Mut zur Filiale - RWGV
Mut zur Filiale - RWGV
Mut zur Filiale - RWGV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
GENOSSENSCHAFTSBLATT<br />
1/2007<br />
Staatliche Kontenabfragen<br />
steigen<br />
Seite 12<br />
MiFID: Was auf die<br />
Banken zukommt<br />
Seite 14<br />
für Rheinland und Westfalen<br />
Gegründet:<br />
„Brasserter Arbeit eG“<br />
Seite 48<br />
<strong>Mut</strong><br />
<strong>zur</strong> <strong>Filiale</strong><br />
Jahrespressegespräch 2007
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
Fasten – die 40 Tage zwischen Aschermittwoch und<br />
Ostern kennt die katholische Kirche als die traditionelle<br />
Fastenzeit. 40 Tage sind es deshalb, das sei<br />
für alle flinken Kopfrechner unter den Lesern<br />
gleich bemerkt, weil seit der Synode von Benevet<br />
1091 die Sonntage nicht mehr <strong>zur</strong> Fastenzeit hinzu<strong>zur</strong>echnen<br />
sind. Was bedeutet Fasten angesichts<br />
von formschönen Zuckerbergen einerseits und Brigitte-Diät<br />
andererseits? Ein Lifestyle-Magazin<br />
bringt es in diesen Tagen so auf den Punkt:<br />
„Machen Sie das Beste draus – denn die Fastenzeit kann auch sehr lecker sein!<br />
Auf Fleisch & Co. zu verzichten bedeutet ja nicht, dass Sie darben müssen!“<br />
Das entspricht einigermaßen genau der Einstellung, die das rheinische Sprichwort<br />
„Wer schon fasten muss, soll wenigstens gut essen“ zusammenfasst. Und<br />
die tatsächliche Fastenpraxis vergangener Jahrhunderte sah wohl auch weitgehend<br />
so aus. Das berichtet das Erzbistum Köln jetzt im Internet (www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/thema/fastenzeit/fasten_sinn.html).<br />
Hier lernen wir<br />
auch, dass die mexikanischen Katholiken Papst Pius V. (1566–1572) <strong>zur</strong> Schokolade<br />
den Satz abrangen: „Der Trank bricht das Fasten nicht“. Offenbar hatte<br />
man dem Heiligen Vater den Kakao ohne Zucker gereicht. So wurde die Schokolade<br />
<strong>zur</strong> Fastenspeise. Den Kern des Fastens trifft all das aber wohl nicht.<br />
Das Fasten war in der evangelischen Kirche lange verpönt. Das klang Protestanten<br />
doch allzu sehr nach Werkgerechtigkeit, also nach guten Taten, auf die<br />
es im Verhältnis zu Gott nicht ankommt. „Durch Werke des Gesetzes wird niemand<br />
gerecht“, schreibt Paulus an die Galater. Also auch nicht durch das Fasten.<br />
Gleichwohl hat sich auch in der evangelischen Kirche eine Fastentradition<br />
etabliert: Seit 1983 heißt es hier „sieben Wochen ohne“ als Appell zum Verzicht<br />
auf Überflüssiges.<br />
Es könnte lohnen, sich dem Thema über die Frage nach der ursprünglichen<br />
Wortbedeutung von Fasten zu nähern. Das Wort kommt aus dem Germanischen<br />
zu uns und bedeutet „halten, festhalten, sich enthalten“. Das erinnert<br />
an Jesus in der Wüste: Er fastet 40 Tage und Nächte und sieht sich dann mit<br />
den Versuchungen des Teufels konfrontiert. Diesen Versuchungen widersteht<br />
er, er steht fest, enthält sich, er fastet also nicht nur am Essen, sondern an viel<br />
größeren Versuchungen: der Eitelkeit, dem Machthunger, dem einfachen Weg.<br />
In diesem Magazin, dass sich vor allem Unternehmen einer gemeinsamen<br />
Rechtsform, der eingetragenen Genossenschaft, widmet, ist vielleicht die<br />
etwas ungewöhnliche Frage erlaubt, ob auch Unternehmen fasten können.<br />
Sich den eigentlichen Sinn des Handelns bewusst zu machen, nicht jeder Versuchung<br />
nachzugeben, sondern den Kern einer Aufgabe zu sehen, mag durchaus<br />
auch sinnstiftend sein für wirtschaftliches Handeln. Für alle fastenden<br />
Genossenschaften könnte das bedeuten, sich auf den Unternehmenszweck,<br />
die Daseinsberechtigung einer Genossenschaft, zu besinnen: die Förderung<br />
der Mitglieder. Und allen, denen das auf den ersten Blick etwas eng erscheinen<br />
mag, sei versichert: In mittelalterlichen Klöstern galt Starkbier als Fastengetränk<br />
und hier und da wurden wohl Gänse und Biber <strong>zur</strong> Fastenspeise erklärt,<br />
weil sie wie Fische Wassertiere seien …<br />
Thorsten Weiland<br />
Das Thema<br />
GB 1/2007<br />
INHALT<br />
Intelligentes Filialnetz ausbauen 4<br />
Banken-Bilanz 2006 5<br />
Volksbanken sind Generationenbanken 6<br />
„Gemeinsam wirtschaften,<br />
Kosten sparen“ 7<br />
<strong>RWGV</strong> intern<br />
Nordwestdeutscher Abend 9<br />
<strong>RWGV</strong> kritisiert EU-Bericht 10<br />
„Direktbanken als Herausforderung“ 11<br />
Staatliche Kontenabfragen steigen 12<br />
Hintergrund & Analyse<br />
MiFID:<br />
Was kommt auf die Banken zu? 14<br />
Aus dem Verbund<br />
WGZ BANK plant Offensive 17<br />
GAD mit 2006 zufrieden 18<br />
Schwäbisch Hall weiter Marktführer 19<br />
R+V zieht positive Bilanz 20<br />
Kurz gemeldet 22<br />
„Der Verbund bewegt sich“ 23<br />
Banken<br />
Wirtschaftstag mit Joschka Fischer 24<br />
Kurz gemeldet 25<br />
Journalistenpreis vergeben 34<br />
Landwirtschaft<br />
Havichhorster Presseabend 36<br />
Sparbuchaufgebote 36<br />
Agrar-Unternehmertage 2007 37<br />
Impressum 38<br />
Kurz gemeldet 39<br />
„Vater der Drillinge“ 40<br />
Eiswein fehlt der Frost 42<br />
Gewerbe<br />
Neue CD für Gründer 44<br />
„Pro Wildenburg eG“ gut gestartet 46<br />
„Brasserter Arbeit eG“ 48<br />
GWS: Mit Zuversicht in die Zukunft 50<br />
dagema eG setzt auf Europa 51<br />
Namen und Nachrichten 52<br />
Zu guter Letzt 54<br />
3
DAS THEMA<br />
Fotos: Ilja Höpping<br />
Bekenntnis zu intelligentem Filialnetz<br />
Genossenschaftsbanken in Rheinland und Westfalen punkten im Einlagengeschäft.<br />
Hans Pfeifer (r.) und Moritz Krawinkel (2.v.r.) begrüßten die Presse, hier Mitarbeiter<br />
von dpa (l.) und Westfalenpost, an historischer Stätte: Die Villa Horion in<br />
Düsseldorf war einst Amtssitz der Landesregierung NRW.<br />
4 GB 1/2007<br />
Düsseldorf/Münster. „Die <strong>Filiale</strong> ist die<br />
Keimzelle unseres Vertriebs. Es ist<br />
daher nur logisch, dass wir uns nicht<br />
aus der Fläche <strong>zur</strong>ückziehen, sondern<br />
uns mit einem intelligenten Filialnetz<br />
dem Wettbewerb stellen. Die Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken werden<br />
ihre Filialstruktur weiter qualitativ stärken.“<br />
Mit diesem klaren Bekenntnis<br />
<strong>zur</strong> Präsenz in den Regionen unterstrich<br />
der <strong>RWGV</strong> vor der Presse in Düsseldorf<br />
die auch künftige Ausrichtung<br />
der Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
an ihren Mitgliedern und Kunden, insbesondere<br />
an den mittelständischen<br />
Unternehmen. Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>RWGV</strong>, wies deshalb<br />
die Wettbewerbspolitik der EU <strong>zur</strong>ück:<br />
„Mein Appell geht an die deutschen<br />
Europapolitiker, die Vorteile eines<br />
lebendigen, dezentral organisierten<br />
Mittelstands mit seinen eigenen Finanzierungseinrichtungen<br />
im Brüsseler<br />
Bewusstsein zu verankern. Eine Fokussierung<br />
auf die Gedankenwelt der<br />
Großbanken wird den Verhältnissen in<br />
Deutschland nicht gerecht.“<br />
Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes<br />
hatte die Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
jüngst kritisiert. Sie seien<br />
schuld am geringen Marktanteil der<br />
Großbanken in Deutschland. Hans<br />
Pfeifer: „Wer behauptet, dass Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken sich den<br />
Markt aufteilten, irrt. Mit durchschnittlich<br />
20 Prozent Marktanteil hat<br />
der genossenschaftliche FinanzVerbund<br />
gar nicht die Möglichkeit, den<br />
Markt zu dominieren.“ Im Verhältnis<br />
untereinander seien die Genossenschaftsbanken<br />
historisch gewachsene<br />
Regionalbanken mit subsidiärer Ordnung.<br />
„Das Geschäftsgebiet einer<br />
Volksbank ist die Region, in der sie ihre<br />
Kunden kennt – und die Kunden die<br />
Bank, die sie selbst mitbestimmen.“<br />
Wer das kritisiere, könne gleichermaßen<br />
bemängeln, so Pfeifer weiter, „dass<br />
Eifler Bauern keine Äcker im Allgäu<br />
>
bestellen und ostwestfälische Bäcker keinen Kuchen in Spanien<br />
anbieten.“<br />
Mit Marktabschottung habe das nichts zu tun, erklärte Pfeifer:<br />
„Die Angebote unzähliger Banken und Finanzdienstleister<br />
sind über das Internet verfügbar. Medienberichte erreichen<br />
die Verbraucher ebenso wie Unternehmensmailings<br />
und Beraterbesuche. Nirgendwo in Europa ist der Wettbewerb<br />
so hart und führt zu so günstigen Konditionen wie in<br />
Deutschland.“ Die Kommission lasse sich dagegen von<br />
einem Marktbegriff der Postkutschenzeit leiten. „Märkte<br />
enden aber schon lange nicht mehr an Verwaltungsgrenzen<br />
oder Geschäftsgebieten einzelner Banken.“ Niemand hindere<br />
Wettbewerber daran, ein dichtes Filialnetz aufzubauen<br />
und insbesondere um die Kunden in den ländlichen Regionen<br />
zu werben.<br />
Um diesen kundenorientierten Beratungsansatz weiter verfolgen<br />
zu können, sei ein intelligentes Filialsystem notwendig.<br />
Selbstverständlich könne es sinnvoll sein, sich von <strong>Filiale</strong>n<br />
traditionellen Typs zu trennen. „Wir müssen aber vor<br />
allem die Ausstattung und die Standorte von <strong>Filiale</strong>n hinterfragen,<br />
nicht so sehr die absolute Zahl. Unsere <strong>Filiale</strong>n können<br />
der Kern einer neuen Regionalisierung – des Megatrends<br />
der nächsten Jahre – sein. Dazu müssen wir über bankuntypische<br />
Angebote ebenso nachdenken wie über andere innovative<br />
Konzepte. Geldautomaten und Online-Präsenzen<br />
sind eine sinnvolle Ergänzung des Bankgeschäfts, aber kein<br />
Ersatz für Beratung und Vertrieb.“ Und auf den Vertrieb<br />
komme es an. „Mit einem cleveren Multikanalansatz und<br />
den Möglichkeiten des Verbundes ist unsere Ausgangslage<br />
verglichen mit manchen Wettbewerbern hervorragend.“<br />
Und schon jetzt zeige sich: „Unsere regionale Verankerung<br />
zahlt sich aus. Während sich andere aus der Fläche <strong>zur</strong>ückgezogen<br />
haben, konnten die Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
ihr Filialnetz neu ausrichten. Dabei haben wir uns<br />
vielfach von reinen Zahlstellen getrennt und stattdessen das<br />
Filialnetz qualitativ weiter verbessert.“ Wie weit die Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken bereits in der Neuausrichtung<br />
seien, dokumentiere auch die geringe Zahl von nur 18 Filialschließungen<br />
in Rheinland und Westfalen im Jahr 2006.<br />
Heute unterhalten die Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
2.090 Geschäftsstellen (minus 0,8 Prozent).<br />
„Dieser – wie wir meinen vorbildliche – Service muss dann<br />
allerdings auch seinen Preis wert sein“, machte Pfeifer deutlich.<br />
„Natürlich steht es jedem frei, sich zum Beispiel für ein<br />
kostenloses Girokonto zu entscheiden. Verbraucher müssen<br />
aber wissen, dass viele Banken, die ein gebührenfreies Girokonto<br />
anbieten, bei der Qualität der Beratung oder in den<br />
Konditionen ihrer Produkte sparen müssen. Das ist nicht<br />
unser Selbstverständnis. Wir meinen, dass unser gesamtes<br />
Leistungsspektrum, auch das Girokonto, eine erkennbare<br />
Dienstleistung darstellt, die auch etwas kosten darf.“<br />
Überdurchschnittliches Einlagengeschäft<br />
Die 224 Volksbanken, Raiffeisenbanken, Kirchenbanken<br />
und anderen Spezialinstitute in Rheinland und Westfalen<br />
DAS THEMA<br />
konnten insbesondere im Einlagengeschäft punkten.<br />
„Offenkundig haben wir die Kunden mit einem breit angelegten<br />
Beratungsansatz überzeugt“, erläuterte Hans Pfeifer<br />
den Trend des Jahres 2006. Während die addierte Bilanzsumme<br />
aller Genossenschaftsbanken in Rheinland und<br />
Westfalen sich um 4,1 Prozent auf 146,5 Milliarden Euro<br />
erhöhte, stiegen die Einlagen gar um 5,6 Prozent auf 106<br />
Milliarden Euro. „Die neue Erkenntnis der Direktbanken,<br />
dass Kunden mehr wünschen als eine Internetpräsenz, können<br />
wir damit aufgrund unserer Zahlen direkt bestätigen“,<br />
so Pfeifers Analyse. Die gebotene Anlagevielfalt dokumentiert<br />
auch das vermittelte Kundeneinlagevolumen im Verbund<br />
in Höhe von 42,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 38,4 Milliarden<br />
Euro). Das Kreditgeschäft entwickelte sich mit einem<br />
erneuten Zuwachs von zwei Milliarden Euro oder 2,6 Prozent<br />
auf 87 Milliarden Euro ebenfalls erfreulich. Hinzu kommen<br />
17,6 Milliarden Euro vermitteltes Kreditvolumen im<br />
Verbund. „Während 2006 noch der private Wohnungsbau<br />
wesentlicher Träger der Ausleihungen war, gehen wir davon<br />
aus, dass im Jahr 2007 durch die positiven Konjunkturaussichten<br />
die Investitionsfreude mittelständischer Unterneh-<br />
Vor allem im Einlagengeschäft konnten die Genossenschaftsbanken<br />
zulegen.<br />
GB 1/2007<br />
><br />
5
DAS THEMA<br />
><br />
men Rückenwind bekommt“, wagte Hans Pfeifer einen Ausblick<br />
auf 2007.<br />
Während die Volksbanken und Raiffeisenbanken die Personal-<br />
und Verwaltungskosten weiter auf 2,33 Prozent der<br />
durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) senken konnten,<br />
ging auch der Zinsüberschuss von 2,61 auf 2,47 Prozent der<br />
DBS <strong>zur</strong>ück. Bei stabilen Provisionsüberschüssen sank das<br />
Betriebsergebnis vor Bewertung von 1,1 auf 1,01 Prozent der<br />
DBS. Die Cost-Income-Ratio der Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
lag im Jahr 2006 bei 69,7 Prozent.<br />
Den Mitgliedern und Kunden standen bei den Genossenschaftsbanken<br />
in Rheinland und Westfalen 24.568 Mitarbeiter<br />
<strong>zur</strong> Verfügung (minus 0,8 Prozent). „Unsere Banken setzen<br />
auf Bankdienstleistungen mit Gesicht und Stimme. Der<br />
Anteil der Bankmitarbeiter, der direkt für den Kunden da ist,<br />
nimmt deshalb kontinuierlich zu. Geringe Personalrückgänge<br />
in der absoluten Zahl betreffen vor allem den Back-Office-<br />
Bereich. Dazu konnten die Banken weitgehend die natürliche<br />
Fluktuation nutzen“, erläuterte Pfeifer die Personalentwicklung<br />
der Mitgliedsbanken. Die Zahl der Bankenfusionen<br />
hat sich erneut verringert: Nach acht Fusionen im Jahr 2005<br />
verzeichnete der <strong>RWGV</strong> nur vier Fusionen im Jahr 2006, die<br />
durchschnittliche Bilanzsumme stieg von 617 auf 654 Millionen<br />
Euro.<br />
Erste Informationen <strong>zur</strong> Initiative<br />
für Senioren gab es in Düsseldorf.<br />
6 GB 1/2007<br />
Der <strong>RWGV</strong> machte gegenüber der Presse deutlich:<br />
„Unsere Banken setzen auf Dienstleistungen mit Gesicht.“<br />
Volksbank ist Generationenbank<br />
Genossenschaftsbanken in Rheinland und Westfalen stellen sich aktiv den Herausforderungen<br />
des demografischen Wandels.<br />
Düsseldorf/Münster. „Seniorenfreundlichkeit<br />
ist für die Genossenschaftsbanken<br />
kein moderner Werbegag, sondern<br />
gute Tradition“, so Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>RWGV</strong>. Stellvertretend<br />
für die 224 Genossenschaftsbanken<br />
in Rheinland und Westfalen<br />
hat der <strong>RWGV</strong> daher die Initiative <strong>zur</strong><br />
„Stärkung des Finanzplatzes NRW:<br />
Neue Finanzdienstleistungen – Chancen<br />
der demografischen Entwicklung<br />
in NRW“ unterstützt. Die Gemeinschaftsaktion<br />
wird getragen vom<br />
Ministerium für Generationen, Familie,<br />
Frauen und Integration des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen sowie von den<br />
Banken und Sparkassen. „Wir treiben<br />
damit die Entwicklung von Angeboten<br />
für ältere Menschen weiter voran und<br />
räumen Hemmnisse bei Finanzierungs-<br />
fragen aus dem Weg. Die Genossenschaftsbanken<br />
sind Banken für alle<br />
Generationen“, so Pfeifer.<br />
Erst kürzlich hatte Verbraucherschutzminister<br />
Eckhard Uhlenberg Kritik am<br />
Umgang von Banken mit Senioren<br />
geäußert. Uhlenberg hatte berichtet,<br />
dass ältere Verbraucher bei Banken<br />
häufig lediglich für Automaten freigeschaltete<br />
Geldkarten statt gängiger ec-<br />
Karten bekommen würden. Hans Pfeifer:<br />
„Wir waren damit allerdings nicht<br />
gemeint, weil wir nicht betroffen sind.<br />
Diskriminierung gibt es bei Kreditgenossenschaften<br />
nicht. Das wurde uns<br />
auch von der Verbraucherzentrale<br />
NRW bestätigt.“ So hätten die Verbraucherschützer<br />
schriftlich mitgeteilt, dass<br />
ihnen „keine konkreten Fälle vorliegen,<br />
in denen Senioren von Kreditge-<br />
>
nossenschaften keine ec-Karte beziehungsweise<br />
Maestro-Karte erhalten<br />
haben“.<br />
Innovative Produkte für die<br />
„Generation 50plus“<br />
„Viele ältere Menschen haben aufgrund<br />
ihres Einkommens und Vermögens<br />
eine hohe wirtschaftliche Bedeutung<br />
und bieten damit erhebliche<br />
Chancen für Wirtschaft und Beschäftigung.<br />
Das wissen die Genossenschaftsbanken<br />
aufgrund ihrer regionalen Ausrichtung<br />
schon lange und haben<br />
darauf bereits reagiert – durch Schulungen<br />
ihrer Mitarbeiter, Ergänzung ihrer<br />
Dienstleistungen und Produkte und<br />
nicht zuletzt durch die bewährte ganzheitliche<br />
Beratung in den 2.090<br />
Geschäftsstellen in Rheinland und<br />
„Gemeinsam wirtschaften,<br />
Kosten sparen“<br />
Düsseldorf/Münster. Erstmals übersteigt<br />
die Zahl der Dienstleistungsgenossenschaften<br />
im <strong>RWGV</strong> die Zahl der<br />
bisher dominierenden Genossenschaften<br />
aus Handwerk und Handel. Zu den<br />
164 gewerblichen Genossenschaften<br />
des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />
(<strong>RWGV</strong>) zählen<br />
unter anderen 40 Genossenschaften<br />
des Handwerks, 32 Genossenschaften<br />
des Handels und 73 Dienstleistungsgenossenschaften.<br />
„Die Zahlen belegen,<br />
dass heute Gründer aus den unterschiedlichsten<br />
Branchen die Rechtsform<br />
der eingetragenen Genossenschaft<br />
wählen“, erläuterte Hans Pfeifer,<br />
Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>, am<br />
1. März vor der Presse in Düsseldorf.<br />
Das sei sogar situationsbezogen als<br />
Kooperation auf Zeit möglich: „Aktuell<br />
schließen sich zum Beispiel in Ostwestfalen<br />
29 Wirte und Hoteliers <strong>zur</strong><br />
Genossenschaft zusammen, um<br />
gemeinsam als Partner der Landesgar-<br />
Westfalen“, macht Hans Pfeifer deutlich.<br />
„Wir stehen aber vor weiteren<br />
Herausforderungen. Im Finanzdienstleistungsbereich<br />
geht es mit Blick auf<br />
die demografische Entwicklung künftig<br />
noch stärker darum, Produkte weiter-<br />
DAS THEMA<br />
zuentwickeln, die die gesetzlichen Absicherungssysteme<br />
im Pflege- und Sterbefall<br />
ergänzen.“ Pfeifer: „Zusammen mit<br />
unseren Verbundpartnern arbeiten die<br />
Genossenschaftsbanken an innovativen<br />
Produkten für die ,Generation 50plus’.“<br />
Gewerbliche Genossenschaften in Rheinland und Westfalen weiten Umsatz deutlich aus.<br />
Die gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften vereinen inzwischen<br />
32.326 Mitglieder.<br />
GB 1/2007<br />
><br />
7
DAS THEMA<br />
><br />
tenschau 2008 in Rietberg aufzutreten.“<br />
Die Reform des Genossenschaftsgesetzes<br />
im August 2006 bringe<br />
zusätzliche Gründungsanfragen, erläuterte<br />
Pfeifer. Ausgesprochen attraktiv<br />
ist die genossenschaftliche Rechtsform<br />
jetzt auch für Zusammenschlüsse<br />
von Bürgern und Unternehmungen,<br />
die soziale oder kulturelle Förderzwecke<br />
verfolgten, zum Beispiel für<br />
Betreiber von Sportstätten, Theatern<br />
und Bibliotheken.<br />
8 GB 1/2007<br />
Deutliches Umsatzwachstum<br />
Mit einem Umsatzwachstum von fünf<br />
Prozent konnten die 164 (Vorjahr<br />
158) gewerblichen Waren- und<br />
Dienstleistungsgenossenschaften in<br />
Rheinland und Westfalen eine überdurchschnittliche<br />
Ausweitung ihres<br />
Geschäfts verzeichnen. Der Gesamtumsatz<br />
des Jahres 2006 betrug 5,7<br />
Milliarden Euro. „Die Baukonjunktur<br />
des letzten Jahres wirkte sich beson-<br />
ders bei den Dachdeckereinkaufsgenossenschaften<br />
aus, die zweistellige<br />
Wachstumsraten verzeichnen konnten.<br />
Diese Unternehmen vereinten<br />
einen Umsatz von 505 Millionen Euro<br />
auf sich. Aber auch die Malereinkaufsgenossenschaften<br />
entwickelten sich<br />
überdurchschnittlich“, sagte Hans<br />
Pfeifer. Trotz des zunehmenden Kostendrucks<br />
im Gesundheitswesen verzeichnen<br />
Genossenschaften, die<br />
Gesundheitsprodukte herstellen oder<br />
handeln, eine überdurchschnittliche<br />
Umsatzausweitung, hier um 7,7 Prozent<br />
auf 1,2 Milliarden Euro. „Das<br />
zeigt einmal mehr: Wo durch gemeinsames<br />
Wirtschaften Kosten einzusparen<br />
sind, ist die Genossenschaft die<br />
ideale Rechtsform“, lautet dazu die<br />
Analyse von Hans Pfeifer.<br />
Die gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften<br />
in Rheinland<br />
und Westfalen vereinen 32.326<br />
Mitglieder und bieten 5.321 Menschen<br />
einen krisensicheren Arbeitsplatz.<br />
Das sind vier Prozent mehr als<br />
im Vorjahr. Zudem erlernen hier 242<br />
junge Menschen ihren Beruf. Die Mitgliedsgenossenschaften<br />
des <strong>RWGV</strong><br />
hatten im Jahr 2006 erneut keine<br />
Insolvenz zu verzeichnen.<br />
In der Villa<br />
Horion blieben<br />
keine Fragen<br />
offen.
