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90 Cent - AWO Dortmund

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Deutsche Post<br />

Entgelt bezahlt<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Liebe Leser, wenn Sie die Zeitung ausgelesen haben,<br />

geben Sie diese bitte an Ihren Nachbarn weiter!<br />

Die Großen fressen die Kleinen:<br />

Das scheint das eherne Gesetz<br />

des Kapitalismus zu sein. Dieses<br />

Prinzip scheint jetzt auch nicht<br />

mehr vor einem Bereich des Zusammenlebens<br />

halt zu machen, in<br />

dem man sich frühkapitalistische<br />

Verdrängungsmethoden eigentlich<br />

nicht vorstellen konnte: die<br />

Bildung.<br />

Es geht um die berufliche Qualifizierung<br />

und Ausbildung für benachteiligte<br />

Jugendliche und Arbeitslose.<br />

Trotz der Lippenbekenntnisse von Politikern,<br />

Bildung sei Deutschlands<br />

größter Standortvorteil und müsse<br />

deshalb gezielt gefördert werden, geschieht<br />

zur Zeit genau das Entgegengesetzte.<br />

In NRW räubern große Unternehmen<br />

in den jahrelang sorgsam<br />

aufgebauten Strukturen der regionalen<br />

Bildungsträger.<br />

Das Schema ist überall das gleiche.<br />

Die Agentur für Arbeit schreibt eine<br />

Bildungsmaßnahme aus, das überregionale<br />

Unternehmen unterbietet die<br />

Mitbewerber mit Dumpingpreisen.<br />

Zurück bleiben Trümmer: Die örtlichen<br />

Bildungsträger müssen umschichten,<br />

reduzieren, entlassen.<br />

Ob der große Konkurrent wirklich<br />

die Qualität liefern kann, die verlangt<br />

ist, ist bei den bis zur Hälfte reduzierten<br />

Preisen fraglich. Fachleute können<br />

sich das kaum vorstellen. Wenn<br />

die sich überall ausbreitende<br />

„Bildungsindustrie“ mit Gehältern von<br />

etwa 1500 Euro für ihre Mitarbeiter<br />

kalkuliert, darf man nicht allzu viel<br />

Qualität hat ihren Preis<br />

Das Beste ist gerade gut genug für Arbeitslose<br />

professionelles Know-how erwarten.<br />

Der Tarif, den die lokalen Bildungsträger<br />

zahlen, liegt beim Doppelten.<br />

Oder denkt man beim überregionalem<br />

Bildungsdiscounter schon weiter?<br />

Wenn im Zuge der Monopolisierung<br />

erst mal massenhaft Ausbilder<br />

und Lehrer freigesetzt werden, kann<br />

man sich natürlich auf dem Arbeitsmarkt<br />

bedienen - nur müssen die Arbeitssuchenden<br />

die weitaus schlechteren<br />

Stellenangebote akzeptieren.<br />

Diese Entwicklung ist absehbar und<br />

skandalös. Unter den Augen einer öffentlichen<br />

Einrichtung - indirekt sogar<br />

gefördert - werden frühkapitalistische<br />

Marktmechanismen aktiviert.<br />

Beim Regionalen Einkaufszentrum<br />

der Agentur für Arbeit in Düsseldorf<br />

heißt es auf entsprechende Anfragen<br />

von Journalisten, die Qualität der Anbieter<br />

werde nach einer gewissen Zeit<br />

überprüft. Man darf gespannt sein.<br />

Außerdem: Wer fährt schon das Auto<br />

gegen die Wand und korrigiert<br />

danach erst die Lenkung? Andersrum<br />

wäre es klüger.<br />

Auch das <strong>AWO</strong>-Tochterunternehmen<br />

dobeq - Träger für Beschäftigungsund<br />

Qualifizierungsmaßnahmen - ist<br />

Leidtragende der Entwicklung. Trotz<br />

hervorragender Ergebnisse war sie bei<br />

der Vergabe einer Maßnahme der<br />

außerbetrieblichen Ausbildung mit 59<br />

Ausbildungsplätzen nicht erfolgreich.<br />

Elf Mitarbeiter sind betroffen.<br />

Noch können sie innerhalb des Unternehmens<br />

andere Aufgaben übernehmen.<br />

Setzt sich der Trend fort,<br />

UNTER DER FEDERFÜH-<br />

RUNG DES <strong>AWO</strong> UNTER-<br />

BEZIRKS wird ein neues interdisziplinär<br />

Konzept für die<br />

Elternschule Hörde entwickelt.<br />

Der <strong>AWO</strong> Migrationsfachdienst<br />

hat vom neuen<br />

NRW-Ministerium für Generationen,<br />

Familien, Frauen<br />

und Integration Sonderfinanzmittel<br />

in Höhe von<br />

70.000 Euro für die Entwicklung<br />

des Pilotprojekts erhalten.<br />

Einen provisorischen Raum hat<br />

das Projekt auch schon. Mitarbeiter<br />

der dobeq haben als<br />

Übergangslösung einen historischen<br />

Bauwagen renoviert.<br />

ARBEITERWOHLFAHRT<br />

IN DORTMUND<br />

Jugendliche Arbeitssuchende sind die eigentlich Leidtragenden<br />

der Entwicklung auf dem Sektor der beruflichen Bildung.<br />

Es ist zu befürchten, dass die Qualität der Ausbildung sinkt.<br />

kommt die dobeq nicht an betriebsbedingten<br />

Kündigungen vorbei.<br />

Natürlich geht das alles letztlich auf<br />

Kosten der Mitarbeiter und vor allem<br />

der Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen,<br />

die in den ausgeschriebenen<br />

Maßnahmen die Chance für einen<br />

Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt<br />

erhalten. Wenn erst mal ein<br />

hier unbekannter Bildungsträger aus<br />

Ostwestfalen mit schlecht bezahlten<br />

Hilfskräften diese Aufgabe übernimmt,<br />

sinken diese Chancen. Erfolgreich<br />

können die Bildungsträger nur<br />

sein, wenn sie lokal verankert sind<br />

und die örtlichen Strukturen genau<br />

kennen. Bei der dobeq und der <strong>AWO</strong><br />

klappt das außerordentlich gut, man<br />

muss nur diese Zeitung durchblättern,<br />

um Belege für die Erfolge zu<br />

finden.<br />

Eigentlich liegt der Skandal in einer<br />

unterschwelligen Werteverschiebung.<br />

Bildung ist ein hehres Gut, das niemand<br />

antasten will. Nur bei denen,<br />

die benachteiligt sind, gilt das nicht.<br />

Da muss es schön billig sein.<br />

Karl-Martin Flüter, <strong>AWO</strong> Profil<br />

NR.22<br />

3/2005<br />

<strong>90</strong> <strong>Cent</strong><br />

Keine Zeit, das<br />

Geld auszugeben<br />

Die Realisierung der Hartz-Gesetze<br />

hat unter einer überbordenden<br />

Bürokratie, zu hohen Ansprüchen<br />

und dem Zeitdruck gelitten. Das<br />

meint Dr. Matthias Knuth, wissenschaftlicher<br />

Geschäftsführer beim<br />

Institut Arbeit und Technik (IAT) in<br />

Gelsenkirchen.<br />

Die ohnehin schon „verwässerten“<br />

Hartz-Gesetze hätten darunter gelitten,<br />

dass die Organisationsreform<br />

der Agentur für Arbeit und die Einführung<br />

des Arbeitslosengeldes II (ALG<br />

II) zeitgleich stattfanden. Das ALG II<br />

beschäftigte die Mitarbeiter in den<br />

Agenturen für Arbeit monatelang.<br />

Die Energie, die darauf verwendet<br />

wurde, fehlte bei anderen Aufgaben -<br />

etwa bei dem Versuch, die Prinzip des<br />

„Fördern und Forderns“ angemessen<br />

umzusetzen.<br />

Knuth geht davon aus, dass in diesem<br />

Jahr große finanzielle Mittel für<br />

die berufliche Qualifizierung von Arbeitslosen<br />

nicht verwendet werden<br />

können: „Die Organisatoren sind<br />

schlicht nicht in der Lage, das Geld<br />

sinnvoll auszugeben.“<br />

Eine neue Bundesregierung könnte<br />

die gerade entstandene Organisationsstruktur<br />

erneut umgestalten. Die<br />

gerade entstandenen Arbeitsgemeinschaften<br />

von örtlichen Agenturen für<br />

Arbeit und den Kommunen („ARGE“)<br />

würden aufgelöst und die Kommunen<br />

die alleinige Verantwortung übernehmen.<br />

Damit wäre ein neues<br />

Verwaltungschaos mit den entsprechenden<br />

Folgen vorprogrammiert.<br />

In dieser Ausgabe<br />

<strong>AWO</strong> Profil-Spezial auf den Seiten 4 und 5<br />

Nichts hat Deutschland in den letzten zwei Jahren mehr bewegt als<br />

die Reformen des Arbeitsmarktes. Die Arbeiterwohlfahrt in <strong>Dortmund</strong><br />

und die dobeq müssen haben es geschafft, auf den umfassenden Umbau<br />

des Arbeitsmarktes mit kommunalen Initiativen innovativ zu reagieren.<br />

außerdem:<br />

Die Nordstadtliga boomt - mit Unterstützung der <strong>AWO</strong> Seite 2<br />

Kurs über LIebe und Partnerschaft in den Werkstätten Seite 3<br />

Die Seite des <strong>AWO</strong> Bezirks Seite 7<br />

Viele Tipps, Trends, Termine und Motzki Seite 8


<strong>AWO</strong> PROFIL<br />

2<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Spendenkonto:<br />

EDITORIAL<br />

Alle reden von Reformen, es fragt sich nur,<br />

wer sie umsetzt und realisiert? Alle reden<br />

davon, dass die Wirtschaft bessere Standortfaktoren<br />

braucht. Hat eigentlich jemand<br />

darüber nachgedacht, wie wichtig der Zusammenhang<br />

von Sozialem und Investitionen ist?<br />

Die Arbeiterwohlfahrt in <strong>Dortmund</strong> hat sich<br />

mit beiden Fragen erfolgreich auseinander gesetzt.<br />

Die vorliegende Ausgabe von <strong>AWO</strong> Profil<br />

ist dafür ein Beleg. Wir investieren in neue Projekte<br />

wie den Reiterhof in Lünen oder in das Bildungszentrum in der Nordstadt.<br />

Wir reagieren auf demographische Veränderungen in der Stadt, indem<br />

wir Angebote entwickeln wie die Tagespflege, die an sieben Tagen<br />

der Woche geöffnet ist. Damit stehen wir über <strong>Dortmund</strong> hinaus einzigartig<br />

da. Wenn in der Nordstadt eine Straßenfußballliga Furore macht, sind unsere<br />

Streetworker dabei. Und die dobeq hat im Bereich der beruflichen Bildung<br />

flexibel und kreativ auf die Reformen des sozialen Arbeitsmarkts -<br />

Stichwort Hartz - reagiert.<br />

Das alles geschieht in einen Umfeld, das durch Kooperation geprägt ist.<br />

In <strong>Dortmund</strong> funktionieren institutionelle Zusammenschlüsse wie die ARGE.<br />

Träger sehen sich nicht als Wettbewerber, sondern arbeiten in Gemeinschaften<br />

wie der ISB erfolgreich zusammen. <strong>Dortmund</strong> profitiert von dieser<br />

Grundeinstellung, die dem Sozialen als wichtigen Faktor städtischen Zusammenlebens<br />

