zuhause September

Biosphärenreservat Schorfheide-
Chorin. Wo ließe sich ein Altweibersommer
besser auskosten als in
einem „märchenhaften, schönen,
einsamen Buchenwald, wo an klaren,
windstillen Tagen die Hirsche
vor Liebeslust brüllen“? Einem
Wald wie dem Grumsin in der
Uckermark.
Die alten Rotbuchen gehören seit
2011 zum Weltnaturerbe ebenso
wie Reviere in den Nationalparks
von Müritz und Jasmund auf Rügen.
„Bis in die 1995er-Jahre wurde
den Buchen kaum Beachtung geschenkt“,
sagt Beate Blahy. „Heute
weiß man, dass es die Urwälder
Europas sind.“
Zum Ende der Eiszeit vor knapp
15 000 Jahren lieferten sich im
Gebiet von Grumsin zwei Gletscherzungen
ein Armdrücken.
Ihre Kraft legte die Erdkruste in
Falten und formte eine „Stauch-
Endmoräne“.
Wenig später begaben sich die letzten
versprengten Buchen des Kontinents
weit im Süden vom Balkan
und den Alpen aus auf Wanderschaft
nordwärts. „Und die Buche
wandert noch immer.“ Sogar im
Süden Englands seien erste kleine
Buchenwälder entdeckt worden,
seit das Welterbe-Komitee der Vereinten
Nationen seine Kundschafter
ausgesandt hat, um den Schutz
der Rotbuchen voranzutreiben.
„Zum Glück, denn die Holzlobby
hält die Säge schon im
Anschlag.“
Landwirt
Bernd Klänhammer
mag den Herbst, der zwar
viel Arbeit, aber auch beste
Aussichten über die Feldmark
beschert.
L wie Linde
Nicht die vielgerühmte Deutsche
Eiche, sondern die Linde
hat hierzulande die größte
kulturgeschichtliche Bedeutung.
Im Schatten der Linde wurde
gefeiert, getanzt, geheiratet und
Gericht gehalten – unter den
stattlichen Bäumen spielte sich das
gesellschaftliche Leben ab.
P wie Platane
Platanen zeigen sogar an der Rinde
ein buntes Farbenspiel. Jedes Jahr
blättert sie in dünnen Platten ab, so
dass eine Art Tarnmuster entsteht.