Adliges Landleben<br />
statt Hafen-Atmosphäre<br />
Das barocke Gut Pronstorf gibt dem Nordwestdeutschen Abend am 8. Mai einen<br />
festlichen Rahmen.<br />
Die Gäste des Nordwestdeutschen Abends dürfen sich auf die außergewöhnliche<br />
Atmosphäre des adligen Lehnsguts aus dem 14. Jahrhundert freuen.<br />
Pronstorf. Hafen-Atmosphäre prägte<br />
die letzten Nordwestdeutschen<br />
Abende anlässlich der Bankwirtschaftlichen<br />
Tage im hohen Norden.<br />
Zeit für einen Wechsel, beschlossen<br />
der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband<br />
(<strong>RWGV</strong>) und der<br />
Genossenschaftsverband Norddeutsch-<br />
land. So verlegten sie die Veranstaltung<br />
auf ein adliges Lehnsgut aus<br />
dem 14. Jahrhundert nach Pronstorf.<br />
Hier wird nun auf dem Lande in der<br />
Nähe von Bad Segeberg am Dienstag,<br />
den 8. Mai, der Nordwestdeutsche<br />
Abend des Jahres 2007 stattfinden.<br />
Gut Pronstorf, das zu den schönsten<br />
Delegation aus Indien besucht <strong>RWGV</strong><br />
Köln. Vertreter der Regierung des indischen Bundesstaates<br />
Andra Pradesh und Experten der Fachinstitution APMAS,<br />
die in Indien Selbsthilfeeinrichtungen im Mikrofinanzbereich<br />
betreuen, nutzten ihren Aufenthalt in Deutschland,<br />
um sich beim <strong>RWGV</strong> über die Leistungen eines regionalen<br />
Genossenschaftsverbandes zu informieren. Martin Müller<br />
vom <strong>RWGV</strong> (5.v.l.) durfte begrüßen (v.l.): Mr. A. Giridhar,<br />
(Generalsekretär in der Regierung von Andra Pradesh), Dr.<br />
Wolfgang Salomo (DGRV), Mr. K. Raju (Generalsekretär in<br />
der Regierung von Andra Pradesh), Michael Neuhaus<br />
(<strong>RWGV</strong>), Dr. P. Kotaiah (Präsident vom APMAS), Mr. K.<br />
Madhava Rao (APMAS-Vorstandsmitglied), Mr. CS Reddy<br />
(Hauptgeschäftsführer vom APMAS) und Mr. B. Anjaneyulu<br />
(Teamleiter im APMAS).<br />
<strong>RWGV</strong> INTERN<br />
Barockbauten Norddeutschlands<br />
zählt und seit einem Jahrhundert im<br />
Besitz der Grafen zu Rantzau ist, hat<br />
einen guten Namen in der Region.<br />
Denn dort finden regelmäßig auch<br />
Konzerte des renommierten Schleswig-Holstein-Musik-Festivals<br />
statt,<br />
das richtige Ambiente also, um stilvoll<br />
zu feiern und in schönem Rahmen<br />
gute Gespräche zu führen.<br />
Artisten der Spitzenklasse<br />
Dazu tragen beim nächsten Nordwestdeutschen<br />
Abend nicht nur das<br />
Buffet mit landestypischen Spezialitäten,<br />
sondern auch Artisten der<br />
Spitzenklasse, wie zum Beispiel die<br />
preisgekrönten Kraftakrobaten<br />
Human Eclipse bei. Zu diesem außergewöhnlichen<br />
Abend lädt der<br />
<strong>RWGV</strong> seine Bankvorstände sowie<br />
die Vorstandsmitglieder aus Verbund<br />
und Verband herzlich ein. Die Einladungen<br />
werden in Kürze verschickt.<br />
Sabine Bömmer<br />
GB 1/2007<br />
9
<strong>RWGV</strong> INTERN<br />
Foto: dpa<br />
„Brüssel verliert<br />
Blick für den Mittelstand“<br />
<strong>RWGV</strong> kritisiert den jüngsten Bericht der EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes<br />
zum Retail-Bankgeschäft in Europa.<br />
In der Kritik: EU-Wettbewerbskommissarin<br />
Neelie Kroes<br />
Münster. Als Angriff auf die Finanzierungsstrukturen<br />
des regionalen<br />
Mittelstandes interpretiert Hans<br />
Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des<br />
<strong>RWGV</strong>, den Bericht der Wettbewerbskommissarin<br />
Neelie Kroes<br />
zum Retail-Bankgeschäft in Europa.<br />
„Rein theoriegeleitet will die Kommission<br />
vor allem den grenzüberschreitenden<br />
Wettbewerb von Banken<br />
stärken. Das geht an den Anforderungen<br />
der mittelständisch ge-<br />
10 GB 1/2007<br />
prägten Wirtschaft in Deutschland<br />
vorbei.“ Absurd werde es, wenn<br />
schließlich Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
als Schuldige für mangelnden<br />
Wettbewerb und zu geringe<br />
Marktanteile von Großbanken ausgemacht<br />
würden. Pfeifer: „Dabei<br />
sind es gerade die Genossenschaftsbanken<br />
und Sparkassen, die in den<br />
Regionen den Wettbewerb sicherstellen.“<br />
In sich sei der Bericht zudem widersprüchlich.<br />
„Gerade die relativ<br />
schwache Ertragsstruktur deutscher<br />
Banken belegt den besonders harten<br />
Wettbewerb bei uns“, erläutert der<br />
Vorstandsvorsitzende des <strong>RWGV</strong>. Es<br />
sei unsinnig, den Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken ihre Verbundstruktur<br />
vorzuwerfen. „Denn“, so<br />
Pfeifer, „derselbe Bericht lobt diese<br />
Verbundstrukturen mit gemeinsamem<br />
Risikomanagement und funktionsfähiger<br />
Einlagensicherung mit<br />
Recht als vorteilhaft für den Verbraucher.“<br />
Die für Verbünde als bedenklich<br />
herausgestellten Tendenzen zu Konzernstrukturen<br />
lehne der <strong>RWGV</strong><br />
indes ebenso strikt ab wie die Kommissarin.<br />
„Im genossenschaftlichen<br />
FinanzVerbund leiten die Vorstände<br />
der rund 1.300 selbstständigen Banken<br />
ihre Kreditinstitute in eigener<br />
Verantwortung. Das zu wissen,<br />
gehört eigentlich zum kleinen Einmaleins<br />
des Retail-Bankings.“ Hier<br />
müsse sich die Kommission fachlich<br />
besser aufstellen.<br />
Eine vom Bericht unterstellte Marktaufteilung<br />
unter Genossenschaftsbanken<br />
sei ebenfalls unsinnig:<br />
„Regionalbanken arbeiten jeweils in<br />
der Region, in der sie die Kunden<br />
und die Marktverhältnisse kennen.“<br />
Es wäre unseriös, etwa Regionalbanken<br />
aus Westfalen aufzufordern, in<br />
Bayern Geschäfte zu machen. „Als<br />
Selbsthilfeeinrichtung des Mittelstandes“,<br />
so Pfeifer, „sind die Banken<br />
nur ihren Mitgliedern und Kunden<br />
vor Ort verpflichtet. Hier stehen<br />
sie im Wettbewerb mit Sparkassen,<br />
Geschäftsbanken und – grundsätzlich<br />
– allen Anbietern im Internet.“<br />
Eine wettbewerbsfähige mittelständische<br />
Wirtschaftsstruktur in den<br />
Regionen brauche auch künftig leistungsfähige<br />
regionale Banken.<br />
Hans Pfeifer: „Unsere Märkte sind<br />
nicht abgeschottet. Man muss nur<br />
den Anforderungen der Kunden<br />
nach individuell zugeschnittenen,<br />
preiswerten Bankdienstleistungen<br />
mit anspruchsvoller Betreuung vor<br />
Ort gerecht werden. Ich lade jede<br />
europäische Bank herzlich ein,<br />
gemeinsam mit uns und den Sparkassen<br />
im Retail-Geschäft des ländlichen<br />
Raums in den Wettbewerb zu<br />
treten.“<br />
Stefan Legge/Thorsten Weiland
Hans Pfeifer: „Bankgeschäft bleibt<br />
Beziehungsgeschäft.“<br />
Wo Beratung noch ein Gesicht hat<br />
Köln. Professor Dr. Hans Jürgen Rösner,<br />
Direktor des Seminars für Genossenschaftswesen<br />
der Universität Köln,<br />
hatte <strong>zur</strong> Diskussion geladen. Unter<br />
dem Titel „Direktbanken als Herausforderung<br />
für Genossenschaftsbanken“<br />
standen sich Bernd Geilen, Generalbevollmächtigter<br />
der ING DiBa AG, und<br />
Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des<br />
<strong>RWGV</strong>, im Rahmen einer Vortragsveranstaltung<br />
gegenüber.<br />
11,5 Millionen Direktbankkunden gibt<br />
es derzeit in Deutschland, etwa die<br />
Hälfte davon sind Kunden der DiBa.<br />
„Für den Erfolg der Bank in den letzten<br />
Jahren ist im Wesentlichen eine vierteilige<br />
Strategie verantwortlich“, machte<br />
Bernd Geilen deutlich. Erstens habe<br />
sich die Konzentration auf wenige Produkte<br />
bewährt. Zweitens habe man<br />
effiziente Prozesse entwickelt, die es<br />
erlaubten, Vorgänge einmalig und<br />
abschließend zu bearbeiten. Drittens<br />
lege man Wert darauf, es dem Kunden<br />
so leicht wie möglich zu machen. „Einfach,<br />
einfach, einfach“, so Geilen, sei<br />
die Maxime – ob nun bei den Verfahren<br />
oder bei den Produkten. Schließlich<br />
habe man viertens, so gestand der<br />
Direktbanker, eine Menge Geld in Werbung<br />
und Markenaufbau gesteckt.<br />
„Wir geben Menschen<br />
wirtschaftlich eine Heimat“<br />
Die steigenden Kundenzahlen und das<br />
gute Ergebnis der Bank hätten diese<br />
Strategie aber bestätigt, betonte Geilen<br />
und zeigte sich zuversichtlich, den Mitbewerbern,<br />
auch den Genossenschaftsbanken,<br />
in Zukunft noch mehr Marktanteile<br />
streitig machen zu können.<br />
„Bei allen Einlageabflüssen, insbesondere<br />
im Tagesgeldbereich, hat der<br />
FinanzVerbund im vergangenen Jahr<br />
ein Wachstum erwirtschaftet, das mit<br />
<strong>RWGV</strong> INTERN<br />
„Theorie und PraxisForum“ des Seminars für Genossenschaftswesen der Universität zu Köln<br />
diskutierte das Thema „Direktbanken als Herausforderungen für Genossenschaftsbanken“.<br />
63 Milliarden Euro annähernd dem<br />
gesamten Bestand der ING-DiBa entspricht“,<br />
wusste der Vorstandsvorsitzende<br />
des <strong>RWGV</strong> zu kontern. Auch<br />
wenn die Genossenschaftsbanken die<br />
Direktbanken als Konkurrenten sehr<br />
ernst nähmen, gab er jedoch zu bedenken,<br />
dass man einen Gegner im Wettbewerb<br />
nur schlagen könne, wenn<br />
man sich seiner eigenen Stärken bewusst<br />
sei. Fakt sei: 20 Prozent aller<br />
Bankkunden in Deutschland gäben<br />
eine Genossenschaftsbank als Hauptbankverbindung<br />
an, keine Direktbank<br />
käme bei diesem Wert auf über 0,5 Prozent.<br />
Die Größe im Vergleich zum Konkurrenten<br />
sei bei den Kreditgenossenschaften<br />
allerdings gepaart mit Dezentralität.<br />
„Entscheidungen werden bei<br />
uns vor Ort mit entsprechenden lokalen<br />
Kenntnissen getroffen und nicht in<br />
anonymen Konzernzentralen“, so Pfeifer.<br />
Gerade in Zeiten wachsender Unsi-<br />
GB 1/2007<br />
Foto: Ilja Höpping<br />
><br />
11
<strong>RWGV</strong> INTERN<br />
><br />
cherheit und Orientierungslosigkeit<br />
sei dies wichtig. „Wir geben Menschen<br />
wirtschaftlich eine Heimat,<br />
ohne sie von den Errungenschaften<br />
der globalen Finanzwirtschaft abzukoppeln.“<br />
Geradezu exemplarisch sei<br />
hier das Alleinstellungsmerkmal der<br />
Mitgliedschaft zu sehen: „Membership<br />
value als bewusster Gegenpol<br />
zum shareholder value.“ Pfeifer verwies<br />
darauf, dass das Kundenpotenzial<br />
der Direktbanken seine Grenzen<br />
habe. „Bankgeschäft bleibt Beziehungsgeschäft“,<br />
betonte er. Die Probierfreudigkeit<br />
und Wechselbereit-<br />
Münster. Mit großer Sorge kommentierte Hans Pfeifer,<br />
Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>, den Anstieg der staatlichen<br />
Kontenabfragen im Jahr 2006 um 47 Prozent.<br />
Nach vorläufigen Angaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
sei die Zahl der gesetzlich legitimierten<br />
Abfragen von Justiz und Steuerfahndung nach<br />
Paragraf 24c Kreditwesengesetz (KWG) von 62.410 im<br />
Jahr 2005 auf rund 81.000 Abfragen im vergangenen<br />
Jahr gestiegen. Die Abfragen auf der Grundlage der<br />
Abgabenordnung haben sich gar von 10.201 auf 25.569<br />
im Jahr 2006 mehr als verdoppelt. Hans Pfeifer: „Diese<br />
Tendenz ist besorgniserregend. Der Staat darf das Vertrauen<br />
der Bürger in ihre Banken nicht untergraben.“<br />
Hans Pfeifer kritisierte, dass insbesondere die Abfragen<br />
nach § 24c KWG noch immer keiner Kontrolle außerhalb<br />
der abfragenden Behörden unterliegen. „Hier muss<br />
der Gesetzgeber dringend eine Dokumentations- und<br />
12 GB 1/2007<br />
schaft der Kunden beschränke sich<br />
oft auf Standardprodukte. Bei komplexeren<br />
Problemen sei die qualifizierte<br />
Beratung weiterhin das wichtigste<br />
Kriterium. „Bei uns hat Beratung<br />
noch ein Gesicht und nicht nur<br />
eine Nummer“, stellte Pfeifer heraus.<br />
Für die Erfolgsaussichten der Genossenschaftsbanken<br />
sei daher nicht der<br />
reine Preiswettbewerb entscheidend.<br />
Dass es trotzdem erhebliche Verbesserungspotenziale<br />
gebe, daran ließ<br />
Pfeifer keinen Zweifel. Prozessoptimierung<br />
und Standardisierung im<br />
Mengengeschäft seien wichtige<br />
Ansatzpunkte. Vor allem aber hänge<br />
die Zukunftsfähigkeit der genossenschaftlichen<br />
Bankengruppe von der<br />
Intensivierung des Vertriebs ab.<br />
„Wenn es zu Kundenkontakten<br />
kommt, ist der Abschlusserfolg hervorragend.<br />
Aber es werden zu wenig<br />
Kontakte generiert“, sagte er. Hier<br />
seien weitere Anstrengungen nötig.<br />
Zugleich betonte Pfeifer: „Die Genossenschaftsbanken<br />
sind aber bereits<br />
auf dem richtigen Weg.“<br />
Stefan Legge<br />
„Besorgniserregende Zahlen“<br />
Staatliche Kontenabfragen stiegen im Jahr 2006 um 47 Prozent.<br />
Nach § 93 AO geht es um die Steuerehrlichkeit der Bürger. Abfragen nach § 24c KWG dienen der Strafverfolgung.<br />
Benachrichtigungspflicht schaffen, die von den Datenschutzbeauftragten<br />
auch kontrolliert werden kann.“<br />
Bereits vor einem Jahr hatten Datenschützer bei Abfragen<br />
auf der Grundlage der Abgabenordnung, die solche<br />
Dokumentationsregelungen kennt, erhebliche Verstöße<br />
festgestellt.<br />
Die 81.000 Abfragen nach § 24c KWG sollen vor allem<br />
der illegalen Geldwäsche und der Terrorabwehr gelten.<br />
Hans Pfeifer machte deutlich, dass die Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken eine wirkungsvolle Verbrechens- und<br />
Terrorbekämpfung befürworten. „Uns geht es aber<br />
darum, das Bankgeheimnis insbesondere als Teil des<br />
Rechts auf informationelle Selbstbestimmung zu sehen.<br />
Wir brauchen deshalb restriktive Grenzen für Eingriffe<br />
in das Bankgeheimnis, deren Einhaltung für die Öffentlichkeit<br />
eindeutig nachvollziehbar überwacht wird.“<br />
Thorsten Weiland
NEU<br />
www.ruv.de<br />
Bringen Sie jetzt Ihre<br />
DAS THEMA<br />
Vorsorge ins Gleichgewicht!<br />
Mit der R+V-GarantieRente-Pfl egePlus.<br />
Freie Wahlmöglichkeiten:<br />
> einmalige Kapitalzahlung<br />
> lebenslange private Rente<br />
> mit oder ohne Pfl egetagegeldversicherung<br />
Rückerstattung der Rentenversicherungsbeiträge<br />
im Todesfall<br />
vor Rentenbeginn!<br />
Sofortiger Versicherungsschutz<br />
bei Pfl egebedürftigkeit durch<br />
einen Unfall!<br />
Keine Gesundheitsprüfung bei<br />
Wahl des Pfl egetagegeldes zum<br />
vereinbarten Zeitpunkt!<br />
GB 1/2007<br />
13
HINTERGRUND & ANALYSE<br />
MiFID: Die neue Welt<br />
des Wertpapiergeschäfts<br />
Wann wird MiFID umgesetzt? Wo bringt MiFID Neuerungen? Was kommt auf die Banken zu?<br />
MiFID: Unterstützung durch den Verbund<br />
Zentralbanken, Rechenzentralen,<br />
dwpbank, DG VERLAG<br />
• Technische Unterstützung<br />
• Best Execution<br />
• Formulare<br />
Münster. MiFID (Markets in Financial<br />
Instruments Directive), ein Thema<br />
mit junger Geschichte und ungewisser<br />
Zukunft. Denn: Obwohl die EU-<br />
Richtline bereits im April 2004 in<br />
Kraft trat, ist der nationale Gesetzgebungsprozess<br />
frühestens im Mai 2007<br />
beendet – und anschließend folgen<br />
noch Verordnungen und Präzisierungen<br />
durch die Aufsicht. Das heißt für<br />
die Umsetzung der MiFID: Noch<br />
längst ist nicht bekannt, was im Einzelnen<br />
auf die Banken zukommen<br />
wird.<br />
Andererseits stehen die Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken der Einführung<br />
von MiFID nicht alleine gegenüber:<br />
Der Hauptteil an Umstellungsarbeiten<br />
und Investitionskosten betrifft<br />
die Verbundunternehmen des Wertpapiergeschäfts<br />
und die Zentralbanken<br />
und wird auch von diesen getragen.<br />
Weiterhin wurde unter dem<br />
Dach des BVR im Juni 2006 ein Steuerungsarbeitskreis<br />
gegründet, dessen<br />
14 GB 1/2007<br />
Prüfungsverbände<br />
• Schulungen<br />
• Umsetzungsworkshops<br />
• Musterorganisationsanweisungen<br />
(MOA)<br />
Aufgabe es ist, zentrale Lösungsansätze<br />
für die Primärbanken zu entwickeln<br />
– so insbesondere einen Umsetzungsleitfaden<br />
und ein Schulungskonzept.<br />
Warum überhaupt MiFID?<br />
Ziel des Gesetzgebers ist die Stärkung<br />
des Anlegerschutzes, aber auch die<br />
Harmonisierung und Liberalisierung<br />
der Wertpapiermärkte, um grenzüberschreitendes<br />
Wertpapiergeschäft zu<br />
erleichtern. Damit dies nicht ausschließlich<br />
zu neuen bürokratischen<br />
Belastungen führt, wirken von<br />
Beginn an die genossenschaftlichen<br />
Verbände in Abstimmung im Zentralen<br />
Kreditausschuss (ZKA) auf die<br />
europäischen und nationalen Parlamente<br />
und ihre Entscheidungsträger<br />
ein. Erste wichtige Etappensiege<br />
dabei: Es wird keine Pflicht <strong>zur</strong><br />
Sprachaufzeichnung bei telefonisch<br />
erteilter Order geben. Und: Die bestmögliche<br />
beziehungsweise kunden-<br />
MiFID-Arbeitskreis,<br />
FinanzVerbund<br />
• Umsetzungsleitfaden<br />
- Darstellung der Änderungen<br />
- Umsetzungsanforderungen<br />
- Checklisten<br />
- Muster<br />
• Kommunikationskonzept<br />
günstigste Auftragsausführung – die<br />
so genannte Best Execution – ist<br />
nicht für jedes Einzelgeschäft, sondern<br />
im Rahmen einer Policy, also im<br />
Rahmen von Ausführungsgrundsätzen<br />
(die eine gleich bleibende und<br />
bestmögliche Ausführung der Kundenorders<br />
sicherstellen müssen), zu erfüllen.<br />
Wann wird MiFID in der Bank<br />
umgesetzt?<br />
Auch diese Frage ist noch nicht<br />
abschließend zu beantworten. Bislang<br />
gilt die alte Vorgabe: „Umsetzung<br />
ab dem 1. November 2007“ und<br />
„Überprüfung der Einhaltung der<br />
Vorschriften durch die BaFin ab<br />
2008“. Diese Daten wurden allerdings<br />
festgesetzt, als man im Bundesfinanzministerium<br />
(BFM) noch von der<br />
fristgerechten nationalen Gesetzgebung<br />
zum 31. Januar 2007 ausging.<br />
Dieser Termin ist nun verstrichen –<br />
und der Bundesrat ist mit dem Kabi- >
nettsentwurf noch immer nicht<br />
zufrieden.<br />
Für die Finanzbranche schrumpft der<br />
Umsetzungszeitraum derweil immer<br />
weiter zusammen. Eine Verschiebung<br />
des Umsetzungsstarts bis April 2008<br />
würde nur den ursprünglichen Zeitrahmen<br />
wiedergeben. Auch die Drohungen<br />
aus Brüssel (so Binnenmarktkommissar<br />
Charlie McCreevy gegenüber<br />
der Nachrichtenagentur Bloomberg<br />
auf dem Weltwirtschaftsforum<br />
in Davos am 25.1.2007), verspätete<br />
Länder entsprechend abzustrafen,<br />
können nicht überzeugen, da der<br />
Grund für die Verspätung ursprünglich<br />
bei der Brüsseler Behörde liegt:<br />
Die europäischen Durchführungsbestimmungen<br />
für die MiFID wurden<br />
erst Anfang September 2006 geliefert.<br />
Schließlich muss zusätzlich noch auf<br />
die umfangreichen und detaillierten<br />
Ausführungsbestimmungen der BaFin<br />
gewartet werden, die zwar inzwischen<br />
vorliegen, aber noch via Stellungnahmen<br />
und Anhörung der<br />
Betroffenen am 1. März 2007 gegebenenfalls<br />
verändert werden. Noch<br />
komplizierter wird die Vorgehensweise<br />
dadurch, dass parallel zum nationalen<br />
Gesetzgeber aus Brüssel inzwischen<br />
die dritte Stufe des so genannten<br />
„Lamfalussy-Verfahrens“ (das<br />
eigentlich nur der Beschleunigung<br />
der Gesetzgebung dienen sollte!)<br />
angestoßen wurde, die sich ebenfalls<br />
mit wichtigen Auslegungsfragen zu<br />
MiFID-Regelungen beschäftigt.<br />
Was kommt auf die Banken zu?<br />
Bevor die unterschiedlichen Regelungsinhalte<br />
genannt werden, die<br />
Änderungen und Zusatzkosten betreffen,<br />
ist festzuhalten, dass die MiFID<br />
auch eine Erleichterung bringt. So<br />
entfällt künftig die Pflicht, die<br />
Finanztermingeschäftsfähigkeit herzustellen,<br />
denn der § 37d WpHG wird<br />
aufgehoben.<br />
Auch muss bei der Beurteilung der<br />
MiFID berücksichtigt werden, dass<br />
viele der künftig einzuhaltenden Vorschriften<br />
für deutsche Banken nicht<br />
neu sind, sondern bereits nach dem<br />
Wertpapierhandelsgesetz gelten.<br />
Von der MiFID betroffen ist das<br />
gesamte Wertpapier- und Derivategeschäft:<br />
von der Werbung und Anbahnung<br />
über den Geschäftsabschluss zu<br />
Ausführung, Abrechnung und Verwahrung.<br />
Zusätzlich werden folgende<br />
Themen und Abteilungen der Bank<br />
durch die MiFID angesprochen: Mitarbeitergeschäfte,Interessenkonflikte,<br />
Compliance, Outsourcing, Risikomanagement<br />
und interne Revision.<br />
Wo bringt die MiFID Neuerungen<br />
und Änderungen?<br />
Aufgrund der Neuregelung müssen<br />
Interessenkonfliktgrundsätze erarbeitet<br />
werden. Das heißt, dass die Bank<br />
darlegen muss, wie sie Interessenkonflikte<br />
bereits im Vorfeld vermeiden<br />
will. Diese Grundsätze sind anschließend<br />
dem Kunden mitzuteilen. EntsprechendeMuster-Konfliktgrundsätze<br />
und Kundenanschreiben werden<br />
zentral erstellt und den Banken <strong>zur</strong><br />
Verfügung gestellt. Des Weiteren<br />
muss nunmehr grundsätzlich ein<br />
Compliance-Beauftragter benannt<br />
werden, dies kann auch der Vorstand<br />
sein. Die Compliancestruktur der<br />
Bank kann aber aufrechterhalten bleiben.<br />
Das Thema „Mitarbeitergeschäfte“<br />
wird nunmehr gesetzlich geregelt,<br />
konzentriert sich schwerpunktmäßig<br />
auf Mitarbeiter mit besonderer Funktion,<br />
so dass auch hier Vereinfachungen<br />
zu erwarten sind.<br />
Umfangreicher sind die Änderungen<br />
im Bereich Aufklärung und Beratung,<br />
auch hier werden viele Regelungen<br />
bereits heute erfüllt, man muss sich<br />
nur an neue Begrifflichkeiten gewöhnen.<br />
So sieht die Richtlinie eine Kundenklassifizierung<br />
in „Privatkunden“,<br />
„professionelle Kunden“ und „geeignete<br />
Gegenpartei“ vor: Damit sollen<br />
ein gestaffeltes Anlegerschutzniveau<br />
und differenzierte Informationspflichten<br />
berücksichtigt werden. Aufgrund<br />
der strengen Klassifizierungsgrenzen<br />
ist allerdings festzustellen,<br />
dass die meisten Genossenschaftsbanken<br />
(fast) ausschließlich Privatkunden<br />
betreuen. Sollte die Bank vereinzelt<br />
einen Kunden haben, der die<br />
Kriterien eines professionellen Kunden<br />
erfüllt, dann ist trotzdem zu<br />
empfehlen, diesen als Privatkunden<br />
HINTERGRUND & ANALYSE<br />
einzustufen. Ansonsten müsste die<br />
Bank unterschiedliche Schutzniveaus<br />
berücksichtigen.<br />
Auch die MiFID differenziert bei<br />
ihren Anforderungen das Order- und<br />
Beratungs-/Empfehlungsgeschäft, was<br />
nunmehr in § 31 WpHG festgeschrieben<br />
ist. Bei der Anlageberatung ist die<br />
Geeignetheit zu prüfen. Die Eignung<br />
einer Empfehlung beurteilt sich<br />
danach, ob das konkrete Geschäft<br />
den Anlagezielen des Kunden entspricht.<br />
Ebenso müssen die hieraus<br />
erwachsenden Anlagerisiken für den<br />
Kunden seinen Anlagezielen entsprechend<br />
finanziell tragbar sein. Des<br />
Weiteren müssen Kunden mit ihren<br />
Kenntnissen und Erfahrungen in<br />
Bezug auf Geschäfte mit bestimmten<br />
Arten von Finanzinstrumenten die<br />
hieraus erwachsenden Anlagerisiken<br />
verstehen können. Als „neue“ Anforderung<br />
erwähnt die MiFID ausdrücklich<br />
die Berücksichtigung von Bildungsstand<br />
und Beruf des Kunden –<br />
bei einer guten Beratung wird dies<br />
jedoch heute bereits bedacht. Nur<br />
wenn die erforderlichen Informationen<br />
vorliegen, darf eine Anlageberatung<br />
erbracht werden.<br />
Beim Ordergeschäft wird zwischen<br />