Priorität einräumt.<br />

So weit scheinen die Rahmenbedingungen für soziale Arbeit in <strong>Dortmund</strong><br />

zu stimmen. Doch leider gelten bundesweite Regelungen, die - so<br />

stellt sich auf kommunaler Ebene heraus - genau das Gegenteil von dem<br />

bewirken, was sie eigentlich beabsichtigen. Gemeint ist die Ausschreibungspolitik<br />

der Bundesagentur für Arbeit. Sie benachteiligt eindeutig<br />

kleine Anbieter wie die dobeq. Die Folge: Die Qualität der Qualifizierungen<br />

und Beschäftigungsmaßnahmen wird sinken. Große Bildungsunternehmen,<br />

die bundesweit mit Dumpingpreisen auf Raubzug gehen,<br />

machen Kasse. Das zerstört gewachsene soziale Strukturen und gefährdet<br />

den Standort. Deshalb müssen alle <strong>Dortmund</strong>er Institutionen in der Ablehnung<br />

dieser überregionalen Eingriffe in regionale Strukturen zusammen<br />

halten: Weil das Soziale in <strong>Dortmund</strong> unverzichtbar ist.<br />

Gerda Kieninger (MdL)<br />

Vorsitzende des <strong>AWO</strong>-Unterbezirks <strong>Dortmund</strong><br />

Bundestagswahl am 18. September<br />

Jeder hat die Wahl.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

wir bitten Sie, zur Wahl zu gehen und Ihr Stimmrecht<br />

auszuüben. Überzeugen Sie Unentschlossene in Ihrem<br />

Freundes- und Bekanntenkreis davon, dass unsere<br />

Demokratie von freien Wahlen lebt. Jeder Nichtwähler<br />

unterstützt die Politik, die er nicht will.<br />

Haus- und Straßensammlung 2005<br />

Fast 28.000 Euro sammelten die <strong>Dortmund</strong>er Ortsvereine bei der traditionellen<br />

Sammlung im April. Damit wurde das letztjährige Ergebnis wieder<br />

erreicht. Die fleißigsten Sammler kamen aus dem Ortsverein Eichlinghofen,<br />

gefolgt von den Aktiven der Ortsvereine Kirchderne und Lücklemberg.<br />

In der Hitliste folgen dann die Ortsvereine Brünninghausen,<br />

Wellinghofen, Brackel-Neuasseln und Eving II. Ein herzliches Dankeschön<br />

gilt allen, die sich bei der Sammlung engagierten. Die Erlöse der<br />

Haus- und Straßensammlung sind unverzichtbare Eigenmittel für die soziale<br />

Arbeit.<br />

<strong>AWO</strong> Unterbezirk <strong>Dortmund</strong>, Stadtsparkasse <strong>Dortmund</strong>,<br />

BLZ 440 501 99; Kto-Nr. 001 069 691<br />

Impressum<br />

Gehen Sie zur Wahl!<br />

<strong>AWO</strong>-Profil ist die Zeitung des <strong>AWO</strong>-Unterbezirks <strong>Dortmund</strong>,<br />

Klosterstraße 8 - 10, 44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Herausgeberin: Gerda Kieninger (MdL), Vorsitzende<br />

Verantwortlich: Andreas Gora, Geschäftsführer (Tel. 02 31/99 34-215)<br />

Konzeption und Gesamtherstellung: Pressebüro Flüter<br />

Redaktion <strong>AWO</strong>: G. Deventer, S. Schaub, F. Stenzel, H. Wegge;<br />

Kontakt: Georg Deventer, Tel. 02 31/99 34-310, Fax 02 31/99 34-230,<br />

E-Mail: g.deventer@awo-dortmund.de, Post: Klosterstraße 8-10, 44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Texte, Fotos, Redaktion: Karl-Martin Flüter (wenn nicht anders gekennzeichnet)<br />

Kontakt Pressebüro: Tel. 0 52 51/ 180 38 10, Fax: 0 52 51/180 38 18;<br />

E-Mail: info@pressebuero-flueter.de; Post: Schildern 21, 33098 Paderborn<br />

<strong>AWO</strong> Profil erscheint in einer Auflage von 11.500 Exemplaren vier Mal im Jahr.<br />

Die Nordstadtliga ist ein<br />

voller Erfolg - und erstaunt<br />

selbst ihre Gründer<br />

Sollte Jürgen Klinsmann, der unverbesserliche<br />

Optimist, doch mal<br />

verzweifeln, weil er seinen Nationalkickern<br />

einfach nicht beibringen<br />

kann, was Engagement,<br />

Enthusiasmus, Kreativität auf dem<br />

Spielfeld bedeuten, dann haben<br />

wir an dieser Stelle einen Tipp für<br />

ihn: Er kann doch mal in der<br />

<strong>Dortmund</strong>er Nordstadt vorbeikommen.<br />

Da geht nämlich<br />

genau das ab, was<br />

der Bundes-Klinsi<br />

stets predigt. Hier<br />

macht Fußball noch<br />

Spaß. Gemeint ist die<br />

Nordstadtliga(NSL),<br />

die größte interkulturelleStraßenfußball-<br />

liga nördlich des<br />

Weißwurstäquators.<br />

Angetreten unter<br />

dem griffigen Motto<br />

„Fußball macht Freu(n)de“ befindet<br />

sich die NSL in ihrem fünften Jahr<br />

und von Langeweile keine Spur. 53<br />

Teams mit 549 Teilnehmern zwischen<br />

12 und 21 Jahren treten in der laufenden<br />

Sommersaison an. Das bedeutet:<br />

„549 Teilnehmer, 124 verschiedene<br />

Dialekte, 402 Spiele, 8040<br />

faire Gesten, 24210 Minuten ohne<br />

Fernseher“, wie die Nordstadtliga<br />

stolz von sich selbst behauptet. Vergessen<br />

wurde bei dieser Aufzählung,<br />

dass die Spieler aus 35 Nationen<br />

stammen. Keine Frage, internationaler<br />

können auch die Weltmeisterschaf-<br />

Die <strong>AWO</strong> <strong>Dortmund</strong> lud im August<br />

ins CineStar <strong>Dortmund</strong> 165<br />

Werberinnen und Werber ein, die<br />

in den ersten Monaten der Kampagne<br />

700 neue Mitglieder warben.<br />

Die <strong>AWO</strong>-Vorsitzende Gerda Kieninger<br />

zeichnete die vier besten Werber<br />

aus: Rudi Geyer aus dem Ortsverein<br />

Wellinghofen war der erfolgreichste<br />

Werber mit 46 neuen<br />

Mitgliedern, Rolf Wiegand vom<br />

Ortsverein Kirchderne folgte mit 36<br />

neu Geworbenen, an dritter Stelle<br />

folgte Hans-Jürgen Unterkötter<br />

vom Ortsverein Eving II, der 30 neue<br />

Mitglieder warb, Viertbester mit 25<br />

Neuaufnahmen ist Helmut Feldmann<br />

vom Ortsverein Körne-Wambel.<br />

Das Siegerquartett erhielt auch<br />

Das Logo der Liga: Die runde<br />

Kugel steht im Mittelpunkt, doch<br />

rundherum passiert viel mehr.<br />

ten nicht sein. Dafür kostet die Durchführung<br />

der Nordstadtliga wesentlich<br />

weniger Geld. Für 7500 Euro im Jahr<br />

stellten die Organisatoren von <strong>AWO</strong><br />

Streetwork, Stadtjugendamt, Dietrich-Keuning-Haus<br />

und Treff Konkret<br />

das in jeder Hinsicht grenzenüberschreitende<br />

Kicker-Ereignis auf die Beine.<br />

Mit ihrer Internationalität ist die<br />

Liga ein getreues Abbild<br />

der Nordstadt. In<br />

keinem Stadtteil <strong>Dortmund</strong>s<br />

leben so viele<br />

Menschen verschiedener<br />

Nationen auf so engem<br />

Raum zusammen.<br />

Die Integration ist nicht<br />

einfach - viele Jugendliche<br />

wachsen in einem<br />

Spannungsfeld von verschiedenenWertesystemen,<br />

Sprachen und<br />

Kulturen auf. „Der<br />

kleinste gemeinsame Nenner für alle<br />

heißt Fußball. Jeder Junge kickt<br />

gerne und immer mehr Mädchen treten<br />

hinter einen Ball“, sagt Hussein<br />

Celik vom Dietrich Keuning Haus, einer<br />

der Mitorganisatoren. So lag es<br />

nahe, die Straßenfußballer in einer<br />

Liga zu vereinen.<br />

Ein „niedrigschwelliges Angebot“<br />

nennen das die <strong>AWO</strong>-Streetworker<br />

Veronika Rohmann und Andreas<br />

Brüseke. Sie und ihre Kollegen, die<br />

das Projekt 2001 in den Stil gestoßen<br />

haben, verfolgen staunend, welche<br />

Eigendynamik das Ganze entwickelt.<br />

Preise, wie einen mehrtägigen Aufenthalt<br />

in einer <strong>AWO</strong>-Kureinrichtung,<br />

ein Fahrrad vom Fahrradservice der<br />

<strong>AWO</strong>-Tochtergesellschaft dobeq<br />

GmbH und auf Einladung der<br />

Bundestagsabgeordneten Ulla<br />

Burchardt und Marco Bülow eine<br />

Fahrt nach Berlin mit parlamentarischem<br />

Besuchsprogramm.<br />

Beide Abgeordnete waren in das<br />

CineStar gekommen. In Vertretung<br />

des Oberbürgermeisters sprach Ratsmitglied<br />

Reinhold Giese ein Grußwort.<br />

Nach der Ehrung lief für alle<br />

Werber und Gäste - 200 Personen -<br />

der Film „Das Wunder von Bern“. Die<br />

Veranstaltung wurde ermöglicht<br />

durch die freundliche Unterstützung<br />

von <strong>AWO</strong>-Geschäftspartnern und<br />

der LocationCinema GmbH.<br />

35 Nationen,<br />

402 Spiele,<br />

8040 faire Gesten<br />

Wenn es um die Nordstadtliga geht,<br />

gibt es auf einmal viele Beteiligte, die<br />

Verantwortung übernehmen. Die<br />

Teams stellen sich selbst zusammen.<br />

Sie beteiligen sich an der Spielplangestaltung<br />

- an drei Tagen der Woche<br />

wird in der Sommersaison von April<br />

bis September gespielt. Der „Ligarat“<br />

besteht ausschließlich aus Jugendlichen.<br />

Hier wird alle 14 Tage verhandelt,<br />

was strittig ist: Unsportlichkeiten,<br />

rote Karten, Spielerwechsel oder<br />

Nichtantreten von Teams.<br />

Der Aha-Effekt setzt sich auf dem<br />

Spielfeld fort. Die Spielweise ist lockerer,<br />

als man es von vielen Jugendmannschaften<br />

kennt. „Der Druck und<br />

die Vorgaben vom Trainer fehlen“,<br />

sagt Erwin Fischer vom Stadtjugendamt,<br />

„das macht sich bemerkbar.“<br />

Die Liga wächst ständig. Sie hat<br />

bereits eine Wintersaison eingerichtet<br />

und eine Vorrunde und eine „Champions<br />

League“ eingeführt. Schon ist<br />

an eine Ausweitung über das gesamte<br />

Stadtgebiet gedacht.<br />

Fest eingeplant ist die Teilnahme an<br />

der Weltmeisterschaft für Straßenfußballer,<br />

die im Umfeld der WM im<br />

kommenden Jahr in München stattfindet.<br />

Mal gucken, was die<br />

<strong>Dortmund</strong>er Straßenkicker da reißen.<br />

Ohnehin ist es ein kleines Ärgernis,<br />

dass gerade die Münchener<br />

Straßenfußballliga „Bunt kickt gut“<br />

die einzige in Deutschland ist, die<br />

noch größer als die <strong>Dortmund</strong>er<br />

Nordstadtliga ist. Da müsste doch eigentlich<br />

was zu machen sein. ( flü)<br />

750 neue Mitglieder im Unterbezirk<br />

Die Mitgliederwerbekampagne der <strong>AWO</strong> übertrifft alle Erwartungen<br />

Von 2005 bis 2007 sollen im Rahmen<br />

der Mitgliederwerbekampagne<br />

„Einfach<br />

viel bewegen“<br />

2000 neue Mitglieder<br />

im Unterbezirk<br />

geworben<br />

werden.<br />

Zur Zeit hat<br />

die <strong>AWO</strong> in<br />

<strong>Dortmund</strong> in 59<br />

Ortsvereinen<br />

insgesamt 7600<br />

Mitglieder - unter<br />

dem Strich<br />

400 Mitglieder<br />

mehr als noch zu<br />

Anfang des Jahres!<br />

(def)


