13.12.2012 Aufrufe

Mut zur Filiale - RWGV

Mut zur Filiale - RWGV

Mut zur Filiale - RWGV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GENOSSENSCHAFTSBLATT<br />

1/2007<br />

Staatliche Kontenabfragen<br />

steigen<br />

Seite 12<br />

MiFID: Was auf die<br />

Banken zukommt<br />

Seite 14<br />

für Rheinland und Westfalen<br />

Gegründet:<br />

„Brasserter Arbeit eG“<br />

Seite 48<br />

<strong>Mut</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Filiale</strong><br />

Jahrespressegespräch 2007


Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

Fasten – die 40 Tage zwischen Aschermittwoch und<br />

Ostern kennt die katholische Kirche als die traditionelle<br />

Fastenzeit. 40 Tage sind es deshalb, das sei<br />

für alle flinken Kopfrechner unter den Lesern<br />

gleich bemerkt, weil seit der Synode von Benevet<br />

1091 die Sonntage nicht mehr <strong>zur</strong> Fastenzeit hinzu<strong>zur</strong>echnen<br />

sind. Was bedeutet Fasten angesichts<br />

von formschönen Zuckerbergen einerseits und Brigitte-Diät<br />

andererseits? Ein Lifestyle-Magazin<br />

bringt es in diesen Tagen so auf den Punkt:<br />

„Machen Sie das Beste draus – denn die Fastenzeit kann auch sehr lecker sein!<br />

Auf Fleisch & Co. zu verzichten bedeutet ja nicht, dass Sie darben müssen!“<br />

Das entspricht einigermaßen genau der Einstellung, die das rheinische Sprichwort<br />

„Wer schon fasten muss, soll wenigstens gut essen“ zusammenfasst. Und<br />

die tatsächliche Fastenpraxis vergangener Jahrhunderte sah wohl auch weitgehend<br />

so aus. Das berichtet das Erzbistum Köln jetzt im Internet (www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/thema/fastenzeit/fasten_sinn.html).<br />

Hier lernen wir<br />

auch, dass die mexikanischen Katholiken Papst Pius V. (1566–1572) <strong>zur</strong> Schokolade<br />

den Satz abrangen: „Der Trank bricht das Fasten nicht“. Offenbar hatte<br />

man dem Heiligen Vater den Kakao ohne Zucker gereicht. So wurde die Schokolade<br />

<strong>zur</strong> Fastenspeise. Den Kern des Fastens trifft all das aber wohl nicht.<br />

Das Fasten war in der evangelischen Kirche lange verpönt. Das klang Protestanten<br />

doch allzu sehr nach Werkgerechtigkeit, also nach guten Taten, auf die<br />

es im Verhältnis zu Gott nicht ankommt. „Durch Werke des Gesetzes wird niemand<br />

gerecht“, schreibt Paulus an die Galater. Also auch nicht durch das Fasten.<br />

Gleichwohl hat sich auch in der evangelischen Kirche eine Fastentradition<br />

etabliert: Seit 1983 heißt es hier „sieben Wochen ohne“ als Appell zum Verzicht<br />

auf Überflüssiges.<br />

Es könnte lohnen, sich dem Thema über die Frage nach der ursprünglichen<br />

Wortbedeutung von Fasten zu nähern. Das Wort kommt aus dem Germanischen<br />

zu uns und bedeutet „halten, festhalten, sich enthalten“. Das erinnert<br />

an Jesus in der Wüste: Er fastet 40 Tage und Nächte und sieht sich dann mit<br />

den Versuchungen des Teufels konfrontiert. Diesen Versuchungen widersteht<br />

er, er steht fest, enthält sich, er fastet also nicht nur am Essen, sondern an viel<br />

größeren Versuchungen: der Eitelkeit, dem Machthunger, dem einfachen Weg.<br />

In diesem Magazin, dass sich vor allem Unternehmen einer gemeinsamen<br />

Rechtsform, der eingetragenen Genossenschaft, widmet, ist vielleicht die<br />

etwas ungewöhnliche Frage erlaubt, ob auch Unternehmen fasten können.<br />

Sich den eigentlichen Sinn des Handelns bewusst zu machen, nicht jeder Versuchung<br />

nachzugeben, sondern den Kern einer Aufgabe zu sehen, mag durchaus<br />

auch sinnstiftend sein für wirtschaftliches Handeln. Für alle fastenden<br />

Genossenschaften könnte das bedeuten, sich auf den Unternehmenszweck,<br />

die Daseinsberechtigung einer Genossenschaft, zu besinnen: die Förderung<br />

der Mitglieder. Und allen, denen das auf den ersten Blick etwas eng erscheinen<br />

mag, sei versichert: In mittelalterlichen Klöstern galt Starkbier als Fastengetränk<br />

und hier und da wurden wohl Gänse und Biber <strong>zur</strong> Fastenspeise erklärt,<br />

weil sie wie Fische Wassertiere seien …<br />

Thorsten Weiland<br />

Das Thema<br />

GB 1/2007<br />

INHALT<br />

Intelligentes Filialnetz ausbauen 4<br />

Banken-Bilanz 2006 5<br />

Volksbanken sind Generationenbanken 6<br />

„Gemeinsam wirtschaften,<br />

Kosten sparen“ 7<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

Nordwestdeutscher Abend 9<br />

<strong>RWGV</strong> kritisiert EU-Bericht 10<br />

„Direktbanken als Herausforderung“ 11<br />

Staatliche Kontenabfragen steigen 12<br />

Hintergrund & Analyse<br />

MiFID:<br />

Was kommt auf die Banken zu? 14<br />

Aus dem Verbund<br />

WGZ BANK plant Offensive 17<br />

GAD mit 2006 zufrieden 18<br />

Schwäbisch Hall weiter Marktführer 19<br />

R+V zieht positive Bilanz 20<br />

Kurz gemeldet 22<br />

„Der Verbund bewegt sich“ 23<br />

Banken<br />

Wirtschaftstag mit Joschka Fischer 24<br />

Kurz gemeldet 25<br />

Journalistenpreis vergeben 34<br />

Landwirtschaft<br />

Havichhorster Presseabend 36<br />

Sparbuchaufgebote 36<br />

Agrar-Unternehmertage 2007 37<br />

Impressum 38<br />

Kurz gemeldet 39<br />

„Vater der Drillinge“ 40<br />

Eiswein fehlt der Frost 42<br />

Gewerbe<br />

Neue CD für Gründer 44<br />

„Pro Wildenburg eG“ gut gestartet 46<br />

„Brasserter Arbeit eG“ 48<br />

GWS: Mit Zuversicht in die Zukunft 50<br />

dagema eG setzt auf Europa 51<br />

Namen und Nachrichten 52<br />

Zu guter Letzt 54<br />

3


DAS THEMA<br />

Fotos: Ilja Höpping<br />

Bekenntnis zu intelligentem Filialnetz<br />

Genossenschaftsbanken in Rheinland und Westfalen punkten im Einlagengeschäft.<br />

Hans Pfeifer (r.) und Moritz Krawinkel (2.v.r.) begrüßten die Presse, hier Mitarbeiter<br />

von dpa (l.) und Westfalenpost, an historischer Stätte: Die Villa Horion in<br />

Düsseldorf war einst Amtssitz der Landesregierung NRW.<br />

4 GB 1/2007<br />

Düsseldorf/Münster. „Die <strong>Filiale</strong> ist die<br />

Keimzelle unseres Vertriebs. Es ist<br />

daher nur logisch, dass wir uns nicht<br />

aus der Fläche <strong>zur</strong>ückziehen, sondern<br />

uns mit einem intelligenten Filialnetz<br />

dem Wettbewerb stellen. Die Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken werden<br />

ihre Filialstruktur weiter qualitativ stärken.“<br />

Mit diesem klaren Bekenntnis<br />

<strong>zur</strong> Präsenz in den Regionen unterstrich<br />

der <strong>RWGV</strong> vor der Presse in Düsseldorf<br />

die auch künftige Ausrichtung<br />

der Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

an ihren Mitgliedern und Kunden, insbesondere<br />

an den mittelständischen<br />

Unternehmen. Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender<br />

des <strong>RWGV</strong>, wies deshalb<br />

die Wettbewerbspolitik der EU <strong>zur</strong>ück:<br />

„Mein Appell geht an die deutschen<br />

Europapolitiker, die Vorteile eines<br />

lebendigen, dezentral organisierten<br />

Mittelstands mit seinen eigenen Finanzierungseinrichtungen<br />

im Brüsseler<br />

Bewusstsein zu verankern. Eine Fokussierung<br />

auf die Gedankenwelt der<br />

Großbanken wird den Verhältnissen in<br />

Deutschland nicht gerecht.“<br />

Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes<br />

hatte die Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

jüngst kritisiert. Sie seien<br />

schuld am geringen Marktanteil der<br />

Großbanken in Deutschland. Hans<br />

Pfeifer: „Wer behauptet, dass Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken sich den<br />

Markt aufteilten, irrt. Mit durchschnittlich<br />

20 Prozent Marktanteil hat<br />

der genossenschaftliche FinanzVerbund<br />

gar nicht die Möglichkeit, den<br />

Markt zu dominieren.“ Im Verhältnis<br />

untereinander seien die Genossenschaftsbanken<br />

historisch gewachsene<br />

Regionalbanken mit subsidiärer Ordnung.<br />

„Das Geschäftsgebiet einer<br />

Volksbank ist die Region, in der sie ihre<br />

Kunden kennt – und die Kunden die<br />

Bank, die sie selbst mitbestimmen.“<br />

Wer das kritisiere, könne gleichermaßen<br />

bemängeln, so Pfeifer weiter, „dass<br />

Eifler Bauern keine Äcker im Allgäu<br />

>


bestellen und ostwestfälische Bäcker keinen Kuchen in Spanien<br />

anbieten.“<br />

Mit Marktabschottung habe das nichts zu tun, erklärte Pfeifer:<br />

„Die Angebote unzähliger Banken und Finanzdienstleister<br />

sind über das Internet verfügbar. Medienberichte erreichen<br />

die Verbraucher ebenso wie Unternehmensmailings<br />

und Beraterbesuche. Nirgendwo in Europa ist der Wettbewerb<br />

so hart und führt zu so günstigen Konditionen wie in<br />

Deutschland.“ Die Kommission lasse sich dagegen von<br />

einem Marktbegriff der Postkutschenzeit leiten. „Märkte<br />

enden aber schon lange nicht mehr an Verwaltungsgrenzen<br />

oder Geschäftsgebieten einzelner Banken.“ Niemand hindere<br />

Wettbewerber daran, ein dichtes Filialnetz aufzubauen<br />

und insbesondere um die Kunden in den ländlichen Regionen<br />

zu werben.<br />

Um diesen kundenorientierten Beratungsansatz weiter verfolgen<br />

zu können, sei ein intelligentes Filialsystem notwendig.<br />

Selbstverständlich könne es sinnvoll sein, sich von <strong>Filiale</strong>n<br />

traditionellen Typs zu trennen. „Wir müssen aber vor<br />

allem die Ausstattung und die Standorte von <strong>Filiale</strong>n hinterfragen,<br />

nicht so sehr die absolute Zahl. Unsere <strong>Filiale</strong>n können<br />

der Kern einer neuen Regionalisierung – des Megatrends<br />

der nächsten Jahre – sein. Dazu müssen wir über bankuntypische<br />

Angebote ebenso nachdenken wie über andere innovative<br />

Konzepte. Geldautomaten und Online-Präsenzen<br />

sind eine sinnvolle Ergänzung des Bankgeschäfts, aber kein<br />

Ersatz für Beratung und Vertrieb.“ Und auf den Vertrieb<br />

komme es an. „Mit einem cleveren Multikanalansatz und<br />

den Möglichkeiten des Verbundes ist unsere Ausgangslage<br />

verglichen mit manchen Wettbewerbern hervorragend.“<br />

Und schon jetzt zeige sich: „Unsere regionale Verankerung<br />

zahlt sich aus. Während sich andere aus der Fläche <strong>zur</strong>ückgezogen<br />

haben, konnten die Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

ihr Filialnetz neu ausrichten. Dabei haben wir uns<br />

vielfach von reinen Zahlstellen getrennt und stattdessen das<br />

Filialnetz qualitativ weiter verbessert.“ Wie weit die Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken bereits in der Neuausrichtung<br />

seien, dokumentiere auch die geringe Zahl von nur 18 Filialschließungen<br />

in Rheinland und Westfalen im Jahr 2006.<br />

Heute unterhalten die Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

2.090 Geschäftsstellen (minus 0,8 Prozent).<br />

„Dieser – wie wir meinen vorbildliche – Service muss dann<br />

allerdings auch seinen Preis wert sein“, machte Pfeifer deutlich.<br />

„Natürlich steht es jedem frei, sich zum Beispiel für ein<br />

kostenloses Girokonto zu entscheiden. Verbraucher müssen<br />

aber wissen, dass viele Banken, die ein gebührenfreies Girokonto<br />

anbieten, bei der Qualität der Beratung oder in den<br />

Konditionen ihrer Produkte sparen müssen. Das ist nicht<br />

unser Selbstverständnis. Wir meinen, dass unser gesamtes<br />

Leistungsspektrum, auch das Girokonto, eine erkennbare<br />

Dienstleistung darstellt, die auch etwas kosten darf.“<br />

Überdurchschnittliches Einlagengeschäft<br />

Die 224 Volksbanken, Raiffeisenbanken, Kirchenbanken<br />

und anderen Spezialinstitute in Rheinland und Westfalen<br />

DAS THEMA<br />

konnten insbesondere im Einlagengeschäft punkten.<br />

„Offenkundig haben wir die Kunden mit einem breit angelegten<br />

Beratungsansatz überzeugt“, erläuterte Hans Pfeifer<br />

den Trend des Jahres 2006. Während die addierte Bilanzsumme<br />

aller Genossenschaftsbanken in Rheinland und<br />

Westfalen sich um 4,1 Prozent auf 146,5 Milliarden Euro<br />

erhöhte, stiegen die Einlagen gar um 5,6 Prozent auf 106<br />

Milliarden Euro. „Die neue Erkenntnis der Direktbanken,<br />

dass Kunden mehr wünschen als eine Internetpräsenz, können<br />

wir damit aufgrund unserer Zahlen direkt bestätigen“,<br />

so Pfeifers Analyse. Die gebotene Anlagevielfalt dokumentiert<br />

auch das vermittelte Kundeneinlagevolumen im Verbund<br />

in Höhe von 42,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 38,4 Milliarden<br />

Euro). Das Kreditgeschäft entwickelte sich mit einem<br />

erneuten Zuwachs von zwei Milliarden Euro oder 2,6 Prozent<br />

auf 87 Milliarden Euro ebenfalls erfreulich. Hinzu kommen<br />

17,6 Milliarden Euro vermitteltes Kreditvolumen im<br />

Verbund. „Während 2006 noch der private Wohnungsbau<br />

wesentlicher Träger der Ausleihungen war, gehen wir davon<br />

aus, dass im Jahr 2007 durch die positiven Konjunkturaussichten<br />

die Investitionsfreude mittelständischer Unterneh-<br />

Vor allem im Einlagengeschäft konnten die Genossenschaftsbanken<br />

zulegen.<br />

GB 1/2007<br />

><br />

5


DAS THEMA<br />

><br />

men Rückenwind bekommt“, wagte Hans Pfeifer einen Ausblick<br />

auf 2007.<br />

Während die Volksbanken und Raiffeisenbanken die Personal-<br />

und Verwaltungskosten weiter auf 2,33 Prozent der<br />

durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) senken konnten,<br />

ging auch der Zinsüberschuss von 2,61 auf 2,47 Prozent der<br />

DBS <strong>zur</strong>ück. Bei stabilen Provisionsüberschüssen sank das<br />

Betriebsergebnis vor Bewertung von 1,1 auf 1,01 Prozent der<br />

DBS. Die Cost-Income-Ratio der Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

lag im Jahr 2006 bei 69,7 Prozent.<br />

Den Mitgliedern und Kunden standen bei den Genossenschaftsbanken<br />

in Rheinland und Westfalen 24.568 Mitarbeiter<br />

<strong>zur</strong> Verfügung (minus 0,8 Prozent). „Unsere Banken setzen<br />

auf Bankdienstleistungen mit Gesicht und Stimme. Der<br />

Anteil der Bankmitarbeiter, der direkt für den Kunden da ist,<br />

nimmt deshalb kontinuierlich zu. Geringe Personalrückgänge<br />

in der absoluten Zahl betreffen vor allem den Back-Office-<br />

Bereich. Dazu konnten die Banken weitgehend die natürliche<br />

Fluktuation nutzen“, erläuterte Pfeifer die Personalentwicklung<br />

der Mitgliedsbanken. Die Zahl der Bankenfusionen<br />

hat sich erneut verringert: Nach acht Fusionen im Jahr 2005<br />

verzeichnete der <strong>RWGV</strong> nur vier Fusionen im Jahr 2006, die<br />

durchschnittliche Bilanzsumme stieg von 617 auf 654 Millionen<br />

Euro.<br />

Erste Informationen <strong>zur</strong> Initiative<br />

für Senioren gab es in Düsseldorf.<br />

6 GB 1/2007<br />

Der <strong>RWGV</strong> machte gegenüber der Presse deutlich:<br />

„Unsere Banken setzen auf Dienstleistungen mit Gesicht.“<br />

Volksbank ist Generationenbank<br />

Genossenschaftsbanken in Rheinland und Westfalen stellen sich aktiv den Herausforderungen<br />

des demografischen Wandels.<br />

Düsseldorf/Münster. „Seniorenfreundlichkeit<br />

ist für die Genossenschaftsbanken<br />

kein moderner Werbegag, sondern<br />

gute Tradition“, so Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender<br />

des <strong>RWGV</strong>. Stellvertretend<br />

für die 224 Genossenschaftsbanken<br />

in Rheinland und Westfalen<br />

hat der <strong>RWGV</strong> daher die Initiative <strong>zur</strong><br />

„Stärkung des Finanzplatzes NRW:<br />

Neue Finanzdienstleistungen – Chancen<br />

der demografischen Entwicklung<br />

in NRW“ unterstützt. Die Gemeinschaftsaktion<br />

wird getragen vom<br />

Ministerium für Generationen, Familie,<br />

Frauen und Integration des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen sowie von den<br />

Banken und Sparkassen. „Wir treiben<br />

damit die Entwicklung von Angeboten<br />

für ältere Menschen weiter voran und<br />

räumen Hemmnisse bei Finanzierungs-<br />

fragen aus dem Weg. Die Genossenschaftsbanken<br />

sind Banken für alle<br />

Generationen“, so Pfeifer.<br />

Erst kürzlich hatte Verbraucherschutzminister<br />

Eckhard Uhlenberg Kritik am<br />

Umgang von Banken mit Senioren<br />

geäußert. Uhlenberg hatte berichtet,<br />

dass ältere Verbraucher bei Banken<br />

häufig lediglich für Automaten freigeschaltete<br />

Geldkarten statt gängiger ec-<br />

Karten bekommen würden. Hans Pfeifer:<br />

„Wir waren damit allerdings nicht<br />

gemeint, weil wir nicht betroffen sind.<br />

Diskriminierung gibt es bei Kreditgenossenschaften<br />

nicht. Das wurde uns<br />

auch von der Verbraucherzentrale<br />

NRW bestätigt.“ So hätten die Verbraucherschützer<br />

schriftlich mitgeteilt, dass<br />

ihnen „keine konkreten Fälle vorliegen,<br />

in denen Senioren von Kreditge-<br />

>


nossenschaften keine ec-Karte beziehungsweise<br />

Maestro-Karte erhalten<br />

haben“.<br />

Innovative Produkte für die<br />

„Generation 50plus“<br />

„Viele ältere Menschen haben aufgrund<br />

ihres Einkommens und Vermögens<br />

eine hohe wirtschaftliche Bedeutung<br />

und bieten damit erhebliche<br />

Chancen für Wirtschaft und Beschäftigung.<br />

Das wissen die Genossenschaftsbanken<br />

aufgrund ihrer regionalen Ausrichtung<br />

schon lange und haben<br />

darauf bereits reagiert – durch Schulungen<br />

ihrer Mitarbeiter, Ergänzung ihrer<br />

Dienstleistungen und Produkte und<br />

nicht zuletzt durch die bewährte ganzheitliche<br />

Beratung in den 2.090<br />

Geschäftsstellen in Rheinland und<br />

„Gemeinsam wirtschaften,<br />

Kosten sparen“<br />

Düsseldorf/Münster. Erstmals übersteigt<br />

die Zahl der Dienstleistungsgenossenschaften<br />

im <strong>RWGV</strong> die Zahl der<br />

bisher dominierenden Genossenschaften<br />

aus Handwerk und Handel. Zu den<br />

164 gewerblichen Genossenschaften<br />

des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />

(<strong>RWGV</strong>) zählen<br />

unter anderen 40 Genossenschaften<br />

des Handwerks, 32 Genossenschaften<br />

des Handels und 73 Dienstleistungsgenossenschaften.<br />

„Die Zahlen belegen,<br />

dass heute Gründer aus den unterschiedlichsten<br />

Branchen die Rechtsform<br />

der eingetragenen Genossenschaft<br />

wählen“, erläuterte Hans Pfeifer,<br />

Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>, am<br />

1. März vor der Presse in Düsseldorf.<br />

Das sei sogar situationsbezogen als<br />

Kooperation auf Zeit möglich: „Aktuell<br />

schließen sich zum Beispiel in Ostwestfalen<br />

29 Wirte und Hoteliers <strong>zur</strong><br />

Genossenschaft zusammen, um<br />

gemeinsam als Partner der Landesgar-<br />

Westfalen“, macht Hans Pfeifer deutlich.<br />

„Wir stehen aber vor weiteren<br />

Herausforderungen. Im Finanzdienstleistungsbereich<br />

geht es mit Blick auf<br />

die demografische Entwicklung künftig<br />

noch stärker darum, Produkte weiter-<br />

DAS THEMA<br />

zuentwickeln, die die gesetzlichen Absicherungssysteme<br />

im Pflege- und Sterbefall<br />

ergänzen.“ Pfeifer: „Zusammen mit<br />

unseren Verbundpartnern arbeiten die<br />

Genossenschaftsbanken an innovativen<br />

Produkten für die ,Generation 50plus’.“<br />

Gewerbliche Genossenschaften in Rheinland und Westfalen weiten Umsatz deutlich aus.<br />

Die gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften vereinen inzwischen<br />

32.326 Mitglieder.<br />

GB 1/2007<br />

><br />

7


DAS THEMA<br />

><br />

tenschau 2008 in Rietberg aufzutreten.“<br />

Die Reform des Genossenschaftsgesetzes<br />

im August 2006 bringe<br />

zusätzliche Gründungsanfragen, erläuterte<br />

Pfeifer. Ausgesprochen attraktiv<br />

ist die genossenschaftliche Rechtsform<br />

jetzt auch für Zusammenschlüsse<br />

von Bürgern und Unternehmungen,<br />

die soziale oder kulturelle Förderzwecke<br />

verfolgten, zum Beispiel für<br />

Betreiber von Sportstätten, Theatern<br />

und Bibliotheken.<br />

8 GB 1/2007<br />

Deutliches Umsatzwachstum<br />

Mit einem Umsatzwachstum von fünf<br />

Prozent konnten die 164 (Vorjahr<br />

158) gewerblichen Waren- und<br />

Dienstleistungsgenossenschaften in<br />

Rheinland und Westfalen eine überdurchschnittliche<br />

Ausweitung ihres<br />

Geschäfts verzeichnen. Der Gesamtumsatz<br />

des Jahres 2006 betrug 5,7<br />

Milliarden Euro. „Die Baukonjunktur<br />

des letzten Jahres wirkte sich beson-<br />

ders bei den Dachdeckereinkaufsgenossenschaften<br />

aus, die zweistellige<br />

Wachstumsraten verzeichnen konnten.<br />

Diese Unternehmen vereinten<br />

einen Umsatz von 505 Millionen Euro<br />

auf sich. Aber auch die Malereinkaufsgenossenschaften<br />

entwickelten sich<br />

überdurchschnittlich“, sagte Hans<br />

Pfeifer. Trotz des zunehmenden Kostendrucks<br />

im Gesundheitswesen verzeichnen<br />

Genossenschaften, die<br />

Gesundheitsprodukte herstellen oder<br />

handeln, eine überdurchschnittliche<br />

Umsatzausweitung, hier um 7,7 Prozent<br />

auf 1,2 Milliarden Euro. „Das<br />

zeigt einmal mehr: Wo durch gemeinsames<br />

Wirtschaften Kosten einzusparen<br />

sind, ist die Genossenschaft die<br />

ideale Rechtsform“, lautet dazu die<br />

Analyse von Hans Pfeifer.<br />

Die gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften<br />

in Rheinland<br />

und Westfalen vereinen 32.326<br />

Mitglieder und bieten 5.321 Menschen<br />

einen krisensicheren Arbeitsplatz.<br />

Das sind vier Prozent mehr als<br />

im Vorjahr. Zudem erlernen hier 242<br />

junge Menschen ihren Beruf. Die Mitgliedsgenossenschaften<br />

des <strong>RWGV</strong><br />

hatten im Jahr 2006 erneut keine<br />

Insolvenz zu verzeichnen.<br />

In der Villa<br />

Horion blieben<br />

keine Fragen<br />

offen.