komplexen und nicht komplexen<br />
Finanzinstrumenten differenziert.<br />
Bei komplexen Finanzinstrumenten<br />
(Derivate oder derivative Wertpapiere)<br />
ist eine Angemessenheitsprüfung<br />
vorzunehmen, das heißt, der Kunde<br />
ist nach seinen Kenntnissen und<br />
Erfahrungen in Bezug auf Geschäfte<br />
mit bestimmten Arten von Finanzinstrumenten<br />
zu befragen. Aber auch<br />
hier gilt nach wie vor der Grundsatz:<br />
Der Anleger ist nicht vor sich selbst<br />
zu schützen! Führt die Prüfung <strong>zur</strong><br />
Erkenntnis, dass das Produkt unangemessen<br />
ist, dann ist der Kunde darauf<br />
hinzuweisen (Warnhinweis). Erhält<br />
die Bank die Informationen nicht,<br />
dann ist der Kunde darüber zu informieren,<br />
dass eine Beurteilung der<br />
Angemessenheit nicht möglich ist.<br />
Bei nicht komplexen Finanzinstrumenten<br />
kann die Angemessenheitsprüfung<br />
entfallen, wenn der Kunde<br />
in standardisierter Form auf die<br />
Nichtberücksichtigung hingewiesen<br />
GB 1/2007<br />
><br />
15
HINTERGRUND & ANALYSE<br />
> wurde. Im „Standardgeschäft“ ergibt<br />
sich hieraus eine Erleichterung, da<br />
der Kunde nicht mehr nach seinen<br />
Kenntnissen und Erfahrungen befragt<br />
werden muss. Als Ergebnis bleibt festzuhalten:<br />
Es ändert sich wenig, aber<br />
es gibt neue Begrifflichkeiten.<br />
Umfangreiche Änderungen, die in<br />
der Umsetzung äußerst zeit- und kostenintensiv<br />
sind, ergeben sich bei<br />
den Anforderungen <strong>zur</strong> bestmöglichen<br />
Auftragsausführung (Best Execution)<br />
und <strong>zur</strong> Sicherstellung der<br />
Markttransparenz. Die MiFID fordert<br />
bei Wertpapiergeschäften eine Ausführungspraxis<br />
mit bestmöglichen<br />
Ergebnissen für den Kunden in Bezug<br />
auf Kurs, Gebühren, Geschwindigkeit<br />
und Wahrscheinlichkeit der Ausführung.<br />
Dies ist eine Aufgabe, die<br />
von den genossenschaftlichen Zentralbanken<br />
zu schultern ist. Die Primärbanken<br />
profitieren hier von der<br />
Arbeitsteilung im Verbund. Ebenso<br />
das Problemfeld Markttransparenz<br />
der Handelsplätze berührt die Primärbanken<br />
nicht. Die Betreiber von<br />
Handelsplätzen müssen Daten aus<br />
verschiedenen Quellen zusammenführen.<br />
Technisch gesehen ist dies<br />
eine wesentliche Integrationsaufgabe.<br />
Unterstützung durch den Verbund<br />
Zur Unterstützung der MiFID-Umsetzung<br />
in den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
arbeitet der genossenschaftliche<br />
FinanzVerbund an mehreren<br />
Großbaustellen – mit dem Ziel,<br />
lückenlos die Auswirkungen der<br />
MiFID-Regeln auf jeden einzelnen Arbeitsschritt<br />
im Wertpapiergeschäft zu<br />
erfassen. Es werden sowohl die<br />
Sicherstellung der gewohnten technischen<br />
Unterstützung gewährleistet,<br />
als auch die Anpassung der Formulare<br />
und Verträge vorgenommen und ein<br />
Umsetzungsleitfaden sowie Schulungen<br />
und Umsetzungsworkshops angeboten.<br />
Der Umsetzungsleitfaden wird<br />
die MiFID-Regeln verständlich erläutern,<br />
Vorschläge <strong>zur</strong> Umsetzung liefern<br />
sowie Checklisten und Muster<br />
für einzelne Problemfelder <strong>zur</strong> Verfügung<br />
stellen. Ziel der Arbeiten des<br />
MiFID-Steuerungsarbeitskreises beim<br />
16 GB 1/2007<br />
BVR ist ganz klar: Standardisierte und<br />
einfache Lösungsansätze, die von<br />
möglichst vielen Mitgliedsbanken<br />
ohne Änderungen übernommen werden<br />
können, zu produzieren und ein<br />
hohes Maß an Unterstützung durch<br />
die Zentralbank auch im Rahmen der<br />
späteren Umsetzung mit möglichst<br />
geringem verbleibendem Umset-<br />
Hintergrund<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
zungsaufwand für die Mitgliedsbank<br />
selbst zu liefern.<br />
Klaus Engels, <strong>RWGV</strong>-Vorstandsstab<br />
Hermann-Josef Krämer, Dozent an der<br />
Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsakademie<br />
(RWGA)<br />
Markets in Financial Instruments Directive (MiFID) – Richtlinie<br />
2004/39/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21.4.2004<br />
über Märkte für Finanzinstrumente <strong>zur</strong> Änderung der Richtlinien<br />
85/611/EWG und 93/6/EWG des Rates und der Richtlinie 200/12/EG des<br />
Europäischen Parlaments und des Rates und <strong>zur</strong> Aufhebung der Richtlinie<br />
93/22/EWG des Rates<br />
Richtlinie 2006/73/EG der Kommission vom 10.8.2006 <strong>zur</strong> Durchführung<br />
der Richtlinie 2004/39/EG des Europäischen Parlaments und des Rates in<br />
Bezug auf die organisatorischen Anforderungen an Wertpapierfirmen und<br />
die Bedingungen für die Ausübung ihrer Tätigkeit sowie in Bezug auf die<br />
Definition bestimmter Begriffe für die Zwecke der genannten Richtlinie<br />
(Durchführungsrichtlinie)<br />
Verordnung (EG) Nr. 1287/2006 der Kommission vom 10.8.2006 <strong>zur</strong><br />
Durchführung der Richtlinie 2004/39/EG des Europäischen Parlaments und<br />
des Rates betreffen die Aufzeichnungspflichten für Wertpapierfirmen, die<br />
Meldung von Geschäften, die Markttransparenz, die Zulassung von Finanzinstrumenten<br />
zum Handel und bestimmte Begriffe im Sinne dieser Richtlinie<br />
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR),<br />
Rundschreiben vom 30.10.2006, „Richtlinie über Märkte für Finanzdienstleistungen<br />
(MiFID)“, Az.: 413-MiFID-FV<br />
„MiFID Newsletter an unsere Mitgliedsbanken“<br />
(Hrsg.: WGZ BANK, 12/2006)<br />
„MiFID-Newsletter für unsere Mitgliedsbanken“ vom 1.2.2007<br />
(Hrsg.: BVR, DZ BANK, WGZ BANK, Union Investment)<br />
INFORMATIONSVERANSTALTUNG<br />
Der <strong>RWGV</strong> bietet Infoveranstaltungen <strong>zur</strong> MiFID-Umsetzung an. Die<br />
Tagesveranstaltungen mit Referenten von <strong>RWGV</strong>, WGZ BANK und<br />
Union Investment sind für den 23. März und den 30. März in der RWGA<br />
in Forsbach sowie für den 29. März in der RWGA in Münster geplant.<br />
Informationen bei:<br />
Akademieleiter Dr. Christoph Vogelsang,<br />
christoph.vogelsang@rwga.de, Telefon: 0251 7186-499.
Offensive der WGZ BANK<br />
Geschäftsjahr 2006 mit neuem Rekordergebnis<br />
Werner Böhnke<br />
Düsseldorf. Die WGZ BANK hat im<br />
Geschäftsjahr 2006 ein neues Rekordergebnis<br />
erreicht. Nach den jetzt vorgelegten<br />
vorläufigen Zahlen steigerte die<br />
WGZ BANK ihr Betriebsergebnis nach<br />
Bewertung gegenüber dem bisherigen<br />
Rekordjahr 2005 um über neun Prozent<br />
auf 125 Millionen Euro. Die Cost-<br />
Income-Ratio sank mit 49,9 Prozent<br />
(Vorjahr: 51,9 Prozent) erstmals unter<br />
die 50-Prozent-Marke.<br />
Das Bilanzwachstum der WGZ BANK<br />
AG von knapp sechs Prozent auf rund<br />
39 Milliarden Euro wurde maßgeblich<br />
vom Geschäft mit den Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken getragen. In<br />
den nächsten Wochen werden die<br />
Anteilseigner über die Einzelheiten<br />
des Jahresabschlusses 2006 informiert.<br />
Vorstand Horst Schreiber (links), Nadine Marx (Mitte), Marketing<br />
der Volksbank Trier eG, mit Christian Voß,<br />
Berater der geno kom Werbeagentur GmbH, Münster<br />
Zugleich hat die WGZ BANK mit den<br />
Vorbereitungen für eine Markt- und<br />
Vertriebsoffensive zusammen mit<br />
ihren 231 Mitgliedsbanken, den Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken im<br />
Rheinland und in Westfalen, begonnen.<br />
Sie stellt dafür ein Investitionsbudget<br />
von 50 Millionen Euro bereit.<br />
„Der Wettbewerb in der Finanzdienstleistungsbranche<br />
hat an Intensität<br />
zugenommen. Diesen Herausforderungen<br />
müssen wir uns stellen. Nicht<br />
zuletzt unsere guten Ergebnisse der<br />
letzten Jahre versetzen uns in die Lage,<br />
in erheblichem Umfang in eine Marktund<br />
Vertriebsoffensive gemeinsam mit<br />
unseren Mitgliedsbanken zu investieren.<br />
Wir wollen die gute Position der<br />
genossenschaftlichen Bankengruppe<br />
im Rheinland und in Westfalen nicht<br />
nur behaupten, sondern weiter ausbauen“,<br />
sagte Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender<br />
der WGZ BANK.<br />
Die Umsetzung der Offensive und erste<br />
Aktivitäten würden gemeinsam mit<br />
Vertretern der Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
in den nächsten Wochen<br />
eingeleitet. Sowohl der Aufsichtsrat als<br />
auch der Beirat der WGZ BANK haben<br />
der Markt- und Vertriebsoffensive<br />
zugestimmt.<br />
In der nächsten Ausgabe finden Sie einen<br />
ausführlichen Bericht zum Jahresabschluss<br />
der WGZ BANK sowie der WGZ<br />
BANK-Gruppe.<br />
www.geno-kom.de<br />
AUS DEM VERBUND<br />
Münchener Hyp weiter auf<br />
Wachstumskurs<br />
München. Die Münchener Hypothekenbank<br />
ist weiter auf Wachstumskurs.<br />
2006 konnte im Neugeschäft<br />
das gute Ergebnis des Jahres 2005 auf<br />
insgesamt 2,42 Milliarden Euro<br />
gesteigert werden. Das sind rund<br />
neun Prozent mehr als im Vorjahr.<br />
Auf den Wohnungsbau entfielen 1,35<br />
Milliarden Euro (plus acht Prozent),<br />
auf das gewerbliche Kreditgeschäft<br />
1,07 Milliarden Euro (plus zehn Prozent).<br />
2005 hatte sich das Neugeschäft<br />
bereits um rund 50 Prozent auf<br />
insgesamt 2,22 Milliarden Euro<br />
erhöht.<br />
Erich Rödel, Vorstandssprecher der<br />
Bank, führt das Ergebnis auf folgende<br />
Faktoren <strong>zur</strong>ück: am Kundenbedarf<br />
orientierter und systematischer Vertrieb,<br />
effiziente Prozesse und günstige<br />
Kostenstrukturen. „Wir haben wesentliche<br />
Ziele unserer Geschäftsstrategie<br />
„MHB 2008“ bereits im vergangenen<br />
Jahr erreicht“, so Rödel. Neben<br />
dem Geschäftsfeld der wohnwirtschaftlichen<br />
Immobilienfinanzierung<br />
entwickelte die Bank ihre Geschäftsfelder<br />
in- und ausländische Gewerbeimmobilienfinanzierung<br />
sowie Credit<br />
Treasury konsequent weiter.<br />
Dadurch konnte die Abhängigkeit<br />
von einzelnen und regionalen Märkten<br />
weiter reduziert werden. Die<br />
Münchener Hyp beschäftigt rund 360<br />
Mitarbeiter. Die Bank sieht sich für<br />
die weitere Steigerung des Geschäftserfolgs<br />
gut gerüstet.<br />
Unsere Arbeit beginnen wir mit<br />
Kompetenz, Erfahrung, Kreativität.<br />
Und wir beenden sie mit guten<br />
Beziehungen.<br />
GB 1/2007<br />
Anzeige<br />
17
AUS DEM VERBUND<br />
„Cash & Go“ weiterhin ein Renner<br />
GAD macht im Jahr 2006 einen Umsatz von 340 Millionen Euro.<br />
Münster. Auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2006 kann<br />
die GAD <strong>zur</strong>ückblicken. Nach den vorläufigen Ergebniszahlen<br />
erwirtschaftete das IT-Kompetenzcenter für Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken im Geschäftjahr 2006 einen<br />
Umsatz von mehr als 340 Millionen Euro. Aufgrund fortlaufender<br />
Prozessoptimierungen wird wie im Vorjahr<br />
voraussichtlich eine Ertragsquote von nahezu fünf Prozent<br />
erreicht. Im Konzern steigerte die GAD-Gruppe ihre<br />
Gesamtumsätze gegenüber 2005 noch einmal um weitere<br />
zehn Prozent auf 550 Millionen Euro. Zu den Konzernunternehmen<br />
zählen neben der Ratiodata IT-Lösungen &<br />
Services GmbH und der VR Netze GmbH mit Sitz in Münster<br />
und einem Standort in Frankfurt auch die ELAXY-<br />
Gruppe mit Sitz in Coburg und Puchheim bei München,<br />
die GWS Gesellschaft für Warenwirtschaftssysteme mbH<br />
sowie das Wuppertaler Unternehmen Lucke EDV GmbH.<br />
Insgesamt verwaltete das GAD-Rechenzentrum 29,6 Millionen<br />
Konten, über die 11.770 Millionen Transaktionen<br />
(plus sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr) abgewickelt<br />
wurden. Dabei erreichte die GAD Tagesspitzenwerte von<br />
61,8 Millionen Transaktionen (Vorjahr: 57,8 Millionen).<br />
Darüber hinaus waren im vergangenen Geschäftsjahr<br />
rund 16.000 Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker und<br />
SB-Terminals an das Rechenzentrum angeschlossen. Der<br />
DG VERLAG zieht Bilanz und blickt zuversichtlich in die Zukunft<br />
Der DG VERLAG mit Sitz in Wiesbaden zieht positiv Bilanz.<br />
Wiesbaden. Der Deutsche Genossenschafts-Verlag eG (DG<br />
VERLAG) erzielte im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz<br />
von 143,7 Millionen Euro (196,3 Millionen Euro im Vorjahr).<br />
Der Umsatzrückgang um 26,8 Prozent ist in der Verlängerung<br />
der Ausgabezyklen bei den Debitkarten von drei<br />
auf vier Jahre begründet. Dieser Sondereinfluss konnte<br />
teilweise durch andere Aktivitäten kompensiert werden.<br />
„Vorbehaltlich der Zustimmung der Generalversammlung<br />
planen wir, eine Dividende in Höhe von mindestens sechs<br />
18 GB 1/2007<br />
Selbstbedienungsservice „Cash & Go“ entwickelte sich<br />
durch die Anbindung weiterer Mobilfunkbetreiber und<br />
durch gestiegene Nutzungsraten weiter positiv. Mit der<br />
Anwendung können Kunden von Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
ihre Mobilfunk-Prepaid-Konten am Geldautomaten<br />
oder via Internet-Banking aufladen. Ein Service,<br />
der sehr gut ankommt: Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte<br />
sich die Nutzung um 20 Prozent auf 3,4 Millionen Aufladungen.<br />
Das entspricht einem Aufladevolumen von rund<br />
63 Millionen Euro für „Cash & Go“ in 2006. Dabei lag der<br />
Spitzenwert bei 19.000 Aufladungen pro Tag.<br />
Internet-Banking wird stärker genutzt<br />
Im vergangenen Jahr ist die Nutzung des Internet-Bankings<br />
erneut gestiegen: Von 7,125 Millionen Kunden mit einem<br />
Kontokorrentkonto bei den GAD-Mitgliedsbanken waren<br />
Ende 2006 über 3,046 Millionen Kunden für das Internetbanking<br />
freigeschaltet (Anfang 2006: 2,939 Millionen).<br />
Das entspricht einer Steigerung um 3,6 Prozent. Um den<br />
Bankkunden beim Internet-Banking höchste Sicherheit<br />
bieten zu können, hat der IT-Dienstleister 2006 zwei der<br />
modernsten Sicherheitssysteme auf den Markt gebracht:<br />
Sm@rt-TAN plus und mobile TAN.<br />
Prozent auf die Geschäftsanteile auszuschütten“, berichtete<br />
Dr. Manfred Biehal, Vorsitzender des Vorstandes des DG<br />
VERLAGES. Die Anzahl der Mitglieder des Unternehmens<br />
verringerte sich im Geschäftsjahr 2006 aufgrund des<br />
anhaltenden Fusionsprozesses bei den Mitgliedsgenossenschaften<br />
leicht auf 1.332 (1.363 im Vorjahr). Zum Jahresende<br />
2006 beschäftigte der DG VERLAG 448 Mitarbeiter<br />
(472 im Vorjahr). „Aufgrund der Umstellung der Laufzeit<br />
der VR-BankCard von drei auf vier Jahre erwarten wir<br />
2007, dem zweiten Jahr im neuen vierjährigen Zyklus der<br />
Karten-Hauptausstattung, einen deutlichen Umsatzanstieg<br />
und prognostizieren ein zufrieden stellendes Ergebnis“, so<br />
Dr. Biehal. Ein wichtiges Zukunftsthema werden für den<br />
DG VERLAG die Auswirkungen sein, die aus dem Einstieg<br />
in „SEPA“ (Single Euro Payments Area) resultieren. Diese<br />
werden unter anderem im kartengestützten Zahlungsverkehr<br />
spürbar. Dr. Biehal hierzu: „Eine wesentliche Aufgabe<br />
unseres Geschäftsbereichs Cards wird es sein, sich den<br />
Herausforderungen durch die hierdurch entstehenden<br />
neuen Produkt- und Wettbewerbssituationen mit weiterhin<br />
marktkonformen Kartenprodukten, Dienstleistungen<br />
und Angeboten erfolgreich zu stellen.“
Neuer Spitzenwert<br />
AUS DEM VERBUND<br />
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall konnte 2006 ihre Marktführung weiter ausgebauen.<br />
6,6 Millionen Kunden haben 7,1 Millionen Verträge angelegt.<br />
Dr. Matthias Metz<br />
Schwäbisch Hall/Stuttgart. Die Bausparkasse<br />
Schwäbisch Hall hat 2006<br />
im Bausparneugeschäft mit voraussichtlich<br />
28 Prozent Marktanteil einen<br />
neuen Spitzenwert erreicht. Die<br />
Gesamtvertriebsleistung in den drei<br />
Trend <strong>zur</strong> privaten Altersvorsorge sorgt<br />
für Riester-Boom bei Union Investment<br />
Frankfurt/M. Die Riester-Rente hat sich nach Angaben<br />
von Union Investment als adäquates Mittel <strong>zur</strong> privaten<br />
Altersvorsorge bei den Bundesbürgern etabliert. So wurden<br />
bei Union Investment im vergangenen Jahr 589.000<br />
neue Riester-Verträge abgeschlossen, was einer Steigerung<br />
der Neuabschlüsse um 142 Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />
entspricht. Der Bestand der UniProfiRente, dem<br />
fondsbasierten Riester-Produkt von Union Investment,<br />
stieg damit auf rund 1,06 Millionen Verträge an. „Mit<br />
diesem Erfolg haben wir unsere marktführende Stellung<br />
beim fondsgebundenen Riester-Sparen ausgebaut und<br />
zudem die meisten Versicherer hinter uns gelassen.<br />
Daran zeigt sich der klare Trend hin zu Fondsprodukten<br />
in der Altersvorsorge“, so Hans Joachim Reinke, Vorstandsmitglied<br />
von Union Investment. Das Volumen bei<br />
der UniProfiRente stieg seit Ende 2005 um über 140 Prozent<br />
auf rund 830 Millionen Euro.<br />
Geschäftsfeldern Bausparen, Baufinanzierung<br />
und Vorsorge stieg um<br />
fast vier Prozent auf eine neue<br />
Höchstmarke von 45 Milliarden Euro.<br />
Die Vermittlung von Finanz- und<br />
Altersvorsorgeprodukten für Genossenschaftsbanken<br />
und Verbundpartner<br />
wuchs um ein Drittel. „Die positive<br />
Geschäftsentwicklung beweist<br />
erneut, dass wir mit unseren Kernkompetenzen<br />
Vertrieb, Produkt und<br />
Abwicklung sowie durch die enge<br />
Kooperation mit den genossenschaftlichen<br />
Banken nicht ohne Grund<br />
führend in der Branche sind“, sagte<br />
der Vorstandsvorsitzende Dr. Matthias<br />
Metz auf der Jahrespressekonferenz<br />
in Stuttgart.<br />
Das Bausparneugeschäft wuchs im<br />
vergangenen Jahr um 1,7 Prozent auf<br />
28,3 Milliarden Euro mit 890.000<br />
Verträgen. Das ist nach dem Rekordjahr<br />
2003 das zweitbeste Neugeschäft<br />
in der Geschichte der Bausparkasse.<br />
Der Marktanteil stieg nach ersten<br />
Schätzungen auf 28 Prozent (Vorjahr:<br />
26,8 Prozent). Als Gründe für die überdurchschnittlicheGeschäftsentwicklung<br />
nannte Metz das attraktive Produktangebot,<br />
die effizienten und kundenfreundlichenBearbeitungsprozesse,<br />
die ausgeprägte Serviceorientierung<br />
der Innendienstmitarbeiter sowie die<br />
enge Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken,<br />
die ein flächendeckendes<br />
Betreuungsnetz mit hoher<br />
Beratungsqualität für die Kunden mit<br />
sich bringe. Darüber hinaus tragen die<br />
Qualifikation des Außendienstes und<br />
dessen Abschlussorientierung maßgeblich<br />
zum guten Neugeschäft bei.<br />
Insgesamt hat Schwäbisch Hall 6,6<br />
Millionen Kunden, die 7,1 Millionen<br />
Verträge über eine Bausparsumme von<br />
191 Milliarden Euro angelegt haben<br />
(Stand: 31. Dezember 2006).<br />
Bekanntmachung <strong>zur</strong> Wahl der<br />
Vertreterversammlung<br />
Nachdem am 8. Februar und am 9. Februar 2007<br />
die Wahl unserer Vertreterversammlung ordnungsgemäß<br />
durchgeführt worden ist, geben wir<br />
hiermit bekannt, dass die Liste der gewählten Vertreter<br />
und der gewählten Ersatzvertreter gemäß<br />
§ 43 a Abs. 6 des Genossenschaftsgesetzes in der<br />
Zeit vom 26. Februar bis zum 12. März 2007 in<br />
den Geschäftsräumen unserer Bank sowie in<br />
unseren Geschäftsstellen während der üblichen<br />
Geschäftszeiten <strong>zur</strong> Einsicht durch die Mitglieder<br />
ausliegt.<br />
Geilenkirchen, 18. Dezember 2006<br />
Raiffeisenbank eG Geilenkirchen<br />
Der Vorstand<br />
Anzeige<br />
GB 1/2007 1/2007<br />
19 19
AUS DEM VERBUND<br />
„Eine beeindruckende<br />
Wachstumsbilanz“<br />
Die R+V-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2006 ihre Einnahmen auf 9,2 Milliarden Euro<br />
gesteigert und konnte in allen Geschäftsfeldern Marktanteile gewinnen.<br />
Wiesbaden. „Wir können erneut<br />
eine beeindruckende Wachstumsbilanz<br />
vorweisen“, kommentiert der<br />
neue Vorstandsvorsitzende der R+V<br />
Versicherung, Dr. Friedrich Caspers,<br />
die rund zehnprozentige (9,9 Prozent)<br />
Beitragsentwicklung des R+V-<br />
Konzerns 2006 auf 8,9 Milliarden<br />
Euro. Insgesamt steigerte die R+V-<br />
Gruppe ihre Einnahmen sogar auf<br />
9,2 Milliarden Euro und der Wiesbadener<br />
Versicherer konnte in allen<br />
Geschäftsfeldern Marktanteile gewinnen.<br />
„Unser Erfolg basiert auf<br />
der guten Zusammenarbeit mit den<br />
genossenschaftlichen Banken“, so<br />
Dr. Caspers. „R+V ist innerhalb des<br />
genossenschaftlichen FinanzVerbundes<br />
das Kompetenz-Zentrum für<br />
Vorsorgen und Versichern.“<br />
Die Lebens- und Pensionsversicherer<br />
lieferten mit 1,8 Milliarden Euro<br />
den höchsten Neugeschäftsbeitrag<br />
der Unternehmensgeschichte. Die<br />
gebuchten Beiträge der R+V-Lebensund<br />
Pensionsversicherer stiegen insgesamt<br />
um 13,5 Prozent auf 4,7 Milliarden<br />
Euro. Zweistellige Wachstumsraten<br />
(17,1 Prozent) erzielte<br />
auch die R+V-Krankenversicherung.<br />
Die Beitragseinnahmen der R+V-<br />
Schaden/Unfallversicherer erhöhten<br />
sich um 2,7 Prozent auf 3,2 Milliarden<br />
Euro, während die Branche<br />
voraussichtlich ein Beitragsminus<br />
von 1,1 Prozent hinnehmen muss.<br />
Rekordneugeschäft in der<br />
Lebensversicherung<br />
Mit einem Rekordneugeschäft von<br />
1,8 Milliarden Euro verzeichnete<br />
das Geschäftsfeld „Leben/Pension“<br />
im Vergleich zum Vorjahr ein Plus<br />
von 56 Prozent. Damit konnte die<br />
20 GB 1/2007<br />
R+V ihren Marktanteil im Leben-<br />
Neugeschäft von 7,3 Prozent auf<br />
neun Prozent ausbauen. Der größte<br />
Anteil entfiel auf Einmalbeiträge.<br />
Die gebuchten Beiträge der R+V-<br />
Lebens- und Pensionsversicherer<br />
stiegen insgesamt um 13,5 Prozent<br />
auf 4,7 Milliarden Euro.<br />
R+V-PremiumRente<br />
ein voller Erfolg<br />
Im Privatkundengeschäft entschieden<br />
sich viele Kunden für die Wiederanlage<br />
von ausgezahlten Lebensversicherungen<br />
in fondsgebundene<br />
Versicherungen und in private Rentenversicherungen.<br />
Mit großem<br />
Erfolg startete im Sommer 2006 die<br />
R+V-PremiumRente – eine sofort<br />
beginnende Rentenversicherung<br />
gegen Einmalbeitrag auf Anteilsbasis.<br />
Bereits 1.600 Anträge mit rund<br />
75 Millionen Euro Einmalbeitrag<br />
sind für dieses innovative Produkt<br />
bis Ende 2006 eingegangen. Bei den<br />
laufenden Beiträgen erzielte die R+V<br />
mit mehr als 100.000 verkauften<br />
R+V-RiesterRenten einen Neubeitrag<br />
von 45 Millionen Euro. Das<br />
entspricht einem Marktanteil von<br />
fünf Prozent.<br />
Anzeige<br />
Liquidations-Eröffnungsbilanz zum 1. Juli 2006<br />
der Elektrizitätsgenossenschaft Denklingen eG i.L.<br />
Aktiva Passiva<br />
Geschäftsausstattung 2.275,18<br />
Geschäftsguthaben bei der Raiffeisenbank 29.786,53<br />
Warenbestand 391,35<br />
Forderungen 199.970,17<br />
Wertpapiere 279.980,00<br />
Kassenbestand/Bankguthaben 1.631.839,54<br />
Geschäftsguthaben der Mitglieder 49.307,92<br />
Kapitalrücklage 8.013,73<br />
Gesetzliche Rücklage 661.865,07<br />
Andere Ergebnisrücklagen 666.045,85<br />
Rückstellungen 614.395,00<br />
Verbindlichkeiten 144.615,20<br />
Denklingen, 30. Oktober 2006<br />
2.144.242,77 2.144.242,77<br />
Elektrizitätsgenossenschaft Denklingen eG i.L.<br />
51580 Reichshof-Denklingen<br />