Unterstützung für Senioren und Angehörige<br />

Tagespflege in idyllischer Umgebung: Der Möllershof bietet eine ganze Menge<br />

300 Jahre ist der Möllershof in<br />

<strong>Dortmund</strong>-Kirchhörde alt, doch<br />

das guterhaltende und idyllisch<br />

gelegene Gebäude - Teil eines<br />

ehemaligen Gutshofes - beherbergt<br />

heute eine Einrichtung für<br />

die Pflege und Betreuung von Senioren.<br />

Es handelt sich um die<br />

<strong>AWO</strong>-Tagespflege, die Platz für<br />

12 Menschen bietet - darunter<br />

eine kleinere Gruppe, die ausschließlich<br />

an Demenz Erkrankte<br />

aufnimmt.<br />

Das Besondere am Möllershof ist<br />

nicht nur seine idyllische Lage. Das<br />

Haus liegt außerdem inmitten eines<br />

weitläufigen Gartens, der speziell für<br />

die Bedürfnisse älterer Menschen<br />

umgestaltet wurde. Im Sommer ist er<br />

ein beliebter Aufenthaltsort für die<br />

Gäste der Tagespflege - selbst wenn<br />

es, wie in diesem Jahr, viel zu viel<br />

geregnet hat.<br />

Tagespflege ist ein so genanntes<br />

„teilstationäres“ Pflegeangebot. Die<br />

Gäste werden morgens von einem<br />

Fahrdienst abgeholt und am späten<br />

Nachmittag zurückgebracht. In der<br />

Tagespflege können sie nach Bedarf<br />

gezielt gefördert, unterstützt oder gepflegt<br />

werden. Es gibt Leserunden,<br />

Gesprächskreise, Kreativgruppen<br />

und Sportangebote, drei Mahlzeiten<br />

und natürlich die Gelegenheit, in den<br />

Garten zu gehen.<br />

Das alles ist nicht nur eine große<br />

Hilfe für Senioren, die sonst vielleicht<br />

vereinsamt den Tag zu Hause verbringen<br />

müssten, sondern auch eine<br />

große Unterstützung für viele pflegende<br />

Angehörige. Deshalb unterstützen<br />

die Pflegekassen den Aufenthalt<br />

in einer Tagespflege finanziell.<br />

Der Möllershof arbeitet in enger<br />

Kooperation mit der <strong>AWO</strong>-Tagespflege<br />

im Eugen-Krautscheid-Haus.<br />

Auch dort hat die Betreuung von<br />

geronto-psychiatrisch veränderten<br />

Menschen in einer Gruppe Vorrang.<br />

Die Arbeit der beiden <strong>AWO</strong>-Tages-<br />

Strahlende Gesichter bei der<br />

Freisprechungsfeier im Eugen-<br />

Krautscheid-Haus 33 „frisch gebackene“<br />

Gesellen erhielten im<br />

Juli 2005 das Abschlusszeugnis.<br />

Die Berufsausbildung hatten sie<br />

bei der dobeq absolviert.<br />

Rainer Goepfert, Betriebsleiter<br />

der dobeq, veraschiedete die Ex-<br />

Azubis. Innerhalb einer zwei- oder<br />

dreijährigen Ausbildung haben die<br />

jungen Männer und Frauen im Alter<br />

von 20 bis 24 Jahren eine große<br />

Bandbreite an Berufen erlernt: Maler,<br />

Lackierer und Damenschneider Friseurin,<br />

Verkäufer, Konstruktionstechniker,<br />

Metall- und Schiffsbauer,<br />

Garten- und Landschaftsbauer, Elektroanlagenmonteur,<br />

Tierarzthelferin<br />

oder Tankwart. Auf viele wartet<br />

Stehpult „Future Quick“<br />

Höhe 110 cm, Erle-Dekor-Platte 80 x 40 cm, Hartfaserplatte<br />

weiß, gebogene Stahlfüße pulverbeschichtet, inkl.<br />

<strong>AWO</strong>-Sonnenschirm, 200 cm Ø, inkl. 2-fbg. Beschriftung<br />

„Hier können Sie <strong>AWO</strong> Mitglied werden!“, Art.-Nr.: 2193<br />

284,20 EUR (inkl. MWSt.), Lieferung frei Haus!<br />

Hans-Georg Richter, 58708 Menden,<br />

Tel. 0 23 73/6 03 52, www.<strong>AWO</strong>werbung.de<br />

Sie genießen den Sommer im Garten des Möllerhofs: Horst Teucher (2.v.l.),<br />

Dieter Großmann, Sabine Kollmann, Altenpflegerin (li.) und Angelika Mehanna,<br />

Leiterin der Tagespflege auf dem Möllershof<br />

pflegen für diese besondere Zielgruppe<br />

genießt in Fachkreisen hohe<br />

Anerkennung. „Häufig können wir<br />

Gäste aufnehmen, die von anderen<br />

Tagespflegen abgelehnt werden<br />

mussten, weil wir ganz andere Möglichkeiten<br />

haben“, sagt der Altenpfleger<br />

Mirko Pelzer.<br />

Er ist der Gesamtleiter der beiden<br />

Einrichtungen, die auch noch in einem<br />

anderen Punkt eng zusammenarbeiten.<br />

Im wechselnden Rhythmus<br />

öffnet eine der beiden Tagespflegen<br />

auch am Wochenende. Zwischen<br />

9.00 und 17.00 Uhr ist samstags und<br />

sonntags entweder der Möllershof<br />

oder die Tagespflege im Krautscheid-<br />

Die Ausbildung ist das Wichtigste<br />

33 dobeq-Azubis erhielten Abschlusszeugnis<br />

bereits ein festes Arbeitsverhältnis.<br />

Die anderen wollen entweder über<br />

eine Zeitarbeitsfirma den Eintritt ins<br />

Berufsleben organisieren oder ziehen<br />

Haus geöffnet. Ein vergleichbares<br />

Angebot gibt es ansonsten in <strong>Dortmund</strong><br />

noch in den umliegenden<br />

Städten. Auch in der Woche können<br />

Besucher zwischen den beiden Tagespflegen<br />

wechseln, dann nämlich,<br />

wenn sie die längeren Öffnungszeiten<br />

von Möllershof (7.00 bis 19.00<br />

am Dienstag) oder Krautscheid-Haus<br />

(7.00 bis 19.00 am Mittwoch) in Anspruch<br />

nehmen wollen.<br />

Information und Kontakt:<br />

Tel.: 02 31/7 27 39 44 (Möllershof,<br />

Ansprechpartnerin Angelika<br />

Mehanna); 02 31/3 95 72-15 oder<br />

-16 (Eugen-Krautscheid-Haus,<br />

Ansprechpartner Mirko Pelzer)<br />

Foto: Juretko<br />

sogar einen Job im Ausland in Betracht.<br />

In einem Punkt aber sind sich<br />

alle einig: „Eine Ausbildung zu haben,<br />

ist das Wichtigste!“ (def)<br />

WERBUNG<br />

„Wie geht das?“<br />

Kurs über Liebe und Partnerschaft in den <strong>AWO</strong>-Werkstätten<br />

Sexualität ist allgemein ein heikles Thema, doch bei Menschen mit<br />

einer geistigen Behinderung kommen ganz besondere Schwierigkeiten<br />

hinzu. Das Wissen um Liebe und Partnerschaft ist oft nur in<br />

Ansätzen vorhanden. Deshalb führten die <strong>AWO</strong> Werkstätten in<br />

Lindenhorst im Sommer eine von der Aktion Mensch mitfinanzierte<br />

Veranstaltungsreihe unter dem Titel: „Sexualität - wie geht das?“<br />

durch. Darüber sprachen wir mit Bärbel Göbel, Sozialarbeiterin in den<br />

<strong>AWO</strong>-Werkstätten, und den Seminarleiterinnen Rodica Anuti-Risse<br />

und Isabel Cramer von der <strong>AWO</strong> Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte,<br />