Adliges Landleben<br />

statt Hafen-Atmosphäre<br />

Das barocke Gut Pronstorf gibt dem Nordwestdeutschen Abend am 8. Mai einen<br />

festlichen Rahmen.<br />

Die Gäste des Nordwestdeutschen Abends dürfen sich auf die außergewöhnliche<br />

Atmosphäre des adligen Lehnsguts aus dem 14. Jahrhundert freuen.<br />

Pronstorf. Hafen-Atmosphäre prägte<br />

die letzten Nordwestdeutschen<br />

Abende anlässlich der Bankwirtschaftlichen<br />

Tage im hohen Norden.<br />

Zeit für einen Wechsel, beschlossen<br />

der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband<br />

(<strong>RWGV</strong>) und der<br />

Genossenschaftsverband Norddeutsch-<br />

land. So verlegten sie die Veranstaltung<br />

auf ein adliges Lehnsgut aus<br />

dem 14. Jahrhundert nach Pronstorf.<br />

Hier wird nun auf dem Lande in der<br />

Nähe von Bad Segeberg am Dienstag,<br />

den 8. Mai, der Nordwestdeutsche<br />

Abend des Jahres 2007 stattfinden.<br />

Gut Pronstorf, das zu den schönsten<br />

Delegation aus Indien besucht <strong>RWGV</strong><br />

Köln. Vertreter der Regierung des indischen Bundesstaates<br />

Andra Pradesh und Experten der Fachinstitution APMAS,<br />

die in Indien Selbsthilfeeinrichtungen im Mikrofinanzbereich<br />

betreuen, nutzten ihren Aufenthalt in Deutschland,<br />

um sich beim <strong>RWGV</strong> über die Leistungen eines regionalen<br />

Genossenschaftsverbandes zu informieren. Martin Müller<br />

vom <strong>RWGV</strong> (5.v.l.) durfte begrüßen (v.l.): Mr. A. Giridhar,<br />

(Generalsekretär in der Regierung von Andra Pradesh), Dr.<br />

Wolfgang Salomo (DGRV), Mr. K. Raju (Generalsekretär in<br />

der Regierung von Andra Pradesh), Michael Neuhaus<br />

(<strong>RWGV</strong>), Dr. P. Kotaiah (Präsident vom APMAS), Mr. K.<br />

Madhava Rao (APMAS-Vorstandsmitglied), Mr. CS Reddy<br />

(Hauptgeschäftsführer vom APMAS) und Mr. B. Anjaneyulu<br />

(Teamleiter im APMAS).<br />

<strong>RWGV</strong> INTERN<br />

Barockbauten Norddeutschlands<br />

zählt und seit einem Jahrhundert im<br />

Besitz der Grafen zu Rantzau ist, hat<br />

einen guten Namen in der Region.<br />

Denn dort finden regelmäßig auch<br />

Konzerte des renommierten Schleswig-Holstein-Musik-Festivals<br />

statt,<br />

das richtige Ambiente also, um stilvoll<br />

zu feiern und in schönem Rahmen<br />

gute Gespräche zu führen.<br />

Artisten der Spitzenklasse<br />

Dazu tragen beim nächsten Nordwestdeutschen<br />

Abend nicht nur das<br />

Buffet mit landestypischen Spezialitäten,<br />

sondern auch Artisten der<br />

Spitzenklasse, wie zum Beispiel die<br />

preisgekrönten Kraftakrobaten<br />

Human Eclipse bei. Zu diesem außergewöhnlichen<br />

Abend lädt der<br />

<strong>RWGV</strong> seine Bankvorstände sowie<br />

die Vorstandsmitglieder aus Verbund<br />

und Verband herzlich ein. Die Einladungen<br />

werden in Kürze verschickt.<br />

Sabine Bömmer<br />

GB 1/2007<br />

9


<strong>RWGV</strong> INTERN<br />

Foto: dpa<br />

„Brüssel verliert<br />

Blick für den Mittelstand“<br />

<strong>RWGV</strong> kritisiert den jüngsten Bericht der EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes<br />

zum Retail-Bankgeschäft in Europa.<br />

In der Kritik: EU-Wettbewerbskommissarin<br />

Neelie Kroes<br />

Münster. Als Angriff auf die Finanzierungsstrukturen<br />

des regionalen<br />

Mittelstandes interpretiert Hans<br />

Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des<br />

<strong>RWGV</strong>, den Bericht der Wettbewerbskommissarin<br />

Neelie Kroes<br />

zum Retail-Bankgeschäft in Europa.<br />

„Rein theoriegeleitet will die Kommission<br />

vor allem den grenzüberschreitenden<br />

Wettbewerb von Banken<br />

stärken. Das geht an den Anforderungen<br />

der mittelständisch ge-<br />

10 GB 1/2007<br />

prägten Wirtschaft in Deutschland<br />

vorbei.“ Absurd werde es, wenn<br />

schließlich Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

als Schuldige für mangelnden<br />

Wettbewerb und zu geringe<br />

Marktanteile von Großbanken ausgemacht<br />

würden. Pfeifer: „Dabei<br />

sind es gerade die Genossenschaftsbanken<br />

und Sparkassen, die in den<br />

Regionen den Wettbewerb sicherstellen.“<br />

In sich sei der Bericht zudem widersprüchlich.<br />

„Gerade die relativ<br />

schwache Ertragsstruktur deutscher<br />

Banken belegt den besonders harten<br />

Wettbewerb bei uns“, erläutert der<br />

Vorstandsvorsitzende des <strong>RWGV</strong>. Es<br />

sei unsinnig, den Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken ihre Verbundstruktur<br />

vorzuwerfen. „Denn“, so<br />

Pfeifer, „derselbe Bericht lobt diese<br />

Verbundstrukturen mit gemeinsamem<br />

Risikomanagement und funktionsfähiger<br />

Einlagensicherung mit<br />

Recht als vorteilhaft für den Verbraucher.“<br />

Die für Verbünde als bedenklich<br />

herausgestellten Tendenzen zu Konzernstrukturen<br />

lehne der <strong>RWGV</strong><br />

indes ebenso strikt ab wie die Kommissarin.<br />

„Im genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbund leiten die Vorstände<br />

der rund 1.300 selbstständigen Banken<br />

ihre Kreditinstitute in eigener<br />

Verantwortung. Das zu wissen,<br />

gehört eigentlich zum kleinen Einmaleins<br />

des Retail-Bankings.“ Hier<br />

müsse sich die Kommission fachlich<br />

besser aufstellen.<br />

Eine vom Bericht unterstellte Marktaufteilung<br />

unter Genossenschaftsbanken<br />

sei ebenfalls unsinnig:<br />

„Regionalbanken arbeiten jeweils in<br />

der Region, in der sie die Kunden<br />

und die Marktverhältnisse kennen.“<br />

Es wäre unseriös, etwa Regionalbanken<br />

aus Westfalen aufzufordern, in<br />

Bayern Geschäfte zu machen. „Als<br />

Selbsthilfeeinrichtung des Mittelstandes“,<br />

so Pfeifer, „sind die Banken<br />

nur ihren Mitgliedern und Kunden<br />

vor Ort verpflichtet. Hier stehen<br />

sie im Wettbewerb mit Sparkassen,<br />

Geschäftsbanken und – grundsätzlich<br />

– allen Anbietern im Internet.“<br />

Eine wettbewerbsfähige mittelständische<br />

Wirtschaftsstruktur in den<br />

Regionen brauche auch künftig leistungsfähige<br />

regionale Banken.<br />

Hans Pfeifer: „Unsere Märkte sind<br />

nicht abgeschottet. Man muss nur<br />

den Anforderungen der Kunden<br />

nach individuell zugeschnittenen,<br />

preiswerten Bankdienstleistungen<br />

mit anspruchsvoller Betreuung vor<br />

Ort gerecht werden. Ich lade jede<br />

europäische Bank herzlich ein,<br />

gemeinsam mit uns und den Sparkassen<br />

im Retail-Geschäft des ländlichen<br />

Raums in den Wettbewerb zu<br />

treten.“<br />

Stefan Legge/Thorsten Weiland


Hans Pfeifer: „Bankgeschäft bleibt<br />

Beziehungsgeschäft.“<br />

Wo Beratung noch ein Gesicht hat<br />

Köln. Professor Dr. Hans Jürgen Rösner,<br />

Direktor des Seminars für Genossenschaftswesen<br />

der Universität Köln,<br />

hatte <strong>zur</strong> Diskussion geladen. Unter<br />

dem Titel „Direktbanken als Herausforderung<br />

für Genossenschaftsbanken“<br />

standen sich Bernd Geilen, Generalbevollmächtigter<br />

der ING DiBa AG, und<br />

Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des<br />

<strong>RWGV</strong>, im Rahmen einer Vortragsveranstaltung<br />

gegenüber.<br />

11,5 Millionen Direktbankkunden gibt<br />

es derzeit in Deutschland, etwa die<br />

Hälfte davon sind Kunden der DiBa.<br />

„Für den Erfolg der Bank in den letzten<br />

Jahren ist im Wesentlichen eine vierteilige<br />

Strategie verantwortlich“, machte<br />

Bernd Geilen deutlich. Erstens habe<br />

sich die Konzentration auf wenige Produkte<br />

bewährt. Zweitens habe man<br />

effiziente Prozesse entwickelt, die es<br />

erlaubten, Vorgänge einmalig und<br />

abschließend zu bearbeiten. Drittens<br />

lege man Wert darauf, es dem Kunden<br />

so leicht wie möglich zu machen. „Einfach,<br />

einfach, einfach“, so Geilen, sei<br />

die Maxime – ob nun bei den Verfahren<br />

oder bei den Produkten. Schließlich<br />

habe man viertens, so gestand der<br />

Direktbanker, eine Menge Geld in Werbung<br />

und Markenaufbau gesteckt.<br />

„Wir geben Menschen<br />

wirtschaftlich eine Heimat“<br />

Die steigenden Kundenzahlen und das<br />

gute Ergebnis der Bank hätten diese<br />

Strategie aber bestätigt, betonte Geilen<br />

und zeigte sich zuversichtlich, den Mitbewerbern,<br />

auch den Genossenschaftsbanken,<br />

in Zukunft noch mehr Marktanteile<br />

streitig machen zu können.<br />

„Bei allen Einlageabflüssen, insbesondere<br />

im Tagesgeldbereich, hat der<br />

FinanzVerbund im vergangenen Jahr<br />

ein Wachstum erwirtschaftet, das mit<br />

<strong>RWGV</strong> INTERN<br />

„Theorie und PraxisForum“ des Seminars für Genossenschaftswesen der Universität zu Köln<br />

diskutierte das Thema „Direktbanken als Herausforderungen für Genossenschaftsbanken“.<br />

63 Milliarden Euro annähernd dem<br />

gesamten Bestand der ING-DiBa entspricht“,<br />

wusste der Vorstandsvorsitzende<br />

des <strong>RWGV</strong> zu kontern. Auch<br />

wenn die Genossenschaftsbanken die<br />

Direktbanken als Konkurrenten sehr<br />

ernst nähmen, gab er jedoch zu bedenken,<br />

dass man einen Gegner im Wettbewerb<br />

nur schlagen könne, wenn<br />

man sich seiner eigenen Stärken bewusst<br />

sei. Fakt sei: 20 Prozent aller<br />

Bankkunden in Deutschland gäben<br />

eine Genossenschaftsbank als Hauptbankverbindung<br />

an, keine Direktbank<br />

käme bei diesem Wert auf über 0,5 Prozent.<br />

Die Größe im Vergleich zum Konkurrenten<br />

sei bei den Kreditgenossenschaften<br />

allerdings gepaart mit Dezentralität.<br />

„Entscheidungen werden bei<br />

uns vor Ort mit entsprechenden lokalen<br />

Kenntnissen getroffen und nicht in<br />

anonymen Konzernzentralen“, so Pfeifer.<br />

Gerade in Zeiten wachsender Unsi-<br />

GB 1/2007<br />

Foto: Ilja Höpping<br />

><br />

11


<strong>RWGV</strong> INTERN<br />

><br />

cherheit und Orientierungslosigkeit<br />

sei dies wichtig. „Wir geben Menschen<br />

wirtschaftlich eine Heimat,<br />

ohne sie von den Errungenschaften<br />

der globalen Finanzwirtschaft abzukoppeln.“<br />

Geradezu exemplarisch sei<br />

hier das Alleinstellungsmerkmal der<br />

Mitgliedschaft zu sehen: „Membership<br />

value als bewusster Gegenpol<br />

zum shareholder value.“ Pfeifer verwies<br />

darauf, dass das Kundenpotenzial<br />

der Direktbanken seine Grenzen<br />

habe. „Bankgeschäft bleibt Beziehungsgeschäft“,<br />

betonte er. Die Probierfreudigkeit<br />

und Wechselbereit-<br />

Münster. Mit großer Sorge kommentierte Hans Pfeifer,<br />

Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>, den Anstieg der staatlichen<br />

Kontenabfragen im Jahr 2006 um 47 Prozent.<br />

Nach vorläufigen Angaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

sei die Zahl der gesetzlich legitimierten<br />

Abfragen von Justiz und Steuerfahndung nach<br />

Paragraf 24c Kreditwesengesetz (KWG) von 62.410 im<br />

Jahr 2005 auf rund 81.000 Abfragen im vergangenen<br />

Jahr gestiegen. Die Abfragen auf der Grundlage der<br />

Abgabenordnung haben sich gar von 10.201 auf 25.569<br />

im Jahr 2006 mehr als verdoppelt. Hans Pfeifer: „Diese<br />

Tendenz ist besorgniserregend. Der Staat darf das Vertrauen<br />

der Bürger in ihre Banken nicht untergraben.“<br />

Hans Pfeifer kritisierte, dass insbesondere die Abfragen<br />

nach § 24c KWG noch immer keiner Kontrolle außerhalb<br />

der abfragenden Behörden unterliegen. „Hier muss<br />

der Gesetzgeber dringend eine Dokumentations- und<br />

12 GB 1/2007<br />

schaft der Kunden beschränke sich<br />

oft auf Standardprodukte. Bei komplexeren<br />

Problemen sei die qualifizierte<br />

Beratung weiterhin das wichtigste<br />

Kriterium. „Bei uns hat Beratung<br />

noch ein Gesicht und nicht nur<br />

eine Nummer“, stellte Pfeifer heraus.<br />

Für die Erfolgsaussichten der Genossenschaftsbanken<br />

sei daher nicht der<br />

reine Preiswettbewerb entscheidend.<br />

Dass es trotzdem erhebliche Verbesserungspotenziale<br />

gebe, daran ließ<br />

Pfeifer keinen Zweifel. Prozessoptimierung<br />

und Standardisierung im<br />

Mengengeschäft seien wichtige<br />

Ansatzpunkte. Vor allem aber hänge<br />

die Zukunftsfähigkeit der genossenschaftlichen<br />

Bankengruppe von der<br />

Intensivierung des Vertriebs ab.<br />

„Wenn es zu Kundenkontakten<br />

kommt, ist der Abschlusserfolg hervorragend.<br />

Aber es werden zu wenig<br />

Kontakte generiert“, sagte er. Hier<br />

seien weitere Anstrengungen nötig.<br />

Zugleich betonte Pfeifer: „Die Genossenschaftsbanken<br />

sind aber bereits<br />

auf dem richtigen Weg.“<br />

Stefan Legge<br />

„Besorgniserregende Zahlen“<br />

Staatliche Kontenabfragen stiegen im Jahr 2006 um 47 Prozent.<br />

Nach § 93 AO geht es um die Steuerehrlichkeit der Bürger. Abfragen nach § 24c KWG dienen der Strafverfolgung.<br />

Benachrichtigungspflicht schaffen, die von den Datenschutzbeauftragten<br />

auch kontrolliert werden kann.“<br />

Bereits vor einem Jahr hatten Datenschützer bei Abfragen<br />

auf der Grundlage der Abgabenordnung, die solche<br />

Dokumentationsregelungen kennt, erhebliche Verstöße<br />

festgestellt.<br />

Die 81.000 Abfragen nach § 24c KWG sollen vor allem<br />

der illegalen Geldwäsche und der Terrorabwehr gelten.<br />

Hans Pfeifer machte deutlich, dass die Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken eine wirkungsvolle Verbrechens- und<br />

Terrorbekämpfung befürworten. „Uns geht es aber<br />

darum, das Bankgeheimnis insbesondere als Teil des<br />

Rechts auf informationelle Selbstbestimmung zu sehen.<br />

Wir brauchen deshalb restriktive Grenzen für Eingriffe<br />

in das Bankgeheimnis, deren Einhaltung für die Öffentlichkeit<br />

eindeutig nachvollziehbar überwacht wird.“<br />

Thorsten Weiland


NEU<br />

www.ruv.de<br />

Bringen Sie jetzt Ihre<br />

DAS THEMA<br />

Vorsorge ins Gleichgewicht!<br />

Mit der R+V-GarantieRente-Pfl egePlus.<br />

Freie Wahlmöglichkeiten:<br />

> einmalige Kapitalzahlung<br />

> lebenslange private Rente<br />

> mit oder ohne Pfl egetagegeldversicherung<br />

Rückerstattung der Rentenversicherungsbeiträge<br />

im Todesfall<br />

vor Rentenbeginn!<br />

Sofortiger Versicherungsschutz<br />

bei Pfl egebedürftigkeit durch<br />

einen Unfall!<br />

Keine Gesundheitsprüfung bei<br />

Wahl des Pfl egetagegeldes zum<br />

vereinbarten Zeitpunkt!<br />

GB 1/2007<br />

13


HINTERGRUND & ANALYSE<br />

MiFID: Die neue Welt<br />

des Wertpapiergeschäfts<br />

Wann wird MiFID umgesetzt? Wo bringt MiFID Neuerungen? Was kommt auf die Banken zu?<br />

MiFID: Unterstützung durch den Verbund<br />

Zentralbanken, Rechenzentralen,<br />

dwpbank, DG VERLAG<br />

• Technische Unterstützung<br />

• Best Execution<br />

• Formulare<br />

Münster. MiFID (Markets in Financial<br />

Instruments Directive), ein Thema<br />

mit junger Geschichte und ungewisser<br />

Zukunft. Denn: Obwohl die EU-<br />

Richtline bereits im April 2004 in<br />

Kraft trat, ist der nationale Gesetzgebungsprozess<br />

frühestens im Mai 2007<br />

beendet – und anschließend folgen<br />

noch Verordnungen und Präzisierungen<br />

durch die Aufsicht. Das heißt für<br />

die Umsetzung der MiFID: Noch<br />

längst ist nicht bekannt, was im Einzelnen<br />

auf die Banken zukommen<br />

wird.<br />

Andererseits stehen die Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken der Einführung<br />