Die Liquidatoren: Udo Sterzenbach - Achim Langhein - Udo Hannes
AUS DEM VERBUND<br />
In der Erfolgsspur<br />
Die TeamBank AG, Nachfolgeinstitut des Nürnberger<br />
Ratenkreditspezialisten norisbank AG, blickt optimistisch in die Zukunft.<br />
Nürnberg/Frankfurt. „2006 war für uns<br />
das Jahr der Veränderungen. Wir haben<br />
es ausgezeichnet gemeistert“, sagte der<br />
Vorstandsvorsitzende der TeamBank<br />
AG, Theophil Graband, bei der Vorstellung<br />
der vorläufigen Zahlen seines<br />
Unternehmens, dem Nachfolgeinstitut<br />
des Nürnberger Ratenkreditspezialisten<br />
norisbank AG. Das Ziel, 2006 zweistellig<br />
in Neugeschäft und Ergebnis zu<br />
wachsen, wurde erfüllt. Wachstumstreiber<br />
war erneut der Ratenkredit easy-<br />
Credit im genossenschaftlichen<br />
FinanzVerbund: Das Neugeschäft stieg<br />
Theophil Graband, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG<br />
Karneval der Extraklasse<br />
Köln. Unerwartete Konkurrenz<br />
bekam das Kölner Dreigestirn, Prinz<br />
Jacky I., Bauer Walter und Jungfrau<br />
Antonia, vom „R+V-Dreigestirn“<br />
Hans-Christian Marschler, Dr. Friedrich<br />
Caspers und Josef Herbert (im<br />
Bild v.l.), bei der Prunksitzung des<br />
Wiesbadener Versicherers im Kölner<br />
Hotel Maritim. Mit viel „Alaaf“ und<br />
Partymusik vom Feinsten sorgten die<br />
Veranstalter wieder für rundum<br />
zufriedene Gäste. Ob Nippeser Bürgerwehr,<br />
Bernd Stelter, „De Höhner“,<br />
22 GB 1/2007<br />
um elf Prozent auf 1,7 Milliarden Euro.<br />
Das lag insbesondere an den 910 Kreditgenossenschaften,<br />
die sich zum Jahresende<br />
für easyCredit entschieden<br />
hatten (Vorjahr: 881). Das Betriebsergebnis<br />
vor Steuern stieg auf 145 Millionen<br />
Euro. Der Verkaufspreis von 420<br />
Millionen Euro wurde in erster Linie in<br />
zukünftiges Wachstum investiert.<br />
„Damit wird der Erfolg des genossenschaftlichen<br />
FinanzVerbundes im Segment<br />
Ratenkredit weiter unterstützt“,<br />
sagte Graband.<br />
Die Provisionszahlungen an die Volks-<br />
„Bläck Fööss“ oder „Brings“ – das<br />
Sechs-Sterne-Programm war sicherlich<br />
das Beste, was der Kölner Karneval<br />
in dieser kurzen Session erlebt<br />
hat. Drei Jahre hatte die „R+V-Familie“<br />
wieder auf eine solche Veranstaltung<br />
gewartet. Denn nur alle drei<br />
Jahre richtet die Vertriebsdirektion<br />
West für die Vorstandsmitglieder der<br />
Partnerbanken sowie eine ausgewählte<br />
Schar von Mitarbeitern eine Prunksitzung<br />
aus, die bei den jecken Gästen<br />
für stehende Ovationen sorgt.<br />
banken und Raiffeisenbanken erhöhten<br />
sich vom Vorjahreswert 93 Millionen<br />
Euro auf nun 116 Millionen Euro.<br />
Die Zahl der Mitarbeiter stieg auf<br />
1.246. „Das Team ist und bleibt der<br />
wichtigste Bestandteil der Bank“, erläuterte<br />
Graband.<br />
Neu und verbraucherfreundlicher<br />
Der Ratenkredit easyCredit hat im<br />
Januar auf ein nach eigenen Angaben<br />
„neues, verbraucherfreundlicheres Merkmal<br />
beim Kreditverkauf“ umgestellt.<br />
Damit könnten Kunden Konditionenanfragen<br />
über easyCredit künftig ohne<br />
Auswirkungen auf den Scorewert einholen.<br />
Bislang führte eine Kreditanfrage<br />
bei der SCHUFA automatisch zu<br />
einer Beeinflussung des Scorewerts. Bei<br />
Interesse an easyCredit bekomme der<br />
Kunde künftig, so die TeamBank, in<br />
jedem Fall ein Angebot, das die individuelle<br />
Bonität nicht beeinflusse. Er<br />
müsse nicht zwischen „Kreditanfrage<br />
und Konditionenanfrage“ unterscheiden.<br />
Dies gelte für alle Vertriebswege<br />
des easyCredit, also für alle über 900<br />
Partnerbanken des genossenschaftlichen<br />
FinanzVerbundes und alle easy-<br />
Credit-Shops.<br />
Gruppenbild mit dem „R+V Dreigestirn“
AUS DEM VERBUND<br />
Die Veranstalter sind sich sicher: „Das Verbundsport-Festival bietet eine hervorragende Gelegenheit, sich persönlich kennen zu lernen,<br />
bestehende Kontakte weiter auszubauen und damit das Miteinander im genossenschaftlichen Verbund zu stärken.“<br />
„Der Verbund bewegt sich“<br />
Am 16. Juni 2007 werden wieder 1.000 Freizeitsportler in Münster erwartet.<br />
Münster. „Auch in diesem Jahr heißt es: Sind Sie bereit für<br />
eine Herausforderung? Wir laden Sie, die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der genossenschaftlichen Unternehmen<br />
und der Verbundunternehmen, ganz herzlich zum diesjährigen<br />
Verbundsport-Festival unter dem Motto ‚Der Verbund<br />
bewegt sich’ am Samstag, den 16. Juni 2007, nach<br />
Münster ein.“ Mit diesen Worten laden die Veranstalter<br />
von GAD, <strong>RWGV</strong>, WGZ BANK, WGZ BANK Luxembourg<br />
und WL BANK alle Interessierten zum diesjährigen Verbundsportfestival<br />
in Münster-Mecklenbeck ein. „Wir freuen<br />
uns auf gemeinsame Aktivitäten und spannende Wettkämpfe<br />
in vielen Sportarten – von Badminton, Spinning<br />
und Fußball über Golf, Handball und Inline-Skaten bis zu<br />
Motorradfahren, Mountainbiken, Boule, Radeln, Reiten,<br />
Segeln und Volleyball ist alles dabei. Und auch die Unterhaltung<br />
und das Feiern sollen nicht zu kurz kommen: Für<br />
den guten Ton und kulinarische Genüsse rund um die Uhr<br />
ist bestens gesorgt“, so die Vorstände der Verbundunter-<br />
nehmen, die vor allem eines hervorheben: „Das Verbundsport-Festival<br />
bietet eine hervorragende Gelegenheit, sich<br />
persönlich kennen zu lernen, bestehende Kontakte weiter<br />
auszubauen und damit das Miteinander im genossenschaftlichen<br />
Verbund zu stärken.“<br />
Über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich<br />
zuletzt im Sommer 2004 auf den Weg nach Münster<br />
gemacht. Ob Fußballer, Volleyballer, Radfahrer, Boule-Spieler<br />
oder Tennis-Cracks: Begleitet von strahlendem Sonnenschein,<br />
wurde der Tag für alle zu einem Erlebnis. Damit das<br />
auch in diesem Jahr wieder so wird, hoffen die Veranstalter<br />
nicht nur auf gutes Wetter, sondern auch auf einen wahren<br />
Run zum Familienfest im WGZ BANK-Sportpark in Mecklenbeck.<br />
Übrigens: Als Bonbon gibt’s wieder erstklassige<br />
Life-Musik und Partystimmung am Abend!<br />
Informationen und Anmeldeunterlagen finden sich unter<br />
www.verbundsport-festival.de.<br />
GB 1/2007<br />
Foto: Marco Stepniak<br />
23
BANKEN<br />
Charakterkopf mit Weltsicht: Der<br />
ehemalige deutsche Außenminister<br />
wird sich beim Wirtschaftstag der<br />
rheinisch-westfälischen Genossenschaftsbanken<br />
zu Wort melden.<br />
Joschka Fischer zu Gast<br />
beim <strong>RWGV</strong>-Wirtschaftstag<br />
Der ehemalige Außenminister und derzeitige Honorar-Professor wird in der neu erbauten<br />
Duisburger Mercatorhalle zu den Themen „Globalisierung“ und „Indien“ sprechen.<br />
Duisburg. Hoher Besuch kündigt sich<br />
in der zweiten Jahreshälfte an im<br />
neuen Schmuckkästchen, der Mercatorhalle<br />
Duisburg (im CityPalais): Als<br />
einer der ersten prominenten Politiker<br />
gibt der ehemalige deutsche<br />
Außenminister Joschka Fischer am<br />
7. November 2007 seine Visitenkarte<br />
ab. Auf Einladung der Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken in Rheinland<br />
und Westfalen wird der Politiker beim<br />
„Wirtschaftstag“ vor rund 1.500 geladenen<br />
Kunden und Mitgliedern der<br />
Genossenschaftsbanken über die Zukunft<br />
des Mittelstandes „zwischen<br />
Heimat und asiatischen Märkten“<br />
sprechen. Moderiert wird die Veranstaltung<br />
von ZDF-Journalist Dr. Claus<br />
Kleber.<br />
„Wir sind sehr stolz, dass wir unsere<br />
mittelständischen Kunden aus Rheinland<br />
und Westfalen in diesem Jahr in<br />
die neu gebaute Mercatorhalle in<br />
Duisburg einladen dürfen. Das<br />
gesamte CityPalais wird fraglos einer<br />
der ,Leuchttürme’ in einer sich seit<br />
24 GB 1/2007<br />
Jahren im Strukturwandel sehr positiv<br />
entwickelnden Stadt und Region<br />
sein“, freut sich Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>RWGV</strong>.<br />
Der „Wirtschaftstag“, zu dem die<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
aus Nordrhein-Westfalen und dem<br />
nördlichen Rheinland-Pfalz ihre mittelständischen<br />
Mitglieder und Kunden<br />
einladen, steht in diesem Jahr<br />
unter dem Motto „Zwischen Duisburg<br />
und Neu Delhi: Wo liegt die<br />
Zukunft? Mittelstand zwischen Heimat<br />
und asiatischen Märkten“. Schon<br />
heute blicken viele der rund 700.000<br />
mittelständischen Unternehmen in<br />
Rheinland und Westfalen auf den<br />
Boommarkt Indien. Aktuelle Studien<br />
sehen Indien bis zum Jahr 2020 als<br />
weltweit am stärksten wachsende<br />
Wirtschaftsnation – noch vor China.<br />
„Indien versteht sich selber als Globalisierungsgewinner<br />
in vielen Bereichen“,<br />
macht Hans Pfeifer vom<br />
<strong>RWGV</strong> deutlich. So erreichte das bilaterale<br />
Handelsvolumen zwischen<br />
Indien und Deutschland 2005 seinen<br />
bisherigen Höchststand: 7,6 Milliarden<br />
Euro mit einer Steigerung um 22<br />
Prozent im Vergleich zu 2004. Die<br />
deutschen Exporte nach Indien stiegen<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 28<br />
Prozent auf 4,2 Milliarden Euro und<br />
die Einfuhren aus Indien um 15 Prozent<br />
auf 3,4 Milliarden Euro. Der<br />
Stand der von 1991 bis März 2006<br />
kumulierten deutschen Direktinvestitionen<br />
liegt bei circa 1,21 Milliarden<br />
Euro. Damit belegt Deutschland nach<br />
Großbritannien und den Niederlanden<br />
den dritten Platz europäischer<br />
Investoren und steht insgesamt an<br />
sechster Stelle. „Hinter diesen Zahlen<br />
und Fakten“, so Hans Pfeifer, „stecken<br />
Innovationen, Investitionen<br />
und individuelle Leistungen – vor<br />
allem der mittelständischen Unternehmen.“<br />
Über eine Zusage freute er<br />
sich besonders: NRW-Wirtschaftsministerin<br />
Christa Thoben wird an einer<br />
Diskussionsrunde teilnehmen.<br />
Wolfgang Koschny<br />
Foto: Martin Meißner
Wissenschaft und Praxis im Gespräch<br />
Münster. Unter der Überschrift „Effiziente Prozesse und<br />
lokale Produkte – die Zukunft des FinanzVerbundes“ diskutierten<br />
Wissenschaftler und Praktiker an der Universität<br />
Münster die Vor- und Nachteile des genossenschaftlichen<br />
Verbundes. Die geschäftsführende Direktorin des Instituts<br />
für Genossenschaftswesen, Professorin Dr. Theresia Theurl,<br />
konnte bereits zum siebten Mal namhafte Referenten und<br />
zahlreiche Gäste in der Aula des Schlosses begrüßen. Einer<br />
von ihnen: Professor Dr. Arnd Wiedemann von der Universität<br />
Siegen. Der Experte für Bank- und Finanzmanagement<br />
Referenten und Diskussionsteilnehmer einer lebhaften Veranstaltung. Hintere Reihe von links: Dr. Peter Hanker,<br />
Prof. Dr. Theresia Theurl, Jochen Speek und Dr. Klaus Kalefeld; vordere Reihe von links: Dietrich Voigtländer,<br />
Prof. Dr. Arnd Wiedemann, Thomas Ullrich, Dr. Friedrich Caspers und Stephan Götzl.<br />
Empfang der Bankleitervereinigung<br />
Münster. Lobende Worte für die gute Zusammenarbeit zwischen<br />
Genossenschaftsbanken und Handwerk fand Walter<br />
Bourichter, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />
Münster, zu Beginn des traditionellen Neujahrsempfangs der<br />
Westdeutschen genossenschaftlichen Bankleitervereinigung,<br />
der in diesem Jahr im Handwerkerbildungszentrum in<br />
Münster stattfand. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden<br />
der Bankleitervereinigung, Andreas Theis, Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank Bitburg, zeigte sich <strong>RWGV</strong>-<br />
Vorstandsmitglied Moritz Krawinkel zuversichtlich, dass die<br />
genossenschaftliche Bankengruppe den vielfältigen Aufgaben<br />
auch 2007 gewachsen ist.<br />
Raphaela Raufer, Trainerin, Beraterin und Geschäftsführerin<br />
ihres eigenen Unternehmens, führte ihr durchweg männliches<br />
Publikum in ihrem Vortrag anschließend in die Unterschiede<br />
der Kommunikationsformen von Männern und<br />
Frauen ein. Unter der Überschrift „Typisch Mann – typisch<br />
Frau: Die Magie der Sprache“ verband sie gekonnt Theoretisches<br />
mit Praktischem und gab wertvolle Hinweise sowohl<br />
GB 1/2007<br />
BANKEN<br />
stellte verschiedene Wertschöpfungsmodelle vor und erläuterte<br />
Vor- und Nachteile eines Netzwerkes auch am Beispiel<br />
des genossenschaftlichen FinanzVerbundes. Sein Fazit: Der<br />
Verbund bietet nahezu ideale Voraussetzungen für eine<br />
effektive Wertschöpfungskette. Die Podiumsdiskussion, an<br />
der sich auch das Publikum rege beteiligte, beschäftigte<br />
sich vor allem mit dem Verhältnis zwischen Primärbanken<br />
und Verbundunternehmen. Es herrschte Einigkeit darüber,<br />
dass die Bedürfnisse der Kunden bei allen Bemühungen im<br />
Mittelpunkt stehen sollten.<br />
für den Umgang zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
als auch im Kontakt zu Kundinnen und Kunden.<br />
Trainerin Raphaela Raufer gab Tipps zu „Typisch Mann –<br />
typisch Frau: Die Magie der Sprache“.<br />
Foto: Stefan Legge<br />
Foto: Stefan Legge<br />
25
BANKEN<br />
TG Boppard in Berlin geehrt<br />
Großes Finale beim Wettbewerb „Sterne des Sports“.<br />
Der MTV Bad Kreuznach erhielt eine Anerkennungsurkunde vom Bundespräsidenten<br />
(v.l.): Tilly Grusdat vom MTV Bad Kreuznach, MdB Julia Klöckner, Mareike Kessler<br />
von der Volksbank Nahetal, Bundespräsident Horst Köhler und Peter Gehrke vom<br />
MTV Bad Kreuznach.<br />
Boppard/Berlin. Für den erhofften<br />
Gold-Stern hat es in Berlin zwar nicht<br />
gereicht, aber die Turngesellschaft<br />
(TG) Boppard und der Männerturnverein<br />
(MTV) Bad Kreuznach konnten<br />
erhobenen Hauptes die deutsche<br />
Hauptstadt verlassen. Gehörten doch<br />
die zwei Vereine aus Rheinland-Pfalz,<br />
die sich über die Volksbank Boppard<br />
und die Volksbank Nahetal beworben<br />
hatten, zu den 15 Finalisten im Wett-<br />
100 Jahre Volksbank<br />
26 GB 1/2007<br />
bewerb „Sterne des Sports“. Bei der<br />
Siegerehrung in der DZ BANK am<br />
Brandenburger Tor verlieh Bundespräsident<br />
Horst Köhler die Gold-Sterne.<br />
Den „Großen Stern“ in Gold erhielt<br />
ein Berliner Basketball-Verein, die<br />
„Weddinger Wiesel“.<br />
Die Bopparder und Bad Kreuznacher<br />
durften sich über eine Anerkennungsurkunde<br />
und 1.000 Euro Prämie freuen.<br />
Insgesamt 15 Kandidaten hatten<br />
Delbrück. Erfolgreicher Start ins Jubiläumsjahr: Mit einem Empfang auf der<br />
Deele des Gründerhofes Born hat die Volksbank Westerloh-Westerwiehe an<br />
ihre Geburtsstunde erinnert. Auf den Tag genau 100 Jahre zuvor hatten Bürger<br />
an gleicher Stelle den „Westerloher Spar- und Darlehnskassenverein“ aus der<br />
Taufe gehoben. Mit der Präsentation historischer Bilder und Dokumente ließen<br />
die beiden hauptamtlichen Vorstandsmitglieder Rudolf Hagenbrock (Vorsitzender)<br />
und Alfons Hesse die 100-jährige Bankgeschichte Revue passieren. Mitarbeiter<br />
der Bank – einheitlich gekleidet in hellblauen Blusen und „Diensthemden“<br />
mit aufgesticktem Jubiläumslogo – sorgten für das leibliche Wohl der<br />
Gäste. Aus den 46 Gründungsmitgliedern sind heute 2.900 genossenschaftliche<br />
Bankteilhaber geworden. Um ihr finanzielles Wohl und das aller anderen Kunden<br />
kümmern sich aktuell 40 Mitarbeiter an vier Standorten. Die Bilanzsumme<br />
der Volksbank Westerloh-Westerwiehe beträgt rund 105 Millionen Euro. Im<br />
Jubiläumsjahr präsentiert sich die Bank ihren Mitgliedern und Kunden auf vielfache<br />
Art und Weise. Höhepunkte im Aktionsjahr sind die Aufführung eines<br />
Kinder-Musicals, eine festliche Generalversammlung und ein Lebend-Kicker-<br />
Turnier für alle Vereine und sonstigen Gemeinschaften aus dem Geschäftsgebiet<br />
der Bank.<br />
sich als Gewinner eines „Großen<br />
Sterns des Sports“ in Silber für die<br />
Endrunde qualifiziert und mussten<br />
sich einer Jury stellen, in der unter<br />
anderem der Präsident des Deutschen<br />
Olympischen Sportbundes, Dr. Thomas<br />
Bach, vertreten war.<br />
Die „Sterne des Sports“ sind ein<br />
wesentlicher Bestandteil der Kampagne<br />
„Sport tut Deutschland gut.“ des<br />
DOSB, für die Bundespräsident Horst<br />
Köhler die Schirmherrschaft übernommen<br />
hat. Fast 200 Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet hatten sich in 2006<br />
an der gemeinsamen Aktion mit den<br />
Sportverbänden beteiligt. Schätzungsweise<br />
2.000 Vereine hatten ihre Projekte<br />
eingesandt. Die ersten beiden<br />
Bundessieger waren der Budo-Club<br />
Mülheim (2004) und der TSV Hochdahl<br />
(2005).<br />
Auch 2007 sollen die „Sterne des<br />
Sports“ in Rheinland und Westfalen<br />
zum Leuchten gebracht werden. Informationen<br />
zum aktuellen Wettbewerb<br />
gibt es bei Helmut Durek (<strong>RWGV</strong>),<br />
0221 2014-222, helmut.durek@rwgv.de.<br />
Julia Böing, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />
Hinter dem Deelenportal begann der<br />
Westerloher Spar- und Darlehnskassenverein.<br />
Foto: Rainer Stephan
Volksbank investiert in Bottrop<br />
Bottrop. Die Volksbank Kirchhellen eG Bottrop modernisiert<br />
ihre Geschäftsstelle an der Kirchhellener Straße für<br />
rund eine Million Euro. Die Umbauarbeiten werden voraussichtlich<br />
bis Anfang Mai dauern. „Wir erfüllen mit der<br />
Umbauten abgeschlossen<br />
Moderner Neubau in Kreuztal<br />
Keuztal. Der Altbau ist gewichen, die Volksbank Siegerland<br />
gab den Startschuss für ein modernes Stadtbild prägendes<br />
Gebäude in Kreuztal. Bürgermeister Rudolf Biermann,<br />
Stadtbaurat Eberhard Vogel, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Jochen Billich, die Vorstände Norbert Kaufmann und<br />
Jens Brinkmann sowie Architekt Karl-Heinz Rothenpieler<br />
setzten zusammen den ersten Spatenstich. Der Neubau<br />
soll bis Oktober 2007 fertig gestellt sein. Die neue Bank<br />
weist deutlich mehr Beratungsraum auf als bisher. Besonderen<br />
Wert legte der Vorstand bei der Planung auf Nachhaltigkeit<br />
und Umweltschutz im täglichen Betrieb des<br />
Gebäudes. So ist eine Dachbegrünung für das Flachdach<br />
vorgesehen, und die Wärme- und Kühlenergie für das Gebäude<br />
wird in neun Bohrlöchern aus hundert Metern Tiefe<br />
mit Erdwärme erzeugt. Auch bei den Bau- und Büromaterialien<br />
kamen umweltfreundliche und umweltverträgliche<br />
Mittel zum Einsatz.<br />
Neue Hauptstelle in Rees<br />
Rees. Ganz anders als gewohnt erleben die Reeser Kunden<br />
jetzt die Hauptstelle ihrer Volksbank. Das Genossenschaftsinstitut<br />
hatte an der Dellstraße insbesondere den Schalterund<br />
Automatenbereich erneuert. Ein wichtiges Ziel hat die<br />
Rhaunen. Hell, freundlich und offen –<br />
so präsentieren sich die Räume der<br />
Rhauner Geschäftsstelle der Volksbank<br />
Hunsrück nach dem Umbau.<br />
Das Ende der Arbeiten beging die<br />
Bank mit einer kleinen Feierstunde,<br />
bei der Vorstandssprecher Otto Mayer<br />
die modernisierte Geschäftsstelle offiziell<br />
einweihte. Rund zweieinhalb<br />
Monate hatten Handwerker und<br />
Techniker bei laufendem Geschäftsbe-<br />
BANKEN<br />
Umgestaltung die Wünsche aus Mitgliedschaft und Kundengesprächen.<br />
Beratungsfreundliche Umgebung und moderner<br />
Service sind die Ziele unserer Investition“, so der Vorstand<br />
gegenüber der heimischen Presse.<br />
trieb die Geschäftsstelle renoviert.<br />
Otto Mayer erläuterte, dass mit dem<br />
Umbau in Rhaunen und auch in Kleinich<br />
ein Teil des Verschmelzungsvertrages<br />
erfüllt wurde.<br />
Prokurist Werner Heich dankte den<br />
Mitarbeitern und Kunden für das Verständnis<br />
während den Umbaumaßnahmen<br />
und lobte die Planer und<br />
Handwerker für die zügige und kompetente<br />
Arbeit.<br />
Innenarchitekt Henk Eisenmenger (l.) übereichte Prokurist Werner Heich<br />
symbolisch den Schlüssel zu den Räumen.<br />
Vorstand Jens Brinkmann, Aufsichtsratsvorsitzender Jochen<br />
Billich, Vorstandssprecher Norbert Kaufmann, Bürgermeister<br />
Rudolf Biermann, Stadtbaurat Eberhard Vogel und Architekt<br />
Karl-Heinz Rothenpieler auf dem Ziegeleifeld in Kreuztal (v.l.).<br />
Volksbank Emmerich-Rees damit auf jeden Fall erreicht:<br />
„Wir wollen, dass alle Mitarbeiter sichtbar und sofort<br />
ansprechbar sind. Mit dem Umbau sind wir näher an unsere<br />
Kunden gerückt“, hieß es in den örtlichen Medien.<br />
GB 1/2007<br />
27
BANKEN<br />
Jecke Genossen<br />
Eschweiler. Wenn die Eschweiler Scharwache feiern,<br />
dann richtig – und erst recht, wenn gleich mehrere Ereignisse<br />
zusammentreffen: Nicht nur, dass die älteste Karnevalsgesellschaft<br />
in Eschweiler ihr 125-jähriges Bestehen<br />
feierte. In dieser Session knüpften Prinz Christoph I. und<br />
sein Zeremonienmeister Robbi ein besonders enges Band<br />
<strong>zur</strong> Raiffeisen-Bank Eschweiler: Ausgestattet mit Zepter<br />
sowie Federn und in Strumpf- und Pumphose, unterschrieben<br />
Prinz Christoph I. und Zeremonienmeister<br />
Robbi beim Prinzenempfang in der Bank die Mitgliedserklärung<br />
der Genossenschaft und machten die mittlerweile<br />
5.800 Mitglieder starke Raiffeisen-Bank um zwei<br />
Mitglieder reicher. Die jecken Genossenschaftler erhielten<br />
– wie soll es anders sein – die entsprechend karnevalistischen<br />
Mitgliedsnummern: 11.211 und 11.212. Vorstandssprecher<br />
Johannes Gastreich begrüßte den Zuwachs<br />
mit einem „Drejmol van Häzze Eischwiele Alaaf!“.<br />
Dreigestirn besucht VR Bank<br />
Asiatische Banker in Elsen<br />
Elsen. Die internationale WINCOR<br />
WORLD 2007 in Paderborn lockte<br />
wiederum Tausende Fachbesucher aus<br />
über 50 Ländern an. Was lag näher,<br />
als die Produkte des Paderborner<br />
Weltunternehmens in einer zukunftsorientierten<br />
Bank im betrieblichen<br />
Einsatz anzuschauen und Erfahrungen<br />
und Visionen zu diskutieren. Auf<br />
Wunsch des Bereiches „Banking Division<br />
Asien“ von WINCOR NIXDORF<br />
besuchten zwei Gruppen aus Taiwan<br />
sowie Kambodscha und Indonesien<br />
unter der Leitung von Direktor Otto<br />
Klenner die Volksbank Elsen-Wewer-<br />
Borchen. Bankchef Paul Regenhardt<br />
erläuterte die neue Bankorganisation<br />
und Ausrichtung der Volksbank.<br />
28 GB 1/2007<br />
Prinz Christoph I. (l.) und Zeremonienmeister Robbi (r.)<br />
traten der Raiffeisen-Bank Eschweiler bei. Vorstandssprecher<br />
Johannes Gastreich freute sich über den jecken<br />
Nachwuchs.<br />
Bergisch-Gladbach. „Normalerweise ist die Oma für die<br />
Enkel da, doch heute ist es umgekehrt“, bedankte sich die<br />
Vertreterin des Vereins „Bürger für uns Pänz“ bei seiner<br />
Tollität Martin II. Der Bergisch-Gladbacher Prinz hatte<br />
beim Besuch des Dreigestirns in der VR Bank Bergisch<br />
Gladbach-Overath-Rösrath seiner „karnevalistischen<br />
Oma“ einen dicken Scheck mitgebracht. Der Erlös<br />
stammt aus dem Verkauf von Kölschgläsern, die von der<br />
VR Bank eigens für diesen Zweck <strong>zur</strong> Verfügung gestellt<br />
worden waren.<br />
Jecke Untertanen seiner Tollität: die Bankvorstände Al Capone<br />
alias Franz Hardy, der karnevalistische Außenminister Dr. Eric<br />
Tjarks und Edelcowboy Lothar Uedelhoven.<br />
Zwei Gruppen aus Taiwan sowie Kambodscha und Indonesien zu Besuch bei<br />
der Volksbank.
