zog auf<br />
22 Foto: Ernst rudigier<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
die Schneise und wie es der Teufel haben wollte, unterhalb einer<br />
windgeworfenen Fichte vorbei, die sich in zwei anderen Baumstämmen<br />
verklemmt hatte und deren Wipfel weit in die Lichtung<br />
hinausragte.<br />
Durch die Übergitterung der Äste folgte ich mit dem Zielglas<br />
dem gemächlich ziehenden Hirsch und wartete darauf, dass ich<br />
das Blatt frei bekam, einen sichern Schuss anbrachte. Was dann<br />
geschah war ein Spiel <strong>des</strong> Teufels. Der Hirsch hatte schon beinahe<br />
die schmale Lichtung überquert und meine Nerven waren zum<br />
Zerreißen gespannt, als ich endlich – knapp vor dem Einwechseln<br />
in den Hochwald – den Zielstachel nicht ganz ruhig hinters<br />
Blatt setzte. Im Abdrücken bzw. einen Wimpernschlag davor sah<br />
ich den Hirsch straucheln, sein auftretender linker Hinterlauf<br />
rutschte über eine überschneite Steinplatte ab und gleichzeitig<br />
peitschte der Schuss durch die Bergwelt. Hinter dem Hirsch, der<br />
in wilder Flucht schräg abwärts stürmte, schlugen die Zotteläste<br />
einen Gedankengang später zusammen und ich hörte Äste brechen,<br />
Steine rumpeln und Hirschschalen über den rutschigen<br />
Waldboden schürfen.Ich hatte kein gutes Gefühl! Ein Zeichnen<br />
<strong>des</strong> Beschossenen hatte ich nicht ersehen. Nach dem Schuss war<br />
ein derartiger Höllenlärm den steilen Bergwaldhang abwärts gewesen,<br />
dass ich ein Fallen <strong>des</strong> Hirsches im Wegbrechen <strong>des</strong> im<br />
Hochwald vermutlich vorher bereits ruhenden Kahlwildrudels<br />
nicht gehört hätte. Eine halbe Stunde zwang ich mir Wartezeit<br />
auf, ehe ich zum Anschuss abstieg. Wie ich es vermutet hatte, war<br />
der Hirsch mit den Hinterläufen auf einer überschneiten Steinplatte<br />
ausgerutscht. Dort fand ich kein einziges Schnitthaar. Der<br />
Schnee war aufgewühlt und mit aus dem Bergboden gerissenen<br />
Rasenstücken und weiter im Wald drinnen mit nadeligen Erdklumpen<br />
überstreut.<br />
Wilde Flucht<br />
Dann konnte ich der Fluchtfährte <strong>des</strong> Beschossenen nicht mehr<br />
folgen, denn die Schalen <strong>des</strong> bergab flüchtenden Kahlwildrudels<br />
hatten den Waldboden so aufgeschürft, dass keiner einzelnen<br />
Fährte mehr zu folgen war. Kein Tröpfchen Schweiß, kein<br />
ausgeschossenes Haar – nichts! Hatte ich den im Zielglas riesig<br />
erscheinenden Hirsch tatsächlich gefehlt? Ich ging auf den Anschuss<br />
zurück und nahm meine Hündin an die lange Leine. Sie<br />
zeigte nichts, aber auch gar nichts an, folgte aber zügig der Fluchtfährte.<br />
Dann, im Wirrwarr der vielen Fluchtfährten, folgte ich<br />
der Hündin bergab bis zu einem halb haushohen Waldschrofen<br />
und schaute verschnaufend über den Felsen hinab und erstarrte!<br />
Zwischen rauen Fichtenstämmen stand krummrückig und<br />
mit gesenktem Haupt der Hirsch. Freihändig trug ich ihm den<br />
Fangschuss mitten aufs Blatt an. Der Getroffene knickte mit den<br />
Hinterläufen ein, drehte sich mit dem Haupt hangabwärts, wollte<br />
noch einmal hoch werden, brach dann zusammen und kugelte<br />
die Steile hinunter und mir aus den Augen. Ich hörte noch Holz<br />
brechen, danach war es still im Wald. Ich nahm der Hündin die<br />
Halsung ab und kaum war sie im Gehölz verschwunden, verbellte<br />
sie den Gestreckten. Ein modriger Stock hatte den Gestürzten<br />
aufgefangen. Es war ein alter Eissprossenzehner mit einem ebenmäßigen,<br />
weit ausgelegten, mittelstarken Geweih, ein schwerer<br />
Hirsch im Wildbret, der auch jetzt gegen Brunftende noch 137<br />
kg auf die Waage brachte. Der erste Treffer war ein hoher Weichschuss<br />
ohne Ausschuss. Deshalb kein Schweiß am Anschuss und<br />
auch keiner in der Fluchtfährte bis zum Waldschrofen. ■<br />
Ernst Rudigier<br />
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Jägerverban<strong>des</strong> auch unter der<br />
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0800/244177 erreichbar ist!<br />
Mitteilungen der geschäftsstelle<br />
OFR i.R. Dipl. Ing. Paul Schwab ✝<br />
In Gedenken an Oberforstrat i. R. Paul<br />
Schwab: Paul Schwab wurde am 28. 01.<br />
1919 in Lofer als zweites von elf Kindern<br />
geboren.Von der Familie wurde er beim<br />
Besuch <strong>des</strong> Gymnasiums in Bischofshofen<br />
unterstützt. Kurz nach der Matura wurde<br />
er zur deutschen Wehrmacht eingezogen.<br />
Als Pionier im Russland-Feldzug verlor er<br />
seinen rechten Arm. Diese Verletzung behinderte<br />
ihn Zeit seines Lebens. Trotzdem<br />
erledigte er seine schriftlichen Arbeiten, ob<br />
mit der Hand, an der Schreibmaschine sowie<br />
am Computer mit Bravour. Nach dem<br />
Frontdienst nahm er das Forststudium an<br />
der Universität für Bodenkultur in Wien<br />
auf, das er erfolgreich beendete. Seine ersten<br />
Dienste als zugeteilter Forstingenieur absolvierte<br />
er bei den Österreichischen Bun<strong>des</strong>forsten,<br />
in der Forstverwaltung Kramsach<br />
in Brandenberg, wo er bis 1953 mit Holztrift,<br />
Schlittenzug und Straßenbau betraut<br />
war. 1953 übernahm er als Forstmeister die<br />
Forstverwaltung Achental in Achenkirch<br />
mit dem großen Almgebiet Bächental, wo<br />
im Sommer 2300 Großvieheinheiten das<br />
Weiderecht ausüben. Weideregulierung<br />
war ihm immer ein großes Anliegen. So<br />
konnten durch seine tatkräftige Unterstützung<br />
einige Waldweiderechte in Reinweide<br />
umgewandelt werden. In dieser Zeit gab es<br />
noch kaum Forststraßen. Das geschlägerte<br />
Holz musste mit Holzschlitten, Trift und<br />
Waldbahn zu den Lagerplätzen befördert<br />
werden. Oftmals war das Holz bis zum Verkauf<br />
18 Monate und mehr unterwegs. Paul<br />
Schwab leitete die Forstverwaltung Achental<br />
bis 1983. In dieser Zeit ließ er ca. 180 km<br />
Forststraßen bauen. 19<strong>62</strong> war er von forstlicher<br />
Seite der große Vorreiter und Befürworter<br />
für die Gründung der Rotwild-HG<br />
Karwendel. Ohne Paul Schwab würde es die<br />
Hegegemeinschaft Karwendel nicht geben.<br />
Es war ihm zeitlebens eine großes Anliegen,<br />
dass die heimischen Schalenwildbestände<br />
strukturgerecht bewirtschaftet werden.<br />
Hiezu leistete er zahlreiche anerkannte Publikationen<br />
in der Fachpresse. 1954 unterstützte<br />
er auch maßgeblich die Gründung<br />
der Steinwildkolonie Mondscheinspitze im<br />
Bächental. 1970 wurde das Forschungsprojekt<br />
„Für die alpine Umwelt“ unter der<br />
Federführung <strong>des</strong> Förderungsvereins für<br />
Umweltstudien, (FUST-Tirol), auf Initiative<br />
von Christiane und Emil Underberg<br />
ins Leben gerufen. Mit dem Projektleiter,<br />
Dr. Anton Bubenik, verband Paul Schwab<br />
eine innige und gelebte Freundschaft. Für<br />
beide stand das Wohlbefinden der vorhandenen<br />
Schalenwildarten in einem intakten<br />
Lebensraum im Vordergrund. Deshalb hat<br />
sich Paul Schwab bis an sein Lebensende<br />
für die Wiederherstellung von natürlich<br />
gewachsenen Mischwaldbeständen ohne<br />
Zaunschutz eingesetzt. In vielen Referaten<br />
und schriftlichen Beiträgen in der Jagd-<br />
und Forstfachpresse hat er Wege aufgezeigt,<br />
wie Forst- und Jagdwirtschaft gemeinsame<br />
Erfolge erzielen können. Mit Paul Schwab<br />
hat eine große und visionäre Persönlichkeit<br />
diese Welt verlassen. Im Namen <strong>des</strong><br />
FUST-Tirol möchten wir unser Beileid und<br />
die besten Wünsche für die Angehörigen in<br />
dieser schwierigen Zeit übermitteln. Auch<br />
in seinem Ruhestand hat Paul Schwab bis<br />
zuletzt mit viel Idealismus im FUST aktiv<br />
mitgewirkt. Er wird dem FUST-Tirol als<br />
eine der markantesten Persönlichkeiten im<br />
Team stets in guter Erinnerung bleiben. ■<br />
Für den FUST-Tirol , Dr. Michl Ebner<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
Österreichisches<br />
Jägerschießen <strong>2010</strong><br />
Der <strong>Tiroler</strong> Jägerverband war diesmal<br />
im Reigen der Jagdverbände<br />
der österr. Bun<strong>des</strong>länder Veranstalter<br />
<strong>des</strong> jährlich durchzuführenden Österr.<br />
Jägerschaftsschießens.<br />
