Rundbrief der Emmausgemeinschaft - Ausgabe 03|17

22 | Buchtipps
Nie mehr süchtig sein. Leben in Balance
von Reinhard Haller
Ecowin Verlag 2017, 240 Seiten, 19,- Euro
„Chronische Alkoholiker haben eine um 15 Jahre verminderte
Lebenserwartung.“
„Allein in Deutschland sterben täglich 300 Menschen durch das
Rauchen.“
„Sigmund Freud, Thomas Edison, Auguste Rodin, Jules Verne, Papst
Leo XIII und Rainer Werner Fassbinder waren alle kokainabhängig.“
Facts wie diese findet man im aktuellen Buch von Reinhard Haller.
Er ist Chefarzt des Krankenhauses Maria Ebene in Frastanz, einem
Behandlungszentrum für Suchtkranke in Vorarlberg. Haller hat
1990 nicht nur die erste Suchtpräventionsstelle in Österreich gegründet, sondern ist
auch Autor vieler Fachbücher, und er hat jahrzehntelange Erfahrung als Gerichtssachverständiger.
Sein aktuelles Werk befasst sich mit dem Thema Sucht und Abhängigkeit.
„Nie mehr süchtig sein“ enthält viele Geschichten von Süchten und Süchtigen und
erklärt die letztlich nie ganz begreifbaren Phänomene von Sucht und Abhängigkeit.
Die Intention von Prof. Haller: Leser sollen sich in den Geschichten selbst entdecken
und in den Leiden der beschriebenen Menschen eigene Anteile und Verhaltensweisen
wiederfinden – und dadurch Hinweise für den richtigen Umgang mit suchtkranken
Mitmenschen erhalten.
In seinem Therapiekonzept sieht Haller Sucht nicht als isolierte Störung, sondern als
Symptom zugrundeliegender biopsychosozialer Probleme. In seinem Buch bespricht
er zwar sämtliche gängigen Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen. Allerdings betont
er das Selbstmanagement: Der/Die Erkrankte soll, muss und kann sich der Situation
stellen und die wichtigsten Bewältigungsaufgaben selbst leisten.
Warum ich dennoch in der Kirche bleibe
von Wunibald Müller
Kösel 2016, 208 Seiten, 18,- Euro
Wunibald Müller, Theologe und Psychotherapeut, war bis Ende 2016
Leiter des Recollectio-Hauses der Abtei Münsterschwarzach. Sein Leben
lang hat er sich mit Gott und der Kirche auseinandergesetzt. Das
verlangte von ihm, Stellung zu beziehen, auch auf die Gefahr hin, damit
anzuecken und in Ungnade zu fallen. Mit diesem sehr persönlichen
Buch legt er kritisch Rechenschaft darüber ab, warum er trotz
aller Kritik in der Kirche bleibt.
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