Ehe- und Lebensprobleme.<br />

<strong>AWO</strong> Profil: Wie<br />

kam es zu dem<br />

Kurs?<br />

Bärbel Göbel: Die<br />

Beziehungen zwischen<br />

Männern<br />

und Frauen in den<br />

Werkstätten waren<br />

nicht ganz unbelastet.<br />

Der Werkstattrat,<br />

das entspricht<br />

dem Betriebsrat,<br />

wollte darauf reagieren.<br />

Zuerst gab<br />

es die Plakataktion<br />

„Respekt“. Danach<br />

haben wir Kontakt<br />

mit der Sexualberatungsstelle<br />

der <strong>AWO</strong><br />

aufgenommen.<br />

Isabel Cramer: Ich<br />

bin in den Werkstattrat<br />

eingeladen<br />

worden und habe<br />

dort meine Arbeit<br />

vorgestellt. Die Reaktion<br />

im Werkstattrat<br />

war: Wir haben<br />

alles Mögliche in der Schule gelernt,<br />

aber das nicht.<br />

<strong>AWO</strong> Profil: Nur elf von 500 Mitarbeitern<br />

konnten an den acht Treffen<br />

teilnehmen. Wie wurde die Auswahl<br />

getroffen?<br />

Bärbel Göbel: Wir haben gezielt<br />

Mitarbeiter angesprochen, von denen<br />

wir wussten, dass sie Schwierigkeiten<br />

im Umgang miteinander haben.<br />

Im Laufe des Kurses hat sich<br />

herausgestellt, dass diese Mitarbeiter<br />

sich so benommen hatten, weil sie<br />

einfach nicht wussten, wie sie anders<br />

Kontakt hätten aufnehmen können.<br />

<strong>AWO</strong> Profil: Sexualität ist immer ein<br />

schwieriges Thema. Wie sind die<br />

Teilnehmer damit umgegangen?<br />

Isabel Cramer: Am Anfang war das<br />

eine sehr schüchterne und unsichere<br />

Gruppe. Das hat sich im Laufe der<br />

Zeit gegeben. Die Teilnehmer scheuten<br />

keine Mühe, um auch jede Woche<br />

dabei sein zu können.<br />

Rodica Anuti-Risse: Wir haben die<br />

selben Erfahrungen gemacht, die wir<br />

auch bei anderen Kursen machen.<br />

Anfangs denken viele Teilnehmer, es<br />

gehe nur um Geschlechtsverkehr.<br />

Irgendwann merken sie dann, dass<br />

viel mehr dazu gehört. Das fängt mit<br />

Wissen über den eigenen Körper an:<br />

Wie gehe ich mit mir selber um? Was<br />

mag ich, was mag ich nicht? Wie<br />

wirke ich auf andere? Was sind meine<br />

Stärken, warum mögen mich andere?<br />

<strong>AWO</strong> Profil: Wie war denn vorher<br />

der Umgang mit dem Thema?<br />

Bärbel Göbel: Es kam einfach nicht<br />

vor. Sexualität ist ein Tabuthema, vor<br />

allem wenn es um geistig behinderten<br />

Menschen geht.<br />

Isabel Cramer: Wenn Sexualität<br />

derart restriktiv behandelt wird, dann<br />

suchen sich Menschen auch „ver-<br />

Wissen, wie man Kontakt aufnimmt:<br />

Auch das kann man lernen.<br />

quere“ Wege, um ihre Bedürfnisse<br />

auszuleben. Sexualität gehört zum<br />

Leben dazu, und wenn man sagt,<br />

das gibt es nicht, muss man sich<br />

über die Konsequenzen nicht wundern.<br />

Bärbel Göbel: Bei Menschen mit einer<br />

geistigen Behinderungen kommt<br />

eine zusätzliche Schwierigkeit hinzu:<br />

Sie können diese Erfahrungen überhaupt<br />

nicht einschätzen und mit ihnen<br />

umgehen. Sie wissen nicht, worüber<br />

sie reden sollten, weil ihnen<br />

nicht bewusst ist, was los ist.<br />

Rodica Anuti-Risse: Es ist ja immer<br />

die Frage, ob Werkstätten, also der<br />

Arbeitsort, wirklich die richtige Umgebung<br />

für einen sexualpädagogischen<br />

Kurs ist. Deshalb war es<br />

schon etwas Besonderes, dass die<br />

<strong>AWO</strong> Werkstätten gesagt haben, wir<br />

machen das. Aufklärung ist eine<br />

Form von Prävention gegen Krankheiten,<br />

Missbrauch, ungewollte<br />

Schwangerschaft. Außerdem verbessert<br />

sich das Arbeitsklima. Man darf<br />

nicht vergessen, dass die Werkstätten<br />

mehr sind als ein Arbeitsplatz.<br />

Nur dort kann man sich treffen,<br />

außerhalb der Werkstätten zusammen<br />

zu kommen, ist wesentlich<br />

schwieriger. Das scheitert häufig an<br />

so einfachen Problemen wie den Entfernungen<br />

zwischen den Wohnorten.<br />

Bärbel Göbel: Außerdem haben<br />

Werkstätten den gesetzlichen Auftrag,<br />

die Mitarbeiter zur Teilhabe am<br />

Leben zu befähigen.<br />

<strong>AWO</strong> Profil: Wie geht es weiter?<br />

Bärbel Göbel: Durch die Zusammenarbeit<br />

mit der Beratungsstelle<br />

hat sich eine Tür geöffnet. Es wäre<br />

schön, wenn weitere Kurse folgen<br />

könnten.<br />

Interview: Karl-Martin Flüter


Preiskampf bringt<br />

nur Verlierer<br />

Andreas Koch, Vorstandsmitglied der ISB, über die<br />

Ausschreibungspolitik der Bundesagentur für Arbeit<br />

Die Interessengemeinschaft sozialgewerblicherBeschäftigungsinitiativen<br />

(ISB) ist ein Netzwerk<br />

von 16 Trägern. Seit 2002 arbeitet<br />

die Trägerkooperation als eingetragener<br />

Verein in und für<br />

<strong>Dortmund</strong>. Andreas Koch von der<br />

GrünBau GmbH ist Vorstandsmitglied.<br />

Wir sprachen mit ihm über<br />

Dumpingangebote bei den Ausschreibungen<br />

der Agentur für Arbeit.<br />

<strong>AWO</strong> Profil: Die Arbeitsmarktreformen<br />

haben auch den Markt für Beschäftigungs-<br />

und Qualifizierungsmaßnahmen<br />

für Langzeitarbeitslose<br />

und arbeitlose Jugendliche radikal<br />

verändert. Wie ist es den <strong>Dortmund</strong>er<br />

Trägern ergangen?<br />

ISB-Geschäftsführer Andreas Koch: „Wir<br />

stehen unter Druck.“<br />

Andreas Koch: Wir haben zwei unruhige<br />

Jahre hinter uns. Es gab bundesweit<br />

eine Verschiebung zu vorgeblich<br />

preiswerten Maßnahmen,<br />

hin zu Arbeitsgelegenheiten („Ein-<br />

Euro-Jobs“) und weg von geförderten<br />

sozialversicherungspflichtigen<br />

Arbeitsplätzen, die fast auf Null zurückgefahren<br />

wurden. Zur Zeit verfügt<br />

die ARGE Job<strong>Cent</strong>er in <strong>Dortmund</strong><br />

zwar über ausreichende<br />

Mittel, um viele Maßnahmen durchführen<br />

zu können - auch wieder einige<br />

mit Sozialversicherungspflicht -<br />

aber im nächsten Jahr sieht es finanziell<br />

schon schlechter aus. Vor allem<br />

aber können wir uns kaum wehren<br />

gegen die Dumpingangebote überregionaler<br />

Anbieter, die zunehmend<br />

auf den Markt drängen.<br />

<strong>AWO</strong> Profil: Das ist ein Ergebnis<br />

der neuen Ausschreibungspraxis der<br />

Bundesagentur für Arbeit, die eigentlich<br />

den Wettbewerb unter den Anbietern<br />

fördern sollte.<br />

Andreas Koch: Dagegen lässt sich<br />

eigentlich nichts sagen. Aber der<br />

Wettbewerb muss unter fairen Regeln<br />

ablaufen. Alle Mitbewerber sollten<br />

mit gleichen Ausgangspositionen<br />

in die Ausschreibungen gehen können.<br />

Das ist aus unserer Sicht nicht<br />

der Fall. Viele der überregionalen<br />

Träger, die da jetzt auf den Markt<br />

drängen, halten sich nicht an die<br />

ortsüblichen und tariflichen Entloh-<br />

nungen für das Fachpersonal. Sie<br />

unterlaufen Standards. Sie bewerben<br />

sich bundesweit und wissen zu<br />

diesem Zeitpunkt noch gar nicht, wo<br />

sie überhaupt ihre Werkstätten ansiedeln<br />

sollen. Wir vom ISB befürchten,<br />

dass durch diese Praxis die<br />

Qualität der Maßnahmen beeinträchtigt<br />

wird. Man kann vermuten,<br />

dass nicht nur an Lohnkosten, sondern<br />

auch an Unterrichtsmaterialien<br />

und bei der Ausstattung der Räume<br />

gespart wird.<br />

<strong>AWO</strong> Profil: Was müsste man ändern,<br />

um eine Gleichheit der Bewerber<br />

wieder herzustellen?<br />

Andreas Koch: Wir fordern, dass<br />

man sich nicht hauptsächlich am<br />

Preis orientieren soll. Qualitätskriterien<br />

müssen eine gleichwertige<br />

Rolle spielen. Bei vielen Maßnahmen<br />

für Jugendliche ist es z.B. unverzichtbar,<br />

dass die Mitarbeiter spezielle<br />

sozialräumliche Erfahrungen haben.<br />

Wenn ein Träger aus Sachsen<br />

kommt, fehlen diese Kontakte.<br />

<strong>AWO</strong> Profil: Sind Arbeitsplätze bedroht?<br />

Andreas Koch: Letztlich wird das alles<br />

auf dem Rücken der Beschäftigten<br />

ausgetragen. Es ist mir schon zu Ohren<br />

gekommen, dass Träger Mitarbeiter<br />

entlassen mussten, weil sie gegen<br />

den billigen Mitbewerber nicht<br />

mithalten konnten. Von der Arbeitslosigkeit<br />

bedroht, waren diese Mitarbeiter<br />

gezwungen, sich zu wesentlich<br />

schlechteren Konditionen vom Billiganbieter<br />

anstellen zu lassen.<br />

<strong>AWO</strong> Profil: Wie sieht die Zukunft<br />

aus?<br />

Andreas Koch: Wir stehen unter<br />

Druck. Der ist auch noch nicht zu<br />

Ende. Aber es gibt auch Dinge, die<br />

uns Mut machen. So gibt es eine<br />

gute Zusammenarbeit mit der örtlichen<br />

Agentur für Arbeit und der<br />

ARGE Jobcenter. Wir sind im Beirat<br />

des Job<strong>Cent</strong>ers vertreten. Die Träger,<br />

die im ISB zusammengeschlossen<br />

sind, schließen sich zu Bietergemeinschaften<br />

zusammen, um den<br />

Wettbewerb besser meistern zu können.<br />

Die meisten Träger haben diese<br />

schwere Zeit auch dank unserer Zusammenarbeit<br />

im ISB überstanden.<br />

<strong>AWO</strong> Profil: Alle reden vom Vorrang<br />

für die Bildung in Deutschland.<br />

Gilt das nicht für den Bereich der<br />

beruflichen Bildung?<br />

Andreas Koch: Ich würde gerne sehen,<br />

was geschehen würde, wenn<br />

sich andere Bildungsbereiche so wie<br />

wir nur an der finanziellen Effizienz<br />

messen lassen müssten. Aber es<br />

kommt ja kein Mensch auf die Idee,<br />

im Schulsystem Ausschreibungen<br />

nach dem Motto zu veranstalten:<br />

Unterrichten darf der, der den billigsten<br />

Unterricht bietet. Nur in dem<br />

Segment der Arbeitslosen, der<br />

„Schmuddelecke“, wird oft ohne Bedenken<br />

hauptsächlich auf den Preis<br />

geguckt. Würde jemand sein Kind in<br />

einer Grundschule anmelden, weil<br />

sie die billigste ist? Das ist unvorstellbar.<br />

Was wir erleben ist eine Verschiebung<br />

von fundamentalen Werten<br />

unserer Gesellschaft.<br />

Interview: Karl-Martin Flüter<br />

<strong>AWO</strong> Profil Spezial<br />

„Hartz“ ist das Stichwort der Bundestagswahl 2005. Nichts bewegt die Menschen mehr als die Reform des<br />

Arbeitsmarktes. Die Arbeiterwohlfahrt in <strong>Dortmund</strong> und die dobeq haben es geschafft, auf den umfas-senden<br />

Umbau des Arbeitsmarktes mit kommunalen Initiativen zu reagieren. Im Kleinen wächst eine durchaus erfolgreich<br />

arbeitende Infrastruktur. Auf dieser Seite stellen wir Angebote von dobeq und <strong>AWO</strong> vor: JOBlokal, STARegio,<br />

Personal Service Agentur und die „Arbeitsgelegenheiten“. Trotz der positiven Ergebnisse ist die Arbeit jetzt durch<br />