Austragungsort dieses österreichweiten<br />
Schießbewerbes war Hochfilzen am<br />
letzten Augustwochenende (27. und 28.<br />
August <strong>2010</strong>). Das Österreichische Jägerschaftsschießen<br />
ist ein Mannschaftsbewerb,<br />
jeder Lan<strong>des</strong>jagdverband entsendet<br />
eine Mannschaft bestehend aus sechs<br />
Schützen. Die Mannschaft <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong><br />
Jägerverban<strong>des</strong> setzte sich aus folgenden<br />
Teilnehmern zusammen:<br />
› Hubert Winkler, Mils, Mannschaftsführer<br />
› Helmut Schwentner, Ebbs<br />
› Johann Koller, Kufstein<br />
› Franz Egger, Kufstein<br />
› Friedrich Gaber, Tulfes<br />
› Robert Prem, Wattens<br />
› DI Armin Pitsch, Kufstein<br />
Die Mannschaft <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong> Jägerverban<strong>des</strong><br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong><br />
Dieser Mannschaftswettkampf bestand aus<br />
einem Büchsenbewerb, 5 Schuss auf die<br />
Rehbockscheibe, 100 Meter, stehend angestrichen,<br />
fester Bergstock; 5 Schuss auf die<br />
Gamsscheibe 200 Meter, sitzend aufgelegt,<br />
hinten frei; 5 Schuss auf die Hirschscheibe,<br />
300 Meter, sitzend aufgelegt und einem<br />
Schrotbewerb, bei dem 50 Ziele auf 2 Parcoursständen<br />
beschossen werden mussten.<br />
Mannschaftswertung: In der Mannschaftswertung<br />
„Büchsenbewerb“ belegte<br />
die Mannschaft <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong> Jägerverban<strong>des</strong><br />
den vierten Rang, in der Mannschaftsbewertung<br />
„Schrotbewerb“ den neunten<br />
Rang.<br />
Einzelwertungen: In der Einzelwertung<br />
„Kombination“ belegten die <strong>Tiroler</strong> Teilnehmer<br />
folgende Plätze: 15. Gaber Fritz,<br />
20. Schwentner Helmut, 35. Egger Franz,<br />
38. Pitsch Armin, 49. Koller Hans und 52.<br />
Prem Robert. In der Einzelwertung „Kugel“<br />
erreichten die <strong>Tiroler</strong> Teilnehmer Gaber<br />
Fritz den 3. Rang, Schwentner Helmut den<br />
Foto: Horst Konrad<br />
geschäftsstelle<br />
6., Egger Franz den 10., Pitsch Armin den<br />
30., Prem Robert den 33. und Koller Hans<br />
den 48. Rang. Die Einzelwertung „“Schrot“<br />
brachte aus <strong>Tiroler</strong> Sicht folgen<strong>des</strong> Ergebnis:<br />
31. Gaber Fritz, 41. Schwentner Helmut,<br />
46. Pitsch Armin, 48. Egger Franz, 49.<br />
Koller Hans und 53. Prem Robert.<br />
Mannschaftsergebnis: Das 33. Österreichische<br />
Jägerschaftsschießen brachte folgen<strong>des</strong><br />
Mannschaftsergebnis:<br />
1. Oberösterreich 1247 Punkte<br />
2. Niederösterreich 1232 Punkte<br />
3. Burgenland 1231 Punkte<br />
4. Wien 1202 Punkte<br />
5. Vorarlberg 1149 Punkte<br />
6. Tirol 1123 Punkte<br />
7. Salzburg 1117 Punkte<br />
8. Steiermark 1116 Punkte<br />
9. Kärnten 1079 Punkte<br />
hw<br />
25
geschäftsstelle<br />
Die Siegermannschaft aus Öberösterreich LJM Berktold mit LJM Stv. NÖ Radlinger<br />
Die Zweitplatzierten aus Niederösterreich DIe Drittplatzierten aus dem Burgenland<br />
Jagdhornbläsergruppen aus dem Bezirk Kitzbühel<br />
umrahmten Empfang und Preisverteilung<br />
Prächtige Stimmung am Vorabend <strong>des</strong> Wettbewerbes.<br />
Lan<strong>des</strong>hubertusfeier<br />
Die Gesamttiroler Lan<strong>des</strong>hubertusfeier findet<br />
heuer am Samstag, dem 23. <strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong> um<br />
17.00 Uhr im Stift Stams statt.<br />
Festprogramm:<br />
16.30 Uhr Sammeln der Jägerschaft und gäste<br />
17.00 Uhr Begrüßung durch lan<strong>des</strong>jägermeister<br />
Karl Berktold<br />
› Segnung <strong>des</strong> Hubertushirsches durch den<br />
abt <strong>des</strong> Stiftes Stams, Mag. german Erd<br />
› grußworte <strong>des</strong> lan<strong>des</strong>hauptmannes von<br />
Tirol, günther Platter<br />
› Festansprache <strong>des</strong> lan<strong>des</strong>hauptmannes<br />
von Südtirol, dr. luis durnwalder<br />
› Feierliche Hubertusmesse<br />
› Musikalische gestaltung durch die<br />
<strong>Tiroler</strong> Jagdhornbläsergruppen<br />
› anschließend lädt der <strong>Tiroler</strong><br />
Jägerverband zur „Hubertusagape“ ein.<br />
26 Fotos: Horst Konrad<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
Bezirk lienz<br />
Bezirkshubertusfeier<br />
Der <strong>Tiroler</strong> Jägerverband, Bezirksstelle Lienz,<br />
lädt gemeinsam mit dem <strong>Tiroler</strong> Lan<strong>des</strong>jagdschutzverein<br />
1875, Bezirksgruppe<br />
Osttirol, zur Bezirkshubertusfeier <strong>2010</strong>,<br />
am Samstag, dem 30. <strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong>, um<br />
18.00 Uhr bei der St. Hubertus-Statue im<br />
Schlosspark von Schloss Bruck herzlich ein.<br />
Wir laden alle Jägerinnen und Jäger sowie<br />
Freunde der Jagd ein, sich um 17.30 Uhr<br />
beim Parkplatz Hochstein (Parkmöglichkeit<br />
unterhalb der OMV-Tankstelle) einzufinden<br />
und mit uns die Hubertusmesse zu feiern.<br />
Ablauf:<br />
› 17.45 Uhr, Fackelzug zur St. Hubertus-<br />
Statue im Schlosspark<br />
› 18.00 Uhr, Begrüßung durch BJM Ing.<br />
Martin König, Hubertusmesse: gelesen<br />
von Pater Raimund vom Kloster St. Marien,<br />
Gestaltung durch unsere Jagdhornbläser,<br />
Kranzniederlegung bei der Hubertusskulptur<br />
Im Anschluss an die Feier lädt die Bezirksstelle<br />
Lienz <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong> Jägerverban<strong>des</strong><br />
wieder zur schon traditionellen Agape im<br />
Schlosspark herzlich ein. Die Bezirksgruppe<br />
Lienz <strong>des</strong> TLJSchV 1875 freut sich im<br />
Osttiroler Jägerheim bei gemütlichem Beisammensein<br />
mit musikalischer Umrahmung<br />
auf Ihren Besuch.<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong><br />
Ing. Martin König<br />
Ing. Robert Niederbacher<br />
Bezirk Kitzbühel<br />
Bezirkshubertusfeier<br />
Am Samstag, dem 6. November <strong>2010</strong> findet<br />
die Bezirkshubertusfeier in Kirchberg statt.<br />
Ehrenschutz: BH Hofrat, Dr. Michael<br />
Berger, Bgm. Helmut Berger. Auf zahlreiche<br />
Teilnahme freut sich die Bezirksstelle<br />
Kitzbühel <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong> Jägerverban<strong>des</strong>.<br />
Programm:<br />
› 18.00 Uhr, Sammeln der Jäger und Gäste<br />
bei der Kirche<br />
aus den Bezirken<br />
› 18.15 Uhr, Begrüßung durch Bezirksjägermeister<br />
Martin Antretter und Grußworte<br />
von Bürgermeister Helmut Berger<br />
› 18.30 Uhr, Hubertusrede von Lan<strong>des</strong>jägermeister<br />
Karl Berktold<br />
› 18.45 Uhr, Hubertussegen und Einzug<br />
in die Pfarrkirche zum Hl. Ulrich in<br />
Kirchberg<br />
› 19.00 Uhr, Hubertusmesse zelebriert<br />
von Herrn Pfarrer Mag. Gerhard Erlmoser.<br />
Die Hubertusmesse wird von<br />
den Brixenthaler Jagdhornbläsern musikalisch<br />
umrahmt. Anschließend an die<br />
Hubertusmesse feierlicher Festzug von<br />
der Kirche zum Mehrzweckhaus (Veranstaltungsort<br />
der jährlich stattfindenden<br />
Trophäenschau).<br />
› 20.00 Uhr, Hubertusball im Mehrzweckhaus<br />
in Kirchberg – musikalische Unterhaltung<br />
durch die „Gasteiner Tanzlmusi“<br />
Bezirk Kufstein<br />
Martin Antretter<br />
Bezirksjägermeister<br />
Karl Winkler ✝<br />
Am 3. Juli <strong>2010</strong> verstarb Hegemeister Karl<br />
Winkler plötzlich und unerwartet im Alter<br />
von 55 Jahren. Karl Winkler wurde am 20.<br />
<strong>Oktober</strong> 1954 in Langkampfen geboren. Er<br />
erlernte in der Metzgerei Kofler das Metzgerhandwerk,<br />
wechselte aber mit 20 Jahren<br />
zur ÖBB, wo er im Verschub tätig war. Karl<br />
war auch ein ausgezeichneter Musikant.<br />
Die Tuba war sein Instrument, mit dem er<br />
bei der Bahn-Musik und der Musikkapelle<br />
Unterlangkampfen viele Jahre spielte. Im<br />
Jahr 1979 heiratete Karl seine Christl, die<br />
ihm einen Sohn und eine Tochter schenkte.<br />
Schon in jungen Jahren erwachte in ihm die<br />
Jagdleidenschaft, als er mit seinem Vater<br />
auf die Pirsch gehen durfte. Zusammen mit<br />
seinem Vater war er bis zuletzt Jagdpächter<br />
der Brentenbergjagd in Langkampfen. Seine<br />
Gams am Kegelhörndl lagen ihm sehr am<br />