Neujahrsgala der Koblenzer<br />
Koblenz. Die Rhein-Mosel Halle war<br />
bis auf den letzten Platz gefüllt, als<br />
Theodor Winkelmann, Vorstandsvorsitzender<br />
der Volksbank Koblenz Mittelrhein,<br />
die Neujahrsgala 2007 eröffnete.<br />
Die Veranstaltung, Danksagung<br />
an die Mitglieder und Kunden, bot<br />
ein hochkarätiges künstlerisches Programm:<br />
Unter der Moderation von<br />
Joachim Kraus, der selbst auch als<br />
Tenor auf der Bühne stand, ließen<br />
sich die Zuhörer in die Welt der Oper<br />
und Operette entführen. Das mit<br />
Musikern aus zwölf Ländern besetzte<br />
Orchester der Nationen, dirigiert von<br />
Bernhard Fabuljan, eröffnete die<br />
Gala und begleitete die Solisten<br />
sowie das Vokalensemble Rhein-Ahr.<br />
Violinist René Kubelik, Mezzo-Sopranistin<br />
Anette Yasmin Glaser und Bartiton<br />
Joachim Goltz begeisterten die<br />
Zuhörer.<br />
12.000 Euro für DRK-Nachwuchs<br />
Kinder und Jugendliche formierten das Rote Kreuz auf dem Parkplatz der<br />
Volksbank Siegerland.<br />
Die Volksbank Koblenz Mittelrhein empfing einige hundert Gäste <strong>zur</strong><br />
Neujahrsgala.<br />
BANKEN<br />
Siegen. Mit 12.000 Euro unterstützt<br />
die Volksbank Siegerland im Kreisgebiet<br />
den Nachwuchs des Deutschen<br />
Roten Kreuzes. Das Geld wurde für<br />
den Kauf moderner Einsatzjacken in<br />
unterschiedlichen Größen verwendet.<br />
Die neuen Jacken sind speziell<br />
für den Gebrauch für Jungrotkreuzer<br />
entwickelt: Fluoreszierende Signalstreifen,<br />
strapazierfähiges Material<br />
sowie eine Vielzahl von Taschen und<br />
Fächern helfen den Jungrotkreuzlern<br />
(JRK) bei ihren Einsätzen. „Die Volksbank“,<br />
so Vorstandssprecher Norbert<br />
Kaufmann, „unterstützt die vorbildliche<br />
Jugendarbeit des DRK. Darüber<br />
hinaus ist es wichtig, dass das ehrenamtliche<br />
Engagement der Jugendlichen<br />
so professionell wie möglich<br />
gestaltet wird.“ Paul Breuer, Landrat<br />
und Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes<br />
Siegen-Wittgenstein, bedankte<br />
sich herzlich für diese Unterstützung<br />
und betonte, dass das Volksbank-Engagement<br />
positiv <strong>zur</strong> Motivation<br />
innerhalb der Jugendgruppen<br />
führe.<br />
GB 1/2007<br />
29
BANKEN<br />
Foto: Joachim Busch<br />
Fit für die Ausbildung<br />
Morbach. Herzklopfen, Lampenfieber und feuchte Hände –<br />
ein Bewerbungsgespräch steht bevor. Völlig kalt lässt es keinen,<br />
wenn es um den gewünschten Ausbildungsplatz geht.<br />
Und weil die eigene Bewerbung sicherlich nicht die einzige<br />
ist, die auf dem Tisch des Unternehmens landet, ist die<br />
gelungene Selbstdarstellung ein Muss. Damit der Start in<br />
die Ausbildung erfolgreich wird, veranstaltete die VR-Bank<br />
Hunsrück-Mosel während einer Bankbesichtigung im Rah-<br />
Gewinnsparer zogen das große Los<br />
Münster. Gas geben und losfahren –<br />
das wollten sie am liebsten alle sofort.<br />
55 Gewinnsparer landeten bei der „<br />
Dankeschön-Zusatzziehung“ 2006 des<br />
Gewinnsparvereins e.V., Köln, den<br />
Haupttreffer: einen nagelneuen Ford<br />
Szenegrößen mit eigenen Songs<br />
Geldern. Zwölf Top-Musikbands aus der Region trafen sich<br />
jetzt am Niederrhein und rockten in Geldern, was die eigenen<br />
Ideen hergaben. Hauptsponsor der „Best of Rock<br />
Times 06“ war die Volksbank an der Niers. „Die Szene, die<br />
sich mit eigenem Songmaterial nach draußen wagt, ist so<br />
groß wie seit 25 Jahren nicht mehr“, begründete die Bank<br />
ihr Engagement.<br />
30 GB 1/2007<br />
S-MAX. Freudestrahlend fuhren die<br />
Glückspilze bei der offiziellen Autoübergabe<br />
ihre metallicblauen Flitzer<br />
vom Hof des Autohauses Fischer. Gerd<br />
Kraus und Elke Polzenhagen vom<br />
Gewinnsparverein gratulierten den<br />
men des Projekts „KLASSE!“ des Trierischen Volksfreunds<br />
ein Bewerbungstraining. Eingeladen waren die Schülerinnen<br />
und Schüler der neunten Klasse der Regionalen Schule<br />
Thalfang. Kathrin Bäumler von der VR-Bank gab den jungen<br />
Leuten Tipps und Ratschläge für die Bewerbungsmappe<br />
und das Vorstellungsgespräch. Lernen am Negativ-Beispiel:<br />
In einem Rollenspiel zeigten zwei Bankmitarbeiter, wie das<br />
Gespräch möglichst nicht verlaufen sollte.<br />
Metallicblau ist der Flitzer,<br />
den Elisabeth Wawrzyniak<br />
(2.v.l.) aus Selm gewonnen<br />
hat. Ihr und Ehemann Heinrich<br />
(Mitte) gratulierten Elke<br />
Polzenhagen vom Gewinnsparverein<br />
(r.) sowie Marketingleiter<br />
Carsten Kruczynski<br />
(2.v.r.) und Vorstandssekretärin<br />
Beate Löchter (l.) von der<br />
Volksbank Selm-Bork.<br />
Gewinnerinnen und Gewinnern.<br />
Anschließend überreichten sie den<br />
neuen Besitzern die Wa-genschlüssel<br />
und Fahrzeugpapiere. Für alle Beteiligten<br />
stand fest: Auch 2007 werden sie<br />
wieder ihr Glück versuchen.<br />
Schwalmtals Size-Club in „The Dome“<br />
Niederkrüchten. Für 50 junge Kunden der Volksbank<br />
Schwalmtal war dieser Abend supercool: Sie besuchten<br />
„The Dome“ in Düsseldorf und damit eine absolut angesagte<br />
Fernsehmusiksendung für die Fans von nationalen<br />
und internationalen Pop-Charts. Mit 9.000 anderen<br />
Zuschauern ließen sich die Size-Club-Mitglieder von Bushido,<br />
Monrose & Co. begeistern.
Foto: Stefan Legge<br />
Hausmessen und Infotage<br />
Münster/Forsbach. Die Hausmessen des DG VERLAGES<br />
und die Infotage der geno kom Werbeagentur waren auch<br />
in diesem Jahr wieder Publikumsmagnete. Mehrere hundert<br />
Besucher verschafften sich bei den Präsentationen des<br />
DG VERLAGES in Münster und Forsbach einen Überblick<br />
über die breite Produktpalette des Dienstleisters. So präsentierte<br />
Christine Verlemann (im Bild), verantwortlich<br />
für die Ausstellung des DG VERLAGES, vom Schlüsselanhänger<br />
bis <strong>zur</strong> Reisetasche allerlei Nützliches. Mitte Januar<br />
fanden in den Räumen der geno kom Werbeagentur in<br />
Münster gleichzeitig die Infotage statt. Das Thema in diesem<br />
Jahr: aktive Vertriebsunterstützung. Vom neuen<br />
Angebot „Kunden werben Kunden“ über aktuelle Vortrags-<br />
und Referentenangebote bis hin zu klassischen oder<br />
innovativen Verkaufsförderungskonzepten – erstmals<br />
auch unter Nutzung der Bluetooth-Technologie – stellten<br />
die Beraterinnen und Berater der Agentur den Besuchern<br />
Christine Verlemann vom DG VERLAG präsentierte vom<br />
Schlüsselanhänger bis <strong>zur</strong> Reisetasche allerlei Nützliches.<br />
Neues Kinderprogramm für Banken<br />
Münster/Wiesbaden. Die Marken<br />
„MIKE“ und „MARC&PENNY“ stehen<br />
für die zwei erfolgreichsten Kinderprogramme<br />
der Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken, die seit mehr als 30<br />
Jahren von fast allen Banken eingesetzt<br />
werden. Aus zwei mach eins: In<br />
Abstimmung mit den genossenschaftlichen<br />
Regionalverbänden sowie dem<br />
BVR haben die geno kom Werbeagentur<br />
und der DG VERLAG nun mit VR-<br />
PRIMAX ein neues Kinderprogramm<br />
konzipiert. Ein wesentliches Element<br />
des Kinderprogramms ist das Magazin<br />
VR-PRIMAX, in dem die beliebten<br />
Comic-Figuren Mike und Tina, Marc<br />
und Penny „weiterleben“ werden. Ziel<br />
von VR-PRIMAX ist es, die Basis für<br />
die weiterführenden<br />
Programme VR-<br />
GO und VR-FUTU-<br />
RE zu schaffen und<br />
damit den Banken<br />
eine wesentliche<br />
Chance zu eröffnen,<br />
junge Kunden<br />
BANKEN<br />
ihre Ideen vor. Zahlreiche Vorstände, Vertriebs- und Marketingleiter<br />
ließen sich von den Werbern inspirieren. Im<br />
Mittelpunkt des Interesses stand das Bankenschwerpunktthema<br />
2007 „VR-FinanzPlan“. So konnten sich die Banker<br />
von den Machern des VerbändePortals „Geno-Vertriebswettbewerb“<br />
direkt Tipps und Hinweise geben lassen.<br />
Damit bei aller Information über die Funktionsweise der<br />
Marketinginstrumente zum VR-FinanzPlan die Unterhaltung<br />
nicht zu kurz kam, war in der Agentur ein Kart-Simulator<br />
aufgebaut. In Anlehnung an das nationale Kampagnenmotiv<br />
„KARTBAHN“ konnten die Besucher der Hausmesse<br />
über einen virtuellen Nürburgring düsen. Die drei<br />
schnellsten Piloten – aus den Volksbanken Marl-Recklinghausen,<br />
Nordmünsterland und Ahlen-Sassenberg-Warendorf<br />
– gewannen neben Siegerpokalen satte Rabatte beim<br />
Anmieten des Kart-Simulators für Themen-Veranstaltungen<br />
in ihrer Bank.<br />
geno kom-Projektmanager Philipp Hüwe präsentierte die<br />
neue Bluetooth-Werbetechnik.<br />
frühzeitig an die genossenschaftliche<br />
Bankengruppe zu binden.<br />
Weitere Informationen bei Mirjam<br />
Boshoven (<strong>RWGV</strong>), 0221 2014-233,<br />
mirjam.boshoven@rwgv.de.<br />
GB 1/2007<br />
31
BANKEN<br />
Foto: Karl E. Rinas<br />
Zehn Jahre Fahrradkurier<br />
Andreas Preuß und Stefan Stark, Betriebsbereich Volksbank<br />
Siegerland, beim Einladen der Post.<br />
Siegen. Vor zehn Jahren engagierte die Volksbank Siegerland<br />
den Fahrradkurier Andreas Preuß, um die Post von<br />
der Hauptpoststelle in die Hauptgeschäftsstelle der Bank<br />
zu transportieren und erregte damit auch überörtlich<br />
Medieninteresse. Damals war sie die erste Bank in Siegen<br />
Hobbykicker in Spiellaune<br />
Sprockhövel. Alle Achtung: Das Team der Volksbank<br />
Sprockhövel sorgte beim 6. traditionellen Hallenfußballturnier<br />
in Sprockhövel für Furore. Unter den 15 teilnehmenden<br />
Mannschaften aus ganze Westfalen, darunter auch eine<br />
Vertretung der lokalen Sparkasse, präsentierten sich die<br />
gastgebenden Banker in hervorragender Spiellaune und<br />
landeten in der Endabrechnung auf dem 1. Platz.<br />
Etwas Glück hatten die sieggewohnten Volksbanksportler<br />
im Endspiel, das im Elfmeterschießen mit vier zu zwei<br />
Toren gegen die Dortmunder Volksbank gewonnen wurde.<br />
Bei der Abschlussparty im Foyer der Halle wurden die<br />
Ergebnisse bei bester Stimmung gefeiert. Auf die Plätze drei<br />
und vier kamen die Volksbank Dortmund-Nordwest und<br />
die Vertretung aus Lippstadt, auf Platz fünf und sechs folgten<br />
die Volksbanken Schlangen und Gelsenkirchen-Buer.<br />
Hervorgegangen ist dieser sportliche Wettstreit aus dem<br />
ehemaligen <strong>RWGV</strong>-Fußballturnier, auf das die Kicker nicht<br />
verzichten wollten.<br />
„Komm, zeig, was Du kannst!“<br />
Ibbenbüren. Konzerte von Ludwig van<br />
Beethoven sind ebenso in ihrem vielseitigen<br />
Repertoire enthalten wie<br />
Werke von Igor Strawinski oder des russischen<br />
Ballet-Impressarios Sergej Diaghilew:<br />
Ibbenbüren erlebte zum Ab-<br />
32 GB 1/2007<br />
schluss der Feierlichkeiten anlässlich<br />
des 125-jährigen Bestehens der Volksbank<br />
Tecklenburger Land ein musikalisches<br />
Highlight der besonderen Art.<br />
Das Jugendorchester der Niederlande<br />
mit 85 Musikerinnen und Musikern im<br />
und Umgebung, die die ökologischen wie ökonomischen<br />
Vorteile des Posttransports mit dem Fahrrad in der Innenstadt<br />
erkannte. Heute, zehn Jahre später, hat sich Andreas<br />
Preuß mit seiner Firma „Road Rider“ und neun Mitarbeitern<br />
auf dem Markt etabliert. Die Vorteile des Radkuriers<br />
machten sich in den vergangenen Jahren für Umwelt und<br />
Bank bestens bezahlt, denn heute wie damals benötigt der<br />
Radkurier für den knappen Kilometer bis <strong>zur</strong> Hauptpost<br />
nur einige Minuten. Mit dem Auto müssten Fahrzeiten je<br />
nach Verkehrsdichte von bis zu 40 Minuten veranschlagt<br />
werden. Ihre Verlässlichkeit, werktäglich bei jedem Wetter<br />
pünktlich und gewissenhaft die Post zuzustellen und<br />
abzuholen, haben die Fahrradkuriere eindrucksvoll bewiesen.<br />
Insgesamt transportierten die „Road Riders“ für die<br />
Volksbank in den letzten Jahren rund 2.500.000 Briefe,<br />
was 10.000 genormten Postkisten oder 50 Tonnen<br />
Gesamtgewicht entspricht. In Zeiten, in denen Emissionswerte<br />
und Klimaerwärmung in aller Munde sind, nutzt die<br />
Volksbank Siegerland bewusst eine umweltfreundliche<br />
Transportdienstleistung.<br />
Über den Siegerpokal für den 1. Platz beim 6. Hallenfußballturnier<br />
der Volksbank Sprockhövel freuten sich die Gastgeber.<br />
Alter von 14 bis 20 Jahren ist das<br />
Jugendnationalteam der klassischen<br />
Musik. Auch in Ibbenbüren brachten<br />
sie mit herausragender jugendlicher<br />
Begeisterung und souveränem Spiel ihr<br />
Repertoire dem Publikum nahe.