von MiFID nicht alleine gegenüber:<br />

Der Hauptteil an Umstellungsarbeiten<br />

und Investitionskosten betrifft<br />

die Verbundunternehmen des Wertpapiergeschäfts<br />

und die Zentralbanken<br />

und wird auch von diesen getragen.<br />

Weiterhin wurde unter dem<br />

Dach des BVR im Juni 2006 ein Steuerungsarbeitskreis<br />

gegründet, dessen<br />

14 GB 1/2007<br />

Prüfungsverbände<br />

• Schulungen<br />

• Umsetzungsworkshops<br />

• Musterorganisationsanweisungen<br />

(MOA)<br />

Aufgabe es ist, zentrale Lösungsansätze<br />

für die Primärbanken zu entwickeln<br />

– so insbesondere einen Umsetzungsleitfaden<br />

und ein Schulungskonzept.<br />

Warum überhaupt MiFID?<br />

Ziel des Gesetzgebers ist die Stärkung<br />

des Anlegerschutzes, aber auch die<br />

Harmonisierung und Liberalisierung<br />

der Wertpapiermärkte, um grenzüberschreitendes<br />

Wertpapiergeschäft zu<br />

erleichtern. Damit dies nicht ausschließlich<br />

zu neuen bürokratischen<br />

Belastungen führt, wirken von<br />

Beginn an die genossenschaftlichen<br />

Verbände in Abstimmung im Zentralen<br />

Kreditausschuss (ZKA) auf die<br />

europäischen und nationalen Parlamente<br />

und ihre Entscheidungsträger<br />

ein. Erste wichtige Etappensiege<br />

dabei: Es wird keine Pflicht <strong>zur</strong><br />

Sprachaufzeichnung bei telefonisch<br />

erteilter Order geben. Und: Die bestmögliche<br />

beziehungsweise kunden-<br />

MiFID-Arbeitskreis,<br />

FinanzVerbund<br />

• Umsetzungsleitfaden<br />

- Darstellung der Änderungen<br />

- Umsetzungsanforderungen<br />

- Checklisten<br />

- Muster<br />

• Kommunikationskonzept<br />

günstigste Auftragsausführung – die<br />

so genannte Best Execution – ist<br />

nicht für jedes Einzelgeschäft, sondern<br />

im Rahmen einer Policy, also im<br />

Rahmen von Ausführungsgrundsätzen<br />

(die eine gleich bleibende und<br />

bestmögliche Ausführung der Kundenorders<br />

sicherstellen müssen), zu erfüllen.<br />

Wann wird MiFID in der Bank<br />

umgesetzt?<br />

Auch diese Frage ist noch nicht<br />

abschließend zu beantworten. Bislang<br />

gilt die alte Vorgabe: „Umsetzung<br />

ab dem 1. November 2007“ und<br />

„Überprüfung der Einhaltung der<br />

Vorschriften durch die BaFin ab<br />

2008“. Diese Daten wurden allerdings<br />

festgesetzt, als man im Bundesfinanzministerium<br />

(BFM) noch von der<br />

fristgerechten nationalen Gesetzgebung<br />

zum 31. Januar 2007 ausging.<br />

Dieser Termin ist nun verstrichen –<br />

und der Bundesrat ist mit dem Kabi- >


nettsentwurf noch immer nicht<br />

zufrieden.<br />

Für die Finanzbranche schrumpft der<br />

Umsetzungszeitraum derweil immer<br />

weiter zusammen. Eine Verschiebung<br />

des Umsetzungsstarts bis April 2008<br />

würde nur den ursprünglichen Zeitrahmen<br />

wiedergeben. Auch die Drohungen<br />

aus Brüssel (so Binnenmarktkommissar<br />

Charlie McCreevy gegenüber<br />

der Nachrichtenagentur Bloomberg<br />

auf dem Weltwirtschaftsforum<br />

in Davos am 25.1.2007), verspätete<br />

Länder entsprechend abzustrafen,<br />

können nicht überzeugen, da der<br />

Grund für die Verspätung ursprünglich<br />

bei der Brüsseler Behörde liegt:<br />

Die europäischen Durchführungsbestimmungen<br />

für die MiFID wurden<br />

erst Anfang September 2006 geliefert.<br />

Schließlich muss zusätzlich noch auf<br />

die umfangreichen und detaillierten<br />

Ausführungsbestimmungen der BaFin<br />

gewartet werden, die zwar inzwischen<br />

vorliegen, aber noch via Stellungnahmen<br />

und Anhörung der<br />

Betroffenen am 1. März 2007 gegebenenfalls<br />

verändert werden. Noch<br />

komplizierter wird die Vorgehensweise<br />

dadurch, dass parallel zum nationalen<br />

Gesetzgeber aus Brüssel inzwischen<br />

die dritte Stufe des so genannten<br />

„Lamfalussy-Verfahrens“ (das<br />

eigentlich nur der Beschleunigung<br />

der Gesetzgebung dienen sollte!)<br />

angestoßen wurde, die sich ebenfalls<br />

mit wichtigen Auslegungsfragen zu<br />

MiFID-Regelungen beschäftigt.<br />

Was kommt auf die Banken zu?<br />

Bevor die unterschiedlichen Regelungsinhalte<br />

genannt werden, die<br />

Änderungen und Zusatzkosten betreffen,<br />

ist festzuhalten, dass die MiFID<br />

auch eine Erleichterung bringt. So<br />

entfällt künftig die Pflicht, die<br />

Finanztermingeschäftsfähigkeit herzustellen,<br />

denn der § 37d WpHG wird<br />

aufgehoben.<br />

Auch muss bei der Beurteilung der<br />

MiFID berücksichtigt werden, dass<br />

viele der künftig einzuhaltenden Vorschriften<br />

für deutsche Banken nicht<br />

neu sind, sondern bereits nach dem<br />

Wertpapierhandelsgesetz gelten.<br />

Von der MiFID betroffen ist das<br />

gesamte Wertpapier- und Derivategeschäft:<br />

von der Werbung und Anbahnung<br />

über den Geschäftsabschluss zu<br />

Ausführung, Abrechnung und Verwahrung.<br />

Zusätzlich werden folgende<br />

Themen und Abteilungen der Bank<br />

durch die MiFID angesprochen: Mitarbeitergeschäfte,Interessenkonflikte,<br />

Compliance, Outsourcing, Risikomanagement<br />

und interne Revision.<br />

Wo bringt die MiFID Neuerungen<br />

und Änderungen?<br />

Aufgrund der Neuregelung müssen<br />

Interessenkonfliktgrundsätze erarbeitet<br />

werden. Das heißt, dass die Bank<br />

darlegen muss, wie sie Interessenkonflikte<br />

bereits im Vorfeld vermeiden<br />

will. Diese Grundsätze sind anschließend<br />

dem Kunden mitzuteilen. EntsprechendeMuster-Konfliktgrundsätze<br />

und Kundenanschreiben werden<br />

zentral erstellt und den Banken <strong>zur</strong><br />

Verfügung gestellt. Des Weiteren<br />

muss nunmehr grundsätzlich ein<br />

Compliance-Beauftragter benannt<br />

werden, dies kann auch der Vorstand<br />

sein. Die Compliancestruktur der<br />

Bank kann aber aufrechterhalten bleiben.<br />

Das Thema „Mitarbeitergeschäfte“<br />

wird nunmehr gesetzlich geregelt,<br />

konzentriert sich schwerpunktmäßig<br />

auf Mitarbeiter mit besonderer Funktion,<br />

so dass auch hier Vereinfachungen<br />

zu erwarten sind.<br />

Umfangreicher sind die Änderungen<br />

im Bereich Aufklärung und Beratung,<br />

auch hier werden viele Regelungen<br />

bereits heute erfüllt, man muss sich<br />

nur an neue Begrifflichkeiten gewöhnen.<br />

So sieht die Richtlinie eine Kundenklassifizierung<br />

in „Privatkunden“,<br />

„professionelle Kunden“ und „geeignete<br />

Gegenpartei“ vor: Damit sollen<br />

ein gestaffeltes Anlegerschutzniveau<br />

und differenzierte Informationspflichten<br />

berücksichtigt werden. Aufgrund<br />

der strengen Klassifizierungsgrenzen<br />

ist allerdings festzustellen,<br />

dass die meisten Genossenschaftsbanken<br />

(fast) ausschließlich Privatkunden<br />

betreuen. Sollte die Bank vereinzelt<br />

einen Kunden haben, der die<br />

Kriterien eines professionellen Kunden<br />

erfüllt, dann ist trotzdem zu<br />

empfehlen, diesen als Privatkunden<br />

HINTERGRUND & ANALYSE<br />

einzustufen. Ansonsten müsste die<br />

Bank unterschiedliche Schutzniveaus<br />

berücksichtigen.<br />

Auch die MiFID differenziert bei<br />

ihren Anforderungen das Order- und<br />

Beratungs-/Empfehlungsgeschäft, was<br />

nunmehr in § 31 WpHG festgeschrieben<br />

ist. Bei der Anlageberatung ist die<br />

Geeignetheit zu prüfen. Die Eignung<br />

einer Empfehlung beurteilt sich<br />

danach, ob das konkrete Geschäft<br />

den Anlagezielen des Kunden entspricht.<br />

Ebenso müssen die hieraus<br />

erwachsenden Anlagerisiken für den<br />

Kunden seinen Anlagezielen entsprechend<br />

finanziell tragbar sein. Des<br />

Weiteren müssen Kunden mit ihren<br />

Kenntnissen und Erfahrungen in<br />

Bezug auf Geschäfte mit bestimmten<br />

Arten von Finanzinstrumenten die<br />

hieraus erwachsenden Anlagerisiken<br />

verstehen können. Als „neue“ Anforderung<br />

erwähnt die MiFID ausdrücklich<br />

die Berücksichtigung von Bildungsstand<br />

und Beruf des Kunden –<br />

bei einer guten Beratung wird dies<br />

jedoch heute bereits bedacht. Nur<br />

wenn die erforderlichen Informationen<br />

vorliegen, darf eine Anlageberatung<br />

erbracht werden.<br />

Beim Ordergeschäft wird zwischen<br />

komplexen und nicht komplexen<br />

Finanzinstrumenten differenziert.<br />

Bei komplexen Finanzinstrumenten<br />

(Derivate oder derivative Wertpapiere)<br />

ist eine Angemessenheitsprüfung<br />

vorzunehmen, das heißt, der Kunde<br />

ist nach seinen Kenntnissen und<br />

Erfahrungen in Bezug auf Geschäfte<br />

mit bestimmten Arten von Finanzinstrumenten<br />

zu befragen. Aber auch<br />

hier gilt nach wie vor der Grundsatz:<br />

Der Anleger ist nicht vor sich selbst<br />

zu schützen! Führt die Prüfung <strong>zur</strong><br />

Erkenntnis, dass das Produkt unangemessen<br />

ist, dann ist der Kunde darauf<br />

hinzuweisen (Warnhinweis). Erhält<br />

die Bank die Informationen nicht,<br />

dann ist der Kunde darüber zu informieren,<br />

dass eine Beurteilung der<br />

Angemessenheit nicht möglich ist.<br />

Bei nicht komplexen Finanzinstrumenten<br />

kann die Angemessenheitsprüfung<br />

entfallen, wenn der Kunde<br />

in standardisierter Form auf die<br />

Nichtberücksichtigung hingewiesen<br />

GB 1/2007<br />

><br />

15


HINTERGRUND & ANALYSE<br />

> wurde. Im „Standardgeschäft“ ergibt<br />

sich hieraus eine Erleichterung, da<br />

der Kunde nicht mehr nach seinen<br />

Kenntnissen und Erfahrungen befragt<br />

werden muss. Als Ergebnis bleibt festzuhalten:<br />

Es ändert sich wenig, aber<br />

es gibt neue Begrifflichkeiten.<br />

Umfangreiche Änderungen, die in<br />

der Umsetzung äußerst zeit- und kostenintensiv<br />

sind, ergeben sich bei<br />

den Anforderungen <strong>zur</strong> bestmöglichen<br />

Auftragsausführung (Best Execution)<br />

und <strong>zur</strong> Sicherstellung der<br />

Markttransparenz. Die MiFID fordert<br />

bei Wertpapiergeschäften eine Ausführungspraxis<br />

mit bestmöglichen<br />

Ergebnissen für den Kunden in Bezug<br />

auf Kurs, Gebühren, Geschwindigkeit<br />

und Wahrscheinlichkeit der Ausführung.<br />

Dies ist eine Aufgabe, die<br />

von den genossenschaftlichen Zentralbanken<br />

zu schultern ist. Die Primärbanken<br />

profitieren hier von der<br />

Arbeitsteilung im Verbund. Ebenso<br />

das Problemfeld Markttransparenz<br />

der Handelsplätze berührt die Primärbanken<br />

nicht. Die Betreiber von<br />

Handelsplätzen müssen Daten aus<br />

verschiedenen Quellen zusammenführen.<br />

Technisch gesehen ist dies<br />

eine wesentliche Integrationsaufgabe.<br />

Unterstützung durch den Verbund<br />

Zur Unterstützung der MiFID-Umsetzung<br />

in den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

arbeitet der genossenschaftliche<br />

FinanzVerbund an mehreren<br />

Großbaustellen – mit dem Ziel,<br />

lückenlos die Auswirkungen der<br />

MiFID-Regeln auf jeden einzelnen Arbeitsschritt<br />

im Wertpapiergeschäft zu<br />

erfassen. Es werden sowohl die<br />

Sicherstellung der gewohnten technischen<br />

Unterstützung gewährleistet,<br />

als auch die Anpassung der Formulare<br />

und Verträge vorgenommen und ein<br />

Umsetzungsleitfaden sowie Schulungen<br />

und Umsetzungsworkshops angeboten.<br />

Der Umsetzungsleitfaden wird<br />

die MiFID-Regeln verständlich erläutern,<br />

Vorschläge <strong>zur</strong> Umsetzung liefern<br />

sowie Checklisten und Muster<br />

für einzelne Problemfelder <strong>zur</strong> Verfügung<br />

stellen. Ziel der Arbeiten des<br />

MiFID-Steuerungsarbeitskreises beim<br />

16 GB 1/2007<br />

BVR ist ganz klar: Standardisierte und<br />

einfache Lösungsansätze, die von<br />

möglichst vielen Mitgliedsbanken<br />

ohne Änderungen übernommen werden<br />

können, zu produzieren und ein<br />

hohes Maß an Unterstützung durch<br />

die Zentralbank auch im Rahmen der<br />

späteren Umsetzung mit möglichst<br />

geringem verbleibendem Umset-<br />

Hintergrund<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

zungsaufwand für die Mitgliedsbank<br />

selbst zu liefern.<br />

Klaus Engels, <strong>RWGV</strong>-Vorstandsstab<br />

Hermann-Josef Krämer, Dozent an der<br />

Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsakademie<br />

(RWGA)<br />

Markets in Financial Instruments Directive (MiFID) – Richtlinie<br />

2004/39/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21.4.2004<br />

über Märkte für Finanzinstrumente <strong>zur</strong> Änderung der Richtlinien<br />

85/611/EWG und 93/6/EWG des Rates und der Richtlinie 200/12/EG des<br />

Europäischen Parlaments und des Rates und <strong>zur</strong> Aufhebung der Richtlinie<br />

93/22/EWG des Rates<br />

Richtlinie 2006/73/EG der Kommission vom 10.8.2006 <strong>zur</strong> Durchführung<br />

der Richtlinie 2004/39/EG des Europäischen Parlaments und des Rates in<br />

Bezug auf die organisatorischen Anforderungen an Wertpapierfirmen und<br />

die Bedingungen für die Ausübung ihrer Tätigkeit sowie in Bezug auf die<br />

Definition bestimmter Begriffe für die Zwecke der genannten Richtlinie<br />

(Durchführungsrichtlinie)<br />

Verordnung (EG) Nr. 1287/2006 der Kommission vom 10.8.2006 <strong>zur</strong><br />

Durchführung der Richtlinie 2004/39/EG des Europäischen Parlaments und<br />

des Rates betreffen die Aufzeichnungspflichten für Wertpapierfirmen, die<br />

Meldung von Geschäften, die Markttransparenz, die Zulassung von Finanzinstrumenten<br />

zum Handel und bestimmte Begriffe im Sinne dieser Richtlinie<br />

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR),<br />

Rundschreiben vom 30.10.2006, „Richtlinie über Märkte für Finanzdienstleistungen<br />

(MiFID)“, Az.: 413-MiFID-FV<br />

„MiFID Newsletter an unsere Mitgliedsbanken“<br />

(Hrsg.: WGZ BANK, 12/2006)<br />

„MiFID-Newsletter für unsere Mitgliedsbanken“ vom 1.2.2007<br />

(Hrsg.: BVR, DZ BANK, WGZ BANK, Union Investment)<br />

INFORMATIONSVERANSTALTUNG<br />

Der <strong>RWGV</strong> bietet Infoveranstaltungen <strong>zur</strong> MiFID-Umsetzung an. Die<br />

Tagesveranstaltungen mit Referenten von <strong>RWGV</strong>, WGZ BANK und<br />

Union Investment sind für den 23. März und den 30. März in der RWGA<br />

in Forsbach sowie für den 29. März in der RWGA in Münster geplant.<br />

Informationen bei:<br />

Akademieleiter Dr. Christoph Vogelsang,<br />

christoph.vogelsang@rwga.de, Telefon: 0251 7186-499.


Offensive der WGZ BANK<br />

Geschäftsjahr 2006 mit neuem Rekordergebnis<br />

Werner Böhnke<br />

Düsseldorf. Die WGZ BANK hat im<br />

Geschäftsjahr 2006 ein neues Rekordergebnis<br />

erreicht. Nach den jetzt vorgelegten<br />

vorläufigen Zahlen steigerte die<br />

WGZ BANK ihr Betriebsergebnis nach<br />

Bewertung gegenüber dem bisherigen<br />

Rekordjahr 2005 um über neun Prozent<br />

auf 125 Millionen Euro. Die Cost-<br />

Income-Ratio sank mit 49,9 Prozent<br />

(Vorjahr: 51,9 Prozent) erstmals unter<br />

die 50-Prozent-Marke.<br />

Das Bilanzwachstum der WGZ BANK<br />

AG von knapp sechs Prozent auf rund<br />

39 Milliarden Euro wurde maßgeblich<br />

vom Geschäft mit den Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken getragen. In<br />

den nächsten Wochen werden die<br />

Anteilseigner über die Einzelheiten<br />

des Jahresabschlusses 2006 informiert.<br />

Vorstand Horst Schreiber (links), Nadine Marx (Mitte), Marketing<br />

der Volksbank Trier eG, mit Christian Voß,<br />

Berater der geno kom Werbeagentur GmbH, Münster<br />

Zugleich hat die WGZ BANK mit den<br />

Vorbereitungen für eine Markt- und<br />

Vertriebsoffensive zusammen mit<br />

ihren 231 Mitgliedsbanken, den Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken im<br />

Rheinland und in Westfalen, begonnen.<br />

Sie stellt dafür ein Investitionsbudget<br />

von 50 Millionen Euro bereit.<br />

„Der Wettbewerb in der Finanzdienstleistungsbranche<br />

hat an Intensität<br />

zugenommen. Diesen Herausforderungen<br />

müssen wir uns stellen. Nicht<br />

zuletzt unsere guten Ergebnisse der<br />

letzten Jahre versetzen uns in die Lage,<br />

in erheblichem Umfang in eine Marktund<br />

Vertriebsoffensive gemeinsam mit<br />

unseren Mitgliedsbanken zu investieren.<br />

Wir wollen die gute Position der<br />

genossenschaftlichen Bankengruppe<br />

im Rheinland und in Westfalen nicht<br />

nur behaupten, sondern weiter ausbauen“,<br />

sagte Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender<br />

der WGZ BANK.<br />

Die Umsetzung der Offensive und erste<br />

Aktivitäten würden gemeinsam mit<br />

Vertretern der Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

in den nächsten Wochen<br />

eingeleitet. Sowohl der Aufsichtsrat als<br />

auch der Beirat der WGZ BANK haben<br />

der Markt- und Vertriebsoffensive<br />

zugestimmt.<br />

In der nächsten Ausgabe finden Sie einen<br />

ausführlichen Bericht zum Jahresabschluss<br />

der WGZ BANK sowie der WGZ<br />

BANK-Gruppe.<br />

www.geno-kom.de<br />

AUS DEM VERBUND<br />

Münchener Hyp weiter auf<br />

Wachstumskurs<br />

München. Die Münchener Hypothekenbank<br />

ist weiter auf Wachstumskurs.<br />

2006 konnte im Neugeschäft<br />

das gute Ergebnis des Jahres 2005 auf<br />

insgesamt 2,42 Milliarden Euro<br />

gesteigert werden. Das sind rund<br />

neun Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Auf den Wohnungsbau entfielen 1,35<br />

Milliarden Euro (plus acht Prozent),<br />

auf das gewerbliche Kreditgeschäft<br />

1,07 Milliarden Euro (plus zehn Prozent).<br />

2005 hatte sich das Neugeschäft<br />

bereits um rund 50 Prozent auf<br />

insgesamt 2,22 Milliarden Euro<br />

erhöht.<br />

Erich Rödel, Vorstandssprecher der<br />

Bank, führt das Ergebnis auf folgende<br />

Faktoren <strong>zur</strong>ück: am Kundenbedarf<br />

orientierter und systematischer Vertrieb,<br />

effiziente Prozesse und günstige<br />

Kostenstrukturen. „Wir haben wesentliche<br />

Ziele unserer Geschäftsstrategie<br />

„MHB 2008“ bereits im vergangenen<br />

Jahr erreicht“, so Rödel. Neben<br />

dem Geschäftsfeld der wohnwirtschaftlichen<br />

Immobilienfinanzierung<br />

entwickelte die Bank ihre Geschäftsfelder<br />

in- und ausländische Gewerbeimmobilienfinanzierung<br />

sowie Credit<br />

Treasury konsequent weiter.<br />

Dadurch konnte die Abhängigkeit<br />

von einzelnen und regionalen Märkten<br />

weiter reduziert werden. Die<br />

Münchener Hyp beschäftigt rund 360<br />

Mitarbeiter. Die Bank sieht sich für<br />

die weitere Steigerung des Geschäftserfolgs<br />

gut gerüstet.<br />

Unsere Arbeit beginnen wir mit<br />

Kompetenz, Erfahrung, Kreativität.<br />

Und wir beenden sie mit guten<br />

Beziehungen.<br />

GB 1/2007<br />

Anzeige<br />

17


AUS DEM VERBUND<br />

„Cash & Go“ weiterhin ein Renner<br />

GAD macht im Jahr 2006 einen Umsatz von 340 Millionen Euro.<br />

Münster. Auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2006 kann<br />

die GAD <strong>zur</strong>ückblicken. Nach den vorläufigen Ergebniszahlen<br />

erwirtschaftete das IT-Kompetenzcenter für Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken im Geschäftjahr 2006 einen<br />

Umsatz von mehr als 340 Millionen Euro. Aufgrund fortlaufender<br />

Prozessoptimierungen wird wie im Vorjahr<br />

voraussichtlich eine Ertragsquote von nahezu fünf Prozent<br />

erreicht. Im Konzern steigerte die GAD-Gruppe ihre<br />

Gesamtumsätze gegenüber 2005 noch einmal um weitere<br />

zehn Prozent auf 550 Millionen Euro. Zu den Konzernunternehmen<br />

zählen neben der Ratiodata IT-Lösungen &<br />

Services GmbH und der VR Netze GmbH mit Sitz in Münster<br />

und einem Standort in Frankfurt auch die ELAXY-<br />

Gruppe mit Sitz in Coburg und Puchheim bei München,<br />

die GWS Gesellschaft für Warenwirtschaftssysteme mbH<br />

sowie das Wuppertaler Unternehmen Lucke EDV GmbH.<br />

Insgesamt verwaltete das GAD-Rechenzentrum 29,6 Millionen<br />

Konten, über die 11.770 Millionen Transaktionen<br />

(plus sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr) abgewickelt<br />

wurden. Dabei erreichte die GAD Tagesspitzenwerte von<br />

61,8 Millionen Transaktionen (Vorjahr: 57,8 Millionen).<br />

Darüber hinaus waren im vergangenen Geschäftsjahr<br />

rund 16.000 Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker und<br />

SB-Terminals an das Rechenzentrum angeschlossen. Der<br />

DG VERLAG zieht Bilanz und blickt zuversichtlich in die Zukunft<br />

Der DG VERLAG mit Sitz in Wiesbaden zieht positiv Bilanz.<br />

Wiesbaden. Der Deutsche Genossenschafts-Verlag eG (DG<br />

VERLAG) erzielte im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz<br />

von 143,7 Millionen Euro (196,3 Millionen Euro im Vorjahr).<br />

Der Umsatzrückgang um 26,8 Prozent ist in der Verlängerung<br />

der Ausgabezyklen bei den Debitkarten von drei<br />

auf vier Jahre begründet. Dieser Sondereinfluss konnte<br />

teilweise durch andere Aktivitäten kompensiert werden.<br />

„Vorbehaltlich der Zustimmung der Generalversammlung<br />

planen wir, eine Dividende in Höhe von mindestens sechs<br />

18 GB 1/2007<br />

Selbstbedienungsservice „Cash & Go“ entwickelte sich<br />

durch die Anbindung weiterer Mobilfunkbetreiber und<br />

durch gestiegene Nutzungsraten weiter positiv. Mit der<br />

Anwendung können Kunden von Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

ihre Mobilfunk-Prepaid-Konten am Geldautomaten<br />

oder via Internet-Banking aufladen. Ein Service,<br />

der sehr gut ankommt: Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte<br />

sich die Nutzung um 20 Prozent auf 3,4 Millionen Aufladungen.<br />

Das entspricht einem Aufladevolumen von rund<br />

63 Millionen Euro für „Cash & Go“ in 2006. Dabei lag der<br />

Spitzenwert bei 19.000 Aufladungen pro Tag.<br />

Internet-Banking wird stärker genutzt<br />

Im vergangenen Jahr ist die Nutzung des Internet-Bankings<br />

erneut gestiegen: Von 7,125 Millionen Kunden mit einem<br />

Kontokorrentkonto bei den GAD-Mitgliedsbanken waren<br />

Ende 2006 über 3,046 Millionen Kunden für das Internetbanking<br />

freigeschaltet (Anfang 2006: 2,939 Millionen).<br />

Das entspricht einer Steigerung um 3,6 Prozent. Um den<br />

Bankkunden beim Internet-Banking höchste Sicherheit<br />

bieten zu können, hat der IT-Dienstleister 2006 zwei der<br />

modernsten Sicherheitssysteme auf den Markt gebracht:<br />

Sm@rt-TAN plus und mobile TAN.<br />

Prozent auf die Geschäftsanteile auszuschütten“, berichtete<br />

Dr. Manfred Biehal, Vorsitzender des Vorstandes des DG<br />

VERLAGES. Die Anzahl der Mitglieder des Unternehmens<br />

verringerte sich im Geschäftsjahr 2006 aufgrund des<br />

anhaltenden Fusionsprozesses bei den Mitgliedsgenossenschaften<br />

leicht auf 1.332 (1.363 im Vorjahr). Zum Jahresende<br />

2006 beschäftigte der DG VERLAG 448 Mitarbeiter<br />

(472 im Vorjahr). „Aufgrund der Umstellung der Laufzeit<br />

der VR-BankCard von drei auf vier Jahre erwarten wir<br />

2007, dem zweiten Jahr im neuen vierjährigen Zyklus der<br />

Karten-Hauptausstattung, einen deutlichen Umsatzanstieg<br />

und prognostizieren ein zufrieden stellendes Ergebnis“, so<br />

Dr. Biehal. Ein wichtiges Zukunftsthema werden für den<br />

DG VERLAG die Auswirkungen sein, die aus dem Einstieg<br />

in „SEPA“ (Single Euro Payments Area) resultieren. Diese<br />

werden unter anderem im kartengestützten Zahlungsverkehr<br />

spürbar. Dr. Biehal hierzu: „Eine wesentliche Aufgabe<br />

unseres Geschäftsbereichs Cards wird es sein, sich den<br />

Herausforderungen durch die hierdurch entstehenden<br />

neuen Produkt- und Wettbewerbssituationen mit weiterhin<br />

marktkonformen Kartenprodukten, Dienstleistungen<br />

und Angeboten erfolgreich zu stellen.“


Neuer Spitzenwert<br />

AUS DEM VERBUND<br />

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall konnte 2006 ihre Marktführung weiter ausgebauen.<br />

6,6 Millionen Kunden haben 7,1 Millionen Verträge angelegt.<br />

Dr. Matthias Metz<br />

Schwäbisch Hall/Stuttgart. Die Bausparkasse<br />

Schwäbisch Hall hat 2006<br />

im Bausparneugeschäft mit voraussichtlich<br />

28 Prozent Marktanteil einen<br />

neuen Spitzenwert erreicht. Die<br />

Gesamtvertriebsleistung in den drei<br />

Trend <strong>zur</strong> privaten Altersvorsorge sorgt<br />

für Riester-Boom bei Union Investment<br />

Frankfurt/M. Die Riester-Rente hat sich nach Angaben<br />

von Union Investment als adäquates Mittel <strong>zur</strong> privaten<br />

Altersvorsorge bei den Bundesbürgern etabliert. So wurden<br />

bei Union Investment im vergangenen Jahr 589.000<br />

neue Riester-Verträge abgeschlossen, was einer Steigerung<br />

der Neuabschlüsse um 142 Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />

entspricht. Der Bestand der UniProfiRente, dem<br />

fondsbasierten Riester-Produkt von Union Investment,<br />

stieg damit auf rund 1,06 Millionen Verträge an. „Mit<br />

diesem Erfolg haben wir unsere marktführende Stellung<br />

beim fondsgebundenen Riester-Sparen ausgebaut und<br />

zudem die meisten Versicherer hinter uns gelassen.<br />

Daran zeigt sich der klare Trend hin zu Fondsprodukten<br />

in der Altersvorsorge“, so Hans Joachim Reinke, Vorstandsmitglied<br />

von Union Investment. Das Volumen bei<br />

der UniProfiRente stieg seit Ende 2005 um über 140 Prozent<br />

auf rund 830 Millionen Euro.<br />

Geschäftsfeldern Bausparen, Baufinanzierung<br />

und Vorsorge stieg um<br />

fast vier Prozent auf eine neue<br />

Höchstmarke von 45 Milliarden Euro.<br />

Die Vermittlung von Finanz- und<br />

Altersvorsorgeprodukten für Genossenschaftsbanken<br />

und Verbundpartner<br />

wuchs um ein Drittel. „Die positive<br />

Geschäftsentwicklung beweist<br />

erneut, dass wir mit unseren Kernkompetenzen<br />

Vertrieb, Produkt und<br />

Abwicklung sowie durch die enge<br />

Kooperation mit den genossenschaftlichen<br />

Banken nicht ohne Grund<br />

führend in der Branche sind“, sagte<br />

der Vorstandsvorsitzende Dr. Matthias<br />

Metz auf der Jahrespressekonferenz<br />

in Stuttgart.<br />

Das Bausparneugeschäft wuchs im<br />

vergangenen Jahr um 1,7 Prozent auf<br />

28,3 Milliarden Euro mit 890.000<br />

Verträgen. Das ist nach dem Rekordjahr<br />

2003 das zweitbeste Neugeschäft<br />

in der Geschichte der Bausparkasse.<br />

Der Marktanteil stieg nach ersten<br />

Schätzungen auf 28 Prozent (Vorjahr:<br />

26,8 Prozent). Als Gründe für die überdurchschnittlicheGeschäftsentwicklung<br />

nannte Metz das attraktive Produktangebot,<br />

die effizienten und kundenfreundlichenBearbeitungsprozesse,<br />

die ausgeprägte Serviceorientierung<br />

der Innendienstmitarbeiter sowie die<br />

enge Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken,<br />

die ein flächendeckendes<br />

Betreuungsnetz mit hoher<br />

Beratungsqualität für die Kunden mit<br />

sich bringe. Darüber hinaus tragen die<br />

Qualifikation des Außendienstes und<br />

dessen Abschlussorientierung maßgeblich<br />

zum guten Neugeschäft bei.<br />

Insgesamt hat Schwäbisch Hall 6,6<br />

Millionen Kunden, die 7,1 Millionen<br />

Verträge über eine Bausparsumme von<br />

191 Milliarden Euro angelegt haben<br />

(Stand: 31. Dezember 2006).<br />

Bekanntmachung <strong>zur</strong> Wahl der<br />

Vertreterversammlung<br />

Nachdem am 8. Februar und am 9. Februar 2007<br />

die Wahl unserer Vertreterversammlung ordnungsgemäß<br />

durchgeführt worden ist, geben wir<br />

hiermit bekannt, dass die Liste der gewählten Vertreter<br />

und der gewählten Ersatzvertreter gemäß<br />

§ 43 a Abs. 6 des Genossenschaftsgesetzes in der<br />

Zeit vom 26. Februar bis zum 12. März 2007 in<br />

den Geschäftsräumen unserer Bank sowie in<br />

unseren Geschäftsstellen während der üblichen<br />

Geschäftszeiten <strong>zur</strong> Einsicht durch die Mitglieder<br />

ausliegt.<br />

Geilenkirchen, 18. Dezember 2006<br />

Raiffeisenbank eG Geilenkirchen<br />

Der Vorstand<br />

Anzeige<br />

GB 1/2007 1/2007<br />

19 19


AUS DEM VERBUND<br />

„Eine beeindruckende<br />

Wachstumsbilanz“<br />

Die R+V-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2006 ihre Einnahmen auf 9,2 Milliarden Euro<br />