Herzen und er war immer stolz auf seinen<br />
„Gamsberg“, den er gewissenhaft hegte und<br />
pflegte. Zudem war Karl Winkler 34 Jahre<br />
lang Jagdaufseher und 31 Jahre lang Hegemeister.<br />
Zuletzt hat er sich zusammen mit<br />
seinen Jagdkameraden seinen sehnlichsten<br />
Wunsch – eine kleine Jagdhütte auf der Mariasteiner<br />
Alm – erfüllt. Leider war es ihm<br />
nicht mehr vergönnt, die fertige Hütte zu<br />
sehen und einzuweihen. Mit einem Lächeln<br />
im Gesicht hat er am 3. Juli das „Revier“<br />
gewechselt und ist von uns gegangen. Unzählige<br />
Menschen gaben ihm bei der Beerdigung<br />
das letzte Geleit und setzten damit<br />
ein Zeichen der Wertschätzung. Seine Jagdkameraden<br />
verabschiedeten sich mit dem<br />
Bruch, der auf den Sarg gelegt wurde. Lieber<br />
Karl, dein Vermächtnis ist unser Auftrag,<br />
den Brentinger in deinem Sinne weiter zu<br />
bejagen, zu hegen und zu pflegen. Wir werden<br />
dir ein ehren<strong>des</strong> Andenken bewahren.<br />
Weidmannsruh Kamerad!<br />
Deine Jagdkameraden vom Brentenberg,<br />
Revier Langkampfen 3<br />
Verordnung<br />
Verordnung der Bezirkshauptmannschaft<br />
Kufstein vom 31. August <strong>2010</strong> über die<br />
Zusammenfassung von aneinandergrenzenden<br />
Jagdgebieten zu Hegebezirken<br />
Artikel I Aufgrund <strong>des</strong> § 50a <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong><br />
Jagdgesetzes 2004, LGBl. Nr. 41/2004<br />
zuletzt geändert durch das Gesetz LGBl.<br />
8/<strong>2010</strong> betreffend der Zusammenfassung<br />
von aneinandergrenzenden Eigen- und<br />
Genossenschaftsjagdgebieten zu Hegebezirken<br />
wird verordnet:<br />
§1 Unter Bedachtnahme auf die natürlichen<br />
Grenzen der Lebensräume der in den Jagd-<br />
27
aus den Bezirken<br />
gebieten vorkommenden Wildarten und<br />
auf allenfalls bestehende Hegegemeinschaften<br />
sowie nach Anhörung <strong>des</strong> Bezirksjägermeisters<br />
werden die unter 1.)<br />
bis 12.) angeführten Eigen- (EJ) und<br />
Genossenschaftsjagdgebiete (GJ) zu den<br />
nachfolgend aufgelisteten Hegebezirken<br />
zusammengefasst:<br />
1) Hegebezirk Alpbachtal: EJ Gratlspitz,<br />
EJ Greittal, EJ Inneralpbach - Revierteil<br />
Ebnet und Platten, EJ Innermareit, EJ<br />
Kohlgrubenalpe, EJ Kolbental, EJ Moser-Baumgartenalpe,<br />
EJ Steinbergalpe-<br />
Alpbach, EJ Wiedersbergalpe, GJ Alpbach,<br />
GJ Brixlegg, GJ Radfeld, GJ Reith<br />
im Alpbachtal<br />
2) Hegebezirk Brandenberg-Ost: EJ<br />
Ascha-Nachbergalpe, EJ Brandenberg<br />
– Revierteile Ellbach, Krummbach,<br />
March bach und Rumpf, GJ Brandenberg,<br />
GJ Breitenbach, GJ Kramsach<br />
3) Hegebezirk Brandenberg-West: EJ<br />
Brandenberg – Revierteile Gang, Hochtal,<br />
Johannklause, Neuweg, Schöberl<br />
und Weißach<br />
Sonnen- & Mondzeiten<br />
<strong>Oktober</strong><br />
<strong>2010</strong><br />
Sonne Mond<br />
aufg. Unterg. aufg. Unterg.<br />
1 Fr 07:14 18:55 - 15:19<br />
2 Sa 07:15 18:52 00:08 15:59<br />
3 So 07:16 18:50 01:25 16:26<br />
4 Mo 07:18 18:48 02:47 16:52<br />
5 di 07:19 18:46 04:09 17:16<br />
6 Mi 07:21 18:44 05:31 17:39<br />
7 do 07:22 18:42 06:55 18:04<br />
8 Fr 07:23 18:40 08:19 18:31<br />
9 Sa 07:25 18:38 09:41 19:03<br />
10 So 07:26 18:36 11:01 19:42<br />
11 Mo 07:28 18:34 12:12 20:30<br />
12 di 07:29 18:32 13:13 21:25<br />
13 Mi 07:31 18:30 14:02 22:28<br />
14 do 07:32 18:28 14:40 23:33<br />
15 Fr 07:33 18:26 14:51 23:59<br />
16 Sa 07:35 18:24 15:35 00:39<br />
17 So 07:36 18:23 15:56 01:45<br />
18 Mo 07:38 18:21 16:15 02:50<br />
19 di 07:39 18:19 16:32 03:53<br />
20 Mi 07:41 18:17 16:50 04:58<br />
21 do 07:42 18:15 17:09 06:02<br />
22 Fr 07:44 18:13 17:20 07:09<br />
23 Sa 07:45 18:11 17:55 08:16<br />
24 So 07:47 18:10 18:26 09:24<br />
25 Mo 07:49 18:08 19:05 10:31<br />
26 di 07:50 18:06 19:52 11:34<br />
27 Mi 07:52 18:04 20:51 12:30<br />
28 do 07:53 18:03 21:59 13:17<br />
29 Fr 07:55 18:01 23:13 13:55<br />
30 Sa 07:56 17:59 - 14:27<br />
31 So 06:58 16:58 00:30 13:54<br />
4) Hegebezirk Inntal-Ost: EJ Häringer-<br />
Pölven, EJ Niederbreitenbach, EJ Thierberg,<br />
GJ Angath, GJ Angerberg, GJ Bad<br />
Häring, GJ Kirchbichl, GJ Langkampfen<br />
1, GJ Langkampfen 2, GJ Schwoich<br />
5) Hegebezirk Kaisergebirge: EJ Brenntenjoch,<br />
EJ Kaisertal, EJ Pfandl, EJ Stadtberg,<br />
EJ Steinberg-Scheffau, EJ Vorder-<br />
und Hinterkaiserfelden, EJ Winterkopf,<br />
GJ Buchberg, GJ Ebbs, GJ Kufstein<br />
6) Hegebezirk Kaiserwinkel: EJ Baumgartenalpe,<br />
EJ Feldalpe, EJ Heuberg-<br />
Schnapflgraben, EJ Hochalpe, EJ Winkel-<br />
und Jovenalpe, GJ Rettenschöss, GJ<br />
Walchsee-Nord, GJ Walchsee-Süd<br />
7) Hegebezirk Rofan: EJ Agrargemeinschaft<br />
Brandenberg, EJ Brandenberg-<br />
Revierteil Eil, EJ Ludoi-Irdein-Alpe, EJ<br />
Mariatal, EJ Scherbenstein, EJ Waldinteressentschaft<br />
Mariatal, GJ Aschau-<br />
Brandenberg, GJ Münster<br />
8) Hegebezirk Sölllandl: EJ Hartkaseralpe,<br />
EJ Südkaiser, EJ Walleralpe, GJ Ellmau-Schattseite,<br />
GJ Ellmau-Sonnseite,<br />
GJ Scheffau, GJ Söll 1, GJ Söll 2<br />
9) Hegebezirk Thiersee: EJ Bärenbad-<br />
Saumoos, EJ Grabenbergalpe, EJ Jochverleihwald,<br />
EJ Kesselbodengut, EJ<br />
Kohlstübel, EJ Kran, EJ Pendling, EJ<br />
Thaleralpe, EJ Thalerwald, EJ Thiersee-<br />
Revierteile Ebenwald, Grund, Hasatal,<br />
Kienbrand, Larchberg, Sonnberg,<br />
Stalln-Grabenberg und Stalln- Schönfeld,<br />
EJ Trainsalpe, EJ Vorderkesselbodenalpe,<br />
EJ Wildenkaralpe, GJ Riedenberg,<br />
GJ Thiersee-Nord-Jochberg, GJ<br />
Thiersee-Nord-Vorderer-Sonnberg, GJ<br />
Thiersee-Süd-Hinterthiersee, GJ Thiersee-Süd-Vorderthiersee<br />
10) Hegebezirk Untere Schranne: EJ Erler-<br />
Trockenbach, EJ Wiesen- und Lahnalpe,<br />
GJ Erl, GJ Niederndorf, GJ Niederndorferberg<br />
11) Hegebezirk Wildschönau-Ost: EJ<br />
Breiteggalpe, EJ Hackeltal, EJ Schönangeralpe,<br />
EJ Schönanger/ÖBF, GJ<br />
Wildschönau 2, GJ Wildschönau 6, GJ<br />
Wörg l<br />
12) Hegebezirk Wildschönau-West: EJ<br />
Formkaseralpe, EJ Hönigkaser, EJ Nurscher,<br />
EJ Steiner, EJ Talsalpe, GJ Kundl,<br />
GJ Wildschönau 1, GJ Wildschönau 3,<br />
GJ Wildschönau 4, GJ Wildschönau 5<br />
§2 Diese Verordnung wird durch Anschlag<br />
an der Amtstafel der Bezirkshauptmannschaft<br />
Kufstein kundgemacht. Sie tritt<br />
mit Ablauf <strong>des</strong> Tages der Kundmachung<br />
in Kraft.<br />
Der Bezirkshauptmann<br />
Dr. Bidner<br />
Bezirk landeck<br />
Rudolf Jehle ✝<br />
Jehle Rudolf zum Gedenken! Am 27. August<br />
<strong>2010</strong> ist in Mathon im Paznauntal<br />
der 54 -jährige Jagdaufseher Rudolf Jehle<br />
seinem schweren Krebsleiden erlegen. Fast<br />
auf den Tag genau wurde ihm ein Jahr vor<br />
seinem To<strong>des</strong>tag die tragische Diagnose<br />
mitgeteilt. Unser tiefes Mitgefühl gilt jetzt<br />
in erster Linie seinen Hinterbliebenen,<br />
insbesondere Frau Claudia und seiner<br />
drei Kindern. Rudolf Jehle war <strong>Jahrgang</strong><br />
1956, aufgewachsen mit und in der Landwirtschaft<br />
in seiner Heimat. Er war bereits<br />
von Kindheit an ein naturverbundener<br />
Mensch sowie ein exzellenter Schifahrer.<br />
Diese Vorlieben machte sich Rudolf zum<br />
Beruf und legte die staatliche Schilehrer-<br />
und Schiführerprüfung ab. In der Schischule<br />
Ischgl war er viele Jahre tätig und<br />
begeisterte die Gäste.<br />
Für Rudolf Jehle war es selbstverständlich,<br />
gleich mit 18 Jahren die Jägerprüfung<br />
und sobald als möglich auch die Jagdaufseherprüfung<br />
abzulegen. Seine Liebe zur Natur<br />
und sein Fachwissen, gepaart mit einer<br />
vernünftigen Portion Hausverstand, ließen<br />
ihn im Jahre 1985 im Jagdrevier Mathon,<br />
in die Dienste <strong>des</strong> damaligen Jagdpächters<br />
Herrn Baron de Rothschild aufsteigen.<br />
Er war somit der einzige hauptberufliche<br />
Jagdaufseher im Bezirk Landeck und setzte<br />
sich mit ganzer Kraft für das Wild und<br />
<strong>des</strong>sen Hege ein. Seine Erfolge gaben ihm<br />
Recht und das von ihm betreute Revier genoss<br />
weit über die Bezirksgrenzen hinaus<br />
28 Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
einen sehr guten Ruf. Der Jagdpächter und<br />
eine große Anzahl von Jagdgästen durften<br />
