RAL 1015 taxi news Heft 7-2017

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Fotos - inks:
Abschlusskundgebug vor dem Brandenburger Tor.
Unten: Palette Flughafen Tegel.
Innung des Berliner Taxigewerbes e.V.
Das Taxi ohne diese drei Kernpflichten
wäre nicht länger ein für alle zugängliches
und rund um die Uhr verfügbares
öffentliches Verkehrsmittel und auf dem
besten Wege zum Luxusartikel. Kranke
und Senioren in einer zunehmend alternden
Gesellschaft würden das als Erste zu
spüren bekommen, wenn sie sich die so
wichtige Taxifahrt zum Arzt nicht mehr
leisten können.
Neue Geschäftsmodelle erwecken den
Eindruck, sie würden die moderneren und
nachhaltigeren Lösungen in der Personenbeförderung
anbieten. Sie beklagen sich,
dass ihnen obsolete Gesetze im Weg
s tehen würden, die vorher beseitigt werden
müssten. Sie werben mit „modernen
Lösungen“, täuschen damit aber in Wahrheit
die Verbraucher, da digitale Technik im
Taxigewerbe längst zum Einsatz kommt.
Digitalisierung in der Personenbeförderung
dient den neuen Anbietern vor allem
dem unersättlichen Datensammeln.
Auch das Versprechen, ökologischere Lösungen
anzubieten, ist eine Mogelpackung:
Bahn und kommunale Verkehrsbetriebe
beispielsweise dünnen ihre Verbindungen
und Linien zu Schwachlastzeiten
massiv aus oder stellen diese sogar ein.
Das führt zwangsläufig zu einer Zunahme
des Individualverkehrs. Würde man
statt dessen ein Netzwerk aufbauen und
dabei Taxis, die ohnehin schon zahlreich
zur Verfügung stehen, einbinden, werden
genau solche zusätzlichen und unökologischen
Verkehre verhindert. Werden
vorhandene, staatlich kontrollierte
Ressourcen nicht genutzt, ist das alles
andere als nachhaltig.
Mit internationalem Kapital ausgestatteten
Großkonzernen liegt nichts am Gemeinwohl,
sie wollen Profit machen. Staatliche
Verantwortung besteht darin, das Sozialstaatsprinzip
dagegen zu verteidigen.
Das PBefG ist nicht überholt, sondern un verzichtbar,
da es im gleichen Maße Verbraucher
und Mittelstand schützt. Dieser zahlt
hier seine Steuern und garantiert sozial abgesicherte
Jobs, während die neuen Modelle
prekäre Arbeitsverhältnisse schaffen.
Der soziale Stützpfeiler „Taxi“ darf in der
Personenbeförderung nicht eingerissen
werden. Dafür wird das Taxigewerbe am
13. September auf die Straße gehen -
im Sinne einer gerechten Gesellschaft.
„Zerstört ihr uns, vernichtet ihr ein
weiteres Stück soziale Gerechtigkeit in
unserer Gesellschaft“.
7/2017 · RAL 1015 taxinews 11