gesteigert und konnte in allen Geschäftsfeldern Marktanteile gewinnen.<br />

Wiesbaden. „Wir können erneut<br />

eine beeindruckende Wachstumsbilanz<br />

vorweisen“, kommentiert der<br />

neue Vorstandsvorsitzende der R+V<br />

Versicherung, Dr. Friedrich Caspers,<br />

die rund zehnprozentige (9,9 Prozent)<br />

Beitragsentwicklung des R+V-<br />

Konzerns 2006 auf 8,9 Milliarden<br />

Euro. Insgesamt steigerte die R+V-<br />

Gruppe ihre Einnahmen sogar auf<br />

9,2 Milliarden Euro und der Wiesbadener<br />

Versicherer konnte in allen<br />

Geschäftsfeldern Marktanteile gewinnen.<br />

„Unser Erfolg basiert auf<br />

der guten Zusammenarbeit mit den<br />

genossenschaftlichen Banken“, so<br />

Dr. Caspers. „R+V ist innerhalb des<br />

genossenschaftlichen FinanzVerbundes<br />

das Kompetenz-Zentrum für<br />

Vorsorgen und Versichern.“<br />

Die Lebens- und Pensionsversicherer<br />

lieferten mit 1,8 Milliarden Euro<br />

den höchsten Neugeschäftsbeitrag<br />

der Unternehmensgeschichte. Die<br />

gebuchten Beiträge der R+V-Lebensund<br />

Pensionsversicherer stiegen insgesamt<br />

um 13,5 Prozent auf 4,7 Milliarden<br />

Euro. Zweistellige Wachstumsraten<br />

(17,1 Prozent) erzielte<br />

auch die R+V-Krankenversicherung.<br />

Die Beitragseinnahmen der R+V-<br />

Schaden/Unfallversicherer erhöhten<br />

sich um 2,7 Prozent auf 3,2 Milliarden<br />

Euro, während die Branche<br />

voraussichtlich ein Beitragsminus<br />

von 1,1 Prozent hinnehmen muss.<br />

Rekordneugeschäft in der<br />

Lebensversicherung<br />

Mit einem Rekordneugeschäft von<br />

1,8 Milliarden Euro verzeichnete<br />

das Geschäftsfeld „Leben/Pension“<br />

im Vergleich zum Vorjahr ein Plus<br />

von 56 Prozent. Damit konnte die<br />

20 GB 1/2007<br />

R+V ihren Marktanteil im Leben-<br />

Neugeschäft von 7,3 Prozent auf<br />

neun Prozent ausbauen. Der größte<br />

Anteil entfiel auf Einmalbeiträge.<br />

Die gebuchten Beiträge der R+V-<br />

Lebens- und Pensionsversicherer<br />

stiegen insgesamt um 13,5 Prozent<br />

auf 4,7 Milliarden Euro.<br />

R+V-PremiumRente<br />

ein voller Erfolg<br />

Im Privatkundengeschäft entschieden<br />

sich viele Kunden für die Wiederanlage<br />

von ausgezahlten Lebensversicherungen<br />

in fondsgebundene<br />

Versicherungen und in private Rentenversicherungen.<br />

Mit großem<br />

Erfolg startete im Sommer 2006 die<br />

R+V-PremiumRente – eine sofort<br />

beginnende Rentenversicherung<br />

gegen Einmalbeitrag auf Anteilsbasis.<br />

Bereits 1.600 Anträge mit rund<br />

75 Millionen Euro Einmalbeitrag<br />

sind für dieses innovative Produkt<br />

bis Ende 2006 eingegangen. Bei den<br />

laufenden Beiträgen erzielte die R+V<br />

mit mehr als 100.000 verkauften<br />

R+V-RiesterRenten einen Neubeitrag<br />

von 45 Millionen Euro. Das<br />

entspricht einem Marktanteil von<br />

fünf Prozent.<br />

Anzeige<br />

Liquidations-Eröffnungsbilanz zum 1. Juli 2006<br />

der Elektrizitätsgenossenschaft Denklingen eG i.L.<br />

Aktiva Passiva<br />

Geschäftsausstattung 2.275,18<br />

Geschäftsguthaben bei der Raiffeisenbank 29.786,53<br />

Warenbestand 391,35<br />

Forderungen 199.970,17<br />

Wertpapiere 279.980,00<br />

Kassenbestand/Bankguthaben 1.631.839,54<br />

Geschäftsguthaben der Mitglieder 49.307,92<br />

Kapitalrücklage 8.013,73<br />

Gesetzliche Rücklage 661.865,07<br />

Andere Ergebnisrücklagen 666.045,85<br />

Rückstellungen 614.395,00<br />

Verbindlichkeiten 144.615,20<br />

Denklingen, 30. Oktober 2006<br />

2.144.242,77 2.144.242,77<br />

Elektrizitätsgenossenschaft Denklingen eG i.L.<br />

51580 Reichshof-Denklingen<br />

Die Liquidatoren: Udo Sterzenbach - Achim Langhein - Udo Hannes


AUS DEM VERBUND<br />

In der Erfolgsspur<br />

Die TeamBank AG, Nachfolgeinstitut des Nürnberger<br />

Ratenkreditspezialisten norisbank AG, blickt optimistisch in die Zukunft.<br />

Nürnberg/Frankfurt. „2006 war für uns<br />

das Jahr der Veränderungen. Wir haben<br />

es ausgezeichnet gemeistert“, sagte der<br />

Vorstandsvorsitzende der TeamBank<br />

AG, Theophil Graband, bei der Vorstellung<br />

der vorläufigen Zahlen seines<br />

Unternehmens, dem Nachfolgeinstitut<br />

des Nürnberger Ratenkreditspezialisten<br />

norisbank AG. Das Ziel, 2006 zweistellig<br />

in Neugeschäft und Ergebnis zu<br />

wachsen, wurde erfüllt. Wachstumstreiber<br />

war erneut der Ratenkredit easy-<br />

Credit im genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbund: Das Neugeschäft stieg<br />

Theophil Graband, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG<br />

Karneval der Extraklasse<br />

Köln. Unerwartete Konkurrenz<br />

bekam das Kölner Dreigestirn, Prinz<br />

Jacky I., Bauer Walter und Jungfrau<br />

Antonia, vom „R+V-Dreigestirn“<br />

Hans-Christian Marschler, Dr. Friedrich<br />

Caspers und Josef Herbert (im<br />

Bild v.l.), bei der Prunksitzung des<br />

Wiesbadener Versicherers im Kölner<br />

Hotel Maritim. Mit viel „Alaaf“ und<br />

Partymusik vom Feinsten sorgten die<br />

Veranstalter wieder für rundum<br />

zufriedene Gäste. Ob Nippeser Bürgerwehr,<br />

Bernd Stelter, „De Höhner“,<br />

22 GB 1/2007<br />

um elf Prozent auf 1,7 Milliarden Euro.<br />

Das lag insbesondere an den 910 Kreditgenossenschaften,<br />

die sich zum Jahresende<br />

für easyCredit entschieden<br />

hatten (Vorjahr: 881). Das Betriebsergebnis<br />

vor Steuern stieg auf 145 Millionen<br />

Euro. Der Verkaufspreis von 420<br />

Millionen Euro wurde in erster Linie in<br />

zukünftiges Wachstum investiert.<br />

„Damit wird der Erfolg des genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbundes im Segment<br />

Ratenkredit weiter unterstützt“,<br />

sagte Graband.<br />

Die Provisionszahlungen an die Volks-<br />

„Bläck Fööss“ oder „Brings“ – das<br />

Sechs-Sterne-Programm war sicherlich<br />

das Beste, was der Kölner Karneval<br />

in dieser kurzen Session erlebt<br />

hat. Drei Jahre hatte die „R+V-Familie“<br />

wieder auf eine solche Veranstaltung<br />

gewartet. Denn nur alle drei<br />

Jahre richtet die Vertriebsdirektion<br />

West für die Vorstandsmitglieder der<br />

Partnerbanken sowie eine ausgewählte<br />

Schar von Mitarbeitern eine Prunksitzung<br />

aus, die bei den jecken Gästen<br />

für stehende Ovationen sorgt.<br />

banken und Raiffeisenbanken erhöhten<br />

sich vom Vorjahreswert 93 Millionen<br />

Euro auf nun 116 Millionen Euro.<br />

Die Zahl der Mitarbeiter stieg auf<br />

1.246. „Das Team ist und bleibt der<br />

wichtigste Bestandteil der Bank“, erläuterte<br />

Graband.<br />

Neu und verbraucherfreundlicher<br />

Der Ratenkredit easyCredit hat im<br />

Januar auf ein nach eigenen Angaben<br />

„neues, verbraucherfreundlicheres Merkmal<br />

beim Kreditverkauf“ umgestellt.<br />

Damit könnten Kunden Konditionenanfragen<br />

über easyCredit künftig ohne<br />

Auswirkungen auf den Scorewert einholen.<br />

Bislang führte eine Kreditanfrage<br />

bei der SCHUFA automatisch zu<br />

einer Beeinflussung des Scorewerts. Bei<br />

Interesse an easyCredit bekomme der<br />

Kunde künftig, so die TeamBank, in<br />

jedem Fall ein Angebot, das die individuelle<br />

Bonität nicht beeinflusse. Er<br />

müsse nicht zwischen „Kreditanfrage<br />

und Konditionenanfrage“ unterscheiden.<br />

Dies gelte für alle Vertriebswege<br />

des easyCredit, also für alle über 900<br />

Partnerbanken des genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbundes und alle easy-<br />

Credit-Shops.<br />

Gruppenbild mit dem „R+V Dreigestirn“


AUS DEM VERBUND<br />

Die Veranstalter sind sich sicher: „Das Verbundsport-Festival bietet eine hervorragende Gelegenheit, sich persönlich kennen zu lernen,<br />

bestehende Kontakte weiter auszubauen und damit das Miteinander im genossenschaftlichen Verbund zu stärken.“<br />

„Der Verbund bewegt sich“<br />

Am 16. Juni 2007 werden wieder 1.000 Freizeitsportler in Münster erwartet.<br />

Münster. „Auch in diesem Jahr heißt es: Sind Sie bereit für<br />

eine Herausforderung? Wir laden Sie, die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der genossenschaftlichen Unternehmen<br />

und der Verbundunternehmen, ganz herzlich zum diesjährigen<br />

Verbundsport-Festival unter dem Motto ‚Der Verbund<br />

bewegt sich’ am Samstag, den 16. Juni 2007, nach<br />

Münster ein.“ Mit diesen Worten laden die Veranstalter<br />

von GAD, <strong>RWGV</strong>, WGZ BANK, WGZ BANK Luxembourg<br />

und WL BANK alle Interessierten zum diesjährigen Verbundsportfestival<br />

in Münster-Mecklenbeck ein. „Wir freuen<br />

uns auf gemeinsame Aktivitäten und spannende Wettkämpfe<br />

in vielen Sportarten – von Badminton, Spinning<br />

und Fußball über Golf, Handball und Inline-Skaten bis zu<br />

Motorradfahren, Mountainbiken, Boule, Radeln, Reiten,<br />

Segeln und Volleyball ist alles dabei. Und auch die Unterhaltung<br />

und das Feiern sollen nicht zu kurz kommen: Für<br />

den guten Ton und kulinarische Genüsse rund um die Uhr<br />

ist bestens gesorgt“, so die Vorstände der Verbundunter-<br />

nehmen, die vor allem eines hervorheben: „Das Verbundsport-Festival<br />

bietet eine hervorragende Gelegenheit, sich<br />

persönlich kennen zu lernen, bestehende Kontakte weiter<br />

auszubauen und damit das Miteinander im genossenschaftlichen<br />

Verbund zu stärken.“<br />

Über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich<br />

zuletzt im Sommer 2004 auf den Weg nach Münster<br />

gemacht. Ob Fußballer, Volleyballer, Radfahrer, Boule-Spieler<br />

oder Tennis-Cracks: Begleitet von strahlendem Sonnenschein,<br />

wurde der Tag für alle zu einem Erlebnis. Damit das<br />

auch in diesem Jahr wieder so wird, hoffen die Veranstalter<br />

nicht nur auf gutes Wetter, sondern auch auf einen wahren<br />

Run zum Familienfest im WGZ BANK-Sportpark in Mecklenbeck.<br />

Übrigens: Als Bonbon gibt’s wieder erstklassige<br />

Life-Musik und Partystimmung am Abend!<br />

Informationen und Anmeldeunterlagen finden sich unter<br />

www.verbundsport-festival.de.<br />

GB 1/2007<br />

Foto: Marco Stepniak<br />

23


BANKEN<br />

Charakterkopf mit Weltsicht: Der<br />

ehemalige deutsche Außenminister<br />

wird sich beim Wirtschaftstag der<br />

rheinisch-westfälischen Genossenschaftsbanken<br />

zu Wort melden.<br />

Joschka Fischer zu Gast<br />

beim <strong>RWGV</strong>-Wirtschaftstag<br />

Der ehemalige Außenminister und derzeitige Honorar-Professor wird in der neu erbauten<br />

Duisburger Mercatorhalle zu den Themen „Globalisierung“ und „Indien“ sprechen.<br />

Duisburg. Hoher Besuch kündigt sich<br />

in der zweiten Jahreshälfte an im<br />

neuen Schmuckkästchen, der Mercatorhalle<br />

Duisburg (im CityPalais): Als<br />

einer der ersten prominenten Politiker<br />

gibt der ehemalige deutsche<br />

Außenminister Joschka Fischer am<br />

7. November 2007 seine Visitenkarte<br />

ab. Auf Einladung der Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken in Rheinland<br />

und Westfalen wird der Politiker beim<br />

„Wirtschaftstag“ vor rund 1.500 geladenen<br />

Kunden und Mitgliedern der<br />

Genossenschaftsbanken über die Zukunft<br />

des Mittelstandes „zwischen<br />

Heimat und asiatischen Märkten“<br />

sprechen. Moderiert wird die Veranstaltung<br />

von ZDF-Journalist Dr. Claus<br />

Kleber.<br />

„Wir sind sehr stolz, dass wir unsere<br />

mittelständischen Kunden aus Rheinland<br />

und Westfalen in diesem Jahr in<br />

die neu gebaute Mercatorhalle in<br />

Duisburg einladen dürfen. Das<br />

gesamte CityPalais wird fraglos einer<br />

der ,Leuchttürme’ in einer sich seit<br />

24 GB 1/2007<br />

Jahren im Strukturwandel sehr positiv<br />

entwickelnden Stadt und Region<br />

sein“, freut sich Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender<br />

des <strong>RWGV</strong>.<br />

Der „Wirtschaftstag“, zu dem die<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

aus Nordrhein-Westfalen und dem<br />

nördlichen Rheinland-Pfalz ihre mittelständischen<br />

Mitglieder und Kunden<br />

einladen, steht in diesem Jahr<br />

unter dem Motto „Zwischen Duisburg<br />

und Neu Delhi: Wo liegt die<br />

Zukunft? Mittelstand zwischen Heimat<br />

und asiatischen Märkten“. Schon<br />

heute blicken viele der rund 700.000<br />

mittelständischen Unternehmen in<br />

Rheinland und Westfalen auf den<br />

Boommarkt Indien. Aktuelle Studien<br />

sehen Indien bis zum Jahr 2020 als<br />

weltweit am stärksten wachsende<br />

Wirtschaftsnation – noch vor China.<br />

„Indien versteht sich selber als Globalisierungsgewinner<br />

in vielen Bereichen“,<br />

macht Hans Pfeifer vom<br />

<strong>RWGV</strong> deutlich. So erreichte das bilaterale<br />

Handelsvolumen zwischen<br />

Indien und Deutschland 2005 seinen<br />

bisherigen Höchststand: 7,6 Milliarden<br />

Euro mit einer Steigerung um 22<br />

Prozent im Vergleich zu 2004. Die<br />

deutschen Exporte nach Indien stiegen<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 28<br />

Prozent auf 4,2 Milliarden Euro und<br />

die Einfuhren aus Indien um 15 Prozent<br />

auf 3,4 Milliarden Euro. Der<br />

Stand der von 1991 bis März 2006<br />

kumulierten deutschen Direktinvestitionen<br />

liegt bei circa 1,21 Milliarden<br />

Euro. Damit belegt Deutschland nach<br />

Großbritannien und den Niederlanden<br />

den dritten Platz europäischer<br />

Investoren und steht insgesamt an<br />

sechster Stelle. „Hinter diesen Zahlen<br />

und Fakten“, so Hans Pfeifer, „stecken<br />

Innovationen, Investitionen<br />

und individuelle Leistungen – vor<br />

allem der mittelständischen Unternehmen.“<br />

Über eine Zusage freute er<br />

sich besonders: NRW-Wirtschaftsministerin<br />

Christa Thoben wird an einer<br />

Diskussionsrunde teilnehmen.<br />

Wolfgang Koschny<br />

Foto: Martin Meißner


Wissenschaft und Praxis im Gespräch<br />

Münster. Unter der Überschrift „Effiziente Prozesse und<br />

lokale Produkte – die Zukunft des FinanzVerbundes“ diskutierten<br />

Wissenschaftler und Praktiker an der Universität<br />

Münster die Vor- und Nachteile des genossenschaftlichen<br />

Verbundes. Die geschäftsführende Direktorin des Instituts<br />

für Genossenschaftswesen, Professorin Dr. Theresia Theurl,<br />

konnte bereits zum siebten Mal namhafte Referenten und<br />

zahlreiche Gäste in der Aula des Schlosses begrüßen. Einer<br />

von ihnen: Professor Dr. Arnd Wiedemann von der Universität<br />

Siegen. Der Experte für Bank- und Finanzmanagement<br />

Referenten und Diskussionsteilnehmer einer lebhaften Veranstaltung. Hintere Reihe von links: Dr. Peter Hanker,<br />

Prof. Dr. Theresia Theurl, Jochen Speek und Dr. Klaus Kalefeld; vordere Reihe von links: Dietrich Voigtländer,<br />

Prof. Dr. Arnd Wiedemann, Thomas Ullrich, Dr. Friedrich Caspers und Stephan Götzl.<br />

Empfang der Bankleitervereinigung<br />

Münster. Lobende Worte für die gute Zusammenarbeit zwischen<br />

Genossenschaftsbanken und Handwerk fand Walter<br />

Bourichter, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />

Münster, zu Beginn des traditionellen Neujahrsempfangs der<br />

Westdeutschen genossenschaftlichen Bankleitervereinigung,<br />

der in diesem Jahr im Handwerkerbildungszentrum in<br />

Münster stattfand. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden<br />

der Bankleitervereinigung, Andreas Theis, Vorstandsmitglied<br />

der Volksbank Bitburg, zeigte sich <strong>RWGV</strong>-<br />

Vorstandsmitglied Moritz Krawinkel zuversichtlich, dass die<br />

genossenschaftliche Bankengruppe den vielfältigen Aufgaben<br />

auch 2007 gewachsen ist.<br />

Raphaela Raufer, Trainerin, Beraterin und Geschäftsführerin<br />

ihres eigenen Unternehmens, führte ihr durchweg männliches<br />

Publikum in ihrem Vortrag anschließend in die Unterschiede<br />

der Kommunikationsformen von Männern und<br />

Frauen ein. Unter der Überschrift „Typisch Mann – typisch<br />

Frau: Die Magie der Sprache“ verband sie gekonnt Theoretisches<br />

mit Praktischem und gab wertvolle Hinweise sowohl<br />

GB 1/2007<br />

BANKEN<br />

stellte verschiedene Wertschöpfungsmodelle vor und erläuterte<br />

Vor- und Nachteile eines Netzwerkes auch am Beispiel<br />

des genossenschaftlichen FinanzVerbundes. Sein Fazit: Der<br />

Verbund bietet nahezu ideale Voraussetzungen für eine<br />

effektive Wertschöpfungskette. Die Podiumsdiskussion, an<br />

der sich auch das Publikum rege beteiligte, beschäftigte<br />

sich vor allem mit dem Verhältnis zwischen Primärbanken<br />

und Verbundunternehmen. Es herrschte Einigkeit darüber,<br />

dass die Bedürfnisse der Kunden bei allen Bemühungen im<br />

Mittelpunkt stehen sollten.<br />

für den Umgang zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

als auch im Kontakt zu Kundinnen und Kunden.<br />

Trainerin Raphaela Raufer gab Tipps zu „Typisch Mann –<br />

typisch Frau: Die Magie der Sprache“.<br />

Foto: Stefan Legge<br />

Foto: Stefan Legge<br />

25


BANKEN<br />

TG Boppard in Berlin geehrt<br />

Großes Finale beim Wettbewerb „Sterne des Sports“.<br />

Der MTV Bad Kreuznach erhielt eine Anerkennungsurkunde vom Bundespräsidenten<br />

(v.l.): Tilly Grusdat vom MTV Bad Kreuznach, MdB Julia Klöckner, Mareike Kessler<br />

von der Volksbank Nahetal, Bundespräsident Horst Köhler und Peter Gehrke vom<br />

MTV Bad Kreuznach.<br />

Boppard/Berlin. Für den erhofften<br />

Gold-Stern hat es in Berlin zwar nicht<br />

gereicht, aber die Turngesellschaft<br />

(TG) Boppard und der Männerturnverein<br />

(MTV) Bad Kreuznach konnten<br />

erhobenen Hauptes die deutsche<br />

Hauptstadt verlassen. Gehörten doch<br />

die zwei Vereine aus Rheinland-Pfalz,<br />

die sich über die Volksbank Boppard<br />

und die Volksbank Nahetal beworben<br />

hatten, zu den 15 Finalisten im Wett-<br />

100 Jahre Volksbank<br />

26 GB 1/2007<br />

bewerb „Sterne des Sports“. Bei der<br />

Siegerehrung in der DZ BANK am<br />

Brandenburger Tor verlieh Bundespräsident<br />

Horst Köhler die Gold-Sterne.<br />

Den „Großen Stern“ in Gold erhielt<br />

ein Berliner Basketball-Verein, die<br />

„Weddinger Wiesel“.<br />

Die Bopparder und Bad Kreuznacher<br />

durften sich über eine Anerkennungsurkunde<br />

und 1.000 Euro Prämie freuen.<br />

Insgesamt 15 Kandidaten hatten<br />

Delbrück. Erfolgreicher Start ins Jubiläumsjahr: Mit einem Empfang auf der<br />

Deele des Gründerhofes Born hat die Volksbank Westerloh-Westerwiehe an<br />

ihre Geburtsstunde erinnert. Auf den Tag genau 100 Jahre zuvor hatten Bürger<br />

an gleicher Stelle den „Westerloher Spar- und Darlehnskassenverein“ aus der<br />

Taufe gehoben. Mit der Präsentation historischer Bilder und Dokumente ließen<br />

die beiden hauptamtlichen Vorstandsmitglieder Rudolf Hagenbrock (Vorsitzender)<br />

und Alfons Hesse die 100-jährige Bankgeschichte Revue passieren. Mitarbeiter<br />

der Bank – einheitlich gekleidet in hellblauen Blusen und „Diensthemden“<br />

mit aufgesticktem Jubiläumslogo – sorgten für das leibliche Wohl der<br />

Gäste. Aus den 46 Gründungsmitgliedern sind heute 2.900 genossenschaftliche<br />

Bankteilhaber geworden. Um ihr finanzielles Wohl und das aller anderen Kunden<br />

kümmern sich aktuell 40 Mitarbeiter an vier Standorten. Die Bilanzsumme<br />

der Volksbank Westerloh-Westerwiehe beträgt rund 105 Millionen Euro. Im<br />

Jubiläumsjahr präsentiert sich die Bank ihren Mitgliedern und Kunden auf vielfache<br />

Art und Weise. Höhepunkte im Aktionsjahr sind die Aufführung eines<br />

Kinder-Musicals, eine festliche Generalversammlung und ein Lebend-Kicker-<br />

Turnier für alle Vereine und sonstigen Gemeinschaften aus dem Geschäftsgebiet<br />

der Bank.<br />

sich als Gewinner eines „Großen<br />

Sterns des Sports“ in Silber für die<br />

Endrunde qualifiziert und mussten<br />

sich einer Jury stellen, in der unter<br />

anderem der Präsident des Deutschen<br />

Olympischen Sportbundes, Dr. Thomas<br />

Bach, vertreten war.<br />

Die „Sterne des Sports“ sind ein<br />

wesentlicher Bestandteil der Kampagne<br />

„Sport tut Deutschland gut.“ des<br />

DOSB, für die Bundespräsident Horst<br />

Köhler die Schirmherrschaft übernommen<br />

hat. Fast 200 Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet hatten sich in 2006<br />

an der gemeinsamen Aktion mit den<br />

Sportverbänden beteiligt. Schätzungsweise<br />

2.000 Vereine hatten ihre Projekte<br />

eingesandt. Die ersten beiden<br />

Bundessieger waren der Budo-Club<br />

Mülheim (2004) und der TSV Hochdahl<br />

(2005).<br />

Auch 2007 sollen die „Sterne des<br />

Sports“ in Rheinland und Westfalen<br />

zum Leuchten gebracht werden. Informationen<br />

zum aktuellen Wettbewerb<br />

gibt es bei Helmut Durek (<strong>RWGV</strong>),<br />

0221 2014-222, helmut.durek@rwgv.de.<br />

Julia Böing, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />

Hinter dem Deelenportal begann der<br />

Westerloher Spar- und Darlehnskassenverein.<br />

Foto: Rainer Stephan


Volksbank investiert in Bottrop<br />

Bottrop. Die Volksbank Kirchhellen eG Bottrop modernisiert<br />

ihre Geschäftsstelle an der Kirchhellener Straße für<br />

rund eine Million Euro. Die Umbauarbeiten werden voraussichtlich<br />

bis Anfang Mai dauern. „Wir erfüllen mit der<br />

Umbauten abgeschlossen<br />

Moderner Neubau in Kreuztal<br />

Keuztal. Der Altbau ist gewichen, die Volksbank Siegerland<br />

gab den Startschuss für ein modernes Stadtbild prägendes<br />

Gebäude in Kreuztal. Bürgermeister Rudolf Biermann,<br />

Stadtbaurat Eberhard Vogel, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Jochen Billich, die Vorstände Norbert Kaufmann und<br />