die Ausschreibungspolitik der Bundesagentur für Arbeit bedroht.<br />

Der Projektorraum der „Schaubühne“<br />

ist ein Ort, an dem sich<br />

Bernhard Paul Krupke (50) wohlfühlt.<br />

Man sieht ihm das an, wenn er<br />

neben dem großen Vorführgerät<br />

steht. Zehn Jahre seines Lebens hat<br />

er schon als Filmvorführer gearbeitet;<br />

das ist nun schon über zwei Jahrzehnte<br />

her. Es folgte der Absturz aus<br />

der bürgerlichen Existenz.<br />

Bernhard Paul Krupke hat wieder<br />

Arbeit. Und seitdem er in <strong>Dortmund</strong>s<br />

ältestem und traditionsreichstem Kino<br />

die Chance bekam, in seinem Traumjob<br />

zu arbeiten, hat sich der abgerissene<br />

Lebensfilm von Bernhard Paul<br />

Krupke zusammengefügt.<br />

Die dobeq-Agentur JOBlokal hat<br />

in dieser Geschichte eine wichtige<br />

Rolle gespielt. Bernhard Paul Krupke<br />

hatte lange Zeit Probleme mit dem<br />

Alkohol. Hätte er nicht irgendwann<br />

das Büro von JOBlokal in der<br />

Münsterstraße aufgesucht, dann hätte<br />

sein Leben wahrscheinlich nicht<br />

diese Wendung genommen.<br />

Sigrid Pettrup, Mitarbeiterin bei<br />

JOBlokal, hat ihn auf seinem Weg<br />

zurück ins Berufsleben begleitet. Kurz<br />

nach Beginn seiner Projektteilnahme<br />

vermittelte ihn das Büro in den L-<br />

Shop, ein Projekt der Arbeiterwohlfahrt.<br />

Diese Beschäftigung stabilisierte<br />

ihn in seiner alten Zuverlässigund<br />

Leistungsfähigkeit. JOBlokal<br />

stellte den Kontakt mit der Schaubühne<br />

her, überarbeitete die Bewerbung<br />

und machte Krupke fit für das Vor-<br />

Der Film läuft weiter<br />

Dank JOBlokal schaffte Bernhard Paul Krupke den Rückkehr in seine Beruf<br />

stellungsgespräch. Auch jetzt noch ist<br />

das Büro stets zur Stelle, wenn der<br />

Filmvorführer Unterstützung braucht -<br />

oder wenn Oliver Steier, der Assistent<br />

der Theaterleitung, das Gespräch<br />

sucht. „Wir sollen Arbeitsuchende<br />

passgenau vermitteln“, sagt<br />

der JOBlokal Projektleiter Oliver<br />

Schröter, „in diesem Fall ist das wirklich<br />

sehr gut gelungen.“<br />

Als sich Bernhard Paul Krupke bei<br />

der Schaubühne bewarb, rechnete er<br />

sich eigentlich nicht viele Chancen<br />

aus, wieder in seinem alten Lieblingsjob<br />

arbeiten zu können. 70 Bewerbungen<br />

lagen dem Kinobesitzer<br />

Hans Pioch vor. Nach dem persönlichen<br />

Vorstellungsgespräch entschied<br />

sich der Kinobetreiber jedoch für<br />

Bernhard Paul Krupke, weil der ihn<br />

durch sein fachliches Knowhow überzeugt<br />

hatte. Beide waren sich auf Anhieb<br />

sympathisch<br />

Nach einem erfolgreichen Praktikum<br />

folgte die Beschäftigungsaufnahme;<br />

zunächst als Minijob während<br />

der alljährlichen Sommerflaute.<br />

Doch schon ab Herbst soll sich die<br />

Beschäftigung in eine reguläre sozial-<br />

versicherungspflichtige verändern.<br />

Krupke hat in der Schaubühne eine<br />

Zukunft. Er wird jetzt den „Aufbaukurs<br />

zum Servicetechniker“ bei der Filmstiftung<br />

NRW besuchen. So bald wie<br />

möglich soll das noch auf teilzeit befristete<br />

Arbeitsverhältnis ausgedehnt<br />

werden, sagt Oliver Steier.<br />

Steier ist der wichtigste Ansprechpartner<br />

für Bernhard Paul Krupke,<br />

nachdem Hans Pioch, mit dem er sich<br />

so gut verstanden hatte, völlig überraschend<br />

verstarb.<br />

Dieses traurige Ereignis hätte<br />

Krupke ja eventuell erneut aus der<br />

Bahn werfen können. Doch auch mit<br />

Oliver Steier versteht er sich bestens<br />

und die neue Inhaberin, Edith Pioch-<br />

Vogt, steht ebenfalls hinter ihm. Es<br />

sieht so aus, als hätte sich das Glück<br />

endgültig wieder auf Krupkes Seite<br />

geschlagen. Für Oliver Steier ist die<br />

Sache klar. Er ist zufrieden, einen zuverlässigen<br />

und engagierten Mitarbeiter<br />

wie Bernhard Paul Krupke zur<br />

Seite zu haben: „Der Filmvorführer ist<br />

der wichtigste Mann im Kino, auf ihn<br />

kommt es an.“<br />

(flü)<br />

DIE DOBEQ-VERMITTLUNGSAGENTUR JOBLOKAL, die ein Teilprojekt<br />

der europäischen Gemeinschaftsinitiative URBAN II ist, stärkt den Wirtschaftsstandort<br />

<strong>Dortmund</strong>er Nordstadt, indem sie Arbeit suchende Menschen an<br />

kleine und mittlere Unternehmen vermittelt. Der Vorteil für die Mittelständler<br />

liegt in der erleichterten Personalauswahl. Außerdem qualifiziert und coacht<br />

JOBlokal die Bewerber. Etwa 1000 Unternehmen stehen in der Kartei von<br />

JOBlokal, auf der anderen Seite stehen fast 700 Arbeit suchende Klienten. Sie<br />

werden von sechs dobeq-Mitarbeitern beraten und betreut.<br />

Zurück im Vorführraum:<br />

Bernhard Paul Krupke<br />

(rechts), Oliver Steier<br />

und Sigrid Pettrup


Frank Zielasko geht seinen Weg<br />

Mit der Unterstützung von STARegio: ein Ausbildungsplatz in einer Wachstumsbranche<br />

Die Kubiak Kurier-Express-Logistik<br />

KG ist ein erfolgreiches mittelständisches<br />

Unternehmen. 1985 gründete<br />

Frank Kubiak den Kurierdienst in<br />

<strong>Dortmund</strong>. Seitdem ist „in time<br />

Kubiak“ noch schneller als die gesamte<br />

Logistikbranche gewachsen.<br />

Heute rollen 20 Fahrzeuge im Auftrag<br />

des Kurierdiensts über die Straßen.<br />

Kurierdienste sind vor allem Dienstleister.<br />

Schnelligkeit, Zuverlässigkeit<br />

und Kundennähe werden groß geschrieben.<br />

Auf die Qualität der Mitarbeiter<br />

kommt es an, denn Transport<br />

und Auslieferung sind ein sensibles<br />

Geschäft. Ein einziger unpünktlicher<br />

oder unhöflicher Mitarbeiter kann<br />

den Kunden vergraulen. Doch gute<br />

Mitarbeiter zu finden ist nicht leicht<br />

und kostet vor allem Zeit. Das galt<br />

auch für den erfolgreichen, aber vielbeschäftigten<br />

Mittelständler wie Frank<br />

Kubiak.<br />

Deshalb war er interessiert, als sich<br />

STARegio, ein neuer Service der<br />

dobeq, bei ihm meldete. Seit August<br />

2004 sucht „STARegio“ neue Ausbildungsplätze<br />

in der Logistikbranche<br />

und versucht alte, nicht mehr besetzte<br />

Ausbildungsstellen zu reaktivieren.<br />

Dieses Konzept - das im Rahmen des<br />

„Paktes für Ausbildung“ der Bundesregierung<br />

entstand - ist überaus erfolgreich.<br />

Über 30 zusätzliche Ausbildungsplätze<br />

sind in <strong>Dortmund</strong> im<br />

Bereich Logistik seit Mitte 2004 durch<br />

„STARegio“ vermittelt worden: 30<br />

Stellen für Jugendliche, die sonst<br />

wahrscheinlich ohne Ausbildung geblieben<br />

wären.<br />

Einer von ihnen ist Sebastian<br />

Zielasko (23). Der schlaksige junge<br />

Mann ist sichtlich froh, dass er jetzt<br />

dem „in-Time-Team“ von Frank Kubiak<br />

als Auszubildender angehört.<br />

Nach einem Praktikum war die Firma<br />

sofort bereit, ihn zu übernehmen: ein<br />

Erfolgserlebnis, das den neuen Azubi<br />

sichtlich aufgebaut hat.<br />

Der ständige Begleiter von Sebastian<br />

Zielasko auf dem Weg zu einer<br />

Ausbildung war Xaver Lehmann.<br />

Der STARegio-Mitarbeiter hat<br />

den Kontakt zu Frank Kubiak hergestellt<br />

und den jungen Mann empfohlen,<br />

obwohl Zielasko vorher schon<br />

Frank Zielasko (2.v.r.) ist froh. Der Ausbildungsplatz im Unternehmen von Frank Kubiak<br />

(links) hat Zukunft. Mit ihm freuen sich Angelika Thomas-Idek (Verwaltung und Organisation)<br />

und Xaver Lehmann von STARegio.<br />

eine Ausbildung abgebrochen hatte.<br />

In einer dobeq-eigenen Trainingsmaßnahme<br />

hatte er allerdings einen<br />

guten Eindruck gemacht. „So konnte<br />

ich mir sicher sein, dass Sebastian<br />

diese Ausbildung schaffen würde,<br />

wenn wir ihm ein wenig zur Seite stehen“,<br />

sagt Xaver Lehmann.<br />

Genau das wird in den nächsten<br />

Monaten geschehen. Die dobeq ist<br />

gut vernetzt, wenn es um die Unterstützung<br />

der Azubis geht. Wenn es<br />

in der Berufsschule ein bisschen<br />

klemmt, können die ausbildungsbegleitenden<br />

Hilfen (abH) der dobeq<br />

einspringen, wenn es Probleme zwischen<br />

Arbeitgeber und Azubis gibt, ist<br />

Xaver Lehmann zur Stelle.<br />

Zwei Jahre wird die Ausbildung<br />

zum Servicefahrer KEP (Kurier Express<br />

Postdienstleistungen) dauern. Überzeugt<br />

Sebastian Zielasko dabei, kann<br />

er danach die kaufmännische Richtung<br />

zur Fachkraft KEP einschlagen.<br />

Aber auch so ist der Job nicht ohne.<br />

Logistik und Transport sind längst ein<br />

anspruchsvolles Gewerbe. Wer hier<br />

seinen Weg gehen will, muss seinen<br />

Kopf einsetzen. So ist die gesamte<br />

Kubiak-Flotte ständig online. Via<br />

Internet können die Kunden stets die<br />

neue Position der Fracht orten. Innovationen<br />

wie diese geben der Wachstumsbranche<br />

neue Impulse. Das bietet<br />

Aufstiegschancen für Mitarbeiter,<br />

die mit Engagement zur Sache gehen:<br />

gute Aussichten auch für Frank<br />

Zielasko. (flü)<br />

STAREGIO STEHT FÜR „Strukturverbesserung der Ausbildung in ausgewählten<br />

Regionen“. Das Projekt unterstützt Unternehmen, die in den Branchen<br />

Gesundheitswirtschaft und Lager/Logistik erstmalig oder zusätzlich<br />

oder in neuen Berufen ausbilden. In <strong>Dortmund</strong> ist die dobeq für den Bereich<br />

Lager/Logistik zuständig. STARegio kooperiert eng mit der Agentur für Arbeit<br />

<strong>Dortmund</strong>, sowie mit IHK, Handwerkskammer, Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung<br />

und dem DGB. Das Projekt wird vor Ort wissenschaftlich<br />

vom Landesinstitut Sozialforschungsstelle <strong>Dortmund</strong> begleitet.<br />

Sprungbrett in die Arbeitswelt<br />

Ein-Euro-Jobs sind besser als ihr Ruf - wie das Beispiel von Özlem Altunbas beweist<br />

