s'Magazin usm Ländle, 10. September 2017
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UMWELT<br />
Conrad Amber war 40 JahreUnternehmer,heute widmet er sein Tun den Bäumen und will zu einem Umdenken bewegen<br />
Der Baumdes Lebens<br />
Fotos: Mathis Fotografie<br />
Wie wichtig Bäume für unser Leben sind, will der Dornbirner<br />
Autor Conrad Amber (62) den Menschen wieder<br />
näherbringen. Denn wir alle sind ein Teil der Natur, auch<br />
wenn wir das oft vergessen. Jeder kann einen Beitrag leisten,<br />
um Klimawandel und Luftverschmutzung einzudämmen.<br />
„Der Baumflüsterer“<br />
in seinem Garten, wo<br />
er meist barfuß<br />
anzutreffen ist:„Hier<br />
fühlt sich jeder<br />
wohl!“<br />
Gebtden Bäumen die Würde<br />
zurück“, appelliert Conrad<br />
Amber an all jene Menschen,<br />
die allzu schnell die<br />
Säge zur Hand nehmen.<br />
Wenn beispielsweise zu viel Schatten auf<br />
den Designer-Rasen fällt oder der Baum<br />
„Dreck macht“. „Wieso muss eine Hecke<br />
gerade sein? Inder Natur wächst auch<br />
nicht immer alles gleichmäßig und einheitlich.“<br />
Bäume haben den Dornbirner sein Leben<br />
lang begleitet. Erst pflanzte ergemeinsam<br />
mit seinem Vater vor rund 50<br />
Jahren einen kleinen Wald, heute geht er<br />
dort mit seinen drei Töchtern spazieren.<br />
„Daran erkennt man den Kreislauf des<br />
Lebens. Ich will meinen Kindern nicht<br />
nur eine Botschaft mitgeben, sondern<br />
auch eine lebensfähige Welt hinterlassen.“<br />
Und „das Grün“ leistet einen wichtigen<br />
Beitrag dazu. „Bäume sind höchst<br />
komplexe Organismen. Sie erzeugen<br />
Sauerstoff, filtern die Luft, erzeugen<br />
Schatten, dämmen Lärm und regulieren<br />
das Wasserund die Temperatur.“InAmbers<br />
Garten beispielsweise, der natürlich<br />
dicht bepflanzt ist, ist es an heißen Sommertagen<br />
um15Grad kühler als auf der<br />
Straße vor dem Haus. „Wälder sind ein<br />
wichtiger Klimafaktor –gerade inZeiten<br />
des Klimawandels können sie helfen, die<br />
Natur in Balance zubringen.“ Und auch<br />
für den Mensch selbst wirkensie oft wahre<br />
Wunder: „Wer fühlt sich denn nichtin<br />
einem Wald wohl und kommt dort<br />
schnell zur Ruhe?“<br />
Allerdings stellt sich im zersiedelten<br />
Vorarlberg die Frage: Woist noch Raum<br />
für einen Wald? Für dieses Problem hat<br />
der Autor in seinem Buch einige Lösungsansätze<br />
parat, die schon teilweise<br />
von Vorreitern und Pionieren in Großstädten<br />
wie New York oder Amsterdam<br />
umgesetzt werden. „Wenn man unten<br />
was wegnimmt, muss man es eben oben<br />
wieder dazugeben. Soll meinen: Die<br />
Dachflächen können zu Grünland umfunktioniert<br />
werden.“ In luftigen Höhen<br />
sei sogar die Luft umeiniges besser, da<br />
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