Jens Brinkmann sowie Architekt Karl-Heinz Rothenpieler<br />

setzten zusammen den ersten Spatenstich. Der Neubau<br />

soll bis Oktober 2007 fertig gestellt sein. Die neue Bank<br />

weist deutlich mehr Beratungsraum auf als bisher. Besonderen<br />

Wert legte der Vorstand bei der Planung auf Nachhaltigkeit<br />

und Umweltschutz im täglichen Betrieb des<br />

Gebäudes. So ist eine Dachbegrünung für das Flachdach<br />

vorgesehen, und die Wärme- und Kühlenergie für das Gebäude<br />

wird in neun Bohrlöchern aus hundert Metern Tiefe<br />

mit Erdwärme erzeugt. Auch bei den Bau- und Büromaterialien<br />

kamen umweltfreundliche und umweltverträgliche<br />

Mittel zum Einsatz.<br />

Neue Hauptstelle in Rees<br />

Rees. Ganz anders als gewohnt erleben die Reeser Kunden<br />

jetzt die Hauptstelle ihrer Volksbank. Das Genossenschaftsinstitut<br />

hatte an der Dellstraße insbesondere den Schalterund<br />

Automatenbereich erneuert. Ein wichtiges Ziel hat die<br />

Rhaunen. Hell, freundlich und offen –<br />

so präsentieren sich die Räume der<br />

Rhauner Geschäftsstelle der Volksbank<br />

Hunsrück nach dem Umbau.<br />

Das Ende der Arbeiten beging die<br />

Bank mit einer kleinen Feierstunde,<br />

bei der Vorstandssprecher Otto Mayer<br />

die modernisierte Geschäftsstelle offiziell<br />

einweihte. Rund zweieinhalb<br />

Monate hatten Handwerker und<br />

Techniker bei laufendem Geschäftsbe-<br />

BANKEN<br />

Umgestaltung die Wünsche aus Mitgliedschaft und Kundengesprächen.<br />

Beratungsfreundliche Umgebung und moderner<br />

Service sind die Ziele unserer Investition“, so der Vorstand<br />

gegenüber der heimischen Presse.<br />

trieb die Geschäftsstelle renoviert.<br />

Otto Mayer erläuterte, dass mit dem<br />

Umbau in Rhaunen und auch in Kleinich<br />

ein Teil des Verschmelzungsvertrages<br />

erfüllt wurde.<br />

Prokurist Werner Heich dankte den<br />

Mitarbeitern und Kunden für das Verständnis<br />

während den Umbaumaßnahmen<br />

und lobte die Planer und<br />

Handwerker für die zügige und kompetente<br />

Arbeit.<br />

Innenarchitekt Henk Eisenmenger (l.) übereichte Prokurist Werner Heich<br />

symbolisch den Schlüssel zu den Räumen.<br />

Vorstand Jens Brinkmann, Aufsichtsratsvorsitzender Jochen<br />

Billich, Vorstandssprecher Norbert Kaufmann, Bürgermeister<br />

Rudolf Biermann, Stadtbaurat Eberhard Vogel und Architekt<br />

Karl-Heinz Rothenpieler auf dem Ziegeleifeld in Kreuztal (v.l.).<br />

Volksbank Emmerich-Rees damit auf jeden Fall erreicht:<br />

„Wir wollen, dass alle Mitarbeiter sichtbar und sofort<br />

ansprechbar sind. Mit dem Umbau sind wir näher an unsere<br />

Kunden gerückt“, hieß es in den örtlichen Medien.<br />

GB 1/2007<br />

27


BANKEN<br />

Jecke Genossen<br />

Eschweiler. Wenn die Eschweiler Scharwache feiern,<br />

dann richtig – und erst recht, wenn gleich mehrere Ereignisse<br />

zusammentreffen: Nicht nur, dass die älteste Karnevalsgesellschaft<br />

in Eschweiler ihr 125-jähriges Bestehen<br />

feierte. In dieser Session knüpften Prinz Christoph I. und<br />

sein Zeremonienmeister Robbi ein besonders enges Band<br />

<strong>zur</strong> Raiffeisen-Bank Eschweiler: Ausgestattet mit Zepter<br />

sowie Federn und in Strumpf- und Pumphose, unterschrieben<br />

Prinz Christoph I. und Zeremonienmeister<br />

Robbi beim Prinzenempfang in der Bank die Mitgliedserklärung<br />

der Genossenschaft und machten die mittlerweile<br />

5.800 Mitglieder starke Raiffeisen-Bank um zwei<br />

Mitglieder reicher. Die jecken Genossenschaftler erhielten<br />

– wie soll es anders sein – die entsprechend karnevalistischen<br />

Mitgliedsnummern: 11.211 und 11.212. Vorstandssprecher<br />

Johannes Gastreich begrüßte den Zuwachs<br />

mit einem „Drejmol van Häzze Eischwiele Alaaf!“.<br />

Dreigestirn besucht VR Bank<br />

Asiatische Banker in Elsen<br />

Elsen. Die internationale WINCOR<br />

WORLD 2007 in Paderborn lockte<br />

wiederum Tausende Fachbesucher aus<br />

über 50 Ländern an. Was lag näher,<br />

als die Produkte des Paderborner<br />

Weltunternehmens in einer zukunftsorientierten<br />

Bank im betrieblichen<br />

Einsatz anzuschauen und Erfahrungen<br />

und Visionen zu diskutieren. Auf<br />

Wunsch des Bereiches „Banking Division<br />

Asien“ von WINCOR NIXDORF<br />

besuchten zwei Gruppen aus Taiwan<br />

sowie Kambodscha und Indonesien<br />

unter der Leitung von Direktor Otto<br />

Klenner die Volksbank Elsen-Wewer-<br />

Borchen. Bankchef Paul Regenhardt<br />

erläuterte die neue Bankorganisation<br />

und Ausrichtung der Volksbank.<br />

28 GB 1/2007<br />

Prinz Christoph I. (l.) und Zeremonienmeister Robbi (r.)<br />

traten der Raiffeisen-Bank Eschweiler bei. Vorstandssprecher<br />

Johannes Gastreich freute sich über den jecken<br />

Nachwuchs.<br />

Bergisch-Gladbach. „Normalerweise ist die Oma für die<br />

Enkel da, doch heute ist es umgekehrt“, bedankte sich die<br />

Vertreterin des Vereins „Bürger für uns Pänz“ bei seiner<br />

Tollität Martin II. Der Bergisch-Gladbacher Prinz hatte<br />

beim Besuch des Dreigestirns in der VR Bank Bergisch<br />

Gladbach-Overath-Rösrath seiner „karnevalistischen<br />

Oma“ einen dicken Scheck mitgebracht. Der Erlös<br />

stammt aus dem Verkauf von Kölschgläsern, die von der<br />

VR Bank eigens für diesen Zweck <strong>zur</strong> Verfügung gestellt<br />

worden waren.<br />

Jecke Untertanen seiner Tollität: die Bankvorstände Al Capone<br />

alias Franz Hardy, der karnevalistische Außenminister Dr. Eric<br />

Tjarks und Edelcowboy Lothar Uedelhoven.<br />

Zwei Gruppen aus Taiwan sowie Kambodscha und Indonesien zu Besuch bei<br />

der Volksbank.


Neujahrsgala der Koblenzer<br />

Koblenz. Die Rhein-Mosel Halle war<br />

bis auf den letzten Platz gefüllt, als<br />

Theodor Winkelmann, Vorstandsvorsitzender<br />

der Volksbank Koblenz Mittelrhein,<br />

die Neujahrsgala 2007 eröffnete.<br />

Die Veranstaltung, Danksagung<br />

an die Mitglieder und Kunden, bot<br />

ein hochkarätiges künstlerisches Programm:<br />

Unter der Moderation von<br />

Joachim Kraus, der selbst auch als<br />

Tenor auf der Bühne stand, ließen<br />

sich die Zuhörer in die Welt der Oper<br />

und Operette entführen. Das mit<br />

Musikern aus zwölf Ländern besetzte<br />

Orchester der Nationen, dirigiert von<br />

Bernhard Fabuljan, eröffnete die<br />

Gala und begleitete die Solisten<br />

sowie das Vokalensemble Rhein-Ahr.<br />

Violinist René Kubelik, Mezzo-Sopranistin<br />

Anette Yasmin Glaser und Bartiton<br />

Joachim Goltz begeisterten die<br />

Zuhörer.<br />

12.000 Euro für DRK-Nachwuchs<br />

Kinder und Jugendliche formierten das Rote Kreuz auf dem Parkplatz der<br />

Volksbank Siegerland.<br />

Die Volksbank Koblenz Mittelrhein empfing einige hundert Gäste <strong>zur</strong><br />

Neujahrsgala.<br />

BANKEN<br />

Siegen. Mit 12.000 Euro unterstützt<br />

die Volksbank Siegerland im Kreisgebiet<br />

den Nachwuchs des Deutschen<br />

Roten Kreuzes. Das Geld wurde für<br />

den Kauf moderner Einsatzjacken in<br />

unterschiedlichen Größen verwendet.<br />

Die neuen Jacken sind speziell<br />

für den Gebrauch für Jungrotkreuzer<br />

entwickelt: Fluoreszierende Signalstreifen,<br />

strapazierfähiges Material<br />

sowie eine Vielzahl von Taschen und<br />

Fächern helfen den Jungrotkreuzlern<br />

(JRK) bei ihren Einsätzen. „Die Volksbank“,<br />

so Vorstandssprecher Norbert<br />

Kaufmann, „unterstützt die vorbildliche<br />

Jugendarbeit des DRK. Darüber<br />

hinaus ist es wichtig, dass das ehrenamtliche<br />

Engagement der Jugendlichen<br />

so professionell wie möglich<br />

gestaltet wird.“ Paul Breuer, Landrat<br />

und Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes<br />

Siegen-Wittgenstein, bedankte<br />

sich herzlich für diese Unterstützung<br />

und betonte, dass das Volksbank-Engagement<br />

positiv <strong>zur</strong> Motivation<br />

innerhalb der Jugendgruppen<br />

führe.<br />

GB 1/2007<br />

29


BANKEN<br />

Foto: Joachim Busch<br />

Fit für die Ausbildung<br />

Morbach. Herzklopfen, Lampenfieber und feuchte Hände –<br />

ein Bewerbungsgespräch steht bevor. Völlig kalt lässt es keinen,<br />

wenn es um den gewünschten Ausbildungsplatz geht.<br />

Und weil die eigene Bewerbung sicherlich nicht die einzige<br />

ist, die auf dem Tisch des Unternehmens landet, ist die<br />

gelungene Selbstdarstellung ein Muss. Damit der Start in<br />

die Ausbildung erfolgreich wird, veranstaltete die VR-Bank<br />

Hunsrück-Mosel während einer Bankbesichtigung im Rah-<br />

Gewinnsparer zogen das große Los<br />

Münster. Gas geben und losfahren –<br />

das wollten sie am liebsten alle sofort.<br />

55 Gewinnsparer landeten bei der „<br />

Dankeschön-Zusatzziehung“ 2006 des<br />

Gewinnsparvereins e.V., Köln, den<br />

Haupttreffer: einen nagelneuen Ford<br />

Szenegrößen mit eigenen Songs<br />

Geldern. Zwölf Top-Musikbands aus der Region trafen sich<br />

jetzt am Niederrhein und rockten in Geldern, was die eigenen<br />

Ideen hergaben. Hauptsponsor der „Best of Rock<br />

Times 06“ war die Volksbank an der Niers. „Die Szene, die<br />

sich mit eigenem Songmaterial nach draußen wagt, ist so<br />

groß wie seit 25 Jahren nicht mehr“, begründete die Bank<br />

ihr Engagement.<br />

30 GB 1/2007<br />

S-MAX. Freudestrahlend fuhren die<br />

Glückspilze bei der offiziellen Autoübergabe<br />

ihre metallicblauen Flitzer<br />

vom Hof des Autohauses Fischer. Gerd<br />

Kraus und Elke Polzenhagen vom<br />

Gewinnsparverein gratulierten den<br />

men des Projekts „KLASSE!“ des Trierischen Volksfreunds<br />

ein Bewerbungstraining. Eingeladen waren die Schülerinnen<br />

und Schüler der neunten Klasse der Regionalen Schule<br />

Thalfang. Kathrin Bäumler von der VR-Bank gab den jungen<br />

Leuten Tipps und Ratschläge für die Bewerbungsmappe<br />

und das Vorstellungsgespräch. Lernen am Negativ-Beispiel:<br />

In einem Rollenspiel zeigten zwei Bankmitarbeiter, wie das<br />

Gespräch möglichst nicht verlaufen sollte.<br />

Metallicblau ist der Flitzer,<br />

den Elisabeth Wawrzyniak<br />

(2.v.l.) aus Selm gewonnen<br />

hat. Ihr und Ehemann Heinrich<br />

(Mitte) gratulierten Elke<br />

Polzenhagen vom Gewinnsparverein<br />

(r.) sowie Marketingleiter<br />

Carsten Kruczynski<br />

(2.v.r.) und Vorstandssekretärin<br />

Beate Löchter (l.) von der<br />

Volksbank Selm-Bork.<br />

Gewinnerinnen und Gewinnern.<br />

Anschließend überreichten sie den<br />

neuen Besitzern die Wa-genschlüssel<br />

und Fahrzeugpapiere. Für alle Beteiligten<br />

stand fest: Auch 2007 werden sie<br />

wieder ihr Glück versuchen.<br />

Schwalmtals Size-Club in „The Dome“<br />

Niederkrüchten. Für 50 junge Kunden der Volksbank<br />

Schwalmtal war dieser Abend supercool: Sie besuchten<br />

„The Dome“ in Düsseldorf und damit eine absolut angesagte<br />

Fernsehmusiksendung für die Fans von nationalen<br />

und internationalen Pop-Charts. Mit 9.000 anderen<br />

Zuschauern ließen sich die Size-Club-Mitglieder von Bushido,<br />

Monrose & Co. begeistern.


Foto: Stefan Legge<br />

Hausmessen und Infotage<br />

Münster/Forsbach. Die Hausmessen des DG VERLAGES<br />

und die Infotage der geno kom Werbeagentur waren auch<br />

in diesem Jahr wieder Publikumsmagnete. Mehrere hundert<br />

Besucher verschafften sich bei den Präsentationen des<br />

DG VERLAGES in Münster und Forsbach einen Überblick<br />

über die breite Produktpalette des Dienstleisters. So präsentierte<br />

Christine Verlemann (im Bild), verantwortlich<br />

für die Ausstellung des DG VERLAGES, vom Schlüsselanhänger<br />

bis <strong>zur</strong> Reisetasche allerlei Nützliches. Mitte Januar<br />

fanden in den Räumen der geno kom Werbeagentur in<br />

Münster gleichzeitig die Infotage statt. Das Thema in diesem<br />

Jahr: aktive Vertriebsunterstützung. Vom neuen<br />

Angebot „Kunden werben Kunden“ über aktuelle Vortrags-<br />

und Referentenangebote bis hin zu klassischen oder<br />

innovativen Verkaufsförderungskonzepten – erstmals<br />

auch unter Nutzung der Bluetooth-Technologie – stellten<br />

die Beraterinnen und Berater der Agentur den Besuchern<br />

Christine Verlemann vom DG VERLAG präsentierte vom<br />

Schlüsselanhänger bis <strong>zur</strong> Reisetasche allerlei Nützliches.<br />

Neues Kinderprogramm für Banken<br />

Münster/Wiesbaden. Die Marken<br />

„MIKE“ und „MARC&PENNY“ stehen<br />

für die zwei erfolgreichsten Kinderprogramme<br />

der Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken, die seit mehr als 30<br />

Jahren von fast allen Banken eingesetzt<br />

werden. Aus zwei mach eins: In<br />

Abstimmung mit den genossenschaftlichen<br />

Regionalverbänden sowie dem<br />

BVR haben die geno kom Werbeagentur<br />

und der DG VERLAG nun mit VR-<br />

PRIMAX ein neues Kinderprogramm<br />

konzipiert. Ein wesentliches Element<br />

des Kinderprogramms ist das Magazin<br />

VR-PRIMAX, in dem die beliebten<br />

Comic-Figuren Mike und Tina, Marc<br />

und Penny „weiterleben“ werden. Ziel<br />

von VR-PRIMAX ist es, die Basis für<br />

die weiterführenden<br />

Programme VR-<br />

GO und VR-FUTU-<br />

RE zu schaffen und<br />

damit den Banken<br />

eine wesentliche<br />

Chance zu eröffnen,<br />

junge Kunden<br />

BANKEN<br />

ihre Ideen vor. Zahlreiche Vorstände, Vertriebs- und Marketingleiter<br />

ließen sich von den Werbern inspirieren. Im<br />

Mittelpunkt des Interesses stand das Bankenschwerpunktthema<br />

2007 „VR-FinanzPlan“. So konnten sich die Banker<br />

von den Machern des VerbändePortals „Geno-Vertriebswettbewerb“<br />

direkt Tipps und Hinweise geben lassen.<br />

Damit bei aller Information über die Funktionsweise der<br />

Marketinginstrumente zum VR-FinanzPlan die Unterhaltung<br />

nicht zu kurz kam, war in der Agentur ein Kart-Simulator<br />

aufgebaut. In Anlehnung an das nationale Kampagnenmotiv<br />

„KARTBAHN“ konnten die Besucher der Hausmesse<br />

über einen virtuellen Nürburgring düsen. Die drei<br />

schnellsten Piloten – aus den Volksbanken Marl-Recklinghausen,<br />

Nordmünsterland und Ahlen-Sassenberg-Warendorf<br />

– gewannen neben Siegerpokalen satte Rabatte beim<br />

Anmieten des Kart-Simulators für Themen-Veranstaltungen<br />

in ihrer Bank.<br />

geno kom-Projektmanager Philipp Hüwe präsentierte die<br />

neue Bluetooth-Werbetechnik.<br />

frühzeitig an die genossenschaftliche<br />

Bankengruppe zu binden.<br />

Weitere Informationen bei Mirjam<br />

Boshoven (<strong>RWGV</strong>), 0221 2014-233,<br />

mirjam.boshoven@rwgv.de.<br />

GB 1/2007<br />

31


BANKEN<br />

Foto: Karl E. Rinas<br />

Zehn Jahre Fahrradkurier<br />

Andreas Preuß und Stefan Stark, Betriebsbereich Volksbank<br />

Siegerland, beim Einladen der Post.<br />

Siegen. Vor zehn Jahren engagierte die Volksbank Siegerland<br />

den Fahrradkurier Andreas Preuß, um die Post von<br />

der Hauptpoststelle in die Hauptgeschäftsstelle der Bank<br />

zu transportieren und erregte damit auch überörtlich<br />

Medieninteresse. Damals war sie die erste Bank in Siegen<br />

Hobbykicker in Spiellaune<br />

Sprockhövel. Alle Achtung: Das Team der Volksbank<br />

Sprockhövel sorgte beim 6. traditionellen Hallenfußballturnier<br />

in Sprockhövel für Furore. Unter den 15 teilnehmenden<br />

Mannschaften aus ganze Westfalen, darunter auch eine<br />

Vertretung der lokalen Sparkasse, präsentierten sich die<br />

gastgebenden Banker in hervorragender Spiellaune und<br />

landeten in der Endabrechnung auf dem 1. Platz.<br />

Etwas Glück hatten die sieggewohnten Volksbanksportler<br />

im Endspiel, das im Elfmeterschießen mit vier zu zwei<br />

Toren gegen die Dortmunder Volksbank gewonnen wurde.<br />

Bei der Abschlussparty im Foyer der Halle wurden die<br />

Ergebnisse bei bester Stimmung gefeiert. Auf die Plätze drei<br />

und vier kamen die Volksbank Dortmund-Nordwest und<br />

die Vertretung aus Lippstadt, auf Platz fünf und sechs folgten<br />

die Volksbanken Schlangen und Gelsenkirchen-Buer.<br />

Hervorgegangen ist dieser sportliche Wettstreit aus dem<br />

ehemaligen <strong>RWGV</strong>-Fußballturnier, auf das die Kicker nicht<br />

verzichten wollten.<br />

„Komm, zeig, was Du kannst!“<br />

Ibbenbüren. Konzerte von Ludwig van<br />

Beethoven sind ebenso in ihrem vielseitigen<br />

Repertoire enthalten wie<br />

Werke von Igor Strawinski oder des russischen<br />

Ballet-Impressarios Sergej Diaghilew:<br />

Ibbenbüren erlebte zum Ab-<br />

32 GB 1/2007<br />

schluss der Feierlichkeiten anlässlich<br />

des 125-jährigen Bestehens der Volksbank<br />

Tecklenburger Land ein musikalisches<br />

Highlight der besonderen Art.<br />

Das Jugendorchester der Niederlande<br />

mit 85 Musikerinnen und Musikern im<br />

und Umgebung, die die ökologischen wie ökonomischen<br />

Vorteile des Posttransports mit dem Fahrrad in der Innenstadt<br />

erkannte. Heute, zehn Jahre später, hat sich Andreas<br />

Preuß mit seiner Firma „Road Rider“ und neun Mitarbeitern<br />

auf dem Markt etabliert. Die Vorteile des Radkuriers<br />

machten sich in den vergangenen Jahren für Umwelt und<br />

Bank bestens bezahlt, denn heute wie damals benötigt der<br />

Radkurier für den knappen Kilometer bis <strong>zur</strong> Hauptpost<br />

nur einige Minuten. Mit dem Auto müssten Fahrzeiten je<br />

nach Verkehrsdichte von bis zu 40 Minuten veranschlagt<br />

werden. Ihre Verlässlichkeit, werktäglich bei jedem Wetter<br />

pünktlich und gewissenhaft die Post zuzustellen und<br />

abzuholen, haben die Fahrradkuriere eindrucksvoll bewiesen.<br />

Insgesamt transportierten die „Road Riders“ für die<br />

Volksbank in den letzten Jahren rund 2.500.000 Briefe,<br />

was 10.000 genormten Postkisten oder 50 Tonnen<br />

Gesamtgewicht entspricht. In Zeiten, in denen Emissionswerte<br />

und Klimaerwärmung in aller Munde sind, nutzt die<br />

Volksbank Siegerland bewusst eine umweltfreundliche<br />

Transportdienstleistung.<br />

Über den Siegerpokal für den 1. Platz beim 6. Hallenfußballturnier<br />

der Volksbank Sprockhövel freuten sich die Gastgeber.<br />

Alter von 14 bis 20 Jahren ist das<br />

Jugendnationalteam der klassischen<br />

Musik. Auch in Ibbenbüren brachten<br />

sie mit herausragender jugendlicher<br />

Begeisterung und souveränem Spiel ihr<br />

Repertoire dem Publikum nahe.


BANKEN<br />

Foto: Karin Rocholl<br />

„The winner is...“<br />

Professor Dr. Hellmuth Karasek kommt <strong>zur</strong> Abschlussfeier des 3. Journalistenpreises<br />

der Genossenschaftsbanken in Rheinland und Westfalen ins GOP-Varieté nach Essen.<br />

Buchautor und Ex-SPIEGEL-Redakteur Professor Dr. Hellmuth<br />

Karasek kommt <strong>zur</strong> Preisverleihung nach Essen.<br />

Münster/Essen. Ob Tageszeitung, Monatsmagazin, Wochenzeitung,<br />

Radio oder Fernsehen: Bei Journalistinnen und<br />

Journalisten aus Rheinland und Westfalen hat sich der Journalistenpreis<br />

der Volksbanken, Raiffeisenbanken und Sparund<br />

Darlehnskassen schon im dritten Jahr fest etabliert.<br />

„Die Bewertung der Beiträge sind mir diesmal besonders<br />

schwer gefallen: Sie sind zum Teil wirklich von herausragender<br />

Qualität“, zeigte sich Gregor Spohr, Landesvorsitzender<br />

des Deutschen Journalistenverbandes NRW und Mitglied<br />

der Jury, hoch zufrieden. Ein Urteil, dem sich die anderen<br />

Juroren gerne anschlossen. So sparten auch Professor Dr.<br />

Ulrike Röttger vom Institut für Kommunikationswissen-<br />

34 GB 1/2007<br />

schaften (Universität Münster), Jürgen Dörmann von<br />

„Haus Busch“ (Ausbildungszentrum für Journalisten in<br />

Hagen), Dr. Julian Stech, Leiter der Wirtschaftsredaktion<br />

des General-Anzeigers Bonn, Dr. Thorsten Weiland, Pressesprecher<br />

des <strong>RWGV</strong>, sowie die Bankvorstände Dr. Ullrich<br />

Bittihn (Vorsitzender des Fachausschusses Marketing) und<br />

Horst Schreiber (stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses<br />

Marketing) bei ihrer Beurteilung nicht mit<br />

Lob.<br />

Besonders beeindruckt zeigten sie sich von den Leistungen<br />

der Sieger des Wettbewerbs 2006. Im Einzelnen ausgezeichnet<br />

werden am 22. April im Rahmen der Siegerehrung im<br />

GOP-Varieté in Essen jeweils mit einem Hauptpreis:<br />

Claudia Fischer und Silvia Bose vom WDR-Studio<br />

Bielefeld für ihren Fernsehbeitrag „EinEuroJobs“<br />

Jörg Homering-Elsner von der Münsterländischen<br />

Volkszeitung für seine Serie „Made in Neuenkirchen“<br />

Mathias Irle vom Wirtschaftsmagazin „brand eins“<br />

für seinen Beitrag „Jenseits des Tellerrands“<br />

Hanns-Bruno Kammertöns von der Wochenzeitung<br />

„DIE ZEIT“ für das Dossier „Sag beim Abschied leise<br />

Amen“<br />

Philipp Ostrop von den Ruhr Nachrichten für seinen<br />

Beitrag „Hochmut kommt vor dem Fall“<br />

Die Redaktion der Westfalenpost in Hagen um Chefredakteur<br />

Bodo Zapp für die Serie „Weltklasse in<br />

Südwestfalen“<br />

Die Sonderpreise gehen an:<br />

Nikolaus Nützel vom Bayerischen Rundfunk für seinen<br />

Hörfunkbeitrag „Allein gegen den Strom“<br />

Torsten Strauß und Uta Tschakert für das Wirtschaftmagazin<br />

„initiativ“ (VERLAG Matthias Ess, Koblenz)<br />

Als Ehrengast wird Buchautor („Süßer Vogel Jugend oder<br />

der Abend wirft längere Schatten“, Hoffmann und Campe<br />

2006) und Ex-SPIEGEL-Redakteur Professor Dr. Hellmuth<br />

Karasek <strong>zur</strong> Preisverleihung im frisch renovierten GOP-<br />

Varieté seine Sicht auf die „Sprache im Wirtschaftsjournalismus“<br />

zum Besten geben. Die Künstlerinnen und Künstler<br />

des GOP werden, wie bereits im vergangenen Jahr, mit<br />

einer spektakulären Sondervorführung für den passenden<br />

Rahmen sorgen.<br />

Wolfgang Koschny


Glänzende Aussichten für Ihre Kunden:<br />

Wieder fünf Sterne für Union Investment.<br />

■ Zum fünften Mal in Folge* die Höchstnote von Capital.<br />

■ Ausgezeichnet für Fondsqualität, Fondsmanagement, Produktpalette und Service.<br />