durch Jehle Rudolf unvergessliche Stunden<br />
und Jagderfolge erleben und so das edle<br />
Weidwerk kennenlernen. Unser verstorbener<br />
Jagdkamerad fand auch kritische<br />
und deutliche Worte, wenn es um „sein“<br />
Wild, gegen die Jagdethik oder gegen die<br />
Grundwerte der Jagd ging. Er war früher<br />
Mitglied der Bewertungskommission, Delegierter<br />
zum <strong>Tiroler</strong> Jägerverband und<br />
vor allem ein ausgezeichneter Hundeführer.<br />
Rudolf Jehle war zeitlebens ein Kämpfer<br />
und als ich ihn ca fünf Wochen vor seinem<br />
Tod bei einer Steinwildversammlung<br />
traf, schwer gezeichnet von seinem Leiden,<br />
hoffte er immer noch, den Kampf gegen<br />
seine heimtückische Krankheit gewinnen<br />
zu können.<br />
Er ertrug Tag für Tag tapfer seine<br />
Schmerzen und die Angehörigen erfüllten<br />
ihm nur wenige Wochen vor seinem Tod<br />
den Wunsch, nochmals auf die Idalpe in<br />
Ischgl gebracht zu werden. Am 27. August<br />
<strong>2010</strong> wurde unser Freund von seinen<br />
Schmerzen erlöst, als Gott der Herr ihn zu<br />
sich heimholte. Auf dem letzten Weg zu<br />
seiner Ruhestätte ihn Mathon wurde Rudolf<br />
von einer großen Menschenmenge begleitet.<br />
Unter ihnen befanden sich unzählige<br />
Jagdkameraden, die an seinem Grab als<br />
Zeichen der Wertschätzung und Verbundenheit<br />
den Ehrenbruch niederlegten. Die<br />
Jagdhornbläser verabschiedeten sich mit<br />
dem Stück „Jägers Abschied“ und bedankten<br />
sich damit für alles, was Rudolf rund<br />
um die Jagd geleistet hat. Durch den viel<br />
zu frühen Tod von Rudolf Jehle haben wir<br />
einen pflichtbewussten und verlässlichen<br />
Jäger, aber vor allem einen guten Freund<br />
verloren. Respektvoll möchte ich mich<br />
im Namen der Jägerschaft <strong>des</strong> Bezirkes<br />
Landeck für alles bedanken, wo sich Rudolf<br />
Jehle positiv für das Jagdwesen eingebracht<br />
hat und ihm stets ein ehren<strong>des</strong><br />
Andenken bewahren. ■<br />
R.I.P.<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong><br />
BJM Hermann Siess<br />
Weidmannsruh<br />
unseren Weidkameraden<br />
DI Paul Schwab,<br />
Achenkirch, 91 Jahre<br />
Rudolf Jehle,<br />
Mathon, 54 Jahre<br />
Josef Hupf,<br />
Walchsee, 68 Jahre<br />
Sehr geehrter Herr Lan<strong>des</strong>jägermeister,<br />
sehr geehrter Herr Schriftleiter, jedem<br />
Jäger sind die Bestimmungen über die<br />
sichere Verwahrung von Waffen zu Hause<br />
oder im Auto bekannt. Den wenigsten<br />
Jagdausübenden dürfte jedoch eine außerordentlich<br />
enge Auslegung <strong>des</strong> Waffengesetzes<br />
beim Umgang mit Jagdwaffen im<br />
Revier bekannt sein. Dazu zwei Beispiele:<br />
1. Ein Jäger machte mitten im Jagdrevier<br />
einige Kontrollschüsse. Die Schussscheibe<br />
war 80 m von einem geschlossenen<br />
Hochstand aufgestellt. Zwei Exekutivbeamte<br />
haben eine Amtshandlung<br />
wegen Gefährdung durchgeführt. Ein<br />
Sachverständiger hat eine Gefährdung<br />
infolge eines ausreichenden Kugelfanges<br />
ausgeschlossen. Daraufhin haben<br />
die Beamten eine Anzeige wegen<br />
eines Verlässlichkeitsmangels bei der<br />
Behörde erstattet. Die Waffe war im<br />
einsichtigen Hochstand für kurze Zeit<br />
abgestellt, während die Schussscheibe<br />
aufgestellt bzw. abgeholt wurden. Ein<br />
Verlässlichkeitsmangel wurde festgestellt,<br />
nachdem die Waffe kurz (eine<br />
Minute) unbeaufsichtigt war.<br />
2. Ein Jäger hat Tätigkeiten an einem<br />
Hochsitz verrichtet. In geringer Entfernung<br />
war das Auto mit einsichtiger<br />
Waffe und Jagdhund abgestellt. Diese<br />
nicht sichere Verwahrung wurde mit<br />
einem 3-jährigen Entzug der Jagdaufsicht<br />
geahndet.<br />
Sicher gibt es noch mehr Beispiele für eine<br />
nicht gesetzeskonforme Handhabung<br />
von Waffen im Jagdrevier. Ich möchte daher<br />
anregen, in der „Jagd in Tirol“ eine Information<br />
über den Umgang mit Waffen<br />
im Jagdrevier zu veröffentlichen. Damit<br />
sollen Jagdkollegen vor einem möglichen<br />
Waffenverbot bewahrt werden.<br />
Hanspeter Brix<br />
Anmerkung Red.: Im Folgenden dürfen<br />
nochmals die Bestimmungen zur „Sorgfältigen<br />
Verwahrung von Schusswaffen<br />
in Kraftfahrzeugen“ in Erinnerung gerufen<br />
werden: Bei Bedachtnahme auf<br />
leserbrief<br />
Bestimmungen<br />
zur sicherenVerwahrung von Waffen<br />
die Grundsätze der bisherigen Judikatur<br />
wird, insbesondere wenn noch zusätzliche<br />
Maßnahmen zur Verhinderung<br />
unbefugter Verwendung der Schusswaffen<br />
ergriffen werden, in der Regel davon<br />
ausgegangen werden können, dass zumin<strong>des</strong>t<br />
kurzfristig eine sorgfältige Verwahrung<br />
gewisser Schusswaffen in Kraftfahrzeugen<br />
möglich ist. Je kürzer die Zeit<br />
der Verwahrung an einem bestimmten<br />
Ort ist, umso weniger Zeit zur Planung<br />
und Ausführung wird ein allfälliger Täter<br />
haben, sich unbefugten Zugriff auf die<br />
Waffe zu verschaffen. Der für die Beurteilung<br />
der Verlässlichkeit eines Menschen<br />
im Hinblick die sorgfältige Verwahrung<br />
seiner Schusswaffen geltende Maßstab ist<br />
auch auf die Verwahrung dazugehörender<br />
Munition und deren Nähe verhältnis zur<br />
Waffe anzulegen. In der Regel wird man<br />
demnach zulässigerweise davon ausgehen<br />
dürfen, dass Schusswaffen in Kraftfahrzeugen<br />
sicher verwahrt sind, wenn:<br />
1. es sich nicht um verbotene, wenn auch<br />
legal besessene, Waffen handelt,<br />
2. es sich nicht um Schusswaffen der Kategorie<br />
B handelt,<br />
3. es sich nur um eine kurzfristige Verwahrung<br />
handelt; eine tagsüber mehr<br />
als sechs Stunden oder in der Dunkelheit<br />
mehr als drei Stunden dauernde<br />
Verwahrung wird für gewöhnlich nicht<br />
mehr als kurzfristig angesehen werden<br />
können,<br />
4. sichergestellt ist, dass die Waffe gegen<br />
die Abgabe eines Schusses gesichert ist;<br />
in Betracht kommt hier in erster Linie<br />
die Anbringung eines Abzugsschlosses<br />
oder die Entfernung eines wesentlichen<br />
Teiles (z. B. <strong>des</strong> Verschlusses), und<br />
5. die Schusswaffe<br />
a) im versperrten, von außen nicht einsehbaren<br />
Kofferraum oder<br />
b) im versperrten Fahrgastraum gegen Erkennbarkeit<br />
von außen geschützt oder<br />
c) im versperrten Fahrgastraum mit geschlossenem,<br />
aber leicht abnehmbarem<br />
oder leicht zerstörbarem Verdeck widerstandsfähig<br />
mit einem tragenden Teil <strong>des</strong><br />
Fahrzeuges verbunden gegen Wegnahme<br />
gesichert und gegen Erkennbarkeit von<br />
außen geschützt verwahrt ist. ■<br />
hw<br />
29
30<br />
aus den revieren<br />
reportage<br />
Immer wieder Zäune<br />
Am 15. Juni machte ich bei einem Reviergang<br />
im Jagdgebiet Pfons Agrar den<br />
traurigen Fund eines jungen Rehbockes<br />
(siehe Foto), der sich in einem Schafzaun<br />
verfangen hatte. Es gibt wohl kein qualvolleres<br />
Ende für ein Tier. Ich hoffe, derartige<br />
Berichte tragen dazu bei, daß jeder<br />
Besitzer eines Grundstückes, welches<br />
von Wildtieren durchstreift wird, in Zukunft<br />
verantwortungsvoller handelt. ■<br />
Ing. Jürgen Mumelter<br />
Seltene Abnormität<br />
Dieses Murmeltier konnte am 26. August<br />
<strong>2010</strong> von Günther Heydeck auf<br />
der Künstler Alm in Jochberg unter der<br />
Pirschführung von Balthasar Hauser zur<br />
Strecke gebracht werden. Über abnorme<br />
Nager bei Murmeltieren ist in unserer<br />
<strong>Zeitschrift</strong> immer wieder berichtet worden.<br />
Dass aber ein Nager die Unterlippe<br />
durchbohrt hat, ist uns zumin<strong>des</strong>t zum<br />
ersten Mal berichtet worden bzw. konnte<br />
erstmalig beobachtet werden. ■<br />
hw<br />
Markierte Gamsgeiß?<br />
Im August <strong>2010</strong> kam in einem Revier<br />
in Fulpmes/Stubaital die abgebildete<br />
Gamsgeiß der Klasse II, 7 Jahre zur<br />
Strecke. Schon vorher ist aufgefallen, dass<br />
beide Lauscher kürzer als normal waren.<br />
Beiden fehlt das letzte Mittel, sodass angenommen<br />
werden muss, dass es sich hier<br />
um ein Markieren im Kitzesalter handeln<br />
könnte. Den Hegemeister WM Karl Kempf<br />