Ein-Euro-Jobs: Für viele ist das<br />

nur ein anderes Wort für Ausbeutung.<br />

Die sogenannten „Arbeitsgelegenheiten“<br />

können aber<br />

auch ein Sprungbrett in die Arbeitswelt<br />

sein.<br />

Für Özlem Altunbas (21) ist es<br />

klar, wie ihre berufliche Zukunft aussieht:<br />

Sie wird Altenpflegerin. Ihre<br />

Überzeugung hat sich im Laufe der<br />

sechs Monate gefestigt, in denen sie<br />

als sogenannte Ein-Euro-Kraft in der<br />

<strong>AWO</strong>-Tagespflege auf dem Möllershof<br />

gearbeitet hat.<br />

Eigentlich ist Özlem Altunbas Arzthelferin.<br />

Aber in diesem Beruf ist als<br />

Arbeitssuchende nicht zu machen.<br />

Anderthalb Jahre lang hat sie vergeblich<br />

gesucht. Als die „Arbeitsgelegenheiten“<br />

- wie die Ein-Euro-<br />

Jobs offiziell heißen - Ende vergangenen<br />

Jahres in die Erprobungs-<br />

phase gingen, war sie eine der ersten,<br />

die sich meldete. Den Möllershof<br />

als möglichen Arbeitsort schlug sie<br />

selbst der Agentur für Arbeit vor. Die<br />

Agentur stimmte zu und so war<br />

Özlem Altunbas ab dem Dezember<br />

2004 neue Mitarbeiterin in der<br />

Tagespflege.<br />

Diesen Schritt hat sie nicht bereut.<br />

Vom ersten Tag war ihr klar, dass die<br />

Arbeit mit älteren Menschen genau<br />

das ist, was sie machen will. Sie hat<br />

bei den täglichen Arbeiten, etwa den<br />

Mahlzeiten, geholfen, hat aber auch<br />

Senioren einzeln begleitet und an<br />

Gruppenaktivitäten teilgenommen.<br />

„Die Arbeit hat mir gefallen und<br />

das Team war super“, sagt sie. Angelika<br />

Mehanna, Leiterin auf dem<br />

Möllershof, gibt das Kompliment zurück.<br />

Sie hat Özlem Altunbas als zuverlässige<br />

und engagierte Arbeits-<br />

kraft kennengelernt. Das Zeugnis,<br />

das die 21jährige für ihren sechsmonatigen<br />

Arbeitseinsatz erhalten<br />

hat, kann sich sehen lassen.<br />

Ohne Ein-Euro-Job hätte Özlem<br />

Altunbas sicherlich keinen so leicht<br />

Zugang zur Tagespflege gefunden.<br />

Die Einrichtung ist kaum in der Lage,<br />

zusätzliches Personal zu beschäftigen.<br />

„Man kann Arbeitsgelegenheiten<br />

als ein gut geeignetes Instrument<br />

der niedrigschwelligen Arbeitsvermittlung<br />

sehen“, meint Cordula von<br />

Koenen. Die Mitarbeiterin der „Seniorenwirtschaft“<br />

- ein dobeq-Service -<br />

hat Özlem Altunbas in den Möllershof<br />

vermittelt.<br />

Um die berufliche Perspektive ging<br />

es der jungen Frau vor allem. Und<br />

das geringe Entgelt? Das war nicht so<br />

wichtig, sagt sie: „Mir ging es vor<br />

allem um neue Erfahrungen.“ (flü)<br />

<strong>AWO</strong> Intern<br />

Manuela Graf, Personal Service Agentur (PSA)<br />

Manuela Graf (39) ist bei der Personal<br />

Service Agentur (PSA) der<br />

GAD - einer <strong>AWO</strong>-Tochtergesellschaft<br />

- die Frau für alles. PSAs sind<br />

zentrale Institutionen der Hartz-Reformen.<br />

Eine Personal Service Agentur<br />

stellt Mitarbeiter ein und vermittelt<br />

sie in befristete Arbeitsverhältnisse.<br />

Dabei hofft man auf den<br />

„Klebeeffekt“, der dann eintritt,<br />

wenn aus dem befristeten Arbeitsverhältnis<br />

ein festes wird. Die PSA<br />

der GAD hat sich auf Pflegekräfte<br />

spezialisiert.<br />

Was sich so einfach anhört, bedeutet<br />

für Manuela Graf viel Arbeit.<br />

Sie wählt die Mitarbeiter aus, führt<br />

die Bewerbungsgespräche und<br />

nimmt die Einstellung vor. Auf der<br />

anderen Seite führt sie Kundengespräche<br />

mit Leitern von Seniorenzentren<br />

und Pflegeeinrichtungen,<br />

um zu wissen, was diese wollen. Sie<br />

ist zuständig für die Disposition, das<br />

heißt sie vermittelt die Mitarbeiter<br />

der PSA an ihre Arbeitsplätze.<br />

Doch damit ist ihre Aufgabe<br />

längst nicht beendet. Gibt es Probleme,<br />

muss Manuela Graf schlichten<br />

und Lösungen finden. Wird der<br />

Arbeitnehmer krank, muss sie Ersatz<br />

stellen. Und natürlich ist sie auch<br />

dann für den PSA-Mitarbeiter da,<br />

wenn das Vertragsverhältnis ausläuft<br />

und es zu keinem unbefristeten<br />

Arbeitsverhältnis gekommen ist.<br />

Dann hilft sie, Bewerbungen zu<br />

schreiben und Kontakte herzustellen.<br />

Es ist also ein wirklich weites<br />

Arbeitsfeld, das Manuela Graf bestellt.<br />

Doch die Erfahrungen ihres<br />

eigenen Berufsweges helfen ihr. Eigentlich<br />

ist sie ausgebildete Krankenschwester.<br />

Sie arbeitete in Herne<br />

als Intensivschwester, übernahm<br />

sogar die Schichtleitung.<br />

Irgendwann wollte sie mehr, studierte<br />

Sozialpädagogik, arbeitete<br />

im Anerkennungsjahr in einer Beratungsstelle<br />

für Senioren und war<br />

dann in vielen verschiedenen Jobs<br />

in der Erwachsenenbildung für verschiedene<br />

Träger tätig. Dass sie jetzt<br />

in einer PSA für Pflegekräfte arbei-<br />

Manuela Graf<br />

tet, führt all das, was sie gemacht<br />

hat, wieder zusammen: „Hier brauche<br />

ich eine Kombination aus meinem<br />

alten Beruf als Krankenschwester<br />

und all den Erfahrungen, die ich<br />

danach gemacht habe.“<br />

Im August 2004 wurde die PSA<br />

gegründet. Nach einem Jahr können<br />

sich die Erfolge sehen lassen.<br />

Die Vermittlungsquote ist mit 80<br />

Prozent überdurchschnittlich gut.<br />

Außerdem hat sich mit Hartz IV und<br />

dem Arbeitslosengeld II (ALG II) die<br />

Situation verändert, hat Manuela<br />

Graf festgestellt. „Die Leute haben<br />

jetzt mehr Druck“, sagt sie, „die<br />

Leute kommen früher und sie werden<br />

in ihren Ansprüchen beweglicher.<br />

Jetzt ist man bereit, für weniger<br />

Geld zu arbeiten, wenn es nur<br />

einen Job gibt.“<br />

Im Kleinen ist die Personal Service<br />

Agentur der GAD ein gelungenes<br />

Experiment. „Unsere Kunden in den<br />

Einrichtungen und Pflegediensten<br />

vertrauen uns“, sagt Manuela Graf,<br />

„sie wissen, dass sie sorgsam ausgewählte<br />

Mitarbeiter erhalten.“ Diese<br />

positive Einschätzung gilt auch<br />

für die anderen Kunden der PSA -<br />

die, die kommen, weil sie einen Job<br />

suchen -: „Wer zu uns kommt und in<br />

die PSA aufgenommen wird, hat<br />

eine realistische Chance auf einen<br />

sicheren und unbefristeten Arbeitsplatz.“<br />

(flü)<br />

Erfahrungen in ihrem Traumjob sammeln - das konnte Özlem Atlunbas (MItte)<br />

dank der Arbeitsgelegeheiten. Angelika Mehanna (rechts) war sehr zufrieden<br />

mit ihrer Mitarbeiterin, die Cordula von Koenen (links) in die Tagespflege<br />

vermittelt hatte - und auch Tagespflegegast Werner Konsorr hatte einen guten<br />

Draht zu der Ein-Euro-Jobberin.


Ehrenamt heute<br />

Elterngruppe der <strong>AWO</strong>-Werkstätten<br />

Wie seit fast 25 Jahren treffen sich Frauen aus der Elterngruppe der <strong>AWO</strong><br />

Werkstätten jeden Mittwoch im Eugen-Krautscheid-Haus. Allerdings ist<br />

nicht mehr alles beim Alten. Früher saßen sie strickend und häkelnd zusammen.<br />

Heute spielen sie das Gesellschaftsspiel Rommee-Kat.<br />

Die Pullover und Schals, Socken und Tischdecken, die bei der gemeinsamen<br />

Handarbeit entstanden, verkauften die Frauen auf Basaren und<br />

Sommerfesten. Sogar einen eigenen Verkaufswagen hatten sie angeschafft.<br />

In den Glanzzeiten haben sie manchmal an einem Tag 1.000 Mark eingenommen<br />

- alles zu Gunsten der <strong>AWO</strong> Werkstätten. 75.000 Euro sind so im<br />

Laufe der Zeit als Spenden an die Werkstätten gegangen. Die finanzielle<br />

Unterstützung war immer sehr willkommen, zuletzt wurde auf diese Weise<br />

die neue Bühne in der Cafeteria finanziert.<br />

Doch das ist alles vorbei. Das Alter fordert seinen Tribut, auch wenn die<br />

Frauen aus der Elterngruppe viel jünger aussehen, als sie tatsächlich sind.<br />

„Die Arbeit für die Werkstätten hat uns jung gehalten“, sagt Johanna<br />

Sanetra, die mit 83 Jahren die Älteste im Kreis ist.<br />

Vor allem aber haben sich die Zeiten geändert und damit der Modegeschmack.<br />

Die junge Generation kauft lieber Massenware im Supermarkt<br />

als die liebevoll hergestellte Kleidung der Elterngruppe. „Die Gruppe lebte<br />

davon, dass sie Erfolg hatte“, sagt Felix Dostatni. Als die Nachfrage und<br />

der Umsatz immer mehr nachließ, zogen die Frauen die Konsequenzen.<br />

Seitdem spielen sie Rommee-Kat, wenn sie sich treffen.<br />

Felix Dostatni war übrigens der einzige Mann, den die Frauen um sich<br />

duldeten. Er war zuständig für die Logistik, schaffte Materialien herbei und<br />

brachte die fertigen Produkte an den Mann oder die Frau - und erwies sich<br />

dabei als überaus begabter Verkäufer.<br />

Damit war er das Bindeglied zwischen der Frauen- und der Männergruppe,<br />

die sich ebenfalls gebildet hatte. Alfons Kosch gehörte ihr an. Er<br />

war der Chauffeur, wenn Eltern und Mitarbeiter zu Ausflügen aufbrachen.<br />

Unvergessen sind die Ferienfreizeiten, die die Elterngruppe vorbereiteten<br />

und durchführten. Bis zu 50 teilweise schwer behinderte Teilnehmer waren<br />

mit von der Partie. Manchmal war man drei Wochen im Urlaubsort: eine<br />

verantwortungsvolle und kräftezehrende Aufgabe für die Eltern.<br />

Daran erinnern sich alle gerne. Auch wenn sie jetzt ein wenig zurückziehen,<br />

bleiben die Frauen und Männer den <strong>AWO</strong> Werkstätten nahe. Alle<br />

haben noch einen Sohn oder eine Tochter, die in den Werkstätten beschäftigt<br />

ist. Außerdem: Nach 25 Jahren kann man die Tradition der Treffs im<br />

Krautscheid-Haus nicht einfach beenden. Hedwig Kosch ist sich ziemlich<br />

sicher. „Ich glaube, wir haben in den ganzen Jahren nicht einen Mittwoch<br />

ausfallen lassen.“<br />

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Neue Sangesschwestern sucht der <strong>AWO</strong> Frauenchor des Ortsvereins Holzen - und zwar dringend. Voraussetzungt ist<br />

Spaß am Singen, Zeit für die Proben, die montags stattfinden und Lust, eine tolle Gemeinschaft kennenzulernen. Die<br />

Leitung hat Joachim Thiele. Unser Foto zeigt den Chor während der Chorfahrt zum Schloss Nordkirchen.<br />

Kontakt Chorleiter Joachim Thiele:Tel. 02 31/28 66 28 24 oder Tel. 0 25 96/21 25 (abends).<br />

