Hieke_Herbst2017_Internet_NEU
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
RUDOLF RAIMUND BALLABENE – Meister der bewegten Szenen<br />
Zurndorf 1890 –1968 Wien<br />
Bei der ersten Betrachtung seiner Gemälde fällt sofort die<br />
außergewöhnliche Dynamik und Intensität seiner Farben und<br />
seines Pinselstriches auf. Die Vorliebe für lichte, kräftige Farben<br />
begleitet seine oft wirbelnd expressiven Darstellungen mit spürbarem<br />
Optimismus und lassen sein Werk damit als Gegenpol<br />
zu der meist nachdenklichen Stimmung der Nachkriegszeit in<br />
Österreich gelten.<br />
Ballabene studierte ab 1909 in Prag und wurde in den 20er<br />
Jahren als Maler von Städtemotiven und Blumenstilleben<br />
bekannt. Unter dem Nationalsozialistischen Regime wurden<br />
alle seine Bilder konfisziert. Dadurch sind seine Werke der<br />
20er und 30er Jahre fast vollständig verschollen, zudem erhielt<br />
Ballabene 1943 Berufsverbot.<br />
Nach dem 2.Weltkrieg gelangte er 1945 nach Wien und<br />
etablierte sich sehr schnell als Künstler, der mit seinen dynamischen<br />
Szenen und expressiven Landschaften – zumeist aus<br />
dem Burgenland – sehr bekannt wurde. Eine besondere Eigenheit<br />
in seinem Oeuvre ist die Fülle unterschiedlicher Themata.<br />
Landschaften, Szenen aus dem Getriebe der Städte, Tiermotive,<br />
etwa aus dem Reitsport – der Künstler war leidenschaftlicher<br />
Reiter – und figurale Darstellungen sind zumeist Anlass<br />
zur Vermittlung von Dynamik und Geschwindigkeit im Bild. In<br />
den 50er Jahren erreicht sein Schaffen einen Höhepunkt. „Die<br />
Bildfläche ist restlos aktiviert und bietet schon alleine in der<br />
Häufung explosiver Farbschichtungen sowie in der Richtung<br />
und wechselnden Stärke wuchtiger Pinsel- und Spachtelhiebe<br />
ein Konzert...“ Münchner Merkur 1959<br />
Sein Spätwerk ab Mitte der 60er Jahre tendiert verstärkt zur<br />
Abstraktion. Es ist erstaunlich mit welcher Vehemenz sich der<br />
Künstler in seiner Malerei Ausdruck verleiht. Es ist eine markante<br />
und zukunftsweisende Position – vergleicht man etwa<br />
die Malerei der „Jungen Wilden“ in den 80er Jahren.<br />
Ausstellungen (Auswahl):<br />
1946 Gemeinde Wien, Dorotheergasse<br />
1946 „25 Jahre Burgenland“, Schloss Esterhazy, Eisenstadt<br />
1958 Zagreb, Österreichische Lesehalle<br />
1959 Galerie Gurlitt, München<br />
1960 National Arts Club, New York<br />
1991 Landesgalerie Eisenstadt<br />
1994 Personale, Kunsthandel <strong>Hieke</strong>, Wien<br />
2005 „Das neue Österreich, Staatsvertragsjubiläum<br />
1955/2005“, Belvedere, Wien<br />
Werke in:<br />
Albertina, Wien<br />
Belvedere, Wien<br />
Heeresgeschichtliches Museum, Wien<br />
Landesgalerie Eisenstadt<br />
Museum im Schottenstift, Wien<br />
Abb.: 1<br />
Burgtheater<br />
monogrammiert<br />
Öl/Leinwand<br />
70 x 80 cm<br />
Werkverzeichnisnr. 188<br />
Ballabene vermag den Betrachter sofort in diese pulsierende<br />
Szene der Wiener Großstadt zu versetzen. Das Burgtheater als<br />
prominentes Motiv ist ganz in das Zentrum des Bildes gestellt,<br />
davor zeigt der Künstler das emsige Treiben der Stadt, mit<br />
Autos und Straßenbahnen. Das Theater ist schon hell erleuchtet<br />
und die Besucher strömen zur Vorstellung.