interessiert nun, wer Angaben darüber<br />
machen kann bzw. wer eventuell vor 7 Jahren<br />
ein Gamskitz markiert hat und bittet<br />
um telefonische Kontaktaufnahme unter<br />
0676/849275791. ■<br />
hw<br />
Ein besonderer Gast<br />
Mein Schwager bat uns, ein Foto<br />
unseres besonderen Gastes zu<br />
schicken. Unser Haus- und Stallmurmel<br />
ist uns letztes Jahr im Mai zugelaufen<br />
und hat dann eine Weile überall in<br />
unserer Siedlung gelebt. Zuletzt hat er sein<br />
Revier verkleinert und hat seine Bauten und<br />
Höhlen bei uns und unserem türkischen<br />
Nachbarn angelegt.<br />
Er lebt von unseren Gräsern im Garten<br />
und ist ein gern gesehenes Tierchen bei uns<br />
und bei der nahe gelegenen Siedlung. Unsere<br />
Kinder hatten beobachtet, dass er sich<br />
im Herbst in den Heuboden zurückgezogen<br />
hatte. Den Winter hat er im Schafstall<br />
verbracht, wo er den Bauer erst Anfang Mai<br />
mit seinem verschlafenen Anblick über-<br />
raschte. Obwohl er sozusagen mitten im<br />
Fressen überwintertete, war er sehr stark<br />
abgemagert. Am schönsten sind die Augenblicke,<br />
wenn er auf einem nahe gelegenen<br />
Holzstoß die ersten Sonnenstrahlen genießt<br />
oder wenn er sich mit unserer Stallkatze<br />
„trifft“. Jeden Tag wird er wieder etwas<br />
runder und wir hoffen inständig, dass er<br />
nicht auf die Idee kommt, wieder auf Wanderschaft<br />
zu gehen.<br />
Die Fotos sind vom letzten Jahr, weil heuer<br />
war das Wetter noch zu schlecht. Murmel<br />
verschläft alle Regentage und mehrere Baustellen<br />
in der Umgebung lassen ihn gerne<br />
und oft Schutz suchen. ■<br />
Schafhof Ciresa<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
Dachs – Teil 2<br />
Liebe Kinder! In der letzten Ausgabe der Jagdzeitschrift haben wir<br />
uns den Dachs genau angeschaut. Jetzt wissen wir Bescheid über<br />
sein Aussehen und können in dieser Ausgabe damit fortsetzen, wie<br />
der Dachs lebt, was er frisst und welche Besonderheiten ihn kennzeichnen.<br />
Wenn ihr den Text aufmerksam durchlest, dann ist das<br />
Rätsel sicher nicht mehr schwierig für euch und auch beim vorgeschlagenen<br />
Spiel werdet ihr euer Tier sicher bald erraten.<br />
Fortpflanzung: Dachse leben in Familienverbänden. Ein Dachspaar<br />
bleibt ein Leben lang zusammen. Junge Dachse werden im<br />
Februar oder März geboren und kommen in einer ausgepolsterten<br />
Höhle zur Welt, wo sie die ersten acht Wochen bleiben. Ein Wurf<br />
umfasst zwei bis fünf Junge. Der Dachs hat kaum Feinde. Die meisten<br />
Opfer fordert der Straßenverkehr.<br />
Nahrung: Dachse sind fast ausschließlich nachtaktiv. Als Allesfresser<br />
fressen sie Vögel, Mäuse, Schlangen, Obst und Getreide. Im<br />
Herbst muss sich der Dachs eine ca. 6 kg schwere Fettschicht anfressen,<br />
damit er den Winter übersteht. Der Dachs macht eine Winterruhe,<br />
das heißt, er ruht sich aus und schläft mehr als sonst.<br />
Besonderheiten: Der Dachs bewohnt Fels- und Erdbaue, die<br />
er selbst gräbt. Oft gibt es 20 bis 30 Gänge, die in mehreren Etagen<br />
bis zu 5 m tief in die Erde reichen. Bäume in der Umgebung<br />
benützt er gern zum Schärfen der Krallen. Der Dachs ist sehr<br />
Spielevorschlag: Tiere raten<br />
Für dieses Spiel braucht man selbstgebastelte Karten, auf denen verschiedene Tiere abgebildet<br />
sind, und ein paar Wäscheklammern. Jeder Teilnehmer bekommt auf seinen rücken mit der<br />
Wäscheklammer ein Tierbild geheftet. Jetzt darf man sich einen Partner suchen, den man fragen<br />
kann, „wer man ist“. durch geschicktes Fragen muss man nun draufkommen, welches Tier man<br />
am rücken hat. der Fragesteller darf aber nur solche Fragen stellen, auf die man mit Ja oder<br />
nEin antworten kann. Wenn eine Frage mit nEin beantwortet wird, ist der Partner dran und darf<br />
Fragen stellen, die „sein Tier“ betreffen könnten.<br />
Einige Beispielfragen sind: Hab ich sechs Beine? Besitze ich ein Federkleid? lebe ich im Wald?<br />
Kann ich hüpfen? Hast du mich schon in der natur gesehen? Bin ich sehr groß? Werde ich bejagt?<br />
Fresse ich andere Tiere? Komm ich in Tirol vor? Bin ich bunt? Trete ich meist alleine auf?<br />
gibt es mich im alpenzoo? leb ich am Wasser? ...<br />
Wenn einer sein Tier erraten hat, bekommt er eine neue Karte auf den rücken gesteckt.<br />
das ist auch ein gutes Spiel, wenn man unterwegs oder beim Wandern ist. dabei vergeht die Zeit<br />
recht schnell und man kommt dem Ziel ein gutes Stück näher, ohne dass es langweilig wird.<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong><br />
Kinder auf der Pirsch<br />
Rätsel<br />
reportage<br />
reinlich. In der Nähe seines Baus gräbt er ein eigenes Klosett aus,<br />
den Dachsabtritt. Der Dachs trägt rückwärtsgehend in seinen<br />
Bau ein. Ein Dachsbau wird teilweise vom Fuchs mitbewohnt.<br />
Dachse benützen immer die gleichen Pfade in ihrem Revier. Die<br />
Spur <strong>des</strong> Dachs kann man deutlich an den langen Nägeln der<br />
Vorderpranten (= Pfoten) im weichen Boden erkennen. Der Dachs<br />
ist ein typischer Sohlengänger. ■<br />
Birgit Kluibenschädl<br />
Wieviele Gänge kann ein<br />
Dachsbau haben?<br />
Schreib die Zahl der richtigen Antwort ins<br />
Lösungsfeld und du weißt, wieviele Gänge<br />
ein Dachsbau haben kann.<br />
a) Was ist ein Dachsabtritt?<br />
(0) Die Fußspur eines Dachses<br />
(3) Das Klosett eines Dachses<br />
(7) Eine besondere Drehung,<br />
die der Dachs auf der Flucht macht,<br />
wie ein Haken<br />
b) Was macht der Dachs im Winter?<br />
(2) Er hält einen Winterschlaf.<br />
(6) Er wandert vom Wald<br />
in die wärmere Stadt.<br />
(0) Er macht eine Winterruhe<br />
und schläft mehr als sonst.<br />
Lösung: Der Dachsbau kann<br />
bis zu __ __ Gänge haben.<br />
31
32<br />
Vereine<br />
reportage<br />
Langfristiges Artenhilfsprogramm<br />
& Patenschaft für die Charakterbaumart<br />
<strong>des</strong> Alpenpark Karwendel.<br />
Hinterriß-Vomp, am 16. September <strong>2010</strong>.<br />
Heute ist es wieder so weit: 14 Ahornbäume<br />
aus dem Lan<strong>des</strong>forstgarten in Bad Häring<br />
werden am Großen Ahornboden gepflanzt.<br />
Für diese kann eine Patenschaft übernommen<br />
werden. Dies ist der finale Schritt im<br />
heurigen, sehr umfassenden Projektjahr.<br />
„Alle heuer geplanten Maßnahmen wie<br />
beispielsweise das Bergwaldprojekt konnten<br />
umgesetzt werden“, freut sich Hermann<br />
Sonntag, GF <strong>des</strong> Alpenparks Karwendel.<br />
Ereignisreiches Jahr<br />
Dieses Jahr konnten zahlreiche schon länger<br />
geplante Maßnahmen umgesetzt werden:<br />
Die größte Einzelmaßnahme war<br />
das Bergwaldprojekt in Zusammenarbeit<br />
mit dem Österreichischen Alpenverein,<br />
bei dem 14 freiwillige Helfer insgesamt<br />
65 Zäune reparierten und auch eine umfassende<br />
Dokumentation <strong>des</strong> Ahornbestan<strong>des</strong><br />
erstellten. Darüber hinaus wurde<br />
in Kooperation mit den Österreichischen<br />
Bun<strong>des</strong>forsten auch eine große Probefläche<br />
am Kleinen Ahornboden errichtet, die eine<br />
Naturverjüngung der Ahorne ermöglicht.<br />
Die Neupflanzungen am Großen Ahornboden<br />
werden auf Basis eines 10-jährigen<br />
Managementplans in Einvernehmen mit<br />
den Engbauern umgesetzt und durch die<br />
Abteilung Umweltschutz <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Tirol<br />
finanziell unterstützt.<br />
Exklusive Bergahorn-<br />
Patenschaft<br />
Ab diesem Herbst gibt es die Möglichkeit,<br />
eine exklusive Patenschaft für die nachgepflanzten<br />
Bergahorne zu übernehmen und<br />
damit einen Beitrag zum Erhalt und Weiterbestand<br />
dieser einzigartigen Landschaft<br />
zu leisten. Nähere Informationen dazu finden<br />
sich unter: www.karwendel.org<br />
Viel Einsatz<br />
für den Bergahorn!<br />
Am Großen Ahornboden wurden 14 Ahornbäume aus dem<br />
Lan<strong>des</strong>forstgarten Bad Häring gepflanzt<br />
Der Bergahorn<br />
Der Bergahorn zeichnet sich durch seine<br />
Langlebigkeit und Zähheit aus. Resistent gegen<br />
Steinschlag und Kälte hat er sich gut an<br />
die oft rauen Bedingungen im Gebirge angepasst<br />
und hält diesen schon lange stand.<br />
So war er beispielsweise bereits vor der Eiszeit<br />