Vom Parkhaus Barop in die Baroper<br />

Bahnhofstraße 3 in die Räumlichkeiten<br />

der ehemaligen Gaststätte „Alt<br />

Barop“ zieht die Begegnungsstätte im<br />

September um. In der Vergangenheit<br />

war die Sorge des Ortsvereins und der<br />

Besucher der Begegnungsstätte groß,<br />

kein Domizil mehr im bisherigen Einzugsbereich<br />

des Parkhauses Barop zu<br />

haben, das vor dem Abriss steht. Es<br />

konnte jedoch ein Ersatzstandort gefunden<br />

werden. In den neuen Räumlichkeiten<br />

werden keine großen Umbauten<br />

vorgenommen, denn die Dauer<br />

des Mietvertrages ist auf ein Jahr<br />

befristet. Bis dahin muss geschaut<br />

Zertifiziert nach DIN EN ISO <strong>90</strong>01:2000<br />

der <strong>AWO</strong> in Barop<br />

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werden, wie sich die Finanzierung und<br />

das Programmangebot entwickeln.<br />

Am 11. September wird die Begegnungsstätte<br />

durch die Vorsitzende des<br />

Ortsvereins Barop Ruth Gohmann<br />

und durch die Unterbezirksvorsitzende<br />

Gerda Kieninger eröffnet.<br />

Die bisherigen Angebote werden fortgeführt,<br />

neue Ideen werden entwickelt.<br />

Im Vordergrund bleibt die soziale<br />

Betreuung und Beratung der Senioren.<br />

Die Angebote stehen allen<br />

Bürgern offen. Ina Schüler und<br />

Team werden die Begegnungsstätte<br />

weiterhin mit viel Tatkraft ehrenamtlich<br />

führen. (dev)<br />

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Der <strong>AWO</strong> Bezirk Westliches Westfalen<br />

plant und baut zur Zeit<br />

sechs neue Seniorenzentren. Mit<br />

53 Einrichtungen gehört die Arbeiterwohlfahrt<br />

bereits zu den<br />

größten Trägern von Seniorenzentren<br />

in den Regierungsbezirken<br />

Münster und Arnsberg. Eine<br />

Reihe bestehender Seniorenzentren<br />

wurde umgestaltet,<br />

um den besonderen<br />

Bedürfnissen<br />

von Menschen mit Demenz<br />

gerecht zu werden.<br />

Im Frühjahr wurde<br />

bereits ein Haus in Oer-<br />

Erkenschwick eröffnet,<br />

Ende des Jahres können<br />

die ersten Bewohner in<br />

das neue <strong>AWO</strong>-Seniorenzentrum in<br />

<strong>Dortmund</strong>-Aplerbeck einziehen. Eine<br />

weitere Einrichtung des Bezirks wird<br />

Anfang 2006 in Ibbenbüren fertig<br />

gestellt sein.<br />

In Sommer war Baubeginn für die<br />

Neubauten vier und fünf in Münster-<br />

Gievenbeck und in Münster-Albachten.<br />

Die sechste Einrichtung entsteht<br />

in Erndtebrück. Hier fand die<br />

Grundsteinlegung im August statt.<br />

„Mit dem Bau der neuen Häuser<br />

reagiert die Arbeiterwohlfahrt auf die<br />

demographischen Veränderungen<br />

der Gesellschaft“, sagt Gertrud<br />

Löhken-Mehring, Abteilungsleiterin<br />

beim <strong>AWO</strong> Bezirk. Bis 2040 wird sich<br />

die Zahl der Pflegedürftigen in<br />

Deutschland von zwei auf vier Millionen<br />

erhöhen. Möglich wurden die<br />

Neubauplanungen beim <strong>AWO</strong> Bezirk<br />

durch das Landespflegegesetz, das<br />

2003 in Kraft trat. Die kommunale<br />

Steuerung der Heimplatzangebote<br />

<strong>AWO</strong> Bezirk Westliches Westfalen<br />

<strong>AWO</strong>-Bezirk reagiert auf<br />

demographische Herausforderung<br />

Gertrud Löhken-Mehring<br />

wurde aufgehoben. In der Zusammenarbeit<br />

mit Investoren kann<br />

nunmehr auf Nachfrage reagiert werden,<br />

wo Bedarf besteht. In den Jahren<br />

zuvor hatte sich die <strong>AWO</strong> im<br />

Westlichen Westfalen auf die<br />

Umstrukturierung der bestehenden<br />

Seniorenzentren konzentriert und<br />

dort, wo es möglich war, das<br />

„integrative Wohnen“ eingeführt.<br />

Diese Häuser<br />

wurden so umgebaut,<br />

dass dort tagesstrukturierende<br />

Maßnahmen für<br />

Menschen mit Demenz<br />

angeboten werden können.<br />

In den Tagesräumen<br />

können die demenzkranken<br />

Bewohner gezielt<br />

gefördert werden. Gleichzeitig entspannt<br />

sich die Situation in den anderen<br />

Wohnbereichen, die sonst sehr<br />

unruhig waren. Außer den Tagesräumen<br />

richtet der <strong>AWO</strong> Bezirk zunehmend<br />

Nachtcafés in seinen Seniorenzentren<br />

ein. Dort können Bewohner<br />

Letzte Hand angelegt<br />

haben Doris<br />

Gumpert, Leiterin des<br />

neuen Seniorenzentrums<br />

Rodenberg in<br />

<strong>Dortmund</strong>-Applerbeck,<br />

und Norbert B. Hanke<br />

(Sozialer Dienst) in den<br />

vergangenen Wochen.<br />

Nach Wochen<br />

intensiver Vorbereitung<br />

werden die ersten<br />

Bewohner bald<br />

einziehen.<br />

<strong>AWO</strong> Bezirk Westliches Westfalen nimmt am<br />

„Boulevard <strong>Dortmund</strong>er Herbst“ teil<br />

Auch in diesem Jahr wird die <strong>AWO</strong> bei der Verbrauchermesse <strong>Dortmund</strong>er<br />

Herbst vertreten sein. Die Kur- und Reiseangebote der AW Kur GmbH sowie die<br />

entsprechenden Angebote der Unterbezirke <strong>Dortmund</strong> und Ennepe-Ruhr stehen<br />

im Mittelpunkt der Präsentation. In der Westfalenhalle 4 wird der Bezirksverband<br />

auf 60qm die Möglichkeit zum Ausruhen, zu einem Gespräch und zu<br />

einem kleinen Imbiss bieten.<br />

Ausflüge in die europäische Geschichte<br />

Bad Sachsa liegt in einer der ältesten europäischen Kulturlandschaften.<br />

Das nutzten immer mehr Reisegruppen, um<br />

das Hotel als Ausgangspunkt für Exkursionen zu nutzen.<br />

Die Ausflüge werden vom Haus vorbereitet.<br />

Dieses reizvolle Angebot hat auch den <strong>AWO</strong> Ortsverein Warstein<br />

überzeugt. Unter dem Motto „Zwischen Natur und Kultur“<br />

waren die Warsteiner in den Harz aufgebrochen. Heinrich<br />

Häckel, der Unterbezirksvorsitzende für das Hochsauerland und<br />

den Kreis Soest, hatte die Reiseleitung übernommen. Ihn überzeugte<br />

vor allem das <strong>AWO</strong>-Haus in Bad Sachsa. Das renovierte<br />

Jugendstilgebäude, in dem seine Gruppe Zimmer bezog, lieferte<br />

das passende historische Ambiente für die geschichtsträchtigen<br />

Exkursionen der Warsteiner Gruppe. Der Harz – einst durch die<br />

deutsch-deutsche Grenze geteilt – ist eine zentrale europäische<br />

Kulturlandschaft. Zahlreiche Ausflugsziele bieten sich an: Halberstadt,<br />

Quedlinburg, Goslar, Clausthal-Zellerfeld, Hahnenklee mit<br />

der Stabkirche und Braulage. Höhepunkt jeder Reise ist die Fahrt<br />

mit der Schmalspurbahn von Wernigerode auf den Brocken.<br />

auch die späten Abendstunden verbringen.<br />

Mittlerweile beträgt der Anteil<br />

dementiell erkrankter Menschen in<br />

den Wohnbereichen etwa 70 Prozent.<br />

Damit wird das Miteinander von Bewohnern<br />

mit Demenz und anderen<br />

Bewohnern immer schwieriger. Eine<br />

Separierung der Demenzkranken in<br />

eigene Wohnbereiche lehnt die <strong>AWO</strong><br />

ab, weil dies nicht ihrem Pflegeleitbild<br />

entspricht.<br />

Alle neuen <strong>AWO</strong>-Seniorenzentren<br />

nehmen bis zu 80 Bewohner auf.<br />

Rund 80 Prozent der Plätze sind Einzelzimmer.<br />

Die Häuser sind hochwertig<br />

eingerichtet, die Zimmer mit einem<br />

seniorengerechten Sanitärbereich,<br />

Notrufsystem und AnschlüsemTelefon<br />

und TV ausgestattet.<br />

Die Seniorenzentren haben stets<br />

eine gute Anbindung an die örtliche<br />

Gemeinschaft. So liegt das neue Haus<br />

in Aplerbeck im Ortskern des <strong>Dortmund</strong>er<br />

Stadtteils. Hinter dem Haus ist<br />

der Rodenbergpark gelegen - eine<br />

idyllische Ruheoase mit Wasserschloss.<br />

Erfolgreiche<br />

Mitgliederkampagne<br />

Die Mitgliederkampagne kann eine<br />

positive erste Zwischenbilanz ziehen.<br />

Im Zeitraum von 30. September<br />

2004 bis zum 15. August 2005 wurden<br />

im Bezirk Westliches Westfalen<br />

2800 Mitglieder neu angemeldet.<br />

Warum soll ein Borussia-Fan-Club nur was für junge Leute sein?<br />

<strong>AWO</strong> Seniorenzentrum<br />

Brackel im Fußballfieber<br />

Gleich zweimal stand „König Fußball“<br />

am 25. August 2005 im<br />

Karola-Zorwald-Seniorenzentrum<br />

der Arbeiterwohlfahrt im Mittelpunkt.<br />

Zum einen bei der Gründung<br />

des Fan-Clubs „Rote Herzen<br />

BVB“ und zum anderen bei der<br />

Aufstellung eines WM-Fußballsofas.<br />

Geboren wurde die Idee eines eigenen<br />

Fan-Clubs beim Besuch des<br />

<strong>Dortmund</strong>er Landtagsabgeordneten<br />

Harald Schartau im April diesen Jahres.<br />

Bewohner Herbert Böckenkamp<br />

(71) und Schartau waren sich im Gespräch<br />

schnell einig: „Warum soll ein<br />

Borussia-Fan-Club nur was für junge<br />

Leute sein?“ Schnell gaben sich weitere<br />

BVB-Fans unter den Mitbewohnern<br />

zu erkennen, so dass der Club<br />

heute 13 Gründungsmitglieder haben<br />

wird. Ehrenmitglied wird selbstverständlich<br />

Harald Schartau - die<br />

Patenschaft übernimmt BVB-Legende<br />

Aki Schmidt. Auch Rolf-Arnd<br />

Marewski, Leiter des Fanprojekts<br />

<strong>Dortmund</strong> sowie offizieller Beauftragter<br />

des WM-OK des DFB hat seine<br />

Teilnahme am Gründungsakt zugesagt.<br />

Aki Schmidt und Marewski stellen<br />

gemeinsam fest: “Wir freuen uns<br />

sehr, eine solche Aktion unterstützen<br />

zu dürfen!“.<br />

Damit auch schon von außen zu<br />

erkennen ist, dass im Seniorenzentrum<br />

fußballbegeisterte „Oldies“<br />

7<br />

leben, wird im Eingangsbereich eines<br />

der bekannten WM-Sofas platziert –<br />

gespendet von Kroymans Autohaus.<br />

Bodo Champignon, Bezirksvorsitzender<br />

der <strong>AWO</strong> bedankt sich gemeinsam<br />

mit der ebenfalls BVB-begeisterten<br />

Einrichtungsleiterin Mirna<br />

Böhle beim Geschäftsführer des<br />

<strong>Dortmund</strong>er Autohauses Herrn<br />

Michael Güldenpfennig mit den Worten:<br />

„Viele der Bewohnerinnen und<br />

Bewohner unserer Pflegheime sind<br />

nicht mehr mobil. Wir freuen uns,<br />

dass sie mit ihrer Spende mithelfen,<br />

ein Stück Weltmeisterschaft auch hier<br />

in das Seniorenzentrum zu bringen.<br />

Die Bewohner, aber auch deren Enkelkinder,<br />

werden es Ihnen danken.“<br />

Richtig rund wird Sache für den<br />

neuen Fan-Club durch ein besonderes<br />

Geschenk des <strong>AWO</strong> Ortsvereins -<br />

Brackel. „Als wir von der Club-Gründung<br />

erfahren haben,“ stellt <strong>AWO</strong><br />

OV Vorsitzender Michael Aumüller<br />

fest,“ haben wir zusammengelegt<br />

und entschieden dem Club ein Premiere-Abo<br />

zu spenden.“<br />

Im neuen – schon mit viel BVB<br />

Utensilien eingerichteten - Clubzimmer<br />

kann nun jeder Spieltag mit<br />

Spannung verfolgt werden.<br />

„Jetzt“, hofft Gründungsmitglied<br />

Böckenkamp, „muss nur noch die Borussia<br />

einen Zahn zulegen und einer<br />

erfolgreichen Saison steht nichts<br />

mehr im Wege“.<br />

Landhaus Fernblick, Winterberg<br />

<strong>AWO</strong> PROFIL


<strong>AWO</strong> PROFIL<br />

8<br />

Tipps Tipps Trends rends Termine ermine<br />

MUTPROBE FÜR ULLA<br />

BURCHARDT: Die Bundestagsabgeordnete<br />

sauste beim Kletterfest am<br />

Blücherbunker aus luftiger Höhe von<br />

einem Fenster im vierten Stock nach<br />

unten, vorbei an den staunenden<br />

kleinen und großen Besuchern des<br />

tradionellen Kletter- und Straßenfestes. Das Team des <strong>AWO</strong>-Teens-und<br />