BANKEN<br />
Foto: Karin Rocholl<br />
„The winner is...“<br />
Professor Dr. Hellmuth Karasek kommt <strong>zur</strong> Abschlussfeier des 3. Journalistenpreises<br />
der Genossenschaftsbanken in Rheinland und Westfalen ins GOP-Varieté nach Essen.<br />
Buchautor und Ex-SPIEGEL-Redakteur Professor Dr. Hellmuth<br />
Karasek kommt <strong>zur</strong> Preisverleihung nach Essen.<br />
Münster/Essen. Ob Tageszeitung, Monatsmagazin, Wochenzeitung,<br />
Radio oder Fernsehen: Bei Journalistinnen und<br />
Journalisten aus Rheinland und Westfalen hat sich der Journalistenpreis<br />
der Volksbanken, Raiffeisenbanken und Sparund<br />
Darlehnskassen schon im dritten Jahr fest etabliert.<br />
„Die Bewertung der Beiträge sind mir diesmal besonders<br />
schwer gefallen: Sie sind zum Teil wirklich von herausragender<br />
Qualität“, zeigte sich Gregor Spohr, Landesvorsitzender<br />
des Deutschen Journalistenverbandes NRW und Mitglied<br />
der Jury, hoch zufrieden. Ein Urteil, dem sich die anderen<br />
Juroren gerne anschlossen. So sparten auch Professor Dr.<br />
Ulrike Röttger vom Institut für Kommunikationswissen-<br />
34 GB 1/2007<br />
schaften (Universität Münster), Jürgen Dörmann von<br />
„Haus Busch“ (Ausbildungszentrum für Journalisten in<br />
Hagen), Dr. Julian Stech, Leiter der Wirtschaftsredaktion<br />
des General-Anzeigers Bonn, Dr. Thorsten Weiland, Pressesprecher<br />
des <strong>RWGV</strong>, sowie die Bankvorstände Dr. Ullrich<br />
Bittihn (Vorsitzender des Fachausschusses Marketing) und<br />
Horst Schreiber (stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses<br />
Marketing) bei ihrer Beurteilung nicht mit<br />
Lob.<br />
Besonders beeindruckt zeigten sie sich von den Leistungen<br />
der Sieger des Wettbewerbs 2006. Im Einzelnen ausgezeichnet<br />
werden am 22. April im Rahmen der Siegerehrung im<br />
GOP-Varieté in Essen jeweils mit einem Hauptpreis:<br />
Claudia Fischer und Silvia Bose vom WDR-Studio<br />
Bielefeld für ihren Fernsehbeitrag „EinEuroJobs“<br />
Jörg Homering-Elsner von der Münsterländischen<br />
Volkszeitung für seine Serie „Made in Neuenkirchen“<br />
Mathias Irle vom Wirtschaftsmagazin „brand eins“<br />
für seinen Beitrag „Jenseits des Tellerrands“<br />
Hanns-Bruno Kammertöns von der Wochenzeitung<br />
„DIE ZEIT“ für das Dossier „Sag beim Abschied leise<br />
Amen“<br />
Philipp Ostrop von den Ruhr Nachrichten für seinen<br />
Beitrag „Hochmut kommt vor dem Fall“<br />
Die Redaktion der Westfalenpost in Hagen um Chefredakteur<br />
Bodo Zapp für die Serie „Weltklasse in<br />
Südwestfalen“<br />
Die Sonderpreise gehen an:<br />
Nikolaus Nützel vom Bayerischen Rundfunk für seinen<br />
Hörfunkbeitrag „Allein gegen den Strom“<br />
Torsten Strauß und Uta Tschakert für das Wirtschaftmagazin<br />
„initiativ“ (VERLAG Matthias Ess, Koblenz)<br />
Als Ehrengast wird Buchautor („Süßer Vogel Jugend oder<br />
der Abend wirft längere Schatten“, Hoffmann und Campe<br />
2006) und Ex-SPIEGEL-Redakteur Professor Dr. Hellmuth<br />
Karasek <strong>zur</strong> Preisverleihung im frisch renovierten GOP-<br />
Varieté seine Sicht auf die „Sprache im Wirtschaftsjournalismus“<br />
zum Besten geben. Die Künstlerinnen und Künstler<br />
des GOP werden, wie bereits im vergangenen Jahr, mit<br />
einer spektakulären Sondervorführung für den passenden<br />
Rahmen sorgen.<br />
Wolfgang Koschny
Glänzende Aussichten für Ihre Kunden:<br />
Wieder fünf Sterne für Union Investment.<br />
■ Zum fünften Mal in Folge* die Höchstnote von Capital.<br />
■ Ausgezeichnet für Fondsqualität, Fondsmanagement, Produktpalette und Service.<br />
■ Über 50 Jahre Erfahrung im Fondsgeschäft.<br />
■ Über vier Millionen zufriedene Kunden.<br />
Weitere Informationen unter www.union-investment.de oder rufen Sie uns an: 0180 3 360000 (0,09 Euro/Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom).<br />
*Capital Nr. 5/2003, Nr. 5/2004, Nr. 4/2005, Nr. 4/2006, Nr. 4/2007
LANDWIRTSCHAFT<br />
Stimmung so gut wie nie<br />
Optimismus dominierte beim traditionellen Presseabend des Westfälisch-Lippischen<br />
Landwirtschaftsverbandes auf Gut Havichhorst bei Münster.<br />
Münster. Der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes<br />
(WLV), Franz-Josef Möllers, blickte<br />
anlässlich des traditionellen Presseabends auf Gut Havichhorst<br />
bei Münster positiv in die Zukunft: „Die Perspektiven<br />
für die Landwirtschaft sind durch die deutlich spürbaren,<br />
neuen Knappheiten auf den Agrar- und Energiemärkten<br />
so gut wie lange nicht mehr.“ Nach Jahren des Preisdrucks<br />
hofft die Branche auf eine wirtschaftliche Trendwende<br />
im Jahr 2007. „Die Stimmung ist so gut wie nie,<br />
jetzt muss die wirtschaftliche Entwicklung der guten Stimmung<br />
folgen“, betonte Möllers. Denn auch im Wirtschaftsjahr<br />
2005/2006 war die Gewinnentwicklung bei<br />
den landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben in Nordrhein-Westfalen<br />
rückläufig. Insbesondere die Milch erzeugenden<br />
Betriebe stecken in einer Krise.<br />
Dass Möllers trotzdem an ein „neues Zeitalter der Agrarund<br />
Ernährungswirtschaft“ glaubt, begründete er mit<br />
weltweit boomenden Märkten und der steigenden Nachfrage<br />
nach erneuerbaren Energien: „Die anhaltend hohe<br />
Nachfrage nach hochwertigen Lebensmitteln aus Ostasien,<br />
die schlechte Ernte in Australien und die zunehmende<br />
Konkurrenz durch erneuerbare Energien bietet<br />
unseren Bauern endlich die Perspektive für nachhaltig<br />
steigende Erlöse.“ Die Bereitschaft, wieder in den Bau von<br />
Ställen zu investieren, dokumentiere dabei die gewachsene<br />
Zuversicht der Landwirte.<br />
Von der Politik forderte Möllers entschlossene Hilfestellungen,<br />
um Hindernisse im globalisierten Agrarhandel zu<br />
beseitigen. An die Bundesregierung richtete er den Appell,<br />
die EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 für<br />
einen konsequenten Vorstoß zum Bürokratieabbau zu<br />
nutzen. Im Mittelpunkt der Verbandsarbeit werde die<br />
36 GB 1/2007<br />
Franz-Josef Möllers<br />
hofft auf wirtschaftliche<br />
Trendwende im Jahr 2007.<br />
Weiterentwicklung der europäischen und deutschen<br />
Milchpolitik stehen. „Die EU-Kommission, die Bundesregierung<br />
und auch der deutsche Bauernverband werden im<br />
Verlauf des Jahres Konzepte vorlegen, wie dem in einer<br />
tiefen Strukturkrise steckenden Milchsektor und den<br />
Milch produzierenden Betrieben geholfen werden kann“,<br />
beschrieb Möllers die zukünftigen Aufgaben. Er sprach<br />
sich zudem deutlich für einen Ausstieg aus der Milchquote<br />
im Jahr 2015 aus. Der WLV sieht sich dem Kampf für<br />
eine höhere Wertschätzung von Lebensmitteln verpflichtet.<br />
„Wir haben 2007 die große Chance, durch die Reform<br />
der Kartellgesetzgebung endlich dem Verramschen von<br />
Lebensmitteln durch den Einzelhandel ein Ende zu<br />
machen. Das laufende Gesetzgebungsverfahren werden<br />
wir mit der gleichen Entschlossenheit begleiten wie den<br />
Kampf gegen den unsäglichen Handel mit verdorbenem<br />
Fleisch“, betonte Möllers.<br />
Folgende Sparbücher sind<br />
verloren gegangen:<br />
Sparkonto Nr. 200894413<br />
lautend auf den Namen Andreas Forschbach,<br />
Fischenicher Straße 25, 50354 Hürth, ausgestellt<br />
von der Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich eG,<br />
Postfach 61 21, 50341 Hürth-Fischenich<br />
Sparkonto Nr.2104088433<br />
lautend auf den Namen Georg Dohmen, Renneperstraße<br />
47, 41366 Schwalmtal, ausgestellt von<br />
der Volksbank Schwalmtal eG, Postfach 21 44,<br />
41370 Niederkrüchten<br />
Sparkonto Nr. 2107692455<br />
lautend auf den Namen Anna Friesen,<br />
Ungerath 319, 41366 Schwalmtal, ausgestellt von<br />
der Volksbank Schwalmtal eG, Postfach 21 44,<br />
41370 Niederkrüchten<br />
Sparkonto Nr. 3005874415<br />
lautend auf den Namen Rainer Orlowski,<br />
Hedwigstraße 14, 52525 Heinsberg, ausgestellt<br />
von der Heinsberger Volksbank AG,<br />
Hochstraße 112–114, 52525 Heinsberg<br />
Anzeige
Foto: Hans-Peter Leimbach<br />
Mit <strong>Mut</strong> in die Zukunft<br />
Fast 30.000 Landwirte informierten sich bei den Agrar-Unternehmertagen in Münster<br />
über aktuelle Themen, Trends und Produktionstechniken.<br />
Münster. Milchwirtschaft, Stalltechnik,<br />
Zucht, erneuerbare Energien: Die<br />
Auswahl der Themen, über die sich<br />
rund 28.000 Besucher der Agrar-Unternehmertage<br />
in der Halle Münsterland<br />
informieren konnten, war selten so<br />
groß. 284 Aussteller, darunter zahlreiche<br />
Genossenschaften, präsentierten<br />
sich dem landwirtschaftlichen Fachpublikum.<br />
Hans-Jürgen Kleimann,<br />
Vizepräsident des Westfälisch-Lippischen<br />
Landwirtschaftsverbandes<br />
(WLV), freute sich bei der Eröffnung<br />
über eine Aufbruchstimmung in der<br />
Landwirtschaft. „Die Bauern haben<br />
wieder <strong>Mut</strong> gefasst und kommen mit<br />
konkreten Investitionsvorhaben hierher“,<br />
so Kleimann. Die Agrar-Unternehmertage,<br />
die zum sechsten Mal<br />
stattfanden, böten dabei die ideale<br />
Gelegenheit, sich im Detail über die<br />
neueste Technik und die damit verbundenen<br />
Kosten zu informieren.<br />
Vor allem der Messeschwerpunkt rund<br />
um das Thema Bioenergie entpuppte<br />
sich als Publikumsmagnet. Eines wur-<br />
de dabei deutlich: Der Aufschwung der<br />
erneuerbaren Energien hat nicht nur<br />
den Wettbewerb um Agrarflächen zu<br />
Gunsten der Landbesitzer und Verpächter<br />
entfacht. Längst sind Landwirte<br />
auch als Investoren beispielsweise<br />
bei Biogasanlagen aktiv. Nach Angaben<br />
des WLV setzt bereits ein Viertel aller<br />
wachstumswilligen Bauern auf regenerative<br />
Energien als Betriebszweig – Tendenz<br />
steigend. „Fortschritte in der Produktionstechnik<br />
eröffnen landwirtschaftlichen<br />
Betrieben gute Chancen,<br />
sich als Energiewirt ein zusätzliches<br />
Standbein zu schaffen“, so Reinhard<br />
Döring, WLV-Vorsitzender des Kreisverbandes<br />
Ruhr-Lippe. Eben diese Fortschritte<br />
konnten die Besucher im<br />
Detail an den Messeständen unter die<br />
Lupe nehmen.<br />
Quo vadis Quote?<br />
Unterstützt wurde das Ausstellungsangebot<br />
zudem durch Vorträge und<br />
Diskussionsforen mit hochkarätigen<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Gästen. Dabei ging es neben der Energieerzeugung<br />
auch um die Milchpolitik<br />
und die Veredelungswirtschaft.<br />
Fällt die Quotenregelung oder bleibt sie<br />
über 2015 hinaus erhalten? Die prominenten<br />
Gäste wie WLV-Präsident<br />
Franz-Josef Möllers oder Professor Dr.<br />
Folkhard Isermeyer von der Bundesforschungsanstalt<br />
für Landwirtschaft<br />
sprachen sich für einen Ausstieg aus<br />
der Quote aus. Sie appellierten an die<br />
Milchbauern, den möglichen Wegfall<br />
der Quote als unternehmerische Chance<br />
zu begreifen. Viele Landwirte wollen<br />
ein Ende der Kontingentierung jedoch<br />
nicht hinnehmen: „Uns steht das Wasser<br />
jetzt schon bis zum Hals“, brachte<br />
ein Landwirt aus der Diskussionsrunde<br />
die prekäre Lage vieler Milchviehbetriebe<br />
auf den Punkt. Sollte der Milchpreis<br />
noch weiter sinken, was bei<br />
einem Ausstieg aus der Quote zumindest<br />
kurzfristig sehr wahrscheinlich ist,<br />
müssten viele der Bauern aufgeben.<br />
Auch wenn vor allem größere Betriebe<br />
den Ausstieg aus der Quote eher befür-<br />
284 Aussteller, darunter<br />
zahlreiche Genossenschaften,<br />
präsentierten<br />
sich dem landwirtschaftlichen<br />
Fachpublikum.<br />
GB 1/2007<br />
><br />
37
IMPRESSUM<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT<br />
Herausgeber:<br />
Rheinisch-Westfälischer<br />
Genossenschaftsverband e. V. (<strong>RWGV</strong>)<br />
Mecklenbecker Str. 235–239<br />
48163 Münster<br />
Redaktion:<br />
Dr. Thorsten Weiland, Sabine Bömmer,<br />
Wolfgang Koschny (CvD), Stefan Legge<br />
Telefon: 0251 7186-280<br />
Fax: 0251 7186-285<br />
E-Mail: presse@rwgv.de<br />
Titelbild:<br />
Ilja Höpping<br />
für Rheinland und Westfalen<br />
Aus den Regionen:<br />
Pressebüro Süd:<br />
Julia Böing<br />
Telefon: 0261 13091-11<br />
julia.boeing@rwgv.de<br />
Pressebüro Rhein-Ruhr:<br />
Ralf Bröker<br />
Telefon: 02853 956280<br />
ralf.broeker@rwgv.de<br />
Pressebüro Münsterland:<br />
Hans-Peter Leimbach<br />
Telefon: 0251 7186141<br />
hans-peter.leimbach@rwgv.de<br />
Pressebüro für Südwestfalen und<br />
östliches Rheinland:<br />
Karl E. Rinas<br />
Telefon: 02354 904004<br />
karl.rinas@rwgv.de<br />
Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg:<br />
Rainer Stephan<br />
Telefon: 05242 908940<br />
rainer.stephan@rwgv.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
geno kom Werbeagentur GmbH<br />
Mecklenbecker Straße 229<br />
48163 Münster<br />
Telefon: 0251 53001-68<br />
Telefax: 0251 53001-67<br />
Gestaltung:<br />
geno kom Werbeagentur GmbH<br />
Mecklenbecker Straße 229<br />
48163 Münster<br />
Druck:<br />
LV Druck im Landwirtschaftsverlag<br />
GmbH<br />
Bei verspätetem Erscheinen oder Nichterscheinen<br />
infolge höherer Gewalt entfallen<br />
alle Ansprüche. Für nicht angeforderte<br />
Manuskripte, Bilder und Bücher<br />
wird keine Gewähr übernommen.<br />
Nachdruck von Beiträgen nur mit<br />
Quellenangabe und nur mit Zustimmung<br />
der Redaktion.<br />
Namensartikel geben nicht unbedingt<br />
die Meinung des Herausgebers wieder.<br />
Beilagenhinweis:<br />
Raiffeisen-Informationen 1/2007, Financial<br />
Times Deutschland sowie Bilanzveröffentlichungen.<br />
Nächste Ausgabe:<br />
Redaktions- und Anzeigenschluss<br />
für die nächste Ausgabe ist der<br />
23. März 2007.<br />
><br />
worten, waren sich die Bauern bei den<br />
Agrar-Unternehmertagen in einem<br />
Punkt einig: „Wir müssen endlich Planungssicherheit<br />
haben“, so der Appell<br />
in Richtung Bundeslandwirtschaftsministerium,<br />
das durch Unterabteilungsleiter<br />
Bernt Farcke vertreten war. Rudolf<br />
Heidhues, Vorstandsvorsitzender der<br />
Humana Milchunion eG, zeigte sich<br />
optimistisch, dass bei den anstehenden<br />
Preisverhandlungen mit dem Lebensmittelhandel<br />
höhere Preise durchgesetzt<br />
werden können. „Wir als Genossenschaft<br />
sind dann der Garant dafür,<br />
dass wir bessere Konditionen direkt an<br />
unsere Mitglieder weitergeben“, sagte<br />
Heidhues, der selbst Milchbauer ist.<br />
Mit anderen Problemen hat die Veredelungswirtschaft<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
zu kämpfen. Während die<br />
Schweinemastkapazitäten in den letzten<br />
Jahren deutlich ausgeweitet wurden,<br />
konnte die Sauenhaltung in der<br />
Region mit dieser Entwicklung nicht<br />
Schritt halten. Etwa 7,5 Millionen oder<br />
30 Prozent der benötigten Ferkel müssen<br />
daher jährlich aus Dänemark, den<br />
Humana und MUH beenden Fusionsgespräche<br />
Everswinkel/Pronsfeld. Die Humana<br />
Milchunion Unternehmensgruppe und<br />
die Milch-Union Hocheifel eG (MUH)<br />
haben ihre Gespräche über eine mögliche<br />
Fusion beendet. „Beide Seiten<br />
haben sich einvernehmlich dazu entschlossen,<br />
die Gespräche zum jetzigen<br />
Zeitpunkt nicht fortzusetzen“, sagte<br />
Albert Große Frie, Vorstandssprecher<br />
der Humana Milchunion eG. „Die<br />
Gespräche sind harmonisch, sehr offen<br />
und auf Augenhöhe geführt worden,<br />
wobei die Selbstständigkeit beider<br />
Unternehmen jederzeit respektiert<br />
wurde“, so der geschäftsführende Vorstand<br />
der MUH, Rainer Sievers. „Leider<br />
ist aus unserer Sicht das Konzept einer<br />
gemeinsamen Zukunft beider Unternehmen<br />
insbesondere den MUH-Landwirten<br />
zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />
offenbar nicht zu vermitteln“, stellte<br />
Sievers fest. Zu weiteren Einzelheiten<br />
haben beide Parteien Stillschweigen<br />
vereinbart.<br />
Unabhängig von dem Ergebnis der<br />
Niederlanden, Ost- oder Süddeutschland<br />
in die hiesigen Mastbetriebe transportiert<br />
werden. Unter dem Thema<br />
„Rahmenbedingungen für den Ausbau<br />
von Ferkelproduktion und Schweinemast<br />
in NRW“ diskutierten WLV-Vizepräsident<br />
Karl-Heinz Schulze <strong>zur</strong><br />
Wiesch, Dr. Udo Lackner (AFC Consultans),<br />
Roger Fechler und Peter Spandau<br />
von der Landwirtschaftskammer NRW<br />
sowie Heinz Thier von der BSB-GmbH<br />
über mögliche Wachstumschancen der<br />
Betriebe. Als wesentliche Hindernisse<br />
wurden neben bürokratischen Hürden<br />
dabei vor allem die fehlende Fläche, die<br />
mangelnde Kapitalausstattung und die<br />
zu hohe Arbeitsbelastung ausgemacht.<br />
Man war sich einig, dass die Betriebe<br />
professionelle Hilfe benötigen. Schulze<br />
<strong>zur</strong> Wiesch stellte in diesem Zusammenhang<br />
ein Gesamtpaket in Aussicht,<br />
bei dem kompetente Berater die Betriebe<br />
bei Vorplanungen, betriebswirtschaftlicher<br />
Kalkulation sowie Baudurchführung<br />
unterstützen sollen.<br />
Stefan Legge<br />
Gespräche mit der Milch-Union Hocheifel<br />
setzt die Humana Milchunion den<br />
Weg der strategischen Restrukturierung<br />
konsequent fort. „Die Umsetzung unseres<br />
Konzeptes <strong>zur</strong> strategischen Fokussierung<br />
ist in vollem Gange. Das Ziel ist<br />
klar: Verbesserung von Profitabilität<br />
und Milchgeldleistung. Dafür optimieren<br />
wir unsere Marktbearbeitung und<br />
machen das gesamte Geschäftssystem<br />
und die Organisation der Humana effizienter<br />
und schlagkräftiger“, sagte<br />
Albert Große Frie zum zukünftigen<br />
Kurs der Humana. Die Gespräche der<br />
Humana Milchunion mit der Hansa-<br />
Milch Upahl über eine Ausweitung der<br />
bestehenden, engen und erfolgreichen<br />
Zusammenarbeit werden wie geplant<br />
fortgesetzt. Auf Basis der positiven<br />
Erfahrungen in der bisherigen Zusammenarbeit<br />
prüfen beide Unternehmen<br />
eine Ausweitung der gemeinsamen<br />
Aktivitäten. Beide Unternehmen würden<br />
dies aus der Position souveräner<br />
und starker Partner tun.
Foto: Hans-Peter Leimbach<br />
„Schwanzwedeln ist kein Ausdruck von Freude“<br />
Tierpsychologe Martin Rütter (Mitte) wurde begrüßt von Marktleiter Christian<br />
Wiedau (l.) und Geschäftsführer Martin Duesmann-Artmann.<br />
Gescher. „Wer von Ihnen hat keinen<br />
Hund?“ Auf diese Eingangsfrage von<br />
Martin Rütter hoben sich nur sehr<br />
wenige Hände. Die Mehrzahl der rund<br />
200 Seminarteilnehmer, die sich auf<br />
Einladung der Raiffeisen Gescher im<br />
AGRAVIS plant in Russland<br />
Münster. Die AGRAVIS Raiffeisen AG<br />
will ihr Auslandsengagement verstärken.<br />
In der südrussischen Region<br />
Stawropol will das Agrarhandels- und<br />
Dienstleistungsunternehmen zusammen<br />
mit russischen Partnern ein<br />
Kraftfutterwerk aufbauen. Dieses soll<br />
2008 seinen Betrieb aufnehmen und<br />
maximal rund 100.000 Tonnen Mischfutter<br />
sowie in einer zweiten Linie<br />
rund 15.000 Tonnen Premixe und<br />
Mineralfutter produzieren. Um die<br />
Eckpunkte für dieses Engagement zu<br />
www.agrizert.de neu<br />
Landgasthaus Capellen versammelt<br />
hatten, waren stolze Hundebesitzer.<br />
Sie waren gekommen, um den Vortrag<br />
des bekannten Tierpsychologen<br />
(WDR-Sendung „Eine Couch für alle<br />
Felle“) zum Thema „Körpersprache<br />
besprechen, war vor kurzem der russische<br />
Landwirtschaftsminister Alexey<br />
Gordeev in der münsterschen AGRA-<br />
VIS-Zentrale zu Gast. Begleitet von<br />
einer hochkarätigen russischen Delegation,<br />
machte sich der Minister vor<br />
Ort ein Bild von der Leistungsfähigkeit<br />
der Hauptgenossenschaft. „Der<br />
Handel mit und das Geschäft in Osteuropa<br />
gewinnt für uns an Bedeutung“,<br />
begründete AGRAVIS-Vorstandsmitglied<br />
Nikolaus von Veltheim<br />
das Engagement im Süden Russlands.<br />
Das Zertifizierungsunternehmen „Agrizert – Gesellschaft <strong>zur</strong> Qualitätsförderung<br />
in der Agrarwirtschaft mbH“ des <strong>RWGV</strong> hat seinen Webauftritt modernisiert.<br />
So wurden die Unternehmensbereiche (Zertifizierungen, Schulung, QM-<br />
Förderung) noch klarer herausgearbeitet und der Dialog mit dem User verstärkt.<br />
Informationen zu Ansprechpartnern, News und Leistungen sind künftig<br />
mit wenigen Klicks erreichbar (www.agrizert.de).<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
und Kommunikation des Hundes“ zu<br />
hören und die Möglichkeit zu nutzen,<br />
Fragen zu stellen. Dickstes Problem<br />
zwischen Mensch und Hund: „Drei<br />
von zehn Hundehaltern haben<br />
Schwierigkeiten, weil sie sich für die<br />
falsche Rasse entschieden haben“,<br />
führte Rütter aus. Ein verspielter Hund<br />
und ein ordnungsliebendes Herrchen –<br />
das kann nur schief gehen. Deshalb<br />
sollte man sich vor dem Kauf über die<br />
jeweiligen Rassemerkmale informieren,<br />
so seine Forderung.<br />
An zahlreichen anschaulichen Beispielen<br />
machte Rütter den Zuhörern in seinem<br />
humorvollen Vortrag deutlich,<br />
wie sie im Alltag ihren Hund besser<br />
verstehen. Weit verbreiteter Irrtum:<br />
„Schwanzwedeln ist kein Ausdruck<br />
von Freude, sondern ein Erregungszustand.“<br />
Der größte Fehler, den Menschen<br />
machen können, sei, ihren<br />
Hund zu vermenschlichen. „Als Hundehalter<br />
müssen wir wach sein und<br />
schauen, was passiert“, betonte der<br />
Tier-Psychologe.<br />
Raiffeisen-Fusion<br />
im Ruhrgebiet<br />
Bochum/Essen. Die Raiffeisen-Fusion<br />
ist perfekt: Alle anwesenden<br />
stimmberechtigten Mitglieder der<br />
Raiffeisen Ruhrgebiet mit Sitz in<br />
Bochum sprachen sich auf ihrer<br />
außerordentlichen Generalversammlung<br />
in Hattingen in offener Abstimmung<br />
für die Verschmelzung mit der<br />
Raiffeisen-Markt Meisenburg mit Sitz<br />
in Essen aus. Zuvor hatten sich die<br />
Genossenschaftler in Meisenburg<br />
ebenfalls einstimmig für den Zusammenschluss<br />
ausgesprochen. Das neue<br />
Gesamtunternehmen firmiert als<br />
„Raiffeisen Ruhrgebiet eG” mit Sitz<br />
in Bochum. Es hat einen Gesamtumsatz<br />
von 9,3 Millionen Euro und<br />
zählt 294 Mitglieder sowie 34 Beschäftigte<br />
und zwei Auszubildende.<br />
Alle Mitarbeiter werden im Rahmen<br />
der Gesamtrechtsnachfolge übernommen.<br />
Die Fusion tritt zum 1. Juli<br />
2007 in Kraft.<br />
GB 1/2007<br />
39
LANDWIRTSCHAFT<br />
Fotos: Rainer Stephan<br />
„Vater der Drillinge“<br />
Sven Hübschmann – ein Kartoffelproduzent setzt auf Ideen und Qualität.<br />