in Europa beheimatet. Am Ahornboden<br />
stehen Bäume, deren Stamm bis zu 2 cm tief<br />
von Muren überschüttet wurde. Mehr zum<br />
Bergahorn gibt’s unter: http://www.karwendel.org/de/naturschutz/10_steckbriefe/<br />
der_bergahorn.php<br />
Fakten zum Alpenpark<br />
Der Alpenpark Karwendel umfasst beinahe<br />
das gesamte Karwendelmassiv und ist mit<br />
einer Fläche von 727 km 2 das größte <strong>Tiroler</strong><br />
Schutzgebiet und der größte Naturpark<br />
Österreichs. Aufgrund der klimatischen<br />
und topografischen Gegebenheiten verfügt<br />
das Karwendel über einen überdurchschnittlich<br />
hohen Anteil an natürlichen Lebensräumen<br />
wie Urwäldern und Wildflüs-<br />
Foto: alpenpark Karwendel<br />
sen und beherbergt eine hohe Artenvielfalt:<br />
Viele typische Tier- und Pflanzenarten der<br />
Alpen wie Steinadler, Flussuferläufer oder<br />
die Deutsche Tamariske (Auwaldpflanze)<br />
haben hier bedeutende Vorkommen. Das<br />
Karwendel besitzt aber auch eine 150-jährige<br />
alpintouristische Geschichte und wird<br />
jährlich von ca. 1 Mio. Menschen besucht.<br />
Auch klassische Nutzungsformen wie Alm-<br />
und Forstwirtschaft sowie die Jagd spielen<br />
eine wichtige Rolle und prägen das Gebiet<br />
seit Jahrhunderten. ■<br />
Bläserwettbewerb<br />
Vom 01. bis 03. Juni 2012 findet in Weiz<br />
in der oststeiermark ein internationalen<br />
Bläserwettbewerb statt, zu dem wir alle<br />
interessierten Jagdhornbläsergruppen<br />
herzlichst einladen möchten.<br />
DI. Willibald J. Acham<br />
LEL. Ing. Wilhelm Weber<br />
LHM. Mag. Manfred Brandstätter<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
Mag. Hans Kapeller ✝<br />
die Steirische lan<strong>des</strong>jägerschaft betrauert<br />
das ableben von Mag. Hans Kapeller.<br />
Ehrenmitglied der Steirischen lan<strong>des</strong>jägerschaft,<br />
lan<strong>des</strong>jägermeister-Stellvertreter<br />
von 1969 bis 1999, Vorstandsmitglied von<br />
1957 bis 2005, der am 16. Juni, kurz nach<br />
Vollendung seines 84. lebensjahres, verstorben<br />
ist. als kritisch-offener Fachmann auf<br />
allen jagdlichen gebieten hat er die jagdliche<br />
Entwicklung in der Steiermark durch<br />
mehr als 50 Jahre wesentlich geprägt und<br />
mitgestaltet. Sein Einsatz für Wild und Jagd<br />
und seine Treue zur Steirischen lan<strong>des</strong>jägerschaft<br />
waren einzigartig und werden unvergessen<br />
bleiben. die Begräbnisfeierlichkeiten<br />
beginnen am Montag, dem 28. Juni <strong>2010</strong>,<br />
um 14.00 Uhr bei der aufbahrungshalle<br />
deutschlandsberg, danach begleiten wir<br />
unser Ehrenmitglied zu seiner letzten ruhestätte<br />
am Stadtfriedhof. ■<br />
Neues Internetportal der<br />
Vorarlberger Jägerschaft<br />
Wollten Sie schon immer wissen, wie man<br />
Wild köstlich zubereitet, wie zartes Fleisch<br />
entsteht, welche Tiere bei uns heimisch sind<br />
oder einfach nur, was in der Vorarlberger<br />
Jagd so läuft? ab 1. oktober <strong>2010</strong> präsentiert<br />
sich die Vorarlberger Jägerschaft neu:<br />
› www.vjagd.at – das Vorarlberger Jagdportal:<br />
Jagd in Vorarlberg, Wildküche,<br />
Wildbrethygiene, Wildtiere in Vorarlberg<br />
und vieles mehr<br />
› www.vjaegerschaft.at – die Vorarlberger<br />
Jägerschaft: alles rund um den Verein<br />
Vorarlberger Jägerschaft<br />
› www.vjagdzeitung.at – die Vorarlberger<br />
Jagdzeitung: online lesen, artikel<br />
suchen oder einfach nur schmökern –<br />
hier können Sie es!<br />
› www.vjaegerschule.at – die Vorarlberger<br />
Jägerschule: für alle interessierten<br />
der Jagd auch jene, die mehr über unsere<br />
natur erfahren wollen.<br />
Schauen Sie rein und sehen, staunen und<br />
hören Sie!<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong><br />
LTAbg. ÖR DI Heinz Gach<br />
Lan<strong>des</strong>jägermeister von Steiermark<br />
Jagdhornbläserwettbewerb<br />
die Kärntner Jägerschaft lädt zum 3. internationalen<br />
Jagdhornbläserwettbewerb am<br />
25. Juni 2011 in der Herzogstadt Stadt St.<br />
Veit/glan, Kärnten, Österreich. detaillierte<br />
ausschreibungsunterlagen sind seit Mitte<br />
September unter www.kaerntner-jaegerschaft.at<br />
abrufbar.<br />
„Jagdwirt/in“<br />
Wien, 10. September <strong>2010</strong> – Universitätslehrgang<br />
„Jagdwirt/<br />
in“: Weiterbildung zur erfolgreichen<br />
Jagdwirtschaft und nachhaltigem<br />
Wildtiermanagement auf universitärem<br />
Niveau startet in eine neue Saison – Bewerben<br />
Sie sich jetzt!<br />
Warum bekommen Rehgeißen in schlechten<br />
Zeiten eher Bockkitze? Wie beeinflussen<br />
Klimawandel und EU-Agrarpolitik die<br />
Wildlebensräume der Zukunft? Die Antworten<br />
auf diese und ähnliche komplexe<br />
Zusammenhänge finden interessierte Jägerinnen<br />
und Jäger in einer international<br />
einzigartigen berufsbegleitenden Weiterbildungsmöglichkeit,<br />
die das Institut für<br />
Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ) der<br />
Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien<br />
als Universitätslehrgang ab März 2011 bereits<br />
zum vierten Mal durchführen wird. Als<br />
einen Volltreffer mitten ins Schwarze der<br />
Nachfrage nach Weiterbildung innerhalb<br />
der Jägerschaft hat sich der Universitätslehrgang<br />
„Jagdwirt/in“ erwiesen. „Seit seinem<br />
Beginn im Jahr 2009 wurde bzw. wird<br />
der Lehrgang von <strong>62</strong> Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmern besucht, 23 davon haben ihn<br />
bereits erfolgreich als „Akademische Jagd-<br />
Vereine | Veranstaltungen<br />
Universitätslehrgang<br />
Veranstalter:<br />
Ziel:<br />
Inhalte:<br />
Zielgruppe:<br />
Umfang:<br />
wirte bzw. Jagdwirtinnen“ absolviert. Die<br />
neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />
werden von international anerkannten Experten<br />
eingebracht, die die Vernetztheit und<br />
Komplexität dieses Themas anschaulich vor<br />
Augen führen. „Wir hoffen, dass wir mit<br />
diesem Angebot zu einer nachhaltigen Erkenntniserweiterung<br />
bei den Teilnehmern<br />
beitragen“, so Univ. Prof. Dr. Klaus Hackländer,<br />
Vorstand <strong>des</strong> Instituts und wissen<br />
schaftlicher Leiter <strong>des</strong> innovativen universitären<br />
Konzepts der Universität für Bodenkultur<br />
Wien. Und Hackländer weiter: „Die<br />
angehenden Jagdwirte haben zwar unterschiedlichste<br />
berufliche Hintergründe, sind<br />
z.B. Land- oder Forstwirte, Unternehmer,<br />
Angestellte aber sie haben ein gemeinsames<br />
Interesse, das sie leidenschaftlich verfolgen:<br />
mehr Weitblick im Weidwerk.“ Die Teilnehmer<br />
stellen sich dieser Herausforderung an<br />
insgesamt zehn Wochenenden (für je drei<br />
bis vier Tage) innerhalb von vier Semestern.<br />
Die Bewerbungsfrist endet am 15. Dezember<br />
<strong>2010</strong>. Weiterführende Informationen<br />
unter www.jagdwirt.at Rückfragen unter<br />
Telefon +43 (0)1 47654-4469. ■<br />
BOKU Wien<br />
Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Institut für Wildbiologie und<br />
Jagdwirtschaft (IWJ)<br />
Jagdwissenschaftliche Vertiefung und berufsbezogene Ergänzung der Fachkompetenzen<br />
zur erfolgreichen Jagdwirtschaft und nachhaltigem Wildtiermanagement<br />
Vermittlung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse aus Biologie der jagdbaren<br />
Wildarten und deren Ökologie, Jagdwirtschaft und Jagdbetrieb, lebensraumnutzung,<br />
Jagdkultur, gesellschaftspolitik und Soziokultur<br />
Fach- und Führungskräfte aus der Jägerschaft, absolventen der BoKU, interessierte<br />
Jägerinnen, Berufsjägerinnen. Voraussetzung ist eine gültige Jagdkarte,<br />
Matura bzw. Äquivalent. Maximal 20 Teilnehmerinnen<br />
Berufsbegleitender Weiterbildungslehrgang in 10 Blockveranstaltungen innerhalb<br />
von 4 Semestern (jeweils 3 – 4tägig an Wochenenden); Veranstaltungsorte<br />
in verschiedenen regionen Österreichs. Seminar- und Hausarbeit; abschlussarbeit<br />
und komissionelle Prüfung<br />
Methodik: lehrveranstaltungen, Exkursionen, Übungen<br />
Kosten:<br />
EUr 10.000,- (d.s. EUr 2.500,- per Semester). diese beinhalten: Kurskosten,<br />
Skripten, Prüfungsgebühren, ÖH-Beiträge, nächtigungskosten inkl. Frühstück,<br />