■ Über 50 Jahre Erfahrung im Fondsgeschäft.<br />

■ Über vier Millionen zufriedene Kunden.<br />

Weitere Informationen unter www.union-investment.de oder rufen Sie uns an: 0180 3 360000 (0,09 Euro/Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom).<br />

*Capital Nr. 5/2003, Nr. 5/2004, Nr. 4/2005, Nr. 4/2006, Nr. 4/2007


LANDWIRTSCHAFT<br />

Stimmung so gut wie nie<br />

Optimismus dominierte beim traditionellen Presseabend des Westfälisch-Lippischen<br />

Landwirtschaftsverbandes auf Gut Havichhorst bei Münster.<br />

Münster. Der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes<br />

(WLV), Franz-Josef Möllers, blickte<br />

anlässlich des traditionellen Presseabends auf Gut Havichhorst<br />

bei Münster positiv in die Zukunft: „Die Perspektiven<br />

für die Landwirtschaft sind durch die deutlich spürbaren,<br />

neuen Knappheiten auf den Agrar- und Energiemärkten<br />

so gut wie lange nicht mehr.“ Nach Jahren des Preisdrucks<br />

hofft die Branche auf eine wirtschaftliche Trendwende<br />

im Jahr 2007. „Die Stimmung ist so gut wie nie,<br />

jetzt muss die wirtschaftliche Entwicklung der guten Stimmung<br />

folgen“, betonte Möllers. Denn auch im Wirtschaftsjahr<br />

2005/2006 war die Gewinnentwicklung bei<br />

den landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben in Nordrhein-Westfalen<br />

rückläufig. Insbesondere die Milch erzeugenden<br />

Betriebe stecken in einer Krise.<br />

Dass Möllers trotzdem an ein „neues Zeitalter der Agrarund<br />

Ernährungswirtschaft“ glaubt, begründete er mit<br />

weltweit boomenden Märkten und der steigenden Nachfrage<br />

nach erneuerbaren Energien: „Die anhaltend hohe<br />

Nachfrage nach hochwertigen Lebensmitteln aus Ostasien,<br />

die schlechte Ernte in Australien und die zunehmende<br />

Konkurrenz durch erneuerbare Energien bietet<br />

unseren Bauern endlich die Perspektive für nachhaltig<br />

steigende Erlöse.“ Die Bereitschaft, wieder in den Bau von<br />

Ställen zu investieren, dokumentiere dabei die gewachsene<br />

Zuversicht der Landwirte.<br />

Von der Politik forderte Möllers entschlossene Hilfestellungen,<br />

um Hindernisse im globalisierten Agrarhandel zu<br />

beseitigen. An die Bundesregierung richtete er den Appell,<br />

die EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 für<br />

einen konsequenten Vorstoß zum Bürokratieabbau zu<br />

nutzen. Im Mittelpunkt der Verbandsarbeit werde die<br />

36 GB 1/2007<br />

Franz-Josef Möllers<br />

hofft auf wirtschaftliche<br />

Trendwende im Jahr 2007.<br />

Weiterentwicklung der europäischen und deutschen<br />

Milchpolitik stehen. „Die EU-Kommission, die Bundesregierung<br />

und auch der deutsche Bauernverband werden im<br />

Verlauf des Jahres Konzepte vorlegen, wie dem in einer<br />

tiefen Strukturkrise steckenden Milchsektor und den<br />

Milch produzierenden Betrieben geholfen werden kann“,<br />

beschrieb Möllers die zukünftigen Aufgaben. Er sprach<br />

sich zudem deutlich für einen Ausstieg aus der Milchquote<br />

im Jahr 2015 aus. Der WLV sieht sich dem Kampf für<br />

eine höhere Wertschätzung von Lebensmitteln verpflichtet.<br />

„Wir haben 2007 die große Chance, durch die Reform<br />

der Kartellgesetzgebung endlich dem Verramschen von<br />

Lebensmitteln durch den Einzelhandel ein Ende zu<br />

machen. Das laufende Gesetzgebungsverfahren werden<br />

wir mit der gleichen Entschlossenheit begleiten wie den<br />

Kampf gegen den unsäglichen Handel mit verdorbenem<br />

Fleisch“, betonte Möllers.<br />

Folgende Sparbücher sind<br />

verloren gegangen:<br />

Sparkonto Nr. 200894413<br />

lautend auf den Namen Andreas Forschbach,<br />

Fischenicher Straße 25, 50354 Hürth, ausgestellt<br />

von der Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich eG,<br />

Postfach 61 21, 50341 Hürth-Fischenich<br />

Sparkonto Nr.2104088433<br />

lautend auf den Namen Georg Dohmen, Renneperstraße<br />

47, 41366 Schwalmtal, ausgestellt von<br />

der Volksbank Schwalmtal eG, Postfach 21 44,<br />

41370 Niederkrüchten<br />

Sparkonto Nr. 2107692455<br />

lautend auf den Namen Anna Friesen,<br />

Ungerath 319, 41366 Schwalmtal, ausgestellt von<br />

der Volksbank Schwalmtal eG, Postfach 21 44,<br />

41370 Niederkrüchten<br />

Sparkonto Nr. 3005874415<br />

lautend auf den Namen Rainer Orlowski,<br />

Hedwigstraße 14, 52525 Heinsberg, ausgestellt<br />

von der Heinsberger Volksbank AG,<br />

Hochstraße 112–114, 52525 Heinsberg<br />

Anzeige


Foto: Hans-Peter Leimbach<br />

Mit <strong>Mut</strong> in die Zukunft<br />

Fast 30.000 Landwirte informierten sich bei den Agrar-Unternehmertagen in Münster<br />

über aktuelle Themen, Trends und Produktionstechniken.<br />

Münster. Milchwirtschaft, Stalltechnik,<br />

Zucht, erneuerbare Energien: Die<br />

Auswahl der Themen, über die sich<br />

rund 28.000 Besucher der Agrar-Unternehmertage<br />

in der Halle Münsterland<br />

informieren konnten, war selten so<br />

groß. 284 Aussteller, darunter zahlreiche<br />

Genossenschaften, präsentierten<br />

sich dem landwirtschaftlichen Fachpublikum.<br />

Hans-Jürgen Kleimann,<br />

Vizepräsident des Westfälisch-Lippischen<br />

Landwirtschaftsverbandes<br />

(WLV), freute sich bei der Eröffnung<br />

über eine Aufbruchstimmung in der<br />

Landwirtschaft. „Die Bauern haben<br />

wieder <strong>Mut</strong> gefasst und kommen mit<br />

konkreten Investitionsvorhaben hierher“,<br />

so Kleimann. Die Agrar-Unternehmertage,<br />

die zum sechsten Mal<br />

stattfanden, böten dabei die ideale<br />

Gelegenheit, sich im Detail über die<br />

neueste Technik und die damit verbundenen<br />

Kosten zu informieren.<br />

Vor allem der Messeschwerpunkt rund<br />

um das Thema Bioenergie entpuppte<br />

sich als Publikumsmagnet. Eines wur-<br />

de dabei deutlich: Der Aufschwung der<br />

erneuerbaren Energien hat nicht nur<br />

den Wettbewerb um Agrarflächen zu<br />

Gunsten der Landbesitzer und Verpächter<br />

entfacht. Längst sind Landwirte<br />

auch als Investoren beispielsweise<br />

bei Biogasanlagen aktiv. Nach Angaben<br />

des WLV setzt bereits ein Viertel aller<br />

wachstumswilligen Bauern auf regenerative<br />

Energien als Betriebszweig – Tendenz<br />

steigend. „Fortschritte in der Produktionstechnik<br />

eröffnen landwirtschaftlichen<br />

Betrieben gute Chancen,<br />

sich als Energiewirt ein zusätzliches<br />

Standbein zu schaffen“, so Reinhard<br />

Döring, WLV-Vorsitzender des Kreisverbandes<br />

Ruhr-Lippe. Eben diese Fortschritte<br />

konnten die Besucher im<br />

Detail an den Messeständen unter die<br />

Lupe nehmen.<br />

Quo vadis Quote?<br />

Unterstützt wurde das Ausstellungsangebot<br />

zudem durch Vorträge und<br />

Diskussionsforen mit hochkarätigen<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

Gästen. Dabei ging es neben der Energieerzeugung<br />

auch um die Milchpolitik<br />

und die Veredelungswirtschaft.<br />

Fällt die Quotenregelung oder bleibt sie<br />

über 2015 hinaus erhalten? Die prominenten<br />

Gäste wie WLV-Präsident<br />

Franz-Josef Möllers oder Professor Dr.<br />

Folkhard Isermeyer von der Bundesforschungsanstalt<br />

für Landwirtschaft<br />

sprachen sich für einen Ausstieg aus<br />

der Quote aus. Sie appellierten an die<br />

Milchbauern, den möglichen Wegfall<br />

der Quote als unternehmerische Chance<br />

zu begreifen. Viele Landwirte wollen<br />

ein Ende der Kontingentierung jedoch<br />

nicht hinnehmen: „Uns steht das Wasser<br />

jetzt schon bis zum Hals“, brachte<br />

ein Landwirt aus der Diskussionsrunde<br />

die prekäre Lage vieler Milchviehbetriebe<br />

auf den Punkt. Sollte der Milchpreis<br />

noch weiter sinken, was bei<br />

einem Ausstieg aus der Quote zumindest<br />

kurzfristig sehr wahrscheinlich ist,<br />

müssten viele der Bauern aufgeben.<br />

Auch wenn vor allem größere Betriebe<br />

den Ausstieg aus der Quote eher befür-<br />

284 Aussteller, darunter<br />

zahlreiche Genossenschaften,<br />

präsentierten<br />

sich dem landwirtschaftlichen<br />

Fachpublikum.<br />

GB 1/2007<br />

><br />

37


IMPRESSUM<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT<br />

Herausgeber:<br />

Rheinisch-Westfälischer<br />

Genossenschaftsverband e. V. (<strong>RWGV</strong>)<br />

Mecklenbecker Str. 235–239<br />

48163 Münster<br />

Redaktion:<br />

Dr. Thorsten Weiland, Sabine Bömmer,<br />

Wolfgang Koschny (CvD), Stefan Legge<br />

Telefon: 0251 7186-280<br />

Fax: 0251 7186-285<br />

E-Mail: presse@rwgv.de<br />

Titelbild:<br />

Ilja Höpping<br />

für Rheinland und Westfalen<br />

Aus den Regionen:<br />

Pressebüro Süd:<br />

Julia Böing<br />

Telefon: 0261 13091-11<br />

julia.boeing@rwgv.de<br />

Pressebüro Rhein-Ruhr:<br />

Ralf Bröker<br />

Telefon: 02853 956280<br />

ralf.broeker@rwgv.de<br />

Pressebüro Münsterland:<br />

Hans-Peter Leimbach<br />

Telefon: 0251 7186141<br />

hans-peter.leimbach@rwgv.de<br />

Pressebüro für Südwestfalen und<br />

östliches Rheinland:<br />

Karl E. Rinas<br />

Telefon: 02354 904004<br />

karl.rinas@rwgv.de<br />

Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg:<br />

Rainer Stephan<br />

Telefon: 05242 908940<br />

rainer.stephan@rwgv.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

geno kom Werbeagentur GmbH<br />

Mecklenbecker Straße 229<br />

48163 Münster<br />

Telefon: 0251 53001-68<br />

Telefax: 0251 53001-67<br />

Gestaltung:<br />

geno kom Werbeagentur GmbH<br />

Mecklenbecker Straße 229<br />

48163 Münster<br />

Druck:<br />

LV Druck im Landwirtschaftsverlag<br />

GmbH<br />

Bei verspätetem Erscheinen oder Nichterscheinen<br />

infolge höherer Gewalt entfallen<br />

alle Ansprüche. Für nicht angeforderte<br />

Manuskripte, Bilder und Bücher<br />

wird keine Gewähr übernommen.<br />

Nachdruck von Beiträgen nur mit<br />

Quellenangabe und nur mit Zustimmung<br />

der Redaktion.<br />

Namensartikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung des Herausgebers wieder.<br />

Beilagenhinweis:<br />

Raiffeisen-Informationen 1/2007, Financial<br />

Times Deutschland sowie Bilanzveröffentlichungen.<br />

Nächste Ausgabe:<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss<br />

für die nächste Ausgabe ist der<br />

23. März 2007.<br />

><br />

worten, waren sich die Bauern bei den<br />

Agrar-Unternehmertagen in einem<br />

Punkt einig: „Wir müssen endlich Planungssicherheit<br />

haben“, so der Appell<br />

in Richtung Bundeslandwirtschaftsministerium,<br />

das durch Unterabteilungsleiter<br />

Bernt Farcke vertreten war. Rudolf<br />

Heidhues, Vorstandsvorsitzender der<br />

Humana Milchunion eG, zeigte sich<br />

optimistisch, dass bei den anstehenden<br />

Preisverhandlungen mit dem Lebensmittelhandel<br />

höhere Preise durchgesetzt<br />

werden können. „Wir als Genossenschaft<br />

sind dann der Garant dafür,<br />

dass wir bessere Konditionen direkt an<br />

unsere Mitglieder weitergeben“, sagte<br />

Heidhues, der selbst Milchbauer ist.<br />

Mit anderen Problemen hat die Veredelungswirtschaft<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

zu kämpfen. Während die<br />

Schweinemastkapazitäten in den letzten<br />

Jahren deutlich ausgeweitet wurden,<br />

konnte die Sauenhaltung in der<br />

Region mit dieser Entwicklung nicht<br />

Schritt halten. Etwa 7,5 Millionen oder<br />

30 Prozent der benötigten Ferkel müssen<br />

daher jährlich aus Dänemark, den<br />

Humana und MUH beenden Fusionsgespräche<br />

Everswinkel/Pronsfeld. Die Humana<br />

Milchunion Unternehmensgruppe und<br />

die Milch-Union Hocheifel eG (MUH)<br />

haben ihre Gespräche über eine mögliche<br />

Fusion beendet. „Beide Seiten<br />

haben sich einvernehmlich dazu entschlossen,<br />

die Gespräche zum jetzigen<br />

Zeitpunkt nicht fortzusetzen“, sagte<br />

Albert Große Frie, Vorstandssprecher<br />

der Humana Milchunion eG. „Die<br />

Gespräche sind harmonisch, sehr offen<br />

und auf Augenhöhe geführt worden,<br />

wobei die Selbstständigkeit beider<br />

Unternehmen jederzeit respektiert<br />

wurde“, so der geschäftsführende Vorstand<br />

der MUH, Rainer Sievers. „Leider<br />

ist aus unserer Sicht das Konzept einer<br />

gemeinsamen Zukunft beider Unternehmen<br />

insbesondere den MUH-Landwirten<br />

zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />

offenbar nicht zu vermitteln“, stellte<br />

Sievers fest. Zu weiteren Einzelheiten<br />

haben beide Parteien Stillschweigen<br />

vereinbart.<br />

Unabhängig von dem Ergebnis der<br />

Niederlanden, Ost- oder Süddeutschland<br />

in die hiesigen Mastbetriebe transportiert<br />

werden. Unter dem Thema<br />

„Rahmenbedingungen für den Ausbau<br />

von Ferkelproduktion und Schweinemast<br />

in NRW“ diskutierten WLV-Vizepräsident<br />

Karl-Heinz Schulze <strong>zur</strong><br />

Wiesch, Dr. Udo Lackner (AFC Consultans),<br />

Roger Fechler und Peter Spandau<br />

von der Landwirtschaftskammer NRW<br />

sowie Heinz Thier von der BSB-GmbH<br />

über mögliche Wachstumschancen der<br />

Betriebe. Als wesentliche Hindernisse<br />

wurden neben bürokratischen Hürden<br />

dabei vor allem die fehlende Fläche, die<br />

mangelnde Kapitalausstattung und die<br />

zu hohe Arbeitsbelastung ausgemacht.<br />

Man war sich einig, dass die Betriebe<br />

professionelle Hilfe benötigen. Schulze<br />

<strong>zur</strong> Wiesch stellte in diesem Zusammenhang<br />

ein Gesamtpaket in Aussicht,<br />

bei dem kompetente Berater die Betriebe<br />

bei Vorplanungen, betriebswirtschaftlicher<br />

Kalkulation sowie Baudurchführung<br />

unterstützen sollen.<br />

Stefan Legge<br />

Gespräche mit der Milch-Union Hocheifel<br />

setzt die Humana Milchunion den<br />

Weg der strategischen Restrukturierung<br />

konsequent fort. „Die Umsetzung unseres<br />

Konzeptes <strong>zur</strong> strategischen Fokussierung<br />

ist in vollem Gange. Das Ziel ist<br />

klar: Verbesserung von Profitabilität<br />

und Milchgeldleistung. Dafür optimieren<br />

wir unsere Marktbearbeitung und<br />

machen das gesamte Geschäftssystem<br />

und die Organisation der Humana effizienter<br />

und schlagkräftiger“, sagte<br />

Albert Große Frie zum zukünftigen<br />

Kurs der Humana. Die Gespräche der<br />

Humana Milchunion mit der Hansa-<br />

Milch Upahl über eine Ausweitung der<br />

bestehenden, engen und erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit werden wie geplant<br />

fortgesetzt. Auf Basis der positiven<br />

Erfahrungen in der bisherigen Zusammenarbeit<br />

prüfen beide Unternehmen<br />

eine Ausweitung der gemeinsamen<br />

Aktivitäten. Beide Unternehmen würden<br />

dies aus der Position souveräner<br />

und starker Partner tun.


Foto: Hans-Peter Leimbach<br />

„Schwanzwedeln ist kein Ausdruck von Freude“<br />

Tierpsychologe Martin Rütter (Mitte) wurde begrüßt von Marktleiter Christian<br />

Wiedau (l.) und Geschäftsführer Martin Duesmann-Artmann.<br />

Gescher. „Wer von Ihnen hat keinen<br />

Hund?“ Auf diese Eingangsfrage von<br />

Martin Rütter hoben sich nur sehr<br />

wenige Hände. Die Mehrzahl der rund<br />

200 Seminarteilnehmer, die sich auf<br />

Einladung der Raiffeisen Gescher im<br />

AGRAVIS plant in Russland<br />

Münster. Die AGRAVIS Raiffeisen AG<br />

will ihr Auslandsengagement verstärken.<br />

In der südrussischen Region<br />

Stawropol will das Agrarhandels- und<br />

Dienstleistungsunternehmen zusammen<br />

mit russischen Partnern ein<br />

Kraftfutterwerk aufbauen. Dieses soll<br />

2008 seinen Betrieb aufnehmen und<br />

maximal rund 100.000 Tonnen Mischfutter<br />

sowie in einer zweiten Linie<br />

rund 15.000 Tonnen Premixe und<br />

Mineralfutter produzieren. Um die<br />

Eckpunkte für dieses Engagement zu<br />

www.agrizert.de neu<br />

Landgasthaus Capellen versammelt<br />

hatten, waren stolze Hundebesitzer.<br />

Sie waren gekommen, um den Vortrag<br />

des bekannten Tierpsychologen<br />

(WDR-Sendung „Eine Couch für alle<br />

Felle“) zum Thema „Körpersprache<br />

besprechen, war vor kurzem der russische<br />

Landwirtschaftsminister Alexey<br />

Gordeev in der münsterschen AGRA-<br />

VIS-Zentrale zu Gast. Begleitet von<br />

einer hochkarätigen russischen Delegation,<br />

machte sich der Minister vor<br />

Ort ein Bild von der Leistungsfähigkeit<br />

der Hauptgenossenschaft. „Der<br />

Handel mit und das Geschäft in Osteuropa<br />

gewinnt für uns an Bedeutung“,<br />

begründete AGRAVIS-Vorstandsmitglied<br />

Nikolaus von Veltheim<br />

das Engagement im Süden Russlands.<br />

Das Zertifizierungsunternehmen „Agrizert – Gesellschaft <strong>zur</strong> Qualitätsförderung<br />

in der Agrarwirtschaft mbH“ des <strong>RWGV</strong> hat seinen Webauftritt modernisiert.<br />

So wurden die Unternehmensbereiche (Zertifizierungen, Schulung, QM-<br />

Förderung) noch klarer herausgearbeitet und der Dialog mit dem User verstärkt.<br />

Informationen zu Ansprechpartnern, News und Leistungen sind künftig<br />

mit wenigen Klicks erreichbar (www.agrizert.de).<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

und Kommunikation des Hundes“ zu<br />

hören und die Möglichkeit zu nutzen,<br />

Fragen zu stellen. Dickstes Problem<br />

zwischen Mensch und Hund: „Drei<br />

von zehn Hundehaltern haben<br />

Schwierigkeiten, weil sie sich für die<br />

falsche Rasse entschieden haben“,<br />

führte Rütter aus. Ein verspielter Hund<br />

und ein ordnungsliebendes Herrchen –<br />

das kann nur schief gehen. Deshalb<br />

sollte man sich vor dem Kauf über die<br />

jeweiligen Rassemerkmale informieren,<br />

so seine Forderung.<br />

An zahlreichen anschaulichen Beispielen<br />

machte Rütter den Zuhörern in seinem<br />

humorvollen Vortrag deutlich,<br />

wie sie im Alltag ihren Hund besser<br />

verstehen. Weit verbreiteter Irrtum:<br />

„Schwanzwedeln ist kein Ausdruck<br />

von Freude, sondern ein Erregungszustand.“<br />

Der größte Fehler, den Menschen<br />

machen können, sei, ihren<br />

Hund zu vermenschlichen. „Als Hundehalter<br />

müssen wir wach sein und<br />

schauen, was passiert“, betonte der<br />

Tier-Psychologe.<br />

Raiffeisen-Fusion<br />

im Ruhrgebiet<br />

Bochum/Essen. Die Raiffeisen-Fusion<br />

ist perfekt: Alle anwesenden<br />

stimmberechtigten Mitglieder der<br />

Raiffeisen Ruhrgebiet mit Sitz in<br />

Bochum sprachen sich auf ihrer<br />

außerordentlichen Generalversammlung<br />

in Hattingen in offener Abstimmung<br />

für die Verschmelzung mit der<br />

Raiffeisen-Markt Meisenburg mit Sitz<br />

in Essen aus. Zuvor hatten sich die<br />

Genossenschaftler in Meisenburg<br />

ebenfalls einstimmig für den Zusammenschluss<br />

ausgesprochen. Das neue<br />

Gesamtunternehmen firmiert als<br />

„Raiffeisen Ruhrgebiet eG” mit Sitz<br />

in Bochum. Es hat einen Gesamtumsatz<br />

von 9,3 Millionen Euro und<br />

zählt 294 Mitglieder sowie 34 Beschäftigte<br />

und zwei Auszubildende.<br />

Alle Mitarbeiter werden im Rahmen<br />

der Gesamtrechtsnachfolge übernommen.<br />

Die Fusion tritt zum 1. Juli<br />

2007 in Kraft.<br />

GB 1/2007<br />

39


LANDWIRTSCHAFT<br />

Fotos: Rainer Stephan<br />

„Vater der Drillinge“<br />

Sven Hübschmann – ein Kartoffelproduzent setzt auf Ideen und Qualität.<br />

Früchte harter Arbeit: beim Sortieren setzt Hübschmann auf High Tech:<br />

Eine nach seinen Vorgaben konzipierte Maschine filmt die Kartoffeln mit vier<br />

Kameras – rund 2,5 Tonnen in einer Stunde. Nur für die optisch beste Ware ist<br />

anschließend der Weg frei zum Verpackungsband.<br />

40 GB 1/2007<br />

Lippetal. Wenn Daniel Fritsche die<br />

Zutaten für einen zünftigen Grillabend<br />

besorgt, dann führt ihn der Weg auch<br />

zum Bio-Regal im Supermarkt. Dort<br />

findet der Dortmunder seine bevorzugte<br />

Beilage zu Würstchen und Koteletts:<br />

die „Drillinge“, kleine Kartoffeln aus<br />

ökologischem Anbau, portioniert in<br />

einer 650-g-Schale. Fritsche, selbstständiger<br />

Grafikdesigner, schwört auf den<br />

Geschmack der „Drillinge“: „In Wasser<br />

gekocht und dann in der Butterpfanne<br />

kross gebraten“, sagt er, „sind sie ein<br />

Genuss. Dafür lass’ ich Fladenbrot,<br />

Baguette oder Ciabatta als Beilage links<br />

liegen.“<br />

Dass Daniel Fritsche Bio-Kartoffeln auf<br />

diese Weise genießen kann, verdankt<br />

er Sven Hübschmann. Der innovationsfreudige<br />

Landwirt aus dem dänischen<br />

Abendrade (Provinz Tondern)<br />

unweit der deutschen Grenze ist der<br />

geistige „Vater der Drillinge“. Hübschmann,<br />

der wohl größte Anbauer von<br />

Bio-Kartoffeln in Dänemark (Jahresproduktion<br />

2006: 3.000 Tonnen),<br />

bedauerte immer wieder, dass sich für<br />

seine kleinen und kleinsten Kartoffeln<br />

im Handel kein Abnehmer fand. Eines<br />

Tages dann die Lösung. Hübschmann<br />

nahm etwa gleich große und wohlgeformte<br />

Minikartoffeln, fügte eine eigene<br />

Kräutermischung hinzu und stellte<br />

beides in einer attraktiven Verpackung<br />

zusammen: die Geburtsstunde der<br />

„Drillinge“.<br />

„Drillinge“ haben sich zum<br />

Renner entwickelt<br />

Von Dänemark aus traten sie ihren Siegeszug<br />

in die Regale der großen deutschen<br />

Lebensmittelketten an. Bei der<br />

Vermarktung erhielt Sven Hübschmann<br />

professionelle Unterstützung:<br />

Die Marktgenossenschaft der<br />

Naturland-Bauern mit Sitz in Lippetal<br />

(Kreis Soest/Westfalen) half dabei, Einkäufer<br />

von der Qualität und den<br />

Absatzchancen des Produkts zu über-<br />

>


zeugen. Mittlerweile haben sich die „Drillinge“ zu einem<br />

regelrechten Renner entwickelt. Kaum ein Lebensmittelhändler,<br />

der die Bio-Kartoffeln in der 650-Gramm-Packung<br />

nicht gelistet hätte. Hübschmann allein kann den Appetit<br />

der Verbraucher auf die Mini-Kartoffeln nicht mehr stillen.<br />

Auch Berufskollegen aus Deutschland, Österreich und den<br />

Niederlanden haben inzwischen die Produktion aufgenommen<br />

und beliefern die Lippetaler mit der gefragten<br />

Ware. Als langjähriger Beobachter des Verbraucherverhaltens<br />

kennt Hübschmann deren Anforderungen an die<br />

Erzeuger. „Die ‚Drillinge’“, sagt er, „sind ein Produkt, das<br />

mit den Augen gekauft wird.“ Neben der Qualität müsse<br />

auch die Optik stimmen. Persönlich wachen er und seine<br />

Frau deswegen im Betrieb über den gesamten Produktionsablauf.<br />

Schon bei der Rodung wird Wert auf eine pflegliche<br />

Behandlung der Ackerfrüchte gelegt: Mit Gummi gepolsterte<br />

Bänder an den Erntemaschinen sorgen für eine größtmögliche<br />

Schonung. Später beim Sortieren setzt Hübschmann<br />

auf High Tech: Eine nach seinen Vorgaben konzipierte<br />

Maschine filmt die Kartoffeln mit vier Kameras –<br />

rund 2,5 Tonnen in einer Stunde. Nur für die optisch beste<br />

Ware ist anschließend der Weg frei zum Verpackungsband.<br />

Für Sven Hübschmann ist die Arbeit auf seinem<br />

Bio-Kartoffelhof ein Fulltime-Job. Zwischen zehn und<br />

zwölf Stunden verbringt er täglich auf dem Feld, im Lager<br />

oder in der Abfüllstation. Bis zu fünf Mitarbeiter helfen<br />

ihm in der Saison bei der Arbeit. Auch die Ehefrau und<br />

die ältesten der acht Kinder packen fleißig mit an.<br />

EGRO und OGEB fusionieren mit Landgard<br />

Neuss. Die Bielefelder Obst- und Gemüsebaugenossenschaft<br />

(OGEB) und der Erzeuger-Großmarkt Gartenbau Osnabrück<br />

(EGRO) haben mit der Landgard eG fusioniert. Die Produkte<br />

der beiden Gartenbaubetriebe werden somit seit diesem Jahr<br />

durch die Landgard Blumen & Pflanzen GmbH (Straelen)<br />

beziehungsweise die Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co.<br />