Früchte harter Arbeit: beim Sortieren setzt Hübschmann auf High Tech:<br />
Eine nach seinen Vorgaben konzipierte Maschine filmt die Kartoffeln mit vier<br />
Kameras – rund 2,5 Tonnen in einer Stunde. Nur für die optisch beste Ware ist<br />
anschließend der Weg frei zum Verpackungsband.<br />
40 GB 1/2007<br />
Lippetal. Wenn Daniel Fritsche die<br />
Zutaten für einen zünftigen Grillabend<br />
besorgt, dann führt ihn der Weg auch<br />
zum Bio-Regal im Supermarkt. Dort<br />
findet der Dortmunder seine bevorzugte<br />
Beilage zu Würstchen und Koteletts:<br />
die „Drillinge“, kleine Kartoffeln aus<br />
ökologischem Anbau, portioniert in<br />
einer 650-g-Schale. Fritsche, selbstständiger<br />
Grafikdesigner, schwört auf den<br />
Geschmack der „Drillinge“: „In Wasser<br />
gekocht und dann in der Butterpfanne<br />
kross gebraten“, sagt er, „sind sie ein<br />
Genuss. Dafür lass’ ich Fladenbrot,<br />
Baguette oder Ciabatta als Beilage links<br />
liegen.“<br />
Dass Daniel Fritsche Bio-Kartoffeln auf<br />
diese Weise genießen kann, verdankt<br />
er Sven Hübschmann. Der innovationsfreudige<br />
Landwirt aus dem dänischen<br />
Abendrade (Provinz Tondern)<br />
unweit der deutschen Grenze ist der<br />
geistige „Vater der Drillinge“. Hübschmann,<br />
der wohl größte Anbauer von<br />
Bio-Kartoffeln in Dänemark (Jahresproduktion<br />
2006: 3.000 Tonnen),<br />
bedauerte immer wieder, dass sich für<br />
seine kleinen und kleinsten Kartoffeln<br />
im Handel kein Abnehmer fand. Eines<br />
Tages dann die Lösung. Hübschmann<br />
nahm etwa gleich große und wohlgeformte<br />
Minikartoffeln, fügte eine eigene<br />
Kräutermischung hinzu und stellte<br />
beides in einer attraktiven Verpackung<br />
zusammen: die Geburtsstunde der<br />
„Drillinge“.<br />
„Drillinge“ haben sich zum<br />
Renner entwickelt<br />
Von Dänemark aus traten sie ihren Siegeszug<br />
in die Regale der großen deutschen<br />
Lebensmittelketten an. Bei der<br />
Vermarktung erhielt Sven Hübschmann<br />
professionelle Unterstützung:<br />
Die Marktgenossenschaft der<br />
Naturland-Bauern mit Sitz in Lippetal<br />
(Kreis Soest/Westfalen) half dabei, Einkäufer<br />
von der Qualität und den<br />
Absatzchancen des Produkts zu über-<br />
>
zeugen. Mittlerweile haben sich die „Drillinge“ zu einem<br />
regelrechten Renner entwickelt. Kaum ein Lebensmittelhändler,<br />
der die Bio-Kartoffeln in der 650-Gramm-Packung<br />
nicht gelistet hätte. Hübschmann allein kann den Appetit<br />
der Verbraucher auf die Mini-Kartoffeln nicht mehr stillen.<br />
Auch Berufskollegen aus Deutschland, Österreich und den<br />
Niederlanden haben inzwischen die Produktion aufgenommen<br />
und beliefern die Lippetaler mit der gefragten<br />
Ware. Als langjähriger Beobachter des Verbraucherverhaltens<br />
kennt Hübschmann deren Anforderungen an die<br />
Erzeuger. „Die ‚Drillinge’“, sagt er, „sind ein Produkt, das<br />
mit den Augen gekauft wird.“ Neben der Qualität müsse<br />
auch die Optik stimmen. Persönlich wachen er und seine<br />
Frau deswegen im Betrieb über den gesamten Produktionsablauf.<br />
Schon bei der Rodung wird Wert auf eine pflegliche<br />
Behandlung der Ackerfrüchte gelegt: Mit Gummi gepolsterte<br />
Bänder an den Erntemaschinen sorgen für eine größtmögliche<br />
Schonung. Später beim Sortieren setzt Hübschmann<br />
auf High Tech: Eine nach seinen Vorgaben konzipierte<br />
Maschine filmt die Kartoffeln mit vier Kameras –<br />
rund 2,5 Tonnen in einer Stunde. Nur für die optisch beste<br />
Ware ist anschließend der Weg frei zum Verpackungsband.<br />
Für Sven Hübschmann ist die Arbeit auf seinem<br />
Bio-Kartoffelhof ein Fulltime-Job. Zwischen zehn und<br />
zwölf Stunden verbringt er täglich auf dem Feld, im Lager<br />
oder in der Abfüllstation. Bis zu fünf Mitarbeiter helfen<br />
ihm in der Saison bei der Arbeit. Auch die Ehefrau und<br />
die ältesten der acht Kinder packen fleißig mit an.<br />
EGRO und OGEB fusionieren mit Landgard<br />
Neuss. Die Bielefelder Obst- und Gemüsebaugenossenschaft<br />
(OGEB) und der Erzeuger-Großmarkt Gartenbau Osnabrück<br />
(EGRO) haben mit der Landgard eG fusioniert. Die Produkte<br />
der beiden Gartenbaubetriebe werden somit seit diesem Jahr<br />
durch die Landgard Blumen & Pflanzen GmbH (Straelen)<br />
beziehungsweise die Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co.<br />
KG (Bornheim) vermarktet. Beide Standorte bleiben erhalten<br />
und werden zu <strong>Filiale</strong>n von Landgard. Der Verkauf von<br />
Blumen und Pflanzen im Großmarkt in Osnabrück wird in<br />
Form eines Cash- & Carry-Marktes weitergeführt. Für beide<br />
Fusionspartner ergeben sich durch das Zusammengehen mit<br />
Landgard größere und sichere Absatzmöglichkeiten und<br />
durch Vereinheitlichung des Warenwirtschaftssystems und<br />
eine zentrale Abwicklung von Verwaltungsaufgaben eine<br />
günstigere Kostenentwicklung. Hintergrund der Konzentrationsprozesse<br />
im Gartenbau ist einerseits, dass Landgard<br />
dem Fachhandel durch das große Angebot seiner Lieferanten<br />
in den Cash- & Carry-Märkten eine wesentliche Einkaufsalternative<br />
bieten will. Andererseits reagieren die<br />
Genossenschaften damit auf die Konzentration auf der Seite<br />
der Kunden, also beim organisierten Handel, dem Lebensmitteleinzelhandel<br />
und den Baumärkten. Sie brauchen<br />
große Anbieter als Handelspartner, die ihnen über das ganze<br />
Nach seinem Erfolg mit den „Drillingen“ hat Sven<br />
Hübschmann bereits das nächste Projekt vor Augen.<br />
Arbeitstitel: „Bio-Kartoffeln“ für die Mikrowelle. Was sich<br />
dahinter verbirgt, wird nicht verraten. Nur soviel: Es geht<br />
um noch mehr Komfort für den Verbraucher …<br />
Rainer Stephan,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Franz Westhues (l.), Geschäftsführer Marktgenossenschaft<br />
der Naturland-Bauern, mit seinem dänischen<br />
Hauptlieferant Sven Hübschmann.<br />
Jahr hinweg die gewünschten Mengen an Blumen und<br />
Pflanzen beziehungsweise Obst und Gemüse in hoher Qualität<br />
liefern können.<br />
Beim Erzeuger-Großmarkt Gartenbau eG Osnabrück waren<br />
124 Erzeugerbetriebe aus dem Raum Osnabrück organisiert,<br />
die Topfpflanzen, Schnittblumen und Gemüse anbauen. Die<br />
EGRO betrieb in Osnabrück einen Abholmarkt für Topfpflanzen,<br />
Schnittblumen, Stauden, Gemüse sowie Gärtnerund<br />
Floristenbedarf. Das Unternehmen erwirtschaftete<br />
zuletzt einen Jahresumsatz von 17,4 Millionen Euro. Alle 50<br />
Mitarbeiter der EGRO werden nun von der Genossenschaft<br />
Landgard übernommen.<br />
In der Bielefelder Obst- und Gemüsebaugenossenschaft eG<br />
waren 49 Erzeugerbetriebe in Ostwestfalen und Lippe<br />
zusammengeschlossen, die auf 500 Hektar Fläche eine Jahresproduktion<br />
von 15.000 Tonnen Obst und Gemüse anbauen.<br />
Die OGEB erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz<br />
von 6,5 Millionen Euro. Alle sieben Mitarbeiter der OGEB<br />
arbeiten künftig für Landgard.<br />
Landgard erwirtschaftete 2006 insgesamt einen Jahresumsatz<br />
von rund 1,15 Milliarden Euro. Durch die Fusionen mit<br />
EGRO und OGEB wird der Gesamtumsatz von Landgard um<br />
weitere 23 Millionen Euro steigen.<br />
GB 1/2007<br />
41
LANDWIRTSCHAFT<br />
Fotos: Martin Gausmann<br />
„Eine kalte Nacht hätte gereicht“<br />
Die Winzergenossenschaften des <strong>RWGV</strong> warteten vergeblich auf den Frost.<br />
Rudolf Mies, Vorstandsvorsitzender der Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr,<br />
und Kellermeisterin Astrid Rickert legten selbst Hand an.<br />
Mayschoss-Altenahr/Bernkastel-Kues.<br />
Eiswein ist eine edelsüße Rarität.<br />
Nicht nur, weil vergleichsweise kleine<br />
Flächen für diesen Tropfen reserviert<br />
bleiben. Er kann auch nicht in jedem<br />
Jahr geerntet werden, wie die Winzer<br />
an Mosel und Ahr in diesem Jahr leidvoll<br />
erfahren mussten. „Wir brauchen<br />
nun mal stabilen Frost“, so Rudolf<br />
Mies, Vorstandsvorsitzender der WinzergenossenschaftMayschoss-Altenahr.<br />
„Im Notfall reicht uns eine Nacht<br />
mit acht bis neun Stunden unter<br />
zehn Grad Celsius, da für einen Eiswein<br />
das Wasser in den Trauben vollständig<br />
gefrieren muss.“ In der Hoffnung<br />
auf eine derart kalte Nacht hatten<br />
die Winzergenossen einen Hektar<br />
Weinberg bei der Lese ausgelassen<br />
und damit auf etwa 10.000 Liter besten<br />
Riesling verzichtet. Ein enormes<br />
Risiko, denn bei der Eisweinproduktion<br />
können die Winzer höchstens mit<br />
einem Viertel dieser Menge rechnen.<br />
„Mit 20 fleißigen Helfern haben wir<br />
dann in der Nacht zum 27. Dezember<br />
alles versucht“, berichtet Mies. Aber<br />
das Thermometer fiel lediglich bis auf<br />
minus fünf Grad.<br />
42 GB 1/2007<br />
Zu wenig für einen Eiswein. Die Winzer<br />
hatten jedoch Glück im Unglück,<br />
denn die Trauben waren gesund und<br />
konnten zu etwa 2.000 Liter Riesling-<br />
Auslese verarbeitet werden. Um noch<br />
eine Minimalchance auf den Eiswein<br />
zu wahren, ließ man einige Quadratmeter<br />
unberührt. Der Sturm Kyrill<br />
fegte jedoch die Trauben und damit<br />
die letzte Hoffnung hinweg.<br />
„Wir gehen alljährlich ein Pokerspiel<br />
ein. Diesmal hat es sich leider nicht<br />
ausgezahlt“, nimmt Mies es sportlich.<br />
Da es auch im letzten Jahr mit dem<br />
Eiswein nicht geklappt hat, muss auf<br />
die Bestände der Vorjahre <strong>zur</strong>ückgegriffen<br />
werden.<br />
Viele Winzer in Deutschland gehen<br />
das Risiko der Eiswein-Produktion<br />
schon gar nicht mehr ein. „In Rheinland-Pfalz<br />
ließen sich die Weinberge,<br />
die 2006 für Eiswein reserviert wurden,<br />
an zwei Händen abzählen“, so<br />
Ernst Büscher vom deutschen Weininstitut<br />
in Mainz. Auch die Moselland<br />
eG hat im vergangenen Jahr auf die<br />
Eiswein-Lese verzichtet. Die feuchte<br />
Witterung im August hätte sich<br />
bereits negativ auf den Gesundheitszustand<br />
der Trauben ausgewirkt, eine<br />
Eisweinproduktion erschien daher<br />
nicht vielversprechend.<br />
Rudolf Mies von der Winzergenossenschaft<br />
Mayschoss-Altenahr hofft aber<br />
schon jetzt aufs nächste Jahr: „Es<br />
wäre zu schade, wenn wir ein weiteres<br />
Jahr auf diesen edlen Tropfen verzichten<br />
müssten.“<br />
Stefan Legge<br />
Die Winzer an der Ahr hatten jedoch Glück im Unglück, denn die Trauben waren<br />
gesund und konnten zu etwa 2.000 Liter Riesling-Auslese verarbeitet werden.
Im Private Banking neue Kunden gewinnen<br />
Zeigen Sie, was Sie können –<br />
mit Ihrem Schweizer Partner!<br />
MehrWert für Ihr Vermögen<br />
DZ PRIVATBANK (Schweiz) AG<br />
Münsterhof 12<br />
8022 Zürich<br />
Telefon +41 44 214 91 11<br />
Fax +41 44 214 92 85<br />
www.dz-privatbank.ch<br />
Ihre Kunden kennen und schätzen die Kompetenz der Volksbanken<br />
Raiffeisenbanken in den klassischen Bankdienst-<br />
leistungen. Dass <strong>zur</strong> genossenschaftlichen Allfinanz auch<br />
umfassende Private-Banking-Angebote für vermögende<br />
Privatkunden gehören, wissen viele jedoch noch nicht.<br />
Unser Ziel ist, das zu ändern. Zeigen wir gemeinsam, was<br />
wir können: gemeinsam Mehrwert für das Vermögen Ihrer<br />
Kunden schaffen!
GEWERBE<br />
Aus einem Guss<br />
Jetzt neu: www.neuegenossenschaften.de<br />
Berlin. Es ist ein Gemeinschaftswerk<br />
und präsentiert sich doch wie<br />
aus einem Guss: Die Service-Site<br />
www.neuegenossenschaften.de, die<br />
unter der Federführung des DGRV<br />
von Gründungsexperten der regionalen<br />
Genossenschaftsverbände inhaltlich<br />
wie optisch auf den neuesten<br />
Stand gebracht wurde, überzeugt vor<br />
allem mit wertvollen Informationen<br />
für Neugründer und guten Beispielen<br />
aus den Regionen.<br />
Genossenschaften<br />
Was ist eine Genossenschaft? Wo liegen<br />
die Betätigungsfelder? Was sind<br />
die Vorteile einer Genossenschaft<br />
gegenüber anderen Rechtsformen?<br />
Wie ist es mit der Haftung und dem<br />
Stimmrecht? Kurz und verständlich<br />
finden Interessierte erste Hilfe und<br />
wertvolle Tipps.<br />
Erfolgreich gründen<br />
In welchen Branchen bietet sich die<br />
Rechtsform der Genossenschaft an?<br />
Welche konkreten Beispiele gibt es<br />
bereits? Diese und weitere Fragen finden<br />
eine passende Antwort.<br />
Ideen und Konzepte<br />
Mit der Novellierung des Genossenschaftsgesetzes<br />
hat die eingetragene<br />
Genossenschaft als Rechtsform deut-<br />
44 GB 1/2007<br />
lich an Attraktivität gewonnen. Dass<br />
dies auch wirklich so ist, dafür gibt<br />
die Website Neugründern konkrete<br />
Beispiele: Erfolgreiche Vorbilder werden<br />
porträtiert und verschiedene<br />
Branchen, die sich für Neugründungen<br />
anbieten, werden beschrieben.<br />
Beratung und Kontakt<br />
Wer berät potenzielle Neugründer in<br />
der Region? Wie erreiche ich Experten<br />
in meiner Nähe, die weiterhelfen<br />
können bei Fragen zu Unternehmensausrichtung,<br />
Satzung oder<br />
anderen Gründungsfragen? Was bisher<br />
häufig nur mit vielen Klicks<br />
durchs Netz möglich war, ist nun auf<br />
dieser Seite übersichtlich und kompakt<br />
zusammengeführt.<br />
Aktuelles und Termine<br />
Ob Informationsveranstaltungen in<br />
Köln, Fachtagungen in Frankfurt<br />
oder Neugründung in Duisburg: Die<br />
News- und Terminübersicht auf<br />
„www.neuegenossenschaften.de“ ist<br />
nicht nur ein praktischer Service für<br />
potenzielle Neugründer, sondern gibt<br />
auch erfahrenen Genossenschaftlern<br />
wertvolle Informationen und Anregungen.<br />
Wolfgang Koschny<br />
Die Service-Site ist<br />
ein Gemeinschaftsbereich.<br />
Neue Gründungssoftware<br />
Berlin/Münster. Die neue CD-ROM des<br />
DGRV „Genossenschaften Gründen“ ist<br />
erschienen. Das umfangreiche Arbeitsund<br />
Informationsmedium wurde vom<br />
DGRV gemeinsam mit den regionalen<br />
Genossenschaftsverbänden neu aufgelegt.<br />
Dabei wurde das novellierte Genossenschaftsgesetz<br />
berücksichtigt. Die<br />
CD-ROM wendet sich nicht nur an<br />
Genossenschaftsgründer, sondern auch<br />
an Personen, die allgemein an der<br />
Genossenschaft interessiert sind. In<br />
einem Informationsteil erfährt man<br />
alles Wichtige über die Rechtsform der<br />
eingetragenen Genossenschaft. Für die<br />
Gründungsidee können die Vorteile der<br />
eG gegenüber anderen Rechtsformen<br />
ausgemacht werden. In einem umfangreichen<br />
Arbeitsteil werden viele<br />
betriebswirtschaftliche und rechtliche<br />
Tipps gegeben. Mit Checklisten und<br />
Arbeitsunterlagen können sich die<br />
Gründer für die Gespräche mit ihrem<br />
Berater und ihrer Bank vorbereiten.<br />
Schritt für Schritt wird man dabei an<br />
die Gründung einer Genossenschaft<br />
herangeführt. „Die CD-ROM ‚Genossenschaften<br />
Gründen’ ist besonders<br />
wichtig für die Gründungsarbeit in den<br />
Regionen. Mit der neuen CD-ROM ist<br />
das mediale Unterstützungspaket des<br />
DGRV auf dem neuesten rechtlichen<br />
Stand. Zusammen mit der Internetseite<br />
www.neuegenossenschaften.de und der<br />
CD-ROM ‚Arbeitshilfen für neue<br />
Genossenschaften’ werden Gründungsvorhaben<br />
von der Idee bis zum<br />
Coaching in der Anfangsphase kompetent<br />
begleitet“, so die beiden Gründungsberater<br />
des <strong>RWGV</strong>, Gerd Reinke<br />
und Bruno F. J. Simmler.<br />
Die CD-ROM kann beim RWG über<br />
gerd.reinke@rwgv.de und bruno.simmler<br />
@rwgv.de bestellt werden.
WAS ZÄHLT – DER EINSTIEG.<br />
Bequem und profitabel zum individuellen Wunschauto.<br />
Sie betreuen Ihre Kunden in allen wichtigen geschäftlichen<br />
Belangen. Nur selten bei der Autofinanzierung?<br />
Warum eigentlich nicht öfter?<br />
Mit wunschauto.de der VR LEASING bieten Sie Ihren<br />
Kunden einen einmaligen Service. Integriert in die<br />
Webseite Ihrer Bank bietet das Online-Kalkulations-<br />
System eine große Auswahl von Modellen und Ausstattungsvarianten.<br />
Aus diesen kann der Kunde in<br />
VR-LEASING AG BankPartner<br />
Schiessstraße 68 40549 Düsseldorf<br />
Telefon 02 11.5 27 07 11 Telefax 02 11.5 27 07 18<br />
bankpartner@vr-leasing.de www.vr-leasing.de<br />
Im FinanzVerbund der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
aller Ruhe sein Traumauto zusammenstellen. Und die<br />
Finanzierung erhält er gleich dazu. Schnell, unbürokratisch<br />
und ohne jegliches Risiko für Sie, aber mit<br />
gesicherter Provision.<br />
Sie wollen mehr wissen? Rufen Sie uns an:<br />
02 11.5 27 07 11
GEWERBE<br />
Gemäuer für die Zukunft fit gemacht<br />
Vor über einem Jahr wurde die „Pro Wildenburg eG“ von der Stadt Grevenbroich und der<br />
Pfarrgemeinde St. Johann Babtist gegründet, um die Trägerschaft der Wildenburg zu sichern.<br />
Hellenthal. Mit den Stichworten<br />
„Landschulheim“ oder „Jugendherberge“<br />
verbindet man oft kalte Funktionsbauten<br />
der Fünfziger- oder<br />
Sechziger-Jahre. Nicht so in der Nordeifel:<br />
Dort gelang der Wildenburg<br />
mit ihren mittelalterlichen Gemäuern<br />
der Sprung ins 21. Jahrhundert.<br />
Dank der Genossenschaft „Pro Wildenburg“<br />
lockt die Höhenburg in der<br />
Gemeinde Hellenthal als Erlebnis-<br />
Tagungsstätte seit über einem Jahr<br />
Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />
in die Eifel.<br />
Nachdem feststand, dass das Bistum<br />
Aachen Ende 2005 mit seiner<br />
Bischöflichen Akademie aus der Wildenburg<br />
ausziehen würde, war unklar,<br />
wie es mit dem für den kleinen<br />
Ort Hellenthal wohl bedeutendsten<br />
Gemäuer weitergehen würde. Ein<br />
Zusammenschluss der Stadt Grevenbroich,<br />
die ihr Landschulheim<br />
„Staudterhof“ bis dahin in Hellenthal<br />
betrieb, und der Pfarrgemeinde<br />
St. Johann Babtist Wildenburg<br />
46 GB 1/2007<br />
sicherte den Erhalt der geschichtsträchtigen<br />
Ritterburg, die mehr als<br />
800 Jahre alt ist. Mit ihrer Vereinbarung<br />
hoben die Stadt und die Pfarrei<br />
die „Pro Wildenburg eG“ aus der<br />
Taufe, die im Dezember 2005 als<br />
Genossenschaft eingetragen wurde.<br />
Für 250 Euro pro Anteil kann seither<br />
jedes Mitglied der Genossenschaft –<br />
und damit Burgherr oder Burgdame –<br />
werden.<br />
Ob Hexenturm, die ursprünglich als<br />
Barockanlage gebaute Hauptburg,<br />
die Pfarrkirche St. Johann Babtist<br />
oder der Palandt-Palast – die Anlage<br />
mit Haupt- und Vorburg bietet für<br />
mehr als 75 Gäste Platz, die das Leben<br />
auf einer ehemaligen Ritterburg<br />
genießen wollen, ohne auf die<br />
Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts<br />
verzichten zu müssen. Neben<br />
sieben Einzelzimmern, fünf Doppelzimmern<br />
sowie mehreren Familienund<br />
Mehrbettzimmern stehen Seminar-<br />
und Aufenthaltsräume und eine<br />
kleine Bibliothek <strong>zur</strong> Verfügung.<br />
Mittelalterliche Gemäuer bieten<br />
Jung und Alt eine attraktive<br />
Unterkunft – dank der<br />
„Pro Wildenburg eG“.<br />
Großzügige Außenanlagen mit Grillund<br />
Bolzplatz, Spielplatz und Tischtennis<br />
laden <strong>zur</strong> Freizeitgestaltung<br />
ein. „Ausflugsziele wie die Olef-Talsperre,<br />
der Nationalpark Eifel und<br />
ein Besucherbergwerk mit Bergbaupfad<br />
bieten sich in der nahen Umgebung<br />
an“, beschreiben Ulrich Herlitz,<br />
Heinz-Peter Schumacher und<br />
Thomas Staff, Vorstandsmitglieder<br />
der Genossenschaft, die reizvolle<br />
Umgebung der Nordeifel.<br />
Besonderes Augenmerk legt die<br />
Genossenschaft darauf, die Wildenburg<br />
auch über den Landschulheimbetrieb<br />
hinaus mit Leben zu füllen.<br />
Unter dem Motto „Zukunft trifft Tradition“<br />
hat sich die Genossenschaft<br />
neben dem Erhalt der Bausubstanz<br />
und der ehemaligen bischöflichen<br />
Akademie als Begegnungsstätte die<br />
Förderung des kulturellen Lebens auf<br />
die Fahne geschrieben: Die Wildenburg<br />
soll eine kulturelle Institution<br />
werden. Neben freizeitorientierten<br />
und pädagogischen Veranstaltungen<br />
>
sollen spezielle kulturelle Höhepunkte<br />
musikalischer Art angeboten werden.<br />
In diesem Jahr startet die Konzertreihe<br />
des Bürgervereins Schleiden<br />
und der „Pro Wildenburg“.<br />
Langfristiges Ziel ist es, die über 800<br />
Jahre alte Burg wirtschaftlich auf<br />
eigene Beine zu stellen. Ab 2009 soll<br />
die Genossenschaft ohne Mittel der<br />
Stadt Grevenbroich auskommen. Ihr<br />
Zuschuss für den Betrieb der Wildenburg<br />
sinkt von 60.000 Euro 2006 auf<br />
20.000 Euro 2008. Starke Partner hat<br />
die „Pro Wildenburg“ in der Raiffeisenbank<br />
Grevenbroich und der VR<br />
Bank Nordeifel gefunden.<br />
Julia Böing,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />
Weitere Informationen im Internet unter<br />
www.wildenburg-eifel.de.<br />
Besondere Argumente legt die Genossenschaft darauf, die Wildenburg auch<br />
über den Landschulheimbetrieb hinaus mit Leben zu füllen.<br />
GEWERBE<br />
Anzeige
GEWERBE<br />
Fotos: Marco Stepniak<br />
Neue Perspektiven für neue Jobs<br />
Neu gegründete „Brasserter Arbeit eG“ will eine Marktlücke schließen.<br />
Marl. Neue Perspektiven für den Ausstieg<br />
aus der Arbeitslosigkeit bietet<br />
die neu gegründete Genossenschaft<br />
„Brasserter Arbeit eG“. Ihr Ziel: bewährten<br />
Mitarbeitern aus Fördermaßnahmen<br />
der Arbeitsverwaltung sozialversicherungspflichtige<br />
Jobs bei der<br />
Wohnumfeldverbesserung im Kreis<br />
Recklinghausen anzubieten. Zu den<br />
Angeboten gehört beispielsweise die<br />
Pflege von kleinen Privatgärten, Spielplätzen<br />
und Bushaltestellen.<br />
Gründungsmitglieder der Brasserter<br />
Arbeit eG sind Stephan Verrel, Uwe<br />
Freiberg und Gerd Schmidt, die sich<br />
<strong>zur</strong>zeit hauptberuflich im Management<br />
der „werkstatt brassert<br />
g.GmbH“ engagieren. Die „werkstatt<br />
brassert“ unterstützt Langzeitarbeitslose<br />
durch Qualifizierung und Trai-<br />
48 GB 1/2007<br />
Tatkräftig und zuversichtlich: die drei Gründungsmitglieder Gerd Schmidt, Stephan Verrel und Uwe Freiberg (v.l.).<br />
ning bei der Wiedereingliederung in<br />
den Arbeitsmarkt. Die drei Gründer<br />
mussten immer wieder hinnehmen,<br />
dass motivierte und fleißige Maßnahmeteilnehmer<br />
nach ihrer Zeit bei der<br />
„werkstatt brassert“ wieder arbeitslos<br />
wurden. Außerdem war zu beobachten,<br />
dass immer mehr Kunden der seit<br />
mehr als 20 Jahren erfolgreichen<br />
„werkstatt“ Aufträge vergeben wollten,<br />
die von der gemeinnützigen<br />
