WIR Ausgabe 2/2017
Das Mitgliedermagazin der Österreichischen Kinderfreunde
Das Mitgliedermagazin der Österreichischen Kinderfreunde
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Thema 11<br />
Welche soziale Medien<br />
verwenden Jugendliche?<br />
Quelle: Jugend-Internet-Monitor Österreich <strong>2017</strong><br />
WhatsApp<br />
93%<br />
Snapchat<br />
65%<br />
YouTube<br />
90%<br />
Facebook<br />
48%<br />
Instagram<br />
68%<br />
Quelle: Jugend-Internet-Monitor Österreich <strong>2017</strong><br />
Freundschaft bestätigt<br />
Der Einfluss sozialer Medien<br />
auf unsere Beziehungen<br />
WhatsApp, Instagram, Snapchat und co. Wir alle kennen eine Vielzahl an sozialen<br />
Netzwerken, die es uns ermöglichen, mit unseren Freundinnen und Freunden in<br />
Kontakt zu bleiben. Kinder und Jugendliche wachsen heute damit auf, für sie sind<br />
diese Netzwerke nicht mehr aus dem Leben wegzudenken.<br />
Auf Facebook befreundet<br />
Doch was bedeutet eine digitale Freundschaft? Ist sie gleichzusetzen mit einer Beziehung<br />
im realen Leben? Für viele Leute ist es kaum nachvollziehbar, warum junge Menschen<br />
stundenlang am Tag auf ihr Smartphone starren. Was auf diesem kleinen Bildschirm jedoch<br />
passiert, wird oft gar nicht bemerkt. Es geht darum, in Kontakt zu sein. Mit Freundinnen<br />
und Freunden, Klassenkameradinnen und Sportkollegen, mit den Eltern oder sogar<br />
den Lehrpersonen. Und das ist grundsätzlich nichts Negatives. Oft wird die digitale<br />
Realität genutzt, um über den eigenen Tag zu berichten, die kommenden Tage zu planen<br />
oder sich einfach nur über Interessen auszutauschen.<br />
Dabei geht es nicht selten auch um eine Selbstinszenierung, was verstärkt bei Plattformen<br />
wie Instagram oder Snapchat im Vordergrund steht. Denn die eigene Persönlichkeit<br />
ist heute nicht nur die, die am Esstisch oder im Klassenzimmer sitzt, sondern auch<br />
jene, die im Internet zu finden ist – und diese ist oft einfacher zu gestalten als die im<br />
realen Leben.<br />
Diese Selbstinszenierung ist gleichzeitig auch eine der großen Herausforderungen sozialer<br />
Medien, denn oft zeigt sie ein verzerrtes Bild unserer Gesellschaft und verstärkt Normen<br />
und Klischees. Sich selbst treu bleiben und authentisch sein, ist dabei sicher kein<br />
Kinderspiel.<br />
Bewusst sein und Bewusstsein schaffen<br />
Die Verwendung sozialer Netzwerke ist heute für Kinder und Jugendliche nahezu unumgänglich.<br />
Deshalb ist es umso wichtiger, einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen<br />
Medien zu lernen.<br />
Die Möglichkeit, mit FreundInnen aus der ganzen Welt vom letzten internationalen Sommerlager<br />
in Kontakt zu bleiben, ist großartig – auch wenn uns am Ende klar sein muss,<br />
dass ein „Gefällt mir“ hier und ein Kommentar da noch keine vollständige Freundschaft<br />
ausmacht.<br />
Alexander Hoor<br />
Foto: Votava<br />
Christian Oxonitsch<br />
Bundesvorsitzender der<br />
Österreichischen Kinderfreunde<br />
Mein<br />
Kommentar<br />
So wie die Farbe Rot gehört der Gruß<br />
„Freundschaft“ ebenso zu uns Kinderfreunden.<br />
Aber dahinter steckt für uns mehr<br />
als bloße Tradition. Der Gruß „Freundschaft“<br />
war schon immer ein starkes Symbol.<br />
Als auch viele der KinderfreundInnen<br />
vor 80 Jahren gegen die Nationalsozialisten<br />
kämpften, diente er als Zeichen der Ablehnung<br />
totalitärer Ideologie. Diese Bedeutung<br />
haben wir uns bewahrt. Denn gerade rechten<br />
Hetzparolen und Heilsversprechen können<br />
wir damit auch heute noch Werte wie<br />
Solidarität und Gerechtigkeit gegenüberstellen.<br />
Mit „Freundschaft“ können wir nicht nur<br />
geistige Barrieren, sondern auch Landesgrenzen<br />
überwinden. Besonders die Kinderfreunde<br />
und die Roten Falken verbinden<br />
mit dem Wort viele schöne internationale<br />
Begegnungen. Nehmen wir das Falkencamp<br />
Döbriach, wo alljährlich Jugendliche<br />
aus ganz Europa aufeinandertreffen. Im<br />
Rahmen dieser Sommercamps wurden echte<br />
Freundschaften geschlossen, die bei vielen<br />
TeilnehmerInnen weit über das Jugendalter<br />
hinaus Bestand haben. Und so freuen<br />
wir uns auch heuer wieder, dass vom 15. bis<br />
29. Juli Kinder und Jugendliche aus vielen<br />
Ländern in unser Falkencamp kommen<br />
werden. In diese persönlichen Bindungen<br />
können wir auch für die Zukunft Hoffnung<br />
legen. Denn wer über die Grenzen hinaus<br />
Freundschaften pflegt, zieht keine Mauern<br />
hoch. Dass solche Werte gepflegt werden,<br />
hat uns in Europa und speziell innerhalb der<br />
Europäischen Union die längste Friedensperiode<br />
der Geschichte beschert.<br />
„Freundschaft“ ist und bleibt aber auch ein<br />
Wert, der unsere Bewegung eint und vorantreibt.<br />
Denn wir Kinderfreunde stehen für<br />
ein Miteinander. Nur gemeinsam können<br />
wir Ideen entwickeln, wie wir die Zukunft<br />
gerecht gestalten. Aus Erfahrung wissen<br />
wir, dass wir geeint am stärksten sind. Als<br />
KinderfreundInnnen, als GenossInnen – als<br />
FreundInnen. Freundschaft!