ggf. Transfers bei Exkursionen<br />
33
Jagdhunde<br />
<strong>Tiroler</strong><br />
Jagdterrierclub<br />
Anlageprüfung<br />
Unter besten Voraussetzungen richtete der<br />
<strong>Tiroler</strong> Jagdterrierclub seine diesjährige<br />
Anlagenprüfung am 26. Juni in Schmirn<br />
aus. Prüfungssieger mit voller Punktzahl<br />
wurde Wildmeister Haaser Ludwig mit seiner<br />
Hündin „Jenny v. Stattenberg”. Zweiter<br />
wurde Berufsjäger Hofer Thomas mit der<br />
Hündin „Jana v. Stattenberg” Hundebesitzer<br />
Graf Thun. Besonders bedanken wir uns<br />
bei unserem Vorstandsmitglied, Vogelsberger<br />
Andreas für die Bereitstellung der Reviere.<br />
Des Weiteren bedanken wir uns für<br />
das große Interesse unserer Clubmitglieder<br />
und die großzügigen Preise. HINWEIS:<br />
Club-VGP am 2. <strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong> in Steinberg-Dörfl/Burgenland<br />
Die Vorstandschaft<br />
v.l.n.r. Vogelsberger Andreas, Wildmeister Haaser Ludwig, Richter Ott Walter, Richter Ender<br />
Fidelius, Hofer Thomas, Prüfungsleiter Maurer Josef<br />
34 Foto: Heidi Blasy<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong><br />
Klub<br />
<strong>Tiroler</strong>bracke<br />
CACIT Brackierprüfung<br />
Am 29. und 30. <strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong> findet in Tirol<br />
die internationale Zollertal – CACIT<br />
Brackierpfrüfung statt. Die Gebietsführung<br />
Zillertal vom Klub <strong>Tiroler</strong>bracke veranstaltet<br />
im hinteren Zillertal die Prüfung und<br />
stellt den Teilnehmern ca. 5.000 ha Prüfungsreviere<br />
zur Verfügung.<br />
Teilnehmen können alle Brackenrassen<br />
der FCI Gruppe 6, mit FCI Papieren und<br />
einem Min<strong>des</strong>talter ab 15 Monate. Eine<br />
gültige Tollwutschutzimpfung der Hunde<br />
ist nachzuweisen. Geprüft wird nach der<br />
Österreichischen Prüfungsordnung für<br />
Bracken. Das CACIT wird nach den Regeln<br />
der FCI vergeben. Es werden maximal 10<br />
Hunde in der Reihenfolge der eingegangenen<br />
Nennungen angenommen.<br />
› Standquartier: Ferienhotel Neuwirt –<br />
Familie Rauch, A <strong>62</strong>83 Schwendau, Dorf<br />
138, Tel. +43 (0)5285 <strong>62</strong>917<br />
› Nennschluss: 15. <strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong> Nenngebühr<br />
€ 65,- an den ÖJGV- Brackenfond,<br />
Nennung an Prüfungsleiter Wechselberger<br />
Martin, A <strong>62</strong>90 Mayrhofen 685a,<br />
Tel. +43 5285 8301 oder Handy +43<br />
(0)664 7634069, E-Mail: wechselberger.<br />
martin@aon.at<br />
Prüfungstermine <strong>2010</strong> – <strong>Tiroler</strong>bracke<br />
Programm:<br />
Freitag, 29.10.<strong>2010</strong>:<br />
› 16.00 Uhr Eintreffen der Teilnehmer<br />
› 18.00 Uhr Richterbesprechung<br />
› 19.00 Uhr Eröffnung mit den Jagdhornbläsern,<br />
Grußworte,Vorstellung der Teilnehmer<br />
und der Hunderassen, Einteilung<br />
der Prüfungsreviere<br />
Samstag, 30.10.<strong>2010</strong><br />
› 06.00 Uhr Frühstück<br />
› 07.00 Uhr Abfahrt in die Reviere<br />
› 07.30 Uhr Beginn der Prüfung<br />
Genaues Programm und Veranstaltungskatalog<br />
auf der HP: www.klub-tirolerbracke.<br />
at (aktuelles). Es können auch alle interresierten<br />
Hundfreunde sich ein Bild über die<br />
verschiedenen Jagdeigenarten der verschiedenen<br />
Jagdhunderassen machen.<br />
Prüfungstermine <strong>2010</strong><br />
Liebe Hundeführer! Herbstzeit ist auch Zeit<br />
für die Prüfungen. Bereiten auch Sie Ihren<br />
Hund gut auf die anstehende Prüfung vor.<br />
Bitte melden auch Sie sich rechtzeitig bei<br />
Ihrer Gebietsführung zur gewünschten<br />
Prüfung an. Eine Zeitgerechte Anmeldung<br />
ist sehr wichtig, denn auch die Gebietsführung<br />
muss diverse Vorbereitungen treffen.<br />
Es werden folgende Termine angeboten:<br />
› Innsbruck Land: 15. und 16. <strong>Oktober</strong><br />
› Achental-Brandenberg: 11. November<br />
› Zillertal: 23. <strong>Oktober</strong> und 06. November<br />
Datum Art der Prüfung Gebietsführung Prüfungsort<br />
23. und 24.10.<strong>2010</strong> aP + gP oberösterreich lenzing<br />
23.10.<strong>2010</strong> aP + gP auserfern<br />
20.11.<strong>2010</strong> aP + gP Steiermark Kindberg<br />
30. und 31.10.<strong>2010</strong> aP + gP Zillertal<br />
27.und 28.11.<strong>2010</strong> aP + gP Pillberg<br />
17.07.<strong>2010</strong> aP + gP Südtirol Vigljoch<br />
09.10.<strong>2010</strong> aP + gP Südtirol Pfossental<br />
24.10.<strong>2010</strong> aP + gP Südtirol St. Kassian<br />
09. und 10.10.<strong>2010</strong> aP + gP Kufstein<br />
16. und 17.10. 010 aP + gP Kitzbühel<br />
15. und 16.10.<strong>2010</strong> aP + gP innsbruck land Scharnitz<br />
09.11.<strong>2010</strong> aP + gP landeck Strengen<br />
13. und 14.11.<strong>2010</strong> aP + gP Kärnten Berg/drautal<br />
Jagdhunde<br />
Maria Waldrast Sonderschweißprüfung<br />
› Unterinntal bis Wörgl: 27. und 28. Nov.<br />
› Kitzbühel und Salzburg: 16. und 17. Okt.<br />
› Kufstein: 09. und 10. <strong>Oktober</strong><br />
› Imst und Landeck: 09. November<br />
› Reutte: 23. November<br />
› Südtirol: 09. und 24. <strong>Oktober</strong><br />
› Osttirol: 20. November<br />
› Oberösterreich: 23. und 24. <strong>Oktober</strong><br />
› Steiermark/Niederösterreich: 20. Nov.<br />
› Kärnten: 13. und 14. November<br />
Nähere Auskünfte erteilt der jeweilige<br />
Gebietsführer.<br />
Mawe.<br />
Jagdzeiten in Tirol<br />
Männl. Rotwild Kl. i 01.08.–15.11.<br />
Männl. Rotwild Kl ii & iii 01.08.–31.12.<br />
Weibl. Rotwild/Kälber<br />
und Schmalspießer 01.06.–31.12.<br />
Gamswild 01.08.–15.12.<br />
Gamswild in osttirol 01.08.–31.12.<br />
Männl. Rehwild Kl. i & ii 01.06.–31.10.<br />
Männl. Rehwild Kl. iii 01.06.–31.12.<br />
Weibl. Rehwild & Kitze 01.06.–31.12.<br />
Steinwild 01.08.–15.12.<br />
Muffelwild 01.08.–31.12.<br />
Murmeltier 15.08.–30.09.<br />
Feld- und Alpenhase 01.10.–15.01.<br />
Dachs 15.07.–15.02.<br />
Haselhahn 15.09.–15.10.<br />
Alpenschneehuhn 15.11.–31.12.<br />
Stockente, Ringeltaube 01.10.–15.01.<br />
Fasan 01.10.–15.01.<br />
� Ganzjährig bejagbar: Fuchs, Steinmarder,<br />
iltis, Waschbär, Marderhund und<br />
Schwarzwild<br />
� Folgende Wildarten sind ganzjährig zu<br />
schonen: Wolf, Braunbär, Baummarder,<br />
luchs, Wildkatze, reb-, Stein- und<br />
Blässhuhn, Waldschnepfe, Uhu, Wald-,<br />
raufuß- und Steinkauz, Turm- und<br />
Baumfalke, Habicht, Mäusebussard,<br />
Sperber, Steinadler, graureiher, Kormoran,<br />
gänsesäger, rackelwild, Kolkrabe, Elster,<br />
Eichelhäher, rabenkrähe<br />
� Auer- und Birkhahn: art. 9,<br />
Vogelrichtlinie – ausnahmebejagung<br />
35
36<br />
reportage Kulinarium<br />
Kulinarium<br />
Wein <strong>des</strong> Monats<br />
„Judith“ 2007, Weingut Judith<br />
Beck, Gols, Weinbaugebiet Neusiedler<br />
See<br />
Seit der gründung 1976 ist das<br />
Weingut auf 13 ha rebfläche gewachsen.<br />
Um weiterhin als Familienbetrieb<br />
den reben beste Pflege<br />
angedeihen lassen und im Keller<br />
optimale arbeit leisten zu können,<br />
ist keine wesentliche Flächenerweiterung<br />
mehr geplant. Qualität<br />
ist wichtiger als größe. das Sortiment<br />
reicht vom leichten Weiß- bis<br />
zum kräftigen rotwein, die alle mit<br />
derselben professionellen Sorgfalt<br />
behandelt und verarbeitet werden.<br />
doch die leidenschaft der Familie<br />
Beck gehört den traditionellen<br />
Fotos: leopold Stocker Verlag, Krabichler<br />
Buchtipp:<br />
Das Herbst-<br />
und Winterkochbuch<br />
die typischen genüsse<br />
der kühleren<br />
und kalten Jahreszeit:<br />
Pilze, Kürbis und<br />
frischer Mais, Birnen,<br />
nüsse und Kastanien, Kraut und Kohl, Karpfen,<br />
Wildspezialitäten, Ente und gans, glühwein<br />
und Punsch. anschauliche Fotoabbildungen mit<br />
den Erläuterungen in der Zubereitung begleiten<br />
den leser.<br />
das große Herbst- und Winterkochbuch aus<br />
dem leopold Stocker Verlag,<br />
großformat, 160 Seiten, 180 Farbabb.,<br />
Hardcover, € 15,80, iSBn 3-7020-0926-4<br />
Marinierte Steaks vom Wildrücken<br />
Ein schnelles Gericht vom edlen Wildfleisch<br />
Zutaten<br />
Für 4 Personen:<br />
4 Steaks à 200 g<br />
(Hirsch-, Wildschwein-, Rehrücken)<br />