KG (Bornheim) vermarktet. Beide Standorte bleiben erhalten<br />

und werden zu <strong>Filiale</strong>n von Landgard. Der Verkauf von<br />

Blumen und Pflanzen im Großmarkt in Osnabrück wird in<br />

Form eines Cash- & Carry-Marktes weitergeführt. Für beide<br />

Fusionspartner ergeben sich durch das Zusammengehen mit<br />

Landgard größere und sichere Absatzmöglichkeiten und<br />

durch Vereinheitlichung des Warenwirtschaftssystems und<br />

eine zentrale Abwicklung von Verwaltungsaufgaben eine<br />

günstigere Kostenentwicklung. Hintergrund der Konzentrationsprozesse<br />

im Gartenbau ist einerseits, dass Landgard<br />

dem Fachhandel durch das große Angebot seiner Lieferanten<br />

in den Cash- & Carry-Märkten eine wesentliche Einkaufsalternative<br />

bieten will. Andererseits reagieren die<br />

Genossenschaften damit auf die Konzentration auf der Seite<br />

der Kunden, also beim organisierten Handel, dem Lebensmitteleinzelhandel<br />

und den Baumärkten. Sie brauchen<br />

große Anbieter als Handelspartner, die ihnen über das ganze<br />

Nach seinem Erfolg mit den „Drillingen“ hat Sven<br />

Hübschmann bereits das nächste Projekt vor Augen.<br />

Arbeitstitel: „Bio-Kartoffeln“ für die Mikrowelle. Was sich<br />

dahinter verbirgt, wird nicht verraten. Nur soviel: Es geht<br />

um noch mehr Komfort für den Verbraucher …<br />

Rainer Stephan,<br />

<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

Franz Westhues (l.), Geschäftsführer Marktgenossenschaft<br />

der Naturland-Bauern, mit seinem dänischen<br />

Hauptlieferant Sven Hübschmann.<br />

Jahr hinweg die gewünschten Mengen an Blumen und<br />

Pflanzen beziehungsweise Obst und Gemüse in hoher Qualität<br />

liefern können.<br />

Beim Erzeuger-Großmarkt Gartenbau eG Osnabrück waren<br />

124 Erzeugerbetriebe aus dem Raum Osnabrück organisiert,<br />

die Topfpflanzen, Schnittblumen und Gemüse anbauen. Die<br />

EGRO betrieb in Osnabrück einen Abholmarkt für Topfpflanzen,<br />

Schnittblumen, Stauden, Gemüse sowie Gärtnerund<br />

Floristenbedarf. Das Unternehmen erwirtschaftete<br />

zuletzt einen Jahresumsatz von 17,4 Millionen Euro. Alle 50<br />

Mitarbeiter der EGRO werden nun von der Genossenschaft<br />

Landgard übernommen.<br />

In der Bielefelder Obst- und Gemüsebaugenossenschaft eG<br />

waren 49 Erzeugerbetriebe in Ostwestfalen und Lippe<br />

zusammengeschlossen, die auf 500 Hektar Fläche eine Jahresproduktion<br />

von 15.000 Tonnen Obst und Gemüse anbauen.<br />

Die OGEB erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz<br />

von 6,5 Millionen Euro. Alle sieben Mitarbeiter der OGEB<br />

arbeiten künftig für Landgard.<br />

Landgard erwirtschaftete 2006 insgesamt einen Jahresumsatz<br />

von rund 1,15 Milliarden Euro. Durch die Fusionen mit<br />

EGRO und OGEB wird der Gesamtumsatz von Landgard um<br />

weitere 23 Millionen Euro steigen.<br />

GB 1/2007<br />

41


LANDWIRTSCHAFT<br />

Fotos: Martin Gausmann<br />

„Eine kalte Nacht hätte gereicht“<br />

Die Winzergenossenschaften des <strong>RWGV</strong> warteten vergeblich auf den Frost.<br />

Rudolf Mies, Vorstandsvorsitzender der Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr,<br />

und Kellermeisterin Astrid Rickert legten selbst Hand an.<br />

Mayschoss-Altenahr/Bernkastel-Kues.<br />

Eiswein ist eine edelsüße Rarität.<br />

Nicht nur, weil vergleichsweise kleine<br />

Flächen für diesen Tropfen reserviert<br />

bleiben. Er kann auch nicht in jedem<br />

Jahr geerntet werden, wie die Winzer<br />

an Mosel und Ahr in diesem Jahr leidvoll<br />

erfahren mussten. „Wir brauchen<br />

nun mal stabilen Frost“, so Rudolf<br />

Mies, Vorstandsvorsitzender der WinzergenossenschaftMayschoss-Altenahr.<br />

„Im Notfall reicht uns eine Nacht<br />

mit acht bis neun Stunden unter<br />

zehn Grad Celsius, da für einen Eiswein<br />

das Wasser in den Trauben vollständig<br />

gefrieren muss.“ In der Hoffnung<br />

auf eine derart kalte Nacht hatten<br />

die Winzergenossen einen Hektar<br />

Weinberg bei der Lese ausgelassen<br />

und damit auf etwa 10.000 Liter besten<br />

Riesling verzichtet. Ein enormes<br />

Risiko, denn bei der Eisweinproduktion<br />

können die Winzer höchstens mit<br />

einem Viertel dieser Menge rechnen.<br />

„Mit 20 fleißigen Helfern haben wir<br />

dann in der Nacht zum 27. Dezember<br />

alles versucht“, berichtet Mies. Aber<br />

das Thermometer fiel lediglich bis auf<br />

minus fünf Grad.<br />

42 GB 1/2007<br />

Zu wenig für einen Eiswein. Die Winzer<br />

hatten jedoch Glück im Unglück,<br />

denn die Trauben waren gesund und<br />

konnten zu etwa 2.000 Liter Riesling-<br />

Auslese verarbeitet werden. Um noch<br />

eine Minimalchance auf den Eiswein<br />

zu wahren, ließ man einige Quadratmeter<br />

unberührt. Der Sturm Kyrill<br />

fegte jedoch die Trauben und damit<br />

die letzte Hoffnung hinweg.<br />

„Wir gehen alljährlich ein Pokerspiel<br />

ein. Diesmal hat es sich leider nicht<br />

ausgezahlt“, nimmt Mies es sportlich.<br />

Da es auch im letzten Jahr mit dem<br />

Eiswein nicht geklappt hat, muss auf<br />

die Bestände der Vorjahre <strong>zur</strong>ückgegriffen<br />

werden.<br />

Viele Winzer in Deutschland gehen<br />

das Risiko der Eiswein-Produktion<br />

schon gar nicht mehr ein. „In Rheinland-Pfalz<br />

ließen sich die Weinberge,<br />

die 2006 für Eiswein reserviert wurden,<br />

an zwei Händen abzählen“, so<br />

Ernst Büscher vom deutschen Weininstitut<br />

in Mainz. Auch die Moselland<br />

eG hat im vergangenen Jahr auf die<br />

Eiswein-Lese verzichtet. Die feuchte<br />

Witterung im August hätte sich<br />

bereits negativ auf den Gesundheitszustand<br />

der Trauben ausgewirkt, eine<br />

Eisweinproduktion erschien daher<br />

nicht vielversprechend.<br />

Rudolf Mies von der Winzergenossenschaft<br />

Mayschoss-Altenahr hofft aber<br />

schon jetzt aufs nächste Jahr: „Es<br />

wäre zu schade, wenn wir ein weiteres<br />

Jahr auf diesen edlen Tropfen verzichten<br />

müssten.“<br />

Stefan Legge<br />

Die Winzer an der Ahr hatten jedoch Glück im Unglück, denn die Trauben waren<br />

gesund und konnten zu etwa 2.000 Liter Riesling-Auslese verarbeitet werden.


Im Private Banking neue Kunden gewinnen<br />

Zeigen Sie, was Sie können –<br />

mit Ihrem Schweizer Partner!<br />

MehrWert für Ihr Vermögen<br />

DZ PRIVATBANK (Schweiz) AG<br />

Münsterhof 12<br />

8022 Zürich<br />

Telefon +41 44 214 91 11<br />

Fax +41 44 214 92 85<br />

www.dz-privatbank.ch<br />

Ihre Kunden kennen und schätzen die Kompetenz der Volksbanken<br />

Raiffeisenbanken in den klassischen Bankdienst-<br />

leistungen. Dass <strong>zur</strong> genossenschaftlichen Allfinanz auch<br />

umfassende Private-Banking-Angebote für vermögende<br />

Privatkunden gehören, wissen viele jedoch noch nicht.<br />

Unser Ziel ist, das zu ändern. Zeigen wir gemeinsam, was<br />

wir können: gemeinsam Mehrwert für das Vermögen Ihrer<br />

Kunden schaffen!


GEWERBE<br />

Aus einem Guss<br />

Jetzt neu: www.neuegenossenschaften.de<br />

Berlin. Es ist ein Gemeinschaftswerk<br />

und präsentiert sich doch wie<br />

aus einem Guss: Die Service-Site<br />

www.neuegenossenschaften.de, die<br />

unter der Federführung des DGRV<br />

von Gründungsexperten der regionalen<br />

Genossenschaftsverbände inhaltlich<br />

wie optisch auf den neuesten<br />

Stand gebracht wurde, überzeugt vor<br />

allem mit wertvollen Informationen<br />

für Neugründer und guten Beispielen<br />

aus den Regionen.<br />

Genossenschaften<br />

Was ist eine Genossenschaft? Wo liegen<br />

die Betätigungsfelder? Was sind<br />

die Vorteile einer Genossenschaft<br />

gegenüber anderen Rechtsformen?<br />

Wie ist es mit der Haftung und dem<br />

Stimmrecht? Kurz und verständlich<br />

finden Interessierte erste Hilfe und<br />

wertvolle Tipps.<br />

Erfolgreich gründen<br />

In welchen Branchen bietet sich die<br />

Rechtsform der Genossenschaft an?<br />

Welche konkreten Beispiele gibt es<br />

bereits? Diese und weitere Fragen finden<br />

eine passende Antwort.<br />

Ideen und Konzepte<br />

Mit der Novellierung des Genossenschaftsgesetzes<br />

hat die eingetragene<br />

Genossenschaft als Rechtsform deut-<br />

44 GB 1/2007<br />

lich an Attraktivität gewonnen. Dass<br />

dies auch wirklich so ist, dafür gibt<br />

die Website Neugründern konkrete<br />

Beispiele: Erfolgreiche Vorbilder werden<br />

porträtiert und verschiedene<br />

Branchen, die sich für Neugründungen<br />

anbieten, werden beschrieben.<br />

Beratung und Kontakt<br />

Wer berät potenzielle Neugründer in<br />

der Region? Wie erreiche ich Experten<br />

in meiner Nähe, die weiterhelfen<br />

können bei Fragen zu Unternehmensausrichtung,<br />

Satzung oder<br />

anderen Gründungsfragen? Was bisher<br />

häufig nur mit vielen Klicks<br />

durchs Netz möglich war, ist nun auf<br />

dieser Seite übersichtlich und kompakt<br />

zusammengeführt.<br />

Aktuelles und Termine<br />

Ob Informationsveranstaltungen in<br />

Köln, Fachtagungen in Frankfurt<br />

oder Neugründung in Duisburg: Die<br />

News- und Terminübersicht auf<br />

„www.neuegenossenschaften.de“ ist<br />

nicht nur ein praktischer Service für<br />

potenzielle Neugründer, sondern gibt<br />

auch erfahrenen Genossenschaftlern<br />

wertvolle Informationen und Anregungen.<br />

Wolfgang Koschny<br />

Die Service-Site ist<br />

ein Gemeinschaftsbereich.<br />

Neue Gründungssoftware<br />

Berlin/Münster. Die neue CD-ROM des<br />

DGRV „Genossenschaften Gründen“ ist<br />

erschienen. Das umfangreiche Arbeitsund<br />

Informationsmedium wurde vom<br />

DGRV gemeinsam mit den regionalen<br />

Genossenschaftsverbänden neu aufgelegt.<br />

Dabei wurde das novellierte Genossenschaftsgesetz<br />

berücksichtigt. Die<br />

CD-ROM wendet sich nicht nur an<br />

Genossenschaftsgründer, sondern auch<br />

an Personen, die allgemein an der<br />

Genossenschaft interessiert sind. In<br />

einem Informationsteil erfährt man<br />

alles Wichtige über die Rechtsform der<br />

eingetragenen Genossenschaft. Für die<br />

Gründungsidee können die Vorteile der<br />

eG gegenüber anderen Rechtsformen<br />

ausgemacht werden. In einem umfangreichen<br />

Arbeitsteil werden viele<br />

betriebswirtschaftliche und rechtliche<br />

Tipps gegeben. Mit Checklisten und<br />

Arbeitsunterlagen können sich die<br />

Gründer für die Gespräche mit ihrem<br />

Berater und ihrer Bank vorbereiten.<br />

Schritt für Schritt wird man dabei an<br />

die Gründung einer Genossenschaft<br />

herangeführt. „Die CD-ROM ‚Genossenschaften<br />

Gründen’ ist besonders<br />

wichtig für die Gründungsarbeit in den<br />

Regionen. Mit der neuen CD-ROM ist<br />

das mediale Unterstützungspaket des<br />

DGRV auf dem neuesten rechtlichen<br />

Stand. Zusammen mit der Internetseite<br />

www.neuegenossenschaften.de und der<br />

CD-ROM ‚Arbeitshilfen für neue<br />

Genossenschaften’ werden Gründungsvorhaben<br />

von der Idee bis zum<br />

Coaching in der Anfangsphase kompetent<br />

begleitet“, so die beiden Gründungsberater<br />

des <strong>RWGV</strong>, Gerd Reinke<br />

und Bruno F. J. Simmler.<br />

Die CD-ROM kann beim RWG über<br />

gerd.reinke@rwgv.de und bruno.simmler<br />

@rwgv.de bestellt werden.


WAS ZÄHLT – DER EINSTIEG.<br />

Bequem und profitabel zum individuellen Wunschauto.<br />

Sie betreuen Ihre Kunden in allen wichtigen geschäftlichen<br />

Belangen. Nur selten bei der Autofinanzierung?<br />

Warum eigentlich nicht öfter?<br />

Mit wunschauto.de der VR LEASING bieten Sie Ihren<br />

Kunden einen einmaligen Service. Integriert in die<br />

Webseite Ihrer Bank bietet das Online-Kalkulations-<br />

System eine große Auswahl von Modellen und Ausstattungsvarianten.<br />

Aus diesen kann der Kunde in<br />

VR-LEASING AG BankPartner<br />

Schiessstraße 68 40549 Düsseldorf<br />

Telefon 02 11.5 27 07 11 Telefax 02 11.5 27 07 18<br />

bankpartner@vr-leasing.de www.vr-leasing.de<br />

Im FinanzVerbund der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

aller Ruhe sein Traumauto zusammenstellen. Und die<br />

Finanzierung erhält er gleich dazu. Schnell, unbürokratisch<br />

und ohne jegliches Risiko für Sie, aber mit<br />

gesicherter Provision.<br />

Sie wollen mehr wissen? Rufen Sie uns an:<br />

02 11.5 27 07 11


GEWERBE<br />

Gemäuer für die Zukunft fit gemacht<br />

Vor über einem Jahr wurde die „Pro Wildenburg eG“ von der Stadt Grevenbroich und der<br />

Pfarrgemeinde St. Johann Babtist gegründet, um die Trägerschaft der Wildenburg zu sichern.<br />

Hellenthal. Mit den Stichworten<br />

„Landschulheim“ oder „Jugendherberge“<br />

verbindet man oft kalte Funktionsbauten<br />

der Fünfziger- oder<br />

Sechziger-Jahre. Nicht so in der Nordeifel:<br />

Dort gelang der Wildenburg<br />

mit ihren mittelalterlichen Gemäuern<br />

der Sprung ins 21. Jahrhundert.<br />

Dank der Genossenschaft „Pro Wildenburg“<br />

lockt die Höhenburg in der<br />

Gemeinde Hellenthal als Erlebnis-<br />

Tagungsstätte seit über einem Jahr<br />

Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />

in die Eifel.<br />

Nachdem feststand, dass das Bistum<br />

Aachen Ende 2005 mit seiner<br />

Bischöflichen Akademie aus der Wildenburg<br />

ausziehen würde, war unklar,<br />

wie es mit dem für den kleinen<br />

Ort Hellenthal wohl bedeutendsten<br />

Gemäuer weitergehen würde. Ein<br />

Zusammenschluss der Stadt Grevenbroich,<br />

die ihr Landschulheim<br />

„Staudterhof“ bis dahin in Hellenthal<br />

betrieb, und der Pfarrgemeinde<br />

St. Johann Babtist Wildenburg<br />

46 GB 1/2007<br />

sicherte den Erhalt der geschichtsträchtigen<br />

Ritterburg, die mehr als<br />

800 Jahre alt ist. Mit ihrer Vereinbarung<br />

hoben die Stadt und die Pfarrei<br />

die „Pro Wildenburg eG“ aus der<br />

Taufe, die im Dezember 2005 als<br />

Genossenschaft eingetragen wurde.<br />

Für 250 Euro pro Anteil kann seither<br />

jedes Mitglied der Genossenschaft –<br />

und damit Burgherr oder Burgdame –<br />

werden.<br />

Ob Hexenturm, die ursprünglich als<br />

Barockanlage gebaute Hauptburg,<br />

die Pfarrkirche St. Johann Babtist<br />

oder der Palandt-Palast – die Anlage<br />

mit Haupt- und Vorburg bietet für<br />

mehr als 75 Gäste Platz, die das Leben<br />

auf einer ehemaligen Ritterburg<br />

genießen wollen, ohne auf die<br />

Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts<br />

verzichten zu müssen. Neben<br />

sieben Einzelzimmern, fünf Doppelzimmern<br />

sowie mehreren Familienund<br />

Mehrbettzimmern stehen Seminar-<br />

und Aufenthaltsräume und eine<br />

kleine Bibliothek <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Mittelalterliche Gemäuer bieten<br />

Jung und Alt eine attraktive<br />

Unterkunft – dank der<br />

„Pro Wildenburg eG“.<br />

Großzügige Außenanlagen mit Grillund<br />

Bolzplatz, Spielplatz und Tischtennis<br />

laden <strong>zur</strong> Freizeitgestaltung<br />

ein. „Ausflugsziele wie die Olef-Talsperre,<br />

der Nationalpark Eifel und<br />

ein Besucherbergwerk mit Bergbaupfad<br />

bieten sich in der nahen Umgebung<br />

an“, beschreiben Ulrich Herlitz,<br />

Heinz-Peter Schumacher und<br />

Thomas Staff, Vorstandsmitglieder<br />

der Genossenschaft, die reizvolle<br />

Umgebung der Nordeifel.<br />

Besonderes Augenmerk legt die<br />

Genossenschaft darauf, die Wildenburg<br />

auch über den Landschulheimbetrieb<br />

hinaus mit Leben zu füllen.<br />

Unter dem Motto „Zukunft trifft Tradition“<br />

hat sich die Genossenschaft<br />

neben dem Erhalt der Bausubstanz<br />

und der ehemaligen bischöflichen<br />

Akademie als Begegnungsstätte die<br />

Förderung des kulturellen Lebens auf<br />

die Fahne geschrieben: Die Wildenburg<br />

soll eine kulturelle Institution<br />

werden. Neben freizeitorientierten<br />

und pädagogischen Veranstaltungen<br />

>


sollen spezielle kulturelle Höhepunkte<br />

musikalischer Art angeboten werden.<br />

In diesem Jahr startet die Konzertreihe<br />

des Bürgervereins Schleiden<br />

und der „Pro Wildenburg“.<br />

Langfristiges Ziel ist es, die über 800<br />

Jahre alte Burg wirtschaftlich auf<br />

eigene Beine zu stellen. Ab 2009 soll<br />

die Genossenschaft ohne Mittel der<br />

Stadt Grevenbroich auskommen. Ihr<br />

Zuschuss für den Betrieb der Wildenburg<br />

sinkt von 60.000 Euro 2006 auf<br />

20.000 Euro 2008. Starke Partner hat<br />

die „Pro Wildenburg“ in der Raiffeisenbank<br />

Grevenbroich und der VR<br />

Bank Nordeifel gefunden.<br />

Julia Böing,<br />

<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />

Weitere Informationen im Internet unter<br />

www.wildenburg-eifel.de.<br />

Besondere Argumente legt die Genossenschaft darauf, die Wildenburg auch<br />

über den Landschulheimbetrieb hinaus mit Leben zu füllen.<br />

GEWERBE<br />

Anzeige


GEWERBE<br />

Fotos: Marco Stepniak<br />

Neue Perspektiven für neue Jobs<br />

Neu gegründete „Brasserter Arbeit eG“ will eine Marktlücke schließen.<br />

Marl. Neue Perspektiven für den Ausstieg<br />

aus der Arbeitslosigkeit bietet<br />

die neu gegründete Genossenschaft<br />

„Brasserter Arbeit eG“. Ihr Ziel: bewährten<br />

Mitarbeitern aus Fördermaßnahmen<br />

der Arbeitsverwaltung sozialversicherungspflichtige<br />

Jobs bei der<br />

Wohnumfeldverbesserung im Kreis<br />

Recklinghausen anzubieten. Zu den<br />

Angeboten gehört beispielsweise die<br />

Pflege von kleinen Privatgärten, Spielplätzen<br />

und Bushaltestellen.<br />

Gründungsmitglieder der Brasserter<br />

Arbeit eG sind Stephan Verrel, Uwe<br />

Freiberg und Gerd Schmidt, die sich<br />

<strong>zur</strong>zeit hauptberuflich im Management<br />

der „werkstatt brassert<br />

g.GmbH“ engagieren. Die „werkstatt<br />

brassert“ unterstützt Langzeitarbeitslose<br />

durch Qualifizierung und Trai-<br />

48 GB 1/2007<br />

Tatkräftig und zuversichtlich: die drei Gründungsmitglieder Gerd Schmidt, Stephan Verrel und Uwe Freiberg (v.l.).<br />

ning bei der Wiedereingliederung in<br />

den Arbeitsmarkt. Die drei Gründer<br />

mussten immer wieder hinnehmen,<br />

dass motivierte und fleißige Maßnahmeteilnehmer<br />

nach ihrer Zeit bei der<br />

„werkstatt brassert“ wieder arbeitslos<br />

wurden. Außerdem war zu beobachten,<br />

dass immer mehr Kunden der seit<br />

mehr als 20 Jahren erfolgreichen<br />

„werkstatt“ Aufträge vergeben wollten,<br />

die von der gemeinnützigen<br />

Gesellschaft nicht angenommen werden<br />

dürfen, für lokale Betriebe aber<br />

selten und für größere Unternehmen<br />

überhaupt nicht attraktiv sind.<br />

„Unter 1.000 Quadratmeter fangen<br />

die meisten Landschaftsgärtner gar<br />

nicht an, den Rasen zu mähen. Das<br />

rechnet sich weder für den Unternehmer,<br />

noch für den Kunden. Hier wird<br />

Ob Rasenmäher ... >


unsere Genossenschaft eine Marktlücke<br />

schließen“, so der nach der Gründung<br />

zum Vorstand gewählte Uwe<br />

Freiberg. „Erste Aufträge sind bereits<br />

eingegangen“, ergänzte Stephan Verrel,<br />

der gemeinsam mit dem Wirtschaftsprüfer<br />

Bodo Röse (Dortmund)<br />

und Gerd Reinke vom <strong>RWGV</strong> in<br />

Münster den Gründungsplan erstellt<br />

hat. Besonderheit der Produktivgenossenschaft:<br />

Wer dort arbeiten will,<br />

muss in der Regel auch Mitglied werden.<br />

„Das fördert den Zusammenhalt“,<br />

so Gerd Schmidt.<br />

In Kürze rechnet die Brasserter Arbeit<br />

eG mit der Eintragung ins Genossenschaftsregister<br />

des Kreises Recklinghausen.<br />

Ihren Sitz hat sie in direkter<br />

Nachbarschaft <strong>zur</strong> „werkstatt brassert“,<br />

mit der eine enge personelle<br />

und inhaltliche Kooperation verein-<br />

bart ist. „Unser gemeinsames Ziel<br />

bleibt, Menschen mehr Chancen im<br />

ersten Arbeitsmarkt zu eröffnen und<br />

dafür alle Möglichkeiten der Wirtschaft<br />

und der Gesellschaft zu nutzen“,<br />

sagte Verrel.<br />

Ralf Bröker,<br />

<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />

... oder „Hilti“: Die Maschinen<br />

sind bereits vorhanden.<br />

Bekanntmachung <strong>zur</strong> Wahl der Vertreterversammlung<br />

Der in der Generalversammlung am 21. November 2006 gewählte Wahlausschuss der Landgard eG hat die<br />

