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UNTER UNS
Heinz und Hermann sind Freunde. Sagen sie zumindest.
Dabei sind sie selten einer Meinung. So diskutieren sie lieber eifrig
am Tresen über die wichtigen Dinge – Fußball zum Beispiel.
Heute: Tierisches Vergnügen
Hermann:
Sag’ mal Heinz, jetzt mal nur unter uns Pastorentöchtern:
Weiß Deine Katze, dass Du hier
am Tresen hockst?
Hermann:
Dann wusste Heynckes nach eigener Aussage,
dass er nach München durfte. Weg von zu Hause.
Cando hat ihm die Absolution erteilt.
Heinz:
Hermann:
Puh, muss erst mal überlegen, wann ich meine
Frau das letzte Mal „Katze“ genannt‘ hab. Muss
vor der Wende gewesen sein. Aber ich will ja
nicht ausweichen: Ja, die weiß doch, dass ich
mit Dir eher selten ins Phantom der Oper gehe.
Mann Heinz, ich meinte doch Minka, Deine
tumbe Hauskatze.
Heinz:
Hermann:
Klasse, beim nächsten Mal sag’ ich meiner Frau:
„Du, die Minka meinte, ich sollte noch mal vor
die Tür. Kann später werden.”
Der Cando ist eben was Besonderes. Jupp und
er, die sind wie ein altes Ehepaar. Er vermisst
ihn auch sehr.
Heinz:
Sorry, aber jetzt drehst Du wohl völlig am Rad.
Ich bin so wenig ein Katzenflüsterer wie Robert
Redford. Der konnte das auch nur mit Pferden.
Also: Was soll das mit der Katze?
Heinz:
Hermann:
Wer jetzt wen?
Also, der Heynckes hat ja den Uli Hoeneß zum
Knuddeln. Ich mein’ den Cando. Er hat zwei
Tage nichts gefressen.
Hermann:
Heinz:
Hermann:
Wollte nur mal testen, ob bei Dir die Haustiere
auch so ein Mitspracherecht haben wie beim
Heynckes.
Stimmt, der hat ‘nen Hund, das weiß ja sogar
ich. Kuno oder so.
Naja, fast richtig. Cando. Das ist ein Schäferhund.
Und übrigens auch ein ostindisches Längenmaß.
Heinz:
Hermann:
Und dann?
„Ich habe ihm schon eine Videobotschaft geschickt.
Das hat aber nicht geholfen. Stattdessen
hat mein Kater Nero in einem Video meiner
Frau geantwortet. Er hat dabei gerattert wie
ein Sachs-Motor.“ Klingt wie Satire pur. Ist aber
O-Ton Heynckes.
Heinz:
Hermann:
Toll. Danke für die Info, du Wikipedia-
Wichtigtuer.
Also, Cando ist ja schon zwölf Jahre, also
eigentlich sogar noch älter als der, nun ja, doch
schon alte Jupp. Die beiden sind quasi wie
Waldorf & Statler aus der Muppet-Show. Sei’s
drum: Cando hat ja entschieden, dass der Jupp
wieder bei den Bayern anfängt.
Heinz:
Hermann:
Das hast Du Dir doch ausgedacht.
Nee, stand in der Zeitung. Alte Journalisten-
Regel: Kinder und Tiere gehen immer. Und
der Tierfutter-Hersteller „Rinti“ hat zumindest
schon mal beim Spiel der Bayern beim SV ‘ne
Stadionbande gebucht: „Kennerfleisch – auch
für Cando.“
Heinz:
Du guckst echt zu viel Brisant oder wie dieses
Trash-TV heißt, wo so ein Boulevard-Quatsch
kommt.
Heinz:
Was kommt als nächstes? Der weibliche Fan mit
Plakat: Cando, ich will Dein Trikot? Oder darf er
im Sommer die Meisterschale entgegennehmen?
Hermann:
Nix Quatsch. Stand sogar in der Süddeutschen
Zeitung: „Wenn der Cando zweimal bellt“.
Hermann:
Das ist ja schon wieder lustig. Darauf trinken
wir einen.
Heinz:
Was dann? Steht der Postbote vor der Tür?
Heinz:
Wuff. Wuff.
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