etwas Salz<br />
Pfeffer grob geschrotet<br />
5 El Olivenöl<br />
2 Knoblauchzehen<br />
4 gestoßene Wacholderbeeren<br />
1 Zweig Thymian<br />
2 Lorbeerblätter<br />
je 100 g Karotten, Sellerie, gelbe Rüben,<br />
Zwiebeln und Petersilienwurzeln<br />
3 El Öl<br />
1 EL glattes Mehl<br />
1 EL Paradeisermark<br />
1/2 l Rotwein<br />
1/8 l Suppe<br />
einige Spritzer Orangen- und Zitronensaft<br />
etwas Worcestersauce<br />
Zubereitung<br />
Knoblauch schälen, in Scheiben schneiden,<br />
die Steaks in Olivenöl wenden und mit geschrotetem<br />
Pfeffer und Wacholderbeeren<br />
würzen. Mit Thymian, Lorbeerblättern und<br />
Knoblauchscheiben bestreuen und einige<br />
Zeit marinieren lassen. Während<strong>des</strong>sen das<br />
Wurzelgemüse schälen und in kleine Wür-<br />
fel schneiden. Öl in einer großen Pfanne<br />
erhitzen, die Steaks einlegen und scharf anbraten.<br />
Danach aus der Pfanne nehmen und<br />
warm stellen. Im Bratrückstand Zwiebeln<br />
und Wurzelwerk anrösten, mit Mehl stauben,<br />
mitrösten, Paradeisermark zugeben<br />
und ebenfalls kurz mitrösten. Mit 1/4<br />
l Rotwein und 1/8 l Suppe aufgießen<br />
und einkochen lassen. Das Fleisch in<br />
die Sauce legen und gar dünsten. Dabei die<br />
Sauce mit Rotwein ergänzen. Die Steaks aus<br />
der Pfanne nehmen und warm stellen. Die<br />
Sauce mollig einkochen und passieren. Mit<br />
Zitronen- und Orangensaft sowie Worcestersauce<br />
abschmecken.<br />
Dazu passt ein Serviettenknödel und<br />
glacierte Apfelspalten sowie perfekt der<br />
Wein <strong>des</strong> Monats. n<br />
rotweinsorten Zweigelt, St. laurent<br />
und Blaufränkisch.<br />
Der Wein: 50 % Blaufränkisch, 30<br />
% St. laurent, 20 % Merlot<br />
Alkohol: 13 % vol.<br />
Ausbau: 20 Monate in Barriquefässern,<br />
50 % neues Holz<br />
Kostnotiz: dunkles rubinrot mit<br />
hellem rand, fruchtig-würzige aromen<br />
in der nase, reife Zwetschken<br />
und Kirschen, rumtopf; fleischig<br />
und saftig, elegant und lang mit<br />
seidigem abgang.<br />
Kontakt: Judith Beck<br />
a-7122 gols, in den reben 1<br />
Tel.:0 2173 2755, Fax: 0 2173<br />
22175<br />
E-Mail: judith@weingut-beck.at<br />
Homepage: www.weingut-beck.at<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong>
Im Test:<br />
Hyundai ix35<br />
Der Hyundai ix35 ist ein kompakter<br />
und sportlicher SUV mit<br />
einem großzügig geschnittenen Innenraum<br />
und einer hochwertigen<br />
Ausstattung.<br />
von Karl Künstner<br />
Der 4,4 Meter lange Hyundai ix35<br />
besticht durch eine sportlich prägnante<br />
Designsprache in der Front<br />
und einer schwungvoll gezeichneten Seitenansicht.<br />
Hingucker im Cockpit sind die<br />
beiden blau beleuchteten Tunnel-Instrumente.<br />
Die Anordnung der Bedienelemente<br />
gibt keine Rätsel auf, im Gegenteil, alles ist<br />
am richtigen Platz und gut erreichbar. Der<br />
ruhig gestaltete Innenraum ist ausgesprochen<br />
geräumig und bietet fünf Passagieren<br />
angenehm Platz. Das gilt auch für großgewachsene<br />
Personen auf der Rückbank. Für<br />
größeres Transportgut lässt sie sich mit<br />
einem Handgriff umklappen. Unter dem<br />
ebenen Ladeboden ist ein vollwertiges Ersatzrad<br />
untergebracht. Sicherlich kein Fehler<br />
für einen SUV, der immer wieder auch<br />
mal im Gelände unterwegs ist. Dazu ist der<br />
ix35 mit einem elektronischen Allradantrieb<br />
ausgestattet.<br />
Elektronischer Allrad<br />
Das 4WD-System verteilt ohne Zutun <strong>des</strong><br />
Fahrers die Antriebskräfte automatisch an<br />
die Vorder- und Hinterachse und sorgt so<br />
auf Schotterwegen, im leichten Gelände<br />
oder bei schlechten Straßenverhältnissen für<br />
optimalen Gripp. Zusätzlich sind Bergan-<br />
und Bergabfahrhilfe mit an Bord. Alternativ<br />
ist auch eine reine Fronttriebler-Variante<br />
erhältlich. Bei unserer Testfahrt haben wir<br />
zum 2,0 Liter Turbo-Dieselmotor mit 100<br />
kW (136 PS) gegriffen. Das Common Rail-<br />
Aggregat zeigte sich dabei äußerst spritzig<br />
und durchzugsstark. Ob es da noch die stärkere<br />
Variante mit 135 kW (184 PS) braucht,<br />
muss jeder für sich entscheiden. Als Benziner<br />
kommt ein 2,0 Liter Vierzylinder mit<br />
120 kW(163 PS) im ix35 zum Einsatz. Die<br />
Jagd in Tirol 10/<strong>2010</strong> Foto: Hyundai<br />
Kompakter SUV:<br />
Der in Europa<br />
produzierte<br />
Hyundai ix35<br />
kombiniert ein<br />
starkes Design<br />
mit sportlichen<br />
Fahreigenschaften<br />
und<br />
mit einem großzügigenInnenraum.<br />
reportage<br />
Sechsgang-Schaltung ist leichtgängig und<br />
präzise und auch Lenkung und Bremsen arbeiten<br />
einwandfrei. Die Schaltpunktanzeige<br />
hilft beim Spritsparen. ■<br />
Übersichtlich gestaltetes Cockpit<br />
Hyundai ix35<br />
2.0 CRDi 4WD<br />
Motor: Vier-Zylinder-Turbodiesel mit<br />
Common rail-direkteinspritzung<br />
Hubraum: 1995 cm³<br />
Leistung: 100 kW (136 PS) bei 4000 U/min<br />
Drehmoment: 320 nm bei 1800 bis<br />
2500 U/min<br />
Getriebe: Sechsgang manuell<br />
Antrieb: elektronischer allrad<br />
Fahrwerk: v.: McPherson Einzelradaufhängung,<br />
h.: Mehrlenkerachse<br />
Wendekreis: 10,6 m<br />
Maße: 4410/1820/1670 mm<br />
Kofferraum: 591 bis 1436 l<br />
Eigengewicht: 1679 kg<br />
Böschungswinkel v/h: 24,2/26,9°<br />
Rampenwinkel: 17°<br />
Watttiefe: 500 mm<br />
Spitze: 181 km/h<br />
Max. Anhängerlast: 2000 kg<br />
von 0 auf 100 km/h: 10,2 Sek.<br />
Tankinhalt: 58 l<br />
Verbrauch: 5,8 l diesel<br />
CO2-Emission: 154 g/km<br />
Preis (Style): 29.990,– Euro<br />
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Jagdverpachtung<br />
Das Jagdausübungsrecht für die Eigenjagd Zanders im Gemeindegebiet von Spiss,<br />
Bezirk Landeck, wird im Offertwege mit Vorbehalt <strong>des</strong> Zuschlages auf 10 Jahre, das ist<br />
vom 01. April 2011 bis 31. März 2021, zur Verpachtung ausgeschrieben.<br />
Gesamtfläche: 1.233,98 ha<br />
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Rotwild, Gamswild, Rehwild, Murmeltiere und Birkwild<br />
Die entsprechenden Unterlagen können ab dem 15. <strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong> im Gemeindeamt Fließ<br />
abgeholt bzw. angefordert werden. Die Angebote sind bis spätestens 15. November <strong>2010</strong><br />
in einem geschlossenen Kuvert ebenfalls im Gemeindeamt Fließ abzugeben.<br />
Gemeindeamt Fließ, Dorf 87, 6521 Fließ<br />
Tel.: 05449/5234, Fax: 05449/6333<br />
E-Mail: gemeinde@fliess.tirol.gv.at<br />
Bayrische Gebirgsschweißhunde-Welpen ab Anfang<br />
November abzugeben. Zwingername Milsberg.<br />
Telefon 0664/3809888<br />
Schöne Dachsbrackenwelpen, Zwinger von der<br />
Sonnseit, ab sofort abzugeben. Telefon 0676 83069206<br />
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Für die Eigenjagd der Gemeinde Fließ: Bgm. Ing. Bock Hans-Peter<br />
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39
Jagdverpachtung<br />
Die Jagdgenossenschaft Höfen verpachtet ab 1. April 2011<br />
das 836 ha umfassende Jagdgebiet auf 10 Jahre. Die Vergabe erfolgt auf Offertweg.<br />
Das Revier, Höfen bei Reutte, grenzt an das Tannheimertal und das Lechtal und<br />
liegt zwischen 850 und 2000 m Seehöhe.<br />
Jagdbares Wild der letzten Jahre:<br />
Reh-, Rot- und Gamswild sowie Murmeltier und Birkhahn<br />
Wir freuen uns über Ihr Interesse und bitten Sie, für weitere Informationen mit<br />
unserem Jäger Herrn Otto Schratz (Tel. 0043 650 5155730) Kontakt aufzunehmen<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt, dann beantragen Sie die Pachtbedingungen<br />
vom Obmann per E-Mail (katrin.singer@aon.at) bzw. schicken Sie das Angebot<br />
bis spätestens 20. November <strong>2010</strong> an<br />
Andreas Singer, Alte Bun<strong>des</strong>straße 5, A-6604 Höfen.<br />
TIERPRÄPARATOR<br />
Gerhard Dindl<br />
A-6300 Angerberg, Achleit 226<br />
Tel. 0 53 32/56 1 16, Mobil 0664/945 23 66<br />
Präparationen aller Vögel und Säugetiere<br />
Gerbarbeiten und Geweihmontagen<br />
Heu, Grummet und<br />
Luzerne, heißluftgetrocknetes<br />
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David Kreutner<br />
<strong>62</strong>65 Hart i. Zillertal, Niederhart 72<br />
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