Jugendtreffs unter der Leitung von Tobias Petschke und die <strong>AWO</strong> Streetworker<br />

hatten das Erlebnisfest organisiert. Dabei konnten sie auf die<br />

Unterstützung des Familienprojektes der Stadt <strong>Dortmund</strong> und von Sponsoren<br />

aus der Geschäftswelt bauen. Das zweitägige Spektakel in der Innenstadt-Nordwest<br />

begeisterte erneut alle Besucher.<br />

Dienstjubiläum<br />

Heinz Feuerborn ( 52) feierte Anfang August sein 25-jähriges Dienstjubiläum.<br />

Der dobeq-Geschäftsführer und stellvertretende Geschäftsführer des<br />

<strong>AWO</strong> Unterbezirks begann seine Tätigkeit als Dipl. Sozialarbeiter in der<br />

Jugendberufshilfe. Heute widmet er sich im Wesentlichen dem Erhalt der<br />

Ausbildungs-, Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für benachteiligte<br />

junge Menschen und Langzeitarbeitslose. Damit ist auch die<br />

Sicherung der Arbeitsplätze bei der dobeq verbunden. <strong>AWO</strong>-Profil gratuliert.<br />

Schultenhof-Bioladen: Jetzt zwei Mal in <strong>Dortmund</strong><br />

Der Schultenhof bietet jetzt auch als Shop-in-Shop-Partner im neuen<br />

SuperBioMarkt in der Harkortstraße 18 in Hombruch hochwertiges Biofrischfleisch<br />

und ökologische Wurstspezialitäten an. Außerdem werden vom<br />

Hofladen Kartoffeln und Gemüse geliefert.<br />

Nachrufe<br />

Am 8. Juli verstarb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren<br />

die Huckarder Ortsvereinsvorsitzende Betty Schlömer. Sie war Mitglied des<br />

Rates der Stadt <strong>Dortmund</strong> und Mitglied des Seniorenbeirates. 1999 übernahm<br />

sie den Vorsitz des <strong>AWO</strong> Ortsvereins Huckarde-Wischlingen sowie<br />

auch die Leitung der Begegnungsstätte Servatiusstr. Im Jahr 2002 schlossen<br />

sich die Ortsvereine Wischlingen und Mailoh-Ost zu einem gemeinsamen<br />

Ortsverein zusammen. Für Betty Schlömer war es selbstverständlich, eine<br />

größere Verantwortung in der Betreuungsarbeit zu übernehmen. Ihre Lebenserfahrung<br />

und sozialpolitische Kompetenz zeichneten ihr ehrenamtliches<br />

Engagement aus. Mit dem plötzlichen Tode verliert die <strong>AWO</strong> in <strong>Dortmund</strong><br />

eine liebe Freundin und engagierte Mitstreiterin.<br />

Viel zu früh verstarb am 20. Juni im Alter von 60 Jahren der Brackeler<br />

Jochen Braune. Der ehemalige Brackeler Pfarrer war erst 2004 als Berufsschullehrer<br />

in den vorgezogenen Ruhestand gegangen. Jochen Braune war<br />

zuletzt stellvertretender, zuvor sechs Jahre Vorsitzender des <strong>AWO</strong>-Ortsvereins<br />

Brackel-Neuasseln. In der Kommunalpolitik vor Ort, in der evangelischen<br />

Kirchengemeinde und in der <strong>AWO</strong> wird sein unermüdlicher Einsatz<br />

für soziale Gerechtigkeit fehlen.<br />

<strong>AWO</strong> International e.V.<br />

Nach der Tsunami-Katastrophe in Südostasien hat <strong>AWO</strong> International Nothilfe-und<br />

Rehabilitationsmaßnahmen in den Provinzen Tamil Nadu, südlich<br />

von Madras an der Küste Indiens, geleistet. Ohne die Spendenbereitschaft<br />

innerhalb der <strong>AWO</strong>-Familie wäre das nicht möglich gewesen. Über die bei<br />

<strong>AWO</strong> International und der „Aktion Deutschland hilft“ eingegangenen<br />

Spenden stehen <strong>AWO</strong> International zwei Millionen Euro zur Verfügung, um<br />

den Flutopfern zu helfen. <strong>AWO</strong> International hat einen Newsletter, der<br />

monatlich per Email versendet wird. Für den Empfang des Newsletters kann<br />

man sich über den Link auf der Homepage registieren lassen.<br />

So sehen Sieger aus<br />

Ein gutes Jahr nach seiner Bewerbung<br />

um den Vorsitz im<br />

<strong>AWO</strong>-Unterbezirk hatte Norbert<br />

Roggenbach gut lachen: Das<br />

Foto zeigt ihn ganz entspannt<br />

beim Zieleinlauf des Ruhrmarathons<br />

im Frühjahr.<br />

Kurz notiert<br />

Beeindruckt von der Arbeit von und mit behinderten Menschen: Gäste des<br />

Weltjugendtages aus Sardinien in der Näherei der Werkstätten<br />

Gäste des Weltjugendtages bei der <strong>AWO</strong> zu Besuch<br />

Im Rahmen des Weltjugendtages<br />

besuchten junge Gäste auch<br />

<strong>AWO</strong>-Einrichtungen, um sich hier<br />

sich einen Tag lang zu engagieren<br />

und die sozialen Aufgaben kennen<br />

zu lernen.<br />

In den Werkstätten Lindenhorst waren<br />

13 junge Menschen aus Sardinien<br />

zu Gast. Die Gäste des Pastoralverbandes<br />

Innenstadt-Nord- Ost waren<br />

von den vielfältigen Förderungen<br />

für Menschen mit Behinderungen beeindruckt.<br />

Französische Weltjugendtagsteilnehmer<br />

aus Amiens und ihre Gastge-<br />

ber der kath. Kirchengemeinde<br />

Brünninghausen besuchten die<br />

Tagespflege auf dem Möllershof.<br />

„Dieser Tag bleibt unvergesslich“,<br />

freute sich einer der Senioren der<br />

Tagespflege. Zusätzlichen Besuch erhielt<br />

die Tagespflege vom Gospelchor<br />

„Just for fun“ aus Brünninghausen.<br />

30 italienische Jugendliche, die in<br />

der kath. Kirchengemeine Asseln/<br />

Wickede zu Gast waren, gestalteten<br />

im Marie-Juchacz-Haus in Asseln einen<br />

Seniorennachmittag mit Musik<br />

und Gesang. Auch hier gewannen<br />

beide Seiten neue Eindrücke. (dev)<br />

NOCH BESTIMMT DER BAGGER DAS BILD auf dem Reiterhof der <strong>AWO</strong> in<br />

Lünen. Schon bald sollen aber auf dem Gelände fünf Appartements für Behinderte<br />

und ein Aufenthalts- und Schulungsbereich für Reittherapie nach einem<br />

Entwurf des Architekten Ernst Weide entstehen. In den neuen Gebäuden<br />

werden zwölf Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz finden. Die<br />

Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf etwa 400.000 Euro.<br />

BEIM SOMMERFEST des Kindergartens am Hasenberg in <strong>Dortmund</strong>-Holzen<br />

Ende August überreichte die <strong>AWO</strong>-Stadtbezirksvorsitzende Ingrid Boetzel<br />

1300 Euro an die Leiterin Petra Kuckuk-Fiedel. Mit dieser großzügigen<br />

Spende der Ortsvereine im Stadtbezirk Hörde konnte eine Vogelnestschaukel<br />

für das Spielgelände des viergruppigen Kindergartens angeschafft werden. Bei<br />

der Spendenübergabe freuen sich: Ingrid Boetzel (r.), Petra Kuckuk-Fiedel<br />

(2.v.r.), Katharina Becker, Elternratsvorsitzende (4.v.r.) sowie Vertreter der Ortsvereine<br />

und natürlich die Kinder.<br />

Motzki<br />

Guten Tach,<br />

liebe Leserinnen und Leser!<br />

Meine Güte, dat dat so schnell gehen<br />

kann, mit die Neuwahlen, wer<br />

hätte dat gedacht! Da meint man,<br />

nu is ers ma gut und man könnte<br />

ma wat in Urlaub oder so, aba ne,<br />

nu is schon wieda Wahlkampf!<br />

Und der - also der Wahlkampf -is<br />

bei uns jetzt voll entbrannt und der<br />

Motzki gleich mal mit. Vor dem Willy<br />

seine Fototapete stehen nu auch<br />

noch zwei weiße Kerzen, die wo der<br />

Motzki hat von unsern Papst in Köln<br />

sechnen lassen. Als ich doch wohl<br />

meinte, dat dat vielleicht gar nicht<br />

so im Sinne von den Willy gewesen<br />

wäre, meint der Motzki doch glatt,<br />

dat wär ihm getz egal und dat man<br />

mit alle Mittel kämpfen müßte, und<br />

wenn es die Mittel vom politischen<br />

Gegner wären, Hauptsache es tut<br />

wirken. Und schaden könnte es ja<br />

wohl doch auch nicht. Wenn er sich<br />

da ma nich vertut, der Motzki.<br />

Viel sehe ich ja momentan von<br />

ihm nich, weil er fast jeden Tag damit<br />

beschäftigt ist, die SPD-Plakate<br />

inner Stadt aufzuhängen und zu bekleben.<br />

Man hätte doch eigentlich<br />

meinen sollen, dat die Plakate<br />

vonne Landtagswahl kürzlich noch<br />

gar nicht so verstaubt sind und dat<br />

man die noch gut hätte nehmen<br />

können. Aba da hat sich dann<br />

wieder so ein Polit-Makketing-Stratege<br />

gedacht gehabt, dat dat inne<br />

letzten Zeit ja gar nicht ma so erfolgreich<br />

gewesen war, mit die SPD-<br />

Plakate und da ham se direkt mal<br />

ganz neue entworfen, mit so markige<br />

Sprüche drauf. Und wo der<br />

Motzki neulich noch die Gerda eingekleistert<br />

hat, die wo sich dat lächelnd<br />

hat gefallen lassen müssen,<br />

da schwingt er nu den Kleisterquast<br />

über so ne grafisch gestaltete<br />

Sprüchegalerie. Dat ist die Stimmung<br />

unter den Wahlhelfern nich<br />

unbedingt am heben, dat können<br />

Sie mir ma glauben.<br />

Jedenfalls is unsere familiäre<br />

Wahlvorbereitungsstimmung jetzt<br />

ganz schnell am steigen. Allerdings<br />

is ja auch von uns keiner am jünger<br />

werden. Ob unser beider Blutdruck<br />

dat allet so kurz nach der Landtagswahl<br />

aushält, is die zweite große<br />

Frage. Die erste ist natürlich, wer<br />

wohl die Wahl gewinnen tut. Und<br />

da hab ich mir gedacht, dat<br />

wenigstens ich auch neben dem<br />

Wahlkampf und dem allgemeinen<br />

Volkswohl an die Gesundheit vonne<br />

Familie denken muss und hab für<br />

die Zeit nach der Bundestagswahl<br />

direkt ma zwei Wochen Bad Eilsen<br />

für den Motzki und mich gebucht,<br />

damit wir da entweder die Nachwirkungen<br />

der Freudenfeierlichkeiten<br />

auskurieren oder Kraft für den<br />

nächsten Wahlkampf sammeln können.<br />

Je nachdem, wie et ausgeht.<br />

In diesem Sinne, schön Tach und<br />

fröhlichen Wahlkampf noch!<br />

Ihre Else Motzk<strong>AWO</strong>tzki

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