Wahlliste für die Wahl der Vertreter und Ersatzvertreter aufgestellt. Diese liegt zusammen mit der Wahlordnung<br />

ab dem 26. März für die Dauer von zwei Wochen in Straelen-Herongen, Veilingstraße A 1, während der üblichen<br />

Geschäftszeiten <strong>zur</strong> Einsichtnahme durch die Mitglieder der Landgard eG aus.<br />

Weitere Listen können ab dem 10. April für die Dauer von zwei Wochen von den Mitgliedern gemäß § 4 der<br />

Wahlordnung eingereicht werden. Die Listen müssen 73 wählbare Vertreter und fünf Ersatzvertreter enthalten<br />

und von mindestens fünf Prozent der Mitglieder, höchstens 150 Mitgliedern, unterzeichnet sein (§ 3 der Wahlordnung).<br />

Sollten keine weiteren Listen eingereicht werden, so findet die Wahl über die vom Wahlausschuss<br />

aufgestellte Wahlliste<br />

am Mittwoch, dem 25. April 2007,<br />

am Sitz der Genossenschaft in Straelen-Herongen<br />

und an den Standorten Dresden, Lüllingen, Neuss, Roisdorf, Stuttgart, Wiesmoor und Winsen-Laßrönne<br />

in der Zeit von 6:00 bis 12:00 Uhr statt.<br />

Wahlberechtigt sind alle Mitglieder der Landgard eG, die zum Zeitpunkt der Bekanntmachung der Wahl in die<br />

Liste der Mitglieder eingetragen sind.<br />

Die Wahl findet geheim mittels Stimmzettel statt, die zu den Wahlzeiten <strong>zur</strong> Verfügung gestellt werden. Briefwahl<br />

ist zulässig, die hierzu erforderlichen Unterlagen können bis spätestens eine Woche vor dem Wahltermin<br />

bei der Landgard eG, Veilingstr. A 1, 47638 Straelen-Herongen, angefordert werden. Die Wahlbriefe müssen bis<br />

zum 25. April 2007 um 12:00 Uhr bei der Landgard eG, Veilingstr. A 1, 47638 Straelen-Herongen, eingegangen<br />

sein.<br />

Straelen-Herongen, 9. März 2007<br />

Landgard eG<br />

Der Wahlausschuss<br />

gez.Degenhardt<br />

- Vorsitzender -<br />

GEWERBE<br />

GB 1/2007<br />

Anzeige<br />

49


GEWERBE<br />

„Miete statt Kauf“<br />

Die GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme hat sich 15 Jahre nach Gründung<br />

zum gefragten IT-Dienstleister entwickelt<br />

Helmut Benefader: „Wir sehen weitere Marktpotenziale.“<br />

Münster. Vor 15 Jahren war die Geburtsstunde, wurde die<br />

GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mit damals<br />

34 Beschäftigten aus der Taufe gehoben. Im Fokus standen<br />

damals die Raiffeisengenossenschaften, aber auch die<br />

gewerblichen Handelgenossenschaften der verschiedensten<br />

„Teppichsäle“ laden <strong>zur</strong> Hausmesse<br />

Lippstadt. Das Raumausstatter-Handwerk blickt zuversichtlich in das Jahr<br />

2007. „Die Menschen sind wieder eher bereit, sich etwas zu gönnen. Dies gilt<br />

auch für die Verschönerung der eigenen vier Wände“, beschrieb Helmut Schütte<br />

von den Lippstädter Teppichsälen Situation und Erwartung der Branche. Die<br />

Einkaufsgenossenschaft mit Sitz im Gewerbegebiet am Wasserturm hatte am<br />

Wochenende zu ihrer traditionellen Hausmesse geladen. Rund 150 Mitgliedsbetriebe<br />

und Kunden der Verbundgruppe nahmen die Gelegenheit wahr, sich<br />

über die aktuellen Einrichtungstrends und Produktneuheiten von der Frankfurter<br />

Messe zu informieren. Insgesamt zehn Lieferanten – vom Hersteller für<br />

Bodenbeläge bis zum Werkzeuganbieter – waren auf der Hausmesse mit eigenen<br />

Ständen vertreten. Die Teppichsäle selbst präsentierten den Besuchern<br />

Musterzimmer mit Heimtextilien aus der aktuellen Frühjahrskollektion. Vorherrschende<br />

Farbtöne in diesem Jahr: Braun und Grün. Verkaufsleiter Günter<br />

Lau: „Terracotta und Rot rücken allmählich aus dem Blickfeld.“ Wohnungsmieter<br />

und Hausbesitzer, die Anregungen für eine Neugestaltung ihres Heims<br />

suchen, können sich jetzt auch im Internet inspirieren lassen. Unter „www.teppichsaele.de“<br />

zeigen zehn Mitgliedsbetriebe der Genossenschaft ihre favorisierten<br />

Einrichtungsideen.<br />

50 GB 1/2007<br />

Sparten. Ziel war es, die von damals neun genossenschaftlichen<br />

Rechenzentralen angebotenen Leistungen in einem<br />

Unternehmen, das sich nur mit dem Handel beschäftigt, zu<br />

konzentrieren und mit höherer Schlagkraft bessere Dienstleistungen<br />

anzubieten. Seitdem hat sich die GWS enorm entwickelt.<br />

„Bei einer Verzehnfachung des Umsatzes, mit der<br />

Schaffung von fünfmal soviel Arbeitsplätzen seit dem Start<br />

und einer konstanten Umsatzrentabilität von fünf Prozent<br />

kann man als Geschäftsführer einer Firma sehr zufrieden<br />

sein - und ich bin es auch“, resümiert Helmut Benefader. Das<br />

Konzept sei aufgegangen, so der Geschäftsführer weiter.<br />

85 Prozent der Raiffeisengenossenschaften in Deutschland<br />

sowie die zwei im Verbandsgebiet tätigen Hauptgenossenschaften<br />

zählt er zu seinen Kunden. Benefader: „In dem sehr<br />

breiten Feld der gewerblichen Handelsgenossenschaften hat<br />

die GWS neben einigen namhaften Verbundgruppen wie<br />

BÄKOs, E/D/E, ZENTRAG, EMV eine Vielzahl von Kunden<br />

für sich gewinnen können. Insgesamt betreuen wir rund<br />

1.000 Kunden bundesweit.“ Weiteres Marktpotenzial sieht<br />

die GWS, die heute mit 180 beschäftigten an vier Standorten<br />

vertreten, ist neben der langfristigen Bestandskundenbetreuung<br />

in neuen Märkten.<br />

Hans-Peter Leimbach,<br />

<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Münsterland<br />

Foto: Rainer Stephan<br />

Präsentierte neue Trends:<br />

Teppichsäle-Geschäftsführer<br />

Helmut Schütte.<br />

Foto: Rainer Stephan


Dagema setzt auf Europa<br />

GEWERBE<br />

Die führende Genossenschaft im deutschen Fleischereibedarfshandel will von Willich aus<br />

Händler für Gastronomie- und Fleischereibedarf im nahen Ausland beliefern – und setzt<br />

damit ihre Erfolgsgeschichte fort.<br />

Willich. Mit der Gründung einer eigenen<br />

Export-Tochter hat die Dagema<br />

eG in Willich ihre europäischen Aktivitäten<br />

ausgeweitet. Die 1953 als Interessengemeinschaft<br />

im deutschen<br />

Fleischgroßhandel gegründete Genossenschaft<br />

setzt dabei auf ihr traditionell<br />

großes Wissen um die Bedürfnisse<br />

der Lebensmittel produzierenden<br />

sowie be- und verarbeitenden Betriebe.<br />

„Unsere Export-Tochter bedient sich<br />

der Leistungsfähigkeit ihres <strong>Mut</strong>terunternehmens<br />

und damit der Marktkraft<br />

von Europas führender Einkaufsgenossenschaft<br />

für Fleischereibedarf“, sagt<br />

Dagema-Vorstand Dirk Vaßbeck. Der<br />

Geschäftsführer der Dagema Export<br />

GmbH, Marc Wedek, ergänzt: „Unsere<br />

Chancen, auf dieser Basis erfolgreich<br />

ein Netzwerk mit Händlern im europäischen<br />

Ausland aufzubauen, sind<br />

sehr groß.“<br />

Die Dagema, deren Name aus den<br />

wichtigsten Geschäftsfeldern Därme,<br />

Gewürze und Maschinen entstanden<br />

ist, hatte ihre ersten eigenen Büroräume<br />

1956 in Düsseldorf bezogen. Es<br />

folgte 1968 der Standort Haan, bevor<br />

1979 in Willich ein neues Lager gebaut<br />

wurde. Heute gibt es in der niederrheinischen<br />

Stadt eine nutzbare Lagerfläche<br />

von 11.300 Quadratmetern sowie<br />

eine eigene Gewürzmühle. Durch die<br />

großen Abnahmekapazitäten ihrer<br />

Genossenschaft können die 34 angeschlossenen<br />

inhabergeführten Großhandlungen<br />

deutlich bessere Preise<br />

beim Einkauf von rund 23.000 Artikeln<br />

erzielen als im Alleingang. Die<br />

mehr als 900 Vertragslieferanten<br />

haben im Gegenzug einen festen<br />

Abnehmer für große Mengen guter<br />

Qualitäten.<br />

Das Sortiment der Genossenschaft<br />

besteht aus Maschinen und Geräten,<br />

Ladenbau und Kücheneinrichtungen,<br />

Hygieneprodukten, Arbeitskleidung,<br />

Die Dagema eG hat sich zu Europas führender Einkaufsgenossenschaft für<br />

Fleischereibedarf entwickelt.<br />

Lebensmitteln und Gewürzen, Verpackungen<br />

und Därmen. Importe aus<br />

China, Indien, Brasilien, Indonesien<br />

und Europa runden das Sortiment ab.<br />

38 Mitarbeiter hat das Unternehmen,<br />

im Verbund sind es 1.850. Der Außenumsatz<br />

der Mitglieder erreicht aktuell<br />

442 Millionen Euro.<br />

2002 gründete die Dagema für ihre<br />

Vertriebsaktivitäten die Tochterge-<br />

sellschaft Delicarne. Sie unterstützt die<br />

Dagema-Mitglieder seitdem mit Marketingaktionen.<br />

Von der Dagema<br />

Export erwarten sich Vorstand und<br />

Aufsichtsrat der Genossenschaft eine<br />

zusätzliche wirtschaftliche Stärkung<br />

des Unternehmens in einem weiterhin<br />

wettbewerbsintensiven Markt.<br />

Ralf Bröker,<br />

<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />

Bielefelder Genossenschaften kooperieren<br />

Bielefeld. Die Handelsgenossenschaften<br />

EK/servicegroup und<br />

IGEKA wollen künftig enger zusammenarbeiten.<br />

Die EK ist mit rund<br />

2.000 angeschlossenen Mitgliedsbetrieben<br />

die bundesweit größte<br />

genossenschaftliche Verbundgruppe.<br />

Der IGEKA (Interessengemeinschaft<br />

der Kinderfachgeschäfte eG)<br />

gehören 150 Fachgeschäfte mit<br />

Schwerpunkt Babyartikel und Kinderbedarf<br />

an. Mit der Aufnahme<br />

des Baby-Segments ins Programm<br />

schließt die EK nach den Worten<br />

ihres Vorstandsvorsitzenden Franz-<br />

Josef Hasebrink eine Lücke in ihrem<br />

Leistungsangebot. Hasebrink: „Mit<br />

dem Sortiment der IGEKA können<br />

wir unser Angebot für die Altersgruppe<br />

bis zwölf Jahre komplett<br />

abdecken.“ Vorteile bietet die<br />

Kooperation auch für die IGEKA-<br />

Mitgliedsunternehmen. Sie können<br />

jetzt auf die Kompetenz und Erfahrung<br />

der EK als Lieferant, Netzwerk-<br />

Betreiber und Systemgeber <strong>zur</strong>ückgreifen.<br />

GB 1/2007<br />

51


NAMEN UND NACHRICHTEN<br />

Wahlen/Ernennungen/Wechsel<br />

Dr. Christoph Berndorff (56) wurde zum Vorsitzenden<br />

des Vorstandes der Pax-Bank eG bestellt. Er ist seit Januar<br />

1994 Mitglied des Vorstandes und übte seit April 2004 die<br />

Funktion des Sprechers des Vorstandes aus.<br />

Jürgen Eversberg (52), seit 1998 Vorstandsmitglied der<br />

Bielefelder EK/servicegroup, ist in die Geschäftsführung<br />

der Soltauer ZEUS GmbH & Co. KG gewechselt. Die ZEUS<br />

(Zentrale für Einkauf und Service) wurde vor neun Jahren<br />

von der EK und dem Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler<br />

(E/D/E) Wuppertal gegründet und zählt rund 1.000<br />

inhabergeführte Geschäfte und Baumärkte zu ihren Kunden.<br />

Seit vier Jahren ist die hagebau Handelsgesellschaft<br />

als dritter Gesellschafter beteiligt. Den Verantwortungsbereich<br />

von Jürgen Eversberg bei der EK/servicegroup haben<br />

die beiden Vorstandsmitglieder Franz-Josef Hasebrink<br />

(Vorsitzender) und Frank Segerath übernommen.<br />

Patrick Grosche (39) ist zum Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank<br />

von 1895 ernannt worden. Der gebürtige Münsterlander<br />

war 2005 als Prokurist nach Kerpen-Horrem<br />

gekommen. Als Vorstandsmitglied wird Grosche für die<br />

Marktbearbeitung verantwortlich sein.<br />

Heinz Hilgert (53) ist zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden<br />

der DZ BANK AG ernannt worden. Hilgert ist<br />

seit 2001 Mitglied im sechsköpfigen Vorstand der Bank.<br />

Berthold Naarmann (76), Bankdirektor i.R. und langjähriges<br />

Vorstandsmitglied der Paderborner Bank für Kirche<br />

und Caritas, ist von Papst Benedikt XVI. zum Ritter des<br />

Ordens vom Heiligen Papst Gregor dem Großen ernannt<br />

worden. Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker<br />

überreichte dem ehemaligen Genossenschaftsbanker den<br />

höchsten päpstlichen Verdienstorden für Laien. Naarmann<br />

erhielt die Auszeichnung für sein ehrenamtliches<br />

Engagement in vielen Gremien des Erzbistums Paderborn.<br />

Matthias Osterhues (40) ist seit Jahresanfang Vorstandsmitglied<br />

der Volksbank Oldenburg. Zuvor war er Mitglied<br />

des Vorstandes bei der Volksbank Gelsenkirchen-Buer<br />

beziehungsweise der Volksbank Herten/Westerholt.<br />

Dr. Christopher Pleister (58), Präsident des BVR, ist neuer<br />

Präsident des European Banking Industry Committee<br />

(EBIC). Das EBIC vertritt die Interessen der europäischen<br />

Kreditwirtschaft gegenüber den EU-Institutionen und<br />

begleitet die Regulierungsinitiativen der EU-Kommission.<br />

Christian Sewing (36) ist aus dem Vorstand der DG HYP<br />

ausgeschieden. Er hat die DG HYP auf eigenen Wunsch<br />

verlassen, um zukünftig neue Aufgaben außerhalb des<br />

genossenschaftlichen FinanzVerbundes zu übernehmen.<br />

52 GB 1/2007<br />

Ruhestand<br />

Dass die Bank in den zwölf Jahren unter seiner Führung florierte<br />

und bundesweit unter den besten 25 Genossenschaftsbanken<br />

rangiert, dass er drei Fusionen problemlos über die<br />

Bühne brachte, all das steht bei Klaus Gläser auf der beruflichen<br />

Habenseite. Nun ist der Vorstandschef der Volksbank<br />

Oberberg in den Ruhestand gewechselt.<br />

Bankensprecher Franz Hardy (l.), WGZ-Vorstandsvorsitzender<br />

Werner Böhnke (2.v.l.), der neue Vorstandsvorsitzende Ingo Stockhausen<br />

(2.v.r) und dessen Vorstandskollege Manfred Schneider (r.)<br />

würdigten das Wirken von Klaus Gläser nebst Gattin.<br />

Dieter Weiss (63), Vorstandsmitglied der Heinsberger Volksbank,<br />

ist nach 16-jähriger Vorstandstätigkeit in den Ruhestand<br />

gegangen. Sein Nachfolger ist Dirk Cormann, der<br />

künftig zusammen mit Kurt Hauser im Vorstand der Heinsberger<br />

Volksbank tätig ist.<br />

Es starben<br />

Ernst Brakensiek, ehemaliges Vorstandsmitglied der Volksbank<br />

Enger-Spenge, im Alter von 93 Jahren. Der gelernte<br />

Kaufmann war 1966 in den Vorstand der damaligen Sparund<br />

Darlehnskasse Spenge berufen worden. Brakensiek<br />

begleitete die Fusion mit der benachbarten Spar- und Darlehnskasse<br />

Enger <strong>zur</strong> heutigen Volksbank Enger-Spenge und<br />

blieb bis zum Jahr 1981 im Vorstand der Bank.<br />

Horst Hunger, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der Volksbank<br />

Minden, im Alter von 69 Jahren. Der langjährige Kreishandwerksmeister<br />

von Minden-Lübbecke engagierte sich<br />

von 1990 bis 2002 ehrenamtlich im Kontrollgremium der<br />

Volksbank Minden.<br />

Robert Ludwig, R+V-Vorstandsmitglied i.R., im Alter von<br />

73. Von 1971 bis 1996 stand er in Diensten der Gruppe.<br />

Wilhelm Pahlenkemper, ehemaliger Direktor des Warburger<br />

Kornhauses, im Alter von 72 Jahren. Der Beckumer hatte<br />

bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999 drei Jahrzehnte<br />

lang die Geschicke des RCG-Tochterunternehmens bestimmt.<br />

Foto: Karl E. Rinas<br />

>


Heinz Sallads, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der Volksbank<br />

Delbrück-Hövelhof, im Alter von 75 Jahren. Sallads<br />

gehörte von 1977 bis 2001 dem Kontrollgremium der damaligen<br />

Volksbank Hövelhof an, davon zehn Jahre als Vorsitzender.<br />

Friedrich Schulz, ehemaliges Vorstands- und Aufsichtsratsmitglied<br />

der Volksbank Schnathorst, im Alter von 81 Jahren.<br />

35 Jahre war Friedrich Schulz in den beiden Gremien ehrenamtlich<br />

für die Bank tätig.<br />

Jubiläum<br />

30 Jahre<br />

Leo Borchers (61), Vorstandsvorsitzender der Volksbank<br />

Rhede<br />

Heinrich Tömmers (62), Vorstandsmitglied der VR-Bank<br />

Westmünsterland<br />

25 Jahre<br />

Manfred Günter (59), Vorstandssprecher der Raiffeisenbank<br />

Bernkastel-Wittlich<br />

Herbert Hermes (56), Vorstandssprecher der Raiffeisenbank<br />

Westeifel<br />

Werner Plümpe (55), Vorstandsmitglied der Volksbank<br />

Anröchte<br />

Josef F. Terfrüchte (55), Geschäftsführer der Genossenschaft<br />

Kölner Friedhofsgärtner<br />

Norbert Vormann (54), Geschäftsführer der Raiffeisen Steverland<br />

Geburtstag<br />

65 Jahre<br />

Jürgen Förterer, langjähriger Vorstandsvorsitzender der R+V<br />

Versicherung<br />

60 Jahre<br />

Heinz-Gerd Mertens, stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

der Raiffeisen-Warengenossenschaft Schwalm-Nette<br />

Erich Rödel, Sprecher des Vorstandes der Münchener Hypothekenbank<br />

Manfred Rohe, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Bönen<br />

Goldene Ehrennadel<br />

Willi Spinne (65), Geschäftsführer der BBAG Selm, wurde<br />

mit der Ehrennadel in Gold des DRV ausgezeichnet. In festlichem<br />

Rahmen wurde der in den Ruhestand scheidende<br />

NAMEN UND NACHRICHTEN<br />

Spinne an seinem Geburtstag von Johann Prümers geehrt.<br />

Nach 103 Jahren Geschäftsführung der Familie Spinne in<br />

der 104-jährigen Geschichte der BBAG Selm ging mit der<br />

Verabschiedung von Willi Spinne eine Ära zu Ende. Im<br />

Jahre 1967 trat er in die Geschäftsführung der BBAG Selm<br />

ein. Dabei galt sein besonderes Interesse und persönlicher<br />

Einsatz der Landwirtschaft in der Region. So war er unter<br />

anderem 30 Jahre Sprecher der Raiffeisen-Genossenschaften<br />

im Altkreis Lüdinghausen.<br />

Geehrt: Willi Spinne (l.)<br />

Silberne Ehrenmedaille<br />

Hans Peter Hamacher (61) ist von Verbandsdirektor Hans<br />

Pfeifer für seine mehr als 40-jährige Tätigkeit für die Raiffeisenbank<br />

von 1895 mit der Silbernen Ehrenmedaille des<br />

<strong>RWGV</strong> ausgezeichnet worden. Geehrt wurde Hamacher bei<br />

einem Empfang in Kerpen-Horrem, der aus Anlass seines<br />

Ausscheidens im zweiten Quartal dieses Jahres gegeben<br />

wurde. Hamacher war 1970 in den Vorstand und 1980 zum<br />

Vorstandsvorsitzenden berufen worden.<br />

Silberne Ehrennadel<br />

Gustav Medinger, Winzergenossenschaft Rheingrafenberg,<br />

Meddersheim<br />

Ferdinand Küper, Raiffeisen Emscher-Lippe, Recklinghausen<br />

Heinrich Koch, Raiffeisen Emscher-Lippe, Recklinghausen<br />

Lothar Delhey, NOWEDA Apothekergenossenschaft, Essen<br />

Bernhard Sundrum, Raiffeisen Gescher<br />

Ehrenurkunden<br />

Bernhard Albers, Raiffeisen Hellweg Lippe, Werl<br />

Cord Frigge, Raiffeisen Hellweg Lippe, Werl<br />

Ursula Erlebach, NOWEDA Apothekergenossenschaft,<br />

Essen<br />

GB 1/2007<br />

Foto: Hans-Peter Leimbach<br />

53


ZU GUTER LETZT<br />

Vom Winde verweht<br />

Kreis Olpe. Mit einem Soforthilfeprogramm<br />

für Land- und Forstwirte<br />

sowie geschädigte Privatpersonen<br />

reagieren die Volksbanken Bigge-<br />

Lenne, Olpe und Wenden-Drolshagen<br />

auf die Spuren der Verwüstung,<br />

die der Orkan „Kyrill“ in ihren<br />

Geschäftsgebieten hinterlassen hat.<br />

„Die Forstwirtschaft hat es besonders<br />

hart getroffen“, erfuhren die<br />

Berater aus vielen persönlichen<br />

Gesprächen. Während viele Hausund<br />

Autobesitzer entstandene Sachschäden<br />

über Versicherungen abgedeckt<br />

haben, stehen Waldbesitzer<br />

und Forstwirte vor gewaltigen Aufgaben:<br />

Räumung der Wirtschaftswege,<br />

Organisation von Geräten und<br />

Personal, Aufarbeitung und Vermarktung<br />

des Windbruchs – Aufgaben,<br />

die mancherorts mit eigenen<br />

finanziellen Mitteln nicht bewerkstelligt<br />

werden können.<br />

Unkompliziert und schnell<br />

In diesen Fällen griff schon wenige<br />

Tage nach der Naturkatastrophe das<br />

Sonderkreditprogramm der beteiligten<br />

Volksbanken. Mit einer unkomplizierten<br />

und schnellen Bearbei-<br />

54 GB 1/2007<br />

tung konnten sie geschädigten Privatpersonen<br />

sowie Land- und Forstwirten<br />

unter günstigen Rahmenbedingungen<br />

finanzielle Unterstützung<br />

bieten. Land- und Forstwirte können<br />

aus diesem Sonderprogramm maximal<br />

50.000 und Privatpersonen<br />

maximal 10.000 Euro erhalten.<br />

Gegen Nachweis sollen die Gelder<br />

die Beseitigung unmittelbarer Sturm-<br />

Mit einem Soforthilfeprogramm für<br />

Land- und Forstwirte sowie geschädigte<br />

Privatpersonen reagierten die Volksbanken<br />

auf den Orkan.<br />

Orkan „Kyrill“ hat im Sauerland Millionenschäden verursacht.<br />

Die Genossenschaftsbanken im Kreis Olpe starteten ein Soforthilfeprogramm.<br />

schäden an Gebäuden und Fahrzeugen<br />

finanzieren. Aber auch Schutzkleidung<br />

und Kettensägen, die benötigt<br />

werden, um Schäden zu beheben,<br />

können zwischenfinanziert<br />

werden.<br />

Karl E. Rinas, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro für<br />

Südwestfalen und östliches Rheinland<br />

Fotos: Christoph Vetter


Wir drücken den Bauspardarlehenszins<br />

auf winzige<br />

1,95%.*Den können sich Ihre Kunden auf Dauer sichern.<br />

Und müssen sich so über steigende Zinsen keine Sorgen machen. Nutzen Sie diese attraktiven<br />

Konditionen für eine erfolgreiche Beratung. Denn keiner bringt mehr Menschen in die eigenen<br />

4 Wände als die Nr. 1 _ Schwäbisch Hall.** Verweisen Sie auch auf www.schwaebisch-hall.de<br />

*Ab 2,34% effektivem Jahreszins ab Zuteilung beim Bauspardarlehen im Schwäbisch Hall Tarif Fuchs-Spezial.<br />

**Bezüglich der Kundenzahl privater Bausparkassen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!