Gesellschaft nicht angenommen werden<br />
dürfen, für lokale Betriebe aber<br />
selten und für größere Unternehmen<br />
überhaupt nicht attraktiv sind.<br />
„Unter 1.000 Quadratmeter fangen<br />
die meisten Landschaftsgärtner gar<br />
nicht an, den Rasen zu mähen. Das<br />
rechnet sich weder für den Unternehmer,<br />
noch für den Kunden. Hier wird<br />
Ob Rasenmäher ... >
unsere Genossenschaft eine Marktlücke<br />
schließen“, so der nach der Gründung<br />
zum Vorstand gewählte Uwe<br />
Freiberg. „Erste Aufträge sind bereits<br />
eingegangen“, ergänzte Stephan Verrel,<br />
der gemeinsam mit dem Wirtschaftsprüfer<br />
Bodo Röse (Dortmund)<br />
und Gerd Reinke vom <strong>RWGV</strong> in<br />
Münster den Gründungsplan erstellt<br />
hat. Besonderheit der Produktivgenossenschaft:<br />
Wer dort arbeiten will,<br />
muss in der Regel auch Mitglied werden.<br />
„Das fördert den Zusammenhalt“,<br />
so Gerd Schmidt.<br />
In Kürze rechnet die Brasserter Arbeit<br />
eG mit der Eintragung ins Genossenschaftsregister<br />
des Kreises Recklinghausen.<br />
Ihren Sitz hat sie in direkter<br />
Nachbarschaft <strong>zur</strong> „werkstatt brassert“,<br />
mit der eine enge personelle<br />
und inhaltliche Kooperation verein-<br />
bart ist. „Unser gemeinsames Ziel<br />
bleibt, Menschen mehr Chancen im<br />
ersten Arbeitsmarkt zu eröffnen und<br />
dafür alle Möglichkeiten der Wirtschaft<br />
und der Gesellschaft zu nutzen“,<br />
sagte Verrel.<br />
Ralf Bröker,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />
... oder „Hilti“: Die Maschinen<br />
sind bereits vorhanden.<br />
Bekanntmachung <strong>zur</strong> Wahl der Vertreterversammlung<br />
Der in der Generalversammlung am 21. November 2006 gewählte Wahlausschuss der Landgard eG hat die<br />
Wahlliste für die Wahl der Vertreter und Ersatzvertreter aufgestellt. Diese liegt zusammen mit der Wahlordnung<br />
ab dem 26. März für die Dauer von zwei Wochen in Straelen-Herongen, Veilingstraße A 1, während der üblichen<br />
Geschäftszeiten <strong>zur</strong> Einsichtnahme durch die Mitglieder der Landgard eG aus.<br />
Weitere Listen können ab dem 10. April für die Dauer von zwei Wochen von den Mitgliedern gemäß § 4 der<br />
Wahlordnung eingereicht werden. Die Listen müssen 73 wählbare Vertreter und fünf Ersatzvertreter enthalten<br />
und von mindestens fünf Prozent der Mitglieder, höchstens 150 Mitgliedern, unterzeichnet sein (§ 3 der Wahlordnung).<br />
Sollten keine weiteren Listen eingereicht werden, so findet die Wahl über die vom Wahlausschuss<br />
aufgestellte Wahlliste<br />
am Mittwoch, dem 25. April 2007,<br />
am Sitz der Genossenschaft in Straelen-Herongen<br />
und an den Standorten Dresden, Lüllingen, Neuss, Roisdorf, Stuttgart, Wiesmoor und Winsen-Laßrönne<br />
in der Zeit von 6:00 bis 12:00 Uhr statt.<br />
Wahlberechtigt sind alle Mitglieder der Landgard eG, die zum Zeitpunkt der Bekanntmachung der Wahl in die<br />
Liste der Mitglieder eingetragen sind.<br />
Die Wahl findet geheim mittels Stimmzettel statt, die zu den Wahlzeiten <strong>zur</strong> Verfügung gestellt werden. Briefwahl<br />
ist zulässig, die hierzu erforderlichen Unterlagen können bis spätestens eine Woche vor dem Wahltermin<br />
bei der Landgard eG, Veilingstr. A 1, 47638 Straelen-Herongen, angefordert werden. Die Wahlbriefe müssen bis<br />
zum 25. April 2007 um 12:00 Uhr bei der Landgard eG, Veilingstr. A 1, 47638 Straelen-Herongen, eingegangen<br />
sein.<br />
Straelen-Herongen, 9. März 2007<br />
Landgard eG<br />
Der Wahlausschuss<br />
gez.Degenhardt<br />
- Vorsitzender -<br />
GEWERBE<br />
GB 1/2007<br />
Anzeige<br />
49
GEWERBE<br />
„Miete statt Kauf“<br />
Die GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme hat sich 15 Jahre nach Gründung<br />
zum gefragten IT-Dienstleister entwickelt<br />
Helmut Benefader: „Wir sehen weitere Marktpotenziale.“<br />
Münster. Vor 15 Jahren war die Geburtsstunde, wurde die<br />
GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mit damals<br />
34 Beschäftigten aus der Taufe gehoben. Im Fokus standen<br />
damals die Raiffeisengenossenschaften, aber auch die<br />
gewerblichen Handelgenossenschaften der verschiedensten<br />
„Teppichsäle“ laden <strong>zur</strong> Hausmesse<br />
Lippstadt. Das Raumausstatter-Handwerk blickt zuversichtlich in das Jahr<br />
2007. „Die Menschen sind wieder eher bereit, sich etwas zu gönnen. Dies gilt<br />
auch für die Verschönerung der eigenen vier Wände“, beschrieb Helmut Schütte<br />
von den Lippstädter Teppichsälen Situation und Erwartung der Branche. Die<br />
Einkaufsgenossenschaft mit Sitz im Gewerbegebiet am Wasserturm hatte am<br />
Wochenende zu ihrer traditionellen Hausmesse geladen. Rund 150 Mitgliedsbetriebe<br />
und Kunden der Verbundgruppe nahmen die Gelegenheit wahr, sich<br />
über die aktuellen Einrichtungstrends und Produktneuheiten von der Frankfurter<br />
Messe zu informieren. Insgesamt zehn Lieferanten – vom Hersteller für<br />
Bodenbeläge bis zum Werkzeuganbieter – waren auf der Hausmesse mit eigenen<br />
Ständen vertreten. Die Teppichsäle selbst präsentierten den Besuchern<br />
Musterzimmer mit Heimtextilien aus der aktuellen Frühjahrskollektion. Vorherrschende<br />
Farbtöne in diesem Jahr: Braun und Grün. Verkaufsleiter Günter<br />
Lau: „Terracotta und Rot rücken allmählich aus dem Blickfeld.“ Wohnungsmieter<br />
und Hausbesitzer, die Anregungen für eine Neugestaltung ihres Heims<br />
suchen, können sich jetzt auch im Internet inspirieren lassen. Unter „www.teppichsaele.de“<br />
zeigen zehn Mitgliedsbetriebe der Genossenschaft ihre favorisierten<br />
Einrichtungsideen.<br />
50 GB 1/2007<br />
Sparten. Ziel war es, die von damals neun genossenschaftlichen<br />
Rechenzentralen angebotenen Leistungen in einem<br />
Unternehmen, das sich nur mit dem Handel beschäftigt, zu<br />
konzentrieren und mit höherer Schlagkraft bessere Dienstleistungen<br />
anzubieten. Seitdem hat sich die GWS enorm entwickelt.<br />
„Bei einer Verzehnfachung des Umsatzes, mit der<br />
Schaffung von fünfmal soviel Arbeitsplätzen seit dem Start<br />
und einer konstanten Umsatzrentabilität von fünf Prozent<br />
kann man als Geschäftsführer einer Firma sehr zufrieden<br />
sein - und ich bin es auch“, resümiert Helmut Benefader. Das<br />
Konzept sei aufgegangen, so der Geschäftsführer weiter.<br />
85 Prozent der Raiffeisengenossenschaften in Deutschland<br />
sowie die zwei im Verbandsgebiet tätigen Hauptgenossenschaften<br />
zählt er zu seinen Kunden. Benefader: „In dem sehr<br />
breiten Feld der gewerblichen Handelsgenossenschaften hat<br />
die GWS neben einigen namhaften Verbundgruppen wie<br />
BÄKOs, E/D/E, ZENTRAG, EMV eine Vielzahl von Kunden<br />
für sich gewinnen können. Insgesamt betreuen wir rund<br />
1.000 Kunden bundesweit.“ Weiteres Marktpotenzial sieht<br />
die GWS, die heute mit 180 beschäftigten an vier Standorten<br />
vertreten, ist neben der langfristigen Bestandskundenbetreuung<br />
in neuen Märkten.<br />
Hans-Peter Leimbach,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Münsterland<br />
Foto: Rainer Stephan<br />
Präsentierte neue Trends:<br />
Teppichsäle-Geschäftsführer<br />
Helmut Schütte.<br />
Foto: Rainer Stephan
Dagema setzt auf Europa<br />
GEWERBE<br />
Die führende Genossenschaft im deutschen Fleischereibedarfshandel will von Willich aus<br />
Händler für Gastronomie- und Fleischereibedarf im nahen Ausland beliefern – und setzt<br />
damit ihre Erfolgsgeschichte fort.<br />
Willich. Mit der Gründung einer eigenen<br />
Export-Tochter hat die Dagema<br />
eG in Willich ihre europäischen Aktivitäten<br />
ausgeweitet. Die 1953 als Interessengemeinschaft<br />
im deutschen<br />
Fleischgroßhandel gegründete Genossenschaft<br />
setzt dabei auf ihr traditionell<br />
großes Wissen um die Bedürfnisse<br />
der Lebensmittel produzierenden<br />
sowie be- und verarbeitenden Betriebe.<br />
„Unsere Export-Tochter bedient sich<br />
der Leistungsfähigkeit ihres <strong>Mut</strong>terunternehmens<br />
und damit der Marktkraft<br />
von Europas führender Einkaufsgenossenschaft<br />
für Fleischereibedarf“, sagt<br />
Dagema-Vorstand Dirk Vaßbeck. Der<br />
Geschäftsführer der Dagema Export<br />
GmbH, Marc Wedek, ergänzt: „Unsere<br />
Chancen, auf dieser Basis erfolgreich<br />
ein Netzwerk mit Händlern im europäischen<br />
Ausland aufzubauen, sind<br />
sehr groß.“<br />
Die Dagema, deren Name aus den<br />
wichtigsten Geschäftsfeldern Därme,<br />
Gewürze und Maschinen entstanden<br />
ist, hatte ihre ersten eigenen Büroräume<br />
1956 in Düsseldorf bezogen. Es<br />
folgte 1968 der Standort Haan, bevor<br />
1979 in Willich ein neues Lager gebaut<br />
wurde. Heute gibt es in der niederrheinischen<br />
Stadt eine nutzbare Lagerfläche<br />
von 11.300 Quadratmetern sowie<br />
eine eigene Gewürzmühle. Durch die<br />
großen Abnahmekapazitäten ihrer<br />
Genossenschaft können die 34 angeschlossenen<br />
inhabergeführten Großhandlungen<br />
deutlich bessere Preise<br />
beim Einkauf von rund 23.000 Artikeln<br />
erzielen als im Alleingang. Die<br />
mehr als 900 Vertragslieferanten<br />
haben im Gegenzug einen festen<br />
Abnehmer für große Mengen guter<br />
Qualitäten.<br />
Das Sortiment der Genossenschaft<br />
besteht aus Maschinen und Geräten,<br />
Ladenbau und Kücheneinrichtungen,<br />
Hygieneprodukten, Arbeitskleidung,<br />
Die Dagema eG hat sich zu Europas führender Einkaufsgenossenschaft für<br />
Fleischereibedarf entwickelt.<br />
Lebensmitteln und Gewürzen, Verpackungen<br />
und Därmen. Importe aus<br />
China, Indien, Brasilien, Indonesien<br />
und Europa runden das Sortiment ab.<br />
38 Mitarbeiter hat das Unternehmen,<br />
im Verbund sind es 1.850. Der Außenumsatz<br />
der Mitglieder erreicht aktuell<br />
442 Millionen Euro.<br />
2002 gründete die Dagema für ihre<br />
Vertriebsaktivitäten die Tochterge-<br />
sellschaft Delicarne. Sie unterstützt die<br />
Dagema-Mitglieder seitdem mit Marketingaktionen.<br />
Von der Dagema<br />
Export erwarten sich Vorstand und<br />
Aufsichtsrat der Genossenschaft eine<br />
zusätzliche wirtschaftliche Stärkung<br />
des Unternehmens in einem weiterhin<br />
wettbewerbsintensiven Markt.<br />
Ralf Bröker,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />
Bielefelder Genossenschaften kooperieren<br />
Bielefeld. Die Handelsgenossenschaften<br />
EK/servicegroup und<br />
IGEKA wollen künftig enger zusammenarbeiten.<br />
Die EK ist mit rund<br />
2.000 angeschlossenen Mitgliedsbetrieben<br />
die bundesweit größte<br />
genossenschaftliche Verbundgruppe.<br />
Der IGEKA (Interessengemeinschaft<br />
der Kinderfachgeschäfte eG)<br />
gehören 150 Fachgeschäfte mit<br />
Schwerpunkt Babyartikel und Kinderbedarf<br />
an. Mit der Aufnahme<br />
des Baby-Segments ins Programm<br />
schließt die EK nach den Worten<br />
ihres Vorstandsvorsitzenden Franz-<br />
Josef Hasebrink eine Lücke in ihrem<br />
Leistungsangebot. Hasebrink: „Mit<br />
dem Sortiment der IGEKA können<br />
wir unser Angebot für die Altersgruppe<br />
bis zwölf Jahre komplett<br />
abdecken.“ Vorteile bietet die<br />
Kooperation auch für die IGEKA-<br />
Mitgliedsunternehmen. Sie können<br />
jetzt auf die Kompetenz und Erfahrung<br />
der EK als Lieferant, Netzwerk-<br />
Betreiber und Systemgeber <strong>zur</strong>ückgreifen.<br />
GB 1/2007<br />
51
NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
Wahlen/Ernennungen/Wechsel<br />
Dr. Christoph Berndorff (56) wurde zum Vorsitzenden<br />
des Vorstandes der Pax-Bank eG bestellt. Er ist seit Januar<br />
1994 Mitglied des Vorstandes und übte seit April 2004 die<br />
Funktion des Sprechers des Vorstandes aus.<br />
Jürgen Eversberg (52), seit 1998 Vorstandsmitglied der<br />
Bielefelder EK/servicegroup, ist in die Geschäftsführung<br />
der Soltauer ZEUS GmbH & Co. KG gewechselt. Die ZEUS<br />
(Zentrale für Einkauf und Service) wurde vor neun Jahren<br />
von der EK und dem Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler<br />
(E/D/E) Wuppertal gegründet und zählt rund 1.000<br />
inhabergeführte Geschäfte und Baumärkte zu ihren Kunden.<br />
Seit vier Jahren ist die hagebau Handelsgesellschaft<br />
als dritter Gesellschafter beteiligt. Den Verantwortungsbereich<br />
von Jürgen Eversberg bei der EK/servicegroup haben<br />
die beiden Vorstandsmitglieder Franz-Josef Hasebrink<br />
(Vorsitzender) und Frank Segerath übernommen.<br />
Patrick Grosche (39) ist zum Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank<br />
von 1895 ernannt worden. Der gebürtige Münsterlander<br />
war 2005 als Prokurist nach Kerpen-Horrem<br />
gekommen. Als Vorstandsmitglied wird Grosche für die<br />
Marktbearbeitung verantwortlich sein.<br />
Heinz Hilgert (53) ist zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden<br />
der DZ BANK AG ernannt worden. Hilgert ist<br />
seit 2001 Mitglied im sechsköpfigen Vorstand der Bank.<br />
Berthold Naarmann (76), Bankdirektor i.R. und langjähriges<br />
Vorstandsmitglied der Paderborner Bank für Kirche<br />
und Caritas, ist von Papst Benedikt XVI. zum Ritter des<br />
Ordens vom Heiligen Papst Gregor dem Großen ernannt<br />
worden. Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker<br />
überreichte dem ehemaligen Genossenschaftsbanker den<br />
höchsten päpstlichen Verdienstorden für Laien. Naarmann<br />
erhielt die Auszeichnung für sein ehrenamtliches<br />
Engagement in vielen Gremien des Erzbistums Paderborn.<br />
Matthias Osterhues (40) ist seit Jahresanfang Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank Oldenburg. Zuvor war er Mitglied<br />
des Vorstandes bei der Volksbank Gelsenkirchen-Buer<br />
beziehungsweise der Volksbank Herten/Westerholt.<br />
Dr. Christopher Pleister (58), Präsident des BVR, ist neuer<br />
Präsident des European Banking Industry Committee<br />
(EBIC). Das EBIC vertritt die Interessen der europäischen<br />
Kreditwirtschaft gegenüber den EU-Institutionen und<br />
begleitet die Regulierungsinitiativen der EU-Kommission.<br />
Christian Sewing (36) ist aus dem Vorstand der DG HYP<br />
ausgeschieden. Er hat die DG HYP auf eigenen Wunsch<br />
verlassen, um zukünftig neue Aufgaben außerhalb des<br />
genossenschaftlichen FinanzVerbundes zu übernehmen.<br />
52 GB 1/2007<br />
Ruhestand<br />
Dass die Bank in den zwölf Jahren unter seiner Führung florierte<br />
und bundesweit unter den besten 25 Genossenschaftsbanken<br />
rangiert, dass er drei Fusionen problemlos über die<br />
Bühne brachte, all das steht bei Klaus Gläser auf der beruflichen<br />
Habenseite. Nun ist der Vorstandschef der Volksbank<br />
Oberberg in den Ruhestand gewechselt.<br />
Bankensprecher Franz Hardy (l.), WGZ-Vorstandsvorsitzender<br />
Werner Böhnke (2.v.l.), der neue Vorstandsvorsitzende Ingo Stockhausen<br />
(2.v.r) und dessen Vorstandskollege Manfred Schneider (r.)<br />
würdigten das Wirken von Klaus Gläser nebst Gattin.<br />
Dieter Weiss (63), Vorstandsmitglied der Heinsberger Volksbank,<br />
ist nach 16-jähriger Vorstandstätigkeit in den Ruhestand<br />
gegangen. Sein Nachfolger ist Dirk Cormann, der<br />
künftig zusammen mit Kurt Hauser im Vorstand der Heinsberger<br />
Volksbank tätig ist.<br />
Es starben<br />
Ernst Brakensiek, ehemaliges Vorstandsmitglied der Volksbank<br />
Enger-Spenge, im Alter von 93 Jahren. Der gelernte<br />
Kaufmann war 1966 in den Vorstand der damaligen Sparund<br />
Darlehnskasse Spenge berufen worden. Brakensiek<br />
begleitete die Fusion mit der benachbarten Spar- und Darlehnskasse<br />
Enger <strong>zur</strong> heutigen Volksbank Enger-Spenge und<br />
blieb bis zum Jahr 1981 im Vorstand der Bank.<br />
Horst Hunger, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der Volksbank<br />
Minden, im Alter von 69 Jahren. Der langjährige Kreishandwerksmeister<br />
von Minden-Lübbecke engagierte sich<br />
von 1990 bis 2002 ehrenamtlich im Kontrollgremium der<br />
Volksbank Minden.<br />
Robert Ludwig, R+V-Vorstandsmitglied i.R., im Alter von<br />
73. Von 1971 bis 1996 stand er in Diensten der Gruppe.<br />
Wilhelm Pahlenkemper, ehemaliger Direktor des Warburger<br />
Kornhauses, im Alter von 72 Jahren. Der Beckumer hatte<br />
bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999 drei Jahrzehnte<br />
lang die Geschicke des RCG-Tochterunternehmens bestimmt.<br />
Foto: Karl E. Rinas<br />
>
Heinz Sallads, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der Volksbank<br />
Delbrück-Hövelhof, im Alter von 75 Jahren. Sallads<br />
gehörte von 1977 bis 2001 dem Kontrollgremium der damaligen<br />
Volksbank Hövelhof an, davon zehn Jahre als Vorsitzender.<br />
Friedrich Schulz, ehemaliges Vorstands- und Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Schnathorst, im Alter von 81 Jahren.<br />
35 Jahre war Friedrich Schulz in den beiden Gremien ehrenamtlich<br />
für die Bank tätig.<br />
Jubiläum<br />
30 Jahre<br />
Leo Borchers (61), Vorstandsvorsitzender der Volksbank<br />
Rhede<br />
Heinrich Tömmers (62), Vorstandsmitglied der VR-Bank<br />
Westmünsterland<br />
25 Jahre<br />
Manfred Günter (59), Vorstandssprecher der Raiffeisenbank<br />
Bernkastel-Wittlich<br />
Herbert Hermes (56), Vorstandssprecher der Raiffeisenbank<br />
Westeifel<br />
Werner Plümpe (55), Vorstandsmitglied der Volksbank<br />
Anröchte<br />
Josef F. Terfrüchte (55), Geschäftsführer der Genossenschaft<br />
Kölner Friedhofsgärtner<br />
Norbert Vormann (54), Geschäftsführer der Raiffeisen Steverland<br />
Geburtstag<br />
65 Jahre<br />
Jürgen Förterer, langjähriger Vorstandsvorsitzender der R+V<br />
Versicherung<br />
60 Jahre<br />
Heinz-Gerd Mertens, stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
der Raiffeisen-Warengenossenschaft Schwalm-Nette<br />
Erich Rödel, Sprecher des Vorstandes der Münchener Hypothekenbank<br />
Manfred Rohe, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Bönen<br />
Goldene Ehrennadel<br />
Willi Spinne (65), Geschäftsführer der BBAG Selm, wurde<br />
mit der Ehrennadel in Gold des DRV ausgezeichnet. In festlichem<br />
Rahmen wurde der in den Ruhestand scheidende<br />
NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
Spinne an seinem Geburtstag von Johann Prümers geehrt.<br />
Nach 103 Jahren Geschäftsführung der Familie Spinne in<br />
der 104-jährigen Geschichte der BBAG Selm ging mit der<br />
Verabschiedung von Willi Spinne eine Ära zu Ende. Im<br />
Jahre 1967 trat er in die Geschäftsführung der BBAG Selm<br />
ein. Dabei galt sein besonderes Interesse und persönlicher<br />
Einsatz der Landwirtschaft in der Region. So war er unter<br />
anderem 30 Jahre Sprecher der Raiffeisen-Genossenschaften<br />
im Altkreis Lüdinghausen.<br />
Geehrt: Willi Spinne (l.)<br />
Silberne Ehrenmedaille<br />
Hans Peter Hamacher (61) ist von Verbandsdirektor Hans<br />
Pfeifer für seine mehr als 40-jährige Tätigkeit für die Raiffeisenbank<br />
von 1895 mit der Silbernen Ehrenmedaille des<br />
<strong>RWGV</strong> ausgezeichnet worden. Geehrt wurde Hamacher bei<br />
einem Empfang in Kerpen-Horrem, der aus Anlass seines<br />
Ausscheidens im zweiten Quartal dieses Jahres gegeben<br />
wurde. Hamacher war 1970 in den Vorstand und 1980 zum<br />
Vorstandsvorsitzenden berufen worden.<br />
Silberne Ehrennadel<br />
Gustav Medinger, Winzergenossenschaft Rheingrafenberg,<br />
Meddersheim<br />
Ferdinand Küper, Raiffeisen Emscher-Lippe, Recklinghausen<br />
Heinrich Koch, Raiffeisen Emscher-Lippe, Recklinghausen<br />
Lothar Delhey, NOWEDA Apothekergenossenschaft, Essen<br />
Bernhard Sundrum, Raiffeisen Gescher<br />
Ehrenurkunden<br />
Bernhard Albers, Raiffeisen Hellweg Lippe, Werl<br />
Cord Frigge, Raiffeisen Hellweg Lippe, Werl<br />
Ursula Erlebach, NOWEDA Apothekergenossenschaft,<br />
Essen<br />
GB 1/2007<br />
Foto: Hans-Peter Leimbach<br />
53
ZU GUTER LETZT<br />
Vom Winde verweht<br />
Kreis Olpe. Mit einem Soforthilfeprogramm<br />
für Land- und Forstwirte<br />
sowie geschädigte Privatpersonen<br />
reagieren die Volksbanken Bigge-<br />
Lenne, Olpe und Wenden-Drolshagen<br />
auf die Spuren der Verwüstung,<br />
die der Orkan „Kyrill“ in ihren<br />
Geschäftsgebieten hinterlassen hat.<br />
„Die Forstwirtschaft hat es besonders<br />
hart getroffen“, erfuhren die<br />
Berater aus vielen persönlichen<br />
Gesprächen. Während viele Hausund<br />
Autobesitzer entstandene Sachschäden<br />
über Versicherungen abgedeckt<br />
haben, stehen Waldbesitzer<br />
und Forstwirte vor gewaltigen Aufgaben:<br />
Räumung der Wirtschaftswege,<br />
Organisation von Geräten und<br />
Personal, Aufarbeitung und Vermarktung<br />
des Windbruchs – Aufgaben,<br />
die mancherorts mit eigenen<br />
finanziellen Mitteln nicht bewerkstelligt<br />
werden können.<br />
Unkompliziert und schnell<br />
In diesen Fällen griff schon wenige<br />
Tage nach der Naturkatastrophe das<br />
Sonderkreditprogramm der beteiligten<br />
Volksbanken. Mit einer unkomplizierten<br />
und schnellen Bearbei-<br />
54 GB 1/2007<br />
tung konnten sie geschädigten Privatpersonen<br />
sowie Land- und Forstwirten<br />
unter günstigen Rahmenbedingungen<br />
finanzielle Unterstützung<br />
bieten. Land- und Forstwirte können<br />
aus diesem Sonderprogramm maximal<br />
50.000 und Privatpersonen<br />
maximal 10.000 Euro erhalten.<br />
Gegen Nachweis sollen die Gelder<br />
die Beseitigung unmittelbarer Sturm-<br />
Mit einem Soforthilfeprogramm für<br />
Land- und Forstwirte sowie geschädigte<br />
Privatpersonen reagierten die Volksbanken<br />
auf den Orkan.<br />
Orkan „Kyrill“ hat im Sauerland Millionenschäden verursacht.<br />
Die Genossenschaftsbanken im Kreis Olpe starteten ein Soforthilfeprogramm.<br />
schäden an Gebäuden und Fahrzeugen<br />
finanzieren. Aber auch Schutzkleidung<br />
und Kettensägen, die benötigt<br />
werden, um Schäden zu beheben,<br />
können zwischenfinanziert<br />
werden.<br />
Karl E. Rinas, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro für<br />
Südwestfalen und östliches Rheinland<br />
Fotos: Christoph Vetter
Wir drücken den Bauspardarlehenszins<br />
auf winzige<br />
1,95%.*Den können sich Ihre Kunden auf Dauer sichern.<br />
Und müssen sich so über steigende Zinsen keine Sorgen machen. Nutzen Sie diese attraktiven<br />
Konditionen für eine erfolgreiche Beratung. Denn keiner bringt mehr Menschen in die eigenen<br />
4 Wände als die Nr. 1 _ Schwäbisch Hall.** Verweisen Sie auch auf www.schwaebisch-hall.de<br />
*Ab 2,34% effektivem Jahreszins ab Zuteilung beim Bauspardarlehen im Schwäbisch Hall Tarif Fuchs-Spezial.<br />
**Bezüglich der Kundenzahl